1929 / 230 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Oct 1929 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 230 vom 2. Oktober 1929. S. 4.

Cs mußten Ueberschüsse erzielt werden. Der Beamtenapparat war auf das Vierzehnfache gestiegen. Wir mußten, um die Kosten zu decken, Geschäfte machen. Das Gutachten der Berliner Handels⸗ kammer zeigt, daß Zinssätze in der genannten Höhe durchaus als „honorig“ angesehen wurden. Wir mußten, wie auch die Groß⸗ banken, Geld hineinnehmen, um Gewinne zu erzielen. Vors: Den Genossenschaften haben Sie aber recht dürftig Kredit gegeben? Zeuge: Ich habe wiederholt darüber mit Dr. Seelmonn ge⸗ sprochen. Er kannte besonders die Verhältnisse in Ostpreußen. Vors.: Gerade der Filialbezirk Ostpreußen hat sich doch beschwert, daß ihm nicht die notwendigen Kvedite gegeben wurden. Dieser große Bezirk soll nur einige Millionen erhalten haben und genötigt gewesen sein, bei der Reichsbank einen Wechsel von drei Millionen unterzubringen, weil er bei der Raiffeisenbank nicht die notwendigsten Mittel erhielt! Wie erklären Sie das? Zeuge: Wir haben das wiederholt besprochen. Es wurde darauf hin⸗ gewiesen, daß die Kredite, die wir vom offenen Geldmarkt be⸗ kamen, fast alle kurzfristig waren. Es war bedenklich, Gelder, die man von auswärts aufgenommen hatte, für diese Zwecke zu verwenden, abgesehen von den Geldern aus der Preußenkasse. Vors.: Trotzdem den Genossenschaften nicht die nötigen Kredite gegeben werden konnten, hat die Raiffeisenbank doch im Januar 1923 in großem Umfange Geldex an Private ausgegeben und diese Kredite noch immer mehr gesteigert. Ende 1923 begann die Ge⸗ schäftsverbindung mit dem Russen Uralzeff. Der Vorsitzende hielt dem Zeugen die Einzelheiten aus diesem und anderen Geschäften vor. Uralzeff hatte bereits im ersten Vierteljahr 1924 Millionen von Krediten erhalten. Er erhielt am 7. Januar 90 000 Mark, am 23. 150 000 Mark, am 26. 100 000 Mark. Ferner erhielt er bedeutende Summen in ausländischen Werten. Am 1. April 1924 waren es eine Million. Ferner wurden erhebliche Kredite an den früheven Verlagsbuchhändler und späteren Industriellen Riebe gegeben. So am 28. November 1923 150 000 Mark, am 19. De⸗ zember 250 000 Mark, am 20. Dezember 100 000 Mark, am 31. Dezember belief sich das Schuldkonto Riebe auf 570 000 Mark, am 23. Februar 1924 auf 740 000 Mark, am 12. März 1924 wurden 900 000 Mark zwecks Einlösung von Riebeschen Wechseln her⸗ gegeben. Am 15. März 1924 wurde ein neuer Kredit von 450 000 Mark gegeben. Am 1. Mai 1924 betrug das Gesamtengagement des persönlichen Kontos Riebe 4 250 000. Mark. Der Vorsitzende fragte den Zeugen, wie es sich mit der Satzung der Bank vertrage, daß angesichts der Geldnot der Genossenschaften und der allge⸗ meinen Kreditnot der damaligen Zeit derartige Kredite an Privat⸗ personen gegeben wurden. Der Ze uge erwiderte, er habe davon erst später erfahren. Verantwortlich dafür sei die Kreditabteilung gewesen. Sie sei auch vertretungsberechtigt gewesen. Auch von dem Geschäft mit Uralzeff sei ihm zunächst nichts be⸗ tannt gewesen. Später habe er allerdings gefragt, wie es denkbar sei, daß man einem solchen Ausländer so hohe Kredite gebe. Er habe die Vorladung von Uralzeff angeordnet und es seien diesem Vorhaltungen gemacht worden. (Heiterkeit.) Ein angesehener Dresdner Rechtsanwalt habe erklärt, als es sich um die Abwicklung der Geschäfte Uralzeffs handelte, daß das Geld sicher 8 er habe sich auch persönlich dafür verbürgt. Daraufhin seien dann später noch weitere Kredite mit Zustimmung Dr. Seelmanns gegeben worden. Vors.: Haben Sie in der Aufsichtsratssitzung vom 27. Februar 1924, wo über die Privatkreditgeschäfte der Bank gesprochen wurde, die Konten Uralzeff und Riebe offengelegt? Zeuge: Ich wußte damals noch nichts davon. Herr Schwarz war dafür zuständig. Vors.: Haben Sie im Juni, als wiederum eine Sitzung stattfand, davon gewußt? Damals war ja das Konto Uralzeff schon auf 20 Millionen angeschwollen. Der Zeuge erklärte, wenn er Kenntnis gehabt hätte, so hätte er zweifellos in den Aufsichtsratssitzungen Mitteilung gemacht. Kenntnis von dem Geschäft Uralzeff habe er erst erhalten, als das Dampfwolle⸗ geschäft gemacht wurde. Das sei wohl im Mai 1924 gewesen. Ob die Gelder von der Preußenkasse gestammt hätten, sei ihm nicht bekannt. Die Geschäfte seien von der Kreditabteilung erledigt worden. Vors. Dr. Deerberg hielt dem Zeugen ferner vor, daß im April 1924 die Kredite an Private ohne Devisen rund 11 920 000 Mark betragen haben. An Börsengeldern waren 6 600 000 Mark aufgenommen. Der Preußenkasse schuldete die Bank an diesem Tage 6 066 000 Mark. Die Untersuchungs⸗ kommission habe erklärt, daß die Privatgeschäfte mit Genossen⸗ schaftsgeldern hätten finanziert sein müssen

und daß auch das Aktienkapital zweifellos hätte herhalten müssen. Auf die Frage nach den Geldquellen kann der Zeuge eine Antwort nicht geben. Diese täglichen Geldbewegungen seien von der Kreditabteilung verfolgt worden. Berichterstatter Kuttner: Haben Sie nicht selbst einmal in einer Sitzung des Aufsichtsrats die Bemerkung gemacht, daß Sie von den Geldern der Preußenkasse eine kleine Reserve hielten, um Spannungen auszugleichen? Zeuge: Das ist schon möglich. Es beruhte das auf Informationen der Kreditabteilung, auf die er sich verlassen habe. Mit seinem Wissen und Willen seien aber Gelder der Preußenkasse zur Finanzierung dieser Kredite nicht gegeben worden. Der Vorsitzende brachte hierauf das Dampfwollegeschäft zur Sprache. 7,1 Millionen seien in dieses Geschäft hineingesteckt worden, wovon 5 800 000 Mark verlorengegangen seien. Der Zeuge erklärte, als er von diesem Geschäft erfahren habe, habe er es als ungeheuerlich bezeichnet. Rathke hätte hier im Einverständnis mit Schwarz gehandelt. Der Vorsitzende hielt dem Zeugen ferner vor, daß der amtliche Kurs der Aktien, die damals gekauft wurden, 115 vH betragen habe. Es seien aber 165 vH gezahlt worden. Es sei doch uner⸗ hört, daß gegenüber dem amtlichen Kurs ein so erheblich höherer Prozentsatz gezahlt sei. Der Zeuge erwiderte, es sei damals gesagt worden, die Konkurrenz würde sonst das Geschäft machen. Dieser Trick habe dann zu dem Geschäft geführt. Der Kurs sei dabei immer mehr in die Höhe getrieben worden. Der Vor⸗ sitzende teilte die Einzelheiten des Geschäfts, an dem besonders Rathke, Schwarz und die Abteilungsdirektoren Dr. Lange und Krause beteiligt gewesen sind, mit und gab seinem Befremden Ausdruck, daß über „Dampfwolle“ keine Informationen ein⸗ gezogen worden seien, obwohl Raiffeisen doch in Königsberg. selbst eine Filiale gehabt habe. Das Friedenskapital der Gesellschaft belief sich auf 500 000 Mark. In der Inflationszeit wurde das Kapital auf 5 Millionen Papiermark gebracht. Der amtliche Kurs war überhaupt nicht zu vertreten. Zunächst wurden 800 Aktien zum Kurse von 140 gekauft. Später wurden dann 3400 Stück zum Kurse von 180 gekauft, dazu zu einer Zeit, wo die Börse völlig stagnierte. Nur diese Aktien nahmen einen ungeheuren Aufschwung an der Börse durch die getätigten An⸗ käufe, so daß der Kurs von 115 auf 180 vH getrieben worden war. Der Zeuge erklärte, von dem ganzen Geschäft nichts ge⸗ wußt zu haben. Der Verantwortliche sei Rathke gewesen. Der Vorsitzende Lab eine weitere Darstellung dieses Geschäfts mit „Dampfwolle“. Die Raiffeisenbank versuchte, von diesem plumpen Schwindelgeschäft in eigenartiger Weise abzukommen. Sie hat am 17. April 1924 das Ostwolle⸗Aktienpaket an ihre Tochtergesell⸗ schaft, die Landmannbank⸗Aktiengesellschaft in Berlin, für 71 Millionen Fekauft. Offenbar habe es sich dabei nicht um ein ernsthaftes Geschäft gehandelt. Man wollte erreichen, daß die Raiffeisenbank sagen konnte, sie hätte die Aktien nicht mehr. Sie w. dafür vielmehr ein Guthaben an die Landmannbank. Der Sinn sei wohl gewesen, aus dieser Sache rein herauszukommen. Später sei dann Uralzeff als Retter in der Not aufgetreten. Als der Verkauf erfolgte, war der Kurs bereits auf die Hälfte ge⸗ sunken. Urtalzeff erklärte, er wolle die Aktien für Rechnung eines holländischen Konsortiums zum Preise von 6 820 000 Mark über⸗ nehmen. Die Bank erklärte sich dazu bereit. Tatsächlich habe aber Uralzeff überhaupt nicht an einen ernsthaften Kauf gedacht. Der Zeuge erklärte, er könne eine Auskunft hierüber nicht geben, ihm sei nichts mitgeteilt worden. Vors. Dr. Deerberg: Die Bank hat diesem Uralzeff für seine Bereitwilligkeit, den Posten von 6 Millionen zu ode

unterzubringen, eine

Vergütung von 300 000 Mark gezahlt. Und diese sind auf ein Geheimkonto Krause⸗Dr. Lange verbucht worden. Zeuge: Davon weiß ich kein Wort. Das ist für mich etwas ganz Neues. Vors.: Das steht in dem Bericht der Untersuchungskommission. Zeu : Den Bericht habe ich esebeg, aber ihn nie aur die einzelheiten hin durchgelesen. Vors.: Direktor Schwarz soll er⸗ klärt haben, daß die Bank den Posten von 4200 ostpreußischen im Betrage von 7 ¹¼ Millionen verlust⸗ los abgestoßen habe. Ist dieser Fall der Gegenstand eines Untersuchungsverfahrens gewesen? (Ein Vertreter des Preußischen Pustismümisteriutns: Der Ankauf dieser Aktien ist Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens gewesen. Es wurde mangels näheren Beweismaterials eingestellt.) Zeuge: Daß Herr Schwarz während meiner schweren Er⸗ krankung derart verfahren ist, erklärt sich meiner Meinung nach nur daraus, daß er annahm, daß Uralzeff in der Lage sein würde, seine Schulden zu bezahlen. Vors. Am 29. April 1925, als die Katastrophe aus dem Geschäft mit Uralzeff für jeden klar erkennbar war, haben Sie in einer Aufsichtsratssitzung ge⸗ äußert, es handle sich um einen Mann, dem man unter allen Umständen Vertranen schenken könne. Er sei nur mit knapper Not den Händen der Bolschewisten entgangen, die ihn bereits zum Tode verurteilt hatten. Für einen Schwindler haben Sie ihn damals nicht gehalten? Zeuge: Nein. Vorsitzender: Wenn die Auskünfte, die nach dem Bericht der Untersuchungs⸗ kommission dieser gegeben worden sind, zutreffend sind, dann ist die Bezeichnung „Schwindler“ vollkommen berechtigt. Wenn der Mann noch so treuherzige Augen hatte, konnte man es da ver⸗ antworten, daß eine aus Rußland geflüchtete Person solche Riesen⸗ summen eingeräumt bekam? Am 1. Dezember 1924 belief sich der Schuldsaldo Uralzeffs auf 6 257 110 ℳ. Am 28. Dezember wurde der von Uralzeff gegründeten Orion⸗Gesellschaft ein Kredit von 1 200 000 gegeben usw. Haben Sie bei der Hergabe dieser Kredite mitgewirkt? Zeuge: Nur bei einem Kredit von 365 000 ℳ, für den jener Dresdner Rechtsanwalt die selbst⸗ schuldnerische Bürgschaft übernahm. Es kann gar keine Rede davon sein, daß wir nicht bis zuletzt geglaubt haben, daß die Gelder eingehen würden. Vors.: Haben Sie sich einmal um die gegebenen Sicherheiten gekümmert? Haben Sie sich über⸗ zeugt, daß die Lager den angegegebenen Wert hatten? Die Lager⸗ scheine waren doch gar keine gesätzlichen Sicherheiten! Zeuge: Herr Dr. Lange war unser Syndikus. Die Lagerscheine habe ich mir erst nachher angesehen, als sie verwertet werden sollten. Vors.: Sie hätten einen Mann, der Ihnen derartig wertlose Papiere in die Hand drückt und dann hingeht und die Lager wieder ausnimmt, doch sofort dingfest machen lassen müssen. Zeuge: Das war kurz vor meinem Ausscheiden; meine Ge⸗ sundheit war vollkommen erschüttert. Vors.: Uralzeff hat Ihnen alle möglichen Sicherheiten gegeben: Seine Wohnungs⸗ einrichtung in Lichterfelde, drei Automobile, einen wertlosen Schmuck usw. Zeuge: Von einem Schmuck weiß ich nichts. Es wurden immer wieder die Sicherheiten für die gegebenen Kredite betont. Wir waren alle überzeugt, daß die Gelder ein⸗ gehen würden. Vors.: Haben Sie persönlich Kredite bei der Raiffeisenbank aufgenommen. Zeuge: Ja, mit Bewilligung des Aufsichtsrats. Ich hatte ja einen großen landwirtschaftlichen Grundbesitz und ein beträchtliches Vermögen. Andererseits hatte ich auch Guthaben. Mein Konto ist schon seit Jahren vollkommen abgedeckt. Bei der weiteren Vernehmung erklärte der Zeuge Geheim⸗ rat Dietrich, persönlich habe er niemals mit Uralzeff verkehrt. Er sei einmal mit einem Staatsanwaltschaftsrat in Uralzeffs Hause gewesen, und sie hätten sich von der ungemein üppigen Einrichtung, besonders von einem großen Teppichlager, überzeugt. Persönlich hätte er nie etwas mit Uralzeff zu tun gehabt. Daß dieser ein Betrüger war, sei klar geworden, als im Herbst 1925 festgestellt war, daß er aus seinem Berliner Lager Gegenstände entfernt hatte. Damals sei sofort Fticjcfgege erstattet worden Bis zum Jahre 1920 sei bei der Raiffeisenbank alles in bester Ordnung verlaufen. Auch Direktor Seelmann habe seiner Ueber⸗ zeugung nach das beste gewollt. Von der Anzeige beim Staats⸗ anwalt habe man zunächst, vor der Feststellung bezüglich des Berliner Lagers, abgesehen, um zu retten, was zu retten war. Von dem Konto Riebe habe er zunächst keine Kenntnis gehabt; er habe es 18 angesehen, als die Sache bedrohlich zu werden begann. Er habe damals die Eintragung einer Sicherungshypothek auf dem Riebe gehörenden „Russischen Hof“ veranlaßt. Riebe bzw. die Riebe⸗A.⸗G. habe in seiner Hand eine große Anzahl von Werten vereinigt. Das Gesamtkonto Riebe könne aber niemals über 8 Millionen hinausgegangen sein. Von einem Brief Riebes an Dr. Seelmann, in dem er der Raiff⸗ eisenbank den Status seines Konzerns rückhaltlos darlegte und eine Zahlungsstockung mitteilte, hat der Zeuge nichts gewußt. Sonst hätte er Riebe keine weiteren Kredite gewähren lassen. Von der Kreditgewährung an das Exportgeschäft von Thias weiß der Zeuge nichts. Auch von den Krediten an den Korrespondenz⸗Verlag Eka war ihm nichts bekannt. Dr Seel⸗ mann habe ihm erst später davon erzählt. Dieses Nachrichten⸗ büro habe mit irgendeiner Partei, wohl mit der Zentrumspartei, zusammengehangen; genau kann der Zeuge das aber nicht sagen. Von einem Brief über den Zusammenbruch der Firma Thias und von Wechselfälschungen habe Direktor Seelmann ihm Kenntnis gegeben. Anzeige hat die russische Staatsvertretung gemacht, nicht die S.ah. gaa 2 Der Zeuge kann hierüber keine näheren Angaben machen. Erörtert wurde dann der Fall Interbank. Hier sind 15 000 Mark von der Raiffeisenbank am 11. Juli 1925 gegeben worden, damit der Geldnehmer ein Heiratsprojekt durchführen und Aufwendungen in Wiesbaden bezahlen konnte. Als das Geld zurückgefordert wurde, wurde noch eine Schadensersatzklage wegen Scheiterns des Projekts in Aussicht gestellt. (Heiterkeit.) Der Zeuge weiß hierzu nichts. Erörtert wurde darauf die Gold⸗ bilanz am 1. Januar 1924. Der Goldmarkwert wurde auf 50 % Millionen errechnet. Das war zum Teil eine Fiktion. Etwa die Hälfte sollte eingesetzt werden. Die Aktionäre der Aktien II (Inflationsaktien) hätten Nachforderungen erfüllen müssen. So⸗ mit wäre es unzulässig gewesen, den Betrag, so, wie es geschah, einzusetzen. Die Nachzahlungen wurden aber nicht geleistet, trotz⸗ dem wurde der Betrag voll aufgenommen. Eine Differenz von 7,1 Millionen wurde als volles Aktivum eingeschätzt. Um das zu decken, hat man die Landmannbank und die Treuhandgesell⸗ schaft, die nur über geringes Kapital verfügte, eingeschoben. Die Direktion deckte sich damit, daß ein Widerspruch als verspätet an⸗ gesehen wurde und daraus die Zustimmung der Aktionäre, die nachzahlen sollten, unterstellt wurde. Der Zeuge erklärte, die Bilanzen seien nach den Vorschriften aufgestellt worden, die bei⸗ der besonderen Organisation von Raiffeisen beständen. Der Vor⸗ stand pflegte sich zu jeder Frage zu äußern. In der gemeinschaft⸗ lichen Bilanzsitzung seien die Einzelheiten besprochen worden. Herr Schwarz trug die Einzelheiten vor. Es sei allerdings wohl ein etwas patriarchalisches Verfahren gewesen. Die Aktionäre der Raiffeisenbank seien ja selbst Kunden gewesen, so daß auch Proteste gegen die Bilanz, wenn solche vorlagen, zur Erörterung kamen. Mit bestem Wissen sei auch die Abschätzung der Realitäten vorgenommen worden. Der Vorsitzende verlas ein Schreiben des Geheimrats Dietrich, wonach Bedenken gegen die Goldmark⸗ bilanz nicht vorgelegen Abg. Leinert (Soz.) be⸗ mängelte Einzelheiten der Bilanz und wünschte Aufklärung über einen Posten von 27,5 Millionen Privatgelder, die in die Bilanz aufgenommen wurden. Der Zeuge kann dazu im einzelnen keine Auskunft geben. Vors.: Ist an Sie im Januar 1925 das Ersuchen der Preußenkasse um Aufklärung über Privatkredite ergangen? Der Zeuge gab das zu. Er ist sofort zur Preußen⸗ kasse gegangen; den genauen Zeitpunkt kann er nicht angeben. Er hat mit Präsident Semper persönlich eine Aussprache unter vier Augen gehabt. Ausgeschlossen sei, daß der damalige Präsident Semper persönlich die Aufklärung verlangt habe, sondern nur als V -Preußenkasse. Es wurde von den Ausständen

sprochen. Er habe gesagt, daß sich die Verluste in engen hielten, jedenfalls habe diese Hoffnung bestanden. Daß man sich darin täuschte, habe sich erst später ergeben. Vors.: Haben Sie nicht einen bestimmten Betrag angegeben? Herr Semper hat von fünf bis sechs Millionen gesprochen. Der Zeuge verneinte, daß ein bestimmter Betrag von ihm genannt worden sei. Vors.: Hatten die anderen Herren von der Raiffeisenbank eine bestimmte Marschroute von Ihnen erhalten hinsichtlich der Aus⸗ kunftserteilung über die Höhe der Beträage? Zeuge: Ich bitte, Dr. Seelmann darüber zu vernehmen. Die Behauptung des Direktors Schwarz kann nicht wahr sein! Das wäre ja eine Unredlichkeit gewesen! Zu einem Urteil, wer der Hauptschuldige für die Verluste gewesen sei, halte er sich nicht berufen. Vielleicht wäre ein anderes System richtiger gewesen. Er selbst sei ja auch über die Verlustgeschäfte entsetzt gewesen. Vors. Dr. Deerberg: Sie wollen also auf niemand persönlich einen Stein werfen? Zeuge: Nein, das kann ich nicht! Hierauf wurde die weitere Untersuchung auf Mittwoch vormittag vertagt. Dem Zeugen wurde der vorliegende Untersuchungsbericht zur Verfügung ge⸗ stellt. Berichterstatter Abg. Kuttner (Soz.) äußerte sich zu der Frage des Gegenstandes der weiteren Vernehmung des Geheim⸗ rats Dietrich. Der Aufsichtsrat habe besonders den Vorwurf er⸗ hoben, daß er vom Vorstand nicht rechtzeitig über die Verlust⸗ geschäfte unterrichtet worden sei. Insbesondere sei er im un⸗ klaren gelassen über den Umfang und über die Risiken. Es seien ferner die Satzungen verletzt worden, insbesondere die Bestim⸗ mungen über die Verwendung der Gelder. Die Bilanzen hätten nicht der Wirklichkeit entsprochen. Das vom Aufsichtsrat erlassene Verbot über weitere Kreditgewährung sei mißachtet worden. Der Gesamtaufsichtsrat sei nicht rechtzeitig zusammenberufen worden. Ueber diese Fragen soll der Zeuge am Mittwoch weiter gehört werden.

Verkehrswesen.

Die nächste Auflage bes Amtlichen Fernsprech⸗ buches für Berlin und Umgegend wird voraussichtlich Mitte Februar 1930 erscheinen. Anträge auf Aenderung bestehender Eintragungen, Aufnahme neuer und Streichung entbehrlicher Ein⸗ tragungen (z. B. für Mitbenutzer) usw. für die Neuauflage wären schriftlich und freigemacht bis spätestens 1. Novemberd. J. an das zuständige Fernsprechamt zu richten.

Handel und Gewerbe. 8 Berlin, den 2. Oktober 1920.

Wochen übersicht der Reichsbank vom 30. September

1929 (in Klammern + und im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva. RM 1. Noch nicht begebene Reichsbankantele...

2. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu

1392 Reichsmark berechhhhltee . 2 212 044 000

(+ 20 038 000)

und zwar: 3 Goldkassenbestand RNM 2 062 256 000. Golddepot (unbelastet) bei

ausländischen Zentralnoten⸗ banken.. 149 788 000

Bestand an deckungsfähigen Devisen.. Reichsschatzwechsen.. sonstigen Wechseln und Schecks

deutschen Scheidemünzen.

335 139 000 (+ 8 508 000) 112 960 000 (+ 107 980 000) 2 528 284 000 (+ 411 614 000) 103 870 000 (— 25 030 000) 3 999 000 (s— 20 018 000)

a)

Noten anderer Banken. Lombardforderungen .. 186 295 000 (darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗

(+ 143 107 000) wechsel RM 739 000) Essekin 92 755 000

(unverändert) sonstigen Aktiven

650 980 000 (+ 56 234 000) Passiva. . Grundkapital: a) begeben b) noch nicht begeben. .

Reservefonds: a) gesetzlicher Reservefonds..

künftige Dividenden⸗

122 788 000 (unverändert)

177 212 000 (unverändert)

48 797 000 (unverändert)

45 811 000 (unverändert) 225 000 000 (unverändert) 4 914 277 000 (+ 712 313 000) 501 448 000 127 982 000) 368 205 000 (+ 8 102 000)

Zu dem vorstehenden Ausweis bemerkt „W. T. B.“: „Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September hat sich die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten in der Ultimowoche um 662,7 Mill. auf 2920,3 Mill. RM erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Wechseln und Schecks um 411,6 Mill. auf 2528,3 Mill. RM, die Lombardbestände um 143,1 auf 186,3 Mill. RM und die Bestände an Reichsschatzwechseln um 108,0 Mill. auf 113,0 Mill. RM zugenommen. An Reichsbank⸗ noten und Rentenbankscheinen zusammen sind 754,6 Mill. RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 712,3 Mill. auf 4914,3 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 42,3 Mill. auf 432,7 Mill. RM erhöht. Dementsprechend sind die Bestände an Rentenbankscheinen auf 6,0 Mill. RM zurückgegangen. Die fremden Gelder zeigen mit 501,4 Mill. RM eine Abnahme um 18,0 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen zusammen haben sich um 28,5 Mill. auf 2547,2 Mill. RM erhöht, und zwar haben die Goldbestände um 20,0 Mill. auf 2212,0 Mill. RM, die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 8,5 Mill. auf 335,1 Mill. RM zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,0 vH gegen 52,2 vH in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Devisen 51,8 vH auf 59,9 vH.

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)

b) Spezialreservefonds für 111““

c) sonstige Rücklagen. 3. Betrag der umlaufenden Noten.. 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten

5. Sonstige Pafsiva .

Verantwortl. Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengerinc) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktienaesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (einschließl. Börsenbeilage und

177 212 000 (unverändert)

zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),

nehmen Bestellungen an, auch die Geschäftsstelle

Erscheint an jedem Wochentag abends. preis vierteljährlich 4,50 42. Alle Postanstalten

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in Berlin für Selbstabholer SW. 48, Wilbelmstraße 32.

Einzelne Nummern kosten 15 Sie werden aun gegen bar oder vorherige Einsendung des Betrages einschließlich des Portos abgegeben

Anzeigenpreis für den Raum etner fünfgespaltenen Petitzeile 1,05 ℛ᷑. Anzeigen nimmt die Geschäftsstelle an. Befristete Anzeigen müssen 3 Tage vor dem Einrückungstermin bei der Geschäftsstelle eingegangen sein.

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Urheberrechtseintragsrolle, Fertüst Vergleichefachen

1. Handelsregister.

Allenstein. In unser Handelsregister A Nr. 7. trugen wir heute die Firma Gräfe und Unzer Buchhandlung, Kommanditgesell⸗ schaft, Zweiggeschäft in vpenfcin, und als deren Inhaber den Konsul Bern⸗ hard Koch in Königsberg i. Pr. ein. Dem Fräulein Wally Gerlach und dem Buchhändler Johann Gehlen in Königs⸗ berg i. Pr. ist Gesamtprokura erteilt. Dem Otto Dickreiter und Kurt Pasdziernik, beide in Königsberg i. Pr., ist Gesamiprokura dahin erteilt, daß jeder von ihnen nur mit der Pro⸗ kuristin Wally Gerlach zusammen ver⸗ tretungsberechtigt ist. Die Kommandit⸗ gesellschaft hat am 1. Januar 1927 be⸗ gonnen und hat 4 Kommanditisten mit zusammen 60 000 RM Einlagen. Allenstein, den 20. September 1929.

Amtsgericht.

Bürwalde, N. M. [58979]

In das Handelsregister Abteilung A Nr. 74 ist bei der Firma Heinrich Böttcher, Bärwalde, Nm., eingetragen worden:

Die Niederlassung ist nach Altkietz bei Wriezen a. O. verlegt.

Bärwalde, Nm., 25. September 1929.

Das Amtsgericht.

Barth. [58980

In unser Handelsregister Abt. A ist bei nachstehenden Firmen das Erlöschen derselben von Amts wegen eingetragen worden: Nr. 92, J. W. Kretzmer Inh. Johannes Kretzmer, Zingst, Nr. 166, Gebr. Wendt Nachfg. Max Teetz in Barth, Nr. 187, Alfred Menzel, Elektro⸗ technisches Installations⸗ und Bau⸗ büro, Barth.

Barth, den 21. September 1929. 8 Das Amtsgericht.

Berlin. [58984]

In unser Handelsregister B ist heute eingetragen worden: Nr. 43 062 Georg R. Schulze & Cov. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: die An⸗ fertigung und der Vertrieb von Herren⸗ garderobe. Stammkapital: 20 000 RM. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 15. August 1929 abgeschlossen. Die Ge⸗ sellschaft hat einen Geschäftsführer. Zum Geschäftsführer bestellt ist: Konfektionär Georg Schulze, Berlin⸗Treptow. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Ge⸗ senchaß erfolgen nur durch den Deut⸗ chen Reichsanzeiger. Bei Nr. 4883 Weinkeller Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Rats⸗ kellerwirt Leonhard Wiesinger in Berlin⸗Steglitz ist zum weiteren Ge⸗ schäftsführer bestellt. Bei Nr. 32 411 Maschineufabrik Koenig⸗Werk, Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung: Dem Hans Paap in Berlin ist Prokura erteilt derart, daß er berechtigt ist, die Gesellschaft gemeinsam mit einem anderen Prokuristen zu vertreten. Die Prokuren des Heinrich Bittroff, der Elise Schneidereit und der Gertrud Jacob sind erloschen. Bei Nr. 40 275 „Monos“ Fahrzeuggesellschaft mit beschränkter Haftung: Laut Beschluß vom 29. Juli 1929 ist der Gesellschafts⸗ vertrag bzgl. der Firma abgeändert. Die Firma lautet fortan: „Monos“ Fahrzeugfabrik Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung. Bei Nr. 41 258 „Sundstrand“ Maschinen⸗Gesell⸗ schaft W. Küster & Co. mit be⸗ schränkter Haftung: Durch Gesell⸗ schafterbeschluß vom 19. August 1929 ist der Gesellschaftsvertrag hinsichtlich der Firma geändert. Die Firma heißt fortan: Underwood Sundstrand⸗ Maschinen⸗Gesellschaft W. Küster & Co. mit beschränkter Haftung. Bei Nr. 42 180 Monumentalreklame Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung: Laut Beschluß vom 24. 8. 1929 ist der Gesellschaftsvertrag bzgl. der Firma und der Vertretung abgeändert. Der Geschäftsführer Dr. Hartwig ist abberufen, zum neuen Geschäftsführer ist Kaufmann Hans Willy Gattermann, Steglitz, bestellt. Die Firma lautet fortan: Monumental⸗ und Plakat⸗ reklame Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Bei Nr. 39 500 „Thur⸗ via“ Baugesellschaft mit beschränk⸗ ter Haftung: Dem Dr. rer. pol. Horst Averbeck in Berlin ist Prokura erteilt. Berlin, den 23. September 1929

Teltower

Berlin. [58985]

In unser Handelsregister B ist heute eingetragen worden: Bei Nr. 19 223 Weinbrennereien Albert Buchholz Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung: Durch Gesellschafterbeschluß vom 12. Juli 1929 ist der Gesellschafts⸗ vertrag in § 5 hinsichtlich der Ver⸗ tretung abgeändert. Sind mehrere Ge⸗ schäftsführer vorhanden, so wird die Gesellschaft entweder durch zwei Ge⸗ Füttosäßrer oder durch einen Ge⸗ schäftsführer und einen Prokuristen ge⸗ meinschaftlich vertreten. Harry Megyessi ist nicht mehr Geschäftsführer. Bei Nr. 21 317 Wittenbergplatz Grund⸗ stücks⸗Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Die Eintragung vom 28. April 1928, daß die Gesellschaft nichtig ist, ist von Amts wegen gelöscht. Durch Gesellschafterbeschluß vom 21. Fe⸗ bruar 1925 ist der Gesellschaftsvertrag in § 5, x des Stammkapitals und der schäftsanteile, abgeändert. Das Stammkapital ist auf 330 000 RM umgestellt. Bei Nr. 31 678 „Pro⸗ greß⸗Reklame“ Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung: Die Gesellschaft ist nichtig (§§ 16. 50 Goldbilanzverord⸗ nung in Verbindung mit § 1 der Verordnung vom 21. 5. 1926 [R.⸗G.⸗Bl. S. 248])). Zum Ligquidator wird der bisherige Geschäftsführer bestellt. Bei Nr. 32 707 Industrie⸗Revisions⸗ gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung: Dem Fritz Stein in Berlin⸗ Friedenau ist Prokura erteilt derart, daß er berechtigt ist, die Gesellschaft ge⸗ meinsam mit einem Geschäftsführer zu vertreten. Bei Nr. 34 247 Gustav Koch Spiegel⸗ und Rahmenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung: Die Firma ist gelöscht. Bei Nr. 36 853 Kleinkraftdroschke Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung: Theodor Döring ist nicht mehr Ge⸗

sschäftsführer. Kaufmann Hugo Döring

in Berlin⸗Lankwitz ist

i„Berlin⸗ zum weiteren Geschäftsführer

bestellt. Bei Nr. 39 912 Tivoli Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung: Der Gesell⸗ schaftsvertrag ist durch Gesellschafter⸗ beschlüsse vom 11. Juli 1929 in § 2 und vom 12. September 1929 in § 1 abgeändert. Die Firma heißt fortan; EI.-TE-GE Lichtspieltheater Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung. Bei Nr. 42 967 Orientalische Zi⸗ garettenfabrik Miletea, Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Kauf⸗ mann Albert Grimmer in Dresden ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Berlin, den 24. September 1929. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 122.

Berlin. [58981]

In das Handelsregister Abteilung B des unterzeichneten Gerichts ist am 25 September 1929 folgendes ein⸗ getragen: Nr. 43 067 „Fortschritt“ Aktiengesellschaft für Patentver⸗ wertung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist die Verwertung von Patenten und sonstigen gewerb⸗ lichen Schutzrechten sowie der Betrieb aller damit im Zusammenhang stehen⸗ den Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch befugt, gleichartige oder ähnliche Unter⸗ nehmungen zu erwerben, sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen und ihre Vertretung zu übernehmen. Grund⸗ kapital: 50 000 RM. Aktiengesellschaft. Der 1““ ist am 25. Juli 1929 fesegestel t. Besteht der Vorstand aus mehreren Personen, so wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmit⸗ glieder oder durch ein Vorstandsmit⸗ glied in Gemeinschaft mit einem Pro⸗ zuristen vertreten, sofern nicht der Auf⸗ sichtsrat ausdrücklich bestimmt, daß ge⸗ wisse Mitglieder des Vorstands befugt sind, die Gesellschaft jeder für sich allein zu vertreten. Zu Vorstandsmit⸗ gliedern sind bestellt: 1. Zivilingenieur Dr. Oskar Kron, Berlin, 2. Kaufmann Wilhelm Feuchtwang, Berlin. Als nicht eingetragen wird noch veröffent⸗ licht: Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin NW. 7, Dovotheenstr. 80. Das Grundkapital zerfällt in 50 In⸗ haberaktien über je 1000 RM, die zum Nennbetrag ausgegeben werden. Der Vorstand besteht, je nach der Bestim⸗ mung des Aufsichtsrats, aus einer Person oder aus mehreren Mitgliedern. Dem Aufsichtsrat liegt die Ernennung und Abberufung der Vorstandsmit⸗ glieder ob. Die Berufung der General⸗ versammlung und die sonstigen Be⸗ kanntmachungen der Gesellschaft er⸗

anzeiger. Die Gründer, welche alle Aktien übernommen haben, sind: 1. Kaufmann Leo Peiser, Berlin⸗ Steglitz, 2. Kaufmann Hnß⸗ Hoffmann, Berlin, 3. Kaufmann Victor Hermann, Berlin⸗Schöneberg, 4. Fräulein Irm⸗ gard Frank, Berlin⸗Cöpenick, 5. Kauf⸗ mann Karl Lipinski, Berlin⸗Charlotten⸗ Den ersten Aufsichtsrat bilden: 1. Fcar Nathan, 2. Arnold Meyer, 3. Willy Eisfeld, alle in Berlin. Die mit der Anmeldung der Gesellschaft eingereichten Schriftstücke, insbesondere der Prüfungsbericht des Vorstands und des Aufsicht!srats, können bei dem Ge⸗ richt eingesehen werden. Nr. 24 552 Bubiag Grundstücks⸗Aktiengesell⸗ schaft: Die 100 Aktien zu 250 RM sind nach Vorschrift der 5. Durch⸗ ührungsverordnung zur Goldbilanz⸗ verordnung in 25 Aktien zu 1000 2 umgetauscht. Durch Beschluß der Ge⸗ neralversammlung vom 3. September 1929 ist der § 3 des Gesellschafts⸗ vertrags geändert. Die Prokuren des Arthur Steinke und Heinrich Eichen⸗ auer sind erloschen.

Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 89 a.

Berlin. [58982]

In das Handelsregister Abteilung B des unterzeichneten richts ist am 25. September 1929 folgendes ein⸗ etragen: Nr. 18 917 Rich. Klinger ktiengesellschaft: Prokurist Otto Boldt zu Berlin⸗Tempelhof, ist be⸗ rechtigt, die Firma zusammen mit einem Vorstandsmitglied oder mit einem anderen Prokuristen zu ver⸗ treten. Nr. 28 469 „Windsor“ Re⸗ klame Aktiengesellschaft: Durch Be⸗ schluß der Generalversammlung vom 1. August 1929 sind geändert § 1 (Firma), § 2 (Gegenstand). Die Firma lautet fortan: „Windsor“ Grund⸗ stücks⸗Aktiengesellschaft. Gegenstand des Unternehmens ist fortan: Die Ver⸗ waltung und Verwertung des Anteils⸗ besitzes der Gesellschaft an der Unter den Linden 9 Grundstücksgesellschaft mit beschränkter Haftung zu Berlin und der Erwerb und Verkauf sowie die Verwaltung von anderweitem Grund⸗ besitz. Die Gesellschaft hat im Grün⸗ dungsstadium durch Vertrag vom 25. 1. 1923 sämtliche 752 600 Papiermark⸗ anteile der Unter den Linden 9 Grund⸗ stücksgesellschaft m. b. H. von den Niel⸗ bockschen Erben erworben, und zwar zum Preise von 100 Millionen Papier⸗ mark. Nr. 40 717 Litania Gesell⸗ schaft für Versicherungswesen Aktiengesellschaft: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 10. Sep⸗ tember 1929 ist der § 3 (Grundkapital) geändert. Das Grundkapital zerfällt jetzt in 50 Inhaberaktien zu 1000 RM. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 89 b. Berlin. [59386] In das Handelsregister Abteilung 4. ist am 26. September 1929 eingetragen worden: Nr. 73 9889 Ascher Meisner, Berlin. Inhaber: Ascher Meisner, Kaufmann, Berlin. Bei Nr. 11 611 Adolf Seligsohn, Berlin: Die Ge⸗ sellschaft ist aufgelöst. Liquidatoren sind die bisherigen Gesellschafter Sig⸗ bert Seligsohn und Eugen Pollack. Jeder Liquidator kann einzeln handeln. Nr. 29 802 Theodor Manns, Berlin: Inhaber jetzt: Günther Manns, Kaufmann, Berlin. Die unge⸗ teilte Erbengemeinschaft ist aufgehoben. Nr. 68 512 Emil & Leo Rosen⸗ dorff, Berlin: Inhaber jetzt: Leo Rosendorff, Kaufmann, Berlin. Der Uebergang der in dem Betrieb des Ge⸗ schäfts begründeten Verbindlichkeiten mit Ausnahme der Forderungen der folgenden Gläubiger: 1. Groß und Grischmann, 2. N. Salzmann, 3. S. L. Schlesinger, 4. Singer und Schlesinger, 5. Gebr. S. & E. Schmuckler, 6. Ar⸗ thur Binkowski, 7. Paul Kunz ist bei dem Erwerb des Geschäfts durch Leo Rosendorff ausgeschlossen. Nr. 72 892 F. J. Schröter Comm. Ges., Berlin: Der persönlich haftende Ge⸗ sellschafter Carl Vetter ist aus der Ge⸗ sellschaft ausgeschieden. Nr. 73 448 Hilde Schaper, Berlin: Inhaber jetzt: Hermann Brunke, Kaufmann, Berlin⸗Wannsee. Der Uebergang der im Betrieb des Geschäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerb des Geschäfts durch Hermann Brunke Die Prokura des Rudolf Schaper ist er⸗ oschen. Nr. 73 860 Lissner & Co.

weiterer vg ist in die Ge⸗ sellschaft eingetreten. Die Einlage eines Kommanditisten ist herabgesetzt worden. Nr. 71 308 Alfred Sußmann: Die Firma ist erloschen.

Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 86. Berlin. [58983]

„In das Kandelsregister Abteilung A ist am 26. September 1929 eingetragen worden: Nr. 73 987 Hesfe, Berlin. Inhaber: Max Hesse, Kauf⸗ mann, Berlin⸗Weißensee. Nr. 73 988 Dr. Catleen⸗Katzenellenbogen & Co. Verkaufsorganisation, Berlin. Offene Handelsgesellschaft seit 1. September 1929. Gesellschafter sind die Kaufleute in Berlin: Dr. Heinz Catleen⸗Katzen⸗ ellenbogen, Kurt Behrens. Bei Nr. 72 697 Werner Krause & Co., Berlin: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter rner Krause ist Alleininhaber der Firma. Gelöscht: Nr. 49 779 O. Hertach & Co., Nr. 56 801 American Fashions Fritz Bruder. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 90.

Berlin. [59388] In das vv Abteilung B des unterzeichneten Gerichts ist am 26. September 1929 folgendes ein⸗ . Nr. 1667 Centralbank für FLisenbahnwerthe: Helmut Reich, Rechtsanwalt, Berlin⸗Schöneberg, Dr. Franz Mayer, Kaufmann, rlin⸗ Wilmersdorf, sind zu weiteren Liqui⸗ datoren bestellt. Je zwei der Liqui⸗ datoren, Seelig, Reich und Mayer, ver⸗ treten gemeinschaftlich. Nr. 18 832 Aktiengesellschaft zur Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse: Die Prokura für Werner Selo ist er⸗ loschen. Hans Neumann ist nicht mehr Vorstand. Werner Selo, Kaufmann, Charlottenburg, ist zum Vorstand be⸗ stellt. Nr. 22 922 Angerer, Koch & Co. Aktiengesellschaft in Wülf⸗ rath (Zweigniederlassung): Karl Julius Angerer ist nicht mehr Vor⸗ standsmitglied. Nr. 30 006 Haus Oranienburg Grundstücks⸗Aktien⸗ gesellschaft: Den Vorstandsmitgliedern Max Morgen und Felix Konzack ist durch Beschluß des Aufsichtsrats vom 2. April 1924 die Befugnis erteilt, ein jeder die Gesellschaft allein zu ver⸗ treten. Nr. 42 385 Austro Daimler⸗ Puchwerke A.⸗G. Zweignieder⸗ lassung Berlin: Prokuristen: Dr. Her⸗ bert Boehm in Wiener⸗Neustadt, Raoul Doms in Wien II, Franz Moschinger in Wiener⸗Neustadt, Konrad Schindler in Graz, Dr. Fritz Ulreich in Wien XVIII, Theodor Weichmann in Wiener⸗Neustadt. Jeder vertritt ge⸗ meinschaftlich mit einem Mitglied des Verwaltungsrats oder einem Pro⸗ kuristen. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 8938. Berlin. [59387] In das Handelsregister Abteilung A ist am 27. September 1929 eingetragen worden: Bei Nr. 811 Rud. Rütgers Chemische Fabrik für Theerpro⸗ ducte, Berlin ⸗Charlottenburg: Anna Mahn verwitwete Rütgers geb. Sauer ist aus der ungeteilten Erben⸗ gemeinschaft ausgeschieden. Nr. 4166 Louis Schlesinger, Berlin: Gesamt⸗ prokuristen in Gemeinschaft mit⸗ einander: Oskar Flenker, Berlin⸗ Treptow, Max Hepner, Berlin⸗Char⸗ lottenburg. Nr. 35 472 Eduard Trewendts Nachfolger, Berlin⸗ Wilmersdorf: Prokura: Hildegard Leidig geb. Malig, Berlin. Nr. 68 498 Werner & Danzer, Berlin: Fortan sind beide Gesellschafter nur in ,. miteinander oder jeder in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zur Vertretung berechtigt. Nr. 73 976 Willy Wegener, Berlin: In⸗ haberin jetzt: Frieda Wegener geb. Gerner, Kauffrau, Berlin⸗Spandau. Prokura: Willy Wegener, Berlin⸗ Spandau. Nr. 69 900 Lucie Theuer⸗ kauf: Die Firma ist von Amts wegen gelöscht. Gelöscht: Nr. 1020 Gebr. Zimmt. Nr. 6563 Louis Quensel. Nr. 40 511 Richard Reichpietsch. Nr. 59 730 Trapp & Michels. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 86.

Bernburg. [58986] In das Handelsregister ist einge⸗ tragen:

Am 21. 9. 1929 Abt. A 389 bei der

Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 122.

folgen durch den Deutschen Reichs⸗

los Kommanditgesellschaft, Berlin: Ein

Firms „Paul Böttger“ in Bernburg: uhaber sind jetzt die ledigen Anna und

Gertrud Böttger, beide in Bernburg. Sie sind gemeinsam zur Vertretung der offenen Handelsgesellschaft befugt, die am 29. 4. 1929 begonnen hat.

Am 25. 9. 1929 Abt. A Nr. 566 bei der Firma „Rudolf Duderstadt“ in Schackstedt: Inhaber ist jetzt die Witwe Elfriede Duderstadt geborene Wagner in Schackstedt.

Am 26. 9. 1929 Abt. A Nr. 1130 bei der Firma „Carl Fuhr“ in Bern⸗ burg: Die Firma lautet jetzt: „Askania⸗Drahtwaren Fabrik Tarl 7 der Ehefrau des Fabrikanten

arl Fuhr, Anna geborene Hahn, in Bernburg ist Prokura erteilt.

Folgende Firmen sind erloschen:

Am 25. 9. 1929 Abt. A Nr. „Friedrich August Scherber, H. Pernotzky Nachf.“ in Bernburg

Am 25. 9. 1929 Abt. A Nr. 468, „M. Rößger“ in Bernburg.

Am 24. 9. 1929 Abt. A Nr. 1349, „Gebr. Dreyer“ in Bernburg mit der Prokura des Carl Dreyer.

Am 14. 9. 1929 Abt. A Nr. 1026, „August Backoff Nachf. Inh. Werner Backoff“ in Sandersleben.

Am 19. 9. 1929 Abt. A Nr. 790, „August Voigt“ in Großmühlingen.

Die Firma „Willi Altvater“ in Güsten foll von Amts wegen im Han⸗ delsregister gelöscht werden. Zur Gel⸗ tendmachung eines Widerspruchs wird eine Frist bis 15. Januar 1930 be⸗ stimmt. 1“

Amtsgericht Bernburg, 26. 9. 1929.

675,

Bottrop. Bekanntmachung. [58987] In unser Handelsregister A ist heute unter Nr. 397 die offene Handelsgesell⸗ scaßt Kalveram und Adam, Fahrzeug⸗ andlung in Oberhausen⸗Osterfeld, ein⸗ etragen worden. Persönlich haftende esellschafter sind der Schlosser Johann Kalveram aus Oberhausen⸗Osterfeld, Zechenstraße 36 und der Kaufmann Johannes Adam aus Kirchhellen⸗Holt⸗ hausen, Nr. 21. Die Gesellschaft hat am 18. Juni 1929 begonnen. Zur Ver⸗ tretung der Gesellschaft sind nur beide Gesellschafter gameinschaftlich ermächtigt. Bottrop, den 21. September 1929.

Das Amtsgericht.

Bünde, Westf. 158988]

In unser Handelsregister ist einge⸗ tragen worden:

Am 256. 7. 1929 Abt. A Nr. 571 bei der Firma Schöneberg, Hanke u. Schmidt, Bünde: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen.

Am 3. 8. 1929 Abt. A Nr. 574 bei der Firma Wilhelm Vögeding, Hunne⸗ brock, Nr. 144,

am 18. 9. 1929 Abt. A Nr. 304 bei der Firma August Westerfelhaus, Kirchlengern,

am 20. 9. 1929 Abt. A Nr. 542 bei der Firma Peter Höpfner, Hunnebrock: Die Firma ist erloschen.

Am 26. 7. 1929 Abt. A Nr. 706 bel der Firma Kreibohm u. Co., Ennigloh: Der Sitz der Gesellschaft ist von Ennig⸗ loh nach Bünde verlegt. Der Kaufmann Fritz Kreibohm ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. er Kaufmann Hugo Meyer und der 5388 Heinrich Sander, beide aus Bünde, sind als per⸗ sönlich haftende Gesellschafter in die Ge⸗ sellschaft eingetreten.

Am 29. 8. 1929 Abt. A Nr. 723 die offene Handelsgesellschaft in Firma H. Struckmeier u. Co., Südlengern. Persönlich haftende Gesellschafter sind die Kaufleute Heinrich Struckmeier in Südlengern, Nr. 157, und Wilhelm Buschmann in Stift⸗Quernheim, Nr. 45. Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1929 begonnen.

Am 29. 8. 1929 Abt. B Nr. 23 bei der Firma Oscar Dörffler, Aktiengesell⸗ schaft, Bünde: Der Familienname des Werner Schuband ist jetzt Dörffler⸗Schuband.

Am 3. 9. 1929 Abt. A Nr. 140 bei der Firma C. H. Plantholt, Bünde: Der persönlich haftende Gesellschafter Kaufmann Paul Hefter in Bünde . jeßt ebenfalls berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten. 8

Am 4. 9. 1929 Abt. B Nr. 53 bei der Firma Wilhelm Beckmann u. Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bünde: Die Vertretungsbefugnis des Kaufmanns Otto Beckmann in Ennig⸗ loh als Geschäftsführer 5 erloschen. Durch Beschluß der 5 schafterver⸗ sammlung vom 1. Juli 1929 9. 8 gende Paragraphen des Gesellschafts⸗