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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 32 vom 7. Februar 1929.
S. 4.
(Abg. Graf von Garnier⸗Turawa: Erst wird die Industrie und die Landwirtschaft von Ihnen kaputt gemacht, und dann verlangen Sie Wohnungsbau!) — Herr Graf von Garnier, Sie haben nicht aufgepaßt. Das ist der Erlaß eines Landrats aus Ihrer glor⸗ reichen Zeit, aus dem Jahre 1912. Wenn sich das, was Sie mir zugerufen haben, darauf beziehen soll, so bin ich einverstanden.
Meine Damen und Herren, sofort nach meinem Amtsantritt im Oktober 1926 habe ich auf Grund verschiedener Berichte eine sehr eingehende und intensive Bereisung des Ostens vor⸗ genommen, und da wurde mir von allen Kreisen, mit denen ich reichlich zu sprechen Gelegenheit gehabt habe — nicht nur per⸗ sönlich, sondern auch in großen Veranstaltungen, wo jeder zu Worte kam und frei von der Leber herunter reden konnte.... (Zuruf rechts: Na, na!) — Glauben Sie, daß diese Herren sich mir gegenüber einen Maulkorb angelegt haben? (Zuruf rechts.) — Sie sind ja gar nicht dabei gewesen, mein Herr; Sie wissen ja von gar nichts. — Ich habe bei dieser Gelegenheit mit allen Kreisen der Bevölkerung gesprochen — es waren Vertreter der Gewerkschaften, der Unternehmerverbände, der Landwirtschafts⸗ kammern, der Handelskammern und der Handwerkskammern, die in jeder Beziehung unabhängig sind —, und sie haben mir über⸗ einstimmend gesagt, daß sich in dem ganzen Gebiete während 30 Jahre, teilweise während 100 Jahre kein Vertreter des Staates hat sehen lassen (lebhaftes Hört, hört! links), daß niemand dage⸗ wesen ist, daß höchstens jemand gekommen ist, um mit dem Grafen Sowieso zur Jagd zu gehen, aber nicht, meine Herren, um sich um die Not der Bevölkerung zu kümmern und zu ihrer Abhilfe etwas zu tun. (Große Unruhe.) Jedenfalls, meine Damen und Herren, bemüht sich der heutige Staat trotz seiner schlimmen finanziellen Lage und trotz des verlorenen Krieges ernstlich, die Not der Grenzgebiete zu beseitigen, und gerade Sie aus dem Osten haben angesichts der Millionen und aber Millionen, die jetzt wieder aufgewendet worden sind, keine Urfache, sich über mangelnde Hilfe zu beklagen. Jetzt wird ein Vielfaches von dem aufgewendet, was der alte Staat jemals für den ganzen Osten aufgewendet hat. (Sehr richtig! im Zentrum und links.) Ich freue mich, meine Damen und Herren, daß der Hauptausschuß des Landtages in den letzten Tagen einen Betrag von 15 Mil⸗ lionen Mark für die Grenzgebiete in den Haus⸗ haltsplan eingesetzt hat. Ich hoffe, daß es durch ent⸗ sprechende Abstriche möglich sein wird, den Etat so zu balancieren, daß die 15 Millionen für den Grenzfonds aufrechterhalten werden können. Die Voraussetzung ist natürlich, daß sie in großzügiger, wirtschaftlich aufbauender Tätigkeit verwendet und nicht ver⸗ vlempert werden in einer Reihe von Einzelbeträgen.
Der Hauptausschuß hat beschlossen, die Staatsregierung auf⸗ zufordern, ein Grenzprogramm aufzustellen. Die Arbeiten sind im Gange. Ob ihre Erledigung bis zur dritten Beratung möglich ist, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Aber jedenfalls werden die 15 Millionen wie im Vorjahre die Summe von 10 Millionen auch in diesem Jahre eine zweckentsprechende Ver⸗ wendung und darüber hinaus auch für die nächsten Jahre finden zum Wohle des Ostens und auch der Grenzbevölkerung im Osten, im Westen und im Norden.
Wenn ich hier von den Grenzfragen und von diesen 15 Millionen spreche, kann ich die Gelegenheit nicht vorüber⸗ gehen lassen, ohne mit allem Ernst und Nachdruck auf eine im höchsten Grade bedauerliche Erscheinung hinzuweisen, die auch wieder in den gestrigen Ausführungen des deutschnationalen Redners zum Ausdruck gekommen ist, eine Erscheinung, welche am Ende des vorigen Jahres bereits den Herrn Oberpräsidenten Dr. Siehr Anlaß zu einer dankenswerten öffentlichen Erklärung und zu Ausführungen bei einer besonderen Gelegenheit gegeben hat. Ganz unverantwortliche ausländische Kreise, insbesondere deren Presse, jagen dem Phantom einer Aufsangung Ostpreußens durch Polen nach. Sie hoffen noch immer, Ostpreußen auf diesem oder jenem Wege vom Reich trennen zu können. Diese syste⸗ matisch in Wort und Schrift vertretenen Pläne können der Be⸗ friedung Europas nur schaden; sie werden auch an der Macht der Tatsachen zerschellen. Aber mehr noch als solche ausländischen Unruhestifter sind diejenigen Deutschen zu brandmarken, die solche Machenschaften darin unterstützen, daß sie Gerüchte als glaubhaft hinstellen und sie womöglich noch verbreiten, Herr Graf Garnier, als könnte Preußen oder das Reich auch nur mit dem Gedanken spielen, Ostpreußen jemals abzuschreiben oder zu irgend⸗ einem Handelsobjekt zu machen und dergleichen mehr. Herr Graf Garnier, Sie haben gestern gesagt, daß, wenn kein anderes System als das republikanische kommt, dann werden unsere Enkel und Urenkel im Osten polnisch sein. (Lebhafte Zurufe rechts.) Auch von der Auflösung der Gutsbezirke werden den Gewinn die Polen haben. (Zuruf rechts: Es geht doch alles pleite! — Leb⸗ hafte Zurufe und große Unruhe links.) Das hat mit dem System nichts zu tun (lebhafter Widerspruch rechts); aber das Ihnen un⸗ bequeme System als Entschuldigungsgrund für den Verlust deutschen Landes anzuführen, das ist charakteristisch für Ihre Kampfesweise. (Sehr richtig! links. — Zuruf rechts: Am 9. No⸗ vember fing der Verlust deutschen Landes an! — Große Unruhe links und Rufe: Landesverrat!) — Der 9. November ist der dicke Strich, der unter Ihre Politik gezogen worden ist. (Sehr richtig! links. — Zurufe rechts.) — Ich bätte es auch lieber gesehen, wenn Sie für das, was Sie vor dem Kriege und während des Krieges verantwortlich getan haben, auch nach dem Kriege die Verant⸗ wortung hätten übernehmen müssen. (Sehr gut! links.) Das hätte ich wirklich lieber gesehen; aber Sie waren nicht da. (Sehr gut! links. — Widerspruch und Lachen rechts. — Große Unruhe. — Zuruf rechts: Das ist unwahr! — Gegenrufe links. — Glocke des Präsidenten.) — Meiner Damen und Herren, die Staats⸗ regierung trägt im Rahmen des Möglichen der schwierigen wirt⸗ schaftlichen Lage des abgeschnittenen Ostpreußens und der zwingenden Notwendigkeit, es zur Gesundung zu führen, durch⸗ aus Rechnung. Wie soll aber die Gesundung herbeigeführt werden, wenn nicht die gesamte Bevölkerung wie ein Mann solche
törichten Gedanken des Verlustes des Ostens mit Entrüstung
zurückweist! Grenzt es nicht an Wahnsinn, überhaupt nur anzu⸗ nehmen, es könne irgendeine wie immer zusammengesetzte Regie⸗
rung freiwillig auf das kerndeutsche Ostpreußen verzichten? Vom
Regierungspräsidenten von Düsseldorf bekam ich gestern abend einen Bericht, in dem er mir mitteilt, daß die Nationalsozialistische ““ b 88 1“ 8
hafte Zustimmung bei der Sozialdemokratischen Partei.)
geteilt habe.
Deutsche Arbeiterpartei die Genehmigung nachgesucht hat, Plakate folgenden Inhalts zu verbreiten: Der Pole will es! Ostpreußen in Gefahr! Ostpreußen soll polnisch werden! Der Pole will es! Deutsche Verräter helfen ihnen! Wer sind die Hintermänner? Stecken sie auch in der Regierung? — Das ist, meine Damen und Herren, doch eine Demagogie, eine unerhörte Kampfesweise, die nicht scharf genug gebrandmarkt werden kann. (Große Unruhe und lebhafte Zurufe links. — Lebhafte Zurufe rechts.) — Haben Sie geglaubt, daß ich auf die unerhörten Ausführungen des Grafen Garnier ruhig bin oder Sie mit Sammethandschuhen an⸗ fasse? Ich habe notwendig, gegenüberzustellen, was Sie waren, und Sie zu zeigen. (Sehr richtig! links.) Ich sage noch einmal: grenzt es nicht an Wahnsinn, überhaupt nur anzunehmen, es könne irgendeine wie immer zusammengesetzte Regierung frei⸗ willig auf das kerndeutsche Ostpreußen verzichten? (Zuruf rechts: Es kommt doch dazu!) — Wenn Sie sich fatalistisch damit abfinden, dann bauen Sie doch diesem Furchtbaren vor! Sehen Sie das doch ein! (Zurufe rechts: Sie lassen es verdorren!)) — Von Psyche und Fingerspitzengefühl haben Sie niemals eine Ahnung gehabt!
Merken es denn nicht die, die solchen Einflüsterungen zugäng⸗ lich sind, wenn sie unter ausdrücklichem oder stillschweigendem eigenen Bedauern von einer zwangsläufigen Entwicklung faseln, das Spiel jener ausländischen Agitatoren und Agenten? Wohl blutet gerade Ostpreußen noch aus vielen alten und neuen Wunden. Aber das eine kann nicht geleugnet werden, daß eine großzügige Ostpreußenhilfe eingeleitet und teilweise schon durch⸗ geführt ist, daß Reich und Preußen weit über 100 Millionen im letzten Jahre der Wirtschaft des unter den Kriegsfolgen, ins⸗ besondere auch der Grenzziehung, schwer leidenden Ostpreußens zu⸗
geleitet haben und weiter ehrlich und gewissenhaft bemüht sind,
im Rahmen des nur irgendwie Tragbaren Ostpreußen zu helfen und zu unterstützen. Nicht laut genug kann ich daher erklären, daß, wer sich zum Träger und Verbreiter solcher unsinnigen Ge⸗ rüchte macht, unendlich töricht und verantwortungslos handelt. (Lebhafte Zustimmung links.) Meine Damen und Herren, ich bin mir nun im Augenblick im Zweifel, ob ich auf alles das, was sonst noch gesagt worden ist, auf die Anfragen, die Anführung von Einzelfällen und auf Richtigstellungen, soweit Personalien von Herrn Grafen von Garnier angeführt worden sind, eingehen soll. Ich habe Ihre Zeit von gut *¾ Stunden in Anspruch ge⸗ nommen. Ich will aber wenigstens einiges richtigstellen und Ihnen Gelegenheit geben, auch dazu noch Stellung zu nehmen.
Meine Damen und Herren, wie schon im vorigen Jahre, ist auch in diesem Jahre trotz der heißen Debatten hier in diesem Hause jedenfalls eine wesentliche innerpolitische Beruhigung fest⸗ zustellen, und gegenüber den verschiedenen staatsumstürzenden Programmen und Phrasen haben sich die republikanisch⸗ demokratischen Tatsachen des neuen Staates doch als die stärkeren Elemente erwiesen. Die politisch radikalen Wehrverbände, die wahrscheinlich noch beim Polizeietat Gegenstand der Erörterung sein werden, lassen sich daher, um ihre innere Hohlheit zu ver⸗ bergen, verstärkt auf sogenannte Kundgebungen ein. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Meinen Sie das Reichs⸗ banner? — Heiterkeit.) — Das Reichsbanner ist ja kein radikaler Wehrverband; Sie haben wieder falsch gehört. (Erneute Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Jedenfalls erweist es sich da, daß der heutige Staat den ihm ablehnend und feindlich gegen⸗ überstehenden Verbänden eine erstaunliche Langmut zeigt. Aber auch das ist doch ein Zeichen der inneren Stärke des heutigen Staates und ein Beweis für seine innere Verankerung im Volke. (Zurnfe bei der Deutschnationalen Volkspartei.) — Daß wir uns das gefallen lassen, ist doch kein Zeichen der Angst. — In den radikalen und zunächst unpolitisch und antiparlamentarisch sein wollenden Verbänden ist die Entwicklung in den letzten Jahren immer stärker in der Richtung des Politischen gegangen. Daß die Staatsregierung natürlich diese Organisationen beobachtet, ist ganz selbstverständlich; aber Anlaß zum Einschreiten hat es ja bisher noch nicht gegeben.
In einem Fall möchte ich aber doch besondere Ausführungen machen. Im Jahre 1928 hat die Organisation, von der ich nun⸗ mehr sprechen will und die ja in letzter Zeit wegen des Volks⸗ begehrens nach Aenderung der Verfassung viel von sich reden gemacht hat, nämlich der „Stahlhelm“, Bund der Front⸗ soldaten, eine Reihe von Kundgebungen veranstaltet, in denen die bestehende Staatsform und ihre Einrichtungen als völlig minderwertig bezeichnet und ihr schärfster Kampf angesagt worden ist. In Fürstenwalde hat der Landesverband Brandenburg des „Stahlhelms“ am 1. und 2. September vovigen Jahres in einer als Haßgesang inzwischen bekannk gewordenen Kundgebung unter anderem gesagt:
Wir hassen mit ganzer Seele den augenblichlichen Staats⸗ aufbau, seine Form und seinen Inhalt, sein Werden und sein Wesen. Wir hassen diesen Staatsaufbau, weil in ihm nicht die besten Deutschen führen, sondern weil in ihm ein Parla⸗ mentarismus herrscht, dessen System jede verantworkungsvolle Führung unmöglich macht.
(Sehr wahr! bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Solche und ähnliche Auslassungen des „Stahlhelms“, die übrigens auch auf der Führertagung in Magdeburg, ich glaube vor 14 Tagen, in offigiellen Kundgebungen bestätigt worden sind, legen der Staats⸗ regierung zum mindesten die Frage nahe, zu prüfen — hören Sie (zu der Deutschnationalen Volkspartei) genau zu — in⸗ wieweit die Mitgliedschaft und die Betätigung von Beamten (aha! bei der Deutschnationalen Volkspartei) in einem solchen Ver⸗ bande und ähnlichen Organisationen noch vereinbar ist mit den Pflichten, die der Beamte dem Staat, nämlich dem heutigen Staat, und seiner Verfassung gegenüber zu erfüllen hat. (Leb⸗ Herr Graf von Garnier sagte gestern, daß der Bürgermeister von Lichtenberg in einer Versammlung gesagt hätte: Wer sich von meinen Beamten zum „Stahlhelm“ bekennt, fliegt! (Abg. Graf von Garnier⸗Turawa: So ist mir berichtet worden!) — Sie sind wieder mal falsch berichtet worden; das hat er nicht gesagt. (Abg. Graf von Garnier⸗Turawa: Was hat er denn gesagt?) — Er hat etwas Aehnliches gesagt, wie das, was ich Ihnen eben mit⸗ Ganz abgesehen davon, daß er auch gar nicht die Macht hätte, so zu handeln, würde er nicht so töricht sein, etwas derartiges zu sagen. (Zuruf bei der Deuschnationalen Volks⸗
partei.) — Das wird Ihnen gelegentlich der Beantwortung der kleinen Anfrage gesagt werden. Ich kann jetzt nicht auf alles antworten. Meine Damen und Herren, die in der Ver⸗ fassung dem Beamten gewährleistete politische Meinungsfreiheit (lebhafte Zurufe bei der Deutsch⸗ nationalen Volkspartei, das selbstverständliche Recht seiner un⸗ eingeschränkten staatsbürgerlichen Betätigung (erneute Zurufe bei der Deutschnationalen Volksparter) kann und darf nicht aus⸗ gelegt werden als ein Freibrief für sie, den Staat zu bekämpfen, herabzusetzen oder zu schädigen. (Lebhafte Zustimmung bei der Sozialdemokratischen Partei — Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.) — Wenn ich hier Ihnen gegenüber die brutale Faust erwähnen würde, die der alte Staat gegenüber seinen Beamten ständig angewandt hat, würden Sie mir sagen (Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei) — und vielleicht mit Recht sagen — daß wir ja heute in einem neuen Staate leben. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Aber dieselbe Faust ge⸗ brauchen!) Deswegen zitiere ich das nicht. Aber im alten Staate haben die Beamten nicht einen Bruchteil der Freiheit gehabt, sich politisch — auch gegen den Staat — zu betätigen, die ihnen heute gewährt ist. (Zurufe bei der Deutschnationalen Volks⸗ partei.) — Meine Herren, das überlasse ich Ihnen, in ihren Volks⸗ versammlungen so zu reden. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volksparkei.) In meinem Wahlkreise haben Sie derartiges von mir nicht gehört. (Widerspruch und Zurufe bei der Deutsch⸗ nationalen Volkspartei.) — In Bebra, wo sie abgebürstet worden sind? (Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.)
In dasselbe Gebiet, meine Damen und Herren, fällt eine Kundgebung, die in der letzten Zeit wegen der Person des Redners besondere Beachtung gefunden und in der Oeffentlichkeit große Erregung hervorgerufen hat und die auch hier zum Gegenstand einer kleinen Anfrage gemacht. worden ist Wir sind es ja nach⸗ gerade gewöhnt, daß auf Tagungen des Landbundes die nicht zu⸗ bestreitende wirtschaftliche Krisis eines großen Teiles der deutschen Landwirtschaft in ganz unverantworklicher Weise dem heutigen Staate zur Last gelegt wird. Wenn aber solche Vorwürfe erhoben werden von dem Leiter einer großen Organisation von deutschen und preußischen Gemeinden, und wenn diese Vorwürfe nach Dar⸗ stellungen der Tagespresse gleichzeitig verbunden sind mit Be⸗ schimpfungen, Beleidigungen und Herabsetzungen der Männer, die in der Zeit des Zusammenbruches des alten Staates sich nicht scheuten, die schwere Last der Verantwortung auf sich zu nehmen, dann muß gleichfalls jede auf Würde haltende Regierung sich die Frage vorlegen, ob sie mit einem solchen Geschäftsführer oder, wenn die Organisation preußischer und deutscher Gemeinden ihn sich gefallen läßt (Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei: Aha!l), auch mit dieser überhaupt verhandeln und Beziehungen
pflegen soll. (Lebhafte Zustimmung bei der Sozialdemokratischen
Partei und den Deutschen Demokraten — Zurufe bei der Deutsch⸗ nationalen Volkspartei.) — Das sage ich immer. Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube. Das ist doch eigentlich auch ganz selbstverständlich. Wer noch auf Selbstachtung hält, verkehrt nicht mit Leuten, die ihn beschimpfen. Wenn Sie anderer Meinung sind, ist unsere Moral eine verschiedene. (Lebhafte Rufe: Sehr gut! bei der Sozialdemokratischen Partei — Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Sie können gar nicht von Moral sprechen!) Es wird natürlich geschehen (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Grzesinski und Moral) — meine Moral steht turmhoch über der Ihren! — (Sehr richtig! bei der Sozialdemokratischen Partei), wenn nicht seitens der in Frage kommenden Organisationsleitung eine ausreichendere Aufklärung als die bisher in der Oeffentlichkeit bekannt gewordene gegeben wird. Die bloße Ankündigung aber, meine Damen und Herren, daß die Staatsregierung auf Grund von Pressemeldungen über diese Rede des Herrn Dr. Gerecke Ermittlungen anstellt, hat schon dazu geführt, daß ihr Engherzigkeit und Verletzung der Verfassung vorgeworfen wird, die ja die Verfassung jedem Staats⸗ bünger volle politische Betätigungsfreiheit gewähre.
Mit welchen Mitteln da von rechts gearbeitet wird, dafür möchte ich — es ist doch immerhin erheiternd — Ihnen, meine Damen und Herren, ein Beispiel geben. In der „Nachtausgabe“ vom 24. Januar heißt es unter der Ueberschrift: „Die Hetze gegen Dr. Gerecke!“:
Der deutsche Landgemeindetag schreibt uns: Und nun kommt eine tendenziöse Darstellung der Vorgänge der Rede des Herrn
Dr. Gereche und was im einzelnen gesagt worden ist und dann beißt es am Schluß:
Jedenfalls würde die Ausführung der Drohung, das Staatsministerium beabsichtige, in dieser Angelegenheit auf Grund des Republikschutzgesetzes den Staatsanwalt gegen den Präsidenten des Deutschen Landgemeindetages in Bewegung zu setzen, wieder einmal eine glänzende Gelegenheit für die Staatsregierung sein, sich zu blamieren.
Darauf schreibt der Verband der Preußischen Landgemeinden mir unter dem 25. Jannar:
Eine Nachricht des Deutschen Landgemeindetages in dieser Angelegenheit an die „Berliner Nachtausgabe“ oder irgendeine ander Zeitung ist überhaupt nicht erfolgt. Ich persönlich habe lediglich der „Berliner Nachtausgabe“ auf telephonische Anfrage fernmündlich mitgeteilt, daß die in der Presse verbreitete Nach⸗ richt, der Vorstand des Deutschen Landgemeindetages habe sich in seiner Sitzung mit der Rede des Herrn Landrat Dr. Gerecke in Stettin beschäftigt, unzutreffend sei; der Vorstand habe sich lediglich mit den Entwürfen eines Steuervereinheitlichungs⸗ gesetzes befaßt. Alle weiteren Kommentare, insbesondere der letzte Absatz der Notiz, stellen redaktionelle Zusätze dar. Die schriftliche Bestätigung dieser meiner Mitteilung seitens der Redaktion der „Berliner Nachtausgabe“ habe ich in Händen.
2 (gez.) Standke, Generalsekretär.
(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)
Verantwortl. Schriftleiter: Direktor Dr. Tyro 1, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: 11“ Mengering in Berlinunu. Verlag der Geschäftsstelle (Nengering) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, Berlin Wilhelmstraße 32.
Sieben Beilagen Börsenbeilage und drei Zentralhandelsregisterbeilagen).
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Leipzig.
8
1. Handelsregister.
Landsberg, Warthe. Handelsregistereintragungen. Neueintragungen am 7. 1. 1929 unter s. A 894U. „Hermann Wilke“ zu andsberg (Warthe) und als Inhaber der Fliesenlegermeister Hermann Wilke 1 Landsberg (Warthe. unter H.⸗R. A 95: „Mevdam Drogerie Walter Bohm“ u Landsbera (Wartbhe) und als In⸗ aber der Drogist Walter Bohm zu Landsberg (Warthe). Am 12. 1. 1929 unter H.⸗R. A 896: „Rudolf Schneider“ u Landsberg (Warthe) und als In⸗ beber Kaufmann Rudolf Schneider zu andsberg (Warthe). Am 16. 1. 1929: „Max Stürmer“ 72 Landsberg (Warthe) und als Inhaber Kaufmann Max Stürmer zu Landsberg (Warthe). Ver⸗ änderungen am 16 1. 1929 bei der offenen Handelsgesellschaft H.⸗R. A 840, „Ernst Lehmann & Co.“ zu Landsberg (Warthe): Der Kaufmann Paul Leh⸗ maonn ist aus der Gosellschaft aus⸗ geschieden. Die Gesellschaft ist auf⸗ gelöst. Die Firma ist in „Ernst Loh⸗ mann“ geändert. Der bisherige Ge⸗ sellschafter Kaufmann Ernst Lehmann in Landsberg (Warthe) ist alleiniger Inhaber der Firma. Am 26. 1. 1929 bei der offenen Handelsgesellschaft H.⸗R. A 667. „Emil List“ zu Landsberg (Warthe): Kaufmonn Emil List ist ver⸗ storben, für ihn ist die Witwe Olge List geb Weinert zu Landsberg (Warthe) els perfönlich hoftende Gesellschafterin einoetreten. Auflösung am 8. 1. 1929 H.⸗R. B 53, „L opold Obersizko Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung“ zu Landsberg (Warthe): Die Gesellschaft ist durch Beschluß der Gesellschafter⸗ versammlung vom 28. Dezember 1928 aufgelöst. Kaufmann Arnold Rosen⸗ baum zu Landsberg (Warthe) ist Liaui⸗ dotor. Löschungen am 7. 1. 1929 H.⸗R. A 747. „Paul Neumann vorm. Feora Foseyh“ zu Landsberg (Warthe). Am 8. 1. 1929 H.⸗R. A 725 „Heinrich Better“, Breslau. Zweigniederlassung Landsberg (War’he). Von Amts wegen am 90. 1. 1929 H.⸗R. A 82. „Panl Ottow“: H.⸗R. A 172 „A. Fiedler Inh. Hironymus Ruczyuski“; H.⸗R. A 294, „Gebr. Neugebauer Julins Wolff Nach⸗ folaer“; H.⸗R. A 353. „Küas & Co“ H.R. A 371, „Fritz Textor“; H.⸗R. X 421, Kurt Casper“ und H.⸗R. A 702, „Sritz Willers“, sämtlich zu Landsberg arthe). H (Warthe). 1. Februar 1929. “ Das Amtsgericht. Landshut. [94525] M. Weithenauer, Sitz Landshut: In⸗ haber nunmehr: Franz Weithenauer, Koufmann, Landshut. Landshut, 29. 1. 1929. Amtsgericht.
— —
Langendreer. [94526]
In unser Handelsregister Ab⸗ teilung A Nr. 170 ist heute bei der Firma „Eisenwerk Langendreer Franz Kappius & Co“ in Langendreer ein⸗ etragen worden, daß die Firma er⸗ oschen ist. 1 Langendreer, den 13. Dezember 1928. Das Amtsgericht.
[94527]
In das Handelsregister ist heue ein⸗ getragen worden:
1. auf Blatt 13 049, betr. die Firma Martin Kaufmann in Leipzig: In das Handelsgeschäft ist der Kautmann Arthur Moritz Kaufmann in Leipzig eingetreten. ie Gesellschaft ist am 1. Februar 1929 errichtet worden. Seine Prokura ist erloschen.
2. auf Blatt 10 111, betr. die Firma E. Kretzschmar in Leipzig: Die Ge⸗ sellschafterin Emma Anna Charlotte Kretzschmar führt infolge Verehelichung den Familiennamen Karnstedt.
3. auf Blatt 25 883, betr. die Firma Leipziger Wäsche⸗ und Kleider⸗ fabrik Reiter & Co. in Leipzig: Die Gesellschaft ist 1. Rudolf Mahler ist als Gesellschafter aus⸗ geschieden. Otto Mahler führt das Handelsgeschäft und die Firma als Alleininhaber fort.
4. auf Blatt 18 391, betr. die Firma Leipziger Textilgesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung in Leipzig: Pro⸗ kura ist dem Kurt Paul⸗ Erwin Daniel in Leipzig erteilt.
5. auf Blatt 4987, betr. die Firma Georg Blumenthal & Co. in Leipzig: Die Gesells stt ist auf ee Dr. Julius Blumenthal ist als Gese schafter ausgeschieden. Georg Blumen⸗ thal führt das Handelsgeschäft und die als Alleininhaber fort. Die Handelsniederlassung ist nach Berlin verlegt, weshalb die Firma hier in Wegfalt kommt.
6. auf Blatt 25 550, betr. die Firma „Baufa“ Falzbaupappen Alfred meünee, in Feipaig⸗ c Handels⸗ niederlassung ist na euditz ver⸗ feßt, welhalt dst Fach. hier in Weg⸗ fall kommt. — 8
[94524;
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8 Zweite Zentralhandelsregisterbeilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanze zugleich Zentralhandelsregi
Berlin, Donnerstag, den 7. Februar
7. auf Blatt 9145, betr. die Firma Chromo⸗Papier⸗ und Carton⸗ Fabrik vorm. Gustav Najork Actien⸗ gesellschaft in Leipzig: Johannes Wilhelm August Schulze ist als Mit⸗ lied des Vorstands ausgeschieden. Pro⸗ ura ist dem Diplomingenieur Johannes Kurt Bauer in Leipzig er⸗ teilt. Er darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstands⸗ mitglied oder einem anderen Proku⸗
risten vertreten.
8, auf Blatt 26 068 die Firma Condor Verlag Pütz & Comp. in Leipzig (Poniatowskistr. 1). Gesell⸗ schafter sind: der Redakteur Johann Wilhelm Pütz und Elly Johanne vhl. Sachse, 877 Petzold, beide in Leipzig. Die Gesellschaft ist am 9. Januar 1929 errichtet worden. (Angegebener Ge⸗ schäftszweig: Herstellung und Vertrieb von Zeitschritten aller Art.)
9. auf Blatt 26 069 die Firma Bade⸗Kaolin⸗Vertrieb Margarete Schuffenhauer in Leipzig (Ranst. Steinweg 35/37). Margarete Schuffen⸗ haner geb. Ziegler in Leipzig ist In⸗ aberin.
10. auf den Blättern 19 015, 17 446, 7123 und 23 640, betr. die Firmen Leipziger Gebäck⸗ u. Zuckerwaren⸗ fabrik vormals Gebrüder Peschko, Otto Bauer, Fr. Wilh. Ai und Elsa Busch, sämtlich in Leipzig: Die Firma ist erloschen.
11. auf Blatt 15 527, betr. die Firma Adolf Hebenstreit in Leipzig: Adolf “ ist — infolge Ablebens — als Inhaber ausgeschieden. Maria Wilhelmine verw. Hebenstreit gesch. Tietze geb. Zinke in Leipzig ist In⸗ haberin.
Amtsgericht Leipzig, Abt. II B, am 1. Februar 1929.
Lingen. 94528] In unser Handelsregister A Nr. 173 ist heute 1“ J. u. H. Krapp in Lingen und als persönlich “ Gesellschafter die Kaufleute Josef und Heinrich Krapp in Meppen. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat 1. Januar 1929 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder einzelne Gesellschafter ermächtigt. Ge⸗ löscht sind in Abt. A Nr. 120 die Firma August Bergen in Lingen und Nr. 128 die Firma Bernhard Coppenrath in Lingen.
Amtsgericht Lingen, 30. Januar 1929.
Ludwigshafen, Rhein. (94060] 1. Neueintragungen:
1. Karl Schemel in Speyer, Gilgen⸗ straße 24. Inhaber Hermann Stephan, Kaufmann in Speyer. — Zigarven⸗ fabrik. — Einzelprokurist: Hermann Püttmann, Kaufmann in Speyer. Der Sitz der Firma war bisher in Hocken⸗ heim in Baden.
2. Carl Biffar in Neustadt a. d. Hdt. Inhaber Albert Biffar, Kaufmann in Keustadt a d. Hdt. Großhandlung in sämtflichen londwirtschaftlichen Bedarfs⸗ artikeln, Dünge⸗ und Pflanzenschutz⸗ mitteln, Zucker⸗ und Kolonialwaren. Der Sitz der Firma war bisher in Maikommer.
3. Schuhhaus Ideal Inh. Rubin Andermann in Ludwigshafen a. Rh., Rohrlachstr. 14. Inhaber Rubin Ander⸗ mann, Kaufmann in Ludwigshafen a. Rh. — Schuhwarenhandlung.
4 Kaufhaus Emilie Rehm, Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Hand⸗ arbeiten. Manufakturwaren, Grün⸗ stadt, Pfalz, in Grünstadt, Angast Nr. 4. Inhaber Emilie Rehm geb. Reichert, Witwe in Grünstadt.
2. Veränderungen:
1. Süddeutsche Metallwarenfabrik, Kommanditgesellschaft in Mußbach: Mit Wirkung ab 1. 1. 1929 wurde die Einlage eines Kommanditisten herab⸗ gesetzt.
2. Johannes Brechtel in Ludwigs⸗ hafen a. Rh.: Das bisher als Einzel⸗ firma betriebene Geschäft wird seit 1. Januar 1928 als offene Handels⸗ gesellschaft unverändert fortgeführt. Ge⸗ sellschaf er sind: 1. Wilhelmine Brechtel geb. Hettmannsperger, Witwe von Jo⸗ hannes, 2. Walter Peter Brechtel, In⸗ genieur, 3. Irma Susanna Stepp geb. Brechtel, alle in Ludwigshafen a. Rh. Einzelprokurist: Karl Stepp, Kaufmann in Lydwigshafen a. Rh. Gesamt⸗ prokurist: Adolf Neu, Kaufmann in Ludwigshafen a. Rh. Geschäftszweig: Tiefbrunnenanlagen, Pumpenfabrik, Bohrunternehmung, Spezialfabrik für Brunnenbau⸗ und Tiefbohrwerkzeuge. — Zur Ver'retung der Gesellschaft und Zeichnung der Firma sind nur die beiden Gesellschafter Frau Wilhelmine Brechtel geb. Hettmannsperger und Walter Peter Brechtel, und zwar feder allein, be⸗ rechtigt. Die Gesellschafterin Irma Susanna Stepp ist von der Vertretung ausgeschlossen.
3 Dr. F. Raschig in Ludwigshafen a. Rh.: Die Prokura des Richard Remmele ist erloschen.
übernommen und führt dasselbe als
ster für das D
eutsche Reich
4. Max Weil in Neustadt a. d. Hdt.: Großschierstedt bei Aschersleben. Zur
Die Prokura des Max Walter Schmidt ist erloschen.
5. Kühne & Aulbach in Ludwigs⸗ hafen a. Rh.: Der bisherige Inhaber Max Aulbach ist gestorben. Das Ge⸗ schäft ist auf seinen minderjährigen Sohn Max Aulbach, geb. 8. 2. 1915. als Alleinerbe übergegangen. Gesetzliche Vertreterin ist die Mutter Elisabeth Feng geb. Gräff in Ludwigshafen a
6. Georg Bauer in Neustadt a. d. Hdt.: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Geschäft ist mit Firmenfor führungs⸗ recht, Forderungen und Verbindlich⸗ keiten auf den bisherigen Gesellschafter Heinrich Jakob Bauer übergegangen, der es unverändert weiterführt.
7. M. Kahn vorm. Herm. Gold⸗ mann in Neustadt a d Hdt.: Einzel⸗ e Alfred Kahn, Kaufmann in
eustodt a. d. Hdt.
8. Ludwig Hill, Nachfolger, In⸗ haber Rudolf Rahm in Neustadt ga. d. Hdt.: Der bisherige Inhaber ist gestorben. Das Geschäft wird von dessen Witwe Amalie Rahm geb. Müller in Hambach als Alleinerbin unverändert fortgeführt Einzelprokurist: Rudolf Rahm, Kaufmann in Hambach. 8
9. Elias Kling in Speyer: Die Prokura des Ernst Kling ist erloschen. Die Kaͤufleute Ernst Kling und Sally Katz, beide in Spever, sind am 1. Ja⸗ nuar 1928 als persönlich haftende Ge⸗ sellschafter in das Geschäft eingetreten, welches nunmehr in offener Handels⸗ gesellschaft unverändert fortgeführt wird.
10, Krauß & Britsch in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Dammstr. 16 a; Der Sitz der Firma war bisber in Mannheim. Inhaber Karl Bri sch. Kaufmann in Monnheim. Modesourngagle, Schnitt⸗ muster und Schneidereibedarf. Der Kaufmann Robert Ehinger in Mann⸗ heim ist am 1. Jannar 1929 als persön⸗ lich haftender Gesellschafter in das Ge⸗ schäft eingetreten, welches nunmehr in offener Handelsgesellschaft unverändert fortgeführt wird.
11. Gebr. Fuchs in Ludwiashafen g. Rh., Hauptniederlassung in Leivzig: Der Kaufmann Isaak Laufer in Mann⸗ heim hat das Geschäft der Zweignieder⸗ lassung Ludwigashafen a. Rh. mit Aktiven, unter Ausschluß der Passiven,
Einzelkanfmann unter der Firma Gebr. Fuchs Nachf. Inh. Isaak Laufer mit Ludwigshafen a. Rh. als Hauptnieder⸗ lassung weiter 3. Gelöschte Firmen: Gebrüder Gastauer in Grünstadt. Ludwigshafen a. Rh., 26. Jan. 1929. Amtsgericht. — Registergericht.
Lutter, Barenberg. [94529]
In das hiesige Handelsregister ist beute bei der A. Pott, Holzstoffabrik in Wolfshagen, folgendes eingetragen:
Neuer Eigentümer: Ehefrau des Kaufmanns Emil Pott, Edich geb Völker in Wolfshagen. Ferner: Der Uebergang der in dem Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen ist bei der mit Wirkung vom 18. Dez. 1928 erfolgten Uebertragung des Geschäfts auf die Ehefrau Edith Pott geb. Völker ausgeschlossen. Die Prokura der Ehe⸗ frau Edich Pott geb. Völker ist er⸗ loschen. Dem Ehemanne der Inhaberin, Kaufmann Emil Pott, ist Prokura erteilt. *
Lutter a. Bbge., 22. Dezember 1928.
Das Amtsgericht. 3
ö“ Magdeburg. [94530]
n unser Handelsregister ist heute eingetragen worden:
1. bei der Firma 1 Ge⸗ hehch mit beschränkter Haftung in
agdeburg unter Nr. 247 der Abtei⸗ kung B: Durch Gesellschafterbeschluß vom 2. Oktober 1928 ist das Stamm⸗ kapital um 8000 Reichsmark erhöht. Es beträgt jetzt 24 000 Reichsmark Durch gleichen Beschluß ist der Gesellschafts⸗ vertrag entsprechend der Kapitaler⸗ geändert.
2. bei der Firma Grund⸗ Kredit⸗ und Handels⸗Gesellschaft Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Magdeburg unter Nr. 1287 der Abteilung B: Die Vertretungsbefugnis des Ernst Haupt ist beendet. Der Kaufmann Erwin Kempf in Magdeburg ist zum Geschäfts⸗ führer bestellt. Weiter n daselbst ein⸗ getragen: Die Vertretungsbefnanis des Erwin Kempf ist beendet Der Kauf⸗ mann Ernst Jeserich in Magdeburg ist zum Geschäftsführer bestellt. 1
3. bei der Firma Otto Felgenträger in Magdeburg unter Nr. 196 der Ab⸗ ten A: Die Firma ist erloschen.
4. bei der Firma Otto Kuche in Magdeburg un er Nr. 3604 der Abtei⸗ lung A: Die Firma ist in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt, die am 5. Januar 1929 begonnen hat. Per⸗ sönlich haftende Gesellschafter sind der Kaufmann Wilhelm Bäker in Magde⸗
rat kann einzelnen Vorstandsmitg
burg und das Fräulein Anna Kuche in
Vereretung der Gesellschaft sind nur beide Gesellschafter gemeinschaftlich be rechtigt. Der Uebergang der in dem Betrieb des Geschäfts begründeten For⸗ und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch die Gesellschafter Wilhelm Bäker und Anna Kuche S en. Die Prokura des Wilhelm Bäker ist erloschen. Magdeburg, den 31. Januar 1929. Das Amtsgericht A. Abteilung 8.
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[94531]
Magdebu .194 ist heute
rg.
In unser Fandelsregister eingetragen worden:
1. bei der Firma Eissnaune. und Ver⸗ E“ mit be 1I Haftung in Magdeburg unter Nr. 1046 der Ab⸗ teilung B: Die “ des Liquidators ist beendet. Die Firma ist erloschen.
2. bei der Firma Carl Fessel in Magdeburg unter Nr. 4113 der Ab⸗ teilung A: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der disherige Ge eneg. elmut Fessel ist alleiniger Inhaber der Firma.
3. die Firma U. T. Lichtspiele Arnold Bernstein in Magdeburg unter Nr. 4387 der Abteilung A. Inhaber ist der In⸗
enieur Dr.⸗Ing. Arnold Bernstein in
F
Magdeburg, den 1. Februar 1929.
Das Amtsgericht A. Abteilung 8.
[94532]
Magdebur heute
In unser Fandelsregister ist eingetragen worden:
1. die Firma Gasversorgung Magde⸗ burg⸗Anhalt Aktiengese schaft mit dem Sitz in Magdeburg unter Nr. 1385 der Abteilung B. Gegenstand des Unter⸗ nehmens ist: a) der Bezug und der Ver⸗ trieb von Gas und verwandten Kohlen⸗ produkeen, insbesondere innerhalb der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt und der angrenzenden Gebiete, b) der Erwerb, die Errichtung und Be⸗
teiligung an Unternehmungen, die Gas
erzeugen, liefern oder vertreiben, c) die Führung von Geschäften aller Art, die den Fesellschaf tzwe zu fördern ge⸗ eignet sind. Die Gesellschaft ist berechtigt Zweigniederlassungen zu errichten. Das rundkapital beträgt 5 Millionen Reichsmark (1000 Aktien zu je 5000 Reichsmark, sämtlich auf den Namen lautend). Vorstandsmitglieder sind der Stadtrat Herbert Goldschmidt in Magde⸗ burg und der Rechtsanwalt Dr. Fried⸗ rich⸗Karl Krüger in Dessau. Dem Wil⸗ heln Boje in Magdeburg ist derart rokura erteilt, daß er berechtigt ist, die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitglied oder einem stellver⸗ tretenden Vorstandsmitglied zu ver⸗ treten. Der Gesellschaftsvertkag der Aktiengesellschaft ist am 11. Januar 1929 festgestellt. ie Gesellschaft wird vertreten durch zwei “ glieder oder durch ein Vorstandsmitglied und einen Prokuristen. Der 6B iedern die Befugnis erteilen, allein die Gesell⸗ schaft zu vertreten. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Die Aktien sind zum Nennbetrage ausgegeben. Der Vorstand besteht je nach der Bestimmung des Aufsichtsrats aus mindestens zwei Mitgliedern. Die öB und stell⸗ vertretenden Vorstandsmitglieder wer⸗ den vom Aufsichtsrat bestellt und ab⸗ derge Der erste Vorstand ist von den Gründern bestellt. Alle öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft er⸗ folgen im Deutschen Reichsanzeiger und im Magdeburger Amtsblatt. bie Gene⸗ ralversammlung wird durch den Auf⸗ sichtsratsvorsitzenden oder den Vorstand durch einmalige “ in diesen Blättern unter Mitteilung der Tagesordnung mindestens 14 Tage — den Tag des Frscheinens und der Gene⸗ ralversammlung nicht mitgerechnet — vor dem anberaumten Termin berufen. Die Gründer, die sämtliche Aktien über⸗ nommen haben, sind: 1. Georg Bucksch, Magistratsrat, 2 Dr. Heinz Lewin⸗ Guradze, Magistratsassessor 3. Karl Schneider, Direktor, 4. Reinhold Grisson, Direktor, 5. Karl Reinhardt, Direktor, 8 1, 2, 3 in Magdeburg, zu 4, 5 in essau. Den ersten Aufsichtsrat bilden: 1. Hermann Beims, Oberbürgermeister, 2. Oberbaurat Bruno Heck, General⸗ direktor, 3. Dr. Georg Zehle, Stadtrat, 4. Willy Plumbohm, Stadtverordneter. 5. Dr. Hermann Müller, Direktor, zu 1, 3, 4 in Magdeburg, zu 2, 5 in —— Die bei der Anmeldung eingereichten Schriftstücke, insbesondere der Prüfungs⸗ bericht des Vorstands und des Auf⸗ sichtsrats können bei dem unterzeichne⸗ ten Gericht, Halberstädter Straße 131, Zimmer 110, eingesehen werden.
2. bei der Firma J. J. Schwartz Söhne & Co. Aktiengesellschaft in Gro Ammensleben⸗Bleiche unter Nr. 105 der e,; B.: Die des Paul Stiller ist erloschen. Ferner wird ver⸗ Thhan nnce. daß der Satzungsänderungs⸗ beschluß vom 16. 2. 1925 am 27. 5. 1925 eingetragen ist.
3. bei der Firma Rudolph Pioch Ge⸗ fellschaft mit beschränkter Haftung in Magdeburg unter Nr. 1290 der Ab⸗ eilung B: Die Firma lautet jetzt: Emwebon Zuckerwaren⸗Fabrik Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung.
4. bei der Firma Hermann R. Bu⸗ mann in v unter Nr. 3694 der Abteilung A: Inhaber ist jetzt die geen mannsfrau Johanna Bumann geb. Thesing in Magdeburg. Die Prokura der Johanna Bumann geb. Thesing ist erloschen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geschäfts begründeten For⸗ derungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch 89 Bumann geb. Thesing aus⸗ geschlossen.
agdeburg, den 2. Februar 1929.
Das Amtsgericht A. Abteilung 8.
Mosbach, Baden. 194533]
Handelsregister A Nr. 30. Die Firma Arthur Dennig, Landesprodukte und Kohlenhandlung in Mosbach, ohne Aktiva und Passiva auf Else Bender, ledig, in Mosbach übergegangen und lautet künftig Arthur Dennig Nach⸗ folger. Der Berta Dennig, Ehefrau in Mosbach, ist Prokura erteilt. Mos⸗ bach, den 29. Januar 1929. Bad. Amts⸗ gericht.
munder, Deister. ,94534 Im hiesigen Handelsregister Abilg. A Nr. 2 ist heute zu der Firma C. A. Griesbach in Lauenau eingetragen als jetziger Inhaber Kaufmann Griesbach⸗ Hobbach. Die diesem erteilte Prokura 9 durch Uebergang des Geschäfts er⸗ oschen. mtsgericht Münder, 25 Jan. 1929.
Neuenhaus, Hann. 1 [94535] In das hiesige Handelsregister à 1 ist bei der unter Nr. 179 eingetragenen Firma Otto Ringe in Loewensen heute folgendes eingetragen worden: Die See. ist geändert worden in Otto Ringe, Baugeschäft. Der Sitz des Hauptgeschäfts ist nach Bad Pyrmont verlegt. Amtsgericht, Neuenhaus den 31. Januar 1929. ““ [94536] Neustadt a., Rübenberge.
In das hiesige Handelsregi ter Ab⸗ teilung A ist . bei der Firma 2. W. Rabe zu Mandelsloh i. W. (Nr. 25 des Registers) folgendes ein⸗ getragen: Die Firma ist erloschen.
Amtsgericht Neustadt a. Rbge., 1“ 96. W.
8 . 194597] Neustadt, Schwarzwald. Eintrag zum Handelsregister B Band I. O.⸗Z. 27 bei der Firma „H. Winterhalder, Aktiengesellichaft, Uhrenfabrik in e i. Schwarz⸗ wald“: Durch Beschluß der General⸗ versammlung vom 22. Dezember 1928 sind die §8§ 1, 6, 8 und 11 des Gesell⸗ schaftsvertrags vom 1. Februar 1923 in der Fassung der Aenderungen vom 27. August 1923 bzw. 12. Januar 1925 geändert. Auf die bei den Register⸗ akten Band I Seite 196/197 befindliche Ausfertigung des notariellen Proto⸗ kolls wird Bezug, enommen Der ge⸗ ändecte 6 nemt⸗ daß, wenn mehrere sind, so sind je zwei zusammen zur Ver⸗ tcetung der Gfeschaft befugt. Sind Prokuristen bestellt, so kann die Gesell⸗ schaft auch durch ein Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen vertreten werden. Zur esnng von Proku⸗ risten und Handlungsbevollmächtigten der Vorstand der E des Aufsichtsrats. Der Vorstand ist bei seiner Geschatt an nn an die Instruktion des Aufsichtsrats ge⸗ bunden. Er 8 ur Eingehung aller über den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb 1 Geschäfte der Zu⸗ timmung des Aufsichtsrats Nach dem geänderten § 1 des Gesellschafts⸗ vertrags ist jetzt Gegenstand des Unter⸗ nehmens die Herstellung und der Ver⸗ trieb von Uhren und Uhrenbestand⸗ teilen aller Art und verwandten tech⸗ nischen Artikeln. En⸗ Erreichung ihres weckes ist die Gesellschaft berechtigt, gleichartige oder ähnliche Ge chäfte zu erwerben, sich an solchen in jeder Form zu beteiligen, überhaupt alle Geschäfte zu unternehmen, die der Erreichung oder Förderung des Gesellschaftszwecks unmittelbar oder mittelbar als dienlich erscheinen. Dem eeg des bisherigen Vorstandsmitglieds Gerichtsassessor Her⸗ bert Boecker, hier, auf Entlassung ist durch .“ des Aufsichtsrats vom 22. 12. 1929 stattgegeben worden. Es ist noch weiter zu veröffentlichen, daß der Vorstand aus einer oder mehreren Personen besteht. Die Mitglieder des Vorstands werden durch den Aufsichts⸗ rat bestellt, dem auch der Widerruf der Bestellung tuctehn. eustadt i. Schwarzwald, den 1. Fe⸗
dnesfacsena vorhanden
bruar 1929. Badisches Amtsgericht.