Reichs⸗ und Staatsauzeiger Nr. 284 vom 5. Dezember 1930. S. 4.
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dings die parlamentarischen Möglichkeiten der Kennzeichnung. Die Einheitssteuer mit ihrem Durcheinander objektiver und sub⸗ jektiver Steuermerkmale und der Beseitigung der Individual⸗ sehandlung wird der Not der Landivirtschaft nicht abhelfen, sondern wahrscheinlich das Gegenteil erreichen. Das Ergebnis des 22— Systems der Schuldendeckung durch Schulden⸗ machen ist, daß wir am Ende des laufenden Etatsjahres trotz aller Opfer nicht um einen Pfennig entlastet sind, sondern, wie der Neichsfinanzminister im Reichsrat selbst erklärt 2 vor derselben schwebenden Schuldenlast stehen werden wie am Anfang. Ich glaube, daß er bei dieser Annahme auch noch optimistisch ist. Eine Finanzwirtschaft, die nach dem eigenen Urteil ihres verant⸗ wortlichen Leiters trotz aller für sie gebrachten Opfer immer wieder zu einem „negativen Ergebnis“ kommt, ist eine negative Finanzwirtschaft. Dabei erkennen wir die ehrlichen persönlichen Bemühungen des Herrn Dr. Dietrich durchaus an. Für 1930 rechnet man, unserer Auffassung nach u niedrig, mit einem Fehlbetrag von 900 Millionen Mark. büh 1931 erwartet die Regierung eine wesentliche Besserung der
irtschaftslage. Ohne Herangehen an die Tributfrage und ohne grundsätzliche Umstellung unserer Wirtschafts⸗ und Handelspolitik bleibt das eine vergebliche Hoffnung. Dann haben wir die „Sa⸗ nierung“ auf der Grundlage weiterer Strangulierung der Wirt⸗ schaft und weiterer Verelendung unseres Volkes. Die eg. einer Entlastung der Wirtschaft hängt bei alledem auch jetzt wiederum in der Luft. Ebenso besteht die Senkung der Ausgaben um über eine Milliarde zum Teil nur in buchmäßiger Entlastung des Etats. Für die Wirtschaft bleibt die Belastung die gleiche, ja sie wird drückender. Man ist der Sozialdemokratie, von der man abhängig ist, äußerst weit entgegengekommen. Die Sozialdemo⸗ kratie kann in ihren „roten Zellen“ nun noch freier experi⸗ mentieren als bisher. In Wahrheit reißt das Sanierungs⸗ programm weitere Dämme ein. Am meisten kennzeichnend nach dieser Richtung sind die Liebesgaben des Regierungsprogramms für die Sozialdemokratie. Die Abhängigkeit des Kabinetts Brüning von der Sozialdemokratie wird am besten bewiesen durch die weitere Verwässerung des Programms zuliebe der Sozialdemokratie. Wirkliche Sparsamkeit und echte Ausgaben⸗ senkung deckt sich dagegen mit dem Begriff der bewußten Kampf⸗ maßnahme gegen den Marxismus. Wir haben weder Lust, uns an der Selbsttäuschung der Regierung zu beteiligen, noch wollen wir dazu beitragen, unser Volk in neue Illusionen stürzen. Deshalb lehnen wir das Programm der Regierung und den Etat ab. Das „sozialistenfreie“ Kabinett Brüning, dieses Kabinett der.⸗ Ueberbrückungskredite, ist nichts anderes als ein Ueberbrückungs⸗ kabinett nach links. Die Hoffnung, aus der gewünschten, in Wahr⸗ heit schon vorhandenen Diktatur der Mitte, dieser Diktatur in Filzparisern, die rote Diktatur zu machen, hat kurzsichtige Augen. Das bankerotte System von kann zwar die Verfassung biegen, aber es kann sich dabei doch nur eine Galgenfrist erkaufen. Eines kann es nicht: Ueber den erwachten Freiheitswillen unseres Volks zur Tagesordnung übergehen. Der Parole der heutigen „Demokratie“: „Lieber eine schwarz⸗rote Diktatur als ein natio⸗ nales Parlament“ stellen wir offen die Gegenparole gegenüber: „Lieber eine nationalvölkische Diktatur als eine rote!“
Abg. Dr. Cremer (D. Vp.): Wenn wir in so kurzer Zeit die Entscheidung über den Haushaltsplan und die Notverordnung treffen sollen, so ist es bedauerlich, daß die Regierung uns nicht einmal eine Begründung der Vorlagen zur gestellt hat. Esnwäre zweckmäßig gewesen, die Denbschriften, die dem Reichsrat vorgelegt worden sind, in einer für den Reichstag passenden Form uns gedruckt zu unterbreiten. Man soll hier nur nicht mit dem Einwand kommen, daß es sich ja nicht um Vor⸗ lagen der Regierung, sondern um eine Notverordnung des Reichspräsidenten handele. Die Notverordnung ist die Voraus⸗ setzung für den Haushalt von 1934; dieser setzt voraus, daß die Notverorbnung endgültig Gesetz geworden sei, er enthält die Aus⸗ gestaltung alles dessen, was in den beiden Notverordnungen vom Juli und vom Dezember bestimmt ist. Der Haushaltsplan für 1931 ist erheblich reduziert, die Einsparung um 1150 Millionen mag keine leichte Sache gewesen sein. Ich erinnere aber daran, daß wir von der Deutschen Volkspartei seit 1928 und besonders im Frühjahr 1929 verlangt haben, daß die Etatsausgaben um 00 Millionen gesenkt würden, und zwar 300 Millionen beim Reich und 300 Millionen bei den Ueberweisungen an die Länder. Daomals schlugen die Sachverständigen die Hände über dem Kopf zusammen und sagten, die Deutsche Volkspartei wolle in kata⸗ strophaler Weise das Oberste zuunterst kehren. Jetzt geschieht, was wir damals gewolll haben. Wäre es schon damals geschehen, so würden heute die Steuerzahler um 1200 Millionen Steuern oder das Reich um 1200 Millionen Schulden entlastet sein. (Sehr wahr! bei der Deutschen Volkspartei.) Wir sind dem Finanz⸗ minister für die Einsparungen dankbar, bedauern aber, daß sie nicht schon früher gemacht sind. Mit manchen Ersparungen könnte man auch schon am 1. Januar 1931 und nicht erst am 1. April beginnen. Meine Fraktion ist noch nicht zu der Ueberzeugung gekommen, daß bei den Ausgaben die Ersparnisse das Letzt⸗ mögliche erreichen. Da der Reichsfinanzminister beim Etat parla⸗ mentarisch arbeiten will, sollte er sich mit uns beraten, wie die Ausgaben noch weiter gesenkt werden könnten. An manchen Stellen ist an Einsparungen zuviel geschehen, an anderen Stellen besteht aber die Möglichkeit weiterer Senkungen. Das letztere gilt z. B. bei der Organisation der Finanzbehörden, bei der Zu⸗ sammenlegung von Oberpostdirektionen, bei der Zusammenlegung der Finanzämter, bei der Organisation der Versorgungs⸗ behörden, bei der Organisation der Arbeitsämter ustw. Der Etat schließt ziffernmäßig glatt ab. Aber zur Abdeckung sind auch 150 Millionen und 37 Millionen Vorzugsaktien der Reichs⸗ bahn, also insgesamt 187 Millionen benutzt. Diese Mittel stehen nur einmal zur Verfügung. In welchem Umfang haben wir Re⸗ serven einzusetzen, um im kommenden Jahr nicht wieder vor ein neues Defizit gestellt zu sein? Den Ausführungen des Finanz⸗ ministers über den Einfluß der Konjunktur auf den Etat stimme ich grundsätzlich zu. Aber ob daraus im einzelnen die richtigen Folgerungen gezogen sind, kann ich noch nicht bestätigen. Selbst wenn sich die Konjunktur im nächsten Jahre bessert, werden die höheren Steuereinnahmen erst im Jahre 1932 zu fließen be⸗ ginnen. Wenn aber wieder ein Fehlbetrag 1931 sich herausstellt, wird das zarte Pflänzchen des Vertrauens wieder gefährdet sein. Die Arbeitslosigkeit bildet immer noch das große X. Wie soll ein Defizit bei der Versicherung vermieden werden, wenn nicht bis
haben uns im vorigen Jahr bereit erklärt der Regierung bei der Durchführung ihres Finanz⸗ und Wirtschaftsprogramms unsere Unterstützung zu leihen. Ich bedauere aber, daß es nicht gelungen ist, die Teile der Juliverordnung, zu denen wir uns im Gegensatz befanden, in der Dezemberverordnung abzuändern. Besonders be⸗ dauern wir, daß die Getränke⸗ und die Bürgersteuer in dieser neuen Verordnung nicht die Form erhalten hat, die wir verlangt hatten. Leider ist die Staffelung der Bürgersteuer sogar noch ver⸗ schärft worden. Wenigstens i8 diese Steuer in der untersten Staffel erhalten geblieben. Auch sonst haben wir die verschiedenen Steuern der ersten Verordnung kritisiert. Trotzdem ist die Regierung mehr auf die Wünsche anderer Par⸗ teien eingegangen als auf die unsrigen, wenn wir auch nicht so⸗ weit gehen, der Regierung gerade Marxismus vorzuwerfen. (Zu⸗ ruf rechts: Dann stimmen Sie 28— Das werden wir nicht tun, denn wir denken — an die Folgen. Auch in der Neu⸗ regelung der Erwerbslosenversicherung wird man keinen soziali⸗ stischen ö können. Im Gegenteil hat in den letzten sechs naten die Sozialdemokratie umdenken gelernt. Welch eine Wendung durch Gottes Fügung! (Sehr gut! bei der Deutschen Volkspartei.) Wahrscheinlich wünschen die Sozial⸗ demokraten nicht noch einmal Neuwahlen. Das Plafond⸗Gesetz würde eine Krönung unserer Bestrebungen zur Ausgabenbegren⸗ zung bedeuten, wenn es die verfassungsändernden ursprünglichen Bestimmungen mitenthielte. So wenig ich zugeben kann, daß alles, was zur Preissenkung möglich und nötig ist, schon geschehen sei, so wenig kann ich zugeben, baf noch nichts erreicht sei. Die Wirtsschaft hat schon erhebliche Preissenkungen vorgenommen. Mit dem politischen Knüppel ist nichts zu erreichen, sondern nur durch vernünftige Vereinbarung. (Zustimmung bei der Deutschen Volkspartei.) Die Preissenkung, die mit der Lohnsenkung un⸗ trennbar verbunden ist, muß allerdings bis zu einem bestimmten =ae. erreicht sein. Erst dann kann der Umschwung in der Konjunktur eintreten. Deshalb wird mit Recht verlangt, daß die Aktion der Preissenkung so schnell und nachdrücklich wie möglich durchgeführt werde, damit vermieden wird, daß zwischen Preis⸗ und Lohnsenkung ein scheinbares Mißverhältnis besteht. In diesem Zusammenhang bedaure ich, daß der Eindruck ee ist, die Gehaltssenkung der Beamten sei ein Handelsobjekt zwischen Reich und Ländern gewesen. Tatsächlich ist auch diese Gehaltssenkung eine finanz⸗ und wirtschaftspolitische Maßnahme. Der Tabakzoll ist zu hoch gesetzt, die Lage der Tabakwirtschaft überhaupt mit ungenügender Sachkenntnis behandelt worden. Was soll aus den vielen kleinen Gewerbetreibenden und den zwanzig⸗ bis dreißigtausend Zigarrenarbeitern werden, die durch die neue Tabaksteuer ihr Brot verlieren? Es laufen doch schon genug Rentenempfänger herum! Völlig unmöglich ist es aber, daß im Dezember nur achtzig Prozent der sonst üblichen Bande⸗ rolen er en werden se en, die Produktion also werden soll. Wir haben einen Antrag eingebracht, die Aus⸗ führungsanweisungen für die Tabaksteuer so liberal wie möglich anzuwenden, damit nicht plötzlich Tausende von Betrieben still⸗ gelegt werden. Steuervereinheitlichung und Vereinfachung haben wir immer für dringend gehalten. Aber die jetzige Regelung mag zwar den Ländern angenehm sein, sie ist es aber nicht für das Reich. Ein bestimmter Teil der Hauszins⸗ steuer soll zur Senkung der Realsteuern dienen. Wir hoffen, daß die Erwartungen der Regierung sich erfüllen, daß nämlich der Wohnungsban trotzdem durch private Mittel fortgeführt werden kann. Wir haben aber auch sonst Bedenken, besonders dagegen, daß die neue Verwendung der Hauszinssteuer verewigt wird. Die Art, wie die Regelung der Realsteuern in das Belieben der Länder gestellt wird, ist ein erheblicher Unterschied zu dem bis⸗ herigen Zustand. Es ist bedauerlich, daß der Reichsrat als Lohn für sein Wohlverhalten solche Vorteile für die Länder erhalten hat, während sich der Reichstag infolge der Stärke der Opposition selbst ausgeschaltet hat. Das Zuschlagsrecht der Gemeinden zur Einkommensteuer ist für uns schwer erträglich. Aber es handelt sich ja hier mehr um fromme Wünsche als um eine endgültige Regelung. Eine Ausdehnung des Geschäftskreises der Gold⸗ diskontbank müßten wir bekämpfen. Die Maßnahmen zum Schutz der Landwirtschaft bedeuten zum Teil sehr starke Eingriffe in die Freiheit der Privatwirtschaft, ohne daß bewiesen wäre, daß sie notwendig sind und der Landwirtschaft tatsächlich helfen. Es wäre z. B. wünschenswert, inländische Tierfette bei der Margarine⸗ fabrikation zu verwenden. Es ist aber feMrft. ob das tech⸗ nisch überhaupt möglich ist. Durch die Regelung der Verwendung inländischen Hopfens werden die Handelsvertragsverhandlungen zum mindesten mit der Tschechoslowakei nicht erleichtert. Die Standardisierung der Landwirtschaft würde grundsätzlich zu be⸗ grüßen sein, aber man darf kein Handelsklassengesetz nur vom grünen Tisch schaffen. Man darf nicht die Handelsverträge durch⸗ kreuzen, indem man die Lieferung von Aepfeln nur in Kisten, nicht aber in Fässern gestattet, wie es in Amerika üblich ist. Die Ersparnisse in der Riehseystege snd nicht geeignet, den Kredit des Deutschen Reiches zu fördern. Wenn wir trotz aller Bedenken im einzelnen die Aufhebung der Notverordnung ablehnen, so tun wir es deshalb, weil wir das Reich und die Wirtschaft nicht in Zahlungsunfähigkeit stürzen wollen und überzeugt sind, daß bei der Durchführung die Notverordnung in maßvoller Weise aus⸗ gelegt wird. Wir wollen eine Sanierung und keine Zerschlagung des mühsam in jahrelanger Arbeit Geschaffenen. (Beifall bei der Deutschen Volkspartei.) . Abg. Dr. Gereke (D. Landvp.): Zu unserem Bedauern sind wir nicht in der Lage, die uns am 1. Dezember vorgelegte Notverordnung zu billigen. Unserer Hertung liegen nicht negative Opposition, sondern rein sachliche Erwägungen zu⸗ grunde. Wir haben den Weg, den Reichskanzler Dr. Brüning zunächst auf Grund der programmatischen Erklärung des Reichs⸗ präsidenten beschritten hat, grundsätzlich begrüßt, weil er uns ge⸗ eignet erschien, eine Kursänderung herbeizuführen, wie sie weiteste nationale Kreise immer gefordert hatten und wie sie durch das Agrar⸗ und Ostprogramm gekennzeichnet wurde. In⸗ folgedessen haben wir au geheißen. Sie enthielt gesetzgeberische Maßnahmen, die den Reichsernährungsminister Schiele in die Lage versetzten, den wirt⸗ schaftlichen Verfall der deutschen Landwirtschaft wirksamer als bisher zu bekämpfen. Sie hat ihren Zweck insoweit exreicht, als sie die Preise für landwirtschaftliche Produkte in Deutschland ab⸗ löste von den Weltmarktpreisen und verhinderte, daß die deutsche Landwirtschaft völlig hineingerissen wurde in den bei⸗
die Notverordnung vom Juli gut⸗
tatt sie in einer Oppositionsstellung zu bestärken, die durch
eerhältnisse in Preußen geradezu herausgefordert wurde.
taktische Weg, den das Kabinett einschlug, — leider zu c⸗ immer stärkeren Abhängigkeit von der Sozialdemokratie.
rächten sich Fehler, die schon bei der Bildung des Kabinetts
sonell gemacht worden waren und die uns von vornhen veranlaßten, eine zwar wohlwollende, aber doch neutrale Hal⸗
einzunehmen. denke hierbei besonders an Dr. Cun dessen ganze politische Einstellung, insbesondere bei den Hamd vertragsverhandlungen, sich mit den Interessen der bodenständiz nationalen Wirtschaft durchaus nicht in Einklang bringen 1. Außerdem hat der Reichsaußenminister in der Frage der Trit lasten eine Haltung eingenommen, die in schärsstem Widersgr 2 dem nationalen Widerstandswillen steht. Das gleiche gilt
ie Behandlung der Polenfrage, die im Osten, insbesonder,
Oberschlesien, auch in Zentrumskreisen, größte Erregung und
bitterung hervorgerufen hat. Ich denke weiter an den Reichsin
minister Dr. Wirth, der einem national regierten Lande Thüringen gegenüber schon kurz nach seinem Regierungsang Methoden anwenden zu können glaubte, die er von seinem so
demokratischen Amtsvorgänger übernommen hatte. Sein auff Zusammenarbeit mit der Linken gerichtete Tendenz wurde deut sichtbar nach dem , vom 14. September, die; veranlaßte, in engster Anlehnung an die sozialdemokrat
Regierung in Preußen seine ganze Energie auf die Bekämpft der radikalen Strömungen von rechts zu richten. Gerade n das deutsche Landvolk in erster Linie das Wirtschaftsprogram der Nationalsozialisten, aber auch ihre Kampfesweise nachdrückt ablehnt, halten wir Gewaltmethoden für völlig verkehrt, die d Nationalsozialismus immer weitere Kräfte aus dem bürgerlich Lager zutreiben. Was die preußische Regierung in letzter
bedauerlicherweise unter Duldung des Zentrums gegen
Nationalsozialisten sowie die Studentenschaft und auch gag weite bäuerliche Kreise unternommen hat, muß stärker im Sin der Radikalisierung wirken, als selbst der Propagandachef Nationalsozialisten, Dr. Goebbels! (Sehr richtig! rechts.) 2 durch wird die sachliche Arbeit zur Bekämpfung des Radikalisn lahmgelegt. Schwerste Bedenken haben wir auch von Anfang gegen die Tätigkeit des Reichsfinanzministers Dr. Dietrich habt, dessen finanzpolitische Auffassungen jetzt ihren Niederscht in der neuen Notverordnung gefunden haben. Dr. Gereke und zieht dann die Notverordnung und die Ausführungen Ministers Dietrich zum Etat einer kritischen Untersuchung.
neue Notverordnung ändere in wichtigen Punkten die Notver⸗ nung vom Juli im Sinne sozialdemokratischer Wünsche ab. 2 Redner verwies auf die Berichte im Vorwärts über die Erfülln sozialdemokratischer Forderungen sowohl in der Sozialne sicherung wie auf finanziellem und beuemlichen Gebiet. 2 neue Notverordnung, so fährt er fort, berücksichtigt in völligen genügendem Maße die Notlage der Gemeinden. Durch die
änderung wichtiger Bestimmungen der alten Verordnung wem die Wohlfahrtslasten der Gemeinden erhöht, während ihnen glei zeitig ihre Steuerquellen eingeschränkt werden. Der Red kritisiert im einzelnen die steuerlichen Maßnahmen der nenm Notverordnung und kommt zu dem Schluß: alle Hilfsmaßnahm zur Entlastung der Landwirtschaft können sich nicht auswirke solange ungerechte Finanzausgleichsbestimmungen eine dauer überspannte Realsteuerbelastung bedingen. Man möge doch; Reichsfinanzministerium sehen, daß man bei Steuerreformen ni mit kleinen Mitteln und kleinen Steuern, wie beispielsweised Getränkesteuer, weiter kommt, die vielfach nur Kosten verursache die zum Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Eine wirksen Entlastung der die Wegebaulast tragenden Realsteuerpflichtigt
erhen Kräfte von rechts an die Verantwortung zu bin
wäre dagegen möglich durch einen Ausbau der Kraftfahrzele
steuer in eine Betriebsstoffsteuex. Außerdem halten wir n. wie vor eine Erhöhung der Umsatzsteuer am ehesten noch für tm bar, damit Reich und Gemeinden die Mittel erhalten, die sie z. Erfüllung ihrer sozialen und kulturellen Aufgaben brauche Im vollen Bewußtsein der Verantwortung, die wir mit dieß Ablehnung übernehmen, richten wir den Appell an den Reich kanzler, zu der von uns immer verfolgten Linie zurückzukehre die uns einst zu gemeinsamer positiver Arbeit zusammenfüh Wir halten nach wie vor eine Umbildung des Kabinetts für forderlich, die den nationalen Befreiungswillen unserer Bevöh rung stärker zum Ausdruck bringt. Tragen Sie, Herr Reich kanzler, dieser unserer Auffassung Rechnung, und Sie werd uns wie früher als verantwortungsbewußte Mitarbeiter an Ih Seite finden! (Lebhafter Beifall bei der Landvolkpartei.) glaube, mit meiner sachlichen Kritik bewiesen zu haben, daß die umfangreiche Notverordnung einer sehr sorgfältigen Prüfu unterzogen haben, ehe wir uns zu einer Ablehnung entschloss Wir erkennen dankbar an, daß in der Notverordnung durch Arbeit unseres Reichsernährungsministers Schiele weitere we volle Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft vorgesehen se Der finanz⸗ und steuerpolitische Teil der Notverordnung m. es uns jedoch unmöglich, ihr unsere Zustimmung zu erteilen, sie uns nur als geschlossenes Ganzes vorgelegt wird.
Abg. Adolph (Volksn. Rvgg.): Das deutsche Volk n. nicht hören, wer an der Vergangenheit schuldig ist, sondern, u für die Zukunft geschehen soll. Die Epoche der Vergangent sollte doch abgetan sein. (Widersprüche bei den Nationalsozialiste Die Not des Volkes ist so groß geworden, daß die parteipolitis Verblendung sie nicht noch größer machen sollte. (Lachen beid Nationalsozialisten.) Die Parteipolitik sollte nicht maßgebe sein für die Beurteilung der Regierungsmaßnahmen. Was die Kritik, wenn man nicht den Willen hat, die Verantwor für eine andere Politik zu übernehmen? Redner bemängelt; einzelnen die Befugnis der Gemeinden und öffentlichen Körpe⸗ schaften, die vierwöchige Kündigungsfrist zuungunsten der 1 gestellten aufzuheben. Das sei ein Verstoß gegen den Gründf von Treu und Glauben. Ferner sei eine Aufhebung des Miet schutzes noch nicht möglich, solange das Wohnungsbedürfnis m nicht gedeckt sei. Die Bestimmungen über die Tabaksteuer dürften der Abänderung. In einer Ausschußberatung müsse d Gelegenheit geboten werden, Aenderungen vorzunehmen.
Die Beratung wird darauf für heute abgebrochen.
Verschiedene Anträge auf Einstellung von Strafverfahr gegen eine Reihe von Abgeordneten werden dem Geschäft ordnungsausschuß überwiesen.
Deutschen Neichs
Telegraphische Auszahlung.
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Zweite Beilage
anzeiger und Preußischen
Berlin, Freitag, den 5. Dezember
Staatsanzeiger
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Handel und Gewerbe. Berlin, den 5. Dezember 1930.
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London, 3. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank n England vom 3. Dezember (in Klammern Zu⸗ und Abnahme in tausend Pfund
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Vergleich zum Stande am 26. November)
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Brief 20,54 16,36
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4,182 20,402 20,385
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111,62 10,51 16.50
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112,59 81,32 81,36 46,74
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Amortisationskasse 7296 . 314), Verschiedene 478 (Zun. 151), Devisen in Report — (Abn. Zun. —), Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 52,42 vH (53,16 vH).
Schwedischen Reichsbank vom 29. November (in tausend
Privatguthaben 9355 (Zun.
bn. 39), ” bn. und
Bern, 4. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der Schweize⸗
rischen Nationalbank vom 29. November (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zum Stande am 21. November) in 1000 Franken: Golddevisen 335 170 (Zun. 365), Wechselbestand 29 560 (Zun. 6610), Lombards 37 562 (Zun. 827), Korrespondenten 34 464 (Zun. 6166),
Aktiva. Metallbestand 672 001 (Zun. 11), Wertschriften 99 286 (Zun. 367), Sonstige Aktiven 27 717 (Zun. 1448). Passiva. Eigene Gelder 34 500 (unverändert), Notenumlauf 967 994 (Zun. 63 498), täglich fällige Verbindlichkeiten
198 879 (Abn. 48 386), sonstige Passiven 34 390 (Zun. 685). Stockholm, 4. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der
Kronen): Metallvorrat 241 542, Ergänzungsnotendeckung 499 220, davon inländische Wechsel 63 400, davon ausländische Wechsel 79 078, Notenumlauf 587 834, Notenreserve 145 250, Girokontoguthaben 111 026.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 4. Dezember 1930: Ruhrrevier: Gestellt 21 832 Wagen.
Die EEö der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 5. Dezember auf 112,25 ℳ (am 4. Dezember auf 113,25 ℳ) für 100 kg. 8
Berlin, 4. Dezember. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel, handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin und Vertreter der Ver⸗ kraucherschaft. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen ungeschliffen, rob 38,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, ungeschliffen, mittel 44,00 is 53,00 ℳ, Gerstengrütze 35,00 bis 36,00 ℳ, Haferflocken 37,00 bis 39,00 ℳ, Hafergrütze, gesottene 41,00 bis 43,00 ℳ, Roggenmehl 0 — 60 % 29,00 bis 30,50 ℳ, Weizengrieß 45,00 bis 46,00 ℳ, Hartgrieß 44,00 bis 47,00 ℳ, 000 Weizenmehl 33,50 bis 43,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 45,00 bis 50,00 ℳ, Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 50,00 bis 60,00 ℳ, Svpeiseerbsen, kleine —,— bis —,— ℳ. Svpeiseerbsen, Viktoria 35,50 bis 42,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen 42,00 bis 44,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 38,00 bis 40,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 42,00 bis 48,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 37,00 bis 44,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 44,00 bis 52,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 52,00 bis 80,00 ℳ, Kartoffelmehl, superior 27,00 bis 28,00 ℳ, Makkaroni Hartgrießware, lose 86,00 bis 94,00 ℳ, Mehlschnittnudeln, lose 64,00 bis 76,00 ℳ, Eierschnittnudeln, lose 88,00 bis 120,00 ℳ, Bruchreis 31,00 bis 32,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 32,00 bis 37,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 48,00 bis 56,00 ℳ. Java⸗Tafelreis, glasiert 56,00 bis 67,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra choice 146,00 bis 150,00 ℳ, Bosn. Pflaumen 90/100 in Originalkisten —,— bis —,— ℳ, Bosn. Pflaumen 90/100 in Säcken —,— bis —,— ℳ, entsteinte bosn. flaumen 80/85 in Originalkistenpackungen —,— bis —,— ℳ, merik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 78,00 bis 81,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu!† Kisten 90,00 bis 94,00 ℳ, Korinthen choice, Amalias 77,00 bis 79,00 ℳ, Mandeln, füße, courante, in Ballen 216,00 bis 226,00 ℳ, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 220,00 bis 236,00 , Zimt (Cassia vera) ausgewogen 220,00 bis 240,00 ℳ, Kümmel, holl., in Säcken —,— bis —,— ℳ, Pfeffer, schwarz, Lampong, aus⸗ wogen 246,00 bis 270,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 330,00 bis 360,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 344,00 bis 394,00 ℳ, Robkaffee, Zentralamerikaner aller Art408,00 bis 560,00 ℳ, Röstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 440,00 bis 490,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 510,00 bis 712,00 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 34,00 bis 36,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 35,00 bis 38,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 52,00 bis 54,00 ℳ, Kakao, stark entölt 160,00 bis 250,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 280,00 bis 300,00 ℳ, Tee, chines. 790,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 900,00 bis 1180,00 ℳ, Zucker, Melis 52,50 bis 53,50 ℳ, Zucker, Raffinade 54,00 bis 56,00 ℳ, Zucker, Würfel 61,00 bis 67,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg⸗Packungen 60,00 bis 63,00 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern, 73,00 bis 90,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 60,00 bis 72,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 70,00 bis 76,00 ℳ, IEETö“ in Eimern von 12 ½ kg 84,00 bis 90,00 ℳ, Erd⸗ eerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 146,00 bis 150,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 72,00 bis 76,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 7,40 bis 8,60 ℳ, Steinsalz in Packungen 9,80 bis 13,00 ℳ, Siedesalz in Säcken 10,80 bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen 13,00 bis 15,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 141,00 bis 144,00 ℳ, Braten⸗ schmalz in Kübeln 142,00 bis 145,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 138,00 bis 140,00 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 139,00 bis 141,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 147,00 bis 153,00 ℳ, Corned Beef 12⁄6 lbs. per Kiste 84,00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48 ¼1 lbs. per Kiste 44,00 bis 46,00 ℳ, Speisetalg —,— bis —,— ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, I 132,00 bis 138,00 ℳ, II 114,00 bis 126,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 158,00 bis 192,00 ℳ, II 139,00 bis 142,00 ℳ. Molkereibutter 1a in Tonnen 292,00 bis 302,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 304,00 bis 314,00 ℳ, Molkerei⸗ butter IIa in Tonnen 276,00 bis 286,00 ℳ, Molkereibutter II a ge⸗ backt 288,00 bis 298,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 08,00 bis 314,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 320,00 bis 326,00 ℳ, Speck, inl., ger. 8/10 — 18/24 160,00 bis 200,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 92,00 bis 112,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 160,00 bis 184,00 ℳ, echter Holländer 40 % 156,00 bis 176,00 ℳ, echter Edamer 40 % 158,00 bis 180,00 ℳ, echter Emmenthaler, voll⸗ fett 276,00 bis 308,00 ℳ“ Allgäuer Romatour 20 % 114,00 bis
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Prag, 4. Dezember. (W. T. B.) Amsterdam 13,57 ½, Berlin 804 ½¼, Zürich 653,27 ⅛, Oslo 901,50, Kopenhagen 901,62 ½. London 163,70, Madrid 379,00, Mailand 176,69, New York 33,71 ¼¾, Parns 132,50, Stockholm 904,75, Wien 474,60, Marknoten 803,69, Polnische Noten 377,25, Belgrad 59,63, Danzia 655,00.
Budapest, 4. Dezember. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,46 ¼, Berlin 136,36 ¼, Zürich 110,76 ¼, Pelgrar 10,11.
London, 5. Dezember. (W. T. B.) New YPork 485,60, Paris 123,54, Amsterdam 1206,68, Belgien 34,79 ¼, Italien 92,64, Berlin 20,36 ½, Schweiz 25,06 ½, Spanien 43,65, Wien 34,50,
Buenos Aires 38,56.
aris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Anfangsnotierungen.) Deutschland 606,75, London 123,55 ½, New York 25,45, Belgien 355,00, Spanien 285,25, Italien 133,35, Schweiz 492,75, Kopenhagen 680,25, olland 1024,25, Oslo 680,25, Stockholm 682,75, Prag 75,50, Holland,n 15,10, Wien 35,80, Belgrad —,—, Warschau —, —. Paris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Deutsch⸗ land —,—, Bukarest —,—, Prag 75,00, Wien —,—, Amerika 25,44 ½, England 123,56, Belgien 355,00, Holland 1024,25, Italien 133,30, Schweiz 492,75, Spanien 283,50, Warschau —,—, Kopen⸗ hagen —,—, Oslo —,—, Stockholm 682,75, Belgrad —,—. Amsterdam, 4. Dezember. (W. T. B.) Berlin 59,27 ½, London 12,0611 ⁄16, New York 248 ⁄1, Paris 9,76 ¾, Brüssel 34,67 ½, Schweiz 48,15 ½, Italien 13,02 ½, Madrid 27,72 ½, Oslo 66,45, Kovenhagen 66,45, Stockholm 66,67 ½, Wien 35,00, Prag 736,00, Helsingfors —,—, Budapest —,—, Bukarest —,—, Warschau —,—, Yokohama Buenos Aires —,—. Zürich, b. Dezember. (W. T. B.) Paris 20,28, London 25,06 ½, New York 516 ⅛, Brüssel 72,00, Mailand 27,04 ½, Madrid 57,40, Holland 207,70, Berlin 123,07 ½, Wien 72,62 ½, Stockholm 138,45, Oslo 138,10, Kopenhagen 138,10, Sofia 3,73 ¼, Prag 15,30 ½, Warschau 57,80, Budapest 90,26*), Belgrad 9,12,80, Athen 6,67 ½, Istanbul 244,50, Bukarest 306,50, Helsingfors 13,00, Buenos Aires 177,00, Japvan 256,00. — *) Pengö. Kopenhagen, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,15 ½, New York 374,25, Berlin 89,25, Paris 14,79, Antwerpen 52,21, Zürich 72,54, Rom 19,70, Amsterdam 150,75, Stockholm 100,42 ½, Oslo 100,05, Helsingfors 944,00, Prag 11,12, Wien 52,73. Stockholm, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,10 ¼, Berlin 88,95, Paris 14,68, Brüssel 52,02 ½, Schweiz. Plätze 72,26 ½, Amsterdam 150,07 ½, Kopenhagen 99,72 ½, Oslo 99,70, Washington 373,00, Helsingfors 9,39, Rom 19,57, Prag 11,09, Wien 52,52 ½. Oslo, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,16, Berlin 89,36, Paris 14,75, New Yort 374 ⅛½, Amsterdam 150,65, Zürich 72,55, Helsingfors 9,44, Antwerpen 52,25, Stockholm 100,45, Kopenhagen 100,10, Rom 19,65, Prag 11,12, Wien 52,85. 8 Moskau, 4. Dezember. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 942,78 G., 944,66 B., 1000 Dollar 194,1. 194,53 B., 1000 Reichsmark 46,30 G., 46,40 B.
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London, 4. Dezember. (W. T. B.) Silber (Schluß) 16,00,
Silber auf Lieferung 1515⁄1.
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 4. Dezember. (W. T. B.) Frankft. Hyp.⸗ Bank 143,00, Oesterr. Cred.⸗Ann. 27,40, Aschaffenburger Buntpapier 102,50, Cement Lothringen 50,00, Dtsch. Gold u. Silber —,—, Frankf. Masch. Pok. 13,00, Hilpert Armaturen 81,00, Ph. Holz⸗ mann 73,50, Wayß u. Frevtag 49,00. Hamburg, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbank T 113,00, Vereinsbank T 99,50, Lübeck⸗ Büchen —,—, Hamburg⸗Amerika Paketf. T 71,00, Hamburg⸗Süd⸗ amerika T 169,00, Nordd. Lloyd T 72,75, Harburß⸗Wiener Gummi 50,00, Alsen Zement —,—, Anglo⸗Guano 41,50, Dynamit Nobel T. 64,00, Holstenbrauerei 145,00, Neu Guinea 250,00, Otavi Minen 34,50. — Freiverkehr: Sloman Salpeter 70,00. 8
Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundsanleihe 108,60, 4 % Galiz. Ludwigsbahn —,—, 4 % Rudolfs⸗ bahn 4,53, 4 % Vorarlberger Bahn —,—, 3 % Staatsbahn 116,20, Türkenlose —,—, Wiener Bankverein 16,90, Oesterr. Kreditanstalt 46,90, Ungar. Kreditbant —,—, Staatsbahnaktien 22,26, Dynamit .G. —,—, A. E. G. Union 17,80, Brown Boveri —,—, Siemens⸗Schuckert 165,60, Brüxer Kohlen —,—, Alpine Montan 19,10, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 186,00, Krupp A.⸗G. —,—, Prager Eisen —,—, Rrmamurany 67,20, Steyr. Werke (Waffen) 2,01, Skodawerke 284,50, Steyrer Papierf. —,—, Scheidemandel —,—, Leykam Josefsthal 3,50, Aprilrente 1,80, Mairente 1,30, Februarrente 1,39, Silberrente 1,30, Kronen⸗
rente 1,271. 2 „4. Dezember. (W. T. B.) Amsterdamsche Bank XM“ 8 1b Deutsche Reichsbank, neue
171 ⅜, Rotterdamsche Bank —,—, Aktien —,—, Amer. Bemberg Certif. A —,—, Amer. Bemberg Certif. B 4,00, Amer. Bemberg Cert. v. Pref. —,—, Amerikan. Glanzstoff Vorzugs 50,00, Amerikan. Glanzstoff common —, —, Wintershall —,—, Norddeutsche Wollkämmerei —,—, Montecatini 8 Deutsche Bant Akt.⸗Zert. —,—, 7 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 985⁄16, 7 % Stadt Dresden —, 6 ½ % Kölner Stadt⸗ anleihe⸗Zert. —,—, Arbed 105,25, 7 % Rhein⸗Elbe Union 88,00, 7 % Mitteld. Stahlwerke Obl. —,—, 7 % Siemens⸗Halste Obl. .,—, 7 % Verein. Stahlwerke 78 ⅞, Rbein.⸗Westf. Elektr. Anl. 96,75, 7 % Deutsche Rentenbank C. v. Obl. —,—, 6 % Preuß. Anleihe 1927 —,—, 6 % Gelsenkirchen Goldnt. 1934 90,50, 5 ½ % Deutsch Reichsanleihe 1965 (Young) 71,00, 7 % Blei⸗Bergbau —,—.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten. London, 4. Dezember. (W. T. B.) Bei Fortsetzung de sechsten Kolonialwollauktionsserie kamen heute 94 Ballen in ausgezeichneter Auswahl zum Angebot und bei allgem
lebhafter Konkurrenz wurden etwa 8500 Ballen abgesetzt. Alle Interesses⸗
spiellosen Preiszusammenbruch auf dem internationalen Rohstoff⸗
markt. Die Deutschnationalen, die immer wieder in persönlich
zugespitzter verletzender Form unter Außerachtlassung der inter⸗
nationalen Wirtschaftslage bei allen Maßnahmen des Reichs⸗ ernährungsministers behaupten, es sei noch nicht besser geworden,
sollten sich doch einmal überlegen, wohin wir ohne die auf⸗
opferungsvolle Arbeit des Ministers Schiele gekommen wären.
Die Notverordnung vom Juli bot auch sonst wichtige Ansätze zur
Behebung unserer Finanz⸗ und Wirtschaftskrisis. Wir waren uns
allerdings von vornhevein darüber klar, daß es sich nur um die
ersten Schritte auf dem Wege der Gesundung handeln konnte.
Weitere mußten bald folgen, wenn die Anfangserfolge der Not⸗
verordnung nicht wirkungslos bleiben sollten. Die Reichstags⸗
auflösung, die gegen unseren Willen in der denkbar ungünstigsten
Situation erfolgte und für die vornehmlich die Deutschnationalen
die Verantwortung tragen, hat das von Hindenburg geforderte
und von der Reichsregterung vorbereitete Rettungswerk für die
“ Prer 2. ö -9 b
ben in wesentlichen Teilen unmöglich gemacht. der ahl⸗ 8 8 Nicht i i 1
ausgang vom 14. September ergab ein völlig verändertes poli⸗ (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Zweiten Beilage.) tisch⸗parlamentarisches Bild. Wir hätten gewünscht, daß der 8
Reichskanzler in Verfolg seiner ursprünglichen politischen Linie 8
dem Rechnung trug. Das Schwergewicht hatte sich nach rechts verlagert. Es bestand alle Veranlassung, die elementar auf⸗
seinen Scoured⸗Qualitäten standen im Vordergrund des besonders der heimische Handel bekundete hierfür lebhafte Nachfrag Merinos im Schweiß zeigten ziemlich unregelmäßige Preisgestaltung Die hohen Limite führten häufig dazu, daß Lose zurückgezogen wurden. Beste, mittlere Spinner⸗Qualitäten sowie Kammzugqualitäten und fehlerhafte Qualitäten von Mermos im Schweiß lagen unregelmätig Beste, mittlere und fehlerhafte Scoured⸗Merino⸗Kammwollen lagen bei “X“ jest. Beste und mittlere Qualitäten von Scoured⸗Krempel⸗Wollen lagen sehr fest. auch aute Locks notierten höher. Für geringere Qualitäten von Scoured⸗Krempel⸗Wollen war die Preisgestaltung unregelmäßig. Croßbreds lagen sehr fest und notierten zumeist höher. Für fehlerbafte feine, mittlere und grob Qualitäten volk Croßbreds im Schweiß waren die Preise gut be⸗
hauptet.
Bradford, 4. Dezember. (W. T. B.) Am Wollmark war das Geschäft ruhig. Feine Kammzüge zur baldigen Lieferung tendierten fester, dagegen war spätere Lieferung vernachlässigt und
schwãcher. 3
feli Notenumlauf 359 220 (Zun. 8100), u 8 sa ür 2 „ vhn, (Abn. 11 030), andere Depositen: Banken 81 860 (Zun. 25 960), 2⸗ r . wertungshypothe 1 en (7 ¾ vate 34 230 (Abn. 2580), Goldbestand der Emissionsabteilung wird in allen drei Lesungen ohne Debatte genehmigt. 4 650 (Abn. 1920), Silberbestand der Emissionsabteilung 4460 (Abn. Der Abg. Frick (Nat. Soz.) beantragt, am Freitag ah Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 980 (Abn. 20), den nationalsozialistischen Antrag auf Verlängerung hgierungssicherbeiten 58 970 (Zun. 24 370), andere Sicherheiten: Urheberrechtschutzfrist zu beraten. Die Verlängerung sei aüifechsel und Vorsch. 4610 (Abn. 1470), andere Sicherheiten: Wert⸗ wendig, weil sonst die Nietzsche⸗Stiftung gefährdet wer iere 21 790 (Abn. 450). Verhältnis der Reserven zu den Passiven . „2 f — 8. hunbbl gegen 59,54. Clearinghouüseumsatz 839 Millionen, gegen die “ vgee- -.-een. segeantgen der Deut sprechende Woche des Vorjahrs 73 Millionen weniger. nalen u er Nationalsozialisten abgelehnt. Das Haus vertagt sich büe Freitag 8s — Fortsebu⸗ 4. Dezember. (W. T. B.) Ausweis “ von 2. 3 L . . o Zu⸗ ) - der Aussprache über Haushaltsplan und Notverordnunge vre, ö“
;5 3 Vorwoche). In Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 51 967 Diätenkürzungsgesetz und Ladenschluß am Heiligen Abend. un. 257), Auslandsguthaben 6760 Zun. 209), Devisen in Report — Schluß 7 Uhr.
zum 1. April 1931 die große Reform durchgeführt ist? Wir haben Der Gesetzentwurf über die 2 ing bereits in unseren Anträgen Vorschläge ührt. “ 8 Der 5 2 75en,nn Finanzminister darf sich in dieser Beziehung nicht auf den Arbeits⸗ minister verlassen. Das Jahr 1931 bleibt offen in seinen Aus⸗ gaben und in seiner Entwicklung. Wenn es nicht gelingt, Kredite in dem vorgesehenen Maße aufzunehmen, kann das den ganzen Etat 1931 über den Haufen werfen. Das Defizit des laufenden Jahres wird etwa 900 Millionen betragen. Kassenmäßig sind 500 gedeckt, für 400 Millionen muß durch Kredite Deckung geschafft werden. Offene Kredite von etwa einer Milliarde ser grundsätz⸗
136,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 22,00 bis 24,00 ℳ, gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 31,00 bis 38,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 135,00 bis 145,00 ℳ.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 4. Dezember. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Noten: Lokonoten 100 Zloty 57,80 G., 57,81 B. — Schecks: London 25,00 ¾ G., —,— B. — Auszahlungen: Warschau 100⸗Zlotv⸗ Ausszahlung 57,65 G., 57,66 B., London telegraphische Auszahlung 25,00 ¾ G., —,— B., New YPork telegraphische Auszahlung 513,30 G., 514,65 B. 4
88. n, 4. Dezember. (W. T. B.) Amsterdam 285,49, Berlin 169,18, Budapest 124,06, Kopenhagen 189,60, London 34,44 ½⅛, New York 709,15, Paris 27,85 ½, Prag 21,03, Zürich 137,37, Marknoten 108,93, Lirenoten 37,6(6, Jugoflawische Noten 12,49 ⅛½, Tschecho⸗ slowatische Noten 20,99 ⅜, Polnische Noten —,—, Dollarnoten 706,25. Ungarische Noten 124,03*), Schwedische Noten —,—. Belgrad 12,54 ½. — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
lich nichts Gefährliches. Aber wir befinden uns heute in einer schweren Krisis, in der eine solche Kreditaufnahme gefährlich werden kann. Hinzukommt die prekäre Lage der Gemeinden. Im Laufe dieses Winters werden die Gemeinden infolge ihres Wohl⸗ fahrtsetats mit mindestens 150 Millionen notleidend werden. Auch für diesen Bedarf muß Deckung geschafft werden, denn für den deutschen Kredit würde es auch katastrophal sein, wenn eine deutsche Stadt ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die Frage spitzt sich dahin zu, in welchem Maße wir in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres unsere Kreditfähigkeit in der Welt wieder erlangen. Der Weg der Notverordnung muß jedoch verwirklicht werden, trotz aller Bedenken im einzelnen, damit rechtzeitig die Kreditfähigkeit Deutschlands hergestellt wird. Wir
bn. u. Zun. —), Wechsel und Schatzscheine 27 913 (Zun. 1351), on; diskontierte inl. Handelswechsel 8721, diskontierte ausländische ndelswechsel 29, zusammen 8750 (Abn. 1355), in Frankreich aufte börsenfähige Wechsel 56, im Ausland gekaufte börsenfähige echsel 19 107, zusammen 19 163 (Abn. 4), Lombarddarlehen 65 (Zun. 20)) Bonds der Autonomen Amortisationstasse 14 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 75 951 (Abn. 1803), glich fällige Verbindlichkeiten 23 187 (Zun. 60), davon: elorguthaben 6058 (Abn. 366), Guthaben der Autonomen
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