Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 145 vom 25. Juni 1929. S. 2
Wirtschaftskrisis die hochkapitalistische Entwicklung fördert, den Mittelztand vernichtet, daß weitere Schichten verproletarisiert werden und die Macht und der Einfluß einer dünnen Schicht unerträglich gesteigert wird. Man hat während des Ruhrkampfes nicht gemerkt, daß die obersten Spitzen bereit gewesen wären, als Proletarier an der Not des Volkes teilzunehmen. Die Räumung des Rheinlandes ohne jede Kontrollinstanz muß die notwendige Folge des neuen Zahlungsplanes sein. Das Saargebiet muß unter deutsche Staatshoheit zurückkommen. Der europäische Frieden bleibt in Gefahr, wenn es uns nicht gelingt, einen wirk⸗ lichen Minderheitenschutz durchzuführen. In einem keineswegs pazifistischen Artikel der Ferlschagt „Volk und Reich“ weist Albrecht Haushofer darauf hin, daß es außerhalb von Rußland nur noch zwei europäische Hauptstädte gibt, die nicht im Feuer⸗ bereich einer Artillerie liegen, die jenseits der Grenzen steht. Von den deutschen Grenzstädten liegen nur noch vier nicht im Feuer⸗ bereich von jenseits der Grenzen. Er führt mit Recht aus, daß Kriege zwischen den europäischen Staaten auch militärisch sinnlos geworden sind. Es bleibt die große Aufgabe deutscher Außen⸗ politik, aus nationalen Gründen den Gedanken europäischer Ge⸗ meinschaft und den Gedanken der Völkerverständigung zu ver⸗ treten. Wir sehen, zumal auf dem Gebiete der Abrüstung, sehr deutlich, wie wenig man gewillt ist, durch die Tat ein neues Europa zu schaffen. Aber die Erkenntnis wächst, daß nur eine grundsätzliche Abkehr von alten und veralteten Methoden für Sieger und Besiegte eine erträgliche Zukunft schaffen kann. Der Kampf gegen die Kriegsschuldlüge, den wir immer geführt haben, kann von denen mit Erfolg nicht geführt werden, die gleichzeitig sich zur Gewaltpolitik bekennen. Aber das deutsche Volk in seiner überwältigenden Mehrheit darf mit Recht gegen die Lüge pro⸗ testieren, daß es allein an diesem Kriege so uld sei. Kein Volk war an diesem Kriege schuld. Aber, wenn die Völker die dünnen Schichten, die immer wieder mit dem Gedanken des Krieges pielen, nicht in Fesseln legen, dann wird daraus eine Gesamtschuld er Gesellschaft. Die Schuldlüge des Vertrages ver⸗ jetzt, weil sie eine Lüge ist, die Ehre des deutschen Volkes nicht. Aber ihre Aufrechterhaltung gegen besseres Wissen bedeft bi Ehre der Sieger. Die Gefahren, die heute in der Welt bestehen, werden nicht von Deutschland, sondern von den anderen aufrecht⸗ erhalten. So wichtig der Kampf gegen die Kriegsschuldlüge ist, noch wichtiger ist die Aufklärung darüber, daß es heute außerhalb Dentschlands Schuldige gibt, die die wirkliche Liquidation des Friedens nicht zulassen. Heute jährt sich der Tag, an dem uns Walter Rathenau geraubt wurde. Wir 1n gerade in dieser Stunde darauf hinweisen, daß keiner bis heute einen anderen Weg zur deutschen Freiheit gezeigt hat als den Weg der Ver⸗ ständigung. Reden zu halten ohne Rücksicht auf die Machtverhält⸗ nisse der Welt ist jammervolle Schwäche. Stärke aber ist es, in klarer Erkenntnis der realen Tatsachen ein Volk im Frieden aus tiefster Not einer neuen Zukunft entgegenzuführen. (Beifall bei den Demokraten.) 1 ““
Abg. Emminger (Bayr. Volksp.) erklärt, auf beiden Ge⸗ bieten der Abrüstung und der Minderheitenfrage habe der Völker⸗ vund vollkomen versagt. In der Frage der Abrüstung biete der Wechsel auf dem Posten des englischen Premierministers wvielleicht eine kleine Aussicht. Aber für England handele es sich haupt⸗ faͤchlich um die Flottenrüstung; in den Ostfragen, in den Kolonial⸗ fragen usw. habe die Außenpolitik keine Fortschritte aufzuweisen. Der Völkerbund habe vollkommen versagt. Vielleicht werde der Reichstag bald einmal Folgerungen daraus ziehen. Der Redner wendet sich dann dem Young⸗Plan zu und erklärt, der Vertrag von Versailles sei nur möglich S durch einen Waffen⸗ srillstand, dessen Bedingungen nachher nicht gehalten worden seien. Gewiß sei das amerikanische Volk nicht durch den Versailler Vertrag gebunden, aber eine große moralische Verpflichtung habe es mit Rücksicht auf Wilsons Vorschläge, für die Beseitigung des Deutschland angetanen Unrechts zu sorgen. Es sei ein großer Irrtum des Abgeordneten Bredt, daß die Regierungspartesen den Young⸗Plan trotz aller Bedenken annehmen werden. Im Gegenteil überwögen die Bedenken. Auch die Reichsregierung habe nicht gesagt, sie stimme dem Noung⸗Plan zu, sondern sie betrachte den Plan als annehmbare Verhandlungsgrundlage. Das deutsche Volk sei noch so krank und schwach, daß es auch leichten Drohungen gegenüber nicht frei sei. In dem Doung⸗Plan seien eben schon Vorbehalte künftiger Aenderung enthalten. Es werde keine unbedingte Haftung für die Erfüllung beansprucht. Ferner werde auch von den Sachverständigen anerkannt, daß von einer endgültigen Festsetzung der Restzahlungssumme nicht die Rede sein könne. Vor allem aber sei die Forderung aufrechtzuerhalten: Keine Annahme des Young⸗Plans ohne Räumung des besetzten Gebiets. Dazu gehöre selbstverständlich auch die Bereinigung der Saarfrage. Eine Revision bezeichnet der Redner als dringend notwendig. Die ungeheuren bisherigen deutschen Leistungen swürden nicht genügend in Rechnung gestellt. Von besonderer Wichtigkeit sei die Transferklausel, von der Deutschland voraus⸗ sichtlich sehr bald werde Gebrauch machen müssen seiner ungeheuren passiven Handelsbilanz. Wir müßten unsere Aus⸗ suhr ganz erheblich steigern und unsere Einfuhr drosseln. Die Selbstkosten unserer Industrie könne man nur verringern ent⸗ weder durch Herabsetzung der Steuern oder durch Einschränkung der sozialen Ausgaben. Unsere. Handelsvertragspolitik, habe die Industrie sehr heütrcg und die Landwirtschaft geschädigt. Die letztere müsse erst wieder rentabel gestaltet werden. Die Transfer⸗ klausel sei sehr wichtig im Interesse unserer Arbeiterschaft. Man werde davon bald Gebrauch machen müssen. Die Dinge liefen in einem sehr unangenehmen circulus vitiosi. Nur wenn unsere ehemaligen Feinde guten Willens seien, uns das abzunehmen, was wir produzierten. Daher könne keine verantwortungsbewußte Partei dem Young⸗Plan vorbehaltlos zustimmen, und die Mög⸗ lichkeit einer Ablehnung sei durchaus nicht gering. Vor allem aber sollte in dieser Frage der Kampf der Parteien, ausscheiden; es sei zu wünschen, daß der deutsche Außenminister den Schwierig⸗ keiten der bevorstehenden Verhandlungen möglichst gesund und 1““ könne. (Beifall bei der Bayerischen Volks⸗ partei.
1 Abg. Graf zu Reventlow (Nat. Soz.) stellt fest, daß der Reichsminister des Auswärtigen auch diesmal wieder mit Miß⸗ rfolgen bedeckt und umjubelt von dem Beifall seiner Claque nrückgekehrt sei. Diesmal handele es sich um die Minderheiten⸗ rage, in der nichts erreicht sei. Es wäre die Pflicht des Außen⸗ ministers gewesen, es 1“ daß es im Völkerbund niemand ebe, der an der Mindheitenfrage interessiert sei. Er habe ja auf einem Kongreß der Auslandsdeutschen im Jahre 1925 auf die bevorstehende Besserung der Lage der Auslandsdeutschen durch den Völkerbund hingewiesen. Später sei vom Auswärtigen Amt die Nachricht verbreitet worden, die Ansprüche der Auslands⸗ deutschen würden demnächst aus Ueberschüssen der Daweszahlungen sfeilweife befriedigt werden. Das sei alles bewußter Schwindel gewesen. Bei der Rede Dr. Stresemanns gegen den polnischen Außenminister Beh⸗ habe Dr. Stresemann nicht etwa mit der Faust auf den Tisch geschlagen, sondern es habe sich dabei um inen Kanonenschlag gehandelt, der draußen gefallen sei. zur durch die Stärkung des nationalen Willens im Innern durch nationale Aufklärung könne man den Anfang mit natio⸗ naler Realpolitik machen. Dr. Stresemann habe aber nur inter⸗ nationale Phantasiepolitik getrieben. Den deutschen Minder⸗ eiten in Südtirch könne man auch praktisch helfen. Denn Italien habe ein Lebensinteresse an einer Stärkung des deut⸗ schen Einflusses in Europa. Da Sr jeder Schritt getan werden, um ein Vertrauensverhältnis zwischen Deutschland und Italien Przustellen, Dadurch würde sich auch dann die Lage der Dentschen in Südtirol wesentlich bessern. Den deutschen Minder⸗ heiten im Osten müsse man aber sagen, daß sie von diesem deut⸗ schen Staate nichts zu echathen hätten. Wenn Dr. Stresemann im Haushaltsausschuß des Reichstags den Schriftsteller Emil Ludwig alias Cohn, als Exponenten deutschen Geistes bezeichnet habe, so
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1““ 8
sei umgekehrt eher Herr Stresemann als Exponent Geistes zu bezeichnen. Der Redner geht dann noch kurz auf den Young⸗Plan ein, dessen Vorgeschichte eine verzweifelte Aehnlich⸗ keit mit dem „Silberstreifen! mit dem „Weg ins Freie“ usw. habe. Durch die Zentrale für Heimatdienst sei damals das deutsche Volk über den eigentlichen Charakter des Dawes⸗Planes aufs Schändlichste getäuscht worden. Damals seien schon kommende “ in Aussicht gestellt worden, ähnlich wie es jetzt beim Young⸗Plan geschehe. Der Plan sei eben aus⸗ gegangen von der Zentrale des Weltkapitalismus. Diese Kreise trebten eben die Zertrümmerung Deutschlands an, und Dr. Stresemann führe dann mit dem ihm eigenen Eifer und Ge⸗ schick ihre Vorschläge aus. Der Abgeordnete Bernhard sei den deutschen Delegierten in Paris direkt in den Rücken gefallen. Erleichterungen des Noung⸗Planes stünden nur auf dem Papier. Die sogenannte Deutsche Reichsbank werde schließlich nichts anderes sein als eine Filiale der Internationalen Reparations⸗ bank. Das Raffinierte des Noung⸗Planes bestehe gerade darin, daß die Bande und die Ketten, die das deutsche Volk stiongungken sollen, ganz unsichtbar gemacht werden. Der Krieg soll angeblich liquidiert werden. Die Internationale Reparationsbank sei eine Schröpfmaschine von nie erhörtem Umfang. Eine Verknüpfung der Räumung mit dem Young⸗Plan lehnt der Redner grundsätzlich ab. Man werde nicht die Liquidierung des Krieges erreichen, sondern die Liquidierung der deutschen Wirtschaft, des deutschen Volkseigentums und die Diskontierung der deutschen Arbeit durch das Internationale Geld. Für die Nationalsozialisten gebe es keine Kriegsschuldfrage, sondern lediglich eine Kriegsschuldlüge. Wer den Kampf dagegen sähre wolle, müsse dafür sorgen, daß die ganze Politik seit Versvilles, die auf dem Boden der Kriegs⸗ G stehe, ersetzt werde durch eine andere, die nicht auf iesem Boden stehe. Die Nationasoziglisten werden, so betont der Redner zum Schluß, den YNoung⸗Plan selbstverständlich mit allen 91 und Mitteln bekämpfen. Die nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei wird, sobald das von ihr gelenkte dritter Reich da ist (Lachen links — Abgeordneter Dr. Goebbels (Natsoz.): Schauen Sie nach Koburg und Mecklenburg), dafür sorgen, daß die Schuldlüge endgültig verschwindet. (Beifall bei den Nationalsozialisten.)
Abg. Hepp (Christl. Nat. Bauernp.): Leider stehen die Er⸗ gebnisse deutscher Außenpolitik in keinem Verhältnis zu dem Appa⸗ rat des Auswärtigen Amtes. Mit dem ihm eigenen Impuls hat der Außenminister die Minderheitenfrage aufgenommen, ohne sie nennenswert weitergebracht zu haben. Auch die Behandlung der Tributfrage weist schwere Rückschläge auf. Wir sollten endlich da⸗ von absehen, von Reparationen zu sprechen, denn hierzu liegt keine ee vor. Vielmehr handelt es sich um die Regelung der Kriegstribute, die auch heute noch ein übermächtiger Gegner, trotz⸗ dem das Recht klar auf unserer Seite steht, aus uns herauszu⸗ pressen sucht. Wenn heute “” hingewiesen wird, daß der Dawesplan schließlich nur mit Zustimmung eines Teiles der Rechten seine Zustimmung finden konnte, so erkläre ich, daß für diese ausschließlich nationale Beweggründe die Tö“ dazu waren. Ich erinnere an den einmütigen Ruf des be 8— Ge⸗ bietes, das von der Annahme des Dawesplans eine Erlö 88 von unsagbaren Leiden erhoffte, die das Jahr 1923 mit Ruhreinbruch, Zerstörung der Wirtschaft, Separatismus, Arbeitslosigkeit, Wäh⸗ rungszusammenbruch über es gebracht hatte. Wir haben nie⸗ mals im Dawesplan eine endgültige Regelung der Tributver⸗ pflichtungen gesehen, sondern einen Versuch, unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Momente die Tributleistungen zu regeln. In dem Zusammenhang erinnere ich daran, daß die Dawesleistungen aus den Exportüberschüssen der Wirtschaft gemacht werden sollten, daß der Dawesplan über den Transfer einen einwandfreien Schutz der deutschen Währung enthielt, und daß schließlich auch in besonderem Maße des Lebensstandards des Volkes gedacht war. Das Ergebnis fünfjähriger Laufbahn des Dawesplanes ist, daß die an den Zahlungsplan und die Entwicklung der Wirtschaft ge⸗ knüpften Erwartungen nicht eingetreten sind. Wir haben nach⸗ weisbar die außenpolitischen Verpflichtungen nicht mit Ueber⸗ schüssen der deutschen Wirtschaft, sondern mit im Ausland auf⸗ genommenen Krediten abgegolten. In der Auslandsverschuldung stecken somit zum erheblichsten Teil unsere Reparationsleistungen. Die Landwirtschaft ist am meisten Leidtragender der Außenpolitik der letzten Jahre. Wer sich heute zur Fortführung der Tribut⸗ politik in irgendeiner Form bekennt, muß sich darüber im klaren sein, 8 er gegenüber der Landwirtschaft in bezug auf Schutz der nationalen Verpflichtungen in einem ganz außer⸗ ordentlich großen Ausmaß auf sich nimmt. Die vor kurzem zum Abschluß gekommenen Pariser Verhandlungen haben gezeigt, daß der Gedanke einer objektiven Tatsachenfeststellung in Kürze er⸗ schlagen war, und daß aus ursgrüng9 E11“ Unter⸗ suchungen zuletzt ein rein politisches Schachergeschäft wurde. Der zermürbenden Taktik der Gegenseite, die unterstützt wurde durch den Krämergeist gewisser Kreise in der Heimat, erlag die deutsche Sachverständigenkommission. Wir danken es Dr. Vögler, daß er als aufrechter Mann die Folgerungen gezogen hat. Wenn Frank⸗ reich mit Eifer sich zum Youngplan bekennt, so sollte gerade auf deutscher Seite die Skepsis die Beurteilung des Youngplanes be⸗ herrschen. Die Errichtung der Tributbank ist in unseren Augen die Errichtung einer schrankenlosen Herrschaft des internationalen Finanzkapitals. Wenn der Vorsitzende der Zentrumsvpartei, Dr. Kaas, noch vor wenigen Wochen in Oberschlesien zum Ausdruck brachte, daß man den Mut aufbringen müsse, an Stelle eines unauf⸗ richtigen Ja ein ehrliches Nein zu sagen, so bekennt sich die Christlich⸗-Nationale Bauern⸗ und Landvolkpartei zu diesem ehr⸗ lichen Nein. Dieses offene Bekenntnis scheint auch deshalb er⸗ forderlich, weil man in den Wandelhallen des Reichstags davon redet, daß die Reichsregierung beabsichtige, die Erledigung der be⸗ kannten Fragen der Agrarpolitik in irgendeinen Zusammenhang mit der akuten Außenpolitik zu bringen. Wir werden uns unsere agrarischen Lebensrechte nicht erkaufen durch außenpolitische Zu⸗ geständnisse, die schließlich und in Kürze die Abwürgung der Ge⸗ samtwirtschaft zur Folge haben werden. Wir fordern die sofortige bedingungslose Räumung der besetzten Gebiete, die Verweigerung jeder Art Kontrolle und die Rückkehr des Saargebietes. Wir haben die große Sorge, daß die Rheinlandräumung an die Zustimmung Dentschlands zu einem Ost⸗Locarno geknüpft ist. Im Hinblick auf die in Kürze zum zehntenmal sich jährende Unterzeichnung des Versailler Diktates fordern wir von felen der Reichsregierung mit allem Nachdruck den Kampf gegen die Kriegsschuldlüge und die koloniale Schuldlüge und deren Widerruf aufs neue aufzu⸗ nehmen.
Abg. von Freytagh⸗Loringhoven (D. Nat.); Wir sind lebhaft befremdet durch die Axt, in der der Herr Minister des Auswärtigen gesprochen hat. Er hat nicht eine Darlegung und Begründung seiner Politik gegeben, sondern innenpolitische Polemik getrieben. Nicht von Paris gesprochen, wo um Deutsch⸗ lands Schicksal gewürfelt wurde, sondern hauptsächlich von Mar⸗ burg, wo unser Herr Parteivorsitzender vor Studenten eine Rede gehalten hat. Das widerspricht allem parlamentarischem Brauch. gen Etatdebatten haben nicht Taten oder Unterlassungen der Opposition im Mittelpunkt der Erörterungen zu stehen, sondern die Politik der Regierung. Ich denke nicht daran, dem Beispiel des Herrn v zu folgen und die Debatte in solcher Weise verschieben zu lassen. Ich halte es auch nicht für nötig, Herrn Hugenberg zu verteidigen. Das Werk spricht für den Mann, sein Werk, das in der Schaffung und Erhaltung einer nationalen Presse besteht. Gerade der fanatische Haß, mit dem er von Herrn Dr. Stresemann ebenso wie von Herrn Breitscheid verfolgt wird, zeugt für seine Bedeutung. Aber es ist wohl verständlich, daß der CCT“ auf solche Weise einer zußeniporitischen Debatte ausweicht. Die Freignish haben heute dahin geführt, daß der Bankrott seiner Politik für jeden sichtbar klar zutage liegt. Das
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Beweismaterial dafür hat er selbst erbracht, indem er den Ge⸗ boten staatsmännischer Sneses zuwider die Ziele, die er mit bestimmten Aktionen verfolgte, vorher bekanntzugeben pflegte. Das hat ihm zwar die Vors seine Volkstümlichkeit in gewissen Kreisen allein beruht; aber das zeugt jetzt gegen ihn und nimmt ihm auch die Möglichkeit, zu behaupten, es sei objektiv nichts zu erreichen gewesen. Vor Locarno hat er verkündet, er werde ein englisch⸗französisches Bündnis hindern und die Frage der Ostgrenze aufrollen. Das Bündnis ist Tatsache geworden, und die Ostgrenzen 85* durch die in Locarno geschlossenen Schiedsverträge mit Polen und der Tschechei eher gefestigt. So hat Locarno nichts erbracht als unseren freiwilligen Verzicht auf Elsaß⸗Lothringen, Eupen und Malmedy. Auf die Räumung der Ruhr und Kölns hatten wir ohnehin ein Recht. Noch dazu hat Briand am 1. März 1926 vor der Kammer amtlich erklärt, er habe nur mit Rücksicht auf die Aufstände in Marokko und Syrien geräumt. Aber Locarno brachte außerdem den Zwang zum Eintritt in den Völkerbund. Wieder verkündete Stresemann am 8. Februar 1926, welche Ziele er dort erreichen wolle: Schutz der Minderheiten, Rückgabe der Kolonien und Revision des Versailler Vertrages. Nichts von alledem ist exreicht. Das Schicksal der Minderheitenfrage ist allen frisch im Gedächtnis. Jetzt, nachdem er in Madrid die Ratsbeschlüsse angenommen hat, 8 auf Jahre hinaus nichts mehr zu machen. Die Vertröstung auf die Bundesversammlung ist Selbsttänschung, da diese für die Minderheitenfragen nicht zuständig ist. In der Fedoh6. ist gar nichts geschehen. Deutschland sieht untätig zu, wie Belgien, England, Südafrika im Widerspruch zum Mandatsrecht sich unsere Kolonien immer enger eingliedern. Noch am 22. April 1929 hat Chamberlain im Unterhaus erklärt, daß die Kolonien endgültig verteilt seien. Und da geht Stresemann hin und schließt am 10. Dezember 1928 einen Ruslie erungs⸗ vertrag mit England, nach dem die Einwohner der Mandats⸗ gebiete als britische Staatsangehörige behandelt werden sollen. Von einer Revision des Versailler Vertrags ist vollends nicht die Rede. In der Ratstagung vom März wagte Stresemann eine Anspielung auf Artikel 15 der Bundessatzung, der von Revision S“ zog sich aber auf einen Protest Chamberlains sofort zurück. ie anders Graf Bethlen, der vor aller Welt verkündet, daß Ungarn die Revision des Vertrags von Trianon anstrebe! Von der Abrüstung endlich lohnt es nicht zu reden. Ihren Bankerott at Graf Bernstorff selbst anerkannt. Und daneben steht die Tat⸗ ache der belgisch⸗französischen Geheimverträge von 1920 und 1927, eren Veröffentlichung zu fordern Herr Stresemann sich immer noch nicht entschlossen hat. In jener Ankündigung vom 8. Fe⸗ bruar 1926 hatte Stresemann auch davon gesprochen, daß Deutsch⸗ land als Ratsmacht kraft der im Rat für alle wichtigen Fragen notwendigen Einstimmigkeit großen Einfluß werde üben können. Bis jetzt hat Deutschland allen Beschlüssen zugestimmt, aller⸗ in seltenen Fällen sich der Stimme enthalten. Darüber hinaus hat es jeden Wunsch Frankreichs erfüllt, Polen in den Rat gebracht und für seine und Belgiens Wiederwählbarkeit ge⸗ stimmt. Es hat sich nach einem Wort Mussolinis als der einzige treue Bundesgenosse Frankreichs erwiesen. Im Ergebnis stehen wir völlig isoliert da. Ungarns Abschwenken zu Frankreich spricht eine deutliche Sprache, und Rußland kann heute nicht mehr als Trumpf in unserem internationalen Spiele gelten. Schuld daran ist Herr Stresemann, der dem Phantom der französischen Ver⸗ ständigung nachjagte und alle anderen Möglichkeiten außer acht ließ. Als ich in der vorigen Etatdebatte auf die Aussichtslosigkeit seiner Politik hinwies, nannte er das eine parlamentarische Ent⸗ gleisung. Seine Politik ist die in Permanenz erklärte Katastrophe. Jetzt tröstet er sich mit neuen Hoffnungen, baut auf das nes englische Kabinett, dessen Haupt schon heute das zurücknimmt, n es vor wenigen Wochen zugunsten der Minderheiten sagte. Er hofft auf die Räumung von Rhein und Saar. Gewiß haben wir auf diese ein Recht, sogar nach der französischen Pfändertheorie. Auf diesem Recht müssen wir bestehen. Aber zu Dr. Streseman haben wir nicht das Zutrauen, daß er sie erreichen wird, es sei denn gegen neue untragbare Opfer. Aber wir halten ihn fest an der heutigen Erklärung, daß die sogenannte Feststellungs⸗ und Schlichtungskommission indiskntabel ist und daß an dieser Fragc jegliche Verhandlungen scheitern müßten. Dr. Stresemann erklärt, daß die Tribute nicht eine Folge der Schuldlüge, sondern des verlorenen Krieges seien. Das widerspricht der hhha vom 19. Mai 1919 und den Erklärungen Lloyd Georges, Poi carés und anderer feindlicher Staatsmänner. Ich bedaure es auf das tiefste, daß ein deutscher Außenminister durch einen solcher Ausspruch den Kampf gegen die Kriegsschuldlüge lahmlegt. Dr Stresemann glaubt an seinen Stern und hat sich oft genng mi Bismarck verglichen und vergleichen lassen. noch trotz der nicht abreißenden Kette von Niederlagen und Miß⸗ erfolgen für den berufenen Führer. Er wird an diesem Glauben auch jetzt festhalten und auf seinem Posten zu bleiben suchen obgleich selbst unter seinen einstigen Freunden, vor allem auch im Zentrum, das Vertrauen zu ihm schwindet. Aber er stützt si auf feine Stellung als Parteihaupt und auf das Vertrauen der Sozialdemokraten. Er wird Deutschland weiter von Mißerfolg zu Mißerfolg, von Niederlage zu Niederlage führen. In der ee ste wird er fortleben als ein Politiker, der, fremd jeder Selbstkritik, einem Phantom nachjagte, der die Eingliederung Deutschlands in das Versailler Mächtesystem vollzog und uns den Weg zum Wiederaufstieg verbaute.
Abg. Dr. Bell (Zentr.): Aus dem reichen Gebiet der Außen⸗ politik ntöchte ich in meiner heutigen Rede nur einige besondere aktuelle Problemfragen von allgemeinpolitischer Bedeutung herausgreifen. Mit dem Kolonialproblem und der offensichtlichen Verletzung der 14 Peispih nen hedg die zur 8 unseres gesamten Kolonialbesitzes führten, 18 ich mich früher in meiner Eigenschaft als ec und dann wiederholt als Abgeordneter beschäftigt. Nachdem die Kolonialschuldlüge in sich zusammengebrochen und feierlich zurück⸗ genommen worden ist, rollt sich die Folncielfeig und besonders das Afrikaproblem von selbft wieder auf. Mit diesen bedeut⸗ samen Fragen, in denen noch keineswegs das letzte Wort eigat hen worden ist, werden wir uns zur gegebenen Zeit Kihgeeh. zu beschäftigen haben. Heute möchte ich mich darauf beschränken, zurückzugreifen auf die Debatten, die sich auf das ehemalige Seutsch Sstafrit und die Verletzungen des Mandatschagrakters beziehen. Gerade im Hinblick 88 die Verhandlungen über den Hilton⸗Young⸗Bericht darf mit besonderem Interesse auf die
atsache verwiesen werden, daß die Engländer in Deutsch⸗Ost⸗ afrika, dem jetzt sogen. Tanganyika⸗Territory, eine Art Selbst⸗ verwaltung in Form eines Gouvernementsrates eingeführt haben. In diesem Gouvernementsrat, der ähnlich wie die Gouvernements⸗ räte der englischen Kronkolonien alle Verordnungen des Gouverneurs zu beraten hat, sind nur Engländer berufen, die Deutschen bägegen T ausgeschlossen worden. In dieser Maßnahme liegt eine Verletzung des Art. 22 der Völkerbunds⸗ satzung. Wenn nämlich in einem Mandat — mindestens in einem B⸗Mandat — staatliche Einrichtungen solcher Art getioffen werden, an denen die Zivilbevölkerung beteiligt ist, so müßten die Angehörigen aller Nationen, die im Schutzgebiet enschstg sind und die dem Völkerbund angehören, zu diesen staatlichen Einrichtungen zugezogen werden. Die Ausschließung der Deutschen verstößt nicht nur gegen Art. 22, sondern wirkt zugleich um so verletzender, als es sich um eine ehemalige deutsche Kolonie handelt. Weiter sollen nach zuverlässigen, allerdings privaten Mitteilungen in Deutsch⸗Ostafrika die Deutschen gezwungen sein, sich von Zeit zu Zeit persönlich bei den Beamten ihres Bezirkes zu melden. Ist das richtig — und ich darf über diese zuverlässige private Mitteilung eine amtliche Erklärung erbitten — so liegt auch darin eine schwere Verletzung des Art. 22 der Völkerbunds⸗ satzung. Nachdem Deutschland Mitglied des Völkerbundes geworden ist, müssen die deutschen Reichsangehösigen näs ern. in den B⸗Mandaten den Angehörigen der übrigen im Völkerbund ver⸗
schußlorbeeren eingebracht, a98 denen
Er hält sich heute
J4 bis 0,44 ℳ,
0,56 ¼ bis 0,58 † ℳ,
— Pnkleben Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger r. .
VBerlin, Dienstag, den 25. Juni
1929
Nichtamtliches. (Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)
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produktion des Deutschen Reichs im Monat Mai 1929.
Mai
Januar bis Mai
Mvs⸗-
Steinkohlen
veeeeh. ene Koks aus raunkohlen 1 (auch Naßpreß⸗ Steinkohlen steine)
t t
reßkohle Braunkohlen Preßkohlen
Steinkohlen
Preßkohlen aus
S b Bpanftehlen au aßpreß⸗
Steinkohlen steine)
6 t
Braunkohlen 3 Koks
Oberbergamtsbezirk: Breslau, Niederschlesien Oberschlesien.
Ue . . 8 2 . 2. .⁴ . Helle, gar⸗) 11“ DPrrtmund Bonn ohne Saargebiet 1 2)
474 209 1 625 130
42 372 . 1) 9 363 369 914 898
928 535
*) 6 468 803 192 069
4 057 949
85 581 136 028
10 184 2 573 627 265 714
10 082 19 503 5 389
8 917 251 515 47 593
205 614
1 633 760 18 724
944 428
5 941
2 532 253
47 106 578 4 707 090
4 829 242
33 267 574 1 182 694
21 343 612
416 464 722 136
48098 12 631 221 1 323 852
56 171 138 738 27 794 47 786
1 435 011 262 859
1 009 125
7986 658 104 322
4 935 534
8 865 296 30 630 229 863
Preußen ohne Saargebiet ““
Berginspektionsbezirk. München.. . Bayreuth . . Anberg . . . Zweibrücken
12 425 919 11 612 932
112 —
11 647 356 11 018 767
3 071 134 2 678 236
342 999 333 471
2 802 526 2 691 425
— 102 848 — 42 155 55 560
63 471 710 2 393 920
60 623 122 56 938 590
15 141 771 14 101 699
1 968 359 1 768 579
14 035 639 13 999 344
— 583 822 — 250 716 — 312 091 408 —
Bavern ohne Saargebiet b““
Bergamtsbezirk: Zwickau ... Stollberg i. E. Dresden.. Leipzig.
157 734 — 135 247 29 621 — 846 585
112 200 563 131 205 620
139 092 11 170
275 999
408 1 146 629 722 1 149 509
832 115 757 315 7 343 — 6 907 52 350 — 1 303 179
817 384 4277 037
Sachsen.. Vorjahr.
Baden.
Thüringen.
Hessen sch 1“
Braunschweig.
Anhalt
Uebriges Deutschland.. 1
322 602 309 177
6.“
985 677 889 411
287 169 263 524
211 273
57 615 — 1 740 43 357 S
437 711 37 579 283 297 76 569
34 799 22 135
172 664 36 168
5 094 401 4 773 721
92 922 93 090
1 355 529 1 355 996
2 281 305 195 287 1 527 644 391 914
1079 213
216 203 10 582
Deutsches * Deutsches Reich (ohne Saargebiet): 1928 ..
Deutsches Reich (jetziger Gebietsumfang ohne Saare ebiet): 1913 Deutsches Reich (alter Gebietzumfang). 1918 8 8 88
*) Die Produktion des Obernkirchener Werkes ist zu ½ unter „Uebriges Deutschland“ nachgewiesen. ) Davon aus Gruben links der Elbe:
9 306 237 t 1 460 076 t
9 766 313 t
1) Davon Ruhrgebiet (rechtsrheinisch): “ 8 (inksrheinisch):
zusammen: Berlin, den 22. Juni 1929.
12 759 278
11 937 733 11 118 889 14 268 674
13 668 752
12 963 509 6 865 438 6 865 438
3 133 170 396 675 3 369 442
9 738 246 375 062 3 186 965 2460 512 440 552 1 710 005 2 573 104 451 087 1 710 005
— 3 818 717 t. 4) Teilweise geschätzt. “
65 262 725 64 111 172
59 094 360 77 648 129
71 260 302
67 321 374 35 041 459
15 450 896 14 399 347
16 827 369
16 166 9917 9 376 457 8 576 45
Sdtatistisches Reichsamt. Wagemann.
Handel und Gewerbe. (Fortsetzung.)
Wagengestellung für Kohle, am 24. Juni 1929: gestellt — Wagen.
u. Koks u Ruhrrevier: Gestellt 28 153 Wagen,
““
1 8 8— 8 ““ S
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Melbung 88 „W. T. B.“ am 25. Juni auf 170,75 ℳ (am 24. Juni auf 170,50 ℳ) für 100 kg. „Berlin, 24. Juni. Preisnotiexungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel,⸗ handels für das Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin und Vertreter der Ver⸗ braucherschaft. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, ungeschliffen rob 0,44 bis 0,45 ℳ, Gerstengraupen, ungeschliffen, mittel 0,5 is 0,52 ℳ,. Gerstengrütze 0,39 bis 0,40 ℳ, Haferflocken 0,43 bis 0,44 ℳ, Hafergrütze 0,48 bis 0,48 ½ ℳ, Roggenmehl 0/1 0,30 bis 0,31 ℳ, Weizengrieß 0,37 ½ bis 0,42 ℳ, Hartgrieß 0,42 ½ bis 0,44 ½ , 000 Weizenmehl 0,28 bis 0,36 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 0,37 ½ bis 0,40 ℳ, Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 0,40 ½ bis 0,51 ℳ, Speiseerbsen, kleine 0,40 bis 0,40 ½ ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 0,49 bis 0,56 ℳ, Speifeerbsen, Viktoria Riesen 0,56 bis 0,59 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 0,98 bis 1,02 ℳ, Langbohnen, ausl. 1,04 bis 1,08 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 0,56 bis 0,72 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 0,74 bis 0,86 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 0,88 bis 1,10 ℳ,‚ Kartoffelmehl, superior 0,39 bis 0,39 ½ ℳ, Makkaroni, Hartgrießware, lose 0,75 bis 0,88 ℳ, Mehlschnittnudeln, lose 0,57 bis 0,69 ℳ, ECierschnittnudeln, lose 0,82 bis 1,32 ℳ, Bruchreis 0,32 bis 0,34 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 0,37 bis 0,38 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 0,49 bis 0,58 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasier 0,49 bis 0,72 ℳ, Ringäpfel, amerikan. prime 1,50 bis 1,51 ℳ, Bosn. Pflaumen 90/100 in Originalkisten —,— bis —,— ℳ, Bosn. flaumen 90/100 in Säcken bis —,— ℳ, entsteinte bosn. flaumen 80/85 in Originalkiftenpackungen 0,90 bis 0,92 ℳ, alif. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 1,01 bis 1,02 ℳ, ultaninen Kiup Caraburnu † Kisten 0,86 bis 0,90 ℳ, Korinthen voice Amalias 1,08 bis 1,09 ℳ, Mandeln, süße, courante, in Ballen 88 bis 3,30 ℳ Mandeln, bittere, courante, in Ballen 3,60 bis 70 ℳ, Jimt (Kassia vera) ausgewogen 2,50 bis 2,60 ℳ, Kümmel, oll., in Säcken 1,04 bis 1,05 ℳ, Mester schwarz, Lampong, aus⸗ ewogen 4,60 bis 5,10 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 6,90 1 7,20 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Ertra Prime 3,90 is 4,34 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 4,28 bis 5,88 ℳ, Röstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 4,78 bis 5,36 ℳ, Röstkaffee, “ aller Art 5,40 bis 7,36 ℳ, Röstroggen, asiert, in Säcken 0,40 bis 0,42 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 1 Malzkaffee, S in Säcken 0,52 bis 0,56 ℳ,
Katag, stark emtölk 1,70 bis 2,50 ℳ, Kakao, leicht entölt 2,50 bis 2,90 ℳ, Tee, Souchong 6,60 bis 7,30 ℳ, Tee, indisch 7,90 ts 11,00 ℳ, Zucher, Melis 0,54 ¼ bis 0,55 ¼ ℳ, Zucker, Raffmade Zucker, Würfel 0,63 bis 0,69 ℳ, Kunsthonig 6e68 kg⸗Packungen 0,60 bis 0,63 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern 966 bis 0,80 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 0,38 bis 0,44 ℳ, armelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 0,75 bis 0,76 ℳ, Pllaumenkonffture in Eimern von 12 ½ kg 0,90 bis —,— ℳ, Erd⸗ beerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 1,50 bis 1,76 ℳ, Pflaumenmus, vo Eimern von 12 ½ und 15 kg 0,73 bis 0,82 ℳ, Steinsalz in Säcken 2 71/10, bis 0,08 ⁄0 ℳ, Steinsalz in Packungen 0,098⁄10, bis 0,12 ℳ, iedesalz in Säcken 0,108⁄ bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen
0,12 bis 0,16 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 1,46 bis 1,48 ℳ, Braten⸗
1,337 bis 1,39 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 1,38 bis 1,41 ℳ,
schmalz in Kübeln 1,47 bis 1,49 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. Berliner 1 in Kisten 1,60 bis 1,64 ℳ, Speisetalg 1,06 bis
“
1,10 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, I 1,32 bis 1,38 ℳ, II 1,14 bis 1,26 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I 1,58 bis 1,92 ℳ, II 1,38 bis 1,42 ℳ, Molkereibutter ILa in Tonnen 3,50 bis 3,56 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 3,62 bis 3,68 ℳ, Molkereibutter IIa in Tonnen 3,32 bis 3,44 ℳ, Molkereibutter IIa gepackt 3,44 bis 3,56 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 3,72 bis 3,78 ℳ, Auslands⸗ butter, dänische, gepackt 3,84 bis 3,90 ℳ, Corned beef 12/6 lbs. per Kiste 61,50 bis 64,50 ℳ, Speck, inl., ger. 8/10 — 12/14 2,20 bis 2,30 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 1,06 bis 1,14 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 2,00 bis 2,20 ℳ, echter Holländer 40 % 1,78 bis 1,90 ℳ, echter Edamer 40 % 1,78 bis 1,94 ℳ, echter Emmenthaler, vollfett 3,04 bis 3,14 ℳ, Allgäuer Romadour 20 % 1,24 bis 1,30 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 5 Kiste 22,00 bis 24,00 ℳ, gezuck. Kondens⸗ “ 88 Kiste 31,00 bis 38,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 1 is 1, 3
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 24. Juni. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Noten: Lokonoten 100 Zloty 57,76 G., 57,90 B. — Schecks: “ . ö “ 100 Zloty⸗ Auszahlung 57, ., 57,87 B., London telegraphische Auszah⸗ Augha nung 8 graphische Auszahlung
Wien, 24. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 285,14, Berlin 169,42, Budapest 123,85, Kopenhagen 189,15, London 34,44, New York 710,15, Paris 27,76 ⅛, Prag 21,03 ¾, Zürich 136,67, Marknoten 169,17, Lirenoten 37,21, Jugoslawische Noten 12,44, Tschecho⸗ slowakische Noten 21,01 ¼, Polnische Noten 79,48, Dollarnoten 707,25, Ungarische Noten 123,85*), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,47 ¾. — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
Prag, 24. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 13,55,10, Berlin 804,90, Zürich 649 ⅜, Oslo 899 ⅛, Kopenhagen 899 ⅞, London 163,57 ½, Madrid 479,00, Mailand 176,57, New York 33,74 ⅞, Paris 131,94 ½, Stockholm 904,50, Wien 474,17 ½, Marknoten 804,27 ⅛½, Polnische Noten 377,50, Belgrad 59,26 ½.
Budapest, 24. Juni. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,57 ½, Berlin 136,80, Zürich 110,35, Belgrad 10,07. .
86 London, 25. Juni. (W. T. B.) New York 484,78, Paris 123,94, Holland 1207,25, Belgien 34,91, Italien 92,68, Deutsch⸗ land 20,34 ½ B. Schweiz 25,18 ⅞, Spanien 34,26, Wien 34,50, Buenos Aires 47,25.
Paris, 24. Juni. (W. T. B.) (AnfangsZotierungen.) Deutschland 609,75, London 123,95 ½, New York 25,56 ¾, Belgien 354,75, Spanien 362,00, Italien 133,75, Schweiz 492,00, Kopenhagen 680,75, Holland 1026,75, Oslo 681,25, Stockholm 685,25, Prag 75,80, Rumänien 15,15, Wien 35,90, Belgrad —,—.
Paris, 24. Juni. (W. T. B.) (Schluß kurse.) Deutsch⸗ land 610,00, Bukarest 15,15, Prag —,—, Wien 36,00, Amerika 25,57, Belgien 355,00, England 123,94 ½, Holland 1026,25, Italien 133,75, Schweiz. 492,00, Spanien 362,00, Warschau —,—, Kopen⸗ hagen 681,50, Oslo 681,50. Stockholm 685,50, Belgrad —,—.
Amsterdam, 24. Juni. (W. T. B.) Berlin 59,42, London 12,07 5⁄16. New York 249 ½13, Paris 9,74 ½, Brüssel 34,57 ½8, Schweiz 47,94, Italien 13,03 ½, Madrid 75,25, Oslo 66,37 ½, Kopenhagen 66,32 ½, Stockholm 66,75, Wien 35,02 ½, Prag 738,00. — Freiverkehrs⸗ kurse: Helsingfors —,—, Budapest —,—, Bukarest —,—, Warschau —,—, Yokohama —,—, Buenos Aires —,—.
Zürich, 25. Juni. (W. T. B.) Paris 20,32, London 25,18 ⅞, New York 519,57 ½, Brüssel 72,12 ½, Mailand 27,18 ¼, Madrid 73,50, Holland 208,65, Berlin 123,80, Wien 73,04, Stockholm 139,22 ½, Oslo 138,40, Kopenhagen 138,35, Sofia 3,76, Prag 15,38 ½, Warschau 58,25 ½, Budapest 90,61 ½*), Belgrad 9,12 ¾, Athen 6,72, Konstantinopel 250,50, Bukarest 308,75, Helsingfors 13,06, Buenos Aires 218,00, Japan 228,50. — *) Pengö. 8
e ,8 24. Juni. (W. T. B.) London 18,20,
New York 375,62, Berlin 89,65, Paris 14,75, Antwerpen 52,25,
8 2 2.
72,35, Rom 19,75, Amsterdam 150,95, Stockholm 100,67 ⅛, 8lo 100,07 ⅛, Helsingfors 946,00, Prag 14,15, Wien 52,90.
Stockholm, 24. Juni. (W. T. B.) Geschlossen.
Oslo, 24. Juni. (W. T. B.) London 18,20, Berlin 89,65, Paris 14,75, New York 375,50, Amsterdam 150,85, Zürich 72,30, Helsingfors 9,45, Antwerpen 52,25, Stockholm 100,65, Kopenhagen 1988 e. 4 2 Prag “ 1 52,85.
Mos kau, Juni. (W. T. B.) (In Tscherwonzen. 1000 engl. Pfund 941,30 G., 943,18 B., doo-. vlchegbeobeg 194,53 B., 1000 Reichsmark 46,32 G., 46,42 B.
G18
London, 24. Juni. Silber auf Lieferung 245/16.
Wertpapiere. 8
Frankfurt a. M., 24. Junij. (W. T. B.) Oesterr. Cred.⸗ Anst. 30,80, Adlerwerke 49,00, Aschaffenburger Buntpapier 157,50, Cement Lothringen 83,00, Dtsch. Gold u. Silber 158,00, Frankf. Masch. Pok. 47,25, Hilpert Armaturen 95,00, Ph. Holzmann —,—, Holzverkohlung 90,25, Wayß r. Freitag 101,25.
Hamburg, 24. Juni. (W. T. B.) (Schlußkurse.) [Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen] Commerz⸗ u. Privatbank T 186,00, Vereinsbank P 129 00, Lübeck⸗ Büchen 77,50, Schantungbahn 4,20, Hamburg⸗Amerika Paketf. T 119,25, Hamburg⸗Südanerika T 193,00, Nordd. Lloyd T 110,25, Verein. Elbschiffahrt 28,90, Calmon Asbest 32,00, Harburg⸗Wiener Gummi 67,25, Ottensen Eisen —,—, Alsen Zement 190 B, Anglo Guano 54,00, Dynamit Nobel —,—. Holstenbrauerei 197,00, Neu Guinea 410,00, Otavi Minen 70,25. — Freiverkehr:
Sloman Salpeter 85 B. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗
(W. T. B.) Silber (Schluß) 24,25,
Wien, 24. Juni. bundanleihe 107,98, 4 % Elisabethbahn Prior. 400 u. 2000 ℳ —, 4 % Elisabethbahn div. Stücke —,—, 5 ¼ % Elisabethbahn Linz — Budweis —,—, 5 % Elisabethbahn Salzburg-—Tirol 10,25, Galiz. Karl Ludwigbahn —,—, Rudolfbahn, Silber 4,15, Vorarlberger Bahn —,—, Staatseisenbahnges. Prior. 113,50, 4 % Dux⸗Boden⸗ bacher Prior. 81,73, 3 % Dux⸗Bodenbacher Prior. —,—, 4 % KaschauOderberger Eisenbahn —,—, Türkische Eisenbahnanlagen —,—, Oesterr. Kreditanstalt 53,00, Wiener Bankverein 22,10, Oesterreichische Nationalbank 336,00, Donau⸗Dampfschiffahrts⸗ Gesellschaft 60,10, Ferdinands⸗Nordbahn —,—, Fünfkirchen⸗Bareser Eisenbahn —,—, Graz⸗Köflacher Eisenbahn⸗ u. Bergb.⸗Ges. 11,90, Staatseisenbahn⸗Gesellschaft 34,50, Scheidemandel, A.⸗G. f. e5 Prod. —,—, A. E. G. Union Elektr.⸗Ges. 31,01, Siemens⸗Schuckert⸗ werk, österr. 23,52 ½, Brown⸗Boveri⸗Werke, österr. —,—, Alpine Montan⸗Gesellschaft, österr. 40,40, Daimler Motoren A. G., österr. 10,00, vorm. Skodawerke i. Pilsen A. G. 357,50, Oesterr. Waffen⸗ fabrik (Steyr. Werke) 20,20. 8 Amsterdam, 24. Juni. T. B.) 6 % Niederländische Staatsanleihe 1922 103,50, 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe 1917 99,75, 7. % Deutsche Reichsanleihe 104 ⅛6, 6 ½8 % Kölner Stadt⸗ anleihe 94,00, 7 % Rhein⸗Elbe Union 105,25, 7 % Mitteld. Stahlwk. Obl. S2“sgg, 6 % Preuß. Anleihe 1927 89,00, Amsterdamsche Bank 184,25, Rotterdamscher Bankverein 110 ⅛, Reichsbank, neue Aktien 326,50, Stadt Dresden G. O. 1925 99,25, 7 % Amer. Bemberg Cert. v. Pref. 94,00, Amer. Bemberg Cert. A 66,00, Amer. Bember Cert. B 66,00, Polyphon C. u. A. —, Vereinigte Glanzsto 379,50, Nordd. Wollkämmerei 142,50, Kali⸗Industrie 251,50, Deutsche Bank Akt.⸗Zert. —,—, 7 % Amer. Glanzstoff Pref. A 110,00, 7 % Deutsche Rentenbank C. v. Obl. 98,75, 7 % Verein. Stahlwerke 82,00, Rhein.⸗Westf. Elektr. Anl. 101,25, 6 ½8 % Siemens⸗Halske 102,00.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
Bradford, 24. Juni. (W. T. B.) Auch heute war die Geschäftstätigkeit am Wollmarkt träge und Abschlüsse be⸗ schränkten sich auf kleine Partien für den notwendigen Bedarf. .
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