1927 / 117 p. 15 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 May 1927 18:00:01 GMT) scan diff

straße 24. und bie Ehefrau Heinrich Karp., in Köln. Eifelerstraße 24, per⸗ Kläger, Prozeßbevollmächtigte

echtsanwälte Weyl II und Dr. Kann. in Düsseldorf, klagen gegen den Kauf⸗ mann Heinrich Karp in Schwarzweg bei Kitzbühel in Tirol (Oesterreich), jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, auf Unterbalt mit dem Antrage, den Be⸗ klagten zu verurteilen, an die Kläger 2+2 eige vierteljährliche im voraus zahlbare Net⸗ von 450 RMN Vierhundert⸗ fünfzig Reichsmark und an die Klägerin zu 2 eine vierteljährlich im voraus zu zahlende Rente von 300 RM Dreihundert Reichsmark ab 1. Januar 1924 zu zahlen, und zwar die rückständigen sofort, die zukünftigen an den Fälligkeitstagen, abzüglich der bereits im Jahre 1925 gezahlten 1200 RM, und im Jahre 1926 bereits gezahlten 200 RM, und die Kosten des Rechts⸗ streits zu tragen. Das Urteil ist vor⸗ läufig vollstreckbar. Der Beklagte wird zum Güteverhandlungstermin auf den 20. Juli 1927, vorm. 10 Uhr, Zimmer 156, vor das Amtsgericht in s 2s e. Mühlenstraße 34, hiermit geladen. Das Amtsgericht. Abt. 3.

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[17631] Oeffentliche Zustellung.

Die unmündige Johanna Erika Reichmann in Plauen, vertreten durch das Jugendamt beim Rat der Kreis⸗ stadt Plauen als Amtsvormund, klagt gegen den Kapellmeister Johann Max Brinber, früher in Plauen, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß der Beklagte ihr außerehelicher Vater sei, da er ihrer Mutter innerhalb der Empfängniszelt, d. i. vom 4. März 1926 bis 3. Fuli 1926, beigewohnt habe, und demzufolge unter⸗ haltspflichtig sei, mit dem Antrag: 1. festzustellen, daß der Beklagte der Er⸗ zeuger der am 31. Dezember 1926 ge⸗ borenen Klägerin ist, 2. den Beklagten zu verurteilen, der Klägerin von der Geburt an bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres zu Händen ihres Vor⸗ mundes als Unterhalt eine im voraus zu entrichtende Vierteljahrsrente von 75 RM = jährlich 300 RM, und zwar die Rückstände nebst 4 % Verzugszinsen von den v eee. ab sofort, die künftig fällig werdenden Leistungen am 31. März, 30. Juni, 30. Geptemcer und 31. Dezember eines jeden Jahres, zu gewähren, 3. dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen und das Urteil für vorläufig vollstreck⸗ bar zu erklären. Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Amtsgericht Plauen, Amtsberg 6, Zimmer 83, auf den 28. Juni 1927, vormittags 10 Uhr, geladen.

Plauen, den 11. Mai 1927. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.

[17632] Ausfertigung. Hartkirchen, den 13. bon 1927.

An das Amtsgericht Rotthalmünster.

Ich erhebe als Vormund des Mündels Leopoldine Zierer, unehel. der Näherin Anna Zierer von Hartkirchen, geboren am 29. 4. 1923, Klage zum Rotthalmünster gegen den Bauerssohn Stefan Fuchs von Hartkirchen, 8 Zt. in Altona, Pa. 1927 4 Ave Nordamerika, wegen Unterhaltserhöhung, und bean⸗ trage zu erkennen: I. Der Beklagte ist schuldig, an Stelle der bisherigen Unter⸗

ltsrente von 12 RM vom Tage der Klagezustellung ab bis zum vollendeten 16. dce Zera h . eine vierteljährlich vor⸗ auszahlbare Unterhaltsrente von monat⸗ lich 25 RM für die Klägerin zu be⸗ zahlen und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. II. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. ꝛc. ꝛc. Martin Brandl.

Beschluß:

1. Die öffentliche Zust⸗larg wird be⸗ willigt. § 204 ZP O. Die Einlassungs⸗ frift wird auf 6 Wochen festgesetzt. 2. Der Klägerin wird das Armenrecht unbe⸗ schränkt bewilligt.

Rotthalmünster, den 2. Mai 1927. Amtsgericht. Stadlbaur. Rotthalmünster, den 11. Mai 1927. Ladung:

In Sachen Zierer gegen Fuchs wegen eeeee werden Sie zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits auf Dienstag, den 12. Juli 1927, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor das Ametsgericht Rotthalmünster, Sitzungssaal r. 6,

geladen. 1 Gerichtsschveiberei des Amtsgerichts Rotthalmünster.

[17633] Oeffentliche Zustellung.

Der minderjährige Rolf Busse, ge⸗ boren am 19. Dezember 1923 zu Span⸗ dau, vertreten durch das Bezirksjugend⸗ amt Berlin⸗S andau, dieses wiedevum vertreten durch den Stadtamtmann Dr. Pilz in pexeeenn klagt gegen den Bank⸗ beamten. elmuth Busse, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, früher in Span⸗ dau, Kolk 14 bei . unter der Behauptung, daß der Beklagte für den Unterhalt des Klägers, seines ehelichen Kindes, nicht sorge, auf Grund der §§ 1601 1606 B. G.⸗B., mit dem An⸗ trage: den Beklagten kostenpflichtig und vorläufig vollstreckbar zu verurteilen, vom 1. März 1927 ab an den Kläger z. Hd. des jeweiligen Unterhaltspflegers eine monatlich im voraus fällige Unter⸗ haltsrente von 40 Reichsmark zu zahlen.

ur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits wird der Beklagte vor das Amtsgericht in Berlin⸗Spandau, Pots⸗ damer Straße 18, auf Donnerstag, den 30. Juni 1927, vormittags

der Zwangsvollstrechung das

rmenrecht bewilligt worden.

Spandan, den 10. Mai 19227.

Der ixA Eg Amtsgerichts. 3. C.

21.

4. Verlosung n. von Wertpapieren.

[17758] Anleiheablösung betreffend.

Der Gemeinderat hat am 24. Februar 1927 beschlossen, densenigen Teil der Ab⸗ löfungsanleihen der Stadtgemeinde, der gegen Markanleihen neuen Besitzes auf Grund des Anleiheablöfungsgefetzes vom 16. Juli 1925 und der 2. Verordnung des Reichs vom 2 Juli 1926 mit der Ver⸗ ordnung des Württ. Staatsministeriums vom 10 Juli 1926 auszugeben ist, durch Gesamtkündigung zu tilgen.

Die Tilgung erfolgt zum Nennbetrag der Ablösungsanleihe, also zu 2 ½ % bar ohne Zinsen

Der Antrag auf Tilgung ist bei dem

auch zur Entscheidung zuständigen städtischen Revyorat bis spätestens 1. September 19272 zu stellen

Reutlingen, den 16. Mai 1927. Für die Stadtgemeinde: Oberbürgermeister Hepp.

EreRex E-FeIIEA TnʒScESXIHAEEa vTKErEeWexeene

5. Kommanditgesell⸗ schaften auf Aktien, Aktien⸗ gesellschaften und Deutsche

Kolonialgesellschaften.

[17791] Linke⸗Hofmann⸗Werk Aktiengesellschaft, Berlin.

Für die am 4. Juni 1927, vormittags 10 Uhr, stattfindende ordentliche General⸗ versammlung unserer Gesellschaft (vgl. Bekanntmachung in dieser Zeitung vom 17. Mai d. J.) sind außer den bisherigen Hinterlegungsstellen die Deutsche Bank in Berlin, Köln, Oresden, Frankfurt a. M. und das Bankhaus J. Dreyfus & Co., Berlin und Frankfurt a. M., als Hinter⸗ legungsstellen tätig.

Berlin, im Mai 1927. . Linke⸗Hofmann⸗Werke Aktiengesellschaft.

Der Aufsichtsrat. Chrambach.

116611]

Wir geben hiermit unter Bezugnahme auf § 244 H.⸗G.⸗B. und in Gemäßheit der Beschlüsse der Generalversammlung vom 28. Februar 1926 bekannt, daß sich der Aufsichtsrat unserer Gesellschaft wie folgt zusammensetzt:

1. Fabrikdirkktor Georg Fleischmann,

Pirna⸗Copitz, Vorsitzender,

* ““ Johann Bohmkamp, Glad⸗

bech

3. Kaufmann Karl Küpper, Gladbeck.

Reitzenhain, den 13. Mat 1927.

Sächsische Torfwerte A. G. Höselbarth.

[15686]

Bilanz per 31. Dezember 1926. Aktiva. Bankguthaben RM 7011, Effek⸗ ten RM 121,50, Bauland RM 10 000, Verlust RM 5067,50. Passiva. Aktien⸗ kapital RM 20 000, Kreditoren RM 2200. Verlust und Gewinn per 31. De⸗ zember 1926. Verlust⸗Vortrag RMN 5614, Aufwertung RM 2000, Steuern RM 490,89, Unkosten RM 420 83. Gewinn. Zinsen RM 265,15, Effekten RM 3193,07, Verlust RM 5067,50. Vegru A.⸗G. für Vermögens⸗ und Grundstücksverwaltung,

Frankfurt a. M.

[15490] Unter Hinweis auf die von unserer Generalversammlung am 30. 3. 1927 be⸗ schlossene und am 22. 4. 1927 im Handelsregister eingetragene Herabsetzung unseres Grundkapitals auf DG 300 000 fordern wir gemäß § 289 des Handels⸗ gesetzbuchs unsere Gläubiger auf, ihre An⸗ sprüche bei uns anzumelden. Danzig, den 12 Mai 1927. Waggonfabrik Danzig Aktiengesellschaft. Pertus. Tenzer.

15096]

Die Aktionäre unserer Gesellschaft

werden hierdurch zu der auf Dienstag,

den 21. Juni 1927, mittags 12 Uhr,

im Büro der Juhasz⸗Vergaser Aktten⸗

gesellschaft in Hannover, Adolfstr. 8 A,

anberaumten ordentlichen Generalver⸗

sammlung eingeladen. Tagesordnung:

1. Vorlegung des Geschäftsberichts sowie der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verlustrechnung für das Jahr 1926.

.Beschlußfassung über die Genehmi⸗ gung der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verlustrechnung. Beschlußfassung über die Erteilung der Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. B1 Zuwahl zum Aufsichtsrat.

5. Verschiedenes.

Zur Teilnahme an der Generalver⸗

sammlung sind diejenigen Aktionäre be⸗

rechtigt, welche ihre Aktien spätestens drei

Tage vor dem Tage der Generalversamm⸗

lung bei der Gesellschaft oder einem

Notar hinterlegt haben.

Hannover, den 11. Mai 1927

Der Vorstand der Juhasz⸗Vergaser

10 Uhr, Zimmer 13, geladen. Dem Kläger ist für die erste Instanz ein⸗

Aktiengesellschaft, Hannover. Dr. Gaßmann. Hesse.

testens am obigen Hinterlegungsstellen zu hinterlegen.

kann der Geschäftsbericht sowie Gewinn⸗ und Verlustrechnung in Empfang genommen werden.

[17413]

Gemäß § 297 H.⸗G⸗B. machen wir hierdurch bekannt, daß unsere Gesellschaft durch Beschluß der Generalversammlung vom 23. 2 1909 aufgelöst ist. Wir er⸗ suchen unsere Gläunbiger, ihre Forderungen schnellttens bei uns anzumelden. Deutsche Garvin⸗Maschinen⸗Fabrik

Aktiengesellschaft in Liquidation. [17213]

Wir geben hierdurch bekannt, daß in der am 5. Mai 1927 stattgefundenen Generalversammlung der Inoustriellen Dis⸗ fonto⸗Aktiengesellschaft (Indisk), Berlin, Seine Durchlaucht Botho Erdbprinz zu Stolberg⸗Wernigerode in Wernigerode als weiteres Mitglied in den Aufsichtsrat ge⸗ wählt worden ist.

Berlin, den 17. Mai 1927 Industrielle Diskonto⸗Aktien⸗ gesellschaft (Indisk). (Unterschriften.)

Witt & Zimpel Aktiengefellschaft,

Hamburg⸗Parchim. Geschäftsbericht über das Jahr 1926. Durch die Mißernte in Spargel und

die überaus geringen Erträge der un⸗ günstigen Erbsenernte blieb das verflossene Jahr hinter dem vorhergehenden Jahr in bezug auf Rentabilität zurück. Durch Preisschleuderei und Rückgang des Um⸗ satzes entstand ein Verluft.

In der Generalversammlung unserer Gesellschaft vom 6. Mat 1927 ist be⸗ schlossen worden, das Grundkapital zum Zwecke der Beseitigung der Unterbilanz und zur Vornahme von Abschreibungen Dum 100 000 durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 4:3 herab⸗ zusetzen, und zwar in der Weise, daß von se 4 Aktien à RM 1000 und von je 4 Aktien à RM 500 je eine vernichtet und die verbleibenden je 3 mit dem Ver⸗ merk versehen werden sollen: „Gültig ge⸗ blieben gemäß Beschluß der Generalver⸗ sammlung vom 6. Mai 1927.“

Nachdem der Kapitalsherabsetzungs⸗ beschluß in das Handelsregister eingetragen worden ist, fordern wir hiermit unsere Aktionäre auf, die Aktien nebst Gewinn⸗ anteils⸗ und Erneuerungsscheinen zum Zwecke der Zusammenlegung bis zum 30. August 1927 bei der Gesellschaft in Hamburg, Grimm Nr. 13, einzureichen.

Aktien, die nicht bis zum 30. August 1927 bei der Gesellschaft eingereicht sind, werden für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt in Ansehung eingereichter Aktien, welche nicht in einer die Zusammenlegung im Verhältnis von 4:3 zulassenden An⸗ zahl eingereicht und der Gesellschaft nicht zur Verwertung für Rechnung der Be⸗ teiligten zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem fordern wir hiermit die Gläubiger der Gesellschaft auf, ihre An⸗ sprüche gemäß § 289 H.⸗G.⸗B. bei der Gesellschaft anzumelden.

Herr Direktor Erwin Junge ist aus dem Aufsichtsrat ausgetreten.

Hamburg, den 18. Mai 1927.

Witt & Zimpel Aktiengesellschaft.

Witt. [17788]

[18041] Deutsche Ton⸗& Steinzeug⸗Werke Aktiengesellschaft.

Wir beehren uns, die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am Dienstag, den 14. Juni 1927, vormittags 11 ¼ Uhr, im Sitzungszimmer des Bankhauses Gebr. Arnbold, Dresden, Waisenhausstr. 18/22, stattfindenden ordentlichen General⸗ versammlung einzuladen.

Tagesordnung:

1. Vorlegung des Geschäftsberichts nebst Bilanz sowie Gewinn⸗ und Verlust⸗ rechnung über das Geschäftsjahr 1926.

2. Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns sowie Entlastung des Vorftands und Aufsichtsrats.

3. Aufsichtsratswahlen

4. Abänderung des Interessengemein⸗ schaftsvertrags mit der Deutsche Stein⸗ zeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie, Friedrichsfeld, insbesondere wegen Verrechnung der Zinsen.

Zur Teilnahme an der Generalver⸗ sammlung sind satzungsgemäß diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ihre Aktien bis zum I1. Juni d. J. in den üblichen Geschäftsstunden L

in Charlottenburg bei der Gesell⸗

schaftskasse oder

in Münsterberg i. Schles. bei der

Gesellschaftskasse oder in Dresden bei dem Bankhaus Gebr. Arnhold oder bei der Dresdner Kassenverein A. G. (nur für Mitglieder des Giro⸗ effektendepots) oder

in Berlin bei dem Bankhaus Gebr.

Arnhold oder

bei der Berliner Handels⸗Gesellschaft oder

bei dem Bankhaus Arons & Walter

oder bei der Bank des Berliner Kassen⸗ vereins (nur für Mitglieder des Giroeffektendepots) oder . in Breslau bei der Dresdner Bank oder bei einem deutschen Notar

hinterlegen.

Notarielle Hinterlegungsscheine sind spä⸗ 11. Junt d. J. bei einer der

Bei den genannten Hinterlegungsstellen nebst Bilanz

Berlin⸗Charlottenburg, den 19. Mai

1927. Dentsche Ton⸗ & Steinzeng⸗Werke

Aktiengesellschaft.

Der Aufsichtsrat. Hans Arnhold, Veorsitzender.

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Bremervörder Mühlenwerke A. G. vorm. Herm. Hagenah.

Einladung zu einer ordentlichen Ge⸗ neralversammlung auf Sonnabend, den 18. Juni 1927, nachmittags 4 Uhr, im Sitzungszimmer der Gesell⸗ schaft in Bremervörde.

Tagesordnung:

1. Bericht des Vorstands über das ab⸗ gelaufene Geschäftsjahr.

2. Bericht des Aufsichtsrats über die Prüfung des Geschäftsberichts und der Jahresrechnung.

.Genehmigung der Bilanz nebst Ge winn⸗ und Verlustrechnung für das Jahr 1926.

.Entlastung des Vorstands und Auf⸗ sichtsrats.

5. Festsetzung der Vergütung an den Aufsichtsrat.

Stimmberechtigt sind nur diejenigen Aktionäre, welche ihre Aktienmäntel spätestens bis zum fünften Werktage vor der Generalversammlung bei der Gesell⸗ schaftskasse oder der J. F. Schröder Bank K. a. A. Filiale Bremervörde in Bremer⸗ vörde oder bei einem Notar hinterlegt oder nachgewiesen haben.

Bremervörde, im Mai 1927.

Der Anfsichtsrat. Rechtsanwalt u. Notar Dr. Jür Vorsitzender.

[17794] . Nordwestdeutsche Glas⸗ manufaktur A.⸗G., Adenburgi. O.

A. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Mittwoch, den 29. Inni 1927, nachmittags 3 ½ Uhr, im Geschäftslokal der Herren Rechtsanwälte Wisser, Dr. Dettmers u. Dr. Schauenburg, Oldenburg i. O., Berg⸗ straße Nr. 17. stattfindenden fünften ordentlichen Gen.⸗Versammlung ein⸗ geladen. Tagesordnung:

1. Vorlegung der Geschäftsberichte und Beschlußfassung über die Bilanz, Gewinn⸗ und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1926.

2. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstands und Aussichtsrats.

3. Aufsichtsratwahl gemäß § 14 der Satzung.

Zur Teilnahme an der Gen.⸗Vers. sind nach § 19 nur die Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien oder, im Falle der Hinter⸗ legung ihrer Aktien bei einem deutschen Notar, dessen mit Nummernverzeichnis ver⸗ sehene Hinterlegungsbescheinigung spätestens am dritten Tage vor der Gen.⸗Vers., den Tag der Gen.⸗Vers. nicht einberechnet, bei dem Bankhause W. Fortmann & Söhne, Oldenburg i. O., oder der Deutschen Bank, Hamburg, bis zur Beendigung der Gen.⸗ Vers. hinterlegt haben.

B. 1. Gemäß Beschluß der Gen.⸗Ver⸗ sammlung am 26. Juni 1926 ist der Absatz 2 vom § 19 des Statuts durch folgenden Absatz ersetzt: jede Aktie über 20 RM hat eine Stimmoe, jede Aktie über

100 RM hat 5 Stimmen.

2. Es sind bisher die sechs Papiermark⸗ aktien à 1000 Nrn. 1778 1779 1802 1807 1808 und 1809 nebst Dividenden⸗ bogen zum Umtausch nicht vorgelegt. Diese sechs Aktien nebst Dividendenbogen werden hiermit für kraftlos erklärt.

Oldenburg i. O., den 18. Mai 1927.

Der Vorstand. G. Garlichs.

(18049

Bäder⸗ und Verkehrs⸗ Aktien⸗Gesellschaft.

Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu der diesjährigen ordent⸗ lichen Generalversammlung auf Sonnabend, den 11. Juni 1927, vormittags 11 Uhr, in die Räume der Ge⸗ sellschaft, Berlin, Königgrätzer Straße 29/30, eingeladen.

Tagesordnung: 1. Vorlage des Geschäftsberichts und der Bilanz nebst Gewinn⸗ und Ver⸗ lustrechnung für das Geschäftsjahr

1926.

Beschlußfassung über Genehmigung der Bilanz nebst Gewinn⸗ und Ver⸗ lustrechnung und Entlastung des Auf⸗ sichtsrats und des Vorstands. Beschlußfassung über die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um bis zu Reichsmark 900 000 durch Ausgabe von bis zu 900 Stamm⸗ aktien, auf den Inhaber lautend, über je 1000 Reichsmark, unter Aus⸗ schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Festsetzung der Aus⸗ gabebedingungen.

Zu Punkt 3 der Tagesordnung findet außer der gemeinsamen Abstimmung gesonderte Abstimmung der Vorzugs⸗ und der Stammaktien statt. 1 Wahlen zum Aufsichtsrat. Satzungsänderung des: ö“

§ 3, gemäß des vorher zu fassenden Kapitalerhöhungsbeschlusses,

§ 10, Erleichterung der Hinter⸗ legung von Aktien,

§ 16, die Verteilung des Rein⸗ gewinns.

6. Verschiedenes. Die Aktionäre, die an dieser General⸗

versammlung teilzunehmen wünschen, haben ihre Aktien bis spätestens 8. Junt 1927

bei der Gesellschaftskasse,

bei dem Bankhaus E. L. Friedmann & Co., Berlin W. 8, Unter den Linden 12/13,

bei einem Notar

während der üblichen Schalterstunden zu hinterlegen.

Berlin, den 20. Mai 1927. Bäder⸗ und Verkehrs⸗ Aktien⸗Gesellschaft.

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Einladung zur ordentlichen General⸗ versammlung am 28. Juni 1927, nachmittags 3 Uhr, im Sitzungszimmer des Genossenschaftsbauses, Wiesbaden, Moritzstraße 6.

Tagesordnung:

1. Bericht des Vorstands über das ab⸗ gelaufene Geschäftsjabhr 1926.

2. Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz für 1926, Bericht des Auf⸗ sichterats über die Prüfung der Jahresrechnung und Bilanz für 1926.

3. Beschlußfassung über

a) Genehmigung der Bilanz,

b) Entlastung des Vorstands und Aussichtsrats, 8

c) Verwendung des Reingewinns.

4. Wahl von Mitgliedern des Auf⸗ sichtsrats.

5. Verschiedenes.

Stimmberechtigt sind dieienigen Aktio⸗ näre welche spätestens am 25. Juni 1927 ihre Aktien oder einen Hinterlegungschein eines deutichen Notars bei der Genossen⸗ schaftsbank für Hessen⸗Nassau, e. G. m. b. H. zu Wiesbaden hinterlegt haben.

Wiesbaden, den 18. Mai 1927.

Nassauische Landwirtschaftsbank Aktien⸗Gesellschaft. Petitiean. Marx. Dr. Chelius.

[17867] B. Holthaus Maschinenfabrik A.⸗G., Dinklage i. D.

Wir laden hiermit die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am Mittwoch, den 8

15. Juni 1927, nachmittags 4 Uhr, in Bremen im Sitzungsimmer der Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank, statt⸗ findenden ordentlichen Generalver⸗ sammlung ein.

Tagesordnung:

1. Vorlage der Bilanz vom 31. De⸗ zember 1926 nebst Gewinn⸗ un Verlustrechnung und Bericht des Vorstands und des Aufsichtsrats.

2. Genehmigung der Bilanz und Ge winn⸗ und Verlustrechnung vom 31. Dezember 1926.

3. Entlastung des Vorstands und de Aufsichtsrats.

4. Wahlen zum Aufsichtsrat.

Zur Teilnahme an der Generalv fammlung sind diejenigen Aktionäre rechtigt, die ihre Aktien oder, im Fall der Hinterlegung der Aktien bei eine deutschen Notar, dessen mit Nummern verzeichnis versehene Hinterlegungsbescheini⸗ gung spätestens am dritten Tage vor der Generalversammlung, den Tag der Ver⸗ sammlung nicht eingerechnet, entweder bei unserer Gesellschaftskasse in Dinklage oder bei der Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank, in Bremen oder bei der Olden⸗ burgischen Landesbank in Oldenburg oder bei dem Bankhaufe Fr. Probst & Co. in Bremerhaven hinterlegt haben.

Die Hinterlegung ist auch dann ord⸗ nungsmäßig erfolgt, wenn. Aktien mit Hastim maung einer Hinterlegungsstelle für fie bei anderen Bankfirmen bis zur Be⸗

endigung der Generalversammlung im Sperrdepot gehalten werden. .. Dinklage i. O., den 18. Mai 1927. B. Holthaus Maschinenfabrik A.⸗G. Der Aufsichtsrat.

Fr. Probst, Vorsitzender.

[17864]

Unter Bezugnahme auf unsere Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 67 vom 21. März 1927 und in unseren sonstigen Gesellschaftsblättern, be⸗ treffend Barabfindung auf die Genußrechte unserer nachstehend aufgeführten Anleihen:

5 % ige vom Juni 1913,

4 ½ % ige vom Juni 1919, machen wir bekannt, daß die Spruchstelle in Aufwertungssachen beim Oberlandes⸗ gericht in Frankfurt a. M. in dem Be⸗ schluß vom 12. Mai 1927 ausgesprochen hat, daß in Abänderung unseres ursprüng⸗ lichen Antrags die unsererseits angebotene Barabfindung von 70 % des Nennwerts der Genußrechte ihrem Wert im Zeit⸗ punkt der Gewährung 1. Juni 1927 entspricht. .

Auf Grund dieses Beschlusses geben wir hiermit bekannt, daß die vorgenannte 11“ der Genußrechte vom 1. Juni 1927 ab durch diefenige Stelle gezahlt wird, bei der die Altbesitzanmeldung erfolgte, und zwar für jede Teilschuld⸗ verschreibung der Anleihe vom Juni 1913

von PM 2000 mit RM 140,

von PM 1000 mit RM 70 und

von PM 500 mit RR 35 und der Anleihe vom Juni 1919

von PM 2000 mit RM 40,05, 19680609 öö.“ 7 9 500 v u 10,—.

Soweit der Gewinnanteil auf die Ge⸗ nußrechte für das Geschäftsjahr 1926 noch nicht erhoben ist, gelangt derselbe für die Anleihe vom Juni 1913 mit RM 4 und für die Anleihe vom Juni 1919 mit RM 1,14 abzüglich 10 % Kapitalertrag⸗ steuer für je PM 1000 gleichzeitig mit vorgenannter Barabfindung zur Aus⸗ zahlung.

Die Barabfindungsbeträge, die nicht innerhalb eines halben Jahres, vom 1. Junk 1927 ab gerechnet, erhoben worden sind, werden auf Gefahr und Kosten der Gläu⸗ biger bei der zuständigen interlegungsstelle unter Verzicht auf das Recht der Zurück⸗ nahme hinterlegt, so daß die Hinterlegung nach § 378 B. G.⸗B. als Erfüllung an⸗ zusehen ist.

Höchst a. M., den 18. Mai 1927.

Main⸗Kraftwerke Aktiengesellschaft.

Der Vorstand.

haupt über die Angelegenheit etwas in die Oeffentlichkeit ge⸗ kommen ist, so ist das Kultusministerium und seine Pressestelle vollkommen unschuldig daran. Wir haben gar nicht die Absicht gehabt, diese Dinge in die breite Oeffentlichkeit zu bringen. Ich glaube überhaupt, daß alle diefe Dinge viel besser in vertrauens⸗ voller Aussprache zwischen Studentenschaft, Professorenschaft und Minister sich vollziehen. Aber ich will Ihnen sagen, woher es gekommen ist. Da es sich bei der deutschen Studentenschaft um eine Angelegenheit handelt, die auch die anderen Hochschulverwal⸗ tungen interessiert, so haben wir selbstverständlich unsere Stellung⸗ nahme auch den anderen Hochschulverwaltungen zur Kenntnis ge⸗ bracht. Bei einer anderen Hochschulverwaltung ich will sie nicht nennen, ich weiß aber, welche es ist sind diese Sachen dann in die Oeffentlichkeit gekommen.

Abg. Kerff (Komm.) fragt die Sozialdemokratische Partei, ob sie bereit sei, mit den Kommunisten und den Organisationen der Freidenker gemeinsam das Zustandekommen eines Kon⸗ kordats mit seinen reaktionären Kulturbestrebungen zu verhindern.

Ein Antrag König⸗Swinemünde (Soz.) auf Schluß der Debatte wird gegen den Antragsteller, Demokvaten und einige Zentrumsabgeordnete, abgelehnt.

Abg. Frhr. v. Wangenheim ( D. Hann.) legt die Stellung seiner Freunde zum Konkordat dar. Zu wünschen sei, daß auch die konfessionelle Schule dabei behandelt werde. Die Ansicht der Deutschnationalen, 1. die Regelung der Schul⸗ angelegenheiten im Konkordat abzulehnen sei, keile er nicht. Im Gegenteil, es sei zu wünschen, daß man auch mit der evangelischen Landeskirche zu verträglichen Abschlüssen komme.

8eg. Voß (Völk.) wendet sich gegen frühere Aeuße⸗ rungen des Zentrumsabgeordneten Linneborn, der von einer maß⸗ losen Aufregung der evangelischen Bevölkerung gesprochen habe. Von einem Konkordat der evangelischen Kirche könne man über⸗ haupt nicht sprechen; es handele sich hier um den tausendjährigen Kampf zwischen Staat und Kirche. Das bayerische Konkordat habe seinerzeit auch eine große Anzahl von Katholiken abgelehnt. Er müsse Herrn Linneborn segen, daß nach der weiter evangelischer Kreise die Aktivität der datholischen irche 89 sehr verstärkt habe. (Zuruf im Zentrum: Beweise!) Wenn Herr Linne⸗ born sich schon so heftig im Preußischen Landtag äußere, könne man ermessen, in welcher bewußt massiven Weise erst in der eigentlichen Zentrumsdomäne gearbeitet werde. Die 8 diese Konkordatsverhandlungen sei allerdings sehr geschickt gewählt. In Zeiten allgemeiner Not, wo der Existenzkampf so schwer er litten geistig⸗kulturelle Interessen immer! Mit der größten Ge⸗ heimniskrämerei sei bei diesen Verhandlungen verfahren. Trotzdem sei soviel durchgesickert, daß das deutsche Volk aus seiner Lethargie aufgerüttelt worden sei. Die Gefahr sei groß, da durch ein Kon⸗ kordat die geistige, kulturelle und religiöse Struktur Volkes in ganz andere Bahnen gelenkt werde. Die beiden Ver⸗ tragspartner, Kurie und Staat, ständen beim Kon⸗ kordat auf völlig verschiedenem Rechtsboden: auf kanonischem einerfeits, auf bürgerlichem andererseits. Nach dem geltenden kanonischen Recht gebe es sehr viele Fragen, so besonders solche des Ehe⸗ und Familienrechts, wo die Kirche dem Staat vorgehe. Dem Staat wird das Recht der vollen Gerichtsbarkeit im Eherecht abgesprochen. Im bahe i Konkordat müsse man die größten Bedenken gegen die Regelung der Schulangelegenheiten haben. Von einer Freiheit der Wissenschaft könne man bei einem Kon⸗ kordat überhaupt nicht mehr reden. Die Schule sei eine Ein⸗ richtung des Staates! Die geistliche Schulaussicht möge früher einmal nützlich gewesen sein; sie habe sich aber nicht aufrech⸗ erhalten lassen. Das Konkordat aber bringe sie zurück, wie das bayerische Beispiel zeige; der Lehrer werde völlig der bischöflichen Kontrolle vöö Jedes Konkordat sei auch eine Störung des konfessionellen Friedens in Deutschland! Die Demokraten und Sozialdemokraten müßten ja gegen jedes Konkordat sein. Die Deutschnationalen hätten G das Republikschutz⸗

gesetz unterschrieben. Hoffentlich wiederholte sich dieser Vorgang nicht bei der Linken des Landtags, wenn es um das Konkordat inge. Wenn die Deutsche Volkspartei die Fortsetzung der National⸗ liberalen Partei sein wolle, wie sie sich in Hannover unter schwarz⸗weiß⸗roter Fahne genannt habe, dann müsse sie gegen das Konkordat sein. Ihr Führer Stresemann habe sich aller⸗ dings zuerst gegen das Konkordat ausgesprochen; später habe er ecklärt, er sei für ein Reichskonkordat. (Zuruf: Um ein brenßische Konkordat zu vermeiden!) Herr Stresemann, dessen olitik die Völkischen als unheilvoll ansähen, werde auch dier Frage des Kon⸗ kordats jeder anderen unterordnen, damit das Zentrum seine Regierung nicht kaputt macht! Die Völkischen würden den Kampf für die Freiheit des deutschen Volkes weiterführen!

Ein Schlußantrag wird mit den Stimmen der Re⸗ gierungsparteien angenommen.

Bei der Beratung des Haushalts für Volks⸗ wohlfahrt fordert die

Abg. Dr. Spohr (D. Nat.), daß für die sozialen Belange über das Ostprogramm hinausgegangen werde, eine Reihe von Positionen erhöht bzw. neu einge tellt würden. So müßten u. a. für die Frauenreferate in ö“ Schlesien und in der Grenzmark mehr Mittel eingestellt werden. Besonders schlimm stehe es auch mit bE1“ im Osten. Vor allem sei hauptamtliche Bezirksjugendpflege nötig. Gerade bei der Jugendpflege, die einer aufstrebenden Bewegung diene, seien die Ausgaben werbender Natur. Die Rednerin verlangt ferner die Ausgestaltung von Wanderherbergen und Zuschüsse für die soziale Versicherung der Jugendpfleger, Unterstützung der port⸗ bewegung, besonders auch des Frauensports, vermehrte An⸗ stellung von Sportlehrerinnen, weitere Lehrgänge für Sport⸗

rztinnen. Wir brauchten nicht nur ein gesundes, sondern auch ein tüchtiges und verantwortungsvolles Frauengeschlecht. Die hhusvirischofäeh Ertüchtigung verdiene dabei die größte Förderung. (Beifall.)

. Minister für Volkswohlfahrt Hirtsiefer: Ich möchte mir zunächst als Antwort auf die kleine Anfrage Nr. 1636 zu bemerken gestatten, daß bei den von der Staatsregierung wiederholt vorgenommenen Kontrollen Verstöße gegen die bestehenden Bestimmungen festgestellt, der Sachverhalt jeweils eingehend nachgeprüft und die erforderlichen Abstellungen ver⸗ anlaßt worden find. Die Kontrollen fanden zum Teil auf Antrag des Landrats statt, der nach Kräften um eine ordnungs⸗ mäßige Durchführung der Notstandsarbeit bemüht war. Die Feststellungen auf Grund der bisherigen Kontrollen haben nichts ergeben, was zu einem Einschreiten der Staatsanwaltschaft hätte Anlaß geben können. Heute, am 19. Mai 1927, ist mir weiteres Material mitgeteilt worden, das nicht auf Feststellungen me iner Kontrolleure beruht. Dieses wird genau so wie das bisherige eingehend nachgeprüft und das etwa Erforderliche selbstverständlich veranlaßt werden. Die Frage, ob eine Schädigung des Reichs und Staats vorliegt, muß zunächst näheren Prüfungen unter⸗ zogen werden, die ich bereits veranlaßt habe.

Auf die große Anfrage Nr. 206 über die Preissteige⸗

rung der Baustoffe habe ich folgendes zu erwidern: Es ist Regel geworden, daß eine Preissteigerung der Baustoffe in jedem Frühjahr bei Beginn der Bauzeit zu beklagen ist. Ins⸗ besondere sind es die Hauptbaustoffe, Ziegel und Holz, die stets steigende Preise zeigen. Im weiteren Verlauf der Bauperiode gehen dann die Preise in der Regel auf eine normale Höhe zurück.

Nun ist die diesjährige Bauzeit bereits seit Herbst vergangenen Jahres durch Wort und Schrift eingehend vorbereitet worden. Die Forderung nach ausführlichen und gesteigerten Wohnungs⸗ bauprogrammen wurde dabei überall erhoben. Man hat in der Oeffentlichkeit in eingehendster Weise Maximalbauprogramme erörtert. Eine große Anzahl von Gemeinden, besonders große und größte Städte, haben, gestützt auf die günstigen Finanzie⸗ rungserfahrungen des Jahres 1926, für 1927 entsprechend erweiterte Bauprogramme vorgesehen. Diese Bekanntgaben wurden von der gesamten Baustoffindustrie lebhaft aufgegriffen und in ihrer Fachpresse eingehend erörtert. An warnenden Stimmen dagegen hat es nicht gefehlt, die hierdurch eine Steigerung der Baustoffpreise befürchteten. Bereits in einem früheren Erlaß habe ich vor Ueberlastung des Baustoffmarktes gewarnt und bin dafür eingetreten, daß die Bauarbeiten tunlichst über das ganze Jahr zu verteilen sind. Ein Teil der Städte ist dieser Anregung nachgekommen und hat dabei ein Drittel des gesamten Bauvorhabens am 15. März aufgelegt, ein weiteres Drittel am 15. Mai, und das letzte Drittel wird erst am 15. Juli aufgelegt, um es auf diese Weise für die einzelnen Arbeiter⸗ kategorien und für die Anspannung des Baustoffmarktes zu ver⸗ teilen. Darüber hinaus habe ich durch eine Pressenotiz Anfang März dieses Jahres auf die Baustoffindustrie einzuwirken ver⸗ sucht, ihre Preise nicht zu überspannen. Für Groß Berlin kam dann noch dazu, daß, wie ich mir nachher noch im einzelnen aus⸗ zuführen gestatte, großzügige Bauprojekte ausländischer Unter⸗ nehmungen auftauchten, die durch ihre weitgesteckten Ziele die Preise auf dem Baustoffmarkt weiter in Unordnung brachten. Die nachteiligen Folgen dieses Vorgehens zeigten sich bald in ganz übertriebenen Steigerungen der Preise für die wichtigsten Baustoffe. Es zeigt sich aber zurzeit bereits eine allmählich beginnende Ernüchterung in Baustofferzeugerkreisen und nament⸗ lich auf dem Ziegelmarkt eine weichende Preistendenz. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß nach Ueberwindung dieser Schwierig⸗ keiten bei Beginn der diesjährigen Bauzeit der Baustoffmarkt und mit ihm die gesamte Bauwirtschaft im weiteren Verlaufe des Jahres einer gesunden Weiterentwicklung entgegen gehen.

Meine Damen und Herren! Ich habe mich aber in aller⸗ erster Linie zum Worte gemeldet, um über die in den letzten Wochen in Berlin lebhaft erörterten amerikanischen Bau⸗ projekte hier ein Wort anzuführen. In auffallender Art wurde vor einigen Wochen durch die Presse die Nachricht ver⸗ breitet, ein amerikanischer Konzern wolle ohne alle öffentliche Hilfe 14 000 Wohnungen ich nenne eine runde Zahl auf dem sogenannten Südgelände in Berlin⸗Schöneberg bauen. Der Kubikmeter umbauten Raumes solle 25 Mark Baukosten erfordern, woraus sich die Möglichkeit ergäbe, diese Wohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung der Reichs⸗ hauptstadt zu einem Mietsatz von 120 Prozent der Friedensmiete zu vermieten. Inzwischen ist dieser Gedanke in einem Teil der Presse in einer Weise behandelt worden, daß die öffentliche Mei⸗ nung stark irregeführt worden ist und auch immer weiter irre⸗ geführt wird. Da es sich um eine Frage handelt, die nicht nur für das Wohnungswesen und die Bauwirtschaft, sandern über⸗ haupt für die allgemeine deutsche Volkswirtschaft von größter Bedeutung ist, möchte ich zu dieser Frage hier in aller Oeffentlich⸗ keit und mit aller Deutlichkeit Stellung nehmen. Ich möchte daran erinnern, daß ich damit ja auch den hier im Hause geäußerten Wünschen entgegenkomme.

Vorab sei folgendes bemerkt. Wenn Ausländer ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel oder sonstiger Vorteile, insbesondere ohne Inanspruchnahme von Hauszinssteuerbeträgen oder Bürgschaften öffentlicher Verbände unter Berücksichtigung der für Inländer maßgebenden Vorschriften der Bauordnung Häuser bauen, so mögen sie das ungehindert tun. Keiner würde sich mehr freuen als ich, wenn dadurch die Wohnungsnot gemildert werden könnte. Es muß aber von vornherein mit allem Nachdruck betont werden, daß durch die Bauprojekte der Amerikaner so, wie sie bislang der Oeffentlichkeit unterbreitet worden sind, auch nicht eine einzige Wohnung in Berlin mehr gebaut werden würde (hört, hört! im Zentrum), als das ohne die angepriesene amerikanische Bautätigkeit der Fall sein würde. Wenn also dauernd in der Presse die Behauptung aufgestellt wird, daß durch die Bautätigkeit der Amerikaner die Wohnungsnot in Berlin herabgemindert und auch die Arbeitslosigkeit bekämpft werden könnte, so ist das, gelinde gesagt, eine völlige Verkennung der Tatsachen, wobei mir die Bemerkung gestattet sei, daß ich schwerlich annehmen kann, daß einige Artikelschreiber, die die amerikanische Bautätigkeit in so rosigem Lichte zu schildern sich bemühen, die von ihnen aufgestellten Behauptungen alle wirklich selbst glauben. (Heiterkeit.)

Das amerikanische Bauprojekt könnte auf zwei Arten durch⸗ geführt werden: entweder mit den Hauszinssteuerhypotheken, wie es der Stadtbaurat Wagner, den ich sonst außerordentlich hoch schätze, in so ungewöhnlicher Weise propagiert ich bedaure, in diesem Fall nicht mit ihm zusammengehen zu können —, oder aber ohne Hauszinssteuerhypotheken; das wäre der zweite Weg. Da das Aufkommen an Hauszinssteuer in Berlin durch die Bau⸗ tätigkeit von Ausländern natürlich nicht vermehrt wird, und da das jetzige Aufkommen bei weitem noch nicht genügt, um die berechtigten Anträge der inländischen gemeinnützigen Bauunter⸗ nehmungen oder privater Bauunternehmungen zu befriedigen, so ist es ganz selbstverständlich, daß diejenigen Beträge an Haus⸗ zinssteuern, die den Ausländern gegeben würden, den inländischen Bauunternehmern genommen werden müßten; also: was die Ausländer bauen, bauen die Inländer weniger; etwas anderes kann doch gar nicht in Frage kommen. Mit anderen Worten: bei Bewilligung von Hauszinssteuerhypotheken an die Amerikaner kann niemals durch die Bautätigkeit der Amerikaner in Berlin eine Wohnung mehr erstehen, als es durch die deutschen Unter⸗ nehmungen möglich ist und, meine Herren, letzten Endes muß ich doch die inländischen Steuerzahler in erster Linie einmal heranziehen. (Rufe bei den Kommunisten: Schröpfen!) Schröpfen? (Erneute Rufe bei den Kommunisten: Durch die Hauszinssteuer!) Wenn Sie das so auffassen, allerdings. Es herrscht deshalb auch bei allen in Frage kommenden Instanzen ich möchte das ausdrücklich feftstellen —, beim Wohlfahrts⸗ minister, Oberpräsidenten, Magistrat, Oberbürgermeister und Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin über diese Frage nur eine einzige Meinung, nämlich, daß die Hergabe von Hauszinssteuer⸗

hypotheken an die Amerikaner überhaupt nicht in Frage kommen kann. (Sehr richtig!) Die Amerikaner selbst wollen, wie nachher von ihnen aber erst mitgeteilt worden ist, auch keine Beträge aus der Hauszinssteuer haben. Im übrigen ist die Hergabe der Haus⸗ zinssteuerhypotheken an Ausländer durch die vom Staatsrate und vom Landtage genehmigten Richtlinien für die Verwendung der Hauszinssteuerbeträge ausdrücklich untersagt, ausdrücklich verboten.

Man sollte nun glauben, daß unter diesen Umständen wenigstens die Unmöglichkeit, Hauszinssteuerbeträge für ameri⸗ kanische Bauvorhaben darzuleihen, allgemein eingesehen würde. Aber selbst das ist nicht einmal der Fall, hauptsächlich wohl deshalb nicht, weil anscheinend Herr Stadtbaurat Wagner, der derzeitige Vorsitzende des Berliner Magistratsausschusses, es sich nun einmal in den Kopf gesetzt hat, den Amerikanern gegen ihren eigenen Willen Hauszinssteuerbeträge aufzudrängen (Zurufe). Eine andere Erklärung kann ich dafür nicht finden.

Wer bei dieser Sachlage auch heute noch dafür eintritt, den Amerikanern zum Schaden deutscher Unternehmungen Hauszins⸗ steuerbeträge hinzugeben, obwohl dadurch keine einzige Wohnung mehr als sonst gebaut würde, dem ist meiner Ansicht nach nicht zu helfen. Ich verzichte deshalb auch darauf, in dieser Beziehung noch nähere Ausführungen zu machen; denn Selbstverständlich- keiten als Probleme hinzustellen, ist meiner Ansicht nach absolut müßige Arbeit. Ich beschränke mich daher in bezug auf die Hergabe von Hauszinssteuerhypotheken auf das Vorgebrachte und möchte mir in dieser Beziehung nur noch die Mitteilung ge⸗ statten, daß ich durch einen Runderlaß an sämtliche Regierungs⸗ präsidenten Preußens ausdrücklich darauf hingewiesen habe, daß die Gewährung von Hauszinssteuerhypotheken an Ausländer nicht zulässig ist, und daß diese Bestimmung dadurch nicht umgangen werden darf, daß irgendwie eine deutsche Gesellschaft nach außen hin vorgeschoben wird.

Es fragt sich nun, ob das amerikanische Bauprojekt, ohne die Gewährung von Hauszinssteuerhypotheken Vorteile für das Wohnungswesen und die Bauwirtschaft bzw. für unsere Volks⸗ wirtschaft in Preußen erwarten läßt. Hierzu sei zunächst bemerkt, daß der Herr Stadtbaurat Wagner, der hauptsächlich, diesen Gedanken verfochten hat, in einer Verhandlung im Wohl⸗ fahrtsministerium ausdrücklich festgestellt hat, daß für ihn das Projekt der Amerikaner ohne Hauszinssteuer nicht in Frage käme (hört, hört! rechts), weil sich dann zu hohe Mieten ergeben würden. Ich möchte das ausdrücklich feststellen. Vor allem liegt mir an der Feststellung, daß auch für den Fall, daß die Amerikaner ohne Hauszinssteuer bauen, keine Wohnungen in Berlin mehr gebaut würden, als das ohne die Bautätigkeit der Amerikaner geschehen wird; denn die Möglich⸗ keit, in Berlin Wohnungen zu bauen, hängt nicht allein von der Beschaffung der Baukapitalien ab, sondern zum Bauen von Häusern gehören bekanntlich außer Kapitalien auch noch Baustoffe und namentlich auch noch Bauarbeiter. Im vorigen Jahre find in Berlin etwa 14 400 Wohnungen gebaut worden. Nach den eigenen Angaben der Stadt ergibt sich in diesem Jahre die Möglichkeit, etwwaf 35 40 000 Wohnungen in Berlin zu finanzieren. Jeder, der über den Arbeitsmarkt in Berlin auch nur einigermaßen unterrichtet ist, weiß, daß es schon schwer sein wird, die nötigen Bauarbeiter, die für dieses erweiterte Bauprogramm erforderlich sind, zusammenzu⸗ bringen und daß dies überhaupt nur möglich ist bei rationeller Ver⸗ teilung der Bauvorhaben über das ganze Jahr. Denn, meine Damen und Herren, das möchte ich doch einmal ausdrücklich fest⸗ stellen: die Amerikaner können doch auch hier nur bauen mit deut⸗ schen Bauarbeitern und mit deutschen Baustoffen. Das Geld ist es also gar nicht, woran es im Augenblick in erster Linie für die Bau⸗ wirtschaft in Berlin fehlt, sondern die Bautätigkeit hat ihre Grenzel nach oben hin zurzeit in der Möglichkeit, die notwendigen Bau⸗ arbeiter und Baustoffe zu beschaffen. Hieraus ergibt sich zwangs⸗ läufig, daß durch das amerikanische Bauprojekt die Verhältnisse auf dem Baumarkt in Berlin nicht etwa gebessert, sondern infolge über⸗ mäßiger Nachfrage nach Baumaterialien und Bauarbeitern höchstens verschlechtert werden könnten.

Tatsächlich ist bereits durch die unrichtigen Darstellungen in der Presse, wie ich mir bereits vorhin bei der Beantwortung der großen Anfrage auszuführen gestattete, eine wesentliche Ver⸗ schlechterung des Baustoffmarktes und eine Erschwerung der Bau⸗ vorhaben eingetreten, und die Anpreisungen des amerikanischen Projektes haben zu der wesentlichen Verteuerung der Baustoffe ent⸗ scheidend mit beigetragen. (Zuruf: Das ist ja nicht richtig, Herr Minister!) Das ist durchaus richtig, und Sie werden das nicht bestreiten können, wenn ich Ihnen sage, daß eine einzige Firma in Erwartung eines Auftrages 50 Millionen Steine aus dem Berliner Baumarkt heransgenommen hat. (Hört, hört! im Zentrum.) Da werden Sie mir doch nicht nachweisen wollen, daß eine Herausnahme von 50 Millionen Steinen aus dem Berliner Baustoffmarkt keine Einwirkung auf die Entwicklung der Preise hätte. Bekanntlich richten sich auch die Baustoffpreise nach Angebot und Nachfrage das möchte ich doch noch einmal ausdrücklich feststellen —, und durch die gesteigerte Nachfrage nach Baustoff sind beispielsweise die Preise für die Ziegel in den letzten Wochen von 28 M. auf 40 M. gestiegen. (Hört, hört! im Zentrum.) Stellen Sie sich vor, welche Einwirkung das auf die einzelnen Bauvorhaben hat, die doch vorher finanziert werden müssen! Hierbei haben die Erwartungen der Baustoff⸗ händler, die sich an die durch die Amerikaner in die Wege geleitete Bautätigkeit geknüpft haben, doch ganz zweifellos eine entscheidende Rolle mitgespielt. Inzwischen haben namentlich auch wohl durch meine Erklärungen in der Oeffentlichkeit, die Zweifel an der Durch⸗ führbarkeit des amerikanischen Bauprogramms ausgelöst haben —, die Hoffnungen der Baustoffhändler sich anscheinend wieder herab⸗ gemäßigt; denn der Preis für die Steine ist inzwischen auf etwa 35 M. in den letzten Tagen wieder zurückgegangen. Man sieht schon aus der Bewegung des Ziegelsteinpreises, wie gefährlich und abträglich für unsere Bauwirtschaft die weitschweifenden Erörte⸗ rungen über phantastische Baumöglichkeiten durch Ausländer gewesen sind und gegebenenfalls auch in Zukunft sein würden.

Also auch wenn die Amerikaner ohne Hauszinssteuer bauen, so wäre für den Wohnungsmarkt in Berlin gegenwärtig keine Entlastung zu erwarten das muß immer und immer wieder unterstrichen werden, weil das doch die einzigen Hoffnungen ge⸗ wesen sind, die sich bei vielen Leuten an diese Projekte geknüpft haben —, und zwar deswegen, weil infolge der beschränkten An⸗ zahl von Bauarbeitern nicht mehr Wohnungen in Berlin im Jahre 1927 gebaut werden können, als mit den bisherigen Haus⸗ zinssteuermitteln finanziert sind. Ich werde mir in bezug auf die