kreditbank, eingetragene Genossen⸗ schaft mit beschränkter Haftpflicht, Sitz in Stuttgart. Statut vom 13. Sep⸗ tember 1926. Gegenstand des Unter⸗ nehmens: Betrieb von Bankgeschäften, insbes. Kreditgewährung an landwirt⸗ schaftliche Pächter. Amtsgericht Stuttgart I.
Trebnitz, Schles. 173326] In unser Genossenschaftsregister ist heute eingetragen: Bei Nr. 111, Elek⸗ trizitätsgenossenschaft E. G. m. b H. Haltauf, Nr. 80, Webwareneinkaufs⸗ genossenschaft E. G. m. b. H., Trebnitz, Nr. 87, Gemeinnützige Baugenossen⸗ schaft der Beamten des Kreises Trebnitz E. G. m. b. H., Trebnitz, Nr. 122, Ein⸗ kaufsgenossenschaft selbständiger Bäcker und Konditoren zu Obernigk u. Um⸗ gegend. E. G. m. b. H., Obernigk: Die Genossenschaft ist durch Gerichtsbeschluß vom 29. 9. 1926 für nichtig erklärt. Amtsgericht Trebnitz, 2. 10. 1926.
Waldbröl. [73327]
In das Genossenschaftsregister Nr. 100 ist bei der Elektrizitätsgenossenschaft Oberellingen, e. G. m. b. H. in Ober⸗ ellingen, am 2. Oktober 1926 folgendes eingetragen worden:
Durch Beschluß der Generalversamm⸗ lung vom 5. September 1926 sind die §§ 29 und 52 geändert.
Waldbröl, den 2. Oktober 1926.
Amtsgericht. Weissensee, Thür..
In das Genossenschaftsregister ist bei der Ländlichen Spar⸗ u. Darlehnskasse e. G. m. b. H. zu Ottenhausen, Thür., am 4. Oktober 1926 folgendes ein⸗ getragen worden:
Die Genossenschaft ist durch Beschluß der Generalversammlungen vom 29. Mai und 26. Juni 1926 aufgelöst. Liqui⸗ datoren sind die bisherigen Vorstands⸗ mitglieder Willibald Stange, Arno Bachmann und Oskar Hahn in Otten⸗ hausen.
Weißensee in Thür., 4. Oktober 1926.
Das Amtsgericht.
5. Musterregifter.
(Die ausländischen Muster werden unter Leipzig veröffentlicht.)
Esslingen. [73298] Musterregistereintragungen.
„Nr 255 u. 256. Fa Erwin Behr in Wendlingen, je ein offener Umschlag, ent⸗ haltend Abbildungen von Mustern für
Möbel, nämlich Nr. 255 47 Abbildungen:
Schlafzimmer WK 14 Nrn. 1401 — 1407,
Speisezimmer WK 14 Nrn. 1411 — 1416,
Herrenzimmer WK 14 Nrn. 1421 — 1423,
1426, 1427, Schlafzimmer WK 16
Nin. 1601 — 1609, Herrenzimmer WK 16
Nru. 1621 — 1625, Schlafzimmer WK 18
Nru. 1801 a u. b, 1802 — 1809, Svpeise⸗
zimmer WK 18 Nrn. 1811 a u. b, 1812,
1813, 1815. — Nr. 256 fünf Abbildungen:
Herrenzimmer WK 18 Nrn. 1821 —- 1825, plastische Erzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre,
“ am 16. Sept. 1926, nachm.
ör. Nr. 257. Fa. Paul F. Dick in Eß⸗ lingen, je ein Modell für 1. Taschenmesser⸗ wetzstählchen Nr. 246 a in beliebig ge⸗ formter Schutzhülse zum Umstecken,
2. Metzgerstahlgriff Nr. 501 in neuartiger
Kombination, aus Büffelhorn und Hirsch⸗
horn, offen, Schutzfrist 5 Jahre, angemeldet
am 22. Sept. 1926, nachm. 5 Uhr 55 Min. Nr. 258. Fa. F. W. Quist, Metall⸗ warenfabrik in Eßlingen, ein versiegelter
Umschlag, enthaltend 14 Abbildungen von
Mustern für Luxus⸗ und Tafelgeräte mit
den Fabriknummern 8640, 8671 — 8673,
8681, 8694 D, 8695 D, 8709, 8711, 8722,
8724, 8726 G D, 8727 G D, 8728 GD,
Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am
23 Sept. 1926, vorm. 9 Uhr 10 Min.,
plastische Erzeugnisse.
Amtsgericht Eßlingen.
Klingenthal, Sachsen. 73796]
In das Musterregister ist eingetragen worden:
Unter Nr. 814. Firma Oskar Glaß in Klingenthal, 1 Mundharmonika, deren Be⸗ standteile außer der Stimmplatte aus Schokolade bestehen und die mit ver⸗ schiedenfarbigem Stanniol überzogen werden kann, Gesch.⸗Nr. 1250, Muster für plastische Erzeugnisse, offen, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 6. September 1926, vorm. 11 Uhr 55 Min.
Unter Nr. 815. Firma Otto 2. Wohlrab in Untersachsenberg, 1 Akkordiongehäufe in hellgelber Politur mit braunen Ver⸗ zierungen als Imitation für Brandmalerei, die Gehäuse können auch in dunkelgelber Politur und in allen Größen sowie für deutsche und Wiener Art bergestellt werden Fabrik⸗Nr. 606, Muster für plastische Er⸗ keußmisse, tes 1. 3 Jahre, ange⸗ meldet am 27. September 1926 1 12 Ubr 10 Min. * .
Amtsgericht Klingenthal, den 30. September 1926. — n⏑:⏑˖—
Pössneck. [73797]
In unser Musterregister wurde unter Nr. 188 heute eingetragen:
Firma Bergner & Weiser in Pößneck, ein unverschlossener Umschlag, enthaltend einen 12seitigen Katalog mit 32 Ab⸗ bildungen, die Muster für elektrische Be⸗ leuchtungskörper (Transparente) darstellen, plastische Erzeugnisse, Schutzfrist drei Jahre, angemeldet am 7. Oklober 1926, mittaas 12 Uhr.
Pö neck i. Th., den 7. Oktober 1926.
Thüringisches Amtsgericht. I.
Potsdam. [73798] In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 82. Firma J. Brüning & Sohn
A.⸗G., Potsdam, sechs Muster für Flächen⸗
erzeugnisse, und zwar für gebeiztes, im⸗
prägniertes oder beliebig gefärbtes Furnier⸗
oder Sperrholz zur Herstellung von Ver⸗ packungsmaterial aller Art in Gegenstände von eckigen, runden, halbrunden, ovalen
usw. Formen, Fabriknummern 511 — 516,
Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am
27. September 1926, 12,30 Uhr nachm. Potsdam, den 6. Oktober 1926.
Amtsgericht. Abteilung 8.
7. Konkurfe und Geschäftsaufsicht.
Bad Polzin. [73768] Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Diplomlandwirts Oskar Maronde in Polzin wird heute, am 9. Oktober 1926, vormittags 11 ½ Uhr, das Konkursver⸗ fahren eröffnet. Der Bankhdirektor Feist von der Stolper Bank in Belgard wird um Konkursvperwalter ernannt. Konkurs⸗ “ sind bis zum 18. November 1926 bei dem Gericht anzumelden. Erste Gläubigerversammlung am 3. November 1926, mittags 12 Uhr. Prüfungstermin am 24. November 1926, mittags 12 Uhr. 1 Arrest bis zum 18. November
Bad Polzin, den 9. Oktober 1926. Das Amtsgericht.
Berlin. [73769]
Ueber das Vermögen der Frau Rosenthal, geb. Nelhans, in Berlin, Wiener Str. 55 Fa Wiener Drogerie L. Rosenthal), ist heute, am 11. Oktober 1926, nachmittags 1 Uhr, von dem Amts⸗ ericht Berlin⸗Mitte das Konkursver⸗ ahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Kleyboldt in Berlin W. 57, Bülow⸗ straße 86, Frist zur Anmeldung der Kon⸗ kursforderungen bis 20. November 1926. Erste Gläubigerversammlung am 5. No⸗ vember 1926, vormittags 11 Uhr. Prüfungstermin am 4. Januar 1927, vor⸗ mittags 11 ¾ Uhr, im Gerichtsgebäude, Neue Friedrichstr. 13/14, III. Stock, Zimmer Nr. 111. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 3. November 1926.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte, Abt. 84, N. 547. 26 a, den 11. 10. 1926. Bielefeld. [73770] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Fritz Abbelode, Quelle Nr. 155, Klein⸗ verkauf von Haushaltungsgegenständen, ist heute, 1 Uhr mittags, der Konkurs er⸗ öffnet. Konkursverwalter ist der Agent Albert Kranzmann, Bielefeld, Hermann⸗ straße 38, Peeg. 4834 — 35. Offener
föst bis zum 24. November 1926. Erste Gläubigerversammlung am 3. November 1926, vormittags 9 Uhr, im hiesigen
Amtsgericht, tmolder Straße 9,
Zimmer 23. Prüfungstermin am 1. De⸗
zember 1926, vormittags 927 Uhr, daselbst. Bielefeld, den 8. Oktober 1926.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.
Bielefeld. [73771] Ueber das Vermögen der Firma Herren⸗ wäsche⸗Industrie G. m. b. H., Bielefeld, Breite Straße 14, ist heute, 12 ½ Uhr mittags, der Konkurs eröffnet. Konkurs⸗ derwalter ist der Rechtsanwalt Gößling, Bielefeld, Wertherstraße 8. Offener Arrest mit Anzeigepflicht und Anmeldefrist bis zum 24. November 1926. Erste Gläubigerversammlung am 3. November 1926, vormittags 9 Uhr, im hiesigen Amtsgericht. Detmolder Straße 9, Zimmer Nr. 23. Prüfungstermin am 1. Dezember 1926, vormittags 9 ½ Uhr daselbst. Bielefeld, den 8. Oktober 1926. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.
Frankfurt, Main. . 273772] Ueber das Vermögen des Kohlen⸗ händlers Andreas Stadtmüller in Frank⸗ urt a. Main, Windmühlstraße 4, ist eute, am 2. 10. 1926, vorm. 11 Uhr 15 Min., das Konkursverfahren eröffnet worden. Rechtsanwalt Dr. Hans 8* in Frankfurt a. Main, Gr. Gallus⸗ ttraße 2, pt., ist zum Konkursverwalter ernannt worden. Arrest mit Anzeigefrist bis 26. Oktober 1928. Frist zur An⸗ meldung der Forderungen bis zum 2. No⸗ vember 1926. Bei schriftlicher Anmeldung Vorlage in doppelter Ausfertigung dringend erforderlich. Erste Gläubiger⸗ versammlung: 26. 10. 1926, vorm. Uhr, allgemeiner Prüfungstermin: 12. 11. 1926, vorm. 9 Uhr, hier, Zeil 42, I. Stock, Zimmer Nr. 22.
Frankfurt a. Main, den 2. 10. 1926.
Amtsgericht. Abt. 17.
Hagenow, Mecklb. [72179] Ueber das Vermögen des am 1. Juli 1926
verstorbenen Kaufmanns Georg Dreyer aus
Hagenow wird heute, am 2. Oktober 1926, vormittags 10 ¾ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, da der Rentner Otto Müller aus Hagenow als Nachlaßverwalter des Dreyer⸗ schen Nachlasses und Fräulein Elli Westfahl als Alleinerbin des verstorbenen Kauf⸗ manns Georg Dreyer die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt haben und die Ueberschuldung des Nachlasses nach⸗ gewiesen ist. Der Senator a. D. Vollbarth in Hagenow wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 2. November 1926 bei dem Gerichte an⸗ zumelden. Es wird zur Beschlußfassung
über die Beibehaltung des ernannten oder
Arrest mit Anzeigepflicht und Anmelde⸗
die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigeraus⸗ schusses und eintretendenfalls über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der an⸗ gemeldeten Forderungen auf Donnerstag, den 11. November 1926, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte Termin anberaumt. Allen Per⸗ sonen,. welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Be⸗ friedigung in Anspruch nehmen, dem Kon⸗ kursverwalter bis zum 2. November 1926 Anzeige zu machen.
Meckl.⸗Schwer. Amtsgericht in Hagenow.
Lobenstein, Thür. [73773] Ueber den Nachlaß des am 6. Oktober 1926 verstorbenen Kaufmanns Otto Degel in Lobenstein, alleinigen Inhabers der Firma Großmann⸗Schmidt in Lobenstein, wird heute, am 9. Oktober 1926, mittags 11 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, da der Nachlaß überschuldet ist und die Erben das Konkursverfahren beantragt haben. Der Kaufmann Hermann Tiller in Loben⸗ stein wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 30. Ok⸗ tober 1926 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Bei⸗ behaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forde⸗ rungen auf Sonnabend, den 6. November 1926, vormittags 9 Uhr, im Gerichts⸗ gebäude, Zimmer Nr. 2, Termin anbe⸗ raumt. Allen Personen, welche eine zur Kontursmasse gehörige Sache im Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge⸗ meinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 30. Oktober 1926 Anzeige zu machen. Lobenstein, den 9. Oktober 1926. Thüringisches Amtsgericht. Nürnberg. „ [73774] Das Amtsgericht Nürnberg hat über das Vermögen der w.. Glocken⸗Haller, G. m. b. H., Metallwaren⸗ und Glocken⸗ spezial⸗Fabrik in Nürnberg, Fürther Straße 47, am 9. Oktober 1926, vor⸗ mittaes 10 1½ Uhr, den Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Neu⸗ burger in Nürnberg, Luitpoldstraße 8. Offener Arrest erlassen mit Anzeigefrist is 1. November 1926. rist zur An⸗ meldung der Konkursforderungen bis 8. November 1926. Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und über die in den §§ 132, 134, 137 der Konkursordnung bezeichneten Angelegenheiten Termin am 4. November 1926, vormittags 9 ¼ Uhr, allgemeiner Prüfungstermin am 18. No⸗ vember 1926, vormittags 9 ½ Uhr, jedes⸗ mal im Zimmer Nr. 452/0 des Justiz⸗ gebäudes an der Fürther Straße zu ürnberg. 8 Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts.
Quedlinburg. [73775] Ueber das Vermögen der Firma Fritz Borghardt Nachf., hier, Inhaber der Kaufmann Gebhard Schulze, hier, ist heute, am 8. Oktober 1926, nachm. 5 ½½% Uhr, Konkurs eröffnet. Verwalter: Kaufmann Friedr. Ullrich, hier. An⸗ meldefrist und offener Arrest mit Anzeige⸗ pflicht bis 8. 11. 1926. Erste Gläubiger⸗ versammlung und Prüfungstermin am 16. November 1926, vorm. 9 % Uhr. Amtsgericht Quedlinburg.
Braunschweig. [73777] In dem Konkursverfahren des Kauf⸗ manns Otto Lerbs, hier, Inh. der Firma Th. Gast, Braunschweig, ist der auf den 15. d. Mts. anberaumte Ter⸗ min zur ersten Gläubigerversammlung aufgehoben und anderweitiger Termin auf den 20. Oktober 1926, vormittags 10 Uhr, bestimmt. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts, 4, Braunschweig.
Dresden. [73778]
Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Willi Artur Christoph, der in Dresden, Grunaer Straße 81, unter der eingetragenen Firma „Photogro“ Christoph & Co. eine Großhandlung mit photographischen Artikeln betrieben hat, wird nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Amtsgericht Dresden, Abt. II, den 24. August 1926.
Eisenberg, Thür. [73779] Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der Firma Kurt Eduard Baum in Eisenberg. Thür., wird nach Abhal⸗ tung des Schlußtermins aufgehoben. Eisenberg, den 22. September 1926. Thür. Amtsgericht.
Flatow, Westpr. [73780]
In dem Konkursverfahren über das Bermögen des Kaufmanns Robert Wachholz in Linde wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forde⸗ rungen gemäß § 142 K.⸗O. ein be⸗
sonderer Prüfungstermin auf den 25. Oktober 1926, nachmittags 4 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zim⸗ mer 14, anberaumt. Flatow, den 6. Oktober 1923. Das Amtsgericht.
Gollnow. 1
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmermeisters Hugo Rusch in Gollnow ist infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vor⸗ schlags zu einem Zwangsvergleich Ver⸗ gleichstermin auf den 27. Oktober 1926, nachmittags 4 ½¼½ Uhr, vor dem Amtsgericht in Gollnow, Zimmer Nr. 9, anberaumt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigeraus⸗ schusses sind auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.
Gollnow, den 9. Oktober 1926.
Das Amtsgericht.
Greifswald. [73782]
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Johann Kußmaul in Greifswald ist infolge eines von dem Gemeinschuldner ge⸗ machten Vorschlags zu einem Zwangs⸗ vergleich Vergleichstermin auf den 2. November 1926, vormittags 11 ½ Uhr, vor dem Amtsgericht in Greifswald, Zimmer Nr. 10, Domstr. 20, raumt. Der Vergleichsvorschlag ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkurs⸗ gerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.
Greifswald, den 1. Oktober 1926.
Amtsgericht. Hannover. [73783] Das Konkursverfahren ü er das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Gustav Dierks, Motorradhandlung, Hannover, Post⸗ hornstr. 15, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Amtsgericht Hannobver, 6. 10. 1926.
Hannover. [73784] Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Fabrikanten Hugo Fie⸗ brandt, Inhaber der Firma Otto Kraft, Hannover, Georgstraße 47 (Schoko⸗ ladenfabrik), wird nach erfolgtem Schlußtermin hierdurch aufgehoben. Amtsgericht Hannover, 7. 10. 1926.
Köslin. [73785
In Sachen betreffend das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des In⸗ estallateurs Albert Reinhold in Köslin wird Termin zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußver⸗ zeichnis sowie zur Anhörung der Gläu⸗ biger über das Honorar der Gläubiger⸗ ausschußmitglieder anberaumt auf 27. Oktober 1926, vorm. 10 Uhr,
Zimmer 46. Amtsgericht Köslin, 7. Oktober 1926.
Neustettin. 8 [73786]
In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Schneidermeisterin Hedwig Kautz zu Neustettin ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Er⸗ hebung von Einwendungen hen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf den 26. Oktober 1926, vorm. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht, hier⸗ selbst, bestimmt. Neustettin, den 4 tober 1926. Das Amtsgericht.
Stendal. 8 [73787]
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Hermann Kaegeler in Tangerhütte wind das Ver⸗ fahren mangels einer den Kosten des Ver⸗ fahrens entsprechenden Masse eingestellt. Stendal, den 7. Oktober 1926. Das Amtsgericht.
Stettin. 8 1273788]
Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Magnus Lamm in Stettin (Herrenkleiderfabrik), Gr. Oder⸗ straße 11, ist, nachdem der in dem Ver⸗ gleichstermin vom 12. August 1926 an⸗ genommene Zwangsvergleich durch rechts⸗ kraͤftigen Beschluß vom 14. August 1926 bestätigt ist, aufgehoben.
Stettin, den 7. Oktober 1926.
8 Der Gerichtsschreiber 8 des Amtsgerichts. Abt. 6. Wanne-Eickel. [73789]
In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Franz Dworak, Wanne⸗ Eickel, Unser⸗Fritz⸗Str. 40, soll die ’ verteilung eene „Dazu sind 615,97 ℳ vees 5. u berücksichtigen sind “
igte orderungen in he von
2.2 ℳ und nicht bevorrechtigte Forde⸗ Schlußverzeichnis liegt aue Geri schreiberei des Amtsgerichts Eerbefichen zur Einsicht auf. Wanne⸗Eickel, den 9. Oktober 1926. Der Konkursverwalter: C. Schnellenbach, beeid. Bücherrevisor.
Weisswasser. ,[73790] In dem Konkur ren über das Vermögen der offenen delsgesellschaft — 2 ne 1 . 88 ist zur Prüfung nachträglich angemel⸗ deten Forderungen auf den 28. Oktober 1926, vormittags 10 Uhr, vor dem Amts⸗ gericht in Weißwasser, O. L., Zimmer 8, Termin anberaumt. Amtsgericht Weißwasser, O. L., 8 den 27. 9. 1926. 88
Bad Oeynhausen. 17ꝝ3760] Ueber das Vermögen der Firma Böker
& Henning zu Obernbeck und deren In⸗
sehbarer Zeit die
anbe⸗
haber Kistenfabrikant Wilhelm Böker 1 5 2 vormittags t, gemã erordnung vom 14. Jun 1024 Uie Geschaftemshen zur Abwendung des K angeordnet, da begründete Aussicht besteht, daß in ab⸗ Zeit hlungsu 22 be⸗ hoben sein wird. Zur Aufsichtsperson wird der Kaufmann August Wißmann in Bad Oeynhausen bestellt. Zum Gläubiger⸗ beirat werden bestellt: 1. Pelcas er C. Ackermann in Bremen, Hoffmannstraße Nr. 10—12, 2. pelchänd er Nic. Dirksen in Burgdamm bei Bremen, 3. Kohlen⸗ ndler Storck in Firma Fr. Storck & o. in Bünde. Bad Oeymhausen, den 6. Oktober 1926. Das Amtsgericht.
Ie [73761] Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Frau Sascha Lewy, alleinigen Inhaberin der Firma Gunzen⸗ häuser & Co., Charlottenburg, Suarez⸗ straße 13, ist die Geschäftsaufsicht an⸗ eordnet. Herr D. Rothschild, Charlotten⸗ burg, Grolmanstr. 4—5, ist zur Auf⸗ sichtsperson bestellt. Die Gläubigerver⸗ sammlung ist auf den 3. November 1926, vorm. 11 Uhr, nach dem Ziwilgerichts⸗ gebäude, Amtsgerichtsplatz, Zimmer 254 II. Stockwerk, berufen. — 40 Nn 67/26. Charlottenburg den 8. Oktober 1926. . Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts. Abt. 40.
Ohligs. [73762] Ueber die Firma Hugo Altenpohl in Ohligs ist heute, den 7. Oktober 1926, nachmittags 12 ½ Uhr, die Geschäftsauf⸗ sicht angeordnet. Zur EEEEE6 der Treuhänder Otto Keller in Ohligs Kamper Straße Nr. 25, bestellt. Ohligs, den 7. Oktober 1926. “ Amtsgericht.
Altenburg, Thür. s73763]
Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Walter Kölln in Altenburg, Inhabers der Firma Genistera Läufer⸗ Lußmatten. und Teppich⸗Fabrik Walter Kölln daselbst, ist durch den rechts⸗ kräftig bestätigten Zwangsvergleich vom 26. August 1926 beendigt.
Altenburg, am 7. Oktober 1926. Thüringisches Amtsgericht. Braunschweig. [73776] In Sachen, betreffend die Geschäfts⸗ aufsicht über das Vermögen der Firma Oskar Stantze, Buchhandlung, hier Bohlweg 28, Alleininhaber Oskar Stantze, ist das Verfahren nach rechts⸗ kräftiger Bestätigung des Zwangsver⸗ gleichs vom 24. September 1926 hier⸗
mit aufgehoben. Braunschweig, den 9. Oktober 1926. Der Gerichtsschreiber des Amtsgericht. 5.
Duisburg. : 2 (7376¹]
Das Geschäftsaufsichtsverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Fritz Kio⸗r⸗ zu Duisburg, Beekstr. 33 (elektrotechnisce Erzeugnisse), ist, nachbdem der im Ver⸗ gleichstermin vom 21. September 1926 angenommene und bestätigte Zwangsver⸗ gleich am 6. Oktober 1926 Rechtskraft erlangt hat, beendet.
Duisburg, den 6. Oktober 1926.
Das Amtsgericht. 8
Eiberfeld. [73765] Die “ über das Ver⸗ mögen der Firma Robert P. Muhrmann 4 8 bs . Fereen. ist gemäß § 3 eschäftsaufsichtsverordnung beendet, nachdem der den Zwangsvergleich bestäti⸗ gende Beschluß vom 14. September 1926 rechtskräftig geworden ist. Amtsgericht Elberfeld. Abt. 15.
Lübeck. 8 [73766] Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Franz Langloh alleinigen Inhabers der Firma Franz Langloh in Schlutup bei Lübeck, Am Markt Nr. 3, wird aufgehoben, nachdem der Zwangsvergleich vom 17. September 1926 verworfen ist. Lübeck, den 1. Oktober 1926. Das Amtsgericht. Abteilung II. Lübeck. 3— 8 [73767] Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Hermann Bützow, alleinigen Inhabers der Firma Johann Pamperin in Lübeck, Mühlenstraße Nr. 47, wird aufgehoben, nachdem der Zwangs⸗ vergleich vom 10. September 1926 rechts⸗ kräftig bestätigt ist. Lübeck, den 2. Oktober 1926. 8 Das Amtsgericht. Abteilung I.
8. Tarif⸗ und Fahrplanbekannt⸗ machungen der Eisenbahnen.
[73791] Reichsbahngütertarif, Heft C II. Deutsch⸗ dänischer VBerbandsgüter⸗ tarif, Deutsch schwedisch⸗norwegischer Verbandsgütertarif.
In die Ausnahmetarife 57 bezw. 11 bezw. 13 für Chlorkalk wird mit sofortiger Gültigkeit „Chlor, verflüssigt“ aufgenommen. kunft durch die Abfertigungen.
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Reichsbahndirektion Altona, namens der Verbandsverwaltungen
wird heute, am 6. Oktober 19
Aus⸗ Deutsche Reichsbahn⸗Gesellschaft.
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Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 9, — Reichsmarh. Alle Postanstalten nehmen Bestellung an, für Berlin außer den Postanstalten und Zeitungsvertrieben für Selbstabholer auch die
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einer 5 gespaltenen Einheitszeile (Petit) 1,05 Neichsmark, einer 3 gespaltenen Einheitszeile 1,75 Neichsmark.
Anzeigen nimmt an
die Geschäftsstelle des Reichs⸗ und Staatsanzeigers Verlin SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.
““ X⸗Se. 11A1A“
Inhalt des amtlichen Teiles:
Deutsches Reich. Elfte Bekanntmachung über die Durchführung des Anleihe⸗ ablösungsgesetzes im Auslande.
Preußen. Ernennungen und sonstige Personalveränderungen.
8
Amtliches.
Deutsches Reich. Elfte Bekanntmachung 1
über die Durchführung des Anleiheablösungs
gesetzes im Auslande vom 13. Oktober 1926.
Auf Grund der §§ 6 und 12 des Gesetzes über die Ab⸗ lösung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925 — RGBl. I S. 135 — wird zur Ergänzung der 9. Bekanntmachung über die Durchführung des Anleiheablösungsgesetzes im Auslande vom 15. Juni 1926 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 137) bestimmt:
Die Frist für die Beantragung von Auslosungsrechten und für die gleichzeitige Anmeldung von Markanleihen des Reichs zum Umtausch in die Anleiheablölungsschuld wird bis zum 20. November 1926 ver⸗ längert, sosfern die Anmeldung oder Beantragung durch eine für Frankreich, Monako, Tunis, Algier oder französisch Marokko errichtete Vermittlungestelle erfolgt. .“
Berrlin, den 13. Oktober 1926. 1 Der Reichsminister der Finanzen J. A.: Dr. von Brandt.
Preußen. 8 Ministerium des Innern. Staatssekretär im Preußischen Ministerium des Innern Dr. Meister ist in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Der Ministerialdirektor Dr. Abegg ist zum Staatssekretär im Preußischen Ministerium des Innern ernannt worden.
Deutsches Reich.
„Der österreichische Gesandte Dr. Frank ist nach zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der tschechoslowakische Gesandte Dr. Krofta hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Legationsrat Dr. Blahoz die Geschäfte der Gesandtschaft.
Preußischer Landtag. 8 208. Sitzung vom 13. Oktober 1926, mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt Abg. Pieck (Komm.), daß das Haus heute über die kommunistischen Miß⸗ trauensanträge gegen das Staatsministerium entscheide. Das Haus ehnt vüsse kommunistischen Antrag ab. Die 5 werden am Freitag zur Abstimmung gestellt.
Erster Punkt der Tagesordnung ist die dritte Beratung der Vorlage, die vom 1. Juli 1926 ab einige Ortschaften nach Wiesbaden eingemeinden will. Es handelt sich u. a. um Biebrich.
Abg. Kilian (Komm.,) lehnt die Vorlage ab, weil die Ein⸗ gemeindung nach bürgerlicher Herrschaftsmethode vorgenommen werden soll, um die Arbeitervertretung im Wiesbadener Stadt⸗ parlament zu schwächen.
Abg. Nl ler⸗ Franten (Wirtschaftl. Vereinig.) bedauert, daß in der Vorlage die Mittelstandsinteressen keineswegs gewahrt seien. Wiesbaden würde durch Uebernahme schwächerer Gemeinden in seiner Entwicklung gestört. Die Wirtschaftliche Vereinigung könne der Vorlage nicht zustimmen. 8 Damit schließt die Besprechung. Annahme findet ein Antrag Falk (Dem.), die Eingemeindung erst am 1. Ok⸗ tober 1926 vorzunehmen. Die Vorlage selbst wird gleich darauf end ültig verabschiedet. Es folgt die dritte Beratung des Gesetzentwurfes über die Trennung und Auseinandersetzung der rovinzen Ober⸗ und Niederschlesiens. „Der Abgeordnete Metzenthin (D. Vp.) beantragt die nochmalige Zurückverweisung an den Ausschuß. Gegen die Rechte wird dieser Antrag abgelehnt.
In der allgemeinen Besprechung bezweifelt r,Abg. Graf Garnier (D. Nat) die Notwendigkeit und Nütz⸗ lichkeit der Trennung für die betroffenen Frürtnges Richtig und nützlich wäre es gewesen, wenn das Reich Preub
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Postschecktonto: Berlin 41821. 1926
stärker mit finanzieller Hilfe Oberschlesien beigesprungen wäre, um die Beteiligung amerikanischen Kapitals wenn es die Grenzen nach Polen gesperrt hä wolle man t
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sn vermeiden, und te. Das sei nicht j einen Staat im Staate ondere die im § 8 ausgesprochene Trennung öffentlich⸗rechtlicher Versicherungsanstalten werde nur Schädi⸗ ungen für die Versicherungsnehmer bringen. Diese Trennung fei wirtschaftlich untragbar, ebenso wie die Schaffung einer eigenen Landwirtschaftskammer. —
Abg. Dr. Hamburger (Soz) erklärt die Zustimmung seiner Fraktion zur Vorlage. Das vom Grafen Garnier empfohlene Programm würde Oberschlesien dem Ruin nahe⸗ bringen. Oberschlesien brauche dringend eine eigene Landwirt⸗ schaftskammer; denn die bisherige s e berücksichtige keines⸗ wegs die Belange Oberschlesiens un ee. sogar, die kommende oberschlesische Kammer in der mer wümigften Weise herunterzumachen. as die Teere.h der Versicherungs⸗ anstalten anlange, so werde sie vom oberschlesischen Volke in einer Gesamtheit gefordert als Nachwirkung der schlechten Be⸗
andlung Oberschlesiens vor dem Kriege, die nicht zuletzt das Abstimmungsergebnis beeinträchtigte. b
Abg. Schulz⸗Breslau (Komm.) lehnt die Vorlage ab, weil auch durch die Trennung die ““ der oberschlefischen Arbeiter noch verschlechtert würden. er Redner zieht sich zwei Ordnungsruse zu, als er den Grafen Garnier einen Lügner nennt und auch anderen Abgeordneten Betrug des oberschlesischen Volkes vorwirft. “
Abg. Goebel (Zentr.) betont den Standpunkt, daß die feier⸗ lichen Versprechungen, die Oberschlesien 1919 auf Verselbständi⸗ gung gemacht wurden, gehalten werden:; deshalb würde er auch der Vorlage zustimmen. 8 1 1
Abg. Kisden (Dem.) ersucht die Rechtsparteien, im Inter⸗ esse Oberschlesiens und des ganzen Ostens nicht wieder, wie im Sommer, die Annahme der Vorlage durch Obstruktion zu ver⸗ vindesrn. (Zurufe rechts.) Auch die Demokraten hätten müre ghbe i Bedenken gegen die Trennung der Versicherungsanstalten gehabt, hätten sie aber aus den höheren nationalen Gründen zurückgestellt. b
Abg. Metzenthin (D. Vp.): Wir erkennen das Recht vng esiens als eigener Provinz an und wollen ihr alles geben, was für ihre Entwicklung notwendig ist. Der Konflikt bei §e8 liegt für uns nicht zwischen politischen und e“ sondern zwischen politischen und rechtlichen Ueberlegungen. 2 Lahrung der rechtlichen Interessen kann nicht hintangestellt werden. Wenn es bei § 8 wirklich sich um eine klare Sachlage handelte, wäre es nicht zu erklären, daß die Regierungsparteien mit Hußenden von Entwürfen gerade um diesen Paragraphen sich bemüht hätten. Der Erfolg war, daß nichts zustande gekommen ist als ein 8 das aus rechtlichen Gründen unannehmbar ist. Darum haben wir den Antrag auf Zurückverweisung an den Ausschuß gestellt, damit die Schwierigkeiten, die vorliegen, doch noch ausgeräumt werden. Diese Bedenken gegen die Bestimmung des § 8 treten auch in der Bevölkerung stark hervor, und uns ist nicht die Gelegenheit gegeben, diesen Bedenken Rechnung zu tragen, wenn Sie eine erneute Prüfung im Ausschuß ablehnen. 1
Abg. Haase⸗Liegnitz (Wirtschaftl. 88 verweist darauf, daß das Versprechen auf Verselbständigung Oberschlesiens von einem staatspolitisch kräftigen Oberschlesien ausgegangen sei. Ein solches Gberschlesten sei aber aus dem Plebiszit nicht hervor⸗ gegangen. Trotzdem ließe sich bei allseitigem guten Willen ein Krompromiß für die Trennung finden. Da dies vom Zentrum und den Sozialdemokraten nicht gewollt werde, sei der § 8 mit seiner Trennung der Versicherungsanstalten wirtschaftlich nicht tragbar, und das Gesetz müsse abgelehnt werden. 8
Abg. Graf Garnier (D. Nat.) weist noch sozialdemokra⸗ tische und kommunistische Vorwürfe zurück. 1
Abg. b (Soz.) dem Grafen Garnier vor, daß er nicht zu sehen war, als das oberschlesische Volk sich in Not befand.
Damit schließt die allgemeine Besprechung. § 1 wird gegen die Deutschnationalen, Kommunisten und Wirtschaft⸗ liche Vereinigung angenommen. Ebenso finden die §§ 2 bis 7 Annahme. Ueber den strittigen § 8, der die Trennung öffentlich⸗rechtlicher Anstalten ees gre 6 findet namentliche Abstimmung statt. Sie ergibt die Annahme des § 8 mit 206 gegen 26 Stimmen bei n Enthaltungen. Die Deutsch⸗ nationalen, die Deutsche Volkspartei und ein Teil der Wirt⸗ schaftlichen Vereinigung beteiligten sich nicht an der Ab⸗ stimmung. 3 1
Es entwickelt sich dann eine lebhafte Geschäftsordnungs⸗ debatte, weil, wie gestern, auf Grund des Antrages Herold erst über die Fassung der Vorlage abgestimmt wurde, wodurch die vorliegenden Aenderungsanträge ohne weiteres er⸗ ledigt sind.
Abg. Pieck (Komm.) erklärt, der Abg. Herold (Zentr.) habe durch seinen gestrigen Antrag den Landtag zum Irrenhause ge⸗ macht. (Sehr wahr! bei den Kommunisten. — Ironische Zu⸗ dr eg. rechts.) Die Geschäftsordnung sei dadurch nur noch als
isch zu betrachten. (Präsident Bartels rügt diesen 1“ as
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Anhaltender Lärm bei den Kommunisten, die erregt um
Rednerpult geschart stehen.)
Abg. Haas⸗Köln (Soz.) meint, daß auf Grund der Ge⸗ schäftsordnung der Antrag Herold möglich war. (Stürmischer Widerspruch bei den Kommnnisten.)
Abg. Pieck (Komm.) betont, daß durch den Antrag Herold jede Einzelberatung völlig sinnlos gemacht worden wäre, weil Aenderungsanträge, die nicht zur Entscheidung gestellt würden, zwecklos seien. (Lebhafte Zustimmung bei den Kommunisten.) Die Kommunisten würden auch weiterhin jedes Mittel der Geschäfts⸗ ordnung für ihre Zwecke anwenden.
Das Haus verabschiedet dann die Trennungsvorlage gegen die Stimmen der Kommunisten, Deutschnationalen und Wirtschaftspartei und eines Teiles d ischen Volkspartei
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endgültig und nimmt einen Antrag der Regierungsparteien an, wonach das Gesetz am 1. Oktober 1926 in Kraft tritt. Ferner findet Zustimmung ein Antrag des Verfaccengemae schuf es, wonach der deutschnationale Antrag abzulehnen sei,
r die Bildung von besonderen Aerzte⸗, Landwirtschafts⸗ kammern usw. in der Provinz Oberschlesien verhindern wollte.
Es folgt die zweite Beratung des Urantrages v. Campe D. Vp.), Falk (Dem.), Leid (Soz.) auf Annahme eines
esetzentwurfes zur Aenderung des Gesetzes über die Be⸗ ““ von Mitgliedern des Reichsrats urch die Provinzialverwaltungen. Darin wird u. a. bestimmt, daß die Gegenstände der Tagesordnung der Vollsitzung des Reichsrats vorher in gemeinschaftlicher Be⸗ ratung aller preußischen Mitglieder des Reichsrats zu erörtern sind. In der Vollsitzung werden die Stimmen Preußens ge⸗ mäß der Entscheidung der Vorberatung einheitlich durch ein vom Staatsministerium bestimmtes Mitglied abgegeben, es sei denn, daß sich mehr als sehn Stimmen in der Minder⸗ heit befunden haben. Die Vorlage stand bereits mehrfach im Landtag zur Entscheidung, sie konnte aber bisher nicht erledigt werden, da die Deutschnationalen, das Zentrum, die Völki⸗ chen und die Deutsch⸗Hannoveraner Obstruktion übten und ich nicht an der Abstimmung beteiligten. Der Urantrag wird in der Einzelberatung ohne Debatte angenommen. Bei der Abstimmung über die Bestimmungen, betr. die einheitliche Stimmabgabe, üben die erwähnten Parteien wieder Ob⸗ struktion. Es werden nur 189 Stimmen abgegeben, das Haus ist daher beschlußunfähig.
Vizepräsident Dr. v. Kries beraumt sofort eine neue Sitzung an.
Der Einspruch des Abg. Kilian (Komm.) gegen einen Ordnungsruf wird zurückgewiesen. Der kommunistische Abg. Golke wird wegen Beschimpfung der anderen Parteien des Hauses von der See ausgeschlossen.
„ Darauf wird die Besprechung der Justizvorgänge in Magdeburg fortgesetzt. Abg. Brückner (Soz.) wendet sich egen die völkische Presse, die den Linksparteien vorgeworfen . sie hätten sich nur schützend hinter Haas gestellt, weil er Jnde sei. Es wäre tief bedauerlich, wenn sich preußische Richter durch eine derartige Suggestion beeinflussen ließen. Der Redner beschäftigt sich mit den Ausführungen des deutschnationalen Abgeordneten Dr. Seel⸗ mann, der zu Unrecht behauptete habe, der Preußische Richtere verein habe zu der Angelegenheit nicht Stellung genommen. Es gewinne in Wirklichkeit 8 den Anschein, als habe man Haas eeshalb festgesetzt und in Untersuchungs 89 genommen, weil er als Jude einer solchen Tat für fähig gehalten worden sei. Na der Börsen⸗Zeitung solle es sich jetzt nicht mehr um einen Fa Kölling⸗Haas, sondern um einen Fall Hörsing⸗Haas handeln. Man richte sich hier nach dem Wort: Ob Recht oder Unrecht — der wird verbrannt! Der Redner kritisiert dann den Berliner okal⸗Anzeiger, der erst Severing scharf bekämpft und verleumdet habe, ihm aber jetzt nach seiner Amtsniederlegung bescheinigt habe daß er mit reinen Händen der Macht entsagt habe, zu der er si nicht gedrängt habe. Das Geständnis Schröders 8 man niche aben wollen, weil man eben den Juden Haas treffen wollte. enn man — nicht von Fehlgriffen des Untersuchungsrichters Kölling sprechen solle, dann wisse er nicht, wann man das über⸗ haupt tun solle. Der Raubmörder Schröder habe sich denn auch in die Toga schwarzweißrot gegenüber dem schwarzrotgoldenen Reichsbannermann Haas gehüllt. Was hätten die Fragen des Untersuchungsrichters an Haas über seine Zugehörigkeit zum Reichsbanner und dessen etwaige Unterstützung mit der Schuld⸗ frage zu tun? Der Redner erinnert u. a. an den Fall jenes Handwerksburschen, dem die Entdeckung des 38 fachen Mörders Denke zu verdanken gewesen sei, der aber wegen Bettelns und Landstreichens zu vier Wochen Haft verurteilt, dann allerdings begnadigt worden sei. Er kritistert weiter die Unterbringung und Behandlung politischer Untersuchungsgefangener, u. a. in Königs⸗ berg. Dort würden auch eben verhaftete 14⸗ und 16 jährige weid⸗ liche Untersuchungsgefangene mit Kupplerinnen und Dirnen wochenlang in einen Raum zusammengesperrt. An die Angriffe der Kommunisten seien die Sozialdemokraten gewöhnt, sie würden darüber zur Tagesordnung übergehen. Der Redner begründet den sozialdemokratischen Urantrag über die Neuregelung der Bestimmungen über die Haftbeschwerden usw., und übder disziplinarische Maßnahmen gegen die mit der Mordsache Hellin besühten Richter und Staatsanwälte. Vor allem sei da Disziplinarrecht abänderungsbedürftig. Mit dem Wunsche, durch Beseitigung der Ungerechtigkeiten das Vertranen zur Justiz wieder herzustellen, schloß der Redner.
Staatssekretär Fritze betont, daß die Justizverwaltung mit vollem Nachdruck und größtem Ernst gegen —7 richter⸗ licher Beamten einzuschreiten gewillt sei. Eine Reide der vom Abgeordneten Brückner erwähnten Verfehlungen bätten sich nicht als zutreffend erwiesen. So habe n. a. das Taschenbuch von Haas bei der Untersuchung keine Rolle gespielt. Lediglich der stell⸗ vertretende Vorsitzende der Ortsgruppe Magdedurg des Vreußtschen Richtervereins habe ohne Auftrag und Fühlungnahme mit dem Vorstand des Richtervereins in der Angelegendeit Stennng enommen. Der Redner hebt nochmals den ernsten Wihlen der Justizverwaltung hervor, eine volle Klarstelung der Maagde⸗ burger Vorgänge herbeizuführen. Er zitiert den in gleicher Rich⸗ tung liegenden Beschluß des Preußischen Richtertages, der insonder⸗ heit jede politische Voreingenommenbeit eines Richters adlehne und scharf verurteile. Bei Voreingenomenendeit eines Richters brauche es sich übrigens nicht undedingt immer um politische Vor⸗ eingenommenheit zu handeln; es gede auch sachti Verx⸗ ingenommenheit. Wer in der Oesfentlichbeit srehe, müsse — nach