Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 259 vom 5. November 1930. S. 2.
von allen Parteien zu den Hochwasserkatastrophen vorgelegten Anträge gemeinsam debattelos an den Hauptausschuß zu über⸗ weisen (Laärm. bei den Kommunisten).
Gemäß dem Beschluß des Aeltestenrats setzt das Haus hierauf sämtliche zu den Hochwasser⸗Katastrophen eingegangenen Anträge der Fraktionen nachträglich auf die Tagesordnung und überweist sie debattelos an den Haupt⸗ ausschuß.
Staatssekretär Dr. Weismann gibt zu den Hochwasser⸗ anträgen folgende kurze Erklärung ab: Die Staatsregierung hat die Untersuchung über die Hochwasserkatastrophen eingeleitet und Geldmittel für die erste Hilfe, vor allem für die erforder⸗ lichen Ausbesserungsmaßnahmen, zur Verfügung gestellt.
Deutschnationale und kommunistische Anträge gegen die Eingriffe in die Besoldung der Kommunal⸗ beamten, vor allem im Breslauer Falle, gehen debatte⸗ los an den Beamtenausschuß.
Bei der nun folgenden Beratung der v e. anträge gegen Severing nimmt auf der Regie⸗ rungsbank an der Spitze seiner Beamten der neue Innen⸗ minister Severing Platz. (Die Zuhörertribünen sind stark besetzt.) 8
Abg. Dr. von Winterfeldt S. Nat.) begründet den Mißtrauensantrag seiner Partei gegen Severing, wobei er unter lebhafter Unruhe der Regierungsparteien vor allem betont, nach dem Ausfall der Reichstagswahl hätte der Preußische Landtag und das Kabinett Braun überhaupt zu verschwinden. Aber die 1 wolle nicht nur in Preußen die Macht behalten, sondern auch im Reich wieder an die Macht pelamgen⸗ Die Er⸗ nennung Severings zum Innenminister und Grzesinskis zum Polizeipräsidenten von Berlin zeige, daß die Sozialdemokratie zum Endkampf rüste um das gerade von Severing im Wahlkampf verkündete Ziel der Niederringung des deutschen Bürgertums und der Aufrichtung der sozialistischen Republik. (Sehr wahr! rechts. — Huhu!⸗Rufe bei den Sozialdemokraten.) Mit dem Namen Seve⸗ ring verbinde sich für die Deutschnationalen jenes System, das nicht für den Staat, sondern mit den staatlichen Machtmitteln für die Sozialdemakratie wirken wolle. Wir sind, so erklärt der Redner weiter, der Meinung, daß Severing erst ein positives Vertrauens⸗ votum fordern müßte. (Widersprüch links.) Wir brauchen nicht 8 neuen Taten als Minister abzuwarten. Wir kennen ihn aus geiner früheren Tätigkeit zur Genüge. Wir bekämpfen seine Be⸗ Er hat ja die sogenannte Demokratisierung der Verwaltung in die Wege geleitet, die immer mehr das Parteibuch an die Stelle von Ausbildung und Tüchtigkeit gesetzt hat. Die Ernennung Severings ist eine Kampfansage an die nationale Front. Am Tage seiner Ernennung hat sich Severing für den ozialdemokratischen Agitationsfeldzug und für die November⸗ verbrecher eingesetzt. (Stürmische Unterbrechungen bei den Re⸗ gierungsparteien. — Präsident Bartels rügt den Redner.) Wir wollen für die Freiheit eintreten! Freiheit von den “ und Freiheit im Innern vom Marxismus. Severing ist ein Hindernis auf dem Wege zu dieser Freiheit und muß daher be⸗ seitigt werden! (Beifall rechts.)
Abg. Kasper (Komm.) erklärt, Severing . vor etwa drei Wochen auf einer Polizeitagung dem deutschen Kapitalismus und der internationalen Bourgeoisie emcfohlsn⸗ indem er erklärte, im kommenden Winter werde man wohl viel Gebrauch machen müssen vom Polizeiknüppel und von härteren Mitteln. (Stür⸗ misches Hört, hört! bei den Kommunisten.) Severing sei der Arbeiterklasse als der rücksichtsloseste Gegner des proletarischen Befreiungskampfes bekannt. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.) Severing sei der Repräsentant der Polizeibrutalitäten gegen die Arbeiterschaft. Die herrschende Klasse kenne überhaupt kein anderes Mittel pegen die Not als die Gewalt. Der Redner schildert dann ausführlich im einzelnen, wie die von Severing auf⸗ gebaute Polizei die Arbeiter bei jeder Gelegenheit mißhandle, wobei er der Polizei viehische Roheit vorwirft. Erst heute vor⸗ mittag habe die Polizei wieder einen Arbeiterführer, den Arbeiter⸗ ratsvorsitzenden der Metallfirma Flohr in Berlin, verhaftet, weil dort die Belegschaft noch im Streik verharrt, da der Unternehmer entgegen der Vereinbarung doch Maßregelungen an den Streikenden durchführen wollte. (Stürmische Rufe bei den Kommunisten: Das ist Severing!) Mit Polizeigewalt sei man sogar dagegen ein⸗ eschritten, daß die revolutionären Arbeiter Kränze an den Gräbern
er in Alsdorf vom Grubenkapital Gemordeten niederlegten. bei den Kommunisten.) Nicht einmal die Franzosen ien so brutal; sie hätten die Kranzniederlegung für die Maybacher Opfer sehr wohl geduldet. Bezeichnend sei weiter, daß unter Severing nicht weniger als 20 Kriminalbeamte auf die Tribünen des Landtags gesetzt wurden, damit ja nicht die Stimmen des Volks laut werden können. (Anhaltende Unterbrechungen bei den Kommunisten und Rufe: Raus mit den Kriminalbeamten!) Be⸗ zeichnend für die Sozialdemokratie sei schlieflich noch die Grün⸗ dung von Schutzformationen, über die sich Sollmann gegenüber Vertrauensleuten der S. P. D. geäußert habe. Zur Schupo komme nun die Schufo für die S. P. D. zur Niederknüppelung der Arbeiterschaft, denn diese Schutzformationen sollten die revo⸗ lutionäre Gewerkschaftsopposition niederdrücken und das edle teure Leben der fetten Gewerkschaftsbonzen schützen. (Sehr wahr! bei den Kommunisten; Lachen bei den Sozialdemokraten.) Die Tendenz Severings gegen die Arbeiterschaft, so betont der Redner u. a. noch, kam schon in seiner väterlichen Fürsorge für die Technische Nothilfe zum Ausdruck. In der Bekämpfung der Arbeiterschaft hat Severing nur noch ein Pendant: Noske, Blut⸗ Phs der deutschen Revolution. Selbst Kapp wollte für seine
ilitärdiktatur den Kapitalistenfreund Severing zum Wirtschafts⸗ minister machen. (Stürmisches Hört, hört! bei den Kommunisten.) Gegenüber den täglich in der Presse verbreiteten Drohungen, daß die Polizei gegen das Proletariat gerüstet sei, betonen wir: Au das Proletariat ist für den Entscheidungskampf. (Stür⸗ mischer Beifall bei den Kommunisten.)
In der Aussprache wendet sich zunächst
Abg. Bachem (D. Nat.) gegen Minister Severing und gegen die Ernennung Grzesinskis zum E von Berlin. Wenn die Sozialdemokratie diese Reserve heranziehe, so schein⸗ das darauf hinzudeuten, daß sie die Mittel ihrer preußischen Machtstellung als erschöpft ansehe. (Lachen links.) Bezeichnend sei auch, welche „Erfolge“ der Vorgänger Severings in der Kommunalpolitik aufzuweisen habe. ein Nachfolger möge sich doch einmal äußern über die Folgen der übertriebenen Ein⸗ süle ch g olitik. (Sehr richtig! rechts.) Der neue gvenven
amtenpolitik.
ollte sich auch darüber äußern, welche durchgreifende und wirklich ystematische Hilfe er den schwer bedrohten Grenzgebieten an⸗ vr bassen wolle. Sehr bezeichnend hat ja, so betont der Redner, der „Vorwärts“ erklärt, es handle sich in der heutigen ven weniger um einen Verwaltungsminister, Fontern um einen
olizeiminister. Es ist ja bedauerlich genug, daß die Polizei üimmer mehr politisiert worden ist. Daraus erklären sich ja auch alle die Uebergriffe, die man der Polizei vorzuwerfen hat. Be⸗ zeichnend ist auch, daß Persönlichkeiten mit starkem Wechsel der politischen Auffassung in besonders verantwortliche Aemter be⸗ rufen werden. Die Ernennung Grzesinskis zum Polizeipräsidenten von Berlin soll dem neuen 5 offenbar eine starke Stütze in der Weiterverfolgung seiner Politik sein. Auch eine Koalitions⸗ artei wie das Zentrum ist ja offenbar nicht sehr erfreut über die rnennung Grzesinskis. So zeigt ja der vpreußsche Bauern⸗ prozeß, wie die Dinge liegen, wenn die Polizei sich auf die Bauern mit dem Rufe stürze: „Auf die Hunde!“ Der Gedanke der Gewalt steht dem Gedanken der Macht eben so nahe! Darin
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igt sich die Auswirkung eines zialdemokratischen Regimes! Nach außen folgt es pazifistischen Ideen; nach innen befolgt es Gewaltmethoden gegen die Bürger des eigenen Landes. Das Wort von den —1 des Herr Grzesinski ist ja noch bekannt genug. Systematisch werden die Gruppen auf der linken und auf der rechten Seite gegeneinander ausgespielt! Auch dem Zentrum geht ja die agitatorische Methode der Sozialdemokratie zu weit. s hat auch der letzte Wahlkampf gezeigt. Es hat sich ergeben, daß ein großes Maß der Unwahrheit in dem Zusammen⸗ arbeiten der Mittelparteien festzustellen ist! Die Sozialdemo⸗ kratische Partei darf sich wirklich nicht als Vertreterin der Staats⸗ autorität ansehen, 1. lediglich als Führerin der Herrschaft des schwarz⸗rot⸗goldenen Systems! Die Tätigkeit der preußischen Regierungsstellen beim Volksbegehren MFigt, wie weit wir uns in Preußen — des Rechtes befinden. Richtig ist, daß das Volk weitgehend beunruhigt ist. Statt dagegen die Polizeigewalt einzusetzen, sollte man besser über die ren Ursachen dieser Einstellung nachdenken! Mit Mitteln der Gewalt kann man ein Volk nicht in Ruhe erhalten! Für die schrankenlose Demokratie hat man ja immer gekämpft. Jetzt, da man sie hat, fürchtet man die eeneige. wie ste der letzte Wahlkampf im Freiche anfgegeigt
t. shalb will man auch in Preußen keine Auflösung! an ürchtet die nationale Rechte, die nichts anderes will, als die reiheit des Deutschen zu 9—2 Man sieht immer wieder, wie dem Auslande Material zur Verfügung gestellt wird, um B. dem Kampf gegen den deutschen Freiheitswillen, wie er sich in dem Kampf gegen den YPoung⸗Plan offenbart, entgegen⸗ uarbeiten. Wenn man, wie ich, einmal die deutschen Kampf⸗ seßh wieder besucht, so erinnert man sich mit Wehmut an den rüher betätigten Gemeinschaftswillen. Wir Deutschnationalen wünschen, daß das Volk sich wieder so einig werde, wie es damals war, als es zum Kampf gegen eine Welt von Feinden auszog!
Abg. Benscheid (Komm.) legt dar, ein Sozialdemokrat, ein junger Akademiker, habe einmal den Ausschluß Severings aus der Partei wegen antimarxistischen Verhaltens gefordert. Er sei aus der Partei Eseee Wann wolle man endlich mit dem Wust von Polizeiverordnungen in Preußen aufräumen, die bereits eine Anzahl von rund einer Million erreicht habe? Man könne aber in Preußen eben nicht anders regieren als mit Polizeiverordnungen! Die Kriminal⸗ und Polizeibeamten hätten häufig bei der Aufdeckung von Verbrechen ihre 100 v ens ÜUnfähigkeit bewiesen, wie z. B. der Taten des Düsseldorfer Massenmörders. Den Kindermörder von Breslau habe die Polizei bis heute noch nicht gefunden. Der preußischen Polizei⸗ minister führe willig die Befehle der Keriser der katholischen Kirche aus. Das Verbot des Stahlhelms in Rheinland⸗West⸗ s sei nicht ernst gemeint gewesen: an Stelle des Stahlhelms ei der Rheinische Heimatbund entstanden und unbehelligt ge⸗ blieben. Auf der anderen Seite bestehe der Rote Frontkämpfer⸗ bund trotz des Verbots und werde weiter bestehen.
Abg. Baecker (Landvolkp.) betont, der Stoß des Miß⸗ trauensvotums müßte sich eigentlich gegen den Ministerprä⸗ 8. Braun richten. Sogar die Koalitionsgenossen seien von er plötzlicheen Ernennung Severings unangenehm überrascht worden. Die Verfassung werde vom Ministerpräsidenten Braun eehr weitherzig ausgelegt. Der Redner fordert Revision der exfassung, wonach ein besonderes Organ für die Berufung von Ministern eingesetzt werden solle, etwa in der Person eines Staatspräsidenten. süssen Ges sei der Wunsch des preußischen
Zentrumsorgans, Mini ter Severing möge sich in seiner Amits⸗ 1 möglichster Objektivität befleißigen. Der Redner er⸗ klärt, Severing könne gar nicht objektiv sein, er handle und müsse stets im Interesse der Sozialdemokratie handeln. Jetzt solle er den „Drachen des Nationalismus“ bekämpfen. In Wirklichkeit werde aber der deutsche Nationalismus hoffentlich den wirklichen Drachen, den Drachen der deutschen Zwietracht, vernichten. Minister Severing werde also kaum Gelegenheit haben, sich als Drachentöter zu betätigen. Er werde die nationale Bewegung nicht mit Polizeigewalt aufhalten können. Das „zentnerschwere Material“, das Severing früher einmal gegen die nationale Bewegung gesammelt haben wollte, habe bisher noch niemand zu n bekommen. Der Abbruch des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet sei die Schuld Severings gewesen, die Träger des passiven Widerstandes hätten damals Severings Polizei mehr zu fürchten gehabt als die Franzosen. In dem Fall Günther⸗Jena habe Minister Dr. Frick etwas sehr Gutes und Nützliches getan. Dagegen 88 Minister Severing die Notgemeinschaft der Deutschen issenschaft sehr geschädigt. Thüringen sei nur auf dem Wege vorangegangen, der für die deutschen Länder gegenüber dem Reich gegeben sei. Die Land⸗ bevölkerung sei und bleibe das Rückgrat der nationalen Be⸗ wegung. Um die restlose Befreiung Deutschlandz zu erreichen, müsse die Regierung auch mit der nationalen Opposition zu⸗ sammenarbeiten. Auf dem Wege zu diesem Ziele sei aber die Berufung Severings wieder ein neues Hindernis. Man habe sich zu einem Kampf um letzte Möglichkeiten zu rüsten; die Dinge würden stärker sein als die Regierung. Das Gefühle einer letzten inneren Verbundenheit aller Strömungen des nationalen Lebens müsse und werde sie alle zusammenschweißen. Wolle Severing sich dagegen wenden, dann werde er den nationalen Elementen im Kampf begegnen.
Abg. Stendel (D. Pp.) gibt die folgende Erklärung ab: Unsere Stellung zur heutigen preußischen Regierung ist be⸗ kannt. Wir haben der gesamten preußischen Regierung vor kurzem erst das Mißtrauen ausgesprochen. Diese Stellung⸗ Fefhs⸗ 1 für uns die Annahme auch dieses Mißtrauens⸗ antrages.
Abg. Ladendorff (Wirtsch. P.) betont, es handele sich hier nicht um die Person des Ministers Severing als Mensch, sondern um das System. (Zurufe links: „Madenlied!“) Ueber die Person des Herrn Innenministers, der zum dritten Male an dieser Stelle stehe, könne kein Zweifel e Unter Verletzung des demokratischen Prinzips solle hier die führende Stellung der Sozialdemokratie in Preußen und im Reich von neuem gesichert werden. Die Wirtschaftspartei werde für die Mißtrauensanträge stimmen und dadurch bekunden, daß nur durch eine Beseitigung der vö. Herrschaft eine Befreiung vom Sklavenjoch des internationalen Kapitalismus möglich sei. (Beifall rechts. — Rufe links: „Alter Dessauer!“)
Abg. Kube (Nat. Soz.) wirft den Sozialdemokraten mangelnde Dankbarkeit gegen ihre Innenminister vor. Herr Waentig, der nun der Kulissenschieberei zum Opfer gefallen sei, habe sich doch gewiß bemüht, die sozialdemokratischen Parteiwünsche zu erfüllen, wie u. a. das Vorge n gegen die Beamten zeige. Zu⸗ gleich mit bvee; Ernennung soll nun Herr Grzesinski, der mit seiner Parsival⸗Erscheinung (Lachen rechts) jahrelang das deeaie.; Innenministerium Feles hielt, auf dem Wege über den Berliner Polizeipräsidentenposten wieder in die Verwaltung ““ Das christliche Zentrum habe wieder einmal einen Vorwurf gegen jenen Grzesinski erhoben, gegen den der sozialdemokratische Richter ö so schwere Vorwürfe er⸗ heben konnte, daß Grzesinski dadurch gezwungen war, als Innen⸗ minister zu demissionieren. (Rufe bei den Kommunisten: „Sprechen Sie mal über Franzen!“) Die Nationasozialisten verlangten, daß, bevor Grzesinski zu amtieren beginne, endlich einmal die Regie⸗ rung erkläre, ob die Vorwürfe Grützners berechtigt waren und warum dann keine Beleidigungsklage gegen ihn eingereicht wurde. (Sehr wahr! rechts.) Herr Severing sei die letzte Rettung der Sozialdemokratie. Die Nationalsozialisten schlössen sich der Ueber⸗ schätzung Severings nicht an. Wenn Severing wirklich das Heil Judas und der Großen Koalition darstelle, müsse man fragen,
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warum er denn 1926 abgetreten sei. Die Nationalsozic fragten Severing, warum die „Bergisch⸗Märkische Zeitung“ immer auf die damals angekündigte Klage warte wegen i Vorwürfe gegen Severing über gewisse Kontenangelegenk Der Redner protestiert dann u. a. gegen die Personalpolitik preußischen Innenministeriums. Das von Zionisten und an merkwürdigen Erscheinungen durchsetzte vreubisch⸗ In ministerium habe den Mut, die Entfernung von Beamten e dem Dienste zu verlangen, die nachweislich ohne Tadel seien, m weil diese Beamten der vrreee Partei angehört (Rufe links: „Was macht Frick in Thüringen?“) Wir haben erklärt, daß wir die demokratische Regierungsform für rich halten. (Stürmische Aha⸗Rufe bei den Regierungspart Weiter erklärt der Redner, im 3—— ahren gegen B. habe man unter förmlichen Bruch der 2 221 lhen stimmungen alles beiseite gej soben, was das nick hau brechen können. (Im Verlaufe der weiteren Darlegungen d Redners kommt es zu lärmenden Zusammenstößen zwische Sozialdemokraten und Nationalsozialisten. Als der Redner pe sönliche Vorwürfe gegen Sozialdemokraten erhebt, rufen diese for gesetzt: „Erzählen Eie mal etwas über Holz und Franzen Der Redner bemerkt, die fortgeletten beleidigenden Zwischenrn der Sozialdemokraten zeigten, daß diese Partei politischen Ansta nur von den anderen verlangte.) Bezeichnend sei, da das Zentru Severing als Verfassungsminister dulde, obgleich Severing z. 8 1917 als Redakteur in Bielefeld dem damaligen verfassungs mäßigen Regime, das sich in größter Not befand, offen mit Hot verrat drohte. as sei bezeichnend für die ethische Qualifikatie Severings, die dem christlichen Zentrum offenbar genüge (an haltende lärmende Auseinandersetzungen zwischen den Soich demokraten und Nationalsozialisten, die Tätlichkeiten befürchte lassen, 82 den Präsidenten Bartels, wiederholt en schieden um Ruhe zu ersuchen). .
Barmat, Kutisker und Sklarek kämen, erhielten sie sofort d Aufenthaltsgenehmigung durch Se. Preußenkabinett. Sudeten deutsche und andere Auslandsdeutsche, die um ihres Deutschtun
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willen nach dem Weltkriege wieder in die Heimat zurückgewande
seien, würden aber zu Dutzenden ausgewiesen, nur weil sie fe nationalsozialistisch betätigten (Pfui⸗Rufe rechts). Der Redm chließt mit der Verlesung eines Gedichts, das der Frhr. von d renck im 18. Jahrhundert verfaßt hat, und das völlig auf Semg ring passe; darin werde ein Mann geschildert, der mit der We alles mogliche anfangen wolle, wenn sie nur still halte. Auf gegenüber Severing und seinen Absichten komme es darauf an ob das Volk stillhalten werde. (Händeklatschen bei den Nationch sozialisten.) Abg. Heilmann (Soz.): Während der Rede des Abg. Kud
hat der Nationalsozialist Haake mit einer drohenden Bewegußß
zum Präsidenten den Zwischenruf gemacht: „Ich komme da glei rauf!“ Ich wollte nur dies erwähnen, um diesen rohen Ausdre für das Protokoll nicht verlorengehen zu lassen.
Präsident Bartels erklärt, er habe den Zuruf bei
andauernden Lärm nicht gehört; sonst hätte er entsprechende Maß
nahmen ergriffen.
Abg. Riedel (Dem.): Während der Rede des Abg. Kud habe ich durch Zwischenruf festgestellt, daß der Nationalsozigh
Graf Reventlow die Abtretung Südtirols an Italien als „Ap
Kamellen“ bezeichnet hat. Der Abg. Kube hat darauf erwide das wäre bewußt die Unwahrheit. Demgegenüber verliest de Redner unter lebhafter Unruhe die entsprechenden Stellen an dem amtlichen Reichstagsprotokoll und fügt hinzu, seine Freu lehnten im übrigen eine Auseinandersetzung mit einer Parte die Sittlichkeitsverbrecher in den Reichstag bringen wollte, ab.
Abg. Biester (D. Hann.) begründet die Zustimmung seimt
Gruppe zu den Mißtrauensanträgen damit, daß heute die sehe⸗ demokratischen Regierungsmitglieder die gleiche Praxis politische Terrorisierung betrieben, die die SPD. unter dem alten Regin oft gemeinsam mit den Welfen bekämpft habe. Der Kampf ge⸗ in vollem Maße dem System Severing.
Abg. Leinert (Fan, wendet sich gegen die Vorwürfe d. Abg. Kube, die er anläßlich der Reichspräsidentenwahl gegen;d Sozialdemokratie erhoben habe. Nicht die Sozialdemokrate sondern die Nationalsozialisten trieben die schlimmste Hetze gege Hindenburg. Diese Partei habe kein Recht, der Sozialdemokrat irgendwelche Aeußerungen im Wahlkampf gegen Hindenburg vos zuwerfen. Eine Partei, die als vae h edn. Leuk wähle, die als Einbrecher verurteilt seien, ha⸗ S keine Anspruch auf Achtung. Der Redner zitiert Vorwür Nationalsozialistische Partei, wie sie Ein nationalsozialistischer Reichstagsabgeordneter, ein frühern Lehrer, sei zur Zeit in einer Nervenklinik als zum Lehreramt un 8 bezeichnet worden. Der Redner erklärt, die Sozialdemokra reuten sich über die Wiederbesetzung des Innenministeriums n Severing, weil in 3n Severing die Garantie liege, daß d Amt im Sinne der 7
polizei zum Schutze der Republik und nicht, wie in Thürings und Braunschweig, gegen die Republik verwendet werde. B. sind, so erklärt der Redner weiter, auch deshalb darüber erfren weil Severing den Aufbau der deutschen Republik gegen bolsch wistische Umtriebe gesichert und garantiert hat. Wenn Seve von den Kommunisten als Arbeitermörder dese ö wird, sot die Kommunistische Partei verantwortlich sür ie Ströme wo Arbeiterblut, die 8e auf dem Gewissen hat. (Großer Lärm bei de Kommunisten.) Wir haben zu Severing g” als Arbeiter un sozial denkendem Menschen das allergrößte Vertrauen und 5b. grüßen Preußen, daß es wieder Severing zum Innenminise bekommen hat. (Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Abg. I ristl. Soz. Volksd.) erklärt Gegensatz zu entgegengesetzten Behauptungen, die vier Abgeor neten seiner Gruppe hätten seinerzeit für das Mißtrauensvot gegen das Kabinett Braun gestimmt. Sie hätten im übrigend Verantwortung dafür mitzutragen, daß die Staatsmaschine läch und die Wirtschaft gesundet. Die Mißtrauensanträge in diese Herse nähmen übrigens bald einen lächerlichen Egeꝛater 0
enn es der Opposition damit ernst wäre, so müßte sie an alles daransetzen, den letzten Mann zur Abstimmung heranz bringen. Das sei aber nicht der Fall. So hätten u. a. auch der Abstimmung über die Auflösung des Landtags eine Anze⸗ Abgeordneter der Oppositionsparteien gefehlt. Diese Spiele mit Mißtrauensanträgen werde der Christlich Soziale Volksdien in Zukunft nicht mehr mitmachen. Sein Mißtrauen gegen de Kabinett Braun sei in der kulturpolitischen Haltung, in 28 in seiner Kirchen⸗ und Schulpolitik, begründet. Daran werde a— durch den Wechsel im Innenministerium so lange nichts geände bis der evangelischen Christenheit und Kirche die gleiche Gerecht keit widerfahren sei, wie sie der katholischen Kirche widerfahr sei. Lediglich aus dieser grundsätzlichen Einstellung stimme se Gruppe für die eingebrachten Mißtrauensvoten.
Nach kurzen Ausführungen des Abg. Schmidt⸗Erfn u. Oppos.), der u. a. erklärt, die F-Swee. Brat eiste faschistischen Tendenzen Vorschub, schließt die Am sprache. Die Abstimmungen finden am Donnerstag statt.
Um 18 ¼ Uhr vertagt sich das Haus auf Mittwe 12 Uhr: 2. Beratung der preußischen Durchführungsbestm mungen für die neuen Gemeindesteuern; Alsdorfer Grube katastrophe.
Wenn aus dem Osten Leute m.
1 e gegen — z. B. Dinter erhoben hattz
epublik verwaltet werde und daß die Schuß
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 259 vom 5. November 1930. S. 3.
Parlamentarische Nachrichten.
“ “
Der Aeltestenrat des Preußischen Landtags beschloß gestern, die Weiterberatung des Landwirtschaftskammergesetzes, einem Antrag des Zentrums entsprechend, bis auf weiteres zu ver⸗ tagen. Am Dienstag sollen neben der Aussprache über die Mißtrauensanträge gegen den Minister Severing die Anträge über die Hochwasserschäden beraten werden. Am Mittwoch will man außer kleineren Vorlagen die Anträge über die Gruben⸗ katastrophe zur Beratung hellen und die zweite Beratung der Steuergesetze vornehmen. Im übrigen sollen weitere Anträge erledigt werden. Sonnabend dieser Woche und Montag sowie Dienstag nächster Woche sollen sitzungsfrei bleiben. Bekanntlich findet in Hannover am 8. November der demokratische Reichs⸗ varteita 22 In der kommenden Woche will man noch vom — is zum Freitag tagen, um den restlichen Beratungs⸗ stoff, darunter die dritte Lesung der Steuergesetze, zu erledigen. Es wird im Rahmen einer Reihe von Anträgen dur Unterstützung der Landwirtschaft auch eine landwirtschaftliche Aussprache statt⸗ inden. Die Abstimmung über die Mißtxrauensanträge gegen den Urden minister wird, wie bereits in Aussicht genommen war, am Donnerstag vorgenommen werden.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Der Ausbruch und das n der Maul⸗
und Klauenseuche ist vom Zentralviehhof in Berlin am 3. November 1930 amtlich gemeldet worden.
Handel und Gewerbe. Berlin, den 5. November 1930. 8 Telegraphische Auszahlung. —
4. November Geld Brief
1,451 1,455 4,1985 4,2065
2,082 2,086 20,885 20,925 20,367 20,407
4,1945 4,2025
0,428 0,430
3,337 3,343
168,80 169,14 5,435 5,445
58,45 58,57 2,490 2.494 73,38 73,52 81,45 81.61 10,552 10,572 21,945 21,985 7,429 7,443 41,87 41,95 112,16 112,38
18,80 18,84 112,16 112,38 16,453 16,493 12,439 12,459
92,11 92,29 80,68 80,84 81,36 81,52 3,038 3,044 47,10 47,20
112,49 112,71
111,64 111,86 59,085 59,205
5. November Geld Brief
1,437 1,441 4,198 4,206
2,082 2,086 20,89 20,93 20,365 20,405
4,1945 4.2025
0,428 0430
3,337 3,343
168,79 169,13 5,435 5,445
58,455 58,575 2,489 2493 73,385 73,525 81,45 81.61 10,553 10,573 21,945 21,985 7429 7,443 41,88 41,96 112,15 112,37
18,80 18,84 112,15 112,37 16,457 16,497 12,436 12,456
92,11 92,29 80,70 80,86 81,37 81,53 3,040 3,046 47,30 47,40
112,47 112,69
111,64 111,86 59,085 59,205
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
“ 4. November Geld Brief
16,29 16,35 422 424
4,19 4,21
Buenos⸗Aires . 1 Pap.⸗Pes. Canada l1 kanad. 8 Inanbul. ltürk. 2 Japan ... 1 Pen Kairo l äͤgypt. Pfd. London 1 £
New YNork 18
Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguau 1 Goldpeso
Amsterdam⸗ Kotterdam 100 Gulden 100 Drachm.
Achen Brüssel u. Ant⸗
werpen 100 Belga Bucarest 100 Lei Budapest 100 Pengö Danzig 100 Gulden Helsingfors 100 finnl. ℳ Italieln 100 Lire Jugoslawien. 100 Dinar Kaunas, Kowno 100 Litas Kopenhagen. 100 Kr. Lissabon und
Oporto 100 Escudo Osle . 100 Kr. . 100 Frcs. 100 Kr.
. 100 isl. Kr. . 100 Latts .100 Fres. . 100 Leva
(Island) Rias.. Schweiz.. Sofia. Spanien 100 Peseten Stockholm und
Gothenvurg. 100 Kr. Talinn (Reval,
Estland) 100 estn. Kr. Wien 100 Schilling
88 Eö1“
5. November Geld Brief 20,47 20,55
4,22 4,24
4,19 4,21 4,182 4,202
0,385 0,405
20,347 20,427 1 8 u. darunter 20,332 20,412 Türkische.. lItürk. Pfd. — —
lgarische — Pn änische.. 100 Kr. 111,90 112,34 anziger. 100 Gulden 81,27 81,59 tnische . 100 estn. Kr. 9 - nnische.. 100 finnl. ℳ10,47 10,51 ranzösische 100 Fres. 16,436 16,496 olländische. 100 Gulden 1 168.56 169,24 100 Lire 21,88 21,96 21,88 21,96
Italienische: gr. 100 Lrre u. dar. 100 Lire 100 Dinar 7,40 7,42
dennleaegc⸗ se. 100 Latts — —
Lettländis⸗ Litauische . 100 Litas — — Vorwegische .100 Kr. 111,88 112,32 esterreich.: gr. 100 Schilling] 59,00 59,24 100 Sch. u. dar. 100 Schilling] 58,95 59,19 Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. Schweizer: gr. 100 Frcs. u. dar. Svanische.. Tschecho⸗ slow. 5000 u. 1000 K. 500 Kr. u. dar. Ungarische..
Sovereigns.. 20 Fres.⸗Stücke Gold⸗Dollars. Amerikanische:
1000 —5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische. Brafilianische. Canadische.. Englische: große
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9&☛
2,475 2,495
112,28 112,72 81,27 81,59 81,22 81,54 47,06 47,24
12,401 12,461 12,39 12,45 73,22 73,52
100 Lei
100 Lei
100 Kr.
100 Fres. 100 Fres. 100 Peseten
100 Kr. 100 Kr. 100 Pengö
81,49 81,49 46,99
12.455 12,45 73,50
Nach dem Bericht der Reiniger, Gebbert K Schall A.⸗G., Erlangen, sind über das Geschäftsjahr vom 1. August
1929 bis 31. Juli 1930 die Bestellungen wie die Produktion gegen⸗ über dem Vorsahr zurückgggangen. Im Hinblick auf die unsicheren Valutaverhältnisse in einigen Auslandsstaaten, die für die Tochter⸗ gesellschaften besondere Risiken bedingen, wird die Bildung einer Sonderrücklage aus dem Gewinn notwendig Der Gewinn vper 31. Juli 1930 einschließlich des Vortrages in Höhe von 212 089 RM betrug 680 560 RM und ist wie folgt zu verwenden: Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage 40 000 RM., zur Sonderrücklage 60 000 RM, zum Dispositionsfonds 40 000 RM, als 5 % Dividende 325 000 RM, als Vortrag auf neue Rechnung bleiben 215 560 RM.
Bern, 5. November. (W. T. B.) Wochenausweis der Schweize⸗ rischen Nationalbank vom 31. Oktober (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zum Stande am 23. Oktober) in 1000 Franken: Aktiva. Metallbestand 664 499 „Abn. 42), Golddevisen 353 971 (Abn. 2212), Wechselbestand 32 515 (Zun. 8192), Lombards 39 779 (Zun. 2111), Wertschriften 97 838 (Abn. 5184), Korrespondenten 32 780 (Zun. 8131), Sonstige Aktiven 24 907 (Zun. 1864). Passiva. Eigene Gelder 34 500 (unverändert), Notenumlauf 988 979 (Zun. 72 055), täglich fällige Verbindlichkeiten 189 032 (Abn. 58 848), sonstige Passiven 33 780 (Abn. 347).
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 4. November 1930: Ruhrrevier: Gestellt 21 422 Wagen, nicht gestellt 8 Wagen. 1“
v11“ vW1““ b
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolvtkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 5. November auf 92,50 ℳ (am 4. November auf 52,50 ℳ) für 100 kg.
Berlin, 4. November. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverstandige der Industrie⸗- und Handelskammer zu Berlin und Vertreter der Ver⸗ braucherschaft. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, ungeschliffen, grob 40,00 bis 44,00 ℳ. Gerstengraupen, ungeschliffen, mitte] 46,00 bis 53,00 ℳ, Gerstengrüͤtze 36,00 bis 38,00 ℳ, Haferflocken 39,00 bis 41,00 ℳ, Hafergrütze, gesottene 42,00 bis 44,00 ℳ, Roggenmehl 0— 60 % 29.00 bis 30,50 ℳ, Weizengrieß 44,00 bis 46 00 ℳ, Hartgrieß 51,00 bis 52,00 ℳ, 000 Weizenmehl 33.00 bis 44,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 44,00 bis 48,00 ℳ, Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 48,00 bis 58,00 ℳ. Sveiseerbsen, kleine —,— bis —,— ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 36,00 bis 42,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen 42,00 bis 46,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 41,00 bis 43,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 48,00 bis 58,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 40,00 bis 50,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 50,00 bis 62,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 62,00 bis 86,00 ℳ, Kartoffelmehl, superior 26,00 bis 27,00 ℳ, Makkaroni Hartgrießware, lose 88,00 bis 98,00 ℳ, Mehlschnittnudeln, lose 64,00 bis 79,00 ℳ, Eierschnittnudeln, lose 90,00 bis 127,00 ℳ, Bruchreis 31,00 bis 33,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 32,00 bis 37,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis glasiert 50,00 bis 56,00 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasiert 58,00 bis 68,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra choice 150,00 bis 160,00 ℳ, Bosn. Pflaumen 90/100 m Originalkisten —,— bis —,— ℳ, Bosn. Pflaumen 90/100 in Säcken —,— bis —,— ℳ, entsteinte bosn. Pflaumen 80/85 in Originalkistenpackungen —,— bis —,— ℳ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 73,00 bis 75,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu! Kisten 86,00 bis 92,00 ℳ, Korinthen choice, Amalias 75,00 bis 78,00 ℳ, Mandeln, süße, courante, in Ballen 220,00 bis 230,00 ℳ, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 230,00 bis 240,00 ℳ, Zimt (Cassia vera) ausgewogen 220,00 bis 240,00 ℳ, Kümmel, holl., in Säcken —,— bis —,— ℳ, Pfeffer, schwarz, Lampong, aus⸗ gewogen 268,00 bis 288,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 356,00 bis 386,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Ertra Prime 350,00 bis 400,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 408,00 bis 570,00 ℳ, Röstkaffee, Santos Suverior bis Extra Prime 448,00 bis 500,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 516,00 bis 720,00 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 34,00 bis 37,00 ℳ, Röstgerste, alasiert, in Säcken 35,00 bis 41,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 52,00 bis 54,00 ℳ, Kakao, stark entölt 160,00 bis 250,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 280,00 bis 300,00 ℳ, Tee, chines. 790,00 bis 900,00 ℳ, Tee, indisch 890,00 bis 1200,00 ℳ, Zucker, Melis 52,50 bis 53,50 ℳ, Zucker, Raffinade 54,00 bis 56,00 ℳ, Zucker, Würfel 61,00 bis 67,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg⸗Packungen 60,00 bis 63,00 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern 73,00 bis 80,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 60,00 bis 72,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 70,00 bis 76,00 ℳ, vv in Eimern von 12 ¼ kg 84,00 bis 90,00 ℳ, Erd⸗
eerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 146,00 bis 150,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 72,00 bis 76,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 7,40 bis 8,60 ℳ, Steinsalz in Packungen 9,80 bis 13,00 ℳ, Siedesalz in Säcken 10,80 bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen 13,00 bis 15,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 144,00 bis 145,00 ℳ, Braten⸗ schmalz in Kübeln 145,00 bis 146,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 138,00 bis 140,00 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 139.,00 bis 141,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 147,00 bis 153,00 ℳ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 84,00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48/⁄1 lbs. per Kiste 44,00 bis 46,00 ℳ, Speisetala —,— bis —,— ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, I 132,00 bis 138,00 ℳ, II 114,00 bis 126,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 158,00 bis 192,00 ℳ, II 139,00 bis 142,00 ℳ, Molkereibutter la in Tonnen 310,00 bis 320,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 322,00 bis 332,00 ℳ, Molkerei⸗ butter II8 in Tonnen 298,00 bis 308,00 ℳ, Molkereibutter II a ge⸗ packt 310,00 bis 320,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 328,00 bis 334,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 340,00 bis 346,00 ℳ, Speck, inl., ger. 8/10 — 18/24 150,00 bis 190,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 96,00 bis 112,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 164,00 bis 184,00 ℳ, echter Holländer 40 % 156,00 bis 170,00 ℳ, echter Edamer 40 % 156,00 bis 174,00 ℳ, echter Emmenthaler, voll⸗ fett 276,00 bis 300,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20. . bis 136,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 22,00 bis 24,00 ℳ gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 31,00 bis 38,00 ℳ, Speiseöl ausgewogen 135,00 bis 145,00 ℳ. —
von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.)
1 1“
Danzig, 4. November. z1 Noten: Lokonoten 100 Zlotv 57,65 G., 57,80 B. — Schecks: London 25,00 ½ G., —,— B. — Auszahlungen: Warschau 100⸗Zlotv⸗ Auszahlung 57,64 G., 57,79 B., London telegraphische Auszahlung 25,01 G., —,— B., Berlin telegraphische Auszahlung 100 Reichs⸗ marknoten 122,51 G., 122,81 B.
Wien, 4. November. (W. T. B.) Amsterdam 285,15, Berlin 168,79, Budapest 124,02, Kopenhagen 189,36, London 34,41 ¾. New York 708,35, Paris 27,79 R, Prag 21,00 ½, Zürich 137,45, Marknoten 168,54, Lirenoten Jugoslawische Noten 12,51, Tschecho⸗ slowakische Noten 20,98 ¾, Polnische Noten 79,20, Dollarnoten 708,25, Ungarische Noten 124,03*), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,55 ¼. — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
— ,4. November. (W. T. B.) Amsterdam 13,57 ¼, Berlin 808 30- Zatich —,—, Oslo 901,80, Kopenhagen 901,75, London
163,75 ¾, Madrid 381,00, Mailand 176,52, New York 33,72 ¼, Paris 132,32 ½. Stockhelm ℳ904 ⅞, Wien 475,30, Marknoten 802,75, Pelnische Noten 377,25, Belgrad 59,74, Danzig 655,50.
Budapest, 4. November. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,48 ¾, Berlin 136,05, Zürich 110,82 ½, Belarad 10,11 ½.
London, 5. November. (W. T. B.) New York 485,61, Paris 123,7 G. Amsterdam 1206,56, Pelgien 34,84, Italien 92,80, Berlin 20,39, Schweiz 25,03 ½, Spanien 43,11, Wien 34,46, Buenos Aires 38,56. 8
Paris, 4. November. (W. T. B.) (Anfangsnotierungen.) Deutschland 607,00, London 123,7 5 ½, New Vork 25,48, Belgien 355,50, Spanien 286,00, Italien 133,35, Schweiz 494,50, Kovenhagen 681,50, Holland 1025,50, Oslo 681,50, Stockholm 683,75, Prag 75,60, Rumänien 15,15, Wien 35,90, Belgrad —,—, Warschau —,—. Paris, 4. November. (W. T. B.) (Schluß kurse.) Deutsch⸗ land 606,75, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien 35,95, Amerika 25,48 ½, England 123,76 ½, Belgien 355,50, Holland 1025,25, Italien 133,40, Schweiz 494,25, Spanien 286,00, Warschau —,—, Kopen⸗ hagen —,—, Oslo —,—, Stockholm —,—, Belgrad —,—.
Amsterdam, 4. November. (W. T. B.) Berlin 59,18 ½, London 12,06 8, New York 248.50, Paris 9,75, Brüssel 34,63 ½, Schweiz 48,21, Italien 13,01, Madrid 27,92 ½, Oslo 66,45, Kopenbhagen 66,45, Stockholm 66,65, Wien 35,02 ½, Prag 737,00, Helsingfors —,—, Budapest —,—, Bukarest —,—, Warschau —,—, YVokohama —,—, Buenos Aires —,—. 8
Zürich, 5. November. (W. T. B.) Paris 20,22 ½8, London
25,03 ⅛, New York 515,45, Brüssel 71,82 ½, Mailand 26,97 ¾, Madrid 57,80, Holland 207,42 ½, Berlin 122,75, Wien 72,62 ½, 138,27 ½, Oslo 137,80, Kopenbhagen 137,80, Sofia 3,73, Prag 15,28 ½, Warschau 57,75, Budapest 90,20 *), Belgrad 9,12,80, Athen 6,67 ½, Istanbul 244,00, Bukarest 306,00, Helsingfors 12,97 ½, Buenos Aires 177,00, Japan 256,00. — *) Pengö.
Kopenhagen, 4. November. (W. T. B.) London 18,16, New York 374,25, Berlin 89,15, Paris 14,77, Antwerpen 52,17, Zürich 72,65, Rom 19,66, Amsterdam 150,75, Stockholm 100,40, Oslo 100,07 ½, Helsingfors 944,00, Prag 11,12, Wien 52,81.
Stockholm, 4. November. (W. T. B.) London 18,10 ¾, Berlin 88,82 ¼, Paris 14,66, Brüssel 52,00, Schweiz. Plätze 72,40, Amsterdam 150,10, Kopenhagen 99,72 ½, Oslo 99,75, Washington 373,00, Helsingfors 9,39, Rom 19,54, Prag 11,09, Wien 52,60.
Oslo, 4. November. (W. T. B.) London 18,16, Berlin 89,20, Paris 14,72, New York 374 ⅛½, Amsterdam 150,65, Zürich 72,65, Helsingfors 9,44, Antwerpen 52,25, Stockbolm 100,40, Kopenhagen 100,10, Rom 19,62, Prag 11,12, Wien 52,90.
Moskau, 4. November. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 943,20 G., 945,08 B., 1000 Dollar 194,15 G. 194,53 B., 1000 Reichsmark 46,27 G., 46,37 B. 2
London, 4. November. (W. T. B.) Silber (S Silber auf Lieferung 16,75.
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 4. November. (W. T. B.) Frankft. Hyp.⸗ Bank 152,00, Oesterr. Cred.⸗Ann. 27,55, Aschaffenburger Buntpavier 102,50, Cement Lothringen —,—, Dtsch. Gold u. Silber 133,75 Frankf. Masch. Pok. —,—, Hilpert Armaturen 74,00, Pb. Holz mann —,—, Holzverkohlung 85,00, Wayß u. Frevtag 52,00.
Hamburg, 4. November. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbank T 113,50, Vereinsbank T 100,00, Lübeck⸗ Büchen 71 B., Hamburg⸗Amerika Paketf. T 73,50, Hamburg⸗Süd⸗ amerika T 159,00, Nordd. Lloyd T 73,25, Calmon Asbest 13,00, Harburg⸗Wiener Gummi 51,50, Alsen Zement 124,00, Anglo⸗Guano 46,00, Dvnamit Nobel 1 —,—, Holstenbrauerei 157,25, Neu Guinea 300 B., Otavi Minen 33,00. — Freiverkehr: Sloman Salpeter 70,00.
Wien, 4. November. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundsanleibe 107,50, 4 % Galiz. Ludwigsbahn —,—, 4 % Rudolfs⸗ bahn 5,10, 4 % Vorarlberger Bahn 5,03, 3 % Staatsbahn 116,85, Türkenlose 17,75, Wiener Bankverein 17,15, Oesterr. Kreditanstalt 47,05, Ungar. Kreditbant 80,00, Staatsbahnaktien 24,35, Dynamit A.⸗G. 524,00, A. E. G. Union —,—, Brown Boveri 146,50, Siemens⸗Schuckert 169,00, Brüxer Kohlen —,—, Alpine Montan 19,50, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 85,50, Krupp A.⸗G. —,—, Prager Eisen —,—, Rimamurany 71,30 ex., Stevr. Werke (Waffen) —,—, Skodawerke —,—, Stevrer Papierf. —,—, Scheidemandel —,—, Leykam Josefsthal 3,90, Aprilrente 1,76, Mairente —,—, Februarrente 1,33, Silberrente —,—, Kronen⸗ rente —,—.
Amsterdam, 4. November. (W. T. B.), Amsterdamsche Bank 177,00, Rotterdamsche Bank —,—, Deutsche Reichsbank, neue Aktien —,—, Amer. Bemberg Certif. A —,—, Amer. Bemberg Certif. B 6,00, Amer. Bemberg Cert. v. Pref. —,—, Amerikan. Glanzstoff Vorzugs —,—, Amerikan. Glanzstoff common —,—, Wintershall 134,50, Norddeutsche Wollkämmerei 60,00, Montecatini 215,00, Deutsche Bank Akt.⸗Zert. —,—, 7 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 99,75, 7 % Stadt Dresden —,—, 6 ½ % Kölner Stadt⸗ anleihe⸗Zert. —,—, Arbed 103,25, 7 % Rhein⸗Elbe Union 88,50, 7 % Mitteld. Stahlwerke Obl. —,—, 6 ½ % Siemens⸗Halske Obl. 101,00, 7 % Verein. Stahlwerke 79,00, Rbein.⸗Westf. Elektr. Anl. 97,50, 7 % Deutsche Rentenbank G. v. Obl. —,—, 6 % Preuß. Anleihe 1927 76,00, 6 % Gelsenkirchen Goldnt. 1934 89,75, 5 ½¼ % Deutsche Reichsanleihe 1965 (Poung) 76 ⁄ . 7 % Blei⸗Bergbau —,—.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
Manchester, 4. November. (W. T. B.) Garne lagen all⸗ gemein . In Geweben kam auch nur vereinzelt Geschäft
zustande.
Nr. 47 des Reichsministerialblatts, Zentralblatts ür das Deutsche Reich, vom 31. Oktober 1930 hat ü venn In⸗ alt: 1. Konsulatwesen: Exequaturerteilungen. — 2. Steuer⸗ und Zollwesen: Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zu⸗ tändigkeit der Hauptzollämter im eeee Darm⸗ tadt. — Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zu⸗ tändigkeit von Hauptzollämtern im Landesfinanzamtsbezirk
Karlsruhe. — Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zuständigkeit von Hauptzollämtern im Bezirk des Landesfinanz⸗ amts Berlin. — Verordnung über Aenderung des Warenver⸗ eichnisses zum Zolltarif. — eerh. über Aenderung des Warenberzeichnisses zum Zolltarif. — 3. Verkehrswesen: Bekannt⸗ machung über internationalen Kraftfahrzeu verkehr. — 4. Finanz⸗ ga. ebersicht der Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen Abgaben für die Zeit vom 1. April 1930 bis 30. Sep⸗
tember 1930.
Stockbolm