1929 / 145 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Jun 1929 18:00:01 GMT) scan diff

Zweite Zentealhaudelsregisterbeilage zum Reichs⸗ und Staatsauzelger Nr. 144 pom 24. Juni 1920. S. 4.

Seesen. Konkursverfahren. [30035] Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Otto 8⸗ in Bornhausen ist nach erfolgter Ab⸗ haltung des Schlußtermins auf⸗ gehoben. Seesen, den 19. Juni 1929.

Die Geschäftsstelle des Amtsgerichts Solingen- [30086] Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Fabrikanten Gustav Lauter⸗ jung in Wald, Hauptstraße 71, als alleinigen Inhabers der Firma Gustav Fauterjung daselbst, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch

aufgehoben. Solingen, den 14. Juni 1929. Amtsgericht.

Vechta. [30037 Das Konkursverfahren über den Nachlaß der am 1. August 1928 ver⸗ storbenen Witwe des Schneidermeisters Clemens Gier, Margaretha geb. Schwieters, in Dinklage wird nach er⸗ folgter Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Amtsgericht Vechta, 19. Juni 1929.

Waldsce, Württ. [30038] Durch Beschluß vom 24. Mai 1929 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen des Leonhard Fuß, ledigen Schlossers in Freiburg, Staufener Str. Nr. 50 a, und des Josef Unger jr., Fein⸗ mechanikers in Schwenningen, O.⸗A. Rottweil, Zufahrtstraße 9, Inhabers einer mech. Werkstätte in Waldsee, nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Amtsgericht Waldsee, Württ. Waltershausen. [30039] In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Konditormeisters Alex Bodesheim in Waltershausen ist infolge eines von dem Gemeinschuldner ge⸗ machten Vorschlags zu einem Zwangs⸗ vergleich Vergleichstermin und zugleich weiterer Prüfungstermin auf den 12. Juli 1929, 9 Uhr, vor dem Thür. Amtsgericht I, Waltershausen, Zimmer Nr. 10, anberaumt. Der Ver⸗ leichsvorschlag und die Erklärung des Konkursverwalters sind auf der Ge⸗ schäftsstelle des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Waltershausen, den 17. Juni 1929. Das Thüringische Amtsgericht. I.

Wiesbaden. [30040]

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Drogisten Bruno Backe ist Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke Schlußtermin auf den 15. Juli 1929, vormittags 11 ½¼ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, Zimmer 98, be⸗ stimmt. Das Honorar des Konkursver⸗ walters ist auf 1946 RM, seine baren Auslagen sind auf 332,28 NM fest⸗ gesetzt.

Wiesbaden, den 16. Juni 1929.

Amtsgericht. Abt. 8.

Beuthen, O. S. [30042²] Vergleichsverfahren.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Kurt Weißenberg in Beuthen, O. S., Tarnowitzer Straße 36, Inhabers der e Weißenberg & Co. in Beuthen,

.S., Gleiwitzer Straße 2, ist am 18. Juni 1929, 12 Uhr, das Vergleichs⸗ verfahren zur Abwendung des Kon⸗ kurses eröffnet worden. Der Bücher⸗ revisor Hermann Wiener in Beuthen,

S., Ring 20, ist zur Vertrauens⸗ person ernannt. Termin zur Verhand⸗ lung über den Vergleichsvorschlag ist auf den 18. Juli 1929, 10 Uhr, vor

dem Amtsgericht in Beuthen, O. S., Zivilgerichtsgebäude, im Stadtpark, Zeicger Nr. 25, anberaumt. Der An⸗ trag auf Eröffnung des Verfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Ge⸗ schäftsstelle zur Einsicht der Betei⸗

ligten niedergelegt. Amtsgericht

Beuthen, O. S., 18. Juni 1929.

Braunschweig.

Vergleichsverfahren. b

Ueber das Vermögen der Firma 88 Schultze, vorm. Gebr. Germann, Strohhut⸗ und Filzhutfabrik, Braun⸗ chweig, Kohlmarkt 16, ist heute, am 20. Juni 1929, 12 Uhr, das Vergleichs⸗ ver 82 ur Abwendung des Kon⸗ bersh eröffnet. Der Direktor der „Treuhag“, Braunschweig, Paul Welge, ier, Gundenstraße 76, ist zur Ver⸗ trauensperson ernannt. Termin zur selea in aa über den er wias.

1 7

[30043]

schlag ist auf den 19. Juli 1929, 10 Uhr,

vor dem Amtsgericht Braunschweig, Wilhelmstraße 53, Zimmer 12, anbe⸗ raumt. Der Antra ne⸗ einen An⸗ lagen ist in der Geschafts telle zur Ein⸗ sicht der Beteiligten ausgelegt.

Braunschweig, den 20. Juni 1929. r⸗ gh ha 2hech⸗ 1 des Amtsgerichts Braunschweig.

Duisburg. V en er Firma

Ueber das Vermögen Carl Fortmann & Co., Duisburg, In⸗ ees Carl Fortmann in Duis⸗ burg, 8195 16/18, wird heute, am 18. Juni 1929, 12 % Uhr, das Ver⸗ 8 88 8

gleichsverfahren zur Abwendung des; Konkurses eröffnet. Als Vertrauens⸗ person wird der vereid. Bücherrevisor Karl Hübner in Duisburg, Otto⸗Keller⸗ Straße 5, bestellt. Termin zur Ver⸗ handlung über den Vergleichsvorschlag wird auf den 16. Juli 1929, 10 Uhr, Saal 85, Erdgeschoß, anberaumt. Amtsgericht in Duisburg. Duisburg. [30045] Ueber das Vermögen des Lebens⸗ mittelhändlers Monning in Duisburg, Hüttenstraße 174, wird heute, am 18. Juni 1929, 12,15 Uhr, das Vergleichsverfahren zur Abwen⸗ dung des Konkurses eröffnet. Als Ver⸗ trauensperson wird der Kaufmann Alfred Kipp in Duisburg, Erftstr. 1, bestellt. Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag wird auf den 9. Nent 1929, 10 ¼ Uhr, Saal 85, Erd⸗ geschoß, anberaumt. Amtsgericht in Duisburg. 8 1“

Eschershausen. [30046]

Ueber das Vermögen des Ritterguts⸗ pächters Walter Langebeckmann in Kirchbrak ist am 18. Juni 1929, 11 ½ Uhr, das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. Der Direktor Eberhard Barth der landwirtschaftlichen Schule in Eschershausen ist zur Vertrauensperson ernannt. Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag ist auf den 10. Juli 1929, 10 Uhr, vor dem Amtsgericht in Eschershausfen, Zimmer Nr. 2, anberaumt. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Eschershausen, den 18. Juni 1929. Die Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

[30047]

Goslar. Vergleichsverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Theophil Land (Inhaber der Firma Schirmfabrik Fichtner in Goslar in Goslar) zu Goslar, mit Niederlassungen in Halberstadt, Braunschweig, Köthen (Anhalt), Aschersleben, Staßfurt, Oste⸗ rode a. H., wird heute, am 19. Juni 1929, 17 Uhr, das Vergleichsverfah ren zur Abwendung des Konkurses erbffnet, da Land seiner eigenen glaubhaften Be⸗ kundung nach zahlungsunfähig ist. Der Rechtsanwalt Oelmann zu Goslar wird zur Vertrauensperson ernannt. Zu Mitgliedern des Gläubigeraus⸗ schusses werden bestellt: a) Schrift⸗ leiter Kummer zu Goslar (Goslarsche Zeitung), b) Kaufmann Redecker zu Goslar (i. Fa. Lattmann), c) Ewald Salzenbrodt zu Aschersleben, Hinter dem Turm 7. Termin zur Verhandlun über den Vergleichsvorschlag wird 8 6. Juli 1929, 10 Uhr, vor dem oben bezeichneten Gericht (Schöffensaal), an⸗ beraumt. Dem Schuldner wird jede Verfügung über Bankguthaben und eingehende Gelder sowie über sein Grundbuch untersagt. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens, der Ver⸗ gleichsvorschlag sowie das Ergebnis der weiteren Ermittelungen ist in der Ge⸗ schäftsstelle (Zimmer 6) zur Einsicht niedergelegt. Amtsgericht Goslar, den 19. Juni 1929.

Hamburg. [30048] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Eduard Salomon Lievendag, wohnhaft: Hamburg, Lenhartzstraße 10, alleinigen Inhabers der Firma A. Lievendag & Co., Geschäftslokal Hamburg, Alter Steinweg 73, Geschäftszweig: Schuh⸗ waren⸗Großhandel, ist zum Zwecke der Abwendung des Konkurses das gevicht⸗ liche Vergleichsverfahren am 20. Juni 1929, um 12 Uhr 31 Minuten, er⸗ öffnet worden. Zur Vertrauensperson ist bestellt worden: beeid. Bücherrevisor Peihs Vogler, Börsenbrücke 2a Zur erhandlung über den Vergleichsvor⸗ schlag ist Termin auf Freitag, den 19. Fea 1929, 11 Uhr, vor dem Amts⸗ gericht in Hamburg, Verwaltungs⸗ gebäude, Drehbahn 36 1V, Zimmer 440, bestimmt. Der Antrag auf SEne des Vergleichsverfahrens nebst seinen Anlagen und das Ergebnis der Er⸗ mittlungen sind auf der Geschäftsstelle, Zimmer 437, zur Einsichtnahme der Beteiligten niedergelegt worden. Das Amtsgericht in Hamburg. Hamburg. [30049] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Ludwig Carl Fritz Wendemuth, wohn⸗ haft Hamburg, Nonnenstieg 11, alleini⸗ gen der Firma Wendemuth & o., Geschäftslokal Burchardstraße, ilehaus, Portal C, Geschäftszweig: Getreide⸗ und Futter⸗ mittelgroßhandel, ist zum Zwecke der des Konkurses das gericht⸗ liche Vergleichsverfahren am 20. Juni 1929 um 12 Uhr 80 Minuten eröffnet worden. Zur Vertrauensperson ist be⸗ stellt worden beeid. Bücherrevisor Jo⸗ von Bargen, Esplanade 43. Zur erhandlung über den Vergleichsvor⸗ schlag ist Termin auf Freitag, den 19. Juli 1929, 11 Uhr 30 Minuten, vor dem Amtsgericht in Hamburg, Ver⸗ waltungsgebäude, Zimmer 440, Dreh⸗ bahn 36, IV, bestimmt. Der Antrag uf Eröffnung des Vergleichsverfahrens nebst seinen Anlagen und das Ergebnis der Ermittlungen sind auf der Geschäfts⸗ Zimmer 437, zur Einsichtnahme er Beteiligten niedergelegt worden.

Landsberg, Warthe. [30050] Vergleichsverfahren.

Ueber das Vermögen des Schuh⸗ Georg Dreikandt in Landsberg (Warthe), Priesterstraße 4, ist am 21. Juni 1929, 11 Uhr, das Ver⸗ gleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. Der Kauf⸗ mann Julius Bergmann in Landsberg (Warthe) ist zur Vertrauensperson er⸗ nannt. Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag ist ant den 15. Juli 1929, 11 Uhr, vor dem Amts⸗ gericht in Landsberg (Warthe), Zimmer

r. 24, anberaumt. Der Antra auf Eröffnung des Verfahrens nebst seen Anlagen und das Ergebnis der weiteren Ermittlungen ist auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten nie ergelegt.

Landsberg (Warthe), 21. Juni 1959. Die Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

Leck. Beschluß. [30051] Ueber das Vermögen der geschiedenen Frau Therese Creutz geborenen Bur⸗ meister in Leck, Inhaberin des unter der Firma arg. Th. Creutz in Leck betriebenen Geschäfts, ist ute, um 8 ¼ Uhr, das sverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Zur Vertrauensperson wird der be⸗ eidigte Bücherrevisor Hans Hansen in Flensburg, Frissisch Straße 6, bestellt. ermin zur Verhandlung über den Ver⸗ leichsvorschlag wird auf den 16. Juli 929, vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Amtsgericht bestimmt. Der Antrag auf Eröffnung des Vergleichs⸗ verfahrens nebst Anlage und das Er⸗ Pen der Ermittlungen liegen auf der Heschäftsstelle des Amtsgerichts zur Einsicht aus.

Leck, den 21. Juni 1929.

Das Amtsgericht. 88 8

oldenburg, Oldenburg. [30052] Vergleichsverfahren.

Ueber den Nachlaß des am 22. April 1929 in Oldenburg verstorbenen Kauf⸗ manns Heinrich Lanwer ist am 19. Juni 1929, vorm. 11 Uhr, das Ver⸗ gleichsverfahren zur des Konkurses eröffnet, da der Nachlaßver⸗ walter Rechtsanwalt Dr. Nutzhorn, Delmenhorst, den Antrag auf vöe nung des EET gestellt und die Mehrzahl der Gläubiger mit mehr als die Hälfte der Forderungen der Eröffnung zugestimmt haben. Ein Gläubigerausschuß wird nicht bestellt, von der dnet dun einer Vertrauens⸗ person gemäß § 40 Abs. II der Ver⸗ leichsordnung 98 abgesehen.

ermin zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag ist auf Dienstag, den 9. Juli 1929, vorm. 11 Uhr, vor dem Amtsgericht in Abt. VII, Zimmer Nr. 23, I. Obergeschoß, anbe⸗ raumt. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst seinen Anlagen und das Ergebnis der weiteren Ermitt⸗ lungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. V. N. 12/29.

Oldenburg, den 18. Juni 1929.

Amtsgericht. Abt. VII.

Rheda, Bz. Minden. [30053] Bekanntmachung. Ueber das Vermögen der Firma See Weisse in Rheda, Inhaberin Frau Else Tielker geb. Gallenkamp in Rheda, wird heute, am 18. Juni 1929, vormittags 12,45 Uhr, das Vergleichs⸗ verfahren zur Abwendung des Kon⸗ kurses eröffnet. Der Rechtsanwalt Fritz Sopp in Rheda wird zur Vertrauens⸗ person bestellt. Termin zur Verhand⸗ lung über den Vergleichsvorschlag wird auf den 18. Juli 1929, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Der Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Ge⸗ richtsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Amtsgericht Rheda.

[30054]

Rostock, Mechlb. Beschluß. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Fritz Denzin, Inhabers der Firma aul Freybe und Co. zu Rostock, wird heute, am 18. Juni 1929, 11 Uhr, zur des Konkurses das gericht⸗ liche Vergleichsverfahren gems der Vergleichsordnung vom 5. Juli 1927 eröffnet. Zur Vertrauensperson gemäß § 10 der Vergleichsordnung wird der beeidigte Bücherrevisor Ewald Wiese in Rostock bestellt. Termin zur Ver⸗ handlung über den Vergleichsvorschlag am 10. Juli 1929, 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 27. Der Antrag auf Eröffnung des Ver⸗ gleichsverfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Rostock, den 18. Juni 1929. Das Amtsgericht. Stuttgart. 5 Am 19. Juni 1929, nachmittags 5 Uhr, ist das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Inhabe“ des Schuh⸗ warengeschäfts „Schuh⸗Reichner“ in Stuttgart, Marktstr. 2, Amalie Reich⸗ ner geb. Sachs, Witwe und Georg Reichner, Kaufmann, Stuttgart, er⸗ öffnet worden. Als Vertrauensperson ist auf Vorschlag der Gläubigermehr⸗ heit bestellt: Rechtsanwalt Dr. Tänzer in Stuttgart, Mittnachtbau. Ver⸗

Das Amtsgericht in mburg.

leichstermin ist auf Samstag, den 1h. Juli 1929, vormittags 8 ½¾½ Uhr,

Archivstr. 15, I. Stock, Saal 208, be⸗ stimmt. Der Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens nebst seinen Anlagen und das Ergebnis der wei⸗ teren Ermittlungen ist auf der Ge⸗ schäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Württ. Amtsgericht Stuttgart I.

Zwickau, Sachsen. [30056 Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Hugo Schubert, Inhabers einer Holzgro handlung und eines Holzbearbeitungs⸗ werkes unter der Firma Hermann Schubert Bockwa in Zwickau, Innere Leipziger Straße 11, mit Zweignieder⸗ lassungen in Rosenheim, Nürnberg und Magdeburg, wird heute, am 20. Juni 1929, nachmittags 6 Uhr, das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. ertrauensperson: Herr Rechtsanwalt Dr. Sachse, hier. Ver⸗ gleichstermin am 13. Juli 1929, vor⸗ mittags 10 Uhr. Die Unterlagen liegen auf der Geschäftsstelle zur Ein⸗ sicht der Beteiligten aus. 1 Amtsgericht Zwickau, 20. Juni 1929.

Bautzen. 1830057]

Das e Vergleichsverfahren, das zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Händlers Arthur Schöne (Inhaber eines Kolonialwaren⸗ geschäfts und Handel mit Molkerei⸗ produkten und Grünwaren) in Bautzen, Wettinstraße 52, eröffnet worden ist, ist zugleich mit der Bestätigung des im Vergleichstermine vom 20. Juni 1929 angenommenen Vergleichs durch Be⸗ schluß vom 20. Juni 1929 aufgehoben worden.

Bautzen, den 20. Juni 1929.

Das Amtsgericht.

Berlin. 130058] Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Blumberg & Co. G. m. b. H., Berlin, Königgrätzer Str. 48, ist am 13. Juni 1929 nach Bestätigung des Zwangsvergleichs aufgehoben worden. 2 Geschäftsstelle des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte. Abteilung 154.

Bielefeld. Beschluß.

In dem Konkursabwendungsver⸗ fahren über das Vermögen des Ewald Schwarzbach, Jababes⸗ des Schuh⸗ geschäftes Bielefeld, Gütersloher Str. Nr. 43, wird der in dem Vergleichs⸗ termin vom 1. Juni 1929 angenom⸗ mene Zwangsvergleich hierdurch be⸗ stätigt und das Verfahren aufgehoben.

Bielefeld, den 16. Juni 1929.

Das Amtsgericht.⸗

Bingen, Rhein. [30060] Bekanntmachung. . In dem Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma Gebrüder Dulcius und deren Inhabers J. B. Dulcius in Bingen a. Rhein wird das Verfahren infolge Bestätigung des in in dem Vergleichstermin vom 29. Mai 1929 angenommenen Vergleichs auf⸗ ehoben. 8 S a. Rhein, den 5. Juni 1929. Hessisches Amtsgericht.

Blankenburg, Harz. [30061] Das Verglei dhersahren zur Ab⸗

wendung des Konkurses über das Ver⸗

mögen * Firma Krach & Meinders

in Hderkanbng a. * 89 nach Ver⸗

gleichsbestätigung aufgehoben.

am Harz, 21. Juni 1929. Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

[30062]

Breslau. 5 über das

Das Vergleichsverfahren 9 Vermögen der Kauffrau Hedwig * che, geb. Dirschke, ges iedene

achunze, in Firma „Helga“ Konfi⸗ türen⸗ und Marzipanwarenfabrik Erich Fritsche in Breslau, Weinbergs⸗ weg 18,20, ist nach Bestätigung des an⸗ genommenen Vergleichs durch Be⸗ schluß von heute aufgehoben worden. (41 V. N. 5/29.)

Breslau, den 18. Juni 1929.

Amtsgericht. Breslau. 130063]

Das Vergleichsverfahren über das Vermögen des Richard Doktor in Breslau, Bohrauer Straße 39, ist nach Bestätigung des an⸗ genommenen Vergleichs durch Be⸗ schluß von heute aufgehoben worden. (41 V. N. 15/29.)

Breslau, den 20. Juni 1929.

Amtsgericht. .

Düsseldorf. [30064 Das Vergleichsverfahren zur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen der Firma Backer & Co., Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung in Düsseldorf, Oststraße 110 Werkzeug⸗ maschinen und Werkzeuge —, ist nach rechtskräftiger Bestätigung des in dem Vergleichstermine vom 15. Juni 1929 angenommenen Vergleichs aufgehoben. Düsseldorf, den 15. Juni 1929. Amtsgericht. Abt. 14

Duisburg. [30065]

Das e Feben ehren Pur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen der Firma Wilhelm Buller, Blechwarenfabrik und Emaillierwerk in Duisburg, teneage e. 38/42, und deren alleinigen Inhaber, Kauf⸗

[30059]

Buller in Düssel⸗ dorf, Cecilienallee 41, wird auf⸗ gehoben, da der Vergleich geschlossen und bestätigt worden ist.

Amtsgericht Duisburg.

manns Wilhelm

Flensburg. [30066] Das Vergleichsverfahren zur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen des Schuhwarenhändlers Hans etersen in Flensbung, Kappelner traße 4, ist aufgehoben, da ein Ver⸗ gleich geschlossen und bestätigt ist. den 7. Juni 1929. Das Amtsgericht. Abt. VII. eee; [30067] Das Vergleichsverfahren zur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen des Robert Keilhauer, Uhr⸗ in Heidelberg, Bahnhof⸗ straße 23, Inhabers der Firma Robert Keilhauer, ebenda, wurde heute nach gerichtlicher vesis rn des ange⸗ nommenen Vergleichs aufgehoben. Heidelberg, den 15. Juni 1929. Amtsgericht. A. 5.

Kappeln, Schlei. [30069]

Das Vergleichsverfahren zur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns ohannes Anzrefen in Kappeln wird aufgehoben, da ein Vergleich geschlossen und be⸗ stätigt ist.

den 19. Juni 1929.

as Amtsgericht, Abt. II.

Königsberg, Pr. 130070]

Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Kaufmannsfrau Elfriede Paulwitz, hier, Steindamm 1, ist nach erfolgter Bestätigung des an⸗ genommenen Vergleichsvorschlags auf⸗ gehoben worden.

Amtsgericht Königsberg, Pr., den 17. Juni 1929.

Kosel, O. S. Beschluß. ([30071] Das Vergleichsverfahren über das Ver⸗ mögen des Tischlermeisters Heinrich Anders in Kandrzin ist nach Bestätigung

des Vergleichs aufgehoben worden.

Kosel, den 19. Juni 1929. Das Amtsgericht.

Lobberich. [30072] Bekanntmachung.

Das Vergleichsverfahren über das Ver⸗ mögen des Hugo Schmalohr, Eisen⸗ warenhändlers in Lobberich, ist nach rechtskräftiger Bestätigung des in dem Vergleichstermin vom 11. Juni 1929 angenommenen Vergleichs aufgehoben. Amtsgericht Lobberich. V. N. 3/29. Nordhausen. Beschluß. [30073]

Das zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Walter Heinrich in Nordhausen, allei⸗ nigen Inhabers der nicht eingetragenen Firma Gardinen⸗Greiner in Nord⸗ hausen, eröffnete Vergleichsverfahren wird nach Bestätigung des im Ver⸗ gleichstermin vom 7. Juni 1929 an⸗ genommenen Vergleichsvorschlags auf⸗ gehoben.

Nordhausen, den 15. Juni 1929.

Amtsgericht.

Penig. [30074]

Das gerichtliche Vergleichsverfahren, das zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Firma Heinrich Beyer in Penig, alleiniger Inhaber Kaufmann Richard Müller in Penig, Mandelgasse 18, eröffnet worden ist, g- zugleich mit der Bestätigung des im Vergleichstermin vom 20. Juni 1929 angenommenen Vergleichs durch Be⸗ schluß vom 20. Juni 1929 aufgehoben worden. Amtsgericht Penig, den 20. Juni 1929. Rheine, Westf. [30075]

Das Vergleichsverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Gerhard Leugers, Manufakturwaren, Betten und Aussteuern in Rheine, Lingener Str. 45, ist, nachdem der Vergleich angenommen und bestätigt worden ist, am 17. Juni 1929 aufgehoben worden.

Rheine, den 17. Juni 1929.

Das Amtsgericht. 8 Saalfeld, Saale.

[30076] Vergleichsverfahren.

Das gerichtliche Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma Lager⸗ haus⸗ und Handelsgesellschaft Gräfen⸗ thal⸗Saalfeld, Aktiengefellschaft in Saal⸗ feld (Saale), wird nach Bestätigung des abgeschlossenen Vergleichs aufgehoben.

galfeld, Saale, den 5. Juni 19229. Thüringisches Amtsgericht. Abteilung 3. Schönau, Schwarzwald. [30077

Das Vergleichsverfahren zur Ab⸗ wendung des Konkurses über das Ver⸗ mögen der Firma Hablitzel u. Bäuerle, offene Handelsgesellschaft in Todtnau wurde am 15. Juni 1929 nach Be⸗ stätigung des Vergleichs vom 8. Juni 1929 aufgehoben. .

S i. Schw. den 17. Juni 1929.

eschäftsstelle des Amtsgerichts.

Wolfach. 130078

Das Vergleichsverfahren über das

Vermögen des Kaufmanns Karl Bühler

in Schenkenzell wurde nach gerichtlich be⸗ stätigtem Vergleich aufgehoben. Wolfach, den 17. Juni 1929 Amtsgericht. G

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Berlin, Dienstag, den 25. Juni, abends.

1929

Inhalt des am 8 Preußen.

Mitteilung über die Verleihung der Rettungs Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr

Ministerium des Innern.

Das Preußtische Staatsministerium hat mittels Erlasses vom 25. bzw. 27. Mai 1929 verliehen:

Die Rettungsmedaille am Bande an:

Hermann Schöne, Kutscher, Berlin⸗Malchow,

Karl Mekelberger, Maurer, Berlin⸗Weißensee, Johannes Kitschenberg, Oberprimaner, Werden aRuhr. 1— Die Erinnerungsmedaille für Rettung

. aus Gefahr an:

Eugen Stumpp, Architekt, Frankfurt a. M.⸗Sossenheim,

Gustav Berner, Obergrenadier, 2. (Preuß.) Inftr.⸗Regt.

Rastenburg, Max Feuersenger, Obergrenadier, 2. (Preuß.) Inftr.⸗Regt.

Rastenburg, Otto Krause, (Preuß.) Inftr.⸗Regt. Rastenburg, 2. (Preuß.) Inftr.⸗Regt. Obergrenadier, 2. (Preuß.) Inftr.⸗Regt.

Obergrenadier, 2.

Erich Engelke, Obergrenadier, Rastenburg, August Rogall, Rastenburg.

Der Landrat von Hoffmann aus Bunzlau ist in gleicher Amtseigenschaft in den Kreis Harburg versetzt worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Reichsrat verabschiedete gestern durch Mehrheits⸗ beschluß den deutsch⸗esthnischen Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrag in erster und zweiter Lesung. Wie der Aus⸗ schußberichterstatter, der Hamburgische Gesandte Dr. Strand es, mitteilte, beseitigt der Vertrag die bisher gegenüber den Deutschen in Esthland im Handelsverkehr bestehenden Aus⸗ nahmebestimmungen und führt zumeist die Meistbegünstigung ein. Unbefriedigend seien bisher aber noch die Zusicherungen der esthnischen Regierung bezüglich der Entschädigung der in Esthland enteigneten deutschen Agraransprüche. Die Regierung habe sich bereit erklärt, unabhängig von der Ratifikation des vorliegenden Handelsvertrags diese Entschädigungsfrage weiter zu verfolgen.

Der Reichsrat hält Donnerstag, den 27. Juni 1929, 5 Uhr nachmittags, im Reichstagsgebäude wieder eine Voll⸗ sitm . 8 S

““

Der Königlich großbritannische Botschafter Sir Horace Rumbold hat Berlin verlassen. Währ end seiner Abwesenheit führt Botschaftssekretär Nencken bis zum 30. d. M. und ab 1. Juli Botschaftsrat The Hon. Harold Nicolson die Geschäfte der Botschaft.

Der litauische Gesandte Sidzikauskas hat Berlin ver⸗ lassen. Während seiner Abwesenheit führt Legationssekretär Sruoga die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Gesandte von El Salvador Fuentes hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Attachs Dr. Escobar Serrano die Geschäfte der Gesandtschaft.

(Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“.)

Am Regierungstische Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann, Reichswirtschaftsminister Dr. Cur⸗ tius, Reichsminister für die besetzten Gebiete Dr. Wirth und Reichsfinanzminister Dr. Hilferding. Die Tribünen sind dicht besetzt. 1

* I. 1“ ““ ““ 1 ber ) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden er Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

““

Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 10 Uhr und teilt mit, daß der Abg. Krüger⸗Merseburg (Soz.) sein Mandat niedergelegt hat.

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung der Etats des Auswärtigen Amts, Kriegslasten und für die deste Ge⸗

tete.

Von den Kommunisten ist ein Mißtrauens⸗ antrag gegen den Reichsminister des Aus⸗ wärtigen eingegangen.

Abg. Graf von Westarp (D. nat.): Die heutige außen⸗ politische Debatte des Reichstags ist die erste seit dem 19. No⸗ vember vorigen Jahres. Sieben Monate hindurch hat der Reichs⸗ tag nicht das Bedürfnis gehabt, zur Außenpolitik das Wort zu ergreifen. Nicht das Scheitern der Abrüstungskomödie in Genf im April, nicht all das Unrecht, das deutschen Minderheiten angetan worden ist, nicht der vom polnischen Außenminister auf der Genfer Konferenz im Dezember provozierte Zusammenstoß, die damit verknüpfte Aufrollung der Minderheitenfrage und die Zu⸗ rückweisung der deutschen Forderungen an den Völkerbund, die Minderheiten wirklich zu schützen, hat den Reichstag veranlaßt, Stellung zu nehmen. Ebenso haben nicht die Einsetzung der Pariser Sachverständigenkonferenz und die durch siebzehn Wochen dauernden Verhandlungen der Kommission und alles, was über ihren Gang verlautete, nicht das Schacht⸗Memorandum vom 17. April und seine Zurückweisung, nicht das Umschwenken der deutschen Sachverständigen auf das politische Gebiet und ihr Zu⸗ rückweichen auf den Nung⸗Plan und darüber hinaus, nicht der Rücktritt Vöglers und all die Angriffe, die aus Deutschland gegen die deutschen Unterhändler gerichtet wurden, und nicht das Schlußergebnis der Pariser Konferenz, den deutschen Reichstag veranlassen können, seine Stimme in die Magschale zu werfen. All unser Drängen, das zu tun, hat man abgelehnt. Müßte nicht endlich der Etat, ein Vierteljahr zu spät, verabschiedet werden, und wäre es möglich, den Etat des Ministers des Auswärtigen dabei noch weiter zurückzustellen, so würde auch heute das hohe Haus schwerlich zu einer Auseinandersetzung über die Außenpolitik schreiten. Unsere Staatsform ist die des unbeschränkten Abso⸗ lutismus. Der absolute Herrscher, die Parlamentsmehrheit der Großen Koalition und ihr Ausschuß, die Regierung, entscheiden. Der Untertan hat zu schweigen und die Lasten, die sein Herr und Gebieter ihm auferlegt, zu übernehmen, nicht nur für sich, sondern für Kind und Kindeskind. Die Stunde, in welcher sich der Reichs⸗ tag der Außenpolitik zuwendet, fällt in die Tage zehnjähriger Er⸗ innerung an das Versailler Zwangsdiktat. Nach unvergleichlichem Heldenmut im Kampf gegen die Uebermacht der ganzen Welt ist unerhörte Knechtschaft und Demütigung des deutschen Volkes Schicksal geworden, unter dem es nun 18 Jahre dahinsiecht. An dieser Stelle will ich nur das eine aussprechen, daß an dem Wesen der Fremdherrschaft und der Schmach sich nichts geändert hat. Aus den 10 Jahren schrecklichen Leidens muß das deutsche Volk lernen, die Freiheit zu wollen, und erkennen, daß ohne die von ihm ver⸗ lorene Freiheit von ausländischer Herrschaft, ohne Ehre und Achtung der deutschen Nation in der Welt die Grundlage für jede persönliche und politische Freiheit, für jede Entfaltung der einzelnen Persönlichkeit ebensowohl wie für die Behauptung von Wesen und Eigenart der Nation fehlt. Das dem deutschen Volke in aller seiner Zersplitterung und Müdigkeit in die Ohren zu rufen, sollte am 28. Juni die einmütig erfüllte Aufgabe aller sein, die sich im Großen oder Kleinen als Führer ihrer Volksgenossen berufen fühlen. Mit tiefem Schmerz müssen wir daß auch hierbei die Kluft sich auftut, die das deutsche Volk spaltet. Die Sozialdemokratie hält sich den Kundgebungen fern. Ich frage den Herrn Reichs⸗ kanzler, wie sich das Reichskabinett zu den Kundgebungen des 28. Juni stellt. Ist es richtig, daß es sich allen Kundgebungen und Maßnahmen aus Anlaß dieses Tages fernhalten will, daß es die Beteiligung amtlicher Dienststellen und amtlicher Persön⸗ lichkeiten an den von den Verbänden geplanten Kundgebungen verbietet und es ablehnt, amtliche Mittel für die EEE11 zu gewähren? Hat sich der Einfluß der herrschenden Sozial⸗ emokratie soweit durchgesetzt, daß es den Beamten verwehrt sein soll am Kampfe gegen die Kriegsschuldlüge, den die Sozial⸗ demokratie ablehnt, teilzunehmen und dem Willen der Nation zur Ehre und Freiheit Ausdruck zu geben? Wir erheben feier⸗ lichen Einspruch gegen diesen erneuten Gewissenszwang. Umso⸗ mehr aber war es erforderlich, daß wenigstens von einer Stelle des Reichstags aus ein Wort der Zustimmung und Ermunterung zu allen denen herüberschallt, die mit dem Gedächtnis der mit dem Namen Versailles v181“ Schmach und Versklavung der Nation am Tage ihrer zehnjährigen Dauer in dem Volke und seiner Jugend nationales Ehrgefühl und nationalen Freiheits⸗ willen wachrufen wollen. Die Entscheidung, vor der das deutsche Volk bei Eintritt in die heutigen Verhanbkun en steht, überragt alle bisher in ähnlicher Lage gefaßten Beschlüsse deshalb an geschichtlicher Bedeutung, weil zum ersten Male eine Regelung von Kriegsfolgen zur Erörterung steht, die auf freier Zustimmung deutscher Sachverständigen und der deutschen Regierung beruhen oll. Der Dawesplan war einseitig von ausländischen Sachver⸗ tändigen festgesetzt; die Annahme des Planes stand unter dem Er resserdruck der Ruhrbesetzung und aller ihrer wirtschaftlichen und politischen Folgen und unter der Not der Inflation. Unter welchem Druck der Erpressung vor 10 Jahren das deutsche Volk gestanden hat, als man seine Frauen und Kinder noch unter der Hungerblockade hielt, brauche ich nicht zu schildern. Heute droht gewiß manch ernstes Risiko wirtschaftlicher Schädigungen und Kreditschwierigkeiten; dennoch ist die Gesamtlage freier. Deutsche 11“ haben an dem Vorschlage der Pariser Konferenz mitgearbeitet und ihn sich zu eigen gemacht. Nimmt Deutschland diesen Vorschlag an, so wird ihm die Einrede des Zwanges und d r Gewalt nicht mehr in gleicher Stärke wie bisher zur Seite

stehen. 1“ soll es Cch bis 70 Jahre nach dem Kriegsende Elasten Es ist eine Schicksalsstunde erster Ordnung. Die Größe der Ent cheidung, vor die uns das Pariser Gutachten stenl⸗ zwingt dazu, die Einleitung und das rgebnis der Pariser Konferenz noch einmal rückblickend in den Zusammenhang der deutschen Außenpolitik der letzten 5 Jahre zu stellen. Um die Jahreswende 1924/25 hielt der Minister des Auswärtigen auch die T1“ Verhältnisse für gefestigt und geklärt genug, um außenpolitisch aktiv zu werden. Es war der erste grundlegende Irrtum seiner Politik, daß er seine Verständigungs⸗ offensive 8 die Mitwirkung der Sozialdemokratie stützen zu können glaubte. Das Zusammengehen der Mitte mit links be⸗ deutet zwar die arithmetische Möglichkeit von vW nicht aber eine staatspolitische Grundlage, auf der das deutsche Recht gewahrt und durchgesetzt werden kann. Nichts konnte erade in Deutschland verhängnisvoller sein als die eigung, mit der Illuston zu rechnen, das Zeitalter des Machtstaates sei vorüber und eine Aera des ewigen Friedens und des allseitigen Willens zur Versöhnung und Gerechtigkeit sei heraufgekommen. Nichts kann die Vertretung des deutschen Standpunktes mehr hemmen als die Auffassung einer Partei, die dem internationalen Zu⸗ sammenhang und den vermeintlichen gemeinsamen Interessen des internationalen Proletariats den Vorrang vor einer nüchternen, klaren und entschlossenen des deutschen Rechts auf Dasein und Frei eit und der deutschen Würde einräumt. Ver⸗ banden sich der Minister des Auswärtigen und die Mitte, wie es seit 5 Jahren geschehen, mit der Sozia demokratie, so mußte ihre Politik dauernd dem sozialdemokratischen Illusionismus und Internationalismus Opser bringen. Das ist vielleicht der tiefste Grund des Scheiterns der deutschen Politik, die im Herbst 1924 mit dem Völkerbundmemorandum begonnen und mit dem vom Minister des Auswärtigen auf eigene Verantwortung erlassenen Sicherheitsmemorandum vom Februar 1925 endgültig eingeleitet wurde. Die Völkerbund⸗ und Sicherheitsoffensive des Herrn Ministers des Auswärtigen hatte den Zweck, ein Bündnis Eng⸗ lands und Frankreichs ohne und gegen Deutschland zu verhindern. Nach dem Bekanntwerden der englisch⸗französischen und der französisch⸗belgischen Militär⸗ und Rüstungsabkommen bedarf es kaum 8 eines Wortes darüber, daß dieser Zweck verfehlt war. Die Regelung der Verhältnisse im Westen sollte uns freie Hand im Osten geben. Dem unhaltbaren

Zustande an unserer Ost⸗ grenze, der Gefährdung 28 -

unserer Ostmark, der Ver ewaltigung Volkstums stehen wir heute mit ebenso G Händen gegenüber wie je. Locarno sollte die Räumung bringen; in Genf wurde noch nach 4 Jahren im September 1928 Deutsch⸗ lands Anspruch auf bedingungslose Räumung schroff abgelehnt, und wie die Räumungsfrage heute steht, bedarf im anderen Zu⸗ sammenhang besonderer Betrachtung. Ein Jahr nach Locarno folgte der Eintritt in den Völkerbund. Die unmittelbar vor der Locarnokonferenz auf unser Drängen aufgenommene Offensive gegen die Kriegsschuldlüge unterblieb. Die im Communiqus vom 3. Oktober 1925 angekündigte Absicht, den deutschen Widerruf des erpreßten Schuldbekenntnisses vor Eintritt in den Völkerbund allen Signatarmächten des Versailler Vertrages zu notifizieren, wurde nicht ausgeführt, und ein Versuch des Ministers des Aus⸗ wärtigen, durch eine nichtamtliche Rede vor der Genfer Kolonie das gleiche Ergebnis zu erzielen, scheiterte. Abrüstung und Minderheitenschutz wollte Deutschland durch seinen Eintritt in den Völkerbund wirksam fördern können; gerade die Monate seit unserer letzten außenpolitischen Debatte haben der deutschen Politik au ang diesem Gebiete neue schwere Mißerfolge gebracht. Der hypot hetischen tctnng, mit der man unsere b anz der Locarnopolitik bekämpft daß auch eine andere Politik keinen besseren Erfolg gehabt haben würde, setze ich die harte S e gegenüber, daß die Politik pefüthrt hat von Mißerfolg zu he exlg bis zu einem Ende, das im Herbst vorigen Jahres gan allgemein als ihr Zusammenbruch anerkannt worden ist. Da Ergebnis dieser Erkenntnis hätte nicht politischer Streit um die Verantwortung und die Vergangenheit sein sondern der En die nötigen Folgen zu ziehen. Sie lauteten vor allem: Schluß mit der Politit Rec Vorleistung Gegen 8 Schluß mit der h auf den Phrasennebel der Genfer Atmosphäre, Schluß mit deutschen Opfern auf unbe⸗ stimmte Hoffnungen und Zusagen hin, gcfluß auch mit der Vor⸗ stellung, man müsse unter allen Umftänden gerade mit Herrn Briand in Einklang bleiben. Reichskanzler Prülker hatte den richtigen Fetüschtuß gefaßt, auf der Genfer Septemberkonferenz volle Klarheit zu schaffen. Sie ist ihm geworden. Schroffer konnte Deutschlands sowohl auf Abrüstung wie auf! äumung nicht zurückgewiesen werden, als Briand es unter Verletzung der Würde Deutschlands und seiner Vertreter mit überheblichem Hohn und Spott getan hat und als in den Konferenzen der Genfer Septemberwochen sachlich geschehen ist. Die nötigen Folgen hat man daraus nicht gezogen. Im Abkommen vom 16. September bot Deutschland die Hand dazu, den Zusammen⸗ bruch noch einmal zu verschleiern. In dem Scheinabkommen des 16. September traf die Linie der Locarnopolitik und des krampf⸗ haften Festhaltens an ihr zusammen mit der Linie der Ent⸗ wicklung des Dawesplans. Beide führten zur Schwächung der deutschen Stellung. Der Dawesplan sollte eine Probe sein; er hat die örobe nicht bestanden. Das erste Normaljahr brachte die schwere Aufbringungskrise. Zur Aufbringungskrise hatte sich binnen kürzester Zeit die Transferkrise gesellt, bei der Parker Gilbert auf eigene Verantwortung die deutsche Währung durch Einstellung der Uebertragungen an das Ausland aufrecht zu verpflichtet war. Wir behaupten noch heute, daß das erst der für Deutschland günstigere Zeitpunkt gewesen wäre, um

in die Verhandlungen über die vorgesehene Revision des Dawes⸗ plans einzutreten. Die Einleitung der Verhandlungen durch das Abkommen vom 16. September lag also nicht im Interesse Deutschlands. Ebenso wie Frankreich und England durch jenes Abkommen das Versagen der Locarnopolitik aufs neue in dem Nebel einer scheinbaren Einigung verhüllen wollten, ebenso auch

ohne gesicherte