Erste Zentralhandelsregisterbeilag
1928. g. 4.
21 Kommanditisten gelöscht. Die Ein⸗ lagen von zwei Kommanditisten sind erhöht.
11. F. S. Hübschmann’sche Buch⸗
druckerei E. Lintners Nachf. Sitz München: Geänderte Firma! F. S. Hübschmann’'sche Buchdruckerei (Heinrich Schrödl). 12. Hans Maier. Sitz München: Hanns Maier als Inhaber gelöscht. Nunmehrige Inhaberin: Anna Maier, Hotelbesitzerswitwe in München.
13. Münchener Zeitungs⸗Verlag. Sitz München: Prokura des Otto Kuke gelöscht; neubestellter Gesamtprokurist: Hermann Vitalowitz. Dieser und der bereits eingetragene Prokurist Eduard Julius Kneil haben je Gesamtprokura mit einem anderen Prokuristen.
III. Löschungen eingetragener Firmen.
1. Zoo Werkstätte für Holz⸗ bearbeitungskunst Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz München: Die Gesellschaft ist durch Gesellschafter⸗ beschluß vom 7. November 1928 auf⸗ gelöst. Liquidator Hans Schinnerer, Rittmeister a. D. in München. Firma erloschen.
2. Wien⸗Münchner gewerbliches Kunstatelier „Fantasia“ Gräfin Rosa Mels⸗Colloredo. Sitz München.
3. Druckereimaschinen⸗Werk Adolf Gäßler vorm. Volke & Seidel. Sitz München.
4. Anton Döring. Sitz München.
5. Wilhelm Rittmann. Sitz München.
München, den 10. November 1928. Amtsgericht.
Muskau. [70302] Im Handelsregister Abt. A ist bei Nr. 46, Muskauer Hohlglashüttenwerke Arthur Sallmann, Muskau, Offene Handelsgesellschaft in Muskau, einge⸗ tragen worden: Der Gesellschafter Ottomar Greiner ist verstorben. An seiner Stelle ist die verwitwete Frau Emma Greiner, geb. Clemenz, in Muskau als persönlich haftende Gesell⸗ schafterin eingetreten, von den Gesell⸗ schaftern ist nur Johannes Uhlig zur Vertretung und Zeichnung der Firma berechtigt. Amtsgericht Muskau, 19. Okrober 1928.
Naumburg, Saale. (70303]
Im Handelsregister A Nr. 748 ist heute bei der Firma Willy Schleife in Naumburg a. S. folgendes eingetragen: Der Frau Hedwig Schleife, geb. Peukert, dem Johannes Schleife und dem Willy Schleife, sämtlich in Naumburg a. S., ist Prokurg mit der Maßgabe erteilt, daß Hedwig Schleife mit einem der beiden vorgenannten Prokuristen zur Vertretung berechtigt ist.
Kaumburg a. S., 7. November 1928. Das Amtsgericht. Nebeim. [70305]
In unser Handelsregister A ist heute bei der unter Nr. 197 eingetragenen Firma Hüstener Schuhwarenhaus Franz Prange in Hüsten folgendes einge⸗ tragen:
Dem Kaufmann Karl Hüsten ist Prokura erteilt. Neheim, den 6. November 1928
Das Amtsgericht.
Prange in
“
Neidenburg. [70304] In das Handelsregister A Nr. 26 (Firma A. E. Kardinal) ist heute ein⸗ getragen: Inhaber der Firma ist jetzt der Kaufmann Werner Kardinal, Neidenburg. Die Gesamtprokura des Werner Kardinal und der Marie Gröger ist durch Uebergang des Ge⸗ schäfts erloschen. Amtsgericht Neidenburg, 6. Nov. 1928. Neuhaus, Oste. [70306] Die nachstehenden Firmen: H.⸗R. A3, J. L. Martini, Neuhaus (Oste), H.⸗R. A 4, Carl Mahler, Neuhaus (Oste), H.⸗R. A 21, J. M. Ollrich, Bülkau, H.⸗R. A 32, Johs. Frey, Bülkau, H.⸗R. A 46, F. Jungelaus & Co., Geversdorf, H.⸗R. A 47, C. Mahler, Oberndorf (Oste), H.⸗R. A 70, Her⸗ mann Brümmer, Neuhaus (Oste), H.⸗R. A 82, Emil Carstens, Neuhaus (Oste), sollen von Amts wegen gelöscht werden. Die Firmeninhaber oder deren teeac bcher werden auf⸗ gefordert, gemäß § 141 Abs. 2 des Ge⸗ setzes vom 17. 5. 1898 binnen drei Monaten gegen die beabsichtigte Löschung Widerspruch geltend zu machen, andern⸗ falls wird die Löschung erfolgen. Amtsgericht Neuhaus (Oste), 7. 11.1928.
Neumarkt, Schles. [70307] In unser Handelsregister Abteilung A ist heute unter Nr. 207 die Firma „Keil⸗ Baubetrieb Martha Keil“ in Neumarkt (Schl.) und als ihr Inhaber die ver⸗ witwete Frau Martha Keil, geborene Gürtler, ebenda, eingetragen worden. Ferner ist eingetragen: Dem Diplom⸗ ingenieur Walther Keil in Neumarkt (Schl.) ist Prokura erteilt. Neumarkt (Schl.), 2. November 1928. Amtsgericht.
Neuss. [70308]
In unser Handelsregister B Nr. 290 wurde am 2. November 1928 bei der Firma Standard Gesellschaft mit beschränkter Haftung für sanitäre Anlagen in Neuß eingetragen:
Dem Noel Mandell in Düsseldorf ist Prokura erteilt. .“
Amtsgericht Neuß.
Nordhausen. [70310] In das Handelsregister A ist am 6. November 1928 bei der Firma R. Pape zu Nordhausen, Nr. 437 des Reg., eingetragen: Die Prokura des Kaufmanns Fritz Winter ist erloschen. Amtsgericht Nordhausen.
Nordhausen. [70309] In das Handelsregister A ist am 7. November 1928 bei der Firma Paul Elsasser zu Nordhausen, Nr. 359 des Reg., eingetragen: Die Firma ist er⸗ loschen. Amtsgericht Nordhausen.
Offenbach, Main. [70311] Handelsregistereintrag vom 23. Ok⸗ tober 1928: Zur Firma Baustoff G. m. b. H., Offenbach a. M.: Durch Gesell⸗ schafterbeschluß vom 25. September 1928 ist die Gesellschaft aufgelöst. Liquidator ist der Architekt Robert Karl Simon zu Offenbach a. M. Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M.
Offenbach, Main. [70312] Handelsregistereintrag vom 26. Ok⸗ tober 1928: Firma Mozart⸗Garage Schramm & Schwalbach, Offenbach a. M. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Oktober 1928 be⸗ gonnen. Persönlich haftende Gesell⸗ schafter: Wilhelm Schramm, Kaufmann zu Frankfurt a. M., und Frau Elise Schwalbach daselbst. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Gesellschafter nur gemeinsam ermächtigt oder der Ge⸗ 6. Wilhelm Schramm zu⸗ ammen mit einem Proknristen, falls ein solcher bestellt ist. Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M.
[70313]
Offenbach, Main. Handelsregistereinträge.
a) vom 27. Oktober 1928 zur Firma Josef Offenbach a. M.: Die Firma ist erloschen. 1
b) vom 31. Oktober 1928 zur Firma J. W. Loeberich & Co., Offenbach a. M.: Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Firma erloschen.
c) vom 1. November 1928: Firma Universal⸗Käse⸗Werk, Offenbach a. M. Ludwig Egger in Offenbach a. M. Alleininhaber: Fabrikant Ludwig Egger in Offenbach a. M.
Zur Firma Faber & Schleicher, Aktiengesellschaft, Offenbach a. M.: Durch Beschluß der Generalversamm⸗ lung vom 31. Oktober 1928 ist: a) das Grundkapital von 992 000 RM auf 1 400 000 RM erhöht worden; die Er⸗ höhung ist “ b) § 5 Satz 1 der Satzung wie folgt geändert: Das Grundkapital beträgt 1 400 000 RM und ist eingeteilt in 4000 auf den In⸗ haber lautende Aktien von je 100 RM und 1000 auf den Inhaber lautende Aktien von je 1000 RM Nennwert; c) § 17 Absatz 1 Satz 2 der Satzung geändert (feste Vergütung an den Auf⸗ sichtsrat).
d) vom 2. November 1928 zur Firma Auwaerter & Bubeck, Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Offenbach a. M.: a) Hermann Deihle und Wilhelm Vögele, beide in Stuttgart, ist dergestalt Pro⸗ kura erteilt, daß jeder mit einem anderen Prokuristen oder einem Vor⸗ standsmitglied vertretungsberechtigt ist. Ernst 8* chfeld ist aus dem Vorstand ausgeschieden. b) Die Prokura des Hermann Deihle ist erloschen. Die Prokura des Wilhelm Vögele ist auf die Hauptniederlassung in Stuttgart heschränkt. Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M. Oofrfenbach, Main. ([70314]
8E1131“ vom 3. No⸗ vember 1928: Firma Aristokrat Schuh⸗ Aktieng esen aft⸗ Offenbach a. M., ge⸗ mäß Gesellschaftsvertrag vom 27. Sep⸗ tember 1928. Gegenstand des Unter⸗ nehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Schuhwaren jeder Art und einschlägigen Artikeln sowie Erwerb und Errichtung von Schuhgeschäften. Das Grundkapital beträgt 100 000 RM und ist in 100 Aktien zu e 1000 RM zerlegt, welche auf den Fn haber lauten.
er Vorstand kann aus einem oder Negecren Mitgliedern bestehen, deren Bestellung der Aufsichtsrat regelt. Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt, wenn nur ein Mitglied des Vorstands vorhanden ist, durch dieses, wenn mehrere Mitglieder vorhanden sind, durch zwei derselben oder durch ein Vorstandsmitglied und einen Proku⸗ risten. Die Bekanntmachungen der Ge⸗ selh aft erfolgen durch den Deutschen
eichsanzeiger. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt durch ein⸗ malige öffentliche Bekanntmachung im Deutschen Reichsanzeiger mindestens 17 Tage vor dem Tage der General⸗ versammlung. Die Berufung erfolgt durch den Aufsichtsrat. ie Gründer sind: 1. Julius Wertheimer, Kaufmann in Frankfurt a. M., 2. Hans Lehmann, Prokurist, daselbst, 3. Fräulein Lina Böker, Angestellte, daselbst, 4. Heinrich Hildebrandt, Bürovorsteher in Mühl⸗ heim a. M., 5. Alexander Graf, Büro⸗ vorsteher in Oflenhach a. M. Die Gründer haben sämtliche Aktien über⸗ nommen. Die Mitglieder des Vorstands sind: 1. Theodor Heil, Offenbach a. M., 2. Kaufmann Karl. Engel, Frankfurt a. M., beide nur gemeinsam ver⸗ tretungsberechtigt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind: Kaufmann Felix Bamberger, Kaufmann Eugen Kauf⸗ mann und Reinhold Henne sümtlich in Frankfurt a. M. Die mit der
meldung eingereichten Schriftstücke, ins⸗ besondere der Prüfungsbericht des Vor⸗ stands und des Aufsichtsrats, können bei Gericht eingesehen werden.
Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M.
Offenbach, Main. [70315]
Handelsregistereintrag vom 5. No⸗ vember 1928: Firma Gebr. Vogel, Neu Isenburg. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. August 1919 begonnen. Persönlich haftende Gesell⸗ schafter: Joseph Vogel, Steindrucker, und Heinrich Vogel, Buchdrucker, beide in Neu Isenburg.
Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M. Offenbach, Main. [70316] Handelsregistereinträge:
a) vom 7. November 1928 zur Firma Winter & Vaternahm, Offenbach a. M.: Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Firma
erloschen.
b) vom 8. November 1928 zur Firma Lederwerke Martin Zimmer Aktien⸗ gesellschaft in Offenbach a. M.: Durch Beschluß der außerordentlichen General⸗ versammlung vom 14. August 1928 ist das Grundkapital um 600 000 RM er⸗ höht worden und beträgt jetzt: 1 200 000 Reichsmark. Die Erhöhung ist durch⸗ geführt. Die Satzung ist durch gleichen Beschluß dahin geändert worden, daß § 7 jetzt lautet: Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 1 200 000 RM und ist eingeteilt in 1200 auf den Inhaber lautende Aktien im Nennbetrag von je 1000 RM, welche die Nummern 1 bis 1200 tragen.
Hessisches Amtsgericht Offenbach a. M.
Osnabrück. [69963
In unser Handelsregister ist heute eingetragen:
In Abt. 4:
Unter H.⸗R. A 1661 die Firma Albert Kirchhoff, Osnabrück⸗Eversburg, und als deren “ der Kaufmann und Dachdeckermeister Albert Kirchhoff sen. in Osnabrück⸗Eversburg.
Zur Firma A. Brickwedde, Osna⸗ brück: Mit dem Ableben des Gesell⸗ schalters Albert Brickwedde ist die Ge⸗ ellschaft aufgelöst. Das Geschäft ist mit allen Aktiven und Passiven auf den Kaufmann August Brickwedde in Osnabrück als alleinigen Inhaber übergegangen.
Zur Firma Dierks & Söhne, Osna⸗ brück: Der Fabrikbesitzer Friedrich Dierks sen. in Osnabrück ist durch Ab⸗ leben aus der ausgeschieden. Die Gesellschaft wird von den übrigen Gesellschaftern unter unveränderter Firma fortgesetzt.
Zur Firma Osnabrücker Papierfabrik H Früh Söhne, Osnabrück: Das Geschäft 88 Eö auf den Kauf⸗ mann Wilhelm Früh jr. in Osnabrück.
Zur Firma Lehmkuhl & Grandke, Osnabrück: Die Gesellschaft ist auf⸗ gelöst. Der Kaufmann Johann Lehm⸗ kunr ist aus der Ce. aus⸗ geschieden. Der bisherige Gese⸗ schafter Seei Grandke ist jetzt alleiniger In⸗ haber der Firma und hat das Geschäft nebst Aktiven Passiven
nommen. In Abt. B:
Unter H.⸗R. B 280 die Firma Deutsche Auskunftei (vorm. R. G. Dun X Co.) Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung, Zweigniederlassung Osnabrück, Möserstraße 26. ] des Unter⸗ nehmens ist der Betrieb eines tea männischen Auskunftsbüros und alle damit zusammenhängenden Geschäfte, “ die Fortführung des unter der Firma R. G. Dun deheh en kaufmännischen Auskunfts⸗ büros. Die esellschaft ist berechtigt, Sen ewesenge zu errichten und sich an gleichen und ähnlichen Geschäften zu beteiligen. Stammkapital: 250 000 Reichsmark. 8 sind der
und über⸗
& Co. be⸗
Direktor Dr. Emil Herzfelder und Adolf Bischoff in Berlin. em Hermann Hansen, Dr. Herbert Brücker und Dr. Peter Küffner in Berlin ist Prokura erteilt. Jeder Prokurist ist befugt, die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen oder mit einem Geschäftsführer zu vertreten. Der Ge⸗ sellschaftsvertrag ist am 16. ve 1918 Fögeschlassen und durch Beschlüsse der Gesellschafterversammlung vom 16. Mai 1918, 6. Juni 1921, 20. Dezember 1924 und 21. Dezember 1927 geändert. Der Geschäftsführer Dr. Emil Herzfelder ist befugt, die Gesellschaft allein zu ver⸗ treten, auch wenn mehrere Geschäfts⸗ führer vorhanden sind. Im übrigen erfolgt die Vertretung durch zwei Ge⸗ schaftsfüͤhrer oder durch einen Ge⸗ häftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Pro⸗ kuristen gemeinschaftlich.
Zur Firma Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerk A. G., Osnabrück: Der Direktor Edwin Schreiber in Osnabrück ist zum stellvertretenden Vorstandsmit⸗ glied der Gesellschaft bestellt mit der Berechtigung, die Gesellschaft in Ge⸗ meinschaft mit einem anderen Vor⸗ standsmitglied oder einem Prokuristen zu vertreten. Die Prokura des Otto Ostendorf in Osnabrück ist erloschen.
Zur Firma Freie Presse, G. m. b. H., Osnabrück: Die Liquidation ist beendet. Die Firma ist erloschen.
Zur Firma Commerz⸗ und Privat⸗ bank, A. G., Filiale Osnabrück: Dem Fritz Pfeifer in Osnabrück ist Prokura i. die Filiale Osnabrück erteilt mit er Maßgabe, daß der Genannte be⸗
n⸗krechtigt ist, die Firma der Filiale Osna⸗
brück in Gemeinschaft mit einem Vor⸗ standsmitglied (ordentlichen oder stell⸗ vertretenden) oder mit einem anderen für die Filiale Osnabrück bestellten Prokuristen zu zeichnen. Die an Hans Schmieter erteilte Prokura ist erloschen. Amtsgericht, VI, Osnabrück, 5. 11.1928.
Pforzheim. [70317] Handelsregistereinträge.
1. Firma Adolf Feiler Nacf forz⸗ heim. Inhaber: Heinrich Schmidt, Fabrikant, Pforzheim. Das von der Firma Adolf Feiler, Gesells aft mit beschränkter Haftung in Pforzheim, be⸗ triebene Hilfsgeschäft ist mit der Firma, aber unter Ausschluß der Forderungen und Verbindlichkeiten, auf Heinrich Schmidt in Pforzheim übergegangen.
2. Firma Adolf Feiler, 218L mit beschränkter Haftung in Pforzheim: Durch Gesellschafterbeschluß vom 15. Sep⸗ tember 1928 ist die Gesellschaft au gekö. Der seitherige 9 ührer Heinrich Schmidt in Pforz eim ist Liquidator.
3. Firma Hermann Wronker, Aktien⸗ efellschaft, Zweigniederlassung Pforz⸗ sen in L“ mit Hauptsitz in Frankfurt a. M.: Die in der General⸗ Ferignereng vom 16. Dezember 1927 beschlossene Kapitalerhöhung ist erfolgt. Das Grundkapital beträgt jetzt 6 000 000 Die durch die Kapital⸗ erhöhung geschaffenen Aktien sind zu 137 % ausgegeben worden. Durch Be⸗ schluß der Generalversammlung vom 16. Dezember 1927 wurde der Gesell⸗ schaftsvertrag in Artikel 4 (Grund⸗ kapital und Einteilung) abgeändert.
4. Firma Süddeutsche Disconto⸗Ge⸗ Aktiengesellschaft Filiale Pforz⸗ heim in Pforzheim mit Hauptsitz in Mannheim: Das Vorstandsmitglied Kurt Bassermann wohnt jetzt in Heidel⸗ berg. Die Prokura des Ernst Bleyer ist erloschen.
5. Firma Eugen Bierle in Pforz⸗ heim, Kaiser⸗Wilhelm⸗Str. 5: Das Ge⸗ shas ging mit der Firma auf Fabrikant Walter Hager in Pforzheim über. Der Uebergang der im Betrieb des Geschäfts begründeten Forderungen und Ver⸗ bindlichkeiten ist beim Erwerb des Ge⸗ schäfts durch Walter Hager aus⸗ geschlossen.
Bad. Amtsgericht Pforzheim.
Pillkallen. [70318] In unser Handelsregister A 1* bei der Firma Carl Wauschkuhn, Pillkallen, unter Nr. 335 am 13. Oktober 1928 folgendes eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Pillkallen, den 13. Oktober 1928. Amtsgericht.
Pillkallen. 70319]
In unser Handelsregister A ist am 19. Oktober 1928 die Firma Robert Lengwenus in Schillehnen, Inhaber Mühlenbesitzer Robert Lengwenus in Schillehnen unter Nr. 437 eingetragen worden.
Pillkallen, den 19. Oktober 1928.
Amtsgericht.
[70320] A B. 111
Rastatt. Handelsregistereintrag O.⸗Z. 34. Gebr. Klumpp, Rastatt. Offene Handelsgesellschaft. Persönlich haftende Gesellschafter: Moritz Klumpp, Spediteur in Rastatt, Robert Klumpp, Spediteur in Rotenfels. Die Gesell⸗ schaft hat am 1. Oktober 1925 begonnen. 6. November 1928. Amtsgericht Rastatt.
Regensburg. [70321] In das Handelsregister wurde heute eingetragen:
I. Die Kaufleute Johann Lingxen und Viktor Höing in Abbach betreiben seit November 1924 in offener Handels⸗ gesellschaft unter der Firina „Schwefel⸗
ad Abbach Badhotel Linxen &
Höing“ mit dem Sitze in Abbach a. D. ein Schwefelbad nebst Hotel. Die Ge⸗ sellschafter sind nur gemeinsam zur Ver⸗ tretung und Zeichnung der Firma be⸗ rechtigt.
II. Bei der Firma: „Donauwerke Aktiengesellschaft für Kalkindustrie“, Zweigniederlassung in Saal g. D.: Dem Ferdinand Münchmeier in Obersaal ist Gesamtprokura mit einem Vorstands⸗ mitgliede erteilt.
III. Bei der Firma „Weber & Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung“ in Regensburg: Otm Bethge ist als Geschäftsführer ausgeschieden.
IV. Bei der Firma „Ingenieur⸗ Büro Kummer & Co.“ in Regens⸗ burg: Dem Kaufmann Jean Büchl in Regensburg ist Prokura erteilt.
V. Bei der Firma „Josef Weiß Schuhwaren“ in Abensberg: Die Firma wurde geändert in „Josef Weiß“; die Prokura der Marie Weiß ist er⸗ loschen.
VI. Bei der Firma „Georg Heig!“ in Obermainsbach: Der Sitz der Firma wurde nach Nittenau verlegt; Inhaber ist nun Georg Heigl, Ziegeleibesitzer in Nittenau.
VII. Der Kaufmann Otto Hund⸗ hammer in Regensburg betreibt unter der Firma „Otto Hundhammer“ mit dem Sitze in Regensburg — “ lokal: Minoritenweg 15 — ein Manu⸗ fakturwaren⸗Engrosgeschäft. Regensburg, den 9. November 1928.
Amtsgericht — Registergericht.
Rössel. [70322 Eintragung im Handelsregister: Die Firmen Minna Salinger in
Gr. Köllen und Oskar Wormuth in bn—¹“
Neueintragung daselbst:
Nr. 99: Die Fnme Salinger in Gr. Köllen. Einzelkaufmann ti der Kaufmann Magx Salinger in Gr. Köllen. Nr. 98: Die Firma Oskar Wormuth in Rößel. Einzelkaufmann ist die Kaufmannsfrau Ilse Wormuth, geb. Naumann, in Nehes
Amtsgericht Rößel, den 6. Okt. 1928.
Rosslau, Anhalt. [70323] Unter Nr. 8 des Handelsregisters Abt. B ist bei der Firma Gebrüder Sachsenberg, Akt.⸗Ges. in Roßlau, heute folgendes eingetragen: Dem ber⸗ ingenieur Robert Schmidt in Roßlau ist Prokura erteilt. Der Prokurist ist zur Vertretung der Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstands⸗ mitgliede oder in Gemeinschaft mit einem Prokuristen berechtigt. Roßlau, den 1. November 1928. Anhaltisches Amtsgericht.
Rotenburg, Fulda.
Zu Handelsregister A 124: Firma Ernst Eyring, Kommanditgesellschaft in Rotenburg a. F., ist heute eingetragen: Die Firma ist erloschen.
Rotenburg a. F., 17. Oktober 1928. Amtsgericht. Rotenburg, Fulda. [70325] Zu H.⸗R. A 73, Firma Mainz und Gier in Rotenburg a. F., ist heute ein⸗
getragen: Dem Kaufmann Jakob Helmerich zu Rotenburg a. F. ist Prokura erteilt. Rotenburg a. F., 18. Oktober 1928. Amtsgericht.
Rotenburg, Fulda. 70324] Zu Handelsregister B Nr. 12, Hessische Metallwerke, Aktiengesellschaft Lispen⸗ hausen, ist heute eingetragen worden, daß an Stelle des Direktors Wild die Fabrikanten Julius Hille in Groß⸗ Schönau (Tschechoslowakei) und Wil⸗ helm Pickhardt in Werdohl i. W. als Vorstandsmitglieder bestellt sind mit der Befugnis, daß jeder von ihnen die haft rechtsverbindlich vertreten ann. Rotenburg a. F., 2. November 1928. Amtsgericht.
Rudolstadt. [70327] Im hiesigen Handelsregister Abt. A ist heute unter Nr. 648 die Firma triegels Pelzwarengeschäft Inh. Anny Striegel, Rudolstadt, und als deren Inhaberin Frau Anny Striegel, geb. Baur, daselbst eingetragen worden sowie daß dem Geschäftsführer Johann Simiegar in Rudolstadt Prokura er⸗ tellt It. 8 Rudolstadt, den 8. November 1928. Thüringisches Amtsgericht.
saalfeld, Saale. [70328] In unser Handelsregister B wurde unter Nr. 17 bei der Firma Näh⸗ maschinenfabrik Adolf Knoch Aktien⸗ gesellschaft in Saalfeld eingetragen: Durch Beschluß der Generalversamm⸗ lung vom 8. Dktber 1928 ist § 4 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrags (Grundkapital) geändert worden. Saalfeld, Saole, 7. November 1928. Thüringisches Amtsgericht. Abt. V.
Saarburg, Bz. Trier. [70329] Die bisher im Handelsregister B des Amtsgerichts Trier eingetragene Aktien⸗ gesellschaft unter der Firma Schloß Saarfels, Aktiengesellschaft, Sektkellerei Serrig/Saar — früher Trier — ist infolge Verlegung ihres Sitzes nach SerrigSaar heute in das Handels⸗ register B des hiesigen Amtsgerichts unter Nr. 14 eingetragen worden. Saarburg, den 11. Mai 1928. Amtsgericht.
[70330] Schmiedeberg, Riesengeb.
In das Handelsregister Abt. B ist heute bei Nr. 3, betr. die Erdmanns⸗ dorfer Aktiengesellschaft für Flachsgarn⸗ Maschinen⸗Spinnerei und Weberei in Zillerthal i. Rsgb. in Sp. 4 folgendes eingetragen worden:
Infolge Einziehung der Vorzugsaktien. beträgt das Grundkapital 3 300 000 Goldmark und ist zerlegt in 7500 Stammaktien über je 150 Goldmark und in 7250 Stück Stammaktien über je 300 Goldmark.
Schmiedeberg i. R., 9. November 1928.
Amtsgericht.
Schönau, Wiesental. [70331]
Handelsregister B Band 1 zu O3. 17 (Holzwerke Todtnau G.m. b. H. in Todt⸗ nau): Durch gerichtlich bestätigten. Vergleich im Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses vom 30. Ok⸗ tober 1928 ist die Gesellschaft aufgelöst. Die Gesellschafter haben diesem Ver⸗ gleich zugestimmt. Emil Waldmann, Bücherrevisͤe in Freiburg i. Br., Belfortstr. 21, ist zum Liquidator bestellt.
Schönau, den 5. November 1928.
Bad. Amtsgericht.
Verantwortlicher Schriftleiter Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil Rechnungsdirektor Mengering, Berlin.
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8
: Berlin 41821. 1928
Postscheckkon
Inhalt des amtlichen Teiles:
“ Deutsches Reich. Bekanntmachung, betreffend Brennstoffverkaufspreise.
Preußen. . 1 Mitteilung über die Verleihung der Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr. 8 Bescheid über die Zulassung von Zündmitteln.
8
Amtliches.
Deutsches Reich.
“”“
Vom 16. November 1928 ab gelten unter den im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 297 vom 31. Dezember 1923 und Nr. 83 vom 7. April 1924 bekanntgegebenen Bedingungen für das Rheinisch⸗Westfälische Kohlensyndikat folgende Ver⸗ kaufspreise für Koks ab Werk je Tonne:
uA4“ Giesee1 22,45 Spezial⸗Gießereikkss 26,50 ““] 27,93. II 40/60, 40/70 mm. . 31,67
. II 30/50, 30/55, 35/60 mm 30,43
„ 1IIVI 25,20 1 9 IV 10/20 mm 1 15,— gesiebter Knabbel⸗ und Abfallkoks . 25,50 Kleinkoks 40/60, 40/70 mm. .2750 30/50, 30/60 mm 26,50 20/⁄40 mma. 23,70 10/20 mm . .. .“
21,45 RM
*
2 2
„ Perkkoks Koksgrus v“ Berlin, den 15. November 1928. Aktiengesellschaft Reichskohlenverband. Keil. Dr. Lintl.
b 282 a⸗
Preußen.
Ministerium des Innern. Das Preußische Staatsministerium hat mittels Erlasses vom 16. Oktober 1928 verliehen: Die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr an:
Alfred Faehndrich, Landwirtschüler, Berlin⸗Charlottenburg, aul Michalik, Polizeioberwachtmeister, Breslau, Willi Kramp, Unteroffizier 5. Komp. (4. Preuß.) Inftr.⸗
Regts. Kolberg.
8 1
Bescheid über die Zulassung von Zündmitteln. Nachstehend bezeichnetes Zündmittel wird hiermit für den Bezirk des unterzeichneten Oberbergamts zum Gebrauch in den
der Aufsicht der Bergbehörde unterstehenden Betrieben zugelassen. A. Nähere Merkmale des Zündmittels.
.Herstellende Firma: Fabrik elektrischer Zünder G. m. b. H. 2. Sitz der Firma: Köln⸗Niehl und Berlin. .Herstellungsort: Köln⸗Niehl, Hochkreuz bei Köln und Trois⸗ dorf / Rheinland. 4. Bezeichnung des Zündmittels: „Hochohmiger elektrischer Brücken⸗ glühzünder Venus“. 5. Beschaffenheit des Zündmittels: Brückenglühzünder mit elektr. Vorschaltwiderstand (etwa 65 bzw. 100 Ohm), mit feuersicher imprägnierter Papp⸗ oder mit Messinghülse, mit unentflammbarer Vergußmasse an Eisen⸗ oder Kupferdrähten mit Papier⸗ oder Baumwollbespinnung, die mit einer unentflammbaren Masse imprägniert ist, bzw. (für nasse Betriebe, an Kupferdrähten mit Gummiumpressung und Baumwollisolierung. Die Zünder werden entweder unmittelbar in die Sprengkapseln eingegossen oder als Aufsteckzünder geliefert.
B. Verwendungsbereich.
Gesamter Bergbau des Oberbergamtsbezirks Dortmund. 8 Dortmund, den 10. November 1928. 8 Preußisches Oberbergamt.
1“
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Der österreichische Gesandte Dr. Frank ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen. 1 38 v““
*
Deulscher Reichstag.
13. Sitzung vom 14. November 1928Z. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.
Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 3 Uhr und teilt mit, daß er dem österreichischen Nationalrat zum Gründungstag der Republik Oesterreich die Glückwünsche des Reichstags ausgesprochen habe.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erinnert Abg. Stöcker (Komm.) an die Erklärung des Reichsarbeits⸗ ministers, daß die Regierung bisher zu den Anträgen auf Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung an die Aus⸗ gesperrten noch nicht Stellung genommen habe, obwohl die Arbeiter schon vierzehn Tage ausgesperrt seien. Inzwischen seien wieder zwei Tage vergangen. Er beantrage daher Her⸗ “ des Reichskanzlers, damit er darüber Auskunft gebe.
Der Antrag wird gegen die Stimmen der National⸗ sozialisten und der Antragsteller abgelehnt.
Das Haus setzt dann die Besprechung der Anträge und Interpellationen über den west⸗ deutschen Arbeitskampf fort.
Abg. Wagner (Nat. Soz.) begründet Anträge, daß Unter⸗ stützungen, die von Gewerkschaften geleistet werden, auf die vom Reich zu zahlende Unterstützung angerechnet werden sollen. Die dem Reiche hierdurch entstehenden Ausgaben seien aus den Dawes⸗Tributen und einer Sonderbesteuerung der Bank⸗ und ö zu bestreiten. Die Riesengewinne der Industrie stehen leider, so erklärt der Redner, nicht der Produktion zur Ver⸗ fügung, sondern fließen in die Taschen der Couponschneider. Die Unternehmer sind nur Aushängeschild der Firma. Allerdings besorgen sie die Geschäfte des internationalen Kapitals. Deshalb sind wir ihre Gegner. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Ihr werdet ja ausgehalten von den Unternehmern! — Unruhe bei den Nationalsozialisten) Die ganze Nation hat sich der Weltfinanz versklavt. Arbeirgeberverbände und Gewerkschaften haben die Unterschrift unter den Dawes⸗Pakt empfohlen. Was wir heute erleben, ist nur der Ausfluß dieses Dawes⸗Paktes. Der ganze Streit hier ist also nur Parteiagitation. Wir werden alle Maß⸗ nahmen unterstützen, um den Ausgesperrten zu helfen. Der lächer⸗ liche Schiedsspruch reicht nicht hin. Aber, damit die Lohnerhöhung nicht preissteigernd wirkt, beantragen wir, daß dieser Betrag von den Dawes⸗Tributen abgezogen wird. Auch aus einer Besteuerung der Bank⸗ und Börsenfürsten kann man noch viel herausholen. Es gibt eine Streikparole, die eines Tages notwendig sein wird: Generalstreik gegen Dawes und seine Garanten! (Abg. Dittmann heg2s Blödsinn!) Heute sind Sie die Herren, aber eines Tages wird Ihnen von den Blödsinnigen die Quittung überreicht werden Fü Ihren Verrat an der deutschen Nation! (Beifall bei den
ationalsozialisten.)
Abg. Döbrich (Chr. Bauernp.): Wir haben nicht die Absicht, in den Streit der Parteien einzugreifen. Das Gericht in Duis⸗ burg hat in der ersten Instanz entschieden; die Gewerkschaften haben dagegen Berufung eingelegt. Uns interessiert vielmehr die Frage selbst in ihrer prinzipiellen Bedeutung. Ich gebe hier die Ansicht unserer Bauern kund: Wir bedauern, daß das alte Familienverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer immer mehr verschwindet. Der Arbeiter verliert immer mehr das Inter⸗ esse an seiner Arbeitsstelle und wird dem Betrieb entfremdet. Diese Entwicklung mußte naturgemäß kommen durch das neue Wirtschaftssystem, das das Zusammenballen der Arbeitermässen bedingt. Dadurch ist naturgemäß das persönliche Verhältnis des Arbeiters zum Betrieb so gut wie unmöglich gemacht. Auf der anderen Seite aber ist die Entwicklung begründet worden durch die politischen Verhältnisse. Insbesondere haben das parlamen⸗ tarische System und unsere Wahlgesetze hierzu beigetragen. Es liegt im Interesse der Parteien, das friedliche Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu beeinträchtigen und die Massen in Unzufriedenheit zu halten. War früher der Streit über Lohn⸗ und sonstige Ansprüche gewissermaßen ein Familienstreit, der nicht über die Grenzen des Hauses hinausging, und bei dem man sich verbat, daß Außenstehende eingriffen, so hat die Ent⸗ wicklung heute gewissermaßen zum Großkampf geführt. Waffen in diesem Kampf sind Streik und Aussperrung geworden. Wenn man sich auf den Standpunkt des Spiels der freien Kräfte stellt, so müßte man jede Beeinträchtigung der Kampfwaffen ablehnen. Aus volkswirtschaftlichen Gründen ist es aber nicht immer möglich, das freie Spiel der Kräfte walten zu lassen. Bei lebenswichtigen Betrieben und zeitlich auch sonst ist es notwendig, in diesen Streit einzugreifen, um ihn nicht zur Auswirkung kommen zu lassen. Wer sich auf diesen Standpunkt stellt, muß eine staatliche Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten anerkennen und auch eine staatliche Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen. Viel besser aber würde es sein, wenn dieser Streit nicht von den amtlichen Schlichtungsstellen und behördlichen Schlichtern beseitigt würde, sondern von Schiedsstellen, die die Parteien unter sich selbst vereinbaren. Amtliche Schlichter sollten nur dort ein⸗ greifen, wo Schiedsstellen nicht vereinbart sind oder versagen. Ein Eingreifen von Amts wegen, ohne daß ein Antrag von beiden Seiten vorliegt, sollte nicht stattfinden. Hierin liegt ja auch der große Fehler, der von seiten des Arbeitsministeriums in diesem herrschenden Streite gemacht worden ist. Aber auch jedes ein⸗ seitige Eingreifen zugunsten einer Partei von seiten des Par⸗ laments dient nicht zur Förderung der friedlichen Auseinander⸗ setzung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch die vor⸗ liegenden Anträge dienen zum großen Teil nur dem Oraganisations⸗ bedürfnis der Parteien und sind nicht ageeignet, den Wirtschafts⸗ frieden herbeizuführen. Wir Bauern können verstehen, daß der Arbeiter um die Verbesserung seiner Existenzmöglichkeiten kämpft.
Wenn man aber wieder und immer wieder mit neuen Forderungen kommt, so ist die Auswirkung am Ende die, daß keiner mehr etwas davon hat. Als im vorigen Jahre das Beamtenbesoldungs⸗ gesetz begründet wurde, wurde uns gesagt, daß das einen Abschluß darstelle in dieser gangen Entwicklungsfrage. Unsere Befürchtungen, daß damit der Stein von neuem ins Rollen kommen würde, haben sich bewahrheitet. Es ist zum System geworden, immer wieder neue Forderungen zu stellen, die über das notwendige Maß zum Teil hinausgehen in der Erwartung, daß durch den endgültigen Schiedsspruch doch immer wieder etwas erreicht wird. Das ist der Weg zu einer neuen, wenn auch langsamen Inflation. Und wo bleiben wir Bauern dabei? Wir haben keine Arbeits⸗ rente mehr. Nur dadurch, daß Mann, Frau und Kinder sich von früh bis nachts quälen und arbeiten, können unsere Bauern noch ihr Dasein fristen. Da gibt es kein Arbeitszeitgesetz, da gibt es keine Sicherheit, daß die aufgewendeten Miüͤhen sich nur einigermaßen lohnen. Wir können nicht streiken, unsere Arbeit bleibt uns liegen, und wenn wir unseren Mißmut einmal zunmn Ausdruck bringen, finden wir kein Verständnis. Sie, meine Herren von links, haben oft zum Ausdruck gebracht, daß Sie um die Seele der Bauern werben wollen. Wie Ihre Presse aber den Fall Kyritz behandelt hat, zeigt, daß Sie die Nöte der Bauern nicht erfaßt haben. Die Stimmung der Bauern ist furchtbar geworden, und immer wieder hört man: „Warum sollen wir denn allein kein Recht haben? Nehmt doch den ganzen Dreck und macht mit ihm, was Ihr wollt! Wir arbeiten acht Stunden wie jeder Arbeiter!“ Das sind die Folgeerscheinungen all dieser Agitationsanträge, wie sie in den letzten Jahren in besonders hohem Maße gestellt worden sind. Die Parteien kennen die Stimmung auf dem Lande nicht, die insbesondere durch die über⸗ triebene, überspannte soziale Gesetzgebung geschaffen worden ist. Die Bauern schuften mit ihrer ganzen Familie von früh bis nachts, die Arbeitslosen spielen Fußball und gehen spazieren. Der Bauer hat keinen Groschen, um ein Glas Bier zu trinken, die Arbeitslosen lungern herum, die Zigarette im Munde. Wir können deshalb auch nicht verstehen, daß Bauernvertreter so überspannte Anträge der Parteien mitunterstützen können. Wir lehnen deshalb ab, Anträge zu unterstützen, die ein einseitiges Eingreifen zugunsten einer Partei darstellen. Damit ergreifen wir durchaus nicht Partei für die im Kampfe befindliche Eisen⸗ industrie. Wir Bauern bedauern, daß durch die moderne Industrieentwicklung eine volle Entpersönlichung in der Leitung der Betriebe eingetreten ist. Das internationale Kapital is an Stelle des Unternehmers getreten. Gerade durch diese Ent⸗ wicklung ist auch das Verhältnis des Arbeitnehmers zum Arbeit⸗ geber ein unpersönliches geworden und dient nicht zur Befriedi⸗ gung des Arbeitsverhältnisses. Wir haben Verständnis dafür, wenn der Arbeiter oder der Angestellte unzufrieden wird, wenn er sieht, daß Riesenbeträge ausgeworfen werden für die Direktoren und Aufsichtsräte, deren Arbeitsleistung in vielen Fällen nicht in einem angemessenen Verhältnis steht zu den ihnen in den Schoß fallenden Tantiemen. Trotz alledem aber lehnen wir ein einseitiges Eingreifen, wie es in den Anträgen zum Teil zum Ausdruck kommt, ab. Wir lehnen es aber ebenso entschieden ab, Anträge zu unterstützen, die sich als reine Agitatzonsanträge kennzeichnen, wie sie hier gestellt sind. Zu einer sachlichen Mit⸗ arbeit sind wir aber bereit.
Abg. Schmidt⸗Berlin (Soz.): Wenn der Vorredner alle Anträge ablehnt, so handelt er im Interesse der Großindustrie. Sonst ist hier die Sache der Industrie mit sehr geringem Eifer vertreten worden. Es wäre auch schwer, für eine schlechte Sache gute Argumente zu finden. Wenn, wie Herr von Lindeiner meint, die Parteien einen für verbindlich erklärten Schiedsspruch noch be⸗ kämpfen dürften, hätte die ganze Verbindlichkeitserklärung keinen Zweck mehr und wir könnten sie beseitigen. Die Unternehmer haben ohne Rücksicht auf den Schaden, den sie anrichten, aus⸗ gesperrt. Wie denken denn Herr Lambach und der deutschnationale Handlungsgehilfen⸗Verband darüber? Das Anlagekapital der Ver⸗ einigten Stahlwerke bedeutet eine Ueberkapitalisierung. Dieses Kapital kann überhaupt nicht auf eine entsprechende Rente rechnen. (Abg. von Lindeiner⸗Wildau (D. Nat.]: Ich habe vom Anlagekapital überhaupt nicht gesprochen!) Die Eisen⸗ und Stahl⸗ gewinnung hat gewaltig zugenommen. Es gibt keinen Industrie⸗ staat in Europa, der solche Zahlen aufzuweisen hätte. So wie die deutsche Eisenindustrie sieht kein Industriezweig aus, der notleidet. (Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Sie reden immer von der Not der Industrie und meinen die Direktoren und Aktionäre, ja, zur Industrie gehören doch auch die Arbeiter. (Sehr wahr! links.) Es kann doch nicht immer nur der eine die Lasten tragen und der andere immer als der Stärkere seinen Willen durchsetzen wollen. Muß gegenüber der übermäßigen Macht der Konzerne die Macht des Staates nicht vielmehr einen Ausgleich schaffen? Das ist ja der Schrei der neuen Zeit, die auch verlangt, daß die Regelung des Lohnes und der Arbeitszeit nicht mehr dem einzelnen überlassen wird, sondern daß sich der Staat schützend hinter ihn stellt. Auch das Bürgertum sollte ein Interesse daran haben, die Macht der Konzerne und Syndikate ein⸗ zuschränken, die den Absatz und die Preise bis ins letzte vor⸗ schreiben. Die Wirtschaftsorganisation entwickelt sich zu einem Staat im Staate. Zu einer Diktatur der Unternehmer. In dieser Richtung liegt auch das Streben aller Unternehmerverbände und des Reichsverbandes der deutschen Industrie, der schon 1925 ver⸗ langte, daß von einer zwangsweisen Regelung der Löhne nicht mehr die Rede sein dürfe. „Freiheit der Wirtschaft“ heißt die Parole. Auch der Hansabund unterscheidet sich darin gar nicht vom Reichsverband. Dabei widerspricht die Diktatur der Unternehmer kraß dem Grundsatz der freien Wirtschaft. Die luxuriöse Lebens⸗ haltung der führenden Unternehmerkreise steht in einem harten Gegensatz zu der elenden Lebenshaltung der Arbeiterschaft. Da haben Sie (nach rechts) nicht das Recht, die Arbeiter zur Be⸗ scheidenheit aufzufordern. (Lebhafte Zustimmung links.) Sie hätten auch einmal an ihre Klassengenossen appellieren sollen, ihre
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