Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 69 vom 21. März 1928. S. 2.
Wiesbaden zustimmen.
Falsch sei die Auffassung, als ob Frank⸗ 8 bezüglich Höchst als Schoßkind, Wiesbaden als
Stiefkind be⸗
Ii worden sei.
Abg. Müller⸗Hessen (Komm.) begründet einen kommu⸗ nistischen Antrag, der verhindern will, daß aus der Zusammen⸗ legung die J. G. Farbenindustrie steuerliche Vergünstigungen er⸗ hält. Solche steuerlichen Milderungen sollten vielmehr nur Arbeit⸗ nehmern mit einem Einkommen von nicht mehr als 6000 Mark
gute kommen. Dem neuen Main⸗Taunus⸗Kreis stimmten die
ommunisten zu. Weiter hätten die Kommunisten beantragt, Jgstadt und einige andere Orte nach Wiesbaden einzugemeinden, weil diese Gemeinden in engen wirtschaftlichen Beziehungen mit Wiesbaden ständen. Weiter verlangt der Redner noch die Ein⸗ gemeindung von Bergen⸗Enkheim nach Frankfurt a. M.
Abg. Dr. Klamt (Wirtschaftl. Vereinig.) äußert einige Be⸗ denken gegen das Gesetz, stimmt ihm aber im ganzen zu mit Rück⸗
cht namentlich auf den § 11 a, der Frankfurt und Wiesbaden zum Frlaß neuer Ortssatzungen veranlassen will.
Damit schließt die Besprechung.
Beim § 2 wird mit großer Mehrheit beschlossen, daß auch Igheim nach Wiesbaden einzugemeinden ist. Weitergehende Anträge der Deutschnationalen und Kommunisten werden gegen die Antragsteller abgelehnt. Beim § 4 wird gemäß einem Antrag der Regierungsparteien beschlossen, auch Königs⸗
afen vom Untertaunuskreis abzutrennen und dem neuen ain⸗Taunus⸗Kreis anzufügen. Beim § 11 wird u. a. der Antrag des Abg. Martell (Dnat.) abgelehnt, der eine „Ver⸗ flichtung“ statt der Ermächtigung zum Erlaß neuer rtssatzungen für Frankfurt a. M. und Wiesbaden festsetzen wollte. — Im übrigen werden die Beschlüsse des Ausschusses im wesentlichen bestätigt. Damit schließt die zweite Beratung.
In der anschließenden dritten Beratung wird gegen die Deutschnationalen, einem Teil der Wirtschaftlchen Vereinigung und die Völkischen das Gesetz mit großer Mehrheit in en bloc- Abstimmung endgültig angenommen. In einigen angenom⸗ menen Ausschuß Entichließungen wird die Prüfung der Frage der Eingemeindung von Bergen⸗Enkheim durch Frankfurt Uble ein Eintreten dafür verlangt, daß Entlassungen von Ungestellten und Arbeitern auf grund der Eingemeindungen nicht erfolgen. Ferner soll geprüft werden, in welcher Weise die Gebietsverluste des Bezirksverbandes für den Regierungs⸗ bezirk Kassel durch Gebietszuweisungen ausgeglichen werden können. Schließlich erwartet der Landtag, daß die neu zu 1— Ortssatzungen den berechtigten Wünschen der Höchster Bevölkerung Rechnung tragen.
Das Haus nimmt hierauf die restierenden Abstim⸗ mungen zum Kultushaushalt vor.
Eine Reihe angefochtener Titel werden festgestellt. An⸗ senommen wird dabei eine Reihe von Anträgen auf Er⸗ böcung der Zuschüsse 8 Studienreferendare und der Er⸗ ziehungsbeihilfen für begabte Kinder. Sämtliche Anträge über Neueinstellung von Mitteln für Errichtung weiterer pädagogischer Akademien wurden gegen Zentrum, Deutsch⸗ nationale und Wirtschaftspartei abgelehnt. Angenommen wurde ein Antrag auf Zuschüsse für die Synagogengemeinde. Weitere angenommene Anträge fordern Mittel an für die tudentische Wirtschaftshilfe, Erhöhung der Mittel für die Landesbühnenorganisation, Lehrkurse zur Durchführung der Schulreform, Instandsetzung der katholischen Hedwigskirche in Berlin. Der Antrag auf Mittelbewilligung für das Goethe⸗ Haus in Frankfurt a. M. wird durch die Erklärung des Ministers für erledigt erklärt. Weitere Anträge, die An⸗ nahme fanden, fordern Maßnahmen zur Entlastung leistungs⸗ chwacher Schulverbände, bedingungsweise Verminderung der Pflichtstunden für Hilfsschullehrer, Trennung der organischen erbindung von Kirchen⸗ und Schulamt, Reform der Landes⸗ schulkasse.
Abgelehnt wurde der deutschnationale Antrag auf “ eines Katechismus gegen die Kriegsschuldlüge für Schüler, die die Schule verlassen.
Annahme sann der demokratische Antrag Hoff auf Zusammen tellung einer Schrift, in der die Vorgeschichte des Krieges kurz dargestellt wird, um der Kriegsschuldlüge entgegenzutreten, und in der ferner behandelt werden die Vorgänge in den letzten Kriegsmonaten, die Verhandlungen, die zur Absendung der Note an Wilson, zum Abschluß des Waffenstillstandsvertrages und des Vertrages von Versailles ö“ sowie der Gang der auswärtigen Politik des Reiches
is zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund,; diese Schrift eneh die Lehrer beim Geschichts⸗ und staatsbürgerlichen Unterricht verwerten.
Abgelehnt wurde der deutschnationale Antrag auf Zurückziehung der Verordnung vom 14. a 1927 über die politische Betätigung der Lehrer. Auch eine große Reihe von kommunistischen Anträgen wurde abgelehnt, dar⸗ unter der Antrag, den 1. Mai zum Schulfeiertag zu erklären. — Bei dem Abschnitt „Universitäten“ wurde ein Antrag auf Ausbau der Technischen Hochschule in Aachen undin namentlicher Abstimmung der Antrag auf Einrichtung einer neuen Pro⸗ 1e für Staatsrecht in Breslau angenommen. Gegen diesen AUntrag stimmten die Rechtsparteien und die Kommunisten. 195 Stimmen der Regierungsparteien wurden für den Antrag, 163 Stimmen gegen den Antrag abgegeben. — Beim Abschnitt „Geistliche Verwaltung“ wurde angenommen der Antrag, der Rechtsungleichheit zwischen anderen Ländern und Preußen in bezug auf die kleinen “ ein Ende zu machen — Beim Titel „Kunst“ wurden Anträge angenommen, die Maßnahmen fordern, um den Niedergang des deutschen Schrifttums zu verhindern. Es sollen Mittel eingesetzt werden, um insbesondere dem Unwesen der litera⸗ rischen Preisausschreiben dadurch entgegenzuwirken, daß Bei⸗ hilfen für die Buchausgabe der in Zeitschriften und Zeitungen erschienenen künstlerisch wertvollen Werke gegeben werden. Der Schutz des geistigen Eigentums soll verstärkt werden und eine Reform des Urheberrechtes in die Wege geleitet werden unter Anhörung der Organisationen der Schriftsteller. — Ferner soll der Not unter den Schriftstellern durch Einführung eines besonderen Titels in den Haushalt 1929 gesteuert werden. Das Staatsministerium soll dahin wirken, daß der Spielplan der Staatstheater dem Ernste der christlichen Feiertage Rech⸗ nung trage. Ferner sollen Mittel eingestellt werden für den Ausbau der Akademie für Kirchen⸗ und Schulmusik, Förde⸗ rung der Chorgesangvereinigungen, der Jugendmusikbewegung und Unterstützung des Philharmonischen Orchesters. Bei dem Antrag Koch⸗Berlin (Dt. Nat.) sofort Maßnahmen zu treffen, um der Gefährdung der Kultur, Kunst und Sittlichkeit durch den Spielplan des Staatlichen Schauspielhauses und des Schiller⸗Theaters in Berlin entgegenzutreten, Fetsen die Demokraten namentliche Abstimmung beantragt: die Unter⸗
stützung reichte jedoch nicht aus. Der Antrag wurde gegen die Rechtsparteien abgelehnt. Es handelt sich hier um den Antrag, der sich gegen den Intendanten Jeßner richtet und der im Ausschuß Annahme gefunden hatte, da auch das Zentrum für den Antrag stimmte. Bekanntlich hatte das Zentrum später erklärt, daß bei der Abstimmung ein Irrtum vorgelegen habe. Das Zentrum stimmte nunmehr gegen den Antrag.
Damit war die zweite Lesung zum Kultushaushalt er⸗ ledigt.
Das Haus stimmt dann gegen Sozialdemokraten und Kommunisten in zweiter Lesung dem Pfarrbesoldungs⸗ gesetz zu. Die sofortige Vornahme der dritten Lesung, die Abg. Dr. Limborn (Str.) beantragt, scheitert geschäftsord⸗ nungsmäßig am Widerspruch der Kommunisten.
Hierauf wird die allgemeine Aussprache zur zweiten Be⸗ ratung des Haushalts der Finanzverwaltung fortgesetzt.
Abg. Schwenk⸗Berlin (Komm.) lehnt die Bestrebungen des Finanzministers auf Stärkung seiner Position Finanzantragen der Parteien ab, weil dadurch eine Finanz⸗ diktatur statuiert werde. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.) Sehr aufschlußreich seien die Ausführungen des Herrn Dr. von Nichter darüber gewesen, daß schon früher prominente Abgeordnete Anträge eingebracht hätten, auf deren Annahme sie dem Minister gegenüber gar keinen Wert legten. Und solche Leute erlaubten 8 den Kommunisten vorzuwerfen, daß sie Agitationsanträge stellten. Die preußische Finanzgebarung sei ehr dunkel; Jahr für Jahr sammle die Regierung Mittel aus ogenannten uüͤbertragbaren Titeln, über deren Verwendung sie jede Auskunft verweigere . (Hört, hört! bei den Kommunisten.)
Abg. Grebe (Zentr.) regt Ersparnismaßnahmen an und fordert Pabei u. a. ö“ der Ober⸗ und Regierungs⸗ präsidien. Was die Ausbildung der Beamten anlange, so müßten auch die Verwaltungsbeamten zunächst das unggteis juristische Studium durchführen. Was die Aufwandsentschädigungen an⸗ betrifft, so habe Dr. von Richter mit Recht die Forderung auf⸗ gestellt, daß Preußen über die Lühe des Reiches nicht hinaus⸗ gehen könne. Man müsse aber prüfen, inwieweit Preußen durch den Wegfall der Repräsentationsgelder hinter dem Reiche zurück⸗ bleibe. Weiter müßse geklärt werden, wie eine Herabminderung der Katastergebühren erreicht werden könne. Gespart werden könne auch durch Zusammenlegung der Kreiskassen. Lehrreich wäre auch, zu erfahren, wie die Wartegelder sich auf die einzelnen Verwaltungen verteilten bzw. wo ein Abbau wirklich durch⸗ geführt worden sei. Zur Erleichterung des Vergleiches der Finanzen müßten wieder neben dem “ die Ist⸗Einnahmen ver⸗ eichnet werden. Zurückzuweisen sei die Bepanptun des Abg.
bersbach, daß das parlamentarische System teurer sei als das monarchische; 8 arbeite das 1E System billiger. Landtag und eichstag hätten sich nur noch nicht richtig zu diesem System eingestellt. Das ergebe sich richtig aus den
arlegungen des Finanzministers, daß der Finanzminister früher das Parlament um die Bewilligung von Ausgaben bitten mußte, während heute umgekehrt der Finanzminister gegen die vielen Ausgabeanträge der Parteien sich wenden müßte. Das Zentrum erkenne an, daß die preußischen Finanzen gesund seien, erwarte aber vom 1a daß er auch dem gerade vom Zentrum oft geäußerten Finanzierungswunsche nicht immer so ablehnend gegenüberstehe.
Abg. Dr. von Brehmer (Völk.) gibt namens seiner Parteifreunde eine 5 ab, in der es u. a. heißt: Die für den Finanzetat angesetzte Redezeit bedeute eine glatte Ver⸗
ewaltigung der Opposition. Die für die drei parlamentarischen öö’ verkürzte Redezeit von insgesamt einer Viertel⸗ stunde, d. h. für jede Minderheit fünf Minuten, sei nicht nur ein Hohn auf die in der Verfassung gewährleistete freie
parteien für die Schwäche des so sehr wichtigen Finanzetats. (Sehr wahr! bei den Völkischen.) Ein solches Gewalt⸗ und Ver⸗ schleierungssystem würden sich die notleidenden Wirtschaftskreise nicht gefallen lassen. Der Finanzminister müsse erklären, wie er es angesichts der Not der Bevölkerung verantworten könne, allein für den Umbau der Staatsoper rund 12 Millionen „in den Sumpf“ zu werfen, die Aufwandsentschädigung zu erhöhen und mehr als 20 Millionen für Ministerialneubauten zu Leee Dies sei eine Finanzpolitik vom Standpunkt der Futterkrippen⸗ wirtschaft aus. Die Völkischen würden daher den Finanzetat ablehnen. Der demokratische Finanzminister habe in Siegen erklärt, die Frage nach der Schuld des Krieges solle man der Wissenschaft überlassen und der Dawesplan müsse erfüllt werden. Eine solche Stellungnahme bedeute, daß der Finanzminister nicht die Belange des eigenen Volkes, sondern die des Feindbundes und der vb“ vertrete. (Beifall bei den Völkischen. — Pfui⸗ Rufe links.)
Abg. Mursch (D. Nat.) bringt Wünsche für die über⸗ alterten Diätare bei den Regierungen und der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse zum Ausdruck, fordert nochmalige Nachprüfung des Verhältnisses der Planbeamten und Angestellten bei der Katasterverwaltung und verlangt bessere Berücksichtigung der Interessen der Zivilversorgungsberechtigten. Er kritisiert eingehend, daß in Wellinghoven eine freigewordene Polizei⸗ beamtenstelle mit dem Bergmann Pillmann besetzt worden sei. Es müsse verlangt werden, daß die Stellen im Polizeidienst der Gemeinden und Gemeindeverbände den Schutzpolizeibeamten vor⸗ behalten blieben. Derselbe Herr Abegg, der die Besetzung der Stelle genehmigt habe mit der Begründung, besondere dienstliche Ferherrsh ließen das erwünscht erscheinen, habe seinerzeit im Ausschuß erklärt, daß von seiten des Ministeriums im Wege der Zwangsetatisierung künftig vorgegangen werden würde, wenn Umgehungen der Anstellungsgrundsätze bei den Gemeinden noch weiter vorkommen sollten. (Hört, hört! rechts.) So könnten die Dinge wirklich nicht weitergehen, daß in Reich und Ländern sh Versorgungsanwärter etwa 70 Millionen Uebergangsgebührnisse aus den Taschen der Steuerzahler gezahlt, daß allein in Preußen eine mindestens doppelt so hohe Summe für Hilfeleistungen an beamtete und nicht beamtete Kräfte ausgegeben und die An⸗ fahae. ehe fortgesetzt umgangen würden. Der Ver⸗ orgungsanwärter wolle nach seinem Ausscheiden aus der Reichs⸗ wehr oder Schutzpolizei in diesem Alter nicht Versorgung, sondern Arbeit, auf die er Anspruch habe, nachdem er 12 Jahre lang dem Staat gegenüber seine Pflicht erfüllt hätte. Nicht besondere dienst⸗ liche Verhältnisse, sondern Parteinotwendigkeiten seien es wohl, die den Staatsnotwendigkeiten vorangestellt werden. Man brauche 8. deshalb nicht zu wundern, wenn die Kommunen auf die lufsichtsbehörden pfeifen, wenn die oberste Instanz selbst in dieser Weise vorgehe. Das laufe geradezu acf eine Boykottierung der Zivilversorgung hinaus. Erst eine mehrjährige Erfahrung habe gelehrt, daß der neue Staat über wohlerworbene Rechte hles zur Tagesordnung übergehe. Wir werden, so schloß der Redner, auch unter den veränderten Verhältnissen der Nachkriegs⸗ zeit und vielleicht gerade der veränderetn Verhältnisse wegen an dem alten Berufsbeamtentum mit seiner Unbestechlichkeit, mit sesnber Pflichttreue und mit seiner Hingabe an den Staat esthalten.
Abg. Barteld⸗Hannover (Dem.) hält den Deutsch⸗ nationalen vor, daß sie selbst für wegfallende Beamtenstellen sich im Reichstag eingesetzt und dadurch die wahlerworbenen Rechte der Beamten verletzt hätten. Der Abgeordnete Mursch hätte besser getan, seine Kritik gegen den neuen Staat zu unterlassen. Herr von Bremer sollte wissen, daß das Defizit von 70 Millionen überhaupt nicht mehr bestehe. Für die Landwirtschaft sei in Preußen sehr viel geschehen und werde weiter noch viel getan
Redezeit, 8 ern’ auch ein Eingeständnis der regierenden Links⸗
Für Meliorationen habe das reiche Preußen 1913 nur 588 Mark zur Verfügung gestellt; 1927 habe der neue Staat 4,7 Millionen für den gleichen Zweck ausgegeben. (Hört, hört! links. Anhaltende Zwischenrufe rechts.) Preußen habe sehr viel getan für die Landwirrschaft im Gegensatz zum Reich, wo die deutschnationalen Minister des versagt hätten. Umso un⸗ erhörter seien die Angriffe der Deutschnationalen gegen den preußi⸗ 8. Landwirtschaftsminister Dr. Steiger. Der Redner forderte lbbau der Oberrechnungskammer. Man könne überhaupt noch größere Ersparnisse in Preußen machen. Das gelte z. B. für die Frage der Aufhebung von Oberförstereien. Die Wirtschaftspartei
werden.
aber versage sich dieser Forderung, trotzdem sie immer Sparsa
Mit dem Haushalt des Finanzministers Hoffentlich 88 der neue Landtag orm zur Erzielung von
mkeit predige. könne man zufrieden sein. energisch die seit langem empfohlene Re⸗ Ersparnissen durch. 8
Abg. Markwald (Soz.) erklärt, die Deutschnationalen
ätten kein Recht, Beamtenklagen zu erheben, sie hätten ja alle
sitzsteuern sabotiert. Es sei ein starkes Stück, wenn fe be-⸗ haupteten, die Lage der Beamten hätte sich bedeutend verschlechtert gegenüber der Vorkriegszeit. Hinzuweisen sei insbesondere au 8 das Recht der freien Meinungsäußerung und auf das Koalitionsrecht. Zu wünschen sei, daß der Fraktion des Finanzministers entsprochen werde, einheitliche Be⸗ timmungen über die Befugnisse
reußen ergehen zu lassen.
Abg. von Richter (D. Vp.) weist die Vorstellung Finanzministers zurück, daß die Reichsminister neben den Anf⸗ wandsentschädigungen Repräsentationsgelder beziehen, die die preußischen Minister nicht beziehen. Das stimme nicht. Im preußischen Etat seien für solche Repräsentationsgelder gleichfalls 200 000 Mark ausgeworfen. Seine Fraktion lehne deshalb die Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für die preußischen Minister ab.
Damit ist die zweite Beratung des Haushalts des Finanz⸗ ministeriums beendet bis auf die Abstimmungen, die am Mittwoch stattfinden sollen.
Das Haus wandte sich wiederum der Vorlage über die rechtsemsischen Moore zu. b
Der Antrag Stendel (D. Vp.) auf Zurückverweisung an den Ausschuß wurde abgelehnt. Die Abstimmung zu § 1 war wiederum eine namentliche. Es stellte üch abermals die Beschlußunfähigkeit des Hauses heraus. Damit war der Gegenstand erledigt.
In der auf sofort anberaumten neuen Sitzung begann das Haus die zweite Beratung des Haushalts derall⸗ gemeinen Finanzverwaltung.
Abg. Dr. Wiemer (D. Vp.) berichtet über die Beratungen des Ausschusses.
in der Debatte erklärte Abg. Dr. Schmedding (Zentr.): Im Hinblick auf die eingestellten Mehreinnahmen erhebt sich die Frage, ob nicht noch höhere Einnahmen aus den Steuern erhofft werden dürften, um Spielvaum für die Bewilligung von not⸗ wendigen neuen Ausgaben zu finden. Hierfür mag manches sprechen; allein die Ist⸗Einnahmen des Jahres 1927 stehen dem entgegen. Außerdem waren in Rücksicht zu ziehen die bevor⸗ stehenden Lohnkämpfe, der dadurch bedingte Ausfall an Lohn⸗ steuer, die Lex Brüning und die schlechte Lage der Landwirtschaft und vieler Gruppen des Mittelstandes. Bei dieser unsicheren Lage der wirtschaftlichen Verhältnisse war gerechtfertigt, daß von der Einstellung noch höherer Steuererträge abgesehen wurde. Sollten solche aber doch eingehen, so würden sie willkommene Gelegenheit u stillen Reserven bieten. Wenn es auch diesmal gelungen ist, * Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben herzustellen, so muß man mit gewissen Sorgen in die Zukunft blicken, da alle Reserven in Preußen ausgeschöpft sind, die Ausgaben von Jahr zu Fahr wachfen und es bei den neuen Pflichten des Reiches zweifelhaft ist, ob von dort höhere Steueranteile ü berwiesen werden können. Vor allem fällt ins Gewicht, daß insolge der an⸗ genommenen zahlreichen Kreditgesetze die Staatsschuld Preußens stark anwächst und hierfür ständig zunehmende Zins⸗ und Til⸗ gungsbeträge aufgebracht werden müssen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit 1. der Zurückhaltung in der Bewilligung neuer Ausgaben, 2. der Durchführung einer Ersparnisse erzielenden Ver⸗ waltungsreform und 3. der richtigen Ausgestaltung des bevor⸗ tehenden neuen Finanzausgleichs, und zwar so, daß das Land hender dabei nicht zu kurz kommt. Es ist nicht zu verkennen, daß die jetzigen Gesetze über den Finanzausgleich noch nichts Voll⸗ kommenes bieten, daß sogar einzelne Städte z. B. Berlin, dabei zu schlecht wegkommen Allein schon dieserhalb noch vor Auflösung des Landtags diese Gesetze zu ändern, wird nicht möglich sein. Unrichtig ist die von Gemeinden oft erhobene Behauptung, daß der Staat beim Finanzausgleich sich selbst besser bedacht habe als die Gemeinden.
Die Weiterberatung wird um 18 Uhr auf Mittwoch 12 Uhr vertagt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Reichstagsausschuß für die Ostfragen be⸗ schäftigte sich gestern zunächst mit einer Reihe von Petitionen, die zum Teil der Reichsregierung zur Berücksichtigung überwiesen wurden. Im weiteren Verlauf seiner Verhandlungen nahm der Ausschuß eine Entschließung Jadasch (Komm.) an, worin das Reichsarbeitsministerium ersucht wird, in der Frage der Be⸗ züge der Werkspensionäre und Knappschaftsrentenempfänger, die in Deutsch⸗Ostoberschlesien wohnen und ihre Renten aus Polnisch⸗ Ostoberschlesien erhalten, ähnlich wie im Saargebiet den Unter⸗ schied zwischen der wirklich empfangenen und der in Deutschland zustehenden Rente von Reichs wegen zu ersetzen. Außerdem wurde eine Entschließung Ulitzka (Zentr.) angenommen, worin die Reichsregierung ersucht wird, im Benehmen mit der Preußischen Staatsregierung den für die Anstellung verdrängter Privat⸗ beamter und Angestellter in Betracht kommenden Betrieben die weitgehende Kredithilfe in Erinnerung zu bringen, die ihnen vom Reiche zuteil geworden ist, und ihnen zu bedeuten, daß demzufolge größtmögliche Berücksichtigung der verdrängten Beamten und An⸗ gestellten von ihnen hätte erwartet werden dürfen, und auf die betreffenden Betriebe einzuwirken, in Zukunft die erforderliche Rücksicht zu nehmen. Die Reichsregierung wird ferner ersucht, baldigst in entsprechende Verhandlungen einzutreten. Sollte in Zukunft die erwartete Rücksichtnahme nicht erfolgen, so müßten die betreffenden Betriebe die sih hieraus ergebenden Folgen auf sich nehmen. Hierauf vertagte sich der Ausschuß.
Im Hauptausschuß des Preußischen Land⸗ tages fanden gestern eine Reihe von Anträgen Annahme, die erhöhte Mittel in den Haushalt einsetzen wollen zur Ver⸗ mehrung der Grubenkontrolleure. Ferner sollen für die Aus⸗ und Fortbildung der Lehrkräfte an Baugewerks⸗ Öund Maschinenbauschulen 100 000 Mark, zur An⸗ schaffung und Ergänzung von Modellen und Anschauungs⸗ material für Baugewerks⸗ und Maschinenbauschulen gleichfalls 100 000 Mark und für Ausstattungsmaterial für dieselben Schulen 50 000 Mark eingesetzt werden. Weiter fand Annahme der Zentrumsantrag, die jährliche Subvention für beruflich fach⸗ liche Ausbildung je zur Hälfte (20 000 Mark) für die Zentral⸗ stellen der Verbände der katholischen und evangelischen Gesellen⸗ vereine zur Förderung des gewerblichen Unterrichts zu be⸗ stimmen. 1
Forderung der
der Beamtenvertretungen im
Deutscher Reich
“ 3 Berlin, Mittwoch, den 21. März
ffentlicher Anzeiger.
Zreußisch
Untersuchungs⸗ und Strassachen,
Zwangsversteigerungen, .Aufgebote,
„Oeffentliche Zustellungen, Verlust⸗ und Fundsachen, Auslosung usw. von Wertpapie .Aktiengesellschaften,
8. Kommanditgesellschaften auf Aktien,
9. Deutsche Kolonialgeselischaften,
10. Gesellschaften m 11 Genossenschaften,
H.,
12. Unfall⸗ und Invalidenversicherungen,
ren,
8 8 13. Banfausweise ““ 14. Verschiedene Bekanntmachungen.
3. Aufgebote.
[108742 Aufgebot.
Der Kaufmann Abraham J. Rome in Boutelle Street, vertreten durch die Rechtsanwälte
Fitchburg (Nordamerika), 35 Justizrat Dr. Meidinger, Döhring. Ben⸗ necke und Di Hans Koch in Berlin W 56 Jägerstraße 55, hat das Aufgebot der an⸗ geblich abhanden gekommenen Disconto⸗ kommanditanteile der Disconto⸗Gesellschart in Berlin Nr. 610 706/09 und Nr. 752 437 über je 1000 ℳ beantract Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Januar 1929, 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Berlm C., Neue Friedrichstraße 12/17, I11 Stock, Zimmer 144/140, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Amtsgericht Berlin⸗Mitte, Abteilung 216,
F. 1681. 27, den 14. März 1928.
[1083727† Aufgebot. Der Rittergutsbesitzer Robert Otto Gadegast auf Mannschatz hat das Auf⸗ gebot des Hypothekenbriefs über die für ihn im Grundbuch für Memmendorf Blatt 7 Abt. II! Nr 19, 22, 23, 26, 27, 31, Blatt 8 Abt. III. Nr. 19, 22, 23, 26, 27, 31. Blatt 13 Abt. 11I Nr. 25 28, 29, 32, 33, 37, Blatt 76 Abt. III. Nr. 20, 23, 24, 27, 28 32, Blatt 77 Abt. III Nr. 29, 32, 33, 36, 37, 41 und Blatt 78 Abt. III Nr. 20, 23, 24, 27. 25 32 (Eigentümer: Gutsbesitzer Karl August Berat in Memmendort) ein⸗ getragene Gesamthypothek von dreiund⸗ dreißigtausend Mark beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Sep⸗ tember 1928, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anbe⸗ raumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen wierigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wir. “ b Amtsgericht OHederan, dden 29. Februar 19283.
[108367] Aufgebot. „Der Rechtsanwalt Dr. Karl Derlien in Lüveck als Nachlaßverwalter über den Nachlaß des am 24. Dezember 1927 in Lübeck verstorbenen Kaufmanns Heinrich Frredrich Wilhelm Rischau hat das Aurgebotsverfahren zum Zwecke der Aus⸗ schließung der Nachlaßgläubiger lean⸗ tragt. Die Nachlaßgläubiger werden aufgefordert, ihre Forderungen gegen den Nachlaß des verstorbenen Kaumanns Rischau spätestens in dem auf Sonn⸗ abend, den 5. Mai 1928, vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeschneten Amts⸗ gericht Große Burgstraße Nr. 4, Zimmer N.. 9. anberaumten Aufgebotstermin bei diesem Gericht anzumelden. Die An⸗ meldung hat die Angabe des Gegen⸗ standes und des Grundes der Forde⸗ rung zu enthalten; Beweisstücke sind in Urschrift oder Abschrift beizufügen. Die Nachlaßgläubiger, welche sich nicht melden, können unbeschadet des Rechts vor den Verbindlichkeiten aus Pflichtteils⸗ rechten, Vermächtnissen und Auflagen be⸗ 8 maerpen. von den Erben nur insowei efriedigung verlangen als sich nach Befriedigung der nicht 1s seschlofsenen Gläubiger noch ein Ueber⸗ chuß ergibt. Nach der Teilung des Nach⸗ lasses haftet jeder Erbe nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Verbind⸗ lichkeiten. Die Gläubiger aus Pflichtteils⸗ rechten, Vermächtnissen und Auflagen sowie die Gläubiger, denen die Erben unbeschränkt haften, werden durch das Aufgebot nicht be⸗ roffen. Lübeck, den 5. März 1928. Das Amtsgericht. Abteilung II.
[108385] Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau Karl Schäfer, ohne Beruf. in Bad Godesbeig, Römerplatz 3, Prozeß⸗ bevollmächtigter: Rechtsanwalt Thiel in ad Godeeberg, klagt gegen den Kauf⸗ mann Karl Schäfer, zulest wohnhaft in Zad Godesberg, Römerp atz 3, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, unter der Be⸗ auptung, daß er seit einiger Zeit von lbr getrennt lebe und Ehebruch begangen abe, auf Ehescheridung. Die Klägerin adet den Betlagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtestreits vor die vierte Zwilkammer des Landgerichts in Bonn
Aurforderung, sich durch einen bei diesem
mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen
treten zu lassen. Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle des Landgerichts.
[108387] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Anna Haberl, geb. Watten⸗ berg, zu Hardissen, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrat Wahrburg m Lemgo, tlagt gegen ihren Ehemann, den Viehwärter Johann Haberl aus Hardissen, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu scheiden, den Beklagten als den alleinschaldigen Teil zu erklären
Last zu legen, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor den Emzelrichter der I. Zivilkammer des Lippischen Landgerichts zu Detmold auf Dienstag, den 5 Juni 1928, vormittags 10 Uhr, mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekanntgemacht. Detmold, den 9. März 1928. Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle II des Landgerichts.
[108388] Oeffentliche Zustellung. Der Schweizer Hermann Ständer in Zabrensdorf bei Brüel, Prozeßbevoll⸗ mächtigter: Rechtsanwalt Hecht in Güstrow, klagt gegen seine Ehefrau Lydia Ständer, geb Cords, früher in Zahrensdorf bei Brüel, unter der Behauptung, daß die Betlaate den Kläger am 23. Junt 1927 verlassen habe, mit dem Antrage auf Ver⸗ urteilung der Beklaaten zur Herstellung der ebelichen Gemeinschaft mit dem Kläger und zur Tragung der Kosten. Der Käger ladet die Beklagte zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die zweite Zivilkammer des Mecklb⸗Schwerinschen Landgerichts in Güstrow auf den 8. Mai 1928, vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt⸗ gemacht. Güstrow, den 13. März 1928. Die Geschättsstelle des Landgerichts.
108389] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Anna Nellon, geb. Zoche Rosenberg (Westpreußen) vertreten durch die Rechtsanwälte Dres Haller und Ruppel, klagt gegen ihren Ehemann Johannes Paul Nelson, unbekannten Aufenthalts, aus §§ 1565, 1568 B G.⸗B., mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu scheiden und den Beklagten für den schuldigen Teil zu erklären. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Landgericht in Hamburg, Zivilkammer 8 (Zivil⸗ justizgebäude, Sievekingplatz), auf den 22. Mai 1928, vormittags 9 ½ Uhr. mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen.
Hamburg, den 15. März 1928.
Der Urkundsveamte der Geschäftsstelle.
108390] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Elise Christiane Sophie Früh⸗ Baisch, geb. Stahl. Hamburg Clärchenstraße 21 b. von Österreich, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Waldemar Brocç klagt gegen ihren Ehemann, den Schlossergesellen Otto Früh⸗Baisch, zuletzt Hamburg, Menckesallee 35, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehe⸗ scheidung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu scheiden und den Beklagten für den allein schuldigen Teil zu erklären und ihm auch die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Landgericht in Ham⸗ burg, Zivilkammer IV (Ziviljustizgebäude Sievekingplatz), auf den 24. Mai 928, vormittags 9 ½ Uhr, mit der
Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt ale
Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen.
Hamburg, den 16. März 1928.
Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle des Landgerichts.
(108391] Oeffentliche Zustellung.
Der Atquisiteur Walter List in Koblenz, Weißerstraße 48 I. Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Thome in Koblen, klagt gegen seine Ehefrau Aenni List, geb. Bayer, früher in Koblenz. Braugasse Nr. 4, fetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufent⸗ haltsort, unter der Behauptung, daß die Beklagte mit anderen Männern verkehre
auf den 27. April 1928, vorm. 9 ¾ Uhr,
8 1
Rechts⸗ anwalt als Prozeßbevollmachtigten ver⸗
und ihm die Kosten des Rechtsstreits zur] Der
verkehr gehabt habe, mit dem Antrage auf Scheidung der am 16 Oktober 1926 vor Standesamt in Koblenz ge⸗ schlossenen Ehe. Der Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand lung des Rechtsstreits vor den Einzel⸗ richter der 2. Zivilkammer des Land⸗ gerichts in Koblenz auf den 6. Juni 1928, vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung sich durch einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechteanwalt als Prozeßvevollmächtigten vertreten zu lassen.
Koblenz, den 15. März 1928.
Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle des vandgerichts.
[108393] Oeffentliche Zustellung. Karl Hermann König, Zimmer⸗ mann in Mainz, Prozeßbevollmächigte: Rechtsanwälte Dr. Simon und Dr. Boerckel in Mainz, klagt gegen seine Ehe⸗ frau Maria Dorothea König, geb. Hein. unbekannten Aufenthalts, früher in Mann⸗ hbeim, auf Grund der §§ 1333 und 1568 des B. G.,B, mit dem Antrage, die am 16. April 1927 vor dem Standesbeamten zu Mainz geschlossene Ehe der Parteien für nichtig zu erklären unter Belastung der Beklagten mit den Kosten des Ver⸗ fahrens, evtl. diese Ehe zu scheiden, die Beklagte mit Alleinschuld und den Kosten des Verfahrens zu belasten. Der Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die 1. Zivil⸗ kammer des Hessischen Landgerichts in Mainz auf den 18. Juni 1928, vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gerichte zuge⸗ sassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevoll⸗ mächtiaten vertreten zu lassen. Mainz. den 14. März 1928. Der Urkundebeamte der Geschäftsstelle Hessischen Landgerichts Mainz.
(108394] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Martha Blaurock, gev. Voigt, in Röcken. Prozeßbevollmächtigter: Rechts⸗ anwalt Hoffmann, hier, klagt gegen den Arbeiter Albin Blaurock, unbekannten Aufenthalts, auf Grund des § 1567a B. G.⸗B. auf Ehescheidung. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die II. Zivilkammer des Landgerichts in Naum⸗ burg a. S. auf den 22. Mai 1928, vormittags 8 ½ Uhr, mit der Aufforde⸗ rung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeß⸗ bevollmächtigten vertreten zu lassen. Naumburg a. S., den 6. März 1928. Der Urkundebeamte der Geschäftsstelle 3 des Landgerichts.
(108396] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Margarete Kulessa, geb. Kühne, in Schatzlar bei Trautenau (Tichecho⸗Slowaker, Glasfabrikstraße 235, Prozeßbevoll mächtigter: Rechtsanwalt Büning in Verden, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Schmied Josef Kulessa, zu⸗ letz:t in Grohn, jetzt unbekannten Aufent⸗ halts, mit dem Antrage auf Ehescheidung. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Zivilkammer des Landgerichts in Verden (Aller) auf den 19. Mai 1928, vormittags 9½ Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozepbevollmächtigten vertreten zu lassen. Verden (Aller), den 16 März 1928. Die Geschäntsstelle 3 des Landgerichts.
[108404] Oeffentliche Zustellung. Die minderjährige Ingeborg Leßmann in Stapelburg, vertreten durch den Amts⸗ vormund Sandau in Wernigerode, klagt gegen den Bankbeamten Withelm Müller, früher in Abbenrode, jetzt unbekannten Auf⸗ enthalts wegen Unterhalts, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurteilen, an die Klägerin vom Tage der Geburt, nämlich vom 1. 2 1925 ab 8 bis zur Vollendung ihres 16. Lebensjahres eine monatliche Unter⸗ haltsrente von 25 RM zu zahlen. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreite wird der Beklagte vor das Amtsgericht in Osterwieck (Harz) auf den 23. Mai 1928, vormitiags 10 Uhr, geladen. Osterwieck a. H. den 12. März 1928. Die Geschäftsstelle des Amtsgerichts.
[108400] Oeffentliche Zustellung.
Frau Emma Lüdtke in Verlin⸗ Wilmersdorf, Uhlandstraße 53, klagt gegen den Kaufmann Paul Kinder⸗ mann, früher in b1 Kant⸗ straße 18, jetzt unbekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß sie ihm am 27. November 1926 12 nordamerikanische Dollar und 200 italienische Lire zum Umwechseln gegeben habe, aber bisher den Gegenwert nicht erhalten habe, mit dem Antrag, den Beklagten kosten⸗
und auch mit anderen Männern Geschlechts⸗
94,50 RM, in Worten: vierundneunzig Reichsmark 50 Pfg., nebst 8 % Zinsen seit 28. November 1926 zu zahlen. Zur mündlichen Verhandlung es Rechts⸗ streits wird der Beklagte vor das Amts⸗ gericht in Charlottenburg, Abteilung 28, Zimmer 124 — E“ —, auf den 14. Mai 1928, vormittags 10 Uhr, geladen. — 28. C 5. 28. Charlottenburg, den 14 März 1928. Geschäftsstelle des Amtsgerichts Charlottenburg. Abt 28.
(108403] Oeffentliche Zustellung. In Sachen Hünert u. Gen., vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Dittmar Wieluner in Breslau, Goldene Radegasse 17. gegen Drieschner u. Gen., vertreten durch die Rechtsanwälte Dr Josef Dienstfertig Erich Spitz und Dr. Erich Dienstfertig in Breslau V. Anger 9/11, haben mehrere Antragsgegner gegen den Arrestbefehl des Amtsgerichts Münsterberg vom 14. 9. 1927 Widerspruch erhoben. Termin zur münd⸗ lichen Verhandlung über den Widerspruch steht am 22. Mai 1928, vormittags 9 ¼ Uhr, Zimmer 21, vor dem hiesigen Amtegericht an. Der Farmer Hermann Glück in P. O. Potgietersrust. South Afrifa wird hiermit zu dem Termin geladen. Münsterberg, den 16. März 1928. Das Amtsgericht.
5. Verluft⸗ und Fundfachen.
[108982] 8 Wir geben hierdurch bekannt, daß die Aktien unseres Instituts: Nr. 30843 32868, 41575, 76736. 83623 88539 99821, 106310, 129267, 129268, 138817, 158134. 198008, 202483 - 88, 224927, 224928, 226731, 245018, 2450 19 246426, 276733, 385234, 418336, 501498. 503671, 503672 den bisherigen Besitzern abhanden gekommen sind. — u““ Dresden, den 20. März 1928Z8. Dresdner Bank.
—r
em Landwirt Fritz Elsholtz zu Nedlitz. Haus Nr. 18 wohnhaft, he Cahes nss Wertwaviere ohne Coupons abhanden ge⸗ tommen: Fünf Stücke der Preußischen Hypotheken Aktien Bank Serie XII zu 4 %: I. Nr. 00240 über 1600 ℳ, 2. Nr 00459 über 1600 ℳ, 3. Nr. 01 165 über 1600 ℳ, 4. Nr. 01666 über 1600 ℳ, 5. Nr. 06846 über 800 ℳ.
Potsdam, den 20. März 1928.
Der Polizeipräsident.
18455
1055 1361 1756 2170 2720 3224 4145
608 612 648 769 867 887 1032 1110 1127 1161 1172 1307 1315 1492 1518 1558 1563 1606 1664 1824 1827 1945 2028 2059 2081 2220 2229 224! 2458 2487 25973 2806 2920 2959 3067 3174 3183 3247 3315 3612 3617 3633 3926 4441 5376 5656 5707 5754 5811 6392 6393 6778 6826 6832 7144 7527 7670 8017 8167 8187 8262 8397 8434.
Lit. C à 500 Reichsmark: Nr. 155 224 356 449 932 1152 1290 1413 1414 14569 1504 1547 1554 20O42 2100 2142 2307 2373 2479 2510 2677 2821 2909 3230 3365 3408 3448 3577 3587 3661 3796 3797 3881 3969 4127 4164 4358 4657 4670 4756 4867 5155 5187 5258 5313 5344 5404 5482 5646 5650 5660 5709 5796 5953 6000 6072 6156 6173 6201 6215 6619 6654 6730 6732 6883 6969 7145 7229 7329 7607 7621 7661 7700 7743 8136 8140 8166 8276 8340 8345 8722 8738 8755 8821 8913 9211 9511 9557 9698 9979 10302 10315 10347 10450 10662 10788 10799 10805 10832 11130 11173 11265 11271 11274 11390 11429 11490 11575 11609 11637 11641 11740 11752 11943 12008 12014 12062 12080 12238 12269 12751 12907 12928 12929 12943 13090 13290 13605 13616 13618 13771 13937 14024 14057 14142 14354 14538 14781 14886 15005 15145 15226 15285 15392 15422 15426 15585 15750 19807 15934 16109 16264 16287 16 27 16364 16380 16384 16410 16561 16723 16938 16963 16978 16987 17051 17102 17144 17222 17281 17338 17499 17590 17610 17689 17906 17955 17961 18092 18160 18171 18291 18319 18322 18444 18481 18516 18522 18798 18885 18975 19078 19159 19211 19383 19485 19539 19563 19871 19897 19979 20069 20261 20408 20631 20819 21005 21106 21263 21325 21638 21653 22012 22304 22416 22526 22244 22636 22771 22921 23028 23049 23052 23075 23201 23292, Helsingfors, den 1. März 1928.
Finlands Statskontor.
7. Aktien⸗ gefellschaften.
[106868]
Die Generalversammlung vom 23. Dez. 1927 beschloß, die Gesellschaft aufzulöfen. Liquidator: Werner Jaenisch. Groß⸗ karolmenteld. Eisenwerk Muralt A. 6. (Großkarnlenenfend.
99020, Die Fuma Geschäftshaus Leon⸗ hardshof Aktiengesellschaft in Stutt⸗
6. Auslosung ufto von Wertpapieren.
[108758]
„Die Einlösung der zum 1. 4. 1928
fällig werdenden Zinsscheine der wert⸗
bestüändigen 6 % Anleihe der Stadt
Frankfurt a. M. vom Jahre 1926
über 6 Millionen Mark Gold er⸗
folgt zum Umrechnungskurs von 1 RM
für 1 GM
Frankfurt a. M., den 16. 3. 1928. Rechneiamt Ftinanzverwaltung.
[108759]
Cottbuser Kokswertanleihe
1. und II. Ausgabe. Zinsschein 10 für I1. Ottober 1927 bis 31. März 1928 wird nach Abzug der Kapitalertragssteuer mit
0,36 RM für 10 Zentner, 0,[ b 180 50 8 ab 1. April 1928 in der Stadthauptkasse Cottbus eingelöst. 1b Die Tilgungsbeträge für die zum 1. April 1925 ausgelosten Anleihescheine sind auf 64 RNM für 50 Ztr. Kokswert⸗ anleihe festgeletzt worden. Cottbus, den 13. März 1928. Der Magistrat.
(108985¹1¼ Finnländische 3 ½ % Staats Essenbahn⸗ Anleihe vom Fahre 1889.
Bei der am 1. März 1928 in Helsingfors planmäßig stattgefundenen Verlosung sind folgende Nummern zur Rückzahlung am 1. Juni 1928 gezogen worden:
Lit. A à 5000 Reichsmark Nr. 36 89 106 194 461 507 624 654.
Lit. B à 2000 Reichsmark Nr. 25
pflichtig und vorläufig vollstreck⸗ bar zu verurteilen, an Klägerin
gart ist durch Beschluß der Generalver⸗
lammlung aufgelöst Als Liauidator
fordere ich die Gläubiger der Gesellschaft
auf, sich bei dieser zu melden. Schwenningen a. N., den 16. Februar
1928 J. M. Jäckle, Fabrikant.
[108838]
Herr Dr. F. Raschig. Ludwigsbafen, ist
durch Tod aus dem Aufsichtsrat unserer
Gesellschaft ausgeschieden.
Speyer, 19. März 1928.
Vereinigte Speyerer Ziegelwerk
Aktiengesellschaft.
1107303]
Unser Aufsichtsrat setzt sich wie folgt
zusammen:
Bankdirektor Hermann Marx, hier, Vor⸗ sitzender.,
Bankdirektor Curt Pick, hier, Stell⸗ vertreter,
Bankier Julius Perlis Berlin,
Rittergutsbesitzer Kurt Hildebrandt, Solainen.
Holzindustrie Ernst Hildebrandt
20 G., Köniagsherg i Pr.
110825249] Orrannzumgehang.
Durch Beschluß der Zulassungsstelle für
Wertpapiere an der Börse zu Zwickau sind
nom. RM 1 400 000 Stammaktien, 14 000 Stück über je RM 100 Nr. 1 — 14 0000 und
nom. RM 400 000 neue Vorzugs⸗ aktien, 4000 Stück über je RM 100
Nr. 14 001 — 18 000,
der Maschinenfabrik Hiltmann & ve Nas Attiengesellschaft in Aue i. Sa.
zum Handel an der Börse zu Zwickau
auf Grund eines Prospekts gleichen In⸗
halts zugelassen worden, wie er bereits
anläßlich der Zulassung dieser Aktien an
der Dresdner Börse in Nr. 10 des Deutschen
Reichsan eigers und Preußischen Staats⸗
anzeigers vom 12 Januar 1928 und
Nr. 606 des Dresdner Anzeigers vom
28 Dezember 1927 veröffentlicht worden ist. Zwickau, den 19. März 1928.
30 200 284 332 392 468 569 586 602
Sächsische Staatsbank Zwickau.