1927 / 68 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Mar 1927 18:00:01 GMT) scan diff

Selbstverständlich erblicke ich in der Wirtschaftlichkeit keinen Gegensatz zur Sparsamkeit, sie setzt vielmehr diese in allem voraus.

Im einzelnen möchte ich daher mein Wirtschaftsprogramm in zwei große Gruppen scheiden, in die Wirtschaftsmaßnahmen auf dem Gebiete des Betriebs und der Technik, sodann auf dem Gebiete des Personalwesens.

Das praktische Ziel der Wirtschaftsmaßnahmen auf dem Gebiete des Betriebs und der Technik möchte ich in die Forderung fassen: „Modernisierung des Arbeitsprozesses“. Auf dem Gebiete des Personalwesens erblicke ich sie in der Hebung der Qualität und Quantität der Arbeitsleistung. Mit diesen beiden Programm⸗ forderungen glaube ich die praktische Aufgabe der Deutschen Reichs⸗ post kurz und fest umschrieben zu haben.

Die Erfolge der neuen Wirtschaftspolitik zeigen sich inzwischen bereits darin, daß sich die Beziehungen zur allgemeinen Wirtschaft wesentlich gebessert haben. Es ist festzustellen, daß das Personal zum großen Teil schon wirtschaftlicher denkt als früher; dieses Zu⸗ nehmen des Wirtschaftsgeistes zeigt sich in einer regen Mitarbeit in der Fachpresse, in den Wirtschaftsbesprechungen und in unmittel⸗ baren Eingaben. Schließlich sind auch geldliche Erfolge zu verzeichnen. Es ist bereits eine stattliche Anzahl von Millionen herausgewirt⸗ schaftet worden. (Bravo!)

Nicht unterlassen möchte ich, zu erwähnen, daß im Voranschlag der Deutschen Reichspost für 1927 für Lieferungen und Leistungen erhebliche Mittel bereitgestellt sind. Sie werden vor allem dem Hochbaugewerbe, der elektrotechnischen und Kabelindustrie und dem Fahrzeugbau zugute kommen und deren Beschäftigungsgrad günstig beeinflussen.

Bei der Verteilung der Aufträge wird auf tunlichst gleichmäßige Berücksichtigung der verschiedenen Wirtschaftszweige und Landesteile Bedacht genommen werden. Entsprechend den geäußerten Wünschen wird namentlich das ortsansässige Gewerbe nach bester Möglichkeit berücksichtigt werden.

Nun zur Finanz⸗ und Wirtschaftslage! Sie ist, wie ich bereits im Haushaltsausschuß erwähnt habe, gespannt, aber gesund. Das letzte Wirtschaftsjahr war schwer, denn die Reichspost, die ja in hervorragendem Maße von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abhängig ist, mußte deren Schwankungen mitmachen. Trotzdem ist es gelungen, die Einnahmen und Ausgaben so zu gestalten, daß die Rechnung für 1926 gegenüber dem Voranschlag mit keinem Fehl⸗ betrag abschließen wird. Die vorgesehene Ablieferung an das Reich in Höhe von 70 Millionen Reichsmark wird gemacht. Ich sehe der künftigen Entwicklung der allgemeinen und der Postwirtschaft mit Vertrauen entgegen. (Bravo! in der Mitte und rechts.)

Auf der Ausgabeseite konnten wir in den Voranschlag nur die Beträge einsetzen, die zur Aufrechterhaltung des Betriebes unbedingt und durchaus lebensnotwendig sind. Besondere Sorge hat uns die Deckung der Anlageausgaben gemacht. Die Reichspost hat ein starkes Investierungsbedürfnisses, das sich in der Hauptsache erklärt durch die Zunahme der Fernsprechanschlüsse, durch die Notwendigkeit, abgewirt⸗ schaftete Handämter durch Selbstanschlußämter zu ersetzen. Es kommen hierbei nicht nur die rein technischen Anlagen in Betracht, sondern auch die damit in Zusammenhang stehende Schaffung ge⸗ eigneter Unterbringungsgebäude und ⸗räumlichkeiten. Zur Befriedi⸗ gung dieses Geldbedürfnisses für die Anlagen soll 1927 eine An⸗ leihe von 300 Millionen Mark aufgenommen werden, nachdem 1926 170 Millionen vorgesehen waren. Von diesen 170 Millionen sind noch 20 Millionen aufzunehmen. Aus den Betriebseinnahmen konnten für Anlagezwecke nur 17 Millionen verfügbar gemacht werden. Die Ausgaben für kurzlebige Gegenstände, z. B. für tech⸗ nische Einrichtungen und Stromversorgungsanlagen, mußten bei der gespannten Finanzlage diesmal auf Anleihe genommen werden, was an sich unerwünscht ist. Für die kommenden Jahre soll ein solches Verfahren nicht beibehalten werden.

Der Betriebsgewinn ist für 1927 auf rund 87 Millionen Mark berechnet. Davon werden 70 Millionen als Ueberschuß an die allgemeine Reichskasse abgeführt werden. Die Reichspost hat von jeher den Standpunkt vertreten, daß die Ablieferung von Post⸗ überschüssen an das Reich eine selbstverständliche Auswirkung des Reichspostfinanzgesetzes ist; denn es ist lediglich wirtschaftlich kon⸗ sequent, wenn verlangt wird, daß die Post für das am 1. April 1924 übergebene Sondervermögen vom Reiche, das sich jetzt auf über 2 Milliarden Reichsmark beläuft, eine Rente abwirft.

Die zurzeit an das Reich abgeführten 70 Millionen stellen eine Rente des Reichspostvermögens von 3 ½¼ vH dar. Dazukommen aber noch die mittelbaren Leistungen der deutschen Reichspost für Reparationszwecke in der Form sehr erhöhter Leistungen an die Reichsbahn für Bahnpostbeförderung von etwa 20 Millionen, so daß eine Ablieferung der Reichspost von 70 und 120 gleich 190 Mil⸗ lionen in Frage kommt, die fast ein Zehntel der Anlagesubstanz darstellt.

Zum Personalwesen, meine Damen und Herren, darf ich vor⸗

ausschicken, daß ich den allergrößten Wert darauf lege, daß alle

8*

*

Personals.

lich bei langen Dienstzeiten und bei Nachtdienst. 8 tungen, körperliche Uebungen, Sport. Förderung der Wohlfahrt

Angehörigen der Verwaltung, angefangen vom Arbeiter bis zum Minister, sich voll und ganz einstellen auf die Aufgaben und Ziele der Deutschen Reichspost.

Ich habe als mein Programm zum Ausdruck gebracht den Imperativ der Pflicht. Der Fmpevativ der Pficht gilt für alle, für den Minister, für die Beamten, für die Arbeiter. Jeder tue seine Pflicht und gebe sein Ganzes für das Ganze. Die Arbeit soll der Verwaltung, der Sache wegen und nicht bloß aus engen egoistischen Interessen, nur des Broterwerbes wegen, verrichtet werden.

Pflicht gegen Pflicht. Ich erkläre es als Aufgabe der Ver⸗ waltung und halte mich für meine Geschäftsführung auch daran gebunden, für das pflichterfüllende Personal auch ihrerseits stets ihre volle Pflicht zu tun. Es wird mir stets vornehme Aufgabe

ein, für die Belange meines gesamten Personals mit aller Kraft und mit meiner ganzen Person einzutreten. (Bravo!)

Nur ein körperlich und geistig gesundes, zufriedenes und frisches Personal kann nach meiner Ueberzeugung Volleistungen erbringen.

Vor allem daher Förderung der körperlichen Gesundheit des Förderung der Körperpflege. Gesunde, helle, gut gelüftete und erwärmte, stets reinlich gehaltene Diensträume. Die Umgebung beeinflußt den Menschen. Saubere Diensträume heben die Arbeitsfreudigkeit und die Haltung der Beamten. Ge⸗ legenheiten zum Wärmen von Speisen und Getränken, nament⸗ Badeeinrich⸗

von Postautos zur Personen⸗ und Stückgutbeförderung.

des Personals. Verständnisvolle Pflege aller soztalen Einrich⸗ tungen, Wohlfahrtseinrichtungen der Erholungsheime des Unter⸗ tützungswesens, der Notstandsbeihilfen.

Geistige Förderung des Personals. Hebung des Niveaus der Dienstkenntnisse durch Unterricht, Hebung aber auch der Ge⸗ samtbildung durch Vorträge, Vorführungen und gute Bücher. Weiterung des Blicks und der Einstellung der Leute aus dem engen Gesichtskreise der unmittelbaren Dienstpflichten zu den Zusammenhängen des Dienstes mit der Gesamtwirtschaft und dem gesamten Volksleben und Volkswohl.

Einwirkung auf die Veredlung der Gesinnung des Perso⸗ nals. Unnachsi htiges Einschreiten gegen rohe Handlungen oder Handlungen von gemeiner, niedriger Gesinnung. Anerkennung und Belohnung selbstloser edler Leistungen. (Bravo!)

Pflege des äußeren Anstandes der Leute unter sich und na⸗ mentlich im Verkehr nach außen. Der Höflichkeitserlaß meines Herrn Amtsvorgängers soll nicht nur für den Verkehr mit dem Publikum, sondern auch innerhalb des Personals selbst gelten, vor allem auch für den Verkehr des Vorgesetzten zum Unter⸗ gebenen. (Sehr gut! und Bravo!) Nur dann erachte ich die Voraussetzung für ein arbeitsfreudiges und erfolgversprechendes Schaffen aller gegeben. 8

Die Maßnahmen im Interesse des Personals sollen diesem mindestens die gleiche Fürsorge sichern wie dem Personal der an⸗ deren Verwaltungen. Es wird in allen diesen Dingen, wie na⸗ mentlich in der allgemeinen Personalgebarung meine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, daß den Angehörigen der Postverwaltung dieselbe Fürsorge und Förderung zuteil wird, wie sie die Be⸗ amten der übrigen Reichsverwaltungen genießen.

Meine Damen und Herren! Ich habe in Kürze versucht, die Pläne und Absichten Ihnen darzulegen nach denen ich die Ge⸗ schäfte zu führen gedenke. Ich bitte, versichert zu sein, daß ich es nicht nur bei den Worten bewenden lassen, sondern durch die Tat bestrebt sein werde, meine Ziele in zäher Arbeit und mit festem Willen durchzuführen. (Beifall.)

Abg. Seppel (Soz.): Diese Rede des Ministers sollten die nachgeordneten Stellen ernsthaft lesen, damit sie auch in der Praxis die Absichten des Ministers ausführen. Die Post erfüllt mit der Ablieferung von siebzig Millionen an das Reich ihre Pflicht, aber der Finanzminister sollte andererseits der Post mehr entgegenkommen. Die Betriebsbeamten haben viel anstrengenderen Dienst als die Beamten der Hoheitsverwaltungen. Die Betriebs⸗ beamten haben Verständnis für die wirtschaftliche Lage, die für die Entlohnung der Beamten maßgebend sein muß, aber es sind gerade bei der Post mehr Beförderungsstellen abgestrichen worden als bei anderen Verwaltungen. Die Besoldung der Beamten muß noch in diesem Sommer neu geregelt werden, damit die Un⸗ zufriedenheit aufhören kann. Wenn der Minister die Gehalts⸗

ruppe II ganz verschwinden lassen will, so findet er unsere Zu⸗ timmung. Bedenken haben wir aber dagegen, daß der Land⸗

eee. nicht mehr durch Beamte, sondern durch Privatange⸗

8 versehen werden soll. Wir fürchten für die Wahrung des riefgeheimnisses. Die mittleren Städte, z. B. Cörlitz, wünschen eine dreimalige Bestellung für den Tag. Der allzu häufige und der lange Nachtdienst sollte vermieden werden, er bedeutet Raub⸗ bau. Die Dienststunden sollten überhaupt verkürzt werden. 56 Stunden in der Woche sollten nicht vorkommen. Der Präsi⸗ dent der Postdirektion in hat am 28. Januar eine Ver⸗ fügung erlassen, wonach die Beamten unter gewissen Umständen nur als halbbeschäftigte angesehen werden diesen Fall sollte der Minister nachprüfen. Im Fernsprechwesen müßten achtundvierzig Stunden in der Woche als eehemaß festgesetzt werden. Unter den Rationalisierungsmaßnahmen leiden die Beamten vielfach; das Hetzsystem kann dem Dienst selbst nicht ugute kommen. Es geht doch nicht an, daß die Beamten mit der Stoppuhr arbeiten. Der Minister will wirtschaftlich arbeiten, aber die Wirtschaftlichkeit ist im Postdienst zum Schlagwort ge⸗ worden, und es wird Pdas damit zum Teil Unfug getrieben. Die allmonatlichen Wirtschaftsberatungen sind doch überflüssig, man kann den Beamten doch nicht zumuten, abends nach ihrem Dienst noch Wirtschaftsvorträge anzuhören. Die Worte des Ministers, daß die Beamten anständig behandelt werden müßten, sollte vor allem der Postdirektor in Sprottau beherzigen. Dieser etwas eigenartige Herr hat zum Beispiel einem Beamten aus persön⸗ lichen Gründen empfohlen, sich versetzen zu lassen. Dieser Post⸗ direktor sollie lieber in den Ruhestand versetzt werden. In Görlitz hat der Postdirektor anläßlich einer Stahlhelmfeier sGane weißrot geflaggt. Ein Postbeamter in Potsdam hat das sozial⸗ demokratische Volksblatt dort als Hetzblatt bezeichnet, eine Be⸗ schwerde hat nichts genutzt. Redner beklagt ferner, daß der Rund⸗ funk nicht unpartetisch ist und den Wünschen der EE“ nicht gerecht wird. Die Abfindung Bayerns und Württembergs für ihre Posten sollte endlich geregelt werden, sie dürfte über ein vernünftiges Maß nicht hinausgehen. Ueber die Vertrauens⸗ ärzte der Post werde geklagt, daß sie die zu untersuchenden Be⸗ amten zu lange in unbekleidetem Zustande warten sace Redner sche mit dem Wunsche, daß es dem Minister gelingen möge, ie Postverwaltung zum allgemeinen Wohl weiter fortschreiten zu lassen. (Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Bruhn (D. Nat.) erklärt, wenn auch die wirtschaft⸗ liche Lage nicht so sei, daß sie zum Optimismus berechtige, so könne doch gesagt werden, daß ein gewisser Aufstieg bemerkbar sei. Im Auftrage der Fraktion stellte der Redner fest, daß keine Veranlassung zur Aufhebung des Reichspostfinanzgesetzes vorliege. Die kommunistischen Agitasionsanträge, die der wirklichen Lage nicht Rechnung trügen, seien zu verwerfen. Gewiß sei es zu begrüßen, daß die Postverwaltung auch auf dem Lande sich die Errungenschaften der Technik zunutze mache, doch könnte durch solche Maßnahmen, wenn sie zu weit gingen, Unwillen hervorgerufen werden. Bei der heutigen Lage sei eine Mehrbelastung der kleinen Wenigsprecher im Fernsprechverkehr nicht angebracht. Zu begrüßen sei die zunehmende Verwendung Das Reich sollte dabei nicht Privatauto⸗Verkehrsunternehmungen unterstützen, sondern diese Beträge nur der Reichspost zuwenden. Das Kapitel der Postkredite im Zusammenhange mit Barmat sei eines der traurigsten in der ganzen Geschichte der Reichspost. Der Verlust der Post bei dieser Transaktion beziffere sich auf 15,9 Millionen Mark. Die die retten sollte, was verloren war, habe mehr als zwei Millionen Mark verwirtschaftet. (Hört, hört!) Kommerzienrat Manasse habe 120 000 Mark erhalten und Minister a. D. Dr. Dernburg als Vorsitzender des Aufsichtsrats ebenfalls 120 000 Mark. (Hört, hört!) Bezüglich der Sonntagsbestellung erklärte der Redner, was für Bayern gelte, sei für Preußen durchaus nicht erwünscht. Hoffentliche werde die neue Besoldungsreform bald eingebracht. Mit Bedauern haben wir Minister Stingl aus seinem Amte scheiden sehen, und wir haben die berechtigte Hoffnung, daß wir dem neuen Minister dasselbe Vertrauen entgegenbringen können.

Abg. Allekotte (Zentr.) dankt ebenfalls dem zurück⸗ getretenen Minister Stingl für seine Arbeit. Auch seine Fraktion begegne dem neuen Minister mit vollem Vertrauen. Die im Jahre 1926 gesunkenen Einnahmen der Post seien wieder etwas gestiegen und spiegeln die Entwicklung der Wirtschaft wider. Im Zeitungsbetrieb, Telegramm⸗ und Postscheckverkehr sei jedoch ein Fehlbetrag entstanden, der vielleicht durch Er⸗ höhung der Gebührensätze wieder eingebracht werden müsse. Die müßten im Einvernehmen mit dem Finanz⸗ minister gelöst werden. Die Postbeamten müßten den Beamten des Reichs, der Länder und Gemeinden gleichstehen. Der Be⸗

stelldienst müsse verbessert werden, besonders durch möglichst frühe erste Bestellung am Tage; in jeder Beziehung bestenden B. Klagen in Koblenz und Trier. Bei Lieferungen für die

Bost müßten Handwerk und Gewerbe berücksichtigt werden; er habe eine Entschließung dafür zusammen mit dem Abg. Mollath beantragt. Vielzuviel Wert werde auf den Verwaltungskram elegt. Ueber alles mögliche würden Verfügungen erlassen. Redner wünscht höhere Einstufungen in den unteren Beamten⸗ gruppen. Das Reichskabinett müsse bald zu der Besoldungs⸗ regelung Stellung nehmen.

Morath (D. Vp.) sagt dem Minister die bereit⸗ willige Unterstützung seiner Partei für die Durchführung seines Programms zu. Die Wirtschaft müsse durch die Post gefördert werden. Die Post habe einen großen Einfluß darauf. Vor drei Jahren habe man die Post ziemlich lieblos behandelt, weil ein leichtsinniger Schuldenmacher zu sein schien Das habe

ich geändert, die Post habe gerade im Rahmen der freien Wirt⸗ chaft gute Leistungen aufzuweisen gehabt. Aber sie solle nicht nur kaufmännisch arbeiten, sondern habe auch staatspolitische und kulturpolitische Aufgaben zu erfüllen. Ueberwältigend sei der Ueberschuß von 70 Millionen Mark gerade nicht, vor dem Kriege . es hundert Millionen gewesen, aber die Post habe eine große Reihe von Verbesserungen und Neuanlagen durchführen und finanzieren können. Im Bestelldienst müsse man noch Ver⸗ besserungen dringend wünschen. Der Kraftpostwagenverkehr mache den Privatgesellschaften Konkurrenz, aber man müsse an⸗ erkennen, daß er beachtliche Leistungen aufzuweisen habe, weil er die große Zahl der Postanstalten zur Verfügung habe. Es 8 tu wünschen, daß die Postanstalten auch für die Einführung der Postsparkassen nutzbar gemacht werden. Die guten Leistungen der Post seien mnüclic geworden durch den Eifer und den guten Geist der deshalb müsse man aber auch den Wünschen der Beamtenschaft entgegenkommen. Die hätten dem Hestmnen ster Stingl mit gestanden, sie hätten ihn „Vater Stingl“ genannt. Minister möge die Versprechungen wahrmachen, die der zinanz⸗ minister Reinhold den Beamten gemacht habe. Seit drei Jahren seien den Beamten Versprechungen gemacht worden, die Besol⸗ dungsverbesserungen seien jetzt die vordringlichste Aufgabe der Regierung. Die schlechte Arbeit sei immer die teuerste. Die Beamten lassen es an Eifer nicht fehlen. Es werde nicht allzu kostspielig sein, aus verärgerten Beamten wieder zufriedene zu machen. Der Finanzminister solle der Vater aller Beamten sein. Die Handwerker der Post sollten in Beamtenstellen über⸗ führt werden. Die Beförderungsstellen müßten vermehrt werden. Die weiblichen Beamten seien aus den mittleren Stellen in die Unterbeamtenstellen zurückgedrängt worden; es sei nicht von allen ungen Mädchen zu verlangen, daß sie das Lyzeum durchgemacht haben Schließlich dankt Redner der Reichsdruckerei für ihre zeistungen, die man als Kulturwerke ansprechen müsse. Der Rundfunk dürfe nicht parteipolitisch ausgenutzt werden, wie es wohl im Sinne des Herrn Heilmann gelegen habe. Mit der Zusammensetzung der Ueberwachungsstellen könne er nicht zu⸗ frieden sein; er habe Mißtrauen zu deren „Parteilosigkeit“. (Beifall rechts.) .

Abg. Torgler (Komm.) wendet sich gegen die „unerhörten monarchistischen Provokationen“ des früheren Postininisters Stingl durch die Friedrieus⸗Rex⸗Marke und fragt, ob Dr Schätzel bereit sei, diese Marke zurückzuziehen. Bei den Versprechungen an die Oeffentlichkeit und an die Beamtenschaft bleibe es leider immer; die Taten blieben aus. Das Reichspostfinanzgesetz müsse auf⸗ gehoben werden; es nehme jede Möglichkeit, die Geschäftsgebahrung der Reichspost zu kontrollieren. Seine Fraktion wende sich mit aller Entschiedenheit gegen die bereits angekündigte Erhöhung des Briefportos. Das stehe im Widerspruch zu dem ständigen Ausspruch der Minister, daß die Noßt eine Kulturanstalt für die Allgemeinheit sei. Die Zustellung lasse besonders in den Vororten von Berlin noch viel se wünschen übrig. Häufig werde die erste

Beamten Vertrauen gegenüber⸗ Der jetzige

Post erst gegen 10 Uhr zugestellt. Die neue Fernsprechordnung belaste 78 Prozent aller Fernsprechteilnehmer ungeheuer. Die Post habe offenbar für die kleinen Teilnehmer nichts übrig und wolle sie loswerden. Auch in kleinen Orten auf dem Lande sollten mehr öffentliche Fernsprecher angebracht werden. Bei dem Postkraftwagenverkehr möge man den Berufsverkehr mehr berücksichtigen. iu den Rundfunkgesellschaften herrsche eine un⸗ geheure Korruptionswirtschaft. Ministergehälter werden gezahlt; 5 erhalte z. B. Alfred Braun, dieser mittelmäßige Schauspieler, rund sechzigtausend Mark. Die Post sollte sich auch darüber in⸗ formieren, wieviel die anderen Herren, Knöpoeke u. a. aus den Mitteln der Rundfunkteilnehmer erhielten. Proletarischen Or⸗ ganisationen würden Rundfunkdarbietungen durch die Kultur⸗ beiräte aber verboten. Die Post sei verpflichtet, in diesen Korrup⸗ tionsherd hineinzuleuchten.

Hierauf nimmt der Reichspostminister Schätzel das Wort. Seine Rede wird nach Eingang des Stenogramms veröffentlicht werden.

Abg. Mollath (Wirtschaftl. Vgg.): Wohl das beste Spiegel⸗

bild der Entwicklung unserer Wirtschaft im Jahre 1926 stellt die Bilanz der deutschen Reichspost über das ab⸗ gelaufene Jahr dar. Während 1926 nahezu 138 Millionen aus dem hisget e der Betriebseinnahmen zur Deckung der Anlageausgaben eingesetzt werden konnten, bleibt bei einem gleichen Ansatz für die Ablieferung an das Reich mit 70 Millionen für 1927 nur ein Betrag von 17,2 Millionen zur Verfügung. Er reicht sehensgne nicht aus, so daß das Minus von 4 Millionen durch Anleihe beschafft werden müßte. Wir stehen 1ö16“ auf dem Standpunkt, daß werbende Anlagen un⸗ edingt durch Anleihen gedeckt werden müssen. Ob es möglich sein

wird, die vom Verwaltungsrat beschlossene Anleihe von 300 Mil⸗ lionen im Inland unterzubringen, läßt sich zurzeit doch nicht über⸗ sehen. Selbstverständlich muß so ein gewaltiges Wirtschaftsunter⸗ nehmen in angemessener Weise zu den allgemeinen Reichsein⸗ nahmen beitragen, um so mehr, als die deutsche Reichspost das einzige große irischafttunternehrnen ist, über welches das Reich uneingeschränkt verfügen kann. Inwieweit sich die vorgesehene Ueberweisung von 70 Millionen erhöhen läßt, dürfte vielleicht eine genaue Nachprüfung der Abschreibungen ergeben. Angesichts der gewaltigen C1öu“ anderer Reichsressorts ist es nicht an⸗ gängig, die Reichspost in den von ihr als notwendig erachteten Neuanlagen erheblich zu beschränken; es geht auch keinesfalls an, die Reichspost etwa zu einer höheren Ueberweisung als 70 Mil⸗ lionen zu zwingen, wenn dieser Mehrbetrag nur durch starke Er⸗ höhungen aller Postgebühren ermöglicht werden kann. Ich möchte chon bei dieser Gelegenheit erklären, daß wir uns mit einer Er⸗ öhung des Briefportos nicht einverstanden erklären können. Zur rage der weiteren Verkraftung des Postfuhrwesens muß eine

sorgfältige Rentabilitätsberechnung stattfinden. Ich möchte dem Wunsche Ausdruck geben, daß in dieser Frage die große Erfahrung des Verbandes der deutschen Postfuhrhaltereien mehr als bisher bei den Kalkulationen herangezogen wird. Auch muß

(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr Tyrol. Charlottenburg.

Verantwortlich für den eeöö. Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. 1 Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. .“ Berlin. Wilhelmstr 32. 1 Fünf Beilagen eeinschließlich Börsen⸗Beilage) 8 e und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Bei

zum Deuts Nr. 68.

Erste Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage hen Reichs

Berlin, Dienstag, den 22. März 8

anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

192

nnn

E] 2 E“]

Der Inhalt dieser Beilage, in weicher die Bekanntmachungen aus 1. dem Handels⸗, 2. dem Güterrechts⸗, 3. dem Ver

6. der Urheberrechtseintragsrolle sowie 7. über Konkurse und Geschäftsaufsicht und 8. die Tarif⸗ und Fahrplanbekanntmachungen der Eisenbahnen enthalten sind, erscheint in einem

besonderen Blatt unter dem Titel

asre neen.

——— —y—

eins⸗, 4. dem Genossenschafts⸗, 5. dem Musterregister⸗

Zentral⸗Handelsregifter für das Deutsehe Reich.

Das Zentral⸗Handelsregister für das Deutsche Reich kann durch alle Postanstalten, in Berlin für Selbstabholer auch durch die Geschäftsstelle des Reichs⸗ und Staatsanzeigers SW. 48, Wilhelm⸗

straße 32, bezogen werden

rrerven- m.

Das Zentral⸗Handelsregister für das Deut preis beträgt vierteljährlich 4,50 Reichsmark. Anzeigenpreis für den Raum einer 5 ges

Vom „Zentral⸗Handelsregifter für das Deutsche Reich“ werden heute die Nrn. 68 A und 68 B

sche Reich erscheint in der Regel täglich. Der Bezugs⸗ Einzelne Nummern kosten 0,15 Reichsmark. paltenen Einheitszeile (Petit) 1,05 Reichsmark.

ausgegeben.

2☛ Befristete Anzeigen müssen drei Tage

vor dem Einrückungstermin bei der Geschäftsstelle eingegangen sein.

1. Handelsregifter.

Adorf, Vogtl. [124110] Auf Blatt 292 des Handelsregisters, die Firma Sicilia Südfruchtimportgesellschaft mit beschränkter Haftung in Bad Elster betreffend, ist heute eingetragen worden: Die . ist aufgelöst. Die Ver⸗ tretungsbefugnis der Geschäftsführer als solche, Anna verw. Loewenstein, gev. Lojewski, in Taormina und Ernst Kurt Ludwig, Kaufmann in Bad Elster, ist infolge Liquidation beendet. Der Kaufmann Kurt Ludwig in Bad Elster ist zum Liquidator bestellt. Amtsgericht Adorf, am 14. März 1927.

Altona, Elbe. [124111] Nr. 8. Eintragungen ins Handels⸗

register. 9. März 1927.

A 837, burg, mit Zweigniederlassung in Altona: Persönlich haftender Gesell⸗ schafter der nun entstandenen Kom⸗ manditgesellschaft, die am 1. Juli 1926 begonnen hat, ist Kaufmann Hugo Stinnes junior, Mülheim a. d. Ruhr. Es ist ein Kommanditist beteiligt.

A 1953, Karl G. Stops, Altona: Firmeninhaber ist jetzt Fritz Wichmann, Kaufmann, Hamburg. Dem Kaufmann Arthur Rahlf, Hamburg, ist Prokura erteilt. Der Uebergang der in dem Be⸗ trieb des Geschäfts begründeten Forde⸗

rungen und Verbindlichkeiten ist bei⸗

dem Erwerb des Geschäfts durch den jetzigen Inhaber ausgeschlossen.

A 2121, Timm & Meermann, Altona: Die Prokura des Kaufmanns Eduard Timm ist erloschen.

B 754, Köhler & Co. mit be⸗ schränkter Haftung, Altona: Die Firma ist geändert in: Fritz Graetz Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung. Der Sitz ist nach Hamburg verlegt. Durch Beschluß der Gesellschafter vom 16. Fe⸗ bruar 1927 ist das Stammkapital auf 20 000 RM erhöht. Durch den gleichen Beschluß ist der Gesellschaftsvertrag in § 1 Abs. 2 geändert. Der Geschäfts⸗ führer Traugott Köhler ist durch Be⸗ schluß vom gleichen Tage abgerufen. Kaufmann Fritz Graetz in Hamburg ist zum Geschäftsführer bestellt.

B 803, Gemeinnützige Baugesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung im Bürgerverein von 1848 in Altona. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 10. Fe⸗ bruar 1927 festgestellt. Die Gesellschaft wird durch zwei Geschäftsführer ver⸗ treten. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung gesunder, billiger, neuer Wohnungen für weniger Bemittelte zu angemessenen Preisen zur Besserung der 1“ und zur Be⸗ hebung der Wohnungsschwierigkeiten, Entlastung des Arbeitsmarkts durch Zuführung produktiver Arbeit, zu diesem Zweck auch Erwerb von Baugelände zu Eigentum oder in Erbpacht. Das

Stammkapital beträgt 20 400 RM. Ge⸗

schäftsführer sind Haus⸗ und Güter⸗

makler Joachim Höppner und Architekt

B. D. A. Ernst Liedtke, beide in

Altona. Nicht eingetragen: Die Be⸗

kanntmachungen der Gesellschaft er⸗

folgen nur durch den Reichsanzeiger. 11. März 1927.

A 1201, Langhans & Jürgensen, Altona⸗Ottensen: Der Kaufmann Paul es ist aus der Gesellschaft ausgeschieden.

B 594, Chemische Industrie Robert Fallnicht Aktiengesellschaft, Eidel⸗ stedt: Die Ehefrau Bertha Schnabel, geb. Fallnicht, verw. Füger ist aus dem Vorstand ausgeschieden; Fabrikant Ro⸗ bert Fallnicht, Eidelstedt, ist zum allein vertretungsberechtigten Vorstand bestellt.

B 607, Warenvertriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Altona: Die Firma ist geändert in: Rembrandt Warenvertriebsgesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung. Der Sitz ist nach Hamburg verlegt. Gegenstand des Unternehmens soll nunmehr auch der Betrieb von Handelsgeschäften aller Art sein. Durch Beschluß der Gesellschafter⸗ versammlung vom 25. Januar 1927 sind die §§ 1, 2 (Firma, Sitz, Gegenstand) geändert.

B 801, Dr. Tetzner & Co. Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung, Altona: Die Firma ist geändert und lautet jetzt: Dr. Tetzner & Garbers Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Altona. Durch Beschluß der Gesell⸗ schafterversammlung vom 7. März 1927

H. W. Heidmann, Ham⸗

ist der § 1 des Gesellschaftsvertrags ge⸗ ändert. 12. März 1927.

B 449, Unger⸗Werke Aktiengesell⸗ schaft, Altona: Die Vertretungsbefug⸗ nis des Liquidators Lippmann ist be⸗ endet; Buchhalter Wilhelm Schnee⸗ mann, Hamburg, ist zum Liquidator bestellt.

14. März 1927.

A 1201, Langhauns & Jürgensen, Altona⸗Ottensen: Dem Kaufmann Dr. phil. Alwin Otto Rudolph Kniep, Altona⸗Ottensen, ist Alleinprokura er⸗

teilt. 15. März 1927.

A 2424, Hinrich Fock, Altona: Die Firma ist erloschen

A 2631, Kurt Böhning, Altona: Die Niederlassung ist nach Hamburg verlegt.

A 288, Richard Wätjen, Altona: Dem Kaufmann Artur Haaren in Altona ist Prokura erteilt.

Altona, das Amtsgericht, Abt. 6.

Arnstadt. [124112] In das Handelsregister Abt. A ist heute unter Nr. 328 bei der Firma Robert Stetefeldt in Arnstadt ein⸗ getragen worden: Alleiniger Inhaber der Firma ist jetzt der Kaufmann Johannes Naumann in Arnstadt. Arnstadt, den 11. März 1927. Thüringisches Amtsgericht.

Arnstadt. [124113] In das Handelsregister Abt. A ist heute unter Nr. 329 bei der Firma Anna Haase in Arnstadt eingetragen worden: Die bisherige Gesellschafterin Frau Annga Schaaf, geb. Meis, in Arn⸗ sladt ist alleinige Inhaberin der Firma. Die Gesellschaft ist aufgelöst. 8 Arnstadt, den 11. März 192 7. Thüringisches Amtsgericht. Augustusburg, Erzgeb. [124114]

Auf Blatt 121 des hiesigen Handels⸗ registers, die Firma Heinrich Wagner in Grünhainichen betreffend, ist heute das Ausscheiden des Fabrikanten Otto Bruno Wagner und folgendes ein⸗ getragen worden:

In das Handelsgeschäft sind ein⸗ eetreten: a) Alwine Helene verw. Wagner, geb. Möbius, b) Katharina Charlotte verehel. Rehm, geb. Wagner, c) der Kaufmann Franz August Hein⸗ rich Hermann Rehm, sämtlich in Grün⸗ hainichen. Die unter a und b Ge⸗ nannten sind von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen.

Amtsgericht Augustusburg (Erzgeb.),

am 15. März 1927.

Bad Kreuznach. [124117] Im hiesigen Handelsregister Abt. A Nr. 649 ist bei der Firma Otto Ludwig Gerber in Bad Meiün ter a. Stein einge⸗ tragen worden, daß die Firma erloschen ist. Bad Kreuznach, den 24. Februar 1927. Das Amtsgericht. Bad Kreuznach. [124115] Im hiesigen Handelsregister Abt. A Nr. 177 ist bei der Firma Marx Adler in Kreuznach eingetragen worden, daß die Firma erloschen ist. Bad Kreuznach, den 10. März 1927. Das Amtsgericht. Bad Kreuznach. [124116] Im hiesigen Hudelsregister Abt. A Nr. 578 ist bei der Firma Mangold & Rieke in Bad Kreuznach eingetragen worden, daß die Firma erloschen ist. Bad Kreuznach, den 12. März 1927. Das Amtsgericht.

Bad Lauchstädt. [124118] Im Handelsregister A ist unter Nr. 62 bei der Firma Karl Gottschalk Inhaber Max Gottschalk, Lauchstedt, eingetragen worden: Die Firma ist er⸗ loschen. Bad Lauchstädt, den 12. März 1927. Das Amtsgericht. [124119] Bad Schmiedeberg, Bz. Halle. In das Handelsregister Abteilung A ist bei der Mitteldeutschen Färberei und Reinigungsanstalt Otto Wehrstedt, Bad Schmiedeberg (Bez. Halle) Nr. 80 des Registers am 15. März 1927 folgen⸗ des eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Bad Schmiedeberg (Bez. Halle).

Bad Schwartau. [124120]

In unser Handelsregister Abt. B ist heute zu Nr. 17, Firma Hobbersdorfer Mühlenbetrieb, G. m. b. H. in Hobbers⸗ dorf, eingetragen, daß die Liquidation und die Vertretungsbefugnis des Liqui⸗ dators beendigt und die Firma er⸗ loschen ist

Bad Schwartau, den 14. März 1927.

Amtsgericht. Abt. I.

[124121] Handelsregister sind von Amts wegen

Barmen.

In unserem folgende Firmen gelöscht worden:

B 224: Feldgen & Heitz G. m. b. H.; B 281: Carl Georg vom Bauer & Co. G. m. b. H.; B 344: Spinova Metall⸗ waren G. m. b. H.; B 377: Imba Nährmittelgesellschaft m. b. H.; B 379: Hummringhaus & Co. G. m. b. H.; B 400: Werkzeugfabrik Herzbruch G. m. b. H.; B 406: Gesellschaft für Elektrizi⸗ täts⸗Industrie m. b. 8 B 411: Elek⸗ trizitäts⸗Bau⸗ u. m b. H.; B 433: Kaiser & Co. m. b H.; B 435: Metallwarenfabrik Holko G. m. b. H.; B 450: Disselkamp & Co. G. m. b. H.; B 499: Neuhaus & G. m. b. H.; B 538: E. & R. Schramm G. m. b. H.; B 572: Ha Bu Tabakver⸗ triebsgesellschaft m. b. H.; B 673: Wil⸗ helm Dahlmann & Co. G. m. b. H.; B 684: Westfälische Möbel & Holz⸗ warenindustrie G. m. b. H.; B 688: Westdeutsche Transport I11“ schaft; B 689: Fritz Marks G. m. b. H.; B 691: Allgemeine Assekuranzbank Ver⸗ sicherungs⸗ ET“ B 695: H. Henkels & Co. G. m. b. H.; B 705: Wwe. Paul Rubens & Co. G. m. b. H.; B 712: Rhein⸗Wolga Aktiengesellschaft; B 719: Schade & Co. G. m. b. H.; B 720: M m. b. H.; B 736: Körnersteinwerke Aktien⸗ B 743: Bergische Fahrzeug⸗ u. Industriegesellschaft m. b. H.; B 767: Eisen⸗ und Schrauben⸗Industrie G. m. b H.

Barmen, den 12. März 1927.

Amtsgericht.

Bensberg. [124122 In unser Handelsregister Abt. A Nr. 12 ist heute bei der Firma J. W. Zanders, Kommanditgesellschaft in Bergisch Gladbach folgendes eingetragen worden: Die Prokuren des Wilhelm Giebeler und Wilhelm Abele, beide zu Bergisch Gladbach, sind erloschen. 8 Bensberg, den 11. März 1927. 8

Das Amtsgericht. 8 Bensberg. [124123]

In unser Handelsregister Abt. B Nr. 60 ist heute bei der Firma Deutsche Fahrzeugfabrik Aktiengesellschaft in Vergisch Gladbach folgende Eintragung erfolgt:

Durch Beschluß der Generalversamm⸗ lung vom 29. November 1926 ist das Grundkapital der Gesellschaft von 1 200 000 RM auf 120 000 RM herab⸗ esetzt und sodann um 550 000 RM er⸗ böht worden. Das Grundkapital beträgt jetzt 670 000 RM. Ueber die 550 000 R. werden 550 auf den Inhaber lautende Aktien von je 1000 Reichsmark zum Nennwert ausgegeben. Die §§ 5 und 17 der Satzung sind entsprechend geändert.

Bensberg, den 12 März 1927.

Das Amtsgericht. Bergedorf. [124124] Eintragungen in das Handelsregister.

15. März 1927.

Wilhelm Bohns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Der Sitz ist von Flensburg nach Bergedorf verlegt.

16. März 1927.

H. & E. Lohmeyer in Vexqedaef. Am 11. Januar 1927 ist der persönli haftende Gesellschafter Johann Heinrich Albert Lohmeyer verstorben. Gleich⸗ zeitig ist seine Witwe Maria Wilhel⸗ mine Lohmeyer, geb. Betz, verw. Wulff, in Hamburg als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten.

Am 31. Januar 1927 ist die persön⸗ lich haftende Gesellschafterin Witwe Emma Catharina Dorothea Lohmeyer, geb. Bräumer, ausgetreten. Gleichzeitig ind der Kaufmann Franz Hermann Heinrich Lohmeyer in Bergedorf und der Kaufmann Adolph Hermann Hein⸗ rich Lohmeyer in Neu Wentorf als per⸗ sönlich haftende Gesellschafter ein⸗ getreten.

Die bisherige Firma wird fort⸗ geführt. Die Geschäftsführung der Fültnen Handelsgesellschaft ist den Ge⸗ sellschaftern Franz Lohmeyer und

8

Adolph Lohmeyer übertragen. Prokura ist erteilt an Adolf Emil Tolkmitt in Hamburg.

Das Amtsgericht in Bergedorf.

Berlin. [124128]

In unser Handelsregister Abteilung B ist am 14. März 1927 eingetragen worden: Nr. 389 554. Berlinische Grundstücks⸗Verwaltungs⸗Aktien⸗ Gesellschaft, Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist die Uebernahme von Verwaltungen von Grundbesitz, die Be⸗ bauung, der Erwerb und die Veräuße⸗ rung von Grundstücken und die Beteili⸗ gung an Grundstücksgesellschaften sowie alle mit dem Grundbesitz zusammen⸗ hängenden Geschäfte. Grundkapital: 50 000 Reichsmark. Aktiengesellschaft. Der Gesellschaftsvertrag ist am 1. Mörz 1927 festgestellt und am 8. März 1927 geändert. Besteht der Vorstand aus mehreren Personen, so wird die Gesell⸗ schaft durch jedes Vorstandsmitglied allein vertreten. Zum Vorstand ist be⸗ stellt Kaufmann Dr. jur. Hermann Goetjes, Berlin⸗Schlachtensee. Als nicht eingetragen wird noch veröffentlicht: Die Geschäftsstelle befindet sich in Ber⸗ lin, Markgrafenstraße 11. Das Grund⸗ kapilal zerfällt in 50 Inhaberaktien über je 1000 Reichsmark, die zum Nennbetrag ausgegeben werden. Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren Personen und wird vom Auf⸗ sichtsrat ernannt. Den ersten Vor⸗ stand bestellen die Gründer. Eine Ab⸗ berufung des ersten Vorstands kann nur auf Beschluß der Generalversammlung erfolgen. Die Berufung der General⸗ versammlung und die sonstigen Be⸗ kanntmachungen der Gesellschaft er⸗ folgen durch Einrückung in den Deut⸗ schen Reichsanzeiger. Die Gründer, welche alle Aktien übernommen haben, sind: 1. Kaufmann Martin Freiwald, Berlin⸗ Steglitz, 2. Kaufmann August Beck, Berlin⸗Friedenau, 3. Kaufmann Ernst Kuhn, Berlin⸗Pankow, 4. Kaufmann

JOtto Thiel, Berlin⸗Lichterfelde, 5. Kauf⸗

mann Hans Kroll, Berlin. Den ersten Aufsichtsrat bilden: 1. Generaldirektor Adolf Mädje, 2. Direktor Ludwig Langer, 3. Direktor Fritz Trenkhorst, alle zu Berlin, 4. Bankdirektor Paul Herrmuth, Berlin⸗Steglitz. Die mit der Anmeldung der Gesellschaft einge⸗ reichten Schriftstücke, insbesondere der Prüfungsbericht des Vorstands und des Aufsichtsrats, können bei dem Gericht eingesehen werden. Nr. 19 555 Bran⸗ denburgische Holzindustrie Aktien⸗ gesellschaft: Hauns Oskar Sperling ist nicht mehr Vorstand. Kurt Lange, Kaufmann, Biesenthal, ist zum Vor⸗ stand bestellt. Nr. 18 833 Deutsche Automobilbank Aktiengesellschaft: Karl Graf von Pocci, Kaufmann, Berlin, ist zum weiteren Vorstands⸗ mitglied bestellt. Nr. 20 203 Ber⸗ liner Seifen⸗ und Sodawerke Ak⸗ tiengesellschaft: Albert Goldberg ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Nr. 28 184 Bau⸗Aktiengesellschaft: Sylvester Schipski und Robert Probst sind nicht mehr Vorstandsmitglieder. Fritz Garbe, Kaufmann, Berlin⸗Steg⸗ litz, Heinz Posner, Kaufmann, Berlin⸗ Schöneberg, sind zu Vorstandsmit⸗ gliedern bestellt. Nr. 28 186 „Antik“ Antiquitäten⸗Handels⸗Aktiengesell⸗ schaft: Sylvester Schipski und Robert Probst sind nicht mehr Vorstands⸗ mitglieder. Fritz Garbe, Kaufmann, Berlin⸗Steglitz, Heinz Posner, Kauf⸗ mann, Berlin⸗Schöneberg, sind zu Vor⸗ standsmitgliedern bestellt. Nr. 30 351 Deutsche Hume Röhren Aktiengesell⸗ schaft: Friedrich Blach ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Nr. 33 329 Aquila Aktiengesellschaft für Handels⸗ und Industrieunterneh⸗ mungen Filiale Berlin: Prokurist: Walter Messerschmidt zu Berlin. Er vertritt unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung Berlin gemein⸗ schaftlich mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen. Nr. 34 562 Deutsche Mittelstandsbank Aktien⸗ gesellschaft: Otto Schneller ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Hermann Lorenzen, Bankdirektor, Cöpenick⸗ Wendenschloß, Curt Kliemann, Bank⸗ direktor, Dresden, sind zu Vorstands⸗ mitgliedern bestellt. Nr. 34 637 Ber⸗ linische Immobilien⸗Kredit⸗Anstalt Aktiengesellschaft. Dr. Hermann Goetjes ist nicht mehr Vorstandsmit⸗ glied. Hans Sternberg, Regierungs⸗ baumeister a. D., Berlin, ist zum Vor⸗

standsmitgliede böstent. Ferner sind nachstehende Gesellschaften auf Grund des § 2 der Verordnung vom 21. Mai 1926, RGBl. S. 248, von Amts wegen gelöscht: Nr. 924 Accumulatoren⸗ und Electricitäts⸗Werke⸗Aktien⸗ gesellschaft vormals W. A. Boese & Co. Nr. 16 425 Boden⸗Aktien⸗ gesellschaft Zehlendorf ⸗Mitte. Nr. 23 746 City Aktiengesellschaft für Grundstücksverwertung. Nr. 26 458 Aktiengesellschaft für Tech⸗ nik und Chemie. Nr. 28 187 Ario Kunsthandel⸗Aktiengesellschaft. Nr. 29 000 Chemische Fabrik Max Federmann Aktiengesellschaft. Nr. 29 617 Electro⸗Material Aktien⸗ gesellschaft. Nr. 29 836 „Europäi⸗ scher⸗Phönix“ Allgemeine Versiche⸗ rungs Aktiengesellschaft. Nr. 29 933 Continent Maschinenvertriebs⸗ Aktiengesellschaft (vorm. Pierre Mathon). Nr. 30 086 Grundstücks⸗ Aktiengesellschaft Greifswalder⸗ straße 20. Nr. 30 437 Filmhaus Grunewald Aktiengesellschaft. Nr 31 478 Film⸗Maschinen⸗Fabrik „Rapid“ Aktiengesellschaft. 8 31 566 Hafiag Handelsgesellschaf für Industrieerzeugnisse i gesellschaft. Nr. 32 580 Agru, Aktien⸗Gesellschaft für rumänische Unternehmungen. Nr. 31 417 Grund⸗ stücks⸗Aktiengesellschaft Teich⸗ straße 2. Nr. 31 446 Aktiengesell⸗ schaft für Handel und Finanzie⸗ rung. Nr. 30 696 „Formica“ strielle Export⸗ förderungs⸗Aktiengesellschaft. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 89 a.

Berncastel-Cues. [124130]

Im Handelsregister A Nr. 293 ist 1 die Firma Wwe. Anton Lauer

otel zur Burg Landshut in Bern⸗ castel⸗Cues und als deren Inhaberin die Witwe Anton Lauer, aria ge⸗ borene Engel, daselbst, eingetragen worden. Dem Kaufmann Franz Bahm in Berncastel⸗Cues ist Prokura erteilt.

Berncastel⸗Cues, den 16. März 1927.

Das Amtsgericht. Berncastel-Cues. [124131]

Im Handelsregister A Nr. 294 ist heute die Firma Mathias Dietz⸗Prüm, Weingutsbesitzer in Wehlen, und als deren Inhaber der Weingutsbesitzer Mathias Dietz⸗Prüm in Wehlen ein⸗ getragen worden.

Berncastel⸗Cues, den 16. März 1927. Das Amtsgericht. Blankenburg, Harz. 124132] Bei der Firma J. Hesse & Sohn, Eisenhandlung, Filiale Blankenburg a H., Handelsregister A Nr. 255, ist

heute eingetragen:

Die Filiale Blankenburg a. H. ist aufgelöst, die Firma ist erloschen.

Blankenburg a. H., 10. März 1927.

Das Amtsgericht. Blankenese. [124133]

Eingetragen am 4. März 1927 in das Handelsregister B bei Nr. 56 (Auto⸗ verkehr der Elbgemeinden G. m. b. H. Blankenese): Durch Beschluß der Ge⸗ sellschafterversammlung vom 25. Fe⸗ bruar 1927 ist der § 10 des Gesell⸗ schaftsvertrags durch die Beifügung einez zweiten Absatzes hinsichtlich der Vertretungsbefugnis der Geschäftsführer dahin geändert worden, daß Herr Paul Surenbrock, solange er Geschäftsführer ist, allein zur Vertretung der Gesell⸗ schaft ermächtigt ist. Heinrich Schmidt und Hugo Lafrentz sind als Geschäfts⸗ führer ausgeschieden und an ihrer Stelle die Kaufleute Paul Surenbrock, Hans Christian Jans und Henri 8; Max Buckendahl in Hamburg zu Geschäfts⸗ führern bestellt worden.

Amtsgericht Blankenese. Böblingen.

Im Handelsregister ist worden:

1. am 4. März 1927 bei der Firma Vereinigte Möbelwerkstätten Holzger⸗ lingen G. m. b. H. in Holzgerlingen: 8

Durch Beschluß der Gesellschafterver⸗ sammlung vom 6, Januar 1927 ist die Bestellung der Geschäftsführer Maier, Maser und Epple widerrufen und sind als neue Geschäftsführer bestellt worden: 1., Adolf Eberhardt, Möbelzeichner in Tübingen, 2. Heinrich Einsele, Schreiner⸗ meister in lzgerlingen, 3. Konrad Wacker, Schreinermeister daselbst.

[124134] eingetragen