1927 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Feb 1927 18:00:01 GMT) scan diff

8 8* 1“ E1“ erweist. Dabei wird es sich im wesenklichen um das Problem handeln, ob neben der gemeinsamen Ausbildung weiblicher und männlicher Studierender an den Akademien Elbing, Kiel und Frank⸗ furt die Ausbildung von Frauen allein in einer besonderen Aka⸗ demie erforderlich sein wird. Hierüber werden die Erfahrungen des nächsten Jahres ausreichend unterrichten. Die Errichtung einer solchen Frauenakademie wird also erst für das Jahr 1928 in Betracht kommen können. Abg. König (Soz.) lehnte den Aufstieg nach Gruppe 10 in der vorgeschlagenen Weise ab. Die Opposition wolle die jetzige Re⸗ gierung für die Junglehrernot verantwortlich machen. Der Abbau sei aber unter Bölitz und von Richter erfolgt, die der Volkspartei angehörten. Die Angriffe richteten sich jetzt gegen den Ministerial⸗ direktor Kaestner. Kein Ministerialdirektor habe aber so das Ver⸗ trauen der Lehrerschaft wie dieser. Abg. Lauscher (Zentr.) äußerte sich zur konfessionellen Schule. Man habe in Preußen die konfessionelle Lehrerbildung gehabt, selbst in Nassau; in Baden hätten die konfessionellen Anstalten das Uebergewicht. Konfessionelle Schule und 1““ wolle seine Partei behalten. Auf den simultanen Oberlyzeen seien allerdings Lehrerinnen vorgebildet; das seien aber höhere Schulen und keine eigentlichen Lehrer⸗ bildungsanstalten gewesen. Die pädagogische Akademie sei eine hochschulmäßige Lehrerbildungsanstalt. Daher die Forderung seiner Partei nach konfessioneller Gestaltung. Die Sozialdemokratie ver⸗ lange in der weltlichen Akademie eine Anstalt nach ihrem Schul⸗ ideal, das Zentrum wolle eine Anstalt nach seinem Ideal. Die Persönlichkeit des Lehrers mache die Schule. Dem vom Abg. Hoff gerügten Notstand, daß Kinder in eine Bekenntnisschule einer anderen Konfession hineinkommen könnten, könne man durch Gründung kleiner Konfessionsschulen abhelfen. Er wünsche eine besondere Akademie für Lehrerinnen. Abg. Schwarzhaupt (D. Vp.) betonte, daß es sich bei den Rektoren lediglich darum handle, den Ausgleich persönlicher Schädigungen herbeizuführen, der bei allen Beamten und auch bei allen anderen Lehrkategorien durchgeführt sei. Nur über die an Volksschulen angestellten Lehr⸗ personen wolle man mit einer Handbewegung hinweggehen. Redner verlangte, daß zumindest die Städte, die bereit sind, aus eigenen Mitteln geschädigte Rektoren nach Gruppe X zu bringen, von seiten der Staatsregierung keine Schwierigkeiten erführen. Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die vom Minister ab⸗ gegebene Erklärung, wonach die Novelle zum V. D. G. doch noch nicht endgültig begraben zu sein scheine, sich verwirklichen würde. Gegenüber dem Zentrumsabgeordneten Lauscher sei in der Frage der Simultanakademie und Simultanschule darauf hinzuweisen, daß es auch von der Deutschen Volkspartei verstanden werde, wenn die katholische Kirche grundsätzlich die konfessionelle Schule und die konfessionelle Lehrerakademie fordere. Unter Bezugnahme auf die Verhältnisse in Hessen und Baden wies der Redner nach, daß in der Praxis die Kirche auch mit Simultaneinrichtungen auskommen könne, was die Urteile hervorragender süddeutscher Zentrumsführer über die Simultanschule bewiesen. Jedenfalls könne man von einer Gefährdung katholischer Belange durch die Simultanschule nicht sprechen. Wenn das Zentrum für sich in Anspruch nehme, für seine Ideale zu kämpfen, so müßte auch anderen gestattet sein, die Verwirklichung ihrer Ziele zu verfolgen, ohne daß daraus ein Kulturkampf werde, der von keiner Seite, am wenigsten von der Deutschen Volkspartei, gewünscht werde. Abg. Sellheim (Komm.) forderte die tägliche Turnstunde ohne Kosten. Die Re⸗ gierung habe die Durchführung verhindert. Abg. Wickel (Dem.) erklärte, der neue Staat habe in den Schulen vieles nachgeholt, was der alte versäumt habe. Das soziale Gewissen sei viel stärker entwickelt als früher. In der Frage der pädagogischen Akademien finde sich in Hessen und Baden das Zentrum mit der simultanen Akademie ab. Nach dem Urteil des Staatsgerichtshofs sollte es den Widerstand gegen Frankfurt am Main aufheben. Eine starke katholische Minderheit wünsche die simultane Akademie. Vor der Abstimmung zu den einzelnen Titeln und Positionen gab ein Vertreter des Finanzministeriums die Erklärung ab, daß die Durchführung der Anträge auf Erhöhung und Neu⸗ einrichtuyg von Positionen Hunderte von Millionen erfordere, für die die Deckung, welchs nach der Verfassung vorgeschrieben sei, nicht vorhanden wäre. Eine Reihe von Etatserhöhungen und Positionen wurde abgelehnt. Auch die Etatspositionen, die die Einrichtung der simultanen pädagogischen Akademie in Frankfurt am Main betrifft, wurde durch eine Zufallsmehrheit abgelehnt, die daraus zu erklären ist, daß der Ausschuß nicht voll besetzt war. Gegen die Einrichtung stimmten die Deutschnationalen und die Wirtschaftspartei. Am Donnerstag werden die Beratungen fort⸗ gesetzt. Der Hauptausschuß des Preußischen Land⸗ tags begann am 10. d. M. in Fortführung der Beratung des Kultushaushalts die allgemeine Aussprache zum Abschnite: „Höhere Lehranstalten“. Abg. Oelze (D. Nat.) beklagte als Berichterstatter, dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zei⸗ tungsverleger zufolge, das langsame Tempo in der Verstaat⸗ lichung der höheren Schulen. Das Aufrückungssystem sei un⸗ haltbar. Die Iuristen seien besser eingestuft als die Philologen. Einzelne Fonds hätten eine unverhältnismäßige Kürzung er⸗ Neubauten fehlten ganz. Redner fragte, weshalb die erlegung der weiblichen Turnanstalt nach Oranienburg nicht erfolgt sei, ferner, wie es mit der Unterhaltung der höheren Schulen, mit dem Schulgeld sowie mit der Frage der Pflicht⸗ tunden und Klassenfrequenz stehe. Das Verbot der Neben⸗ tunden schaffe zweierlei Recht. Abg. Dr. Hildegard Weg⸗ scheider (Soz.) erstattete den Bericht über die Provinzialschul⸗ kollegien und hob insbesondere hervor, daß die Oberschulräte noch immer nicht höher eingestuft seien. Die Stadtschulräte seien überall besser gestellt. Die Verminderung der Reisekosten sei nicht tragbar. Abg. Dr. Weisemann (D. Nat.) rügte eine er⸗ gangene Anweisung, wonach Schüler, für die das Schulgeld nicht bezahlt sei, vom Unterricht ausgeschlossen worden seien, und er⸗ innerte in diesem Zusammenhang an den tragischen Fall des Schülers Messerschmidt in Berlin. Der Arbeitsunterricht sei kein Allheilmittel. Auch das Formale dürfe nicht vernachlässigt werden. Hoffentlich werde der Erlaß vom 14. Januar über die olitische Betätigung wieder aufgehoben. Der Assessorennot müsse endlich ein Ende gemacht werden. Der Redner besprach den Fall es Direktors Stenger in Betzdorf, der wegen Kleinigkeiten ohne Pension entlassen werden soll. Die Behandlung dieses Falles stehe müeoffenkundigen Widerspruch zur Behandlung des Falles Siebens ‚lurich)h. Besonders groß sei die Schulnot im besetzten Gebiet. Würden die Bestimmungen über Pflichtstunden und Frequenzen im besetzten Gebiet durchgeführt, so würden 200 Assessoren auf die Straße geworfen werden. Die Frage der Parität müsse im Sinne christlicher Duldung gelöst werden. Den städtischen Kolle⸗ gien dürfe die Entscheidung nicht allein überlassen werden. Bei der Stellenbesetzung dürfe man nicht parteipolitisch vorgehen. Abg. Grebe (Zentr.) warf die Frage auf, ob die höheren Lehranstalten überhaupt noch erhalten werden könnten. Die Last der Gemein⸗ den sei oft nicht mehr tragbar, ebenso das Schulgeld für viele Eltern. Begabte müßten vom Schulgeld befreit werden. Die Zu⸗ schüsse für Gemeinde⸗ und Privatschulen seien zu erhöhen. Die Bestimmungen über Nebenstunden und über das Halten von Pensionären sollten aufgehoben werden. Die freien Planstellen 1590 Stellen müßten wieder besetzt werden. Das Dienst⸗ alter sei bei der Anstellung stärker zu berücksichtigen. Die Notlage der katholischen Assessoren sei größer als die der evangelischen. Die Parität sei noch lange nicht hergestellt. Das System der Auf⸗ rückung und der Sechstelung müsse bis zu einer grund⸗ legenden Neuregelung bestehen bleiben. Bei der eife⸗ prüfung sei die ganze Persönlichkeit des Abiturienten zu prüfen. Abg. Dr. Steffens (D. Vp.) erklärte, daß hinsichtlich der Hoch⸗ schulen und der Provinzialschulkollegien die Land agsbeschlüsse am wenigsten durchgeführt würden; hinsichtlich der Durchführung der Anträge dieses Jahres sei er sehr pessimistisch. Was sei ge⸗ Fehers um in den Provinzialschulkollegien die Zahl der Ober⸗ schulräte und das Büropersonal zu vermehren und die Oberschul⸗ räte höher zu stufen? Der Reisekostenfonds sei im Gegensatz zu den angenommenen Anträgen verringert worden. Der Betrag

Schülerheimen bei Aufbauschulen sei notwendig.

8 I 2u 1 8 für Unterhaltszuschüsse der Referendare oder man müsse sie entgeltlich beschäftigen. ie Notlage vieler Studienassessoren sei aufs tiefste zu beklagen. Die Beschlüsse des Landtags auf Beseitigung des EE“ auf Behebung der Rechtsnot der Assessoren, auf Unterstützung der Altphilologen, Germanisten und Historiker zur Erwerbung anderer Lehr⸗ befähigungen seien nicht ausgeführt. Der „Beratungserlaß“ werde als Abbauerlaß gehandhabt. Das Ministerium durfe vor der Erregung und Erbitterung in der Philologenschäft die Augen nicht verschlithen. Die Erhöhung der Pflichtstundenzahl bedeute einen Raubbau an den Kräften der Lehrer. Die Philologen klagten mit vollem Recht über ungerechte Behandlung bei der Einstufung in die Gruppen XI und XII. Redner forderte Ver⸗ mehrung der Beförderungsstellen für Zeichen⸗ und Musiklehrer und Herabsetzung der Pflichtstundenzahl der Turnlehrer. Für die EI1““ der östlichen Grenzgebiete sei besonders zu sorgen. Für Oberschlesien seien besondere Zuschüsse und Mittel zur Unterstützung der Kinder aus zu gewähren. Der Stadt Wolgast müsse der Zuschuß belassen und das Päda⸗ Seins in Züllichau müsse hinreichend unterstützt werden. Die Schularztfrage sei schleunigst vom Staate zu regeln. Die Gym⸗ nasien müßten erhalten bleiben. Staatshilfe zur Einrichtung von Es werde zu⸗ viel reglementiert und dekretiert; man solle endlich die höhere Schule zur Ruhe kommen Abg. Sellheim (Komm.) forderte Durchführung der täglichen Turn⸗ und Spielstunde, Er⸗ höhung der Anzahl ausgebildeter Turnlehrer sowie Erweiterung der Landesturnanstalt. Turnlehrer und müßten gemeinsam ausgebildet werden. Redner besprach gleichfalls den Fall des Schülers Messerschmidt; der Verbleib des Knaben sei unbekannt. Abg. Dr. Hildegard Wegscheider (Soz.) verlangte Einsetzung eines Unterausschusses zur Beratung der Assessoren⸗ frage sowie Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Prüfung der Schulbücher, die immer noch einen Mangel an geschichtlicher Ehrlichkeit verrieten. Ohne das Prinzip der Arbeitsschule komme man nicht weiter. Die Ueberschneidung der Frequenz um 10 % müsse endlich auf⸗ gehoben werden. Wegen Nichtbezahlung des Schulgeldes dürfe kein Kind während des Semesters ausgeschlossen werden. Die Beeinflussung der Elternbeiräte durch zentrale Organisationen be zu Mißständen geführt. Die Beiräte dürften keine politischen ertreter sein. Die sozialdemokratische Fraktion trete für gemein⸗ same Erziehung der beiden Geschlechter besonders an den Aufbau⸗ schulen ein. Abg. Dr. Bohner (Dem.) erinnerte in dem vom Abg. Weisemann vorgetragenen Fall Stenger⸗Betzdorf daran, daß der Direktor nicht eingeschritten sei, als Primaner an die Tafel schrieben: „Ebert kaputt“. Er habe im Jahresbericht und in seiner amtlichen Leistung deutlich seine Abneigung gegen die Republik bezeugt. Das Verfahren sei nötig gewesen. Die Aus⸗ führungen des Abg. Lauscher über die konfessionelle Schule seien urch seinen Fraktionsfreund Grebe auf das beste widerlegt worden dadurch, daß dieser über die Parität hinausgehende Berücksichtigung der katholischen Assessoren verlangt habe. Die Assessoren litten unter den vielen Versetzungen, das schädige die Schule. Auch er halte einen Unterausschuß für notwendig. Die wenig geschickte Regelung der Besoldungsverhältnisse der Ober⸗ schullehrer, besonders der Zeichen⸗ und Mustklehrer, müsse be⸗ seitigt werden. Der Staat müsse sich stärker am Lastenausgleich beteiligen. Die Reifeprüfung müsse nach einem halben Jahr wiederholt werden können. Seine Partei unterstütze die Stellung der Sozialdemokraten in der Frage der Schulbücher. Die früheren Seminargebäude sollten mehr für Schulzwecke, zum Beispiel für Tagesheime für Schüler, herangezogen werden. Abg. Schwenk (Wirtsch. Vereingg.) setzte sich ein für überaltete Studien⸗ assessoren, die teilweise über 50 Jahre alt seien. Die Paritäts⸗ wünsche des Zentrums seien zu berücksichtigen, soweit sie berechtigt seien. Man dürfe nicht prozentualiter nach der Bevölkerung die Stellen besetzen. Besonders zu beachten seien hier auch die Lehrer aus den abgetretenen Gebietsteilen. Charakteristisch für das gegenwärtige System sei der Fall, in dem ein Studienrat, der anerkanntermaßen sehr befriedigende Leistungen aufzuweisen habe, abgebaut worden sei, weil er nach der neuen Methode seinen Unterricht erteilt habe. Es sei zu begrüßen, daß er auf die vorgebrachte Beschwerde wiedereingestellt worden sei. Man solle endlich der Schule die Ruhe geben, damit sie ungestört arbeiten könne. Kultusminister Dr. Becker äußerte sich zunächst über Angelegenheiten der höheren Schule. Der Stand der Schulreform sei befriedigend; das Ministerium beobachte die Erfolge. Ihm persönlich läge das Gymnasium besonders am Herzen. Man dürfe die Methoden des Unterrichts nicht überschätzen. Das Ministerium wolle jedenfalls keinen Lehrer, der mit alten Methoden gut arbeitete, zu den neuen Methoden zwingen. Die Belastung der Philologen durch Stundenzahl und Frequenz sei leider immer noch zu groß. Im Falle der Direktorstelle am Burg⸗Gymnasium in Essen habe das Ministerium sich wegen der gestiegenen Zahl der katholischen Schüler genötigt gesehen, die Stelle nicht mehr zwischen den Konfessionen wechseln zu lassen, sondern den katholischen Teil besonders zu berücksichtigen. Der Minister weist auf die Tatsache hin, daß der evangelische Volksteil im wesentlichen die Realanstalten und der katholische Volksteil im wesentlichen die Gymnasien bevor⸗ uge. Er halte es für richtig, daß an den Reformschulen als erste durchweg französisch und nicht englisch eingeführt werde. Der Anregung, bei Verletzung der Parität durch Kommunen Ernennungen von Direktoren die Bestätigung zu ver⸗ sagen, könne er aus kommunalen und staatspolitischen Erwägungen nicht folgen. Ueber die Parität in Preußen gab der Minister folgende Darstellung: In Preußen sind an den staatlichen höheren Schulen für die männliche Jugend 62 vH Schüler und 65,8 vH Lehrer evangelischen und 35,5 vH Schüler und 33,9 vS Lehrer katholischen Bekenntnisses; an den staatlichen höheren Schulen für die weibliche Jugend 78,9 vH Schülerinnen und 84,2 vH SFee evangelisch und 16,⸗1 vH Schülerinnen und 15,2 vH Lehrer katholisch; an den nichtstaatlichen höheren Schulen für die männ⸗ liche Jugend sind 71,1 vH Schüler und 76,5 vH Lehrer evangelisch und 23,9 vH Schüler und 22,1 vH Lehrer katholisch. An den nicht⸗ staatlichen höheren Schulen für die weibliche Jugend sind 78,9 v Schülerinnen und 84,8 vH Lehrer evangelischen und 14,6 v Schülerinnen und 13,9 vH Lehrer katholischen Bekenntnisses. An allen preußischen höheren Schulen zusammen sind 71,7 vH Kinder und 77 vH Lehrer evangelischen und 23,4 vH Kinder und 21,8 vH Lehrer katholischen Bekenntnisses. Der Minister erklärte anschließend, von einer Imparität dem evangelischen Volksteil gegenüber könne also keine Rede 8 Die Kürzung der Mittel für Reisen der Schulräte und Provinzialschulkollegien bedauere er im Interesse der Schule sehr. Ministerialdirektor Dr. Jahnke legte in Ergänzung der Aus⸗ führungen des Ministers noch dar, daß man von einem Rück⸗ gang der Leistungen der höheren Schule nicht reden könne, zumal bei der derzeitigen Belastung der Lehrerschaft. Die Anträge, die der Not der Studienassessoren steuern sollen, seien im Ausgangs⸗ punkt begründet, in der vorliegenden Form aber nicht annehm⸗ bar. Mit der Entwicklung der Aufbauschulen sei man bisher ganz außerordentlich zufrieden. Ein abschließendes Urteil müsse noch zurückgestellt werden. Die Umgestaltung der Reifeprüfung man am besten erst einmal sich auswirken lassen. Bei er Einziehung des Schulgeldes kämen leider Härten vor, für deren Abstellung die Unterrichtsverwaltung ihr Möglichstes tue. Minister Dr. Becker führte weiter aus, daß die Nachricht, wonach der Referentenentwurf eines Gesetzes über die Unterhaltung der nichtstaatlichen öffentlichen höheren Schulen „zurückgezogen“ sei, von unzutreffenden Voraussetzungen ausgehe. Der Entwurf war gedacht als Diskussionsgrundlage für die Verhandlungen mit den beteiligten Behörden, Verwaltungen usw. Er war nicht eingebracht, konnte also nicht „zurückgezogen“ werden Seine Aufgabe, als Diskussionsgrundlage zu dienen, ist erfüllt durch eine größere Aus⸗ sprache, die im vorigen Jahre im Ministerium mit allen Be⸗ teiligten stattgefunden hat. Auf Grund der Ergebnisse dieser Aus⸗ sprache sind nunmehr unter vorläufiger Zurückstellung einer gesetzlichen Regelung der Schulgeldfrage zwei Gesetzentwürfe

c Fe, werden - age

liche Einfluß sei zu gering.

1.“

. 8 8 5 . 8 5 8 8— ausgearbeitet worden, deren einer die Frage des gestaffelten

Schulbeitrages und dessen anderer die Rechte der Lehrer an den nichtstaatlichen öffentlichen höheren Schulen regelt. Beide Entwürfe sind zurzeit Gegenstand von Verhand⸗ lungen zwischen den beteiligten Ressorts und werden deren Abschluß sobald wie irgend möglich eingebracht werden. Abg. Rickers (Soz.) forderte, daß die Wiederholung der Reife⸗ prüfung nach einem halben Jahre möglich sei. Die Härten bei der Schuldgeldeinziehung müßten abgestellt werden. Das Schul⸗ geld sei nach Einkommen zu staffeln. 22 Magdalene von Tiling (D. Nat.) beklagte, daß die Beschlüsse über das höhere Mädchenschulwesen nicht durchgeführt werden. Der weib⸗ . Die Frauenschulen müßten gefördert werden und das Recht der Aufnahmeprüfung bekommen. Ein Privatschulrecht müsse geschaffen werden. Die Lehrpläne der technischen Seminare seien nachzuprüfen. Das Arbeitsgesetz über die Grundschule müsse beschleunigt durchgeführt werden. Abg. Gertrud Wronka (Zentr.) wandte sich gegen die Vermehrung von Prüfungen und besonders gegen eine Prüfung bei den Frauen⸗ schulen und forderte höhere Zuschüsse für Privatschulen. Abg. Hedwig Thoene (D. VPp.) begrüßte die Mitteilung des Ministers, daß der Referentenentwurf des Schullastenausgleichs nur um⸗ gearbeitet werde. Die Staatszuschüsse müßten erheblich erhöht werden. Die Aufnahmebestimmungen für die oberen Klassen der Aufbauschulen dürften nicht rigoros gehandhabt werden. Be⸗ dauerlich sei daß die Unterhaltszuschüsse um 30 Prozent ge⸗ kürzt worden seien; die verschlechterte Wirtschaftslage erfordere dringend eine Erhöhung der Zuschüsse. Die Antwort des Mi⸗ nisters im Falle des Burg⸗Gymnasiums in Essen befriedige nicht. Das Anwachsen der katholischen Schülerzahl um 30 Prozent sei kein Grund, einen 100 Jahre alten Brauch zu brechen und ein Ministerversprechen nicht zu halten. Minister Becker erwiderte, daß am Burg⸗Gymnasium in Essen 477 katholischen Schülern 164 evangelische gegenüberständen. Darauf wurde die Beratung über das höhere Schulwesen usw. abgebrochen; sie soll am nächsten Dienstag zu Ende geführt werden. Am Freitag will der Ausschuß 8 der Beratung des Abschnitts „Universitäten und Hochschulen ginnen.

Handel und Gewerbe. Berlin den 11. Februar 1927. Telegraphische Auszahlung.

10. Februar Geld Brief 1,750 1,754 4,207 4,217 2,055 2,059 20,964 21,016 2,145 2,155 20,443 20,495 4,214 4,224 0,497 0,499 4,225 4,235

168,63 169,05 5,49 5,51

58,60 58,74 73,69 73,87 81,12 81.32 10,602 10,642 18,205 18,245 7,397 7,417 112,32 112,60

21,445 21,495 108,41 108,69 16,55 16,59 12,478 12,518 81,03 81,23

3,047 3,057 70,59 70,77

112,44 112,72 59,37 59,51

11. Februar Geld Brief 1,754 1,758 4,207 4,217 2,056 2,06

20,964 21,016 2,115 2,195

20,44 20,492 4,214 4,224 0,498 0,50 4,235 4,245

168,67 169,09 5,54 5,56

58,60 58,74 73,69 73,87 81,14 81,34 10,60 10,64 18,20 18,24

7140 7,42

8

Buenos⸗Aires: Canada Kairo l äͤgypt. Pfd. Konstantinopel 1 türk. £ London 1 £

New YVork 18

Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguau 1 Goldpeso

Amsterdam⸗

Rotterdam . 100 Gulden Athen .100 Drachm. Brüssel u. Ant⸗

werpen 100 Belga Budapest 100 Pengö Danzig 100 Gulden Helsingfors 100 finnl. Italien 100 Lire Jugoslawien. 100 Dinar Kopenhagen . 100 Kr. 112,36 112,64

Lissabon und Oporto 100 Escudo 21,50 21,55 Oslo.. . 100 Kr. 108,47 108,75 Paris. . 100 Fres. 16,555 16,595 . 100 Kr. 12,476 12,516

1 kanad. 3 1 Yen

8 100 Frcs. 81,03 81,23 100 Leva 3,043 3,053 100 Peseten 70,88 71,06

100 Kr. 112,46 112,74 100 Schilling! 59,32 59,46

Schweiz Sofia.. Spanien. Stockholm und Gothenburg.

N Vvienü..

Ausländische Geldsorten

und Banknoten.

10. Februar

Geld

11. Februar Geld Brief 20,45 20,55 16,135 16,215

4,247 4,267

4,198 4218 4,185 4205

4267

4,217 4,205 1,75 0,507 4,20 20,515 20,505 2,16 58,70

112,58 81,42 10,61 16,68

Sovereigns.. 20 Fres.⸗Stücke Gold⸗Dollars. Amerikanische: 1000 5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische. Brasilianische. ilrei

Canadische.. r Englische: große 20,405 20,505 1 f u. darunter 2 1 20,405 20,505 . 58,50 58,80

Türkische.. Belgische. Bulgarische 100 Leva Dänische.. 100 Kr. 112,02 112,58 Danziger.. 100 Gulden 81,04 81,44 innische.. 100 finnl. 10,56 10,62 100 Frcs. 16,62 16,70 100 Gulden 1 168,23 169,07 18,32 18,42

ranzösische Holländische talienische: äber 10 Lire 100 Lire 100 Dinar 7,35 7,39 100 Kr. 108,18 108,72 100 Schilling] 59,30 59,60

4,247

4,197 4,185 1,73 0,487 4,18 20,415 20,405 2,12 58,40

112,02 81 02 10,55 16,60

168,23 169,07

18,322 18,42 108,18 108,72 59,35 59,65

2,365 2,40

112,08 112,64 81,05 81,45

9„ 5 90 9 9 91186

Jugollawische. Norwegische.. Oesterreichische Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. 112,10 112,66 Schweizer.. 81,06 81,46 70,79 71,15

Spanische..

Tschecho⸗slow. 12,453 12,513 12,463 12,523

6900 Kr. .. 73,52 73,88

100 Peseten

100 Kr. 100 Kr. 100 Pengö

12,51 12,523 73,93

184½ 1000 Kr. u. dar. 12,463 Kr. u 7937

Ungarische...

(sFortsetzung in der Ersten Beilage.)

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering iin Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft Berlin Wilbelmstr 32.

Vier Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage) . und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

nach

In Verfolg der Bekanntmachung des Börsenvorstands zu Berlin

Brief’⸗

.

ste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsa

Berlin, Freitag, den 11. Februar

ueenennnne

Nr. 35.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)

Handel und Gewerbe.

vom 25. Januar 192 wird die Notiz für % n⸗; 1 8 Reichsschatzanweisungen 16 (auslosbar 1923 bis 1. 7. 1923), 8 4 % Deutsche VI = IX. Reichsschatzanweisungen (Agio auslosbar), 44 % Deutsche Reichsschatzanweifungen (fällig 1. 4. 1924), 4 % Deutsche Reichsanleihe, 8 % Deutsche Reichsanleihe, 3 % Deutsche Reichsanleihe, . 41 % e Staatsschatzanweisungen, Hibernia (fällig 31. 12. 8 1934), 4 % Preußische Staatsschatzanweisungen von 1914 (auslosbar bis 1. 4. 1930), hXX“ ° Preußische konsolidierte Anleihe, Preußusche konsolidierte Anleihe, Preußische konsolidierte Anleihe, Badische Eisenbahnanleihe von 190tu6,, Badische Eisenbahnanleihe von 1908/1909, 1911/12, 1913/14, Badische Ersenbahnanleihe von 1919, Badische Eisenbahnankeihe konv. von 75, 78, 79, 80, 92, 94, 00, 02, 04. 07. 11“ Badische Eisenbahnanleibe von 1895, 8 Bayerische Staatsanleihe, Bayerische Stantsanteihe, Bayerische Staatseisenbahnobl., Hessische Staatsanleihe von 99, 06, 08, 09, 12, Hessische Staatsanleihe von 1919 (Reihe XVI), Hessische Staatsanleihe,

9 Hessische Staatsanleihe von 1896, 03 05, Mecklenburgische Landesanleihe von 1914, Mecklenburgische Eisenbahnschuld von 1870 Mecklenburgische kons. Anleihe von 1885,V— Mecklenburgische Landesanleihe von 1890, 94, 01, 05, Oldenburgische Staatsanleihe von 1909, 1912,

0 Oldenburgische Staatsanleihe von 1919, 8

8 % Oldenburgische Staatsanlerhe von 1903,

%o Oldenburgische Staatsanleihe von 1896 (1894), Sächsische Staatsanleihe von 1919 (Reichsschuld), Sächfische Staatsrentenanleihen, 8 Württembergische Staatsanleihe Serie 6— 20 und 31 35, Württembergische Staatsanleihe, 8 Bergisch⸗Märkische Eisenbahnobligationen Serie 3,

%o Magdeburg⸗Wittenbergische Eisenbahnrente, Mecklenburgische Friedrich⸗Franz Etsenbahn⸗Prioritätsanleihe, Pfälzische Eisenbahn⸗Prioritätsanleihe,

Prälzische Eisenbahn⸗Prioritätsanleihe von 1881, 3 ½ % Pfälzische Eisenbahn⸗Prioritätsanleihe von 1879, 80, 83, 85, 95, 3 ¾ % Prälzische Ersenbahn⸗Prioritätsanleihe (nicht konvertierte), % Wismar⸗Carow Eisenbahn⸗Prioritätsanleihe, 3 ½ % Köln⸗Mindener Eisenbahnprämienanteilscheine 3 % Oldenburgische Eisenbahnprämienanleihe von 1871 (40 Taler⸗Lose) vom 11. Februar 1927 ab, für 5 % Reichsanleihe vom 15. Februar 1927 ab, für 8 Dentsche 8 15 % Reichsschatzanweisungen „K“ von 1923, Aus⸗ gabe I und I1, 8 Deutsche 8 15 % Reichsschatzanweifungen „K’' von 1924, Aus⸗ gabe I und 11 1. 8 Dent;che Sparprämienanleihe. 8 vom 1. März 1927 ab an hiesiger Börse eingestellt. Die auf Grund § 39 des Börsengesetzes zum Börsenhandel an biesiger Börse neu zugelassene Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reiches einschl. Auslosungsscheine mit den Nummern 30 001 60 000 kann laut Bekanntmachung des Börsenvorstandes zu Berlin vom 15. Februar 1927 ab amtlich notiert werden, und zwar in besonderer Notiz. Die Notierung findet franko Zinsen sowohl zur fortlaufenden Notiz der tatsächlichen Um⸗ sätze als auch zum Einheitskurse statt. Die fortlaufende Notierung erfolgt in Abschlüssen von 3000 Reichsmark und einem Mehrfachen hiervon. Zum Einheitskurse werden Kaufaufträge nur angenommen im Betrage von mindestens 100 Reichsmark oder einem Mehrfachen hiervon, während Verkaussaufträge auch in Beträgen unter 100 Reichs⸗ mark Berückfichtigung finden. Limite unter 100 Reichsmark brauchen auch bei Verkaufsaufträgen von den Kursmaklern nicht angenommen zu werden. 8 86.

5

Der Deutsche Beton⸗Verein (E. V.), Obercassel (Sieakreis), hält am 17., 18. und 19. März 1927 in Berlin in der Philbarmonie seine 30. Hauptversammlung ab. Auf der Tages⸗ ordnung stehen: Innere Angelegenheiten des Vereins (nur tür Mit⸗ glieder) sowie Vortzäge und Befprechungen technisch⸗wissenschaftlicher

Art (für Mitglieder und Gäste).

—.—

London, 10. Februar. (W. T. B.) Die Bank von England führte heute 25 000 Pfund Sterling Münzgold nach Spanien aus.

Warschau, 10. Februar. (W. T. B.) Vom 11. Februar ch setzt ie Bank von Polen den Diskontsatz von 9 ½ auf 9 vH herab. Vom gleichen Tage an wird der Prozentsatz für An⸗ leihen und offene Kredite von 11 auf 10 ½ vH ermäßigt.

London, 10. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 10. Februar (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zu dem Stande am 3. Februar) in Pfund Sterling: Gejamt⸗ reserde 32 970 000 (Zun. 125 000][‧, Notenumlauf 136 970 000 (Abn. 967 000), Barvorrat 150189 000 (Abn. 843 000), Wechselbestand 75,868 000 [Zun. 1 505 000), Guthaben der Privaten 105˙625 000 (Abn. 2 565 000), Guthaben des Staates 14 720 000 (Zun. 5 183 000),

totenreserve 31 724 000 (Zun. 159 000), Regierungssicherheiten 29 879 000 (Zun. 997 000). Verhältnis der Reserven zu den Passwen 27,39 gegen 27,90 vH. Clearinghouseumsatz 770 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 10 Millionen weniger.

Paris, 10. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von Frankreich vom 10. Februar (in Klammern Zu⸗ und Ab⸗ nahme im Vergleich zu dem Stande am 3. Februar) in Francs: Gold in den Kassen 3 683 507 000 (unverändert), Gold im Ausland 1.864 321 000 (unverändert)) Barvorrat in Silber 341 687 000 (Zun. 115 000) Guthaben im Ausland 84 980 000 (Zun. 132 000), vom Moratorium nicht betroffene Wechsel 3 214 043 900 (Abn. 1159 284 000), geftundete Wechsel keme (—,—), Vorschilsse auf Wertpapiere 2 038 999 000 (Abn. 38 499 000), Vorschüsse an den Staat 31 000 000 000 (Zun. 900 000 000), Vorschüsse an Verbündete 5 614 000 000 (Zan. 19 000 000) Notenumlauf 52 642 503,/000 (Zun. 16 801 000), Schatzauthaben 19 526 000 (Zun. 8 210 000), Prwat⸗ guthaben 4 814 846 000 (Zun. 265 725 000).

d Kopenhagen 90. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis . Nationalbank in Kopenhagen vom 8. Februar (in

Klammern der Stand vom 22. Januar) in Kronen: Goldbestand 201 639:665 (201 5489249 Silberbestand 15 119 924 (15 203 434), zulammen 216 759 589 (216 844 372), Notenumlauf 340 414 446 (326 222 032), Deckungsverhältnis vH 64.5 (67,3).

en

Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. Februar 1927 (in Klammern + und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva. 1. Noch nicht begebene Reichsbankanteiile..

RM 177 212 000 (unverändert) 2. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu

1392 Reichsmark berechntet .1 834 601 000

und zwar: 8 Goldkassenbestand

(

Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗ 111.““

.. .Ra 1 727 129 000 20 888 000)

107 472 000

. 20 948 000) Bestand an deckungsfähigen Devisen.. 8) Reichsschatzwechseln....

b) sonstigen Wechseln und Schecks

293 419 000 (s— 127 663 000)

(unverändert) 1 378 338 000 (— 36 697 000) 125 422 000 (— 1388 000) 13 467 000 (+ 6 902 000)

47 833 000 ([— 33 785 000)

88 885 000 ( 1 000)

98 118 000 (+ 27 924 000)

deutschen Scheidemünzen. Noten anderer Banken..

Lombardforderungen (darunter Dar⸗ lehen auf Reichsschatzwechsel RM —) Effekten

sonstigen Aktiven

Passiva. . Grundkapital: a) begeben

b) noch nicht begeben

122 788 000 (unverändert)

177 212 000 (unverändert)

33 952 000 (unverändert)

43 133 000 (unverändert)

160 000 000 (unverändert)

3 273 692 000

(— 135 924 000)

543 355 000

(— 31 211 000)

203 163 000

(+ 2 369 000)

Zu dem vorstehenden Ausweis teilt „W. T. B.“ mit: Der Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar zeigt für die erste Februar⸗ woche einen Rückgang der gesamten Kapitalanlage in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 70,5 Millionen auf 1515,1 Mil⸗ lionen RM, und zwar haben die Bestände an Wechseln und Schecks um 36,7 Millionen auf 1378,3 Millionen RM abgenommen und die an Lombards um 33,8 Millionen auf 47,8 Millionen RM. Die Anlage in Effekten blieb mit 88,9 Millionen RM annähernd un⸗ verändert. An Reichsbanknbten und Rentenbankicheinen sind ins⸗ gesamt 173,1 Millionen RM in die Kassen der Bank zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 135,9 Millionen auf 3273,7 Millionen RM verringert und der an Rentenbankscheinen um 37,2 Millionen auf 1070,9 Millionen RM. Die Bestände der Reichsbank an solchen Scheinen haben sich dementsprechend auf 80,3 Millionen RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen einen Rückgang um 31,2 Millionen auf 543,4 Millionen RM. Die Bestände an Gold sind mit 1834,6 Millionen RM gegenüber dem Januarultimo kaum verändert, dagegen zeigen die Bestände an deckungsfähigen Devisen eine Abnahme um 127,7 Millionen auf 293,4 Millionen RM. Die Deckung der Noten durch Gold allein besserte sich von 53,8 vH, in der Vorwoche auf 56 vH, die durch Gold und deckungsfähige Devisen ging von 66,2 vH auf 65 vH zurück

8Ee 555029 90ꝰ 9 90 0

Reservetonds: a) gefetzlicher Refewvefonns

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ Fl

EEEeeeeeeee—¹“¹]” 3. Betrag der umlaufenden Noten. 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten

4““

Wagengesstellung für Kohle, Koks und Briketts am 10. Februar 1927: Ruhrrevier: Gestellt: 26 645 Wagen, nicht gestellt Wagen. Oberschlesisches Revier: Gestellt Wagen. WW

Die Elektrolytkupfernptierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 10. Februar auf 123,25 (am 9. Februa 122,00 ℳ) für 100 kg. 8

Berlin, 10. Februar. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebens⸗ mitteleinzelhandels für den Zentner frei Haus Berlin gegen Kassazahlung bei Empfang der Ware. Original⸗ packungen. Notiert durch öffentlich angestellte beeidete ach⸗ verständige der „Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.) Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, lofe 21,00 bis 24,00 ℳ, Gersten⸗ grütze, lose 19,00 bis 21,00 ℳ, Haferflocken, lose 21,25 bis 23,50 ℳ, Hafergrütze, lose 23,25 bis 23,75 ℳ, Roggenmehl 01. 19,50 bis 20,50 ℳ, Weizengrieß 23,50 bis 25,50 ℳ, Hartgrieß 26,50. bis 27,00 ℳ, 70 % Weizenmehl 19,25 bis 21,50 ℳ, Weizenauszug⸗ mehl 22,00 bis 29,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 37,00 bis 43,00 ℳ, Speiseerbsen, kleine 25,00 bis 26,90 ℳ, Bohnen, weiße, kleine 13,50 bis 15,00 ℳ, Langbohnen, handverl., ausk. 21,00 bis 23,00 ℳ, Linsen, kleine 21,00 bis 24,00 ℳ, Linsen, mittel 24,50 bis 39,00 ℳ, Linsen, große 40,00 bis 48,00 ℳ, Kartoffelmehl 28,00 bis 29,00 ℳ, Makkaroni, Hartgrießware 46,50 bis 55,00 ℳ, Mehlschnittnudeln 26,25 bis 33,00 ℳ, Eiernudeln 44,00 bis 72,00 ℳ, Bruchreis 18,50 bis 20,00 ℳ, Rangvon Reis 19,75 bis 21,25 ℳ, glasierter Tafel⸗ reis 22,25 bis 33,00 ℳ, Tafelreis, Java 33,00 bis 44,50 ℳ, Ringäpfel, amerikan. 59,00 bis 83,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Originalkisten 36,00 bis 37,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 34,00 bis 34,50 ℳ, entsteinte Pflaumen in Originalkisten⸗ packungen 47,00 bis 48,00 ℳ, Kalif. Pflaumen 40/50 in Original⸗ kistenpackungen 49,00 bis 51,00 ℳ, Rosinen Caraburnu ¼ Kisten 56,00 bis 72,00 ℳ, Sultaninen Caraburnu †³ Kisten 70,00 bis 100,00 ℳ, Korinthen choice 50,00 bis 52,00 ℳ, Mandeln, füße Bari 187,00 bis 235,00 ℳ, Mandeln, bittere Bari 212,00 bis 235,00 ℳ, Zinmt (Kassia) 100,00 bis 105,00 ℳ, Kümmel, holl. 52,00 bis 52,50 ℳ, schwarzer Pfeffer Singapore 170,00 bis 182,00 ℳ, weißer Pfeffer

Singapore 250,900 bis 285,00 ℳ, Rohkaffee Brasil 176,00 bis 220,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerika 205,00 bis 310,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil 230,00 bis 290,00 ℳ, Röstkaffee, Zentral⸗ amerika 270,00 bis 400,00 ℳ, Röstgetreide, lose 19,50 bis 21,00 Katav, stark entölt 80,00 bis 100,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 110,00 bis 130,00 ℳ, Tee, Souchong, gepackt 365,00 bis 405,00 ℳ, Tee⸗ indisch, gevackt 413,00 bis 500,00 ℳ, Inlandszucker, Melis 35,50 bis 37,50 ℳ, Inlandszucker, Raffinade 37,00 bis 39,00 ℳ, Zucker, Würfel 41,00 bis 44,00 ℳ, Kunsthonig 37,50 bis 38,00 ℳ, Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 26,25 bis 37,50 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern —,— bis —,— ℳ, Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 83,00

bis 90,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht 35,00 bis 40,00 ℳ, Pflaumen⸗

mus, in Eimern 35,00 bis 42,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 3,40 bis 3,90 ℳ, Steinsalz in Packungen 4,50 bis 4,70 ℳ, Siedesalz in Säcken 4,50 bis 4,70 ℳ, Siedesalz in Packungen 5,60 bis 7,50 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 75,50 bis 78,50 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 76,00 bis 79,00 ℳ, Purelard in Tierces 73,00 bis 76,00 ℳ, Purelard in Kisten 73,50 bis 76,50 ℳ, Speisetalg, gepackt 57,00 bis 70,00 ℳ, Margarine, Handelsware I 69,00 ℳ, II 63,00 bis 66,00 ℳ, Margarine, Spezialware I 82,00 bis 84,00 ℳ, II 69,00 bis 71,00 ℳ, Molkereibutter Ia in Fässern 198,00 bis 204,00 ℳ, Molkereibutter La in Packungen 205,00 bis 211,00 ℳ, Molkerei-⸗ butter II a in Fässern 191,00 bis 198,00 ℳ, Molkereibutter II a in Packungen 198,00 bis 205,00 ℳ, Auslandsbutter in Fässern 208,00 bis 214,00 ℳ, Auslandsbutter in Packungen 214,00 bis 222,00 ℳ, Corned beef 12/6 lbs. per Kiste 55,00 bis 57,00 ℳ, ausl. Speck, geräuchert, 8/10 12/14 —,— bis —,— ℳ, Allgauer Romatour 20 % 80,00 bis 90,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 67,00 bis 70,00 ℳ, Tilsiter Käse, pollfett 108,00 bis 112,00 ℳ, echter Holländer 40 % 102,00 bis 105,00 ℳ, echter Edamer 40 % 105,00 bis 110,00 ℳ, echter Emmenthaler, vollfett 135,00 bis 145,00 ℳ, ungez. Kondens⸗ milch 48/16 25,00 bis 26,00 ℳ, gez. Kondensmilch 48/14 31,00 bis 33,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 75,00 ℳ.

Speisefette. Bericht der Firma Gebr. Gause, Berlin, vom 9. Februar 1927. Butter: Infolge der gesteigerten Preise ist die Nachfrage recht zurückhaltend und auf den dringend notwendigen Bedarf beschränkt. Man scheint auch im Auslande eingesehen zu haben, daß der Bogen etwas überspannt worden ist und zeigen die Märkte in Kopenhagen und Malmö eher eine leichte Neigung nach unten. Die Notierung am Platze blieb am 8. d. M. unverändert. Die amtliche Preisfestsetzung zwischen Erzeuger und Großhandel Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten war am 8. d. M. I. Qualität 182 ℳ, 2. Qualität 170 ℳ, abfallende 154 ℳ. Margarine: Sehr ruhige Nachfrage. Schmalz: Der Markt verlief in stetiger Haltung ohne Preisveränderungen. Umsätze fanden nur sehr wenig statt, da infolge schwacher Konsumnachfrage sich die vorhandenen Lagervorräte nur langsam räumen. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 72,50 ℳ, amerikanisches Purelard in Tierces 73 ℳ, kleinere Packungen 73,50 ℳ, Berliner Bratenschmalz 75,50 ℳ.

von auswärtigen Devisen⸗ Wertpapiermärkten.

Devisen. 10. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in Noten: Lokonoten 100 Zloty 57,93 G., 58,07 B. Schecks: London 25,19 ½ G., —,— B. Auszahlungen: Berlin telegraphische Auszahlung 122,971 G., 123,279 B., Warschau 100 Zloty⸗Auszahlung 57,93 G., 58,07 B.

Wien, 10. Februar. (W. T. B.) Amtliche Devisenkurse: Amsterdam 283,64, Berlin 168,01, Budapest 123,99*), Kopenhagen 189,05, London 34,40, New York 708,75, Paris 27,84 ½, Zürich 136,33, Marknoten 167,85, Lirenoten 30,57, Jugoflawische Noten 12,44, Tschechoslowakische Noten 20,96 ¾, Polnische Noten 79,00, Dollarnoten 706,10, Ungarische Noten 123,94*), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,45. *) Noten und Devisen für 100 Pengö.

Prag, 10. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkurse.) Amsterdam 13,51 ½, Berlin 8,00,10, Zürich 6,50, Kopenhagen 899,50, Oslo 867,00, London 163,80, Madrid 567,00, Mailand 146 ⅜, New York 33,76 ½, Paris 133 ⅛, Stockholm 9,00 ½, Wien 4,76 ½, Mark⸗ noten 8,00 ¼, Polnische Noten 376,00, Belgrad 59,70.

Budapest, 10. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Devisen⸗ kurse.) Alles in Pengö. Wien 80,57 ½, Berlin 135,52 ½, Belgrad 10,04 ¼, Zürich 109,97 ⅛. 8

London, 10. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 123,52, New York 4,85,09, Deutschland 20,47 ¼, Belgien 34,89, Spanien 28,95, Holland 12,12,50, Italien 112 ⅛, Schweiz 25,22 ¼, Wien 34,40.

Paris, 10. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse (Offizielle Anfangsnotierungen.) Deutschland 603,00, London 123,50, New York 25,46, Belgien 353,75, Spanien 426,00, Italien 110,00, Schweiz 489,75, Kopenhagen 678,50, Holland 1019,00, Oslo 655,00, Stockholm 679,25, Prag 75,50, Rumänien 14,15, Wien 35,90, Belgrad 44,75.

Paris, 10. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse. (Offizielle Schluß kurse.) Deutschland 603,00, Bukarest 14,20, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 25,46 ½, Belgien 353,50, England 123,52, Holland 10,19 ¾, Italien 110,25, Schweiz 490,00, Spanien 427,25, Warschau —,—, Kopenhagen 678,00, Oslo 654,75, Stockholm —,—.

Amsterdam, 10. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Devisen⸗ kurse.) London 12,12 ⅛, Berlin 59,23 ½, Paris 9,82, Brüssel 34,75 ½, Schweis 48,07 ½, Wien 35,25, Kopenhagen 66,65, Stockholm 66,75, Oslo 64,35, New York 250,00, Madrid 41,95, Italien 10,84, Prag 7,41. Freiverkehrskurse: Helsingfors 6,28, Budapest 43,70, v 1,35, Warschau —,—, Yokohama 1,22, Buenos Aires

5⁄8.

Zürich, 10. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 25,22 ½, Paris 20,42 ½, New York 5,20 ½16, Brüssel 72,32 ½, Mailand 22,45, Madrid 86,75, Holland 208,07 ½, Berlin 123,22 ½, Wien 73,28 ¾, Stockholm 138,73 ¾, Oslo 133,72 ½, Kopenhagen 138,80, Sofia 3,75, Prag 15,40, Warschau 58,00, Budapest 91,00 *), Belgrad 9,13 ½, Athen 6,72 ½, Konstantinopel 2,64, Bukarest 2,90, Helsingfors 13,10, Buenos Airss —,—, Japan 253,75. *) Pengö.

Kopenhagen, 10. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Devisen⸗ kurse.) London 18,19, New York 3,75 ½, Berlin 89,00, Paris 14,90, Antwerpen 10,48, Zürich 72,30, Rom 16,35, Amsterdam 150,35, Stockholm 100,15, Oslo 96,55, Helsingfors 9,47, Prag 11,14, Wien 53,05.

Stockholm, 10. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Devisen⸗ kurse.) London 18,18, Berlin 88,87, Paris 14,80, Brüssel 52,20, Schweiz. Plätze 72,15, Amsterdam 150,00, Kopenhagen 99,95, Oslo 96,55, Warhington 3,75, Helsingfors 9,44 ½, Rom 16,20, Prag 11,15,

Wien 53,00. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkurse.) 2 Paris 15,35, New York 389,50,

Danzig, Danziger Gulden.)

Oslo, 10. Februar. London 18,90, Hamburg 92,35, ParI Amsterdam 156,00 Zürich 75,00, Helsingrors 9,85, Antwerpen 54,25, Stockholm 104,00, Kopenhagen 103,90, Rom 16,75, Prag 11,65, Wien 55,00.

Moskau, 9. Februar. (W. T. B.) (Ankaufkurse, mitgeteilt von der Garantie⸗ und Kredit⸗Bank für den Osten A.⸗G.) (In Tscherwonzen.) 1000 englische Pfund 941,00, 1000 Dollar 194,00,

1000 schwedische Kronen 51,76, 1000 finnische Mark 4,87.