1928 / 284 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Dec 1928 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 283 vom 4. Dezember 1928. S. 4.

Amsterdam, 3. Dezember. (W. T. B.) Berlin 59,33 ½, London 12,071 ½. New York 249,00, Paris 9,73 ½8 Brüssel 34,61 ½, Schweiz

47,97, 66,40 kurse: Helsingfors —,—, Budapest —,—,

Italien 13,04 ½,

—.—

7

Zürich, 3. Dezember. 25,17 ⅛, New York 519,05, Brüssel 72,17 ⅛, 83,85, Holland 208.52 ½. Berlin 123,73, 138,75, Warschau 58,20,

Madrid 40,20, Oslo 66,37 ½, Kopenhagen Stockholm 66,55, Wien 35,02 ½, Prag 738,00. Freiverkehrs⸗ Bukarest —,—, YVokohama —,—, Buenos Aires —,—.

(W. T. B.) Paris 20,29 ¼, London

Warschau

Mailand 27,19 ¼ Madrid Wien 72,98, Stockholm

Oslo 138,45, Kopenhagen 138,45, Sofia 3,75, Prag 15,38 ¼, Budapest 90,52 ½*), Belgrad 912,75, Athen 6,71 ½, Konstantinopel 260,50, Bukarest 312,00, Helsingfors 13,08

Buenos

Aires 219,00, Javan 238,75. *) Pengö.

Koöopenhagen, 3. Dezember. New York 375,25, Berlin 89,45, ürich 72,35, Rom 19,75, slo 100,05, Helsingfors 946.00

Stockholm, 3 Dezember. Berlin 89,25, Paris 14,66. Amsterdam 150,37 ½, Kopenhagen 99,85, 374,25, Helsingfors 9,42 ½, Rom 19,65,

Oslo 3. Dezember 89,50, Paris 14,73, New York 375 %l,

(W. Paris 14,75 Antwerpen 52,25 Amsterdam 150,85, Stockholm 100,27 ½ Prag 11,14. Wien 52,85.

(W. T. B.) 1 Brüssel 52,10, Schweiz. Plätze —,—,

(W. T. B.) Amsterdam 150,70, Zürich

T. B.) London 18,19,

London 18,15 ⅛,

Oslo 99,85, Washington Prag 11,15, Wien 52,80

London 18,19, Berlin

72,30, Helsingfors 9,47, Antwerpen 52,25, Stockholm 100,30, Kopen⸗ hagen 100,10, Rom 19,70, Prag 11,14, Wien 52,85.

Moskau, 1. Dezember. (W. T.

B.) (In Tscherwonzen.)

1000 engl. Pfund 941,96 G., 943,84 B., 1000 Dollar 194,15 G., 194,53 B., 1000 Reichsmark 46,30 G., 46,40 B.

London, 3. Dezember. (W. T. B.) Silber auf Lieferung 26 %.

FNrrJCankfurt a. M., 3. Dezember. Anst. 34,50, Adlerwerke 90,50, Cement Lothringen —,—,

Silber (Schluß) 260 ⁄18,

Masch. Pok. —,—. Hilpert Armaturen 88,00, Ph. Holzmann 139,00, Holzverkohlung 96,00 Wavß u. Freytag 138,25.

Hamburg 3. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) [Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbant T 197,00. Vereinsbank T 159,50, Lübeck⸗ Büchen 76,00, Schantungbahn 5,75, Hambg.⸗Amerika Packetf. T 146,25, Hamburg⸗Südamerika T 186,00, Nordd. Aoyd T 144,75, Verein. Elbschiffahrt 56,590 Calmon Asbest 42,00, Harburg⸗Wiener Gzummi 86,00, Ottensen Eisen —,—, Alsen Zement 220,00, Anglo Guano 65 B, Dvnamit Nobel T —,—. Holstenbrauerei 226,00, Neu Gutnea 630 00, Otavi Minen T 64,25. Freiverkehr.

Sloman Salpeter 90,00.

Wien, 3. Dezember. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundanleihe 103,60, 4 % Elisabethbahn Prior. 400 u. 2000 —,—, 4 % Elisabethbahn div. Stücke —.—, 5 ¼ % Elisabethbahn Linz— Budweis —,—, 5 % Elisabethbahn Salzburg —-Tirol —,—. Galiz. Karl Ludwigbahn —,—, Rudolfsbahn, Silber 3,50, Vorarlberger Bahn —,—. Staatseisenbahnges. Prior. 122,50 4 % Dux⸗Boden⸗ bacher Prior. 17,25 3 % Dux⸗Bodenbacher Prior. 13,68, 4 % KaschauOderberger Eisenbahn 16,50, Türkische Eisenbahnanlagen 30,40, Oesterr. Kreditanstalt 59,00, Wiener Bankverein 25,60 Oesterreichische Nationalbank 317,00, Donau ⸗Dampfschiffahrts⸗ Gesellschaft 94,00, Ferdinands⸗Nordbahn 11,77, Fünfkirchen⸗Bareser Eisenbahn —.—, Graz.Köflacher Eisenbahn⸗ u. Bergb.⸗Ges. 10,10. Staatseisenbahn⸗Gesellschaft 49,70, Scheidemandel. A.⸗G. f, chem Prod. —,—, A. E. G. Union Elektr.⸗Ges. 35,00, Siemens⸗Schuckert⸗ werk, österr. 21,45, Brown Boveri⸗Werke, österr. 18,80, Alpine Montan⸗Gesellschaft, österr. 43,80, Daimler Motoren A. G., österr. 12,50, vorm. Skodawerke i. Pilsen A. G. 297,75, Oesterr. Waffen⸗ fabrik (Steyr. Werke) 31,31.

Amsterdam, 3. Dezember. (W. T. B.) 4 ½ % Niederländische Staatsanleibe von 1917 zu 1000 fl. 101,00, 7 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 104 16. Amsterdamer Bank 187,00, Nederl. Ind. Hdlsbk. 160,50, Reichsbank neue Aktien 338,00, Holländische Kunstseide 207,00, 7 % Americ. Bemberg Certif. 99,00, Koninkl. Nederl.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 3. Dezember. (W. T. B.) Bei der Fortsetzung der Wollauktionsserie kamen heute 9989 Ballen unter den Hammer. Dieses geringere Angebot begegnete reger Nachfrage, namentlich gilt dies für Slipes und Kreuzzuchten im Schweiß, die auch höhere Preise erzielten. Insgesamt wurden 8000 Ballen ver⸗ kauft. Die Nachfrage für Merinos war ruhig, da die Limite der Verkäufer zu hoch lauteten. Das heutige Angebot umfaßte u. a. 3534 Ballen englischer Wolle, die bei stetigen Preisen ruhigen Ablatz hatten. Gewaschene Merinofkammwollen aus Victoria, Marke Gibb, wurde mit 42 d per lb bezahlt, neue Schur von Sidney, Marke Windadee, mit 41 d.

Bradford, 3. Dezember. (W. T. B.) Am Garnmarkt ist das Geschäft sehr ruhig. Für Wolle ist die Tendenz nicht mehr so fest und leichte Preizkonzessionen sind erhältlich, das Ge⸗ schäft bleibt jedoch sehr still.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche ist vom Schlacht⸗ und Viehhof in Nürnberg am 1. Dezember 1928 amtlich gemeldet worden.

Nr. 51 des „Reichsministerialblatts“ (Zentralblatts für das Deutsche Reich) vom 30 November 1928 hat folgenden Inhalt: 1. Handels⸗ und Gewerbewesen: Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Garten⸗ baus. 2. Konsulatwesen: Exequaturerteilungen. 3. Neuerschei⸗ nungen: Taschenbuch des Deutschen Archivs für Jugendwohlfahrt. 4. Steuer⸗ und Zollwesen: Verordnung über die Neuregelung der ört⸗ lichen Zuständigkeit von Finanzämtern im Bezirk des Landesfinanz⸗ amts München. 5. Statistik: Bekanntmachung der Auslieferungs⸗

Wertpapiere.

(W. T. B.) Oesterr. Cred. Aschaffenburger Buntpapier 160,00, Dtsch. Gold u. Silber 195,00, Frankf.

Petroleum 403,50, Liin 82,00, Handelsvereeniging 1t Tabak 518,50, Zertifikate von Aktien Deutscher 7 % Deutsche Kalianleibe —,—, Glanzstoff 145,00.

Amsterdam Rubber 231 %,

Holland⸗Amerika⸗ Amsterdam 698,00, Deli Batavia Banken 212,00

statistik für 1927. 6. Versorgungswesen Verzeichnisse der den Versorgungsanwärtern vorbehaltenen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung

Beamtenstellen Preußen,

1 Untersuchungs⸗ und Strafsachen, 2. Zwangsversteigerungen,

3. Aufgebote,

4. Oeffentliche Zustellungen,

5 Verlust⸗ und Fundsachen,

6. Auslosung usw. von Wertpavpieren,

7. Aktiengesellschaften,

8. Kommanditgesellschaften auf Aktien, 9. Deutsche L“

10. Gesellschaften m. 11 Genossenschaften, 12. Unfall⸗ und Invalidenversicherungen,

13. Bankausweise 14. Verschiedene Bekanntmachungen⸗

und Straffachen.

[76533] Ausfertigung! Beschluß.

In der Straflache gegen den Arbeiter Nicolaus Fetz aus Ettelbrück, geboren am 14 August 1900 zu Bollendorf, Kreis Bitburg (Rheinland), wegen Fahnenflucht usw. wird der Beschluß des Landgerichts vom 9. März 1923, durch den der Verurteilte Fetz für fahnenflüchtig erklärt wurde, auf⸗ gehoben.

Kiel, den 20. November 1928. Amtsgericht, Abteilung 6 (Sch.⸗G. I), Stäcker, Landgerichtsdirektor und Amtsgerichtsrat.

2. Zwangs⸗ versteigerungen.

[76534) Zwangsversteigerung.

Zum Zwecke der Aufhebung der Ge⸗ meinschaft soll am 24. Januar 1929, vormittags 9 Uhr, an der Gerichts⸗

stelle, Berlin N. 20, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 87 III, versteigert werden das im Grundbuch von Berlin⸗Wedding Band 12 Blatt Nr. 217 (eingetragene Eigentümer am 15. Oktober 1928, dem Tage der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks: die Kaufleute Erwin Tauber aus Berlin und Julius Fellner aus Deutsch Krone) eingetragene, in Berlin, Stolpische Straße 4, belegene Grundstück, bestehend aus einem Vorder⸗ wohnhaus mit linkem Seitenflügel, Quergebäude und Hof, Kartenblatt 85, Parzelle 142, 6 a 25 dm groß, Grund⸗ teuermutterrolle Art. und Gebäude⸗ teuerrolle Nr. 1265, Nutzungswert 9900 ℳ. 6 K. 122.28 —.

Berlin N. 20, den 24. Oktober 1928. Das Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abt. 6. [76535) Zwangsversteigerung. 1

Im Wege 18 Zwangsvollstreckung soll am 28. Februar 1929, 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ sthg e 13/14, III. Stock, Zimmer Nr. 113/115, versteigert werden das in Berlin, Kopenhagener Straße 33, be⸗ legene, im Grundbuch vom Schönhauser⸗ torbezirk Band 35 Blatt Nr. 1028 (ein⸗ getragene Eigentümerin am 8. No⸗ vember 1928, dem Tage der des Versteigerungsvermerks: Berliner Grundstücksgesellschaft mit beschränkter Faftung Kopenhagener Straße 33 zu

erlin) d n ga e Grundstück: Vorder⸗ wohngebäude mit rechtem und linkem Seitenflügel und Hof, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 93 a, Parzelle 6, 4 a 85 qm groß, Grundsteuermutter⸗ rolle Art. 1433, Nutzungswert 10 150 ℳ, Gebäudesteuerrolle 1433. (87. K. 181. 28.) Berlin, den 24. November 1928. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 87.

3. Aufgebote.

[76 36] Aufgebot.

Die Firma Heinrich Sonnenberg, Aktien⸗ gesellschaft in Düsseldorf, hat das Aufgebot der von ihr am 25. September 1928 bei der Firma E. Calmann in Maadeburg gekauften zwei Aktien der Zimmermann⸗ Werke. Chemnitz, Nr. 104626, 104627 einschließlich Verpflichtungsschein über nominal 80 RNM beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Juni 1929, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Zimmer 251 a anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.

Chemnitz, den 29. November 1928.

Amtsgericht. Abt. A 20. [76538] Aufgebot.

1. Der kaufmännische Angestellte Hans Böhme in Oppeln, Zimmerstr. 48 III, 2. die Firma Brüggemann & Bark⸗ mann Akt. Ges. in Hamburg, Pferde⸗ markt 42, 3. a) der Kaufmann Herbert Seelig in Hannover, Tiestestr. 12, b) der Arzt Dr. med. Werner Seelig in Han⸗ nover, eb zu b vertreten durch zu a, 4. die Witwe Gertrud Schön⸗ duwe, geb. Schuster, vertreten durch ihre Pflegerin, Frau Laura Schuster geb. Hoff⸗ mann in Potsdam, Lennéstr. 12 a, diese vertreten durch die ledige Else Schuster, daselbst, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung zu 1: der 4 % Hypothekenpfandbriefe der Hypothekenbant in Hamburg Serie 301 Lit. E Nr. 111194 95/96 über je 200 ℳ, Ser. 301 Lit. D Nr. 111134/35/36 über je 300 ℳ, zu 2 des von H. G. A. Oelmann in Hamburg am 15. September 1927 ausgestellten, auf Karl Welzer in Hamburg, Emilien⸗ straße 69, gezogenen und von diesem an⸗ genommenen Primawechsels über 200 RM, fällig am 15. Dezember 1927 der Wechsel trägt auf der Rückseite die In⸗ dossamente von H. G. A. Oelmann und Brüggemann & Barkmann —, zu 3: der 4 % Hypothekenpfandbriefe der Hypothekenbank in Hamburg, Serie 160 Lit. A Nr. 031951 über 2000 Ser. 194 Lit. A Nr. 038613 über 2000 Ser. 175 Lit. A Nr. 034835 über 2000 ℳ, Ser. 141 Lit. C Nr. 056314 über 500 Ser. 165 Lit. D Nr. 061897 über 300 ℳ. zu 4: der 3 ½ % Hypothekenpfandbriefe der Hypothekenbank in Hamburg Ser. 009 Lit. E Nr. 002343 über 200 ℳ, Ser. 009 Lit. E Nr. 002432 über 200 ℳ, Ser. 018. Lit. D Nr. 006072 über 300 ℳ, Ser. 018 Lit. D Nr. 006121 über 300 und der 4 % Hypothekenpfandbriefe der Hypo⸗ thekenbant in Hamburg Ser, 303 Lit. D. Nr. 111869 über 300 ℳ, Ser. 303 Lit. D Nr. 111870 über 300 ℳ, Ser. 328 Lit. F Nr. 003442 über 100 ℳ, Ser. 372 Lit. D Nr. 121699 über 300 ℳ, Ser. 373 Lit. A Nr. 069805 über 2000 ℳ, Ser. 528 Lit. C Nr. 155750 über 500 ℳ. Die Inhaber dieser Urkunden werden hiermit aufge⸗ fordert, ihre Rechte bei dem Amtsgericht in Hamburg, Abteilung für Aufgebots⸗ sachen, Sievekingplap, Ziviljustizgebäude,

Zimmer 420, spätestens in dem daselbst am Freitag, dem 7. Juni 1929, 12 Uhr, stattfindenden Aufgebotstermin anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunden erfolgen wird. Hamburg, den 13. November 1928. Das Amtsgericht. Abteilung für Aufgebotssachen.

[76537]

Georg Mayr in Zwingenberg a. d. B., vertreten durch die Rheinische Creditbank, Filiale Bensheim, hat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: PM 1000 4 % Rhein Hyp.⸗Bank Vorkriegspfand⸗ brief Nr. 3565, Serie 123, Lit. B. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Don⸗ nerstag, den 13. Juni 1929, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, II. Stock, Zimmer 263, anbe⸗ raumten Aufgebotstermin seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen. andernfalls wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim, den 23. No⸗ vember 1928. Amtsgericht. B.⸗G. 9.

[76540]

Das Amtsgericht Bremen hat am 27. November 1928 das folgende Auf⸗ gebot erlassen: „Auf Antrag des Christoph Ickes, Berlin 0.34, War⸗ schauer Str. 18, vertr. durch den Pro⸗ kuristen Hugo Schilling, Bremen, Oster⸗ tors⸗Steinweg 84 /85, wird der unbekannte Inhaber des von der Firma C. Ickes, Berlin, ausgestellten, von der Firma⸗ H. Schulze in Bremen akzeptierten und am 27. Dezember 1928 fällig werdenden über 334,75 RM hiermit auf⸗ gefordert, den bezeichneten Wechsel unter Anmeldung Rechte auf denselben spätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 18. Juni 1929, vormitiags 9 Uhr, vor dem Amts⸗ gericht, im Gerichtshause, hierselbst, 1. Obergeschoß Zimmer Nr. 84, an⸗ beraumten Aufgebotstermin dem Ge⸗ richt vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden soll.“

Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

[76541] Aufgebot.

Die Weberei Dörnthal G. m. b. H., Dörnthal (Amtsh. Freiberg), hat das Aufgebot der vngeblich verlorengegan⸗ genen Wechsel, nämlich a) Aussteller: Mech. Weberei Dörnthal G. m. b. H., Akzeptant: Otto Lachmann, Elberfeld, Alsenstr. 22, über 1700 ℳ, fällig am 29. 11. 1928; b) Aussteller: Mech. Weberei Dörnthal G. m. b. H., Akzeptant: Otto Lachmann, Elber⸗ felbd⸗ Alsenstr. 22, über 1700 ℳ, fällig am 29. 1. 1929, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 25. Juni 1929, mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zim⸗ mer 38, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die u1“ der Urkunden erfolgen wird.

Elberfeld, den 29. November 1928

Anrtsgericht. Abt,

[76539] Aufgebot.

Die Firma S. Rottenberg, Berlin 0. 17, Koppenstraße 68, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Ludwig Biel⸗ schowsky in Berlin SW., Anhaltstr. 3, hat das Aufgebot des angeblich ver lorengegangenen, von der Antrag⸗ tellerin und von der

irma Oskar Wagner, Siersleben, an⸗ enommenen Wechsels über 249 RM, ällig am 28. Februar 1929 auf Siers⸗ leben Ausstellungsdatum fehlt —, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Juni 1929, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.

Hettstedt, den 1. Dezember 1928.

Preußisches Amtsgericht.

[76547] Aufgebot. 1.“ Der Wilhelm Fecker von Steinhofen, als Bevollmächtigter des Jakob Maurer in Steinhofen, hat das Aufgebot zwecks Kraftloserklärung des Hypothekenbriefes über 749,43 (Siebenhundertneun⸗ undvierzig Mark 43 Pfg.), eingetragen im Grundbuch von Steinhofen Bd. 16 Bl. 849 Abt. III Nr. 4 für Michael Bloch in Villingen, der Firma Gebr. Bloch, am 7. Dezember 1910 be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Juli 1929, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Hechingen, den 29. November 1928. Amtsgericht,

[76546] Aufgebot.

Der Carl August Neven du Mont in Florenz Italien —, vertreten durch den Rechtsanwalt und Notar von Haenlein in Ilfeld, Harz, hat das Aufgebot der verlorengegangenen Hy⸗ pothekenbriefe über die im Grundbuch von Ilfeld Band 1 Artikel 48 Eigen⸗ tümer Neven du Mont Mark, Redakteur in Berlin NW. 40, In den Zelten 23 in Abteilung III unter Nummer 3 und 4 für ihn eingetragenen Darlehnshypo⸗ theken von je 10 000 Papiermark, ver⸗ zinslich mit je 4 ½ % jährlich, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 6. Mai 1929, 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Ilfeld, varz⸗ den 20. November 1928.

Amtsgericht.

[76549] Aufgebot. 8 Die Erben Gottfried Poßberg, näm⸗ lich: 1. Heinrich Vossen, 2. Ehefrau Elisabeth Vossen, geb. Poßberg, 3. Wil⸗ helm Poßberg, 4. Jakob Poßberg, 5. Johann Poßberg, 6. Kathrinchen Poßberg, 7. Julia Poßberg, 8. Ehefrau

Wilhelm Kohnen, geb. Maria Poßberg, sämtlich in Hubbelrath, vertreten durch Rechtsanwalt Steckelings in Opladen, haben das Aufgebot des angeblich ver⸗ lorengegangenen, über die im Grund⸗

buch von Rubbelrath Bd. I Art. 1 in

Abt. III unter Nr. 2 für den Guts⸗ besitzer Gottfried Poßberg eingetragenen Darlehnshypothek über 1800 RM aus⸗ gestellten Hypothekenbrief beantragk. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 14. März 1929, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zim⸗ mer 7, anberaumten Aufgebotstermin 88 Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Ratingen, den 29 November 1928.

Das Amtsgericht.

[76548] Aufgebot. 8

Der Viehhändler Hermann Brandt in Riesenburg, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Dr. Bury in Riesenburg, hat das Aufgebot des Grundschuldbriefs der Post Abt. III Nr. 3 von 3000 RM Dreitausend Reichsmark —, eingetragen auf Steinberg Dorf Blatt 12 Eigen⸗ tümer Max Schenk für diesen be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Juni 1929, vormittags 10 udr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin⸗ seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklkärung der Urkunde erfolgen wird.

Riesenburg, den 10. November 1928.

Amtsgericht.

[76550] Aufgebot. Der Kaufmann Albin Jorcke in Wundersleben hat als Pfleger bean⸗ tragt, den verschollenen Landwirt Louis Brauer, geboren am 21. September 1857 in Wundersleben, zuletzt wohnhaft in Wundersleben, für tot zu erklären. Der bezeichnebe Verschollene wird auf⸗ gefordert, sich spätestens in dem 88 den 10. Juli 1929, mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an⸗ beraumten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung er⸗ folgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Auf⸗ forderung, spätestens im Aufgebots⸗ termin dem Gericht Anzeige zu machen. Sömmerda, den 20. November 1928. Amtsgericht

Verantwortlicher Schriftleiter Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil Rechnungsdirektor Mengering, Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, Berlin, 1 Wilhelmstraße 82.

Fünf Beilagen

1

entralhandelsregisterk eilagen).

ordnun

Berlin zurückgekehrt und 8 e1““

b

„Erscheint an jedem Wochentag abends. Bezugspreis vierteljährlich 9 Rℳ Alle

SW 48, Wilhelmstraße 32.

einschließlich des Portos abgegeben. Fernsprecher: F 5 Bergmann 7573.

Postanstalten nehmen Bestellungen an, in Berlin für Selbstabholer auch die Geschäftsstelle

Einzelne Nummern kosten 30 Th., einzelne Beilagen kosten 10 Sie werden nur gegen bar oder vorherige Einsendung des Betrages

p Anzeigenpreis für den Raum einer fünfgespaltenen Petitzeile 1,05 Aℳ

einer dreigespaltenen Einheitszeile 1,75 Moℳ Geschäftsstelle Berlin SW. 48, Wilhelmstraße 32. sind aur einseitig beschriebenem Papier pöllig druckreif einzusenden, insbesondere ist darin auch anzugeben, welche Worte etwa durch Sperr⸗ druck (einmal unterstrichen) oder durch Fettdruck (zweimal unter⸗ strichen) hervorgehoben werden sollen. Befristete Anzeigen müssen 3 Tage

Anzeigen nimmt an die Alle Druckaufträge

Nr. 284. Reichsbankgirokonto. .

Berlin, Mittwoch, den 5. Dezember, aben

2 b

Alle zur Veröffentlichung im Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger bezw. im Zentral⸗Handelsregister bestimmten Druckaufträge müssen völlig druckreif eingereicht werden; es muß aus den Mannuskripten selbst auch ersichtlich sein, welche Worte durch Sperrdruck oder Fettdruck hervorgehoben werden sollen. Schriftleitung und Geschäftsstelle lehnen jede Verantwortung für etwaige auf Verschulden der Auftraggeber beruhende Unrichtig⸗ keiten oder Unvollständigkeiten des Manuskripts ab. 2☚

Inhalt des amtlichen Teiles:

Deutsches Reich. Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis. Filmverbot. Ernennungen und sonstige Personalveränderungen.

1“

Deutsches Reich.

Betanntmachung

über den Londoner Goldpreis gemäß 2 der Ver⸗ zur Durchführung des Gesetzes über wert⸗ beständige Hypotheken vom 29. Juni 1923 (RGBl. 1 S. 482). 8 Der Londoner Goldpreis bekrägt für eine Unze Feingold E8811. für ein Gramm Feingold demnach 32,7777 pence. Vorstehender Preis gilt für den Tag, an dem diese Bekannt⸗ machung im Reichsanzeiger in Berlin erscheint, bis einschließlich des Tages, der einer im Reichsanzeiger erfolgten Neuveröffentlichung vorausgeht. Berlin, den 5. Dezember 1928.

Reichsbankdirektorium. Dreyse. Fuchs.

Auf Antrag des Badischen Ministerium des Innern vom 2. November 1928 ist am 1. Dezember 1928 die Zulassung folgender Teile des Bildstreifens: „Petronella“ der Helvetia⸗ 8 G. m. b. H. Berlin (genehmigt von der Filmprüfstelle erlin am 11. Ottober und 8. November 1927 unter Prüfnr. 16 881 und 17 216) widerrufen worden: IJn Akt II Titel 5: „Wo wohnt die Dame?“ nach Titel 13: Die Verwandlung eines Bechers in einen Kelch und die nachfolgende Darstellung, wie der Pfarrer die Messe zelebriert. Länge 14 90 m. (Im Schlußtitel [Ätt V Titel b] wird zwischen den Worten seine Tat ist ...“ und „gesühnt“ eingefügt „dadurch“.) Die im Umlauf befindlichen, am 11. Oktober und 8. No⸗ vember 1927 ausgestellten Zulassungskarten verlieren mit dem 20. Dezember 1928 ihre Gültigkeit, sofern sie nicht berichtigt sind. Berlin, den 3. Dezember 1928.

Der Leiter der Filmoberprüfstelle. Dr. Seeger.

Preußen. 8 Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der staatlichen Bitterfeld, Regierungsbezirk Merseburg, sich zu besetzen.

8 und Volksbildung.

Dr. phil. Graf Wolff⸗Metternich in Bonn ist um Provinzialkonservator der Rheinprovinz bestellt worden.

8

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Königlich rumänische Gesandte P. Comnen ist nach

hat die Leitt wieder übernommen. I ö““

Deutscher Reichstag. 24. Sitzung vom 3. Dezember 1928.

Nachtrag.

Die Reden, die der A 85 Ernährung und

Landwirtschaft Dietrich im Laufe der Verhandlungen über

die Interpellationen und Anträge, betr. die Notlage der Land⸗

wirtschaft, gehalten hat, haben nach dem vorliegenden Steno⸗

gramm folgenden Wortlaut: Die erste Rede:

Meine Damen und Herren! Für die freundlichen Worte, die der Redner des Zentrums mir hier entgegengebracht hat, danke ich, und ich entnehme daraus den ernsthaften Willen, wie das nicht anders zu erwarten war, daß von dieser Seite eine unbedingt sachliche Mitarbeit an den großen Problemen und Sorgen, die wir vor uns haben, stattfinden wird. Ich habe nur die Befürch⸗ tung, daß ich es angesichts der Not der Landwirtschaft nicht so werde machen können, wie man es vielleicht in den Kreisen der Landwirtschaft erwartet, sondern daß wir in diesem Kampfe und in diesen Sorgen nur stückweise vorwärtskommen werden, genau so, wie das auch unter meinen Vorgängern gewesen ist.

Als ich meinen Dienst angetreten habe, war meine Haupt⸗ aufgabe, zunächst einmal das Programm abzuwickeln, welches mein Herr Vorgänger, der Herr Kollege Schiele, im Reichstag noch durchgesetzt hatte und welches nur in seinen Anfangsstadien zur praktischen Ausführung gekommen war. Die Zeit, die zwischen der Beendigung der Reichstagsverhandlungen und dem Zeitpunkt, in dem ich in das Amt kam, lag, war naturgemäß damit ausgefüllt, daß man sich zunächst einmal über die Richt⸗ linien der Ausführungen des Notprogramms mit dem Ausschuß des Reichstags und ebenso auch mit dem Reichsrat verständigen mußte, und daß man später bei der praktischen Ausführung eine Reihe von Verhandlungen mit den sogenannten Länderausschüssen führen mußte, die bei der Ausführung dieses Notprogramms weitestgehend mitzuwirken hatten. Ich habe indessen bei meinem Amtsantritt eine weitgehende Erledigung der Förderung der Maßnahmen zum Absatz von Vieh und Fleisch vorgefunden, für die ja bekanntlich in dem Programm meines Vorgängers große Summen vorgesehen waren. Auf diesem Gebiet handelte es sich darum, neue Absatzmöglichkeiten zu finden, was auch gelungen ist. Einer der Herren Vorredner hat schon darauf aufmerksam gemacht, daß diese neuen Absatzmöglichkeiten den Preis wenigstens auf dem Schweinemarkt wesentlich gebessert haben. Ich kann Ihnen sagen, daß wir die Fäden, die wir bei dieser Arbeit angeknüpft haben, auch bis auf den heutigen Tag nicht haben abreißen lassen in der Annahme, daß wir in Bälde vielleicht wieder vor ähnliche Situationen wie damals gestellt sein könnten, und daß wir dann natürlich die Arbeit im selben Sinne, wie sie Herr Schiele geführt hat, wieder aufnehmen müssen.

Die Organisation des genossenschaftlichen Viehabsatzes ist weiterhin von meinem Herrn Vorgänger wenigstens grundsätzlich erledigt worden, ebenso die Rationalisierung der Schweinemast.

Für diesen Zweck sind auch die Mittel verausgabt worden. Infolgedessen ist hier festzustellen, daß die Mittel, die für diese Zwecke angefordert waren, nämlich 8 Millionen Mark Beihilfen und die sogenannten Reichsgarantien, insgesamt 22 Millionen, im wesentlichen verausgabt worden sind. Lediglich bei den Garantien ist noch eine kleine Reserve vorhanden. Die anderen Arbeiten, die auf dem Gebiete des Milch⸗ und Molkereiwesens lagen, auf der Förderung des Absatzes von Obst und Gemüse, von Geflügel und Eiern konnten dann erst im Laufe des Herbstes mit Ent⸗ schiedenheit in Gang gebracht werden. Es war dazu auch not⸗ wendig, zunächst einmal das ganze Terrain zu studieren. Dabei hat sich herausgestellt, daß auf einzelnen Gebieten die Unterlagen geradezu kläglich sind. (Hört, hört! links.)

Auf dem Gebiete der Geflügelhaltung und der Eierversorgung haben wir eigentlich nur wenig Brauchbares im ganzen deutschen Vaterlande gefunden, obwohl wir es nach allen Richtungen unter⸗ sucht haben. (Hört, hört! links.) Hier waren also genaue Ueber⸗ legungen und planmäßige Vorbereitungen notwendig, damit die Mittel auch zweckmäßig und erfolgversprechend verwandt werden konnten. Infolgedessen sind wir, indem wir davon ausgingen, daß die Mittel nicht unnötig verbraucht werden sollten Fehler sind natürlich überall möglich —, nicht so weit gekommen, daß wir bis auf den heutigen Tag alle diese Gelder verausgabt hätten. Auf dem Gebiete der Milch⸗ und Molkereiprodukte sind die 11 Millionen im wesentlichen verbraucht, zum mindesten zugesaͤgt. Davon ist so gut wie nichts mehr da. Dagegen haben wir noch Mittel auf dem Gebiete der Obst⸗ und Gemüseversorgung, wo aber eine besonders nützliche und auch gute Arbeit geleistet worden ist, und auf einigen anderen Gebieten, vor allen Dingen beim

vor dem Einruückungstermin bei der Geschäftsstelle eingegangen sein.

ds.

* Postscheckkonto: Berlin 41821.

1928

Eierabsatz, dann aber auch zur Förderung des Kartoffelabsatzes, eine Angelegenheit, die sich zu einer sehr leidigen und schwierigen Sache ausgewachsen hat und die ich in vollkommener Zusammen⸗ arbeit mit meinem Herrn Vorgänger betrieben habe, von dem dieser Gedanke stammt, ohne daß wir allerdings bis heute im⸗ stande gewesen wären, das Resultat zu erreichen, das uns vor⸗ geschwebt hat.

Die Umschuldung ist nicht in dem Tempo vor sich gegangen, wie das erwartet worden war. Wenn vorhin der Herr Abgeordnete Bachmann gemeint hat, wir hätten aus der Kasse des Reiches Gelder für diesen Zweck vorschießen sollen, so kann ich ihm ver⸗ raten, daß das gänzlich überflüssig war. Obwohl wir nämlich die Anleihen, die uns zur Verfügung standen, nicht ganz unter⸗ bringen konnten aus Gründen, die ich Ihnen nachher noch aus⸗ einandersetzen werde, haben wir den Teil der Anleihen, die wir tatsächlich untergebracht haben, bis jetzt gar nicht gebraucht. (Hört, hört! links.) Wir haben 103 Millionen Mark zur Ver⸗ fügung. Davon haben wir 16 Millionen Mark effektiv aus⸗ gegeben für das innere Deutschland, 25 Millionen Mark kommen für Ostpreußen dazu, der Rest steht noch zur Verfügung, wenn auch ein großer Teil begeben ist. Aber bedenken Sie einmal die ungeheuven Schwierigkeiten dieser Umschuldung, wenn es einmal darangeht, das Grundbuch in Ordnung zu bringen. (Sehr wahr!) Die Umschuldung kommt nämlich immer da in Frage, wo die Verhältnisse bei dem einzelnen Landwirt schon schwierig liegen. Wenn eine neue Hypothek an Stelle einer alten aufgenommen werden muß, gibt es unter Umständen solche Schwierigbeiten, daß das Grundbuchamt allein dadurch wochen⸗ und monatelang in Anspruch genommen wird. Aus diesen Gründen konnte sich die Sache technisch nicht mit der Geschwindigkeit entwickeln, wie das vorgesehen war. Wir hoffen aber, daß im Laufe des ver⸗ gangenen Monats die Zahlen habe ich momentan nicht zur Verfügung von den vorhandenen Geldmitteln ein sehr erheb⸗ licher Teil verbraucht ist, so daß in Bälde wohl die ersten 100 Millionen abgewickelt sein werden.

Die Roggenschuld hat uns natürlich auch beschäfrigt. Sie wissen, daß ich in meiner Eigenschaft als Berichterstatter immer die Meinung gehabt habe, man müsse sie aus der Welt schaffen. Wenn der Kapitalmarkt danach wäre, wie er etwa 1927 war, so wären wir, glaube ich, schon darangegangen und hätten die Sache an der Wurzel gefaßt. Zurzeit wissen wir aber nicht, an welcher „Wurzel“ wir dieses Problem anfassen sollen; denn wir haben die große Sorge, daß wir unter Umständen eine „Wurzel“ dabei ausreißen, deren Beseitigung sehr gefährlich werden könnte. Wenn wir beispielsweise einen Eingriff in das Prioatrecht nach der Richtung machen, daß wir einfach die Beitreibung dieser Roggen⸗ schulden sistieren würden, so könnte das dazu führen, daß der ganze landwirtschaftliche Kredit auf das schwerste erschüttert würde.

Die Golddiskontbank bereitet uns große Sorge. Es sind darüber nicht nur dicke Akten geschrieben wovon ich bekanntlich kein Freund bin —, sondern wir haben auch endlose Verhand⸗ lungen geführt, um dieses Problem zu lösen, wie wir die Land⸗ wirtschaft von diesem Druck befreien. Aber ich glaube, es ist besser, darüber nicht allzuviel zu reden, denn es besteht die Gefahr, daß dieses Reden den landwirtschaftlichen Kredit nicht verbessert, sondern erschwert.

Die Meliorationsfrage, die die gegenwärtige Regierung in den Vordergrund der Erörterung gestellt hat, ist ein Problem, das in seiner Tragweite meist unterschätzt wird, insofern unterschätzt wird, als nicht bekannt ist, daß etwa 30 Prozent unseres gesamten Bodens eigentlich noch einer Melioration bedürfen und daß dafür vielleicht eine Summe von 4 Milliarden notwendig ist, die, auf 20 Jahre verteilt, einen jährlichen Aufwand von bloß 200 Mil⸗ lionen Mark erfordern würde. Sie sehen daraus die Ungeheuer⸗ lichkeit dieser Aufgabe. Wir sind hier aber sehr langsam vom Fleck gekommen. Wir haben die zur Zinsverbilligung vor⸗ handenen Möglichkeiten noch längst nicht ausnutzen können; ich werde darüber noch im Zusammenhang mit dem Kreditproblem reden. Während wir gehofft hatten, 150 bis 200 Millionen ver⸗ billigen zu können, haben wir eigentlich nur den Uebergangs⸗ kredit verbilligen können, den uns die Rentenbankkreditanstalt zur Verfügung stellen konnte. Glauben Sie aber nicht, daß wir etwa diesen Dingen nicht nachgegangen wären. Wir haben auch ver⸗ schiedene Angebote von privater Seite bekommen, und nicht nur bei der Rentenbankkreditanstalt ist die Frage geprüft worden: Zu welchen Bedingungen kann man Geld haben? Da erschrickt man wirklich, wenn man die Sachlage ansieht. Wenn man etwa in Amerika drei Fälle habe ich hier, einen Fall der Renten⸗ bankkreditanstalt und zwei andere Angebote einen Kredit zur⸗

zeit aufnehmen würde, dann ist anzunehmen, daß wir günstigsten⸗ falls einen Auszahlungskurs von 90 Prozent haben würden. Der