1931 / 107 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 May 1931 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 107 vom 9. Mai 1931.

S. 2.

aufzubringen. Wir wissen daher nicht, ob nicht die Finanzlage von Reich und Preußen Entscheidungen erzwingen wird, die für ie große Oeffentlichteit von außerordentlich einschneidender Be⸗ deutung sind. Wir bitten daher, daß die Hauszinssteuermittel nicht ein nach dem Ermessen der Regierung verteilt werden, sondern zu zwei Drittel nach bestimmten Meßzahlen auf Grund der Wohl⸗ ahrtserwerbslosen und der Steuerleistung. Wir sind der An⸗ sicht, daß es jetzt darauf ankommt, so schnell wie möglich den Etat zu verabschieden, weil jede Verzögerung schädliche Wirkungen für nsere Wirtschaft haben muß. Wir hoffen, daß die Staatsregie⸗ rung den Versuch unternimmt, eine starke Hilfe für die Ge⸗ neinden herbeizuführen. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Falk (D. Staatsp.): Wir verabschieden dieses Jahr zum erstenmal einen ushalt, der nur auf dem Papier aus⸗ glichen, aber innerlich hohl ist. Dieser Tatsache klar ins Auge zu sehen, muß unsere erste Aufgabe bei dieser Beratung sein. Eine weitere Aufgabe ist es, diese Tatsache dem Inland sowohl wie dem Ausland klar vor Augen zu halten. Das Defizit von 150 Mil⸗ lionen stellt keine uld des Finanzministers dar, der sparsam und klug auch unter Anerkennung der Opposition gearbeitet hat und ebensowenig eine Schuld der Parteien des Landtags. Wir haben alles getan, um das Defizit zu vermeiden, sogar unsere ultur⸗ und Wohlfahrtsausgaben herabgedrückt, weil ein Staat hne gesunde Finanzen seine Aufgaben nicht erfüllen kann (Sehr wahr! bei der Staatspartei.). Die Wirtschaftskrise trifft uns viel schwerer als andere Länder, die über einen Anleihemarkt ver⸗ fügen, der uns fehlt. Hinzukommen unsere Reparationsverpflich⸗ tungen und die große Schädigung, die unserer Wirtschaft der Aus⸗ gang der letzten Reichstagswahlen beschieden hat. Aus alledem gibt sich die betrübliche Lage, daß wir nicht einmal im best⸗ verwalteten Lande, in Preußen, in der Lage sind, die Finanzen in Ordnung zu halten. Das sollte auch dem verbohrtesten Fana⸗ iker im Auslande zeigen, daß das deutsche Volk am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt ist. Wir haben alles bezahlt, was wir konnten. Jetzt können wir nicht mehr. Wenn das Ausland das nicht einsieht, dann wird Deutschland die Brutstätte der Verzweif⸗ lung werden, und wir werden Dinge erleben, wie wir sie kaum zwuns vorzustellen den Mut haben. Die Hauptursache der großen Not liegt in der Erwerbslosigkeit. Ich wage zu bezweifeln, daß Feen die Erwerbslosigkeit die Braunskommission durchgreifende aßnahmen finden kann, wenn nicht gleichzeitig das Reparations⸗ problem mit Ersolg in die Hand genommen werden kann. Im Reparationsproblem liegt der Schlüssel für die deutsche Zukunft. Ich maße mir aber nicht an, den Zeitpunkt und die Form zu nennen, zu dem auf diesem Wege vorgegangen werden muß. Das ist Sache der Reichsregierung, der wir vertrauen. Die gewaltigen Finanzschwierigkeiten der Gemeinden werden angedeutet durch die Tatsache, daß wir nun fast eine Million Wohlfahrtserwerbslose haben. Daß den Gemeinden geholfen werden muß, ist keine Frage. Nur hätte es keinen Zweck, im Augenblick einen entsprechenden Fonds in den Etat einzusetzen, weil wir ja doch keine Deckung dafür haben. Es wird Aufgabe der Verhandlungen zwischen Reich uund Ländern sein, auf irgendeinem vom Reich gangbar zu machen⸗ den Wege die Unterstützung der Gemeinden zu ermöglichen. Der Redner betont weiter die Notwendigkeit einer innerpolitischen Be⸗ friedigung zur gemeinsamen Ueberwindung der großen Not und wendet sich gegen die Angriffe, die von rechts und links fort⸗ gesetzt gegen den Staat und seine leitenden Männer gerichtet werden, Angriffe, durch die nur die Arbeitskraft der leitenden Männer fortgesetzt in Anspruch genommen werde. Mit der Rege⸗ lung der Reparationsfrage unter Berücksichtigung unserer Leistungsfähigkeit könnten wir nicht warten, bis die amerikanischen Präsidentenwahlen gewesen sind. Wenn man im Auslande an⸗ rkenne, daß wir dasselbe Recht auf nationale Würde und Ehre haben wie andere Völker, dann werde Deutschland auch inner⸗ politisch gesunden. (Beifall bei der Staatspartei.)

Abg. Kölges (Zentr.): Nach der Rede des Finanzministers und den ausführlichen Ausschußberatungen kann ich mich auf urze Darlegungen beschränken, zumal dem Volk nicht mit langen oder verhetzenden Reden zu helfen ist. Immer wieder wird her⸗ vorgehoben, daß die Not der Gemeinden größer i an die des Staates selbst. Auch nach den Darlegungen des Ministers muß bennoch anerkannt werden, daß, gemessen an der Sorge der Ge⸗ meinden, die Lage des Preußischen Staats noch immer eine elativ gesunde ist. Wir vom Zentrum betonen mit allem Nach⸗ bruck daß es niemals Aufgabe der Gemeinden sein kann, eine Auffangorganisation darzustellen, in der die Millionen von Er⸗ werbslosen, die durch die Erwerbslosen⸗ und Krisenfürsorge durch⸗ hesteuert sind, nun laufend in Fürsorge zu nehmen sind. Wir ver⸗ daß schnellstens im Benehmen mit der Reichsregierung den Gemeinden geholfen wird, und daß die Hilfe ausgiebig erfolgt, weil wir den Zusammenbruch der Gemeindekassen unter allen Umständen vermeiden müssen. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als zu untersuchen, wieweit auch der Staat in diese Hilfe 85 die Gemeinden einbezogen werden kann. Wir begrüßen, daß ie Arbeiten der Brauns⸗Kommission eine wichtige Grundlage für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geschaffen haben. Das Zen⸗ trum wird einen Antrag vorlegen, der sich auch auf die Ergebnisse der Brauns⸗Kommission bezieht. Bei Erörterung der vom Haupt⸗ ausschuß zur Annahme empfohlenen Anträge unterstützt der Red⸗ ner besonders jenen Antrag, der einen Grenzfonds von wenig⸗ stens 10 Millionen Reichsmark einsetzen will, und weiter die Anträge auf Bereinigung der Nürburgring⸗Angelegenheit sowie auf Schutzmaßnahmen für die Erhaltung des Altwohnraums. Gerade der letztere Antrag sei geeignet, den Ruin von Mittelstandsexistenzen u verhindern. (Beifall im Zentrum.)

8 Die Weiterberatung wird durch die Vornahme der Ab⸗ timmungen zur 2. Lesung des Polizeiverwal⸗ tungsgesetzes unterbrochen.

Der Ausschuß hatte 2 Lesungen veranstaltet. Zu § 1 der Vorlage, der den staatlichen Charakter der Polizei festsetzt, indet auf Antrag Borck (D. Nat.) namentliche Abstimmung tatt, die die Annahme der Bestimmung mit 248 gegen 100 Stimmen bei 5 Enthaltungen ergibt. Die Deutschnatio⸗ nalen und die Kommunisten treiben gegen das Gesetz Ob⸗ struktion. Wirtschaftspartei und Landvolk stimmen im wesentlichen für das Gesetz. Zu § 2, der die ordentlichen Polizeibehörden benennt, wird wiederum ein Antrag auf namentliche Abstimmung eingebracht, der von den Kommu⸗ nisten gestellt ist. § 2 wird mit 247 gegen 127 Stimmen an⸗ genommen. Auch zu § 3, der die Zuständigkeit für die ein⸗ zelnen Polizeibehörden betrifft, liegt wiederum ein Antrag der Kommunisten auf namentliche Abstimmung vor. Das Ergebnis ist die Annahme der Bestimmung mit 248 gegen 130 Stimmen.

Es schließt sich eine große Zahl weiterer namentlicher Abstimmungen an. Offenbar soll die Absicht durchgeführt werden, zu sämtlichen 87 Paragraphen der Vorlage eine werenehüche bstimmung zu erzwingen. Ein Versuch, durch Obstruktion das Gesetz zu Fall zu bringen, muß jedoch ohne

Erfolg bleiben, da die Opposition nicht geschlossen in der Ob⸗

Nach zweistündiger Abstimmung sind erst aragraphen des Gesetzentwurfs h mit einem Stimmen⸗

is 130 Stimmen an⸗

struktion ist. 15 von den insgesamt 87 t. Sie werden fast verhältnis von 250 gegen 100

genommen.

Die Abstimmungen werden unterbrochen, als Abg. 88 (Komm.) zur Geschäftsordnung das Wort erlangt.

Redner fordert Unterbrechung der Abstimmungen und so⸗ fortige Beratung eines kömmunistischen Antrages, der verlangt,

daß die für den 11. Mai in Aussicht genommene Unterzeichnung des Staatsvertrages mit den evangelischen Kirchen unterbleibt, der Wortlaut des Vertragsentwurfs sofort dem Landtag vorgelegt wird, und ein Protokoll über die bisher geführten Verhandlungen gleichfalls dem Landtage sofort gedruckt zugeleitet wird. Der Redner erklärt, der Landtag dürfe sich die Nichtachtung des Parla⸗ mentes durch die Staatsregierung nicht gefallen lassen und müsse den Antrag sofort annehmen.

Da Widerspruch gegen die sofortige Beratung des kom⸗ munistischen Antrages erhoben wird, werden die Abstim⸗ mungen zum Polizeiverwaltungsgesetz fortgesetzt. Bei § 17, der besagt: „Die Vorladung von Personen im Zwangswege 8 v sied die Polizeibehörden nur befugt, soweit diese Maßnahmen zur Ermittlung oder Aufklärung einer Handlung oder Unterlassung erforderlich ist, die den Verdacht eines Verstoßes gegen ein Strafgesetz oder eine Polizeiver⸗ ordnung rechtfertigt“, wird ein deutschnationaler Antrag an⸗ enommen, wonach der letzte Halbsatz folgende Fassung er⸗ hält. „die den Verdacht eines Verbrechens oder eines Ver⸗ gehens rechtfertigt“.

Im weiteren Verlauf der namentlichen Abstimmungen, die sich stundenlang hinziehen, kommt auch ein deutsch⸗volks⸗ parteilicher Aenderungsantrag zur Erledigung, der im Ent⸗ wurf ausdrücklich die Garantierung der Leichtig⸗ keit des Verkehrs als Aufgabe der Polizei genannt wissen will.

Abg. Dr. Hamburger (Soz.) gibt namens der Re⸗ ierungsparteien eine Erklärung ab, daß nach Auffassung dieser Barteien die Leichtigkeit des Verkehrs bereits durch den § 14 des Entwurfs mit seiner allgemeinen Verpflichtung auf Aufrecht⸗ vnn. der öffentlichen Ruhe und Ordnung garantiert wor⸗ en sei.

Der volksparteiliche Antrag wird gegen Deutschnationale und Deutsche Volkspartei eee

Angenommen wird ein Antrag des Berichterstatters Dr. Hamburger, der die Befugnis zum Erlaß von Polizeiverordnungen für den Umfang eines Kreises oder für mehrere Ortspolizeibezirke den Landräten statt den Kreispolizeibehörden übertragen will. Angenommen wird ferner gegen die Kommunisten der Antrag der Deutsch⸗ nationalen und der Deutschen Fraktion, der das Recht zum Erlaß von Polizeiverordnungen den Stadtkreisen und Ge⸗ meinden von mehr als 5000 Einwohnern geben will. Der Regierungsentwurf wollte dieses Recht nur Gemeinden mit mehr als 10 000 übertragen.

Das Einerlei der Abstimmungen findet eine Unter⸗ brechung, als Abg. Ausländer (Komm.) sofortige Be⸗ ratung eines Antrages seiner Fraktion fordert, die für den 11. Mai vorgesehene Unterzeichnung des Staatsvertrages mit den evangelischen Kirchen nicht vorzunehmen. Da sich Widerspruch gegen die sofortige Behandlung dieses Antrages erhebt, werden die Abstimmungen zum Polizeiverwaltungs⸗ gesetz fortgesetzt.

Im weiteren Verlauf der namentlichen Abstimmungen, die sich stundenlang hinziehen, wird gegen die Stimmen der Kommunisten der Antrag der Deutschnationalen und der Deutschen Fraktion angenommen, der das Recht zum Erlaß von Polizeiverordnungen auch den Amtsvorstehern der im Osten gelegenen Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern zugestehen will.

Gegen Mitternacht waren die fortgesetzten namentlichen Abstimmungen bis zum § 76 gediehen, so daß noch die Ab⸗ stimmungen für 11 Paragraphen ausstanden.

Nach 12,30 Uhr morgens waren die Abstimmungen be⸗ endet. Die ursprüngliche Absicht, nach Abschluß der 2. Be⸗ ratung die 3. Beratung der Vorlage am Montag vorzu⸗ nehmen, kann nicht durchgeführt werden, da infolge der Aus⸗ dehnung der Sitzung über Mitternacht hinaus die nach der erforderliche Zeit nicht innegehalten werden ann.

Vizepräsident Baumhoff teilte unter lebhaften Zurufen von links und rechts dem Hause mit, daß nunmehr die 2. Lesung des Haushalts der Allgemeinen Finanzverwal⸗ tung fortgesetzt werden solle.

Abg. Weisemann (D. Nat.) nahm als erster Redner das Wort. Er verweist darauf, daß die Deutschnationalen ihre Stellungnahme zum Scheuerkonzern und das Material in einer roßen Anfrage niedergelegt hätten. Die Steigerung der Wohl⸗ ahrtserwerbslosen in den Kommunen sei eine der wichtigsten Be⸗ ratungsgegenstände zum diesjährigen Haushalt der Allgemeinen Finanzverwaltung. Man könne den Städten nicht vorwerfen, daß sie an den Finanzschwierigkeiten, unter denen sie zusammen⸗ zubrechen drohten, die Schuld trügen. Es sei daher moralische Pflicht des Staates, den Städten zu helfen. (Ironische Zustim⸗ mung im ganzen Hause. Die Abgeordneten führen laute Privatgespräche, die Ausführungen Dr. Weisemanns sind daher auf den Tribünen nur schwer verständlich.) Im Ausschuß habe der Finanzminister zwar erklärt, daß er bereit sei, den Städten zu helfen. Der Vorschlag aber, einen Kredit von etwa 100 Mil⸗ lionen für die Gemeinden aufzunehmen, werde bei der schwachen Steuerkraft sich kaum verwirklichen lassen. Die 75 Millionen, die man zur Behebung der kommunalen Finanznot aus den Hauszinssteuermitteln abzweigen wolle, fehlten natürlich bei den Baumitteln, was ein Anschwellen der Arbeitslosigkeit und damit eine weitere Belastung der Gemeinden zur Folge haben müßte. Durch all diese Verhältnisse sei auch der Mittelstand so schwer betroffen worden, daß man schon jetzt viele Handwerksmeister auf den Wohlfahrtsämtern sehen könne, wo sie ihre Unterstützungen in Empfang nehmen. Es sei ja auch bezeichnend, daß der Mini⸗ ster erklärt habe, er könne nicht einmal die 15 Millionen für die Grenzgebiete bereitstellen. Man müsse wohl annehmen, daß man vor dem Sommer überhaupt zu keiner Lösung für die Kommunen kommen werde, zumal die Verhandlungen mit dem Reich nur sehr langsam vorankämen. Im einzelnen lehnt der Redner die 40⸗Stunden⸗Woche als ein untaugliches Mittel gegen die Erwerbs⸗ losigkeit ab, zumal schon jetzt in bedeutenden Industrien Kurz⸗ arbeit geleistet werde. Die Steuerschraube dürfe nicht stärker angezogen werden. Aus der viel gepriesenen Bürgersteuer sei etwas ganz anderes geworden als ein Verwaltungskostenbeitrag.

uruf bei den Regierungsparteien: Sie haben sie ja gerade so ehr gepriesen!) Der Redner widerspricht und erklärt, eine inkommensteuer sei von seinen Freunden nicht beabsichtigt wor⸗ den. Verfehlt sei auch die Getränkesteuer, zumal die notwendige Kontrolle nicht durchgeführt werden könne. (Der Finanzminister Dr. Höpker Aschoff nimmt 1 Uhr nachts unter allgemeinen Aha!⸗Rufen seinen Platz an der Regierungsbank ein.) Abg. Weisemann geht auf die Weltwirtschaftskrise ein, schildert unter anhaltenden Unterbrechungen der Kommunisten die Entwicklung in Frankreich und England und empfiehlt die Vorschläge Hugen⸗ bergs zur Sanierung unserer Wirtschaft. Die Txributpolitik müsse geändert werden. Die GCötzendämmerung hinsichtlich des Ver⸗ sagens dieser Politik sei ja bereits angebrochen. Daß man die notwendigen Konsequenzen nicht ziehe, liege an dem verfehlten System, das geändert werden müsse.

Abg. Becker⸗Wilmersdorf mm.) erklärt, die Kommu⸗

nisten hätten durch ihre Obstruktion gegen das Polizeiverwal⸗

tungsgesetz erreicht, die Oeffentlichkeit aufmerksam zu machen, was für Gesetze heute gemacht würden. Er geht sodann auf die Finanzlage ein und kritisiert, daß große Mittel der Hauszins⸗ steuer ihrem eigentlichen Zweck entzogen würden, für den Woh⸗ nungsbau verwendet zu werden. Die Bauarbeiter hätten sich für die Arbeitslosigkeit bei der Sozialdemokratie zu bedanken. (Die Kommunisten begleiten die Ausführungen ihres Redners mit anhaltenden lärmenden Kundgebungen. Präsident Bar⸗ tels tritt dem entgegen. Die preußische Regierung gebe den Ge⸗ meinden keinen Pfennig für die Unterstützung der ausgesteuerten Erwerbslosen. Für die Abfindung von Standesherren aber habe die preußische Regierung Geld. Die Parole der 40⸗Stunden⸗ Woche sei nichts anderes als ein unerhörtes Täuschungsmanöver. Ganz unglaublich sei die Kürzung der Bezüge der ausgesteuerten Erwerbslosen auf Grund von Verordnungen der Preußenregie⸗ rung. Hier sei die schärfste Kritik am Platze. (Lachen in der Mitte. Lärm bei den Komm.) Die Arbeiterklasse werde Schluß machen mit der Methode, ihr statt mit Arbeit mit blauen Bohnen zu dienen, wie jüngst in Duisburg⸗Hamborn. (Die Kommunisten rufen dreimal im Chor: „Hinweg mit dieser Hungerregierung! Es lebe die Volksrevolution!“)

Nunmehr beantragt Abg. Hecken (D. Landvolk) Ver⸗ tagung mit der Begründung, daß sich das Parlament des größten deutschen Landes davor hüten sollte, die Beratung des Haushalts der Allgemeinen Finanzverwaltung zu einer Farce werden zu lassen.

Der Vertagungsantrag wird jedoch abgelehnt. Abg. Hecken (D. Landvolk) verzichtet daraufhin aufs Wort. Die Abgeordneten Neumann⸗Frohnau (D. Vp.) und Hasse (Wirtsch. P.), die weiter als Redner vorgesehen waren, sind nicht anwesend, so daß die allgemeine Aussprache geschlossen werden kann.

Bei den Abstimmungen finden die Ausschußbeschlüsse zum Haushalt der Allgemeinen Finanzverwaltung im wesentlichen Annahme. Abgelehnt gegen die Stimmen der nur schwach be⸗ setzten Rechtsparteien werden dagegen die Entschließungs⸗ anträge des Ausschusses, die ab 1. April 1932 die ungleich⸗ mäßigen Senkungssätze von 10 vH bei der Grundsteuer und 20 vH bei der Gewerbesteuer durch eine gleichmäßige Senkung ersetzen sowie die Hand⸗ und Spanndienste bei der Bürger⸗ steuer anrechnen wollten. Abgelehnt wird auch, weil offenbar infolge eines technischen Versehens Teile der Regierungs⸗ parteien mit Nein stimmen, der Antrag des Hauptausschusses, alle preußischen Forderungen aus dem Bau des Nürburg⸗ ringes gegen den Landkreis Adenau, soweit sie aus Ueber⸗ schüssen des Nürburgringes nicht verzinst und amortisiert werden können, niederzuschlagen und in gleichem Sinne auf das Reich einzuwirken. Angenommen wird u. a. der wirt⸗ schaftsparteiliche Antrag, Verbindlichkeiten durch Uebernahme von Bürgschaften und Gewährsverträgen einzuschränken und nur ausnahmsweise zu übernehmen. Die 2. Beratung des Haushalts der Allgemeinen Finanzverwaltung ist damit er⸗ ledigt. Ohne Aussprache wird auch die 2. Lesung des Gesetz⸗ entwurfs über die Feststellung des Haushalts⸗ planes erledigt, womit die 2. Beratung des gesamten Haus⸗ haltsplanes für 1931 beendet ist.

Gegen 3 Uhr morgens vertagt sich das Haus auf 10 Uhr

82

vormittags: Kleine Vorlagen.

—“

Nr. 20 des Ministerial⸗Blatts für die Preußi⸗ sche innere Verwaltung (Herausgegeben im? reußischen Ministerium des Innern) vom 6. Mai 1931. hat In⸗ halt: Kommunalverbände. Anw. 30. 4. 31, z. Ausf. d. Ges. über vorläufige Regelung verschied. Punkte d. Gemeinde⸗ verfass.⸗Rechts f. Berlin. RdErl. 30. 4 31, Reichssteuerüber⸗ weisungen an d. Gemeinden. Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamen⸗ Aenderungen. Allgem. Verwalt. RdErl. 29. 4. 31, verfass.⸗Rechts f. Berlin RdErl. 30. 4. 31, Reichssteuerüber⸗ drucke in Gefang.⸗Anstalten. Kassen⸗ u. Rech n u ngs⸗ wesen. RdErl. 27. 4. 31, Verrechn. d. Kürzung v. Nebenver⸗

ütungen usw. Polizeiverwaltung. RoErl. 29. 4. 31, Verte r mit Betäubungsmitteln. RdErl. 30. 4. 31, Abordnung v. staatl. Pol.⸗Beamten in d. Bäder u. Kurorte. RdErl. 29. 4. 31, Seedienst Ostpreußen. Ungültigkeitserklärung von Prüf.⸗Zeugnissen f. Lichipis vorführer. RdErl. 25. 4. 31, Wirkung des § 18 d. ol.⸗Beamtenges. auf d. Landj.⸗Offiziere. Rd.⸗Erl. 25. 4. 31, Bekleid.⸗Wirtsch. bei d. Schutzpol. u. d. Landjäg. RdErl. 8. 4. 31, Mietverträge über vermietete staatl. Wohnungen d. Pol. RdErl. 90. 4. 31, Amtl. Besprech d. Pol.⸗ Schulräte u. ⸗Oberlehrer. RdErl. 30. 4. 31, Lehrg. f. Pol.⸗ Oberlte. auf d. Pol.⸗Schule Leibesüb. RdErl. 1. 5. 31, Lehrg. am Pol.⸗Inst. in Berlin⸗Charlottenburg im Rechnungs⸗ sehre; a. RdErl. 1. 5. 31, Aufnahmeprüf. f. d. Oberstufe d. BS. RdErl. 1. 5. 31, Lehrg. f. Pol.⸗Majore auf d. Pol.⸗⸗ ule f. Leibesüb. Paß⸗ vFremdenpolizez, RdErl. 30. 4. 31, Beschäftig, ausländ. ““ in Deutschland. RdErl. 30. 4. 31, Erhöhung d. Kosten f. Erteil. eines Befreiungs⸗ L Personenstandsang elegenheiten. RdErl. 30. 4. 31, Herstellung amtl. Vordrucke in Gefang.⸗Anstalten. Verkehrswesen. RdErl. 30. 4. 31, Automobilsportl. Ver⸗ anstaltungen auf öffentl. Wegen. Verschiedenes. Reichs⸗ indexziffer. Handschriftliche Berichtigungen. Nichtamtl. Teil. VO. gegen politische Ausschreitungen. Neucrscheinungen. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Viertel⸗ e 1,80 RM für Ausgabe A (weiseitig bedruckt) und 2,40 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt).

Handel und Gewerbe. Berlin, den 9. Mai 1931.

Umrechnungskurs der Reichsbank für den Giro⸗ verkehr nach Rußland: 100 Rubel = 216,44 Reichsmark. Kurs der Reichsbank für die Abrechnung von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf 1 Britisch⸗Indien: 100 Rupien = 7,441 Pfund Sterling, Niederländisch⸗Indien: Berliner Mittelkurs für tele⸗ graphische Auszahlung Amsterdam⸗Rotterdam abzüglich 1½⅛ vH Disagio, 3 1 8 Palästina (Palästina⸗Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London Pari, 1 Südafrikanische Union und Südwest⸗Afrika: Ber⸗ liner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London abzüglich ¼ vH Disagio, 1 Australien: Berliner Mittelkurs für telegraphische Aus⸗ zahlung London abzüglich 24,85 vH Disagio (Kurs für Sichtpapiere), Neuseeland: Berliner Mittelkurs für telegraphische Aus⸗

zahlung London abzüglich 10 vH Disagio (Kurs für 1

Sichtpapiere).

Riio de Janeiro Pruguay .

Liss abon und

S. 3.

Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. Mai 1931.

(in Klammern + und im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva. 8 1. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus-—

ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechhnhle. .2 369 868 000 (+ 1 464 000) und zwar:

Goldkassenbesteand RM 2 162 230 000 Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗ hq--;'ö'ö1ö116161P1P Bestand an deckungsfähigen Devisen.. Reichsschatzwechsen sonstigen Wechseln und Schecks

deutschen Scheidemünzen. .

v4““

169 281 000

(+ 12 031 000) 21 130 000

(s— 23 690 000) 1 686 307 000 (s— 129 336 000) 175 099 000 (+ 7 285 000) 13 758 000

9 693 000)

146 546 000 (s— 140 759 000)

102 669 000

36 000)

461 807 000 (— 34 424 000)

3. a)

Noten anderer Banken

Lombardforderungen . (darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ wechsel RM 1000)

LEEö113“;

sonstigen Aktivden

Passiva.

150 000 000

57 920 000 (unverändert)

46 235 000 (unverändert) 233 176 000 (unverändert) 4 076 736 000 (— 263 431 000) 332 741 000 (s— 22 727 000)

1. Grundkapital.. 2. Reservefonds: a) gesetzlicher Reservefondds

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung

C16q6161616161611115

c) sonstige Rückkllagen „„ 3. Betrag der umlaufenden Noten 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten..

5. Sonstige Passirva. 249 657 000 (— 11 542 000) Zu der vorstehenden Uebersicht teilt „W. T. B.“ mit: Nach dem

Ausweis der Reichsbank vom 7. Mai 1931] hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und

Scchecks, Lombards und Effekten um 293,7 Mill. auf 1956,7 Mill. RM

vermindert. Im einzelnen sind die Bestände an Handelswechseln und „schecks um 129,3 Mill. auf 1686,3 Mill. RM, die Lombardbestände um 140,8 Mill. auf 146,5 Mill. RM und die Bestände an Reichs⸗ schatzwechseln um 23,7 Mill. auf 21,1 Mill. RM zurückgegangen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 294,4 Mill. RM in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 263,4 Mill. auf 4076,7 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 31,0 Mill. auf 402,0 Mill. RM verringert. Dementsprechend haben sich die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen auf 39,9 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 332,7 Mill. RM eine Abnahme um 22,7 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungs⸗ fähigen Devisen haben sich um 13,5 Mill. auf 2539,1 Mill. RM er⸗ höht. Im einzelnen sind die Goldbestände um 1,5 Mill. auf 2369,8 Mill. RM und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 12,0 Mill. auf 169,3 Mill. RM hinaufgegangen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte sich von 54,6 vH in der Vorwoche auf 58,1 vH, diejenige durch Gold und deckungsfähige Devisen von 58,2 vH auf 62,3 vH.

Nach dem Jahresbericht der Aachener und Münchener

Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft für das Geschäfts⸗ sahr 1930 gestaltete sich das Gesamtergebnis des Geschäfts (Vorjahr n Klammern) wie folgt: Prämien 28 784 343 RM (28431 411 RM), davon für eigene Rechnung 14674071 RM (14 647 191 RM), Schäden (einschl. Ermittlungskosten) bezahlt und zurückgestellt 15 935 737 RM (16 554 706 RM), davon für eigene Rechnung 6 947 762 RM (7746 083 RM). Davon entfallen auf Feuerver⸗ sicherung: Prämien 20 266 084 RM (20 366608 RM), davon für eigene Rechnung 9 944 991 RM (10036 398 RM), Schäden (einschl. Ermittlungskosten) bezahlt und zurückgestellt 11 455 483 RM (11 905 249 RM), davon für eigene Rechnung 4400 026 RM (5 055 060 RM). Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 43 695 635 RM (43 527842 RM). Der Gewinn für 1930 betrug 2 407 038 RM, so daß zuzüglich des Gewinnvortrags aus 1929 von 271 578 RM insgesamt 2 678 616 RM zur Verfügung stehen, deren Verwendung wie folgt vorgeschlagen wird: Zahlung einer 7 vH Dividende 1 400 000 RM, satzungs⸗ und vertragsgemäße Gewinn⸗ anteile 381 731 RM, an den gemeinnützigen Fonds 326 000 RM, an den Dividendenergänzungsfonds 131 000 RM, für Pensionszwecke 150 000 RM, Vortrag auf neue Rechnung 289 885 RNM. 1

Telegraphische Auszahlung. 8

9. Mai

8. Mai

Geld Brief Geld Brief 1,303 1,307

1,318 1,322

4,192 4200 4,192 4,200

2,075 2,079 2,075 2,079 20,92 20,96 20,92 20,96 20,403 20,443 20,404 20,444

4,195 4,203 4,195 4,203

0,259 0261 0,274 0,276

2,607 2,613 2,607 2,613

168,54 168,88 168,61 168,95 5,437 5,447 5,441 5,451

58,325 58,445 58,335 58,455 2,497 2,501 2,497 2,501 73,15 73,29 73,16 73,30 81,55 81,71 81,57 81.73 10,556 10,576 10.556 10,576 21,955 21,995 21,96 22,00 7,383 7,397 7,381 7,395 41,93 42,01 41,96 42,04 112,29 112,51 112,31 112,53

18,87 18,91 18,85 18,89 112,32 112,54 112,32 112,54

16,394 16,434 16,391 16,431

12,425 12,445 12,427 12,447

92,04 92,22 92,04 92,22 80,77 80,93 80,80 80,96 80,835 80,995 80,82 3,037 3,043 3,037 43,21 43,29 42,78

112,44 112,66 112,45 Estland) 100 estn. Kr.] 111,66 111,88 111,72

Wien. 1100 Schilling! 59,01 59,13 59,02 öW“

Buenos⸗Aires. Canada. Istanbul...

apan 1u“ New York 8 1 Goldpeso

100 Gulden 100 Drachm.

100 Belga

Amsterdam⸗ Rotterdam. Athen.. Brüssel u. Ant⸗ werpen.. Bucarest 100 Lei Budapest 100 Pengö Danzig 100 Gulden elsingfors 100 finnl. talie:n 100 Lire ugoslawien.100 Dinar aunas, Kowno 100 Litas Kopenhagen . 100 Kr.

Oporto 100 Escudo Oslo. . 100 Kr.

Feen u 100 Frcs. . . .. 100 Kr. eykjavik

(Jeland) 100 isl. Kr. Riga.. 100 Latts Schweiz 100 Frcs. Sofia 100 Leva 100 Peseten

Gothenburg. 100 Kr. Talinn (Reval,

Sovereigns..

20 Frecs.⸗Stücke

Gold⸗Dollars. Amerikanische: 1000 5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische. Brasilianische. Canadische.. 7 che: große 1 £ u. darunter Türkische.. Belgische.. Bulgarische Dänische.. Danziger.. Finnische.. ranzösische olländische. talienische: gr. 100 Lire u. dar. Jugoslawische. Lettländische.. Litauische.. Norwegische.. Oesterreich.: gr. 100 Sch. u. dar. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. Schweizer: gr. 100 Frcs. u. dar. Spanische.. Tschecho⸗ slow. 5000 u. 1000 K.

2 2

500 Kr. u. dar. ungarische..

100 Gulden 100 estn. Kr. 100 finnl. 100 Fres. 100 Gulden 100 Lire

100 Lire

100 Dinar 100 Latts 100 Litas 100 Kr.

100 Schilling 100 Schilling

100 Lei 100 Lei 100 Kr. 100 Frcs. 100 Frcs. 100 Peseten

100 Kr. 100 Kr. 100 Pengö

9. Mai

Geld

58,18

Brief

58,42

11198 112,42 81,37 81,69

16,37 16,43

168,16 21,98 22,06

168,84 22,06 22,14

7,375 7,395

111,98 58,95 59,06

112,18 80,66 80,69 4271

12,41 12,43

112,42 59,19 - 59,30

112,62 80,98 81,01 42,89

12,47 12,49

Die Elektrolytkupfernotierun

87 Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut

8. Mai Geld Bri 2.

4,179 4,17 1,265 0,24 4,167 20,36 20,36

58,13

112,05 81,39

4,239

4,199 4,19 1,285 0,26 4,187 20,44 20,44

58,37

112,49 81,71

16,377 16.437 168,16 168,84

22,06 22,14 7,365 7,385

41,82 41,98

59,06 59,30

2,50

112,58 81,06 80,96 41,98

12,47 12,49 73,30

2,48

112,14 80,74 80,64 41,82

12,41 12,43 73,00

der Vereinigung für

erliner Meldung des

B.“ am 9. Mai auf 90,25 (am 8. Mai auf 90,25 ℳ)

für 100 kg.

8. Mai 1931:

Berlin, 8. Mai.

mittel.

Ruhrrevier:

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am Gestellt 18 298 Wagen.

Preisnotierungen für Nahrungs⸗ (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗

handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der

Notiert durch

Industrie⸗- und Handelskammer zu Berlin.

Gerstengraupen,

39,00 ℳ, Haferflocken 44,50 bis 45,50 ℳ,

Preise in Reichsmark:

ungeschliffen, grob 39,00 bis 41,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, ungeschliffen, mittel 45,00 bis 51,00 ℳ, Gerstengrütze 38,00

Hafergrütze,

gesottene 47,50 bis 48,50 ℳ, Roggenmehl 0 70 % 32,00 bis 33,00 ℳ, Weizengrieß 52,00 bis 53,00 ℳ, Hartgrieß 47,00 bis 48,00 ℳ, 000 Weizenmehl 39,50 bis 45,50 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 49,50 bis 53,50 ℳ, Weizenauszugmehl,

feinste Marken,

kleine —,— bis —,— ℳ, Speiseerbse Speiseerbsen, Viktoria Riesen 39,00 b mittel 32,00 bis 34,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 3 Ernte 37,00 bis 45,00 ℳ, 80,00 ℳ, Kartoffelmehl, superior 30,50 bis 31,50

alle Packungen 53,50 bis 62,50 ℳ, Viktoria 35,00 bis 39,00 ℳ,

0,00 bis Linsen,

n

Speiseerbsen,

42,00 ℳ, Bohnen, weiße,

Langbohnen, ausl. 37,00 bis 39,00 ℳ, 35,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter große, letzter Ernte 47,00 bis

Makkaroni

vIe lose 78,00 bis 92,00 ℳ, Mehlschnittnudeln, lose 66,00.

is 70,00 ℳ, Eierschnittnudeln, lose 82,00 bis 90,00

Bruchreis

22,50 bis 23,50 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 24,00 bis 25,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 40,00 bis 52,00 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasiert 50,00 bis 60,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra chosce 140,00 bis 150,00 ℳ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 78,00 bis 82,00 ℳ, isten 116,00 bis 124,00 ℳ, Korinthen

Sultaninen Kiup Caraburnu

choice, Amalias 86,00 bis 88,00 ℳ,

Ballen 260,00 bis 280,00 ℳ,

Ballen

wogen 215,00 bis 225,00 ℳ,

250,00 bis 270,00 ℳ,

Mandeln Mandeln, Zimt

Pfeffer, schwarz,

b

ittere, (Cassia vera) ausge⸗

courante, in courante, in

süße,

Lampong, aus⸗

ewogen 226,00 bis 246,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 290,00 is 340,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 326,00 bis 360,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 398,00 bis 540,00 ℳ, Röstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 418,00 bis 448,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 500,00 bis 670,00 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 39,00 bis 40,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 40,00 bis 44,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 52,00 bis 58,00 Kakao, stark entölt 160,00 bis 240,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 260, bis 280,00 ℳ, Tee, chines. 750,00 bis 840,00 ℳ, Tee, indisch 850,00 bis 1100,00 ℳ, Zucker, Melis 55,50 bis 56,50 ℳ, Zucker, Raffinade

57,50 bis 59,50 ℳ, Zucker in ½ kg⸗Packungen 65,00 bis

Würfel 62,50 bis 68,50 ℳ, Kunsthonig 66,00 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern,

74,00 bis 93,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 62,00 bis 64,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 72,00 bis 76,00 ℳ, 1SSere in Eimern von 12 ½ 5 84,00 bis 92,00 ℳ, Erd⸗

eerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 140,00

is 150,00 ℳ, Pflaumenmus,

in Eimern von 12 ½ und 15 kg 70,00 bis 75,00 ℳ, Steinsalz in

Siedesalz in Säcken 10,80 bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen 13,00

Säcken 7,40 bis 8,60 ℳ, Steinsalz in dSeehe 9,80 bis 13,00 ℳ,

bis 15,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 109,00

is 112,00 ℳ, Braten⸗

schmalz in Kübeln 109,00 bis 112,00 ℳ, Purelard in Tierces,

nordamerik. 108,00 bis 110,00 ℳ, Purelard in Berliner Rohschmalz

amerik.

108,00 bis

110,00 ℳ,

nord⸗

Kisten, 114,00

bis 116,00 ℳ, Corned Beef 12⁄6 lbs. per Kiste 86,00 bis 87,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine,

andelsware, in Kübeln, I 132,00 bis 138,00 ℳ, II 114,00 bis 26,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I 158,00 bis 192,00 ℳ, II 139,00 bis 142,00 ℳ, Molkereibutter 1a in Tonnen 276,00 bis 286,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 288,00 bis 298,00 ℳ, Molkerei⸗ butter I a in Tonnen 264,00 bis 268,00 ℳ, Molkereibutter II a ge⸗ packt 276,00 bis 280,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen

294,00 bis 304,00 ℳ, Auslandsbutter, bis 316,00 ℳ,

Speck,

inl.,

ger.,

dänische, 130,00

gepackt 306,00 bis 160,00

Allgäuer Stangen 20 % 70,00 bis 88,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 164,00 bis 180,00 ℳ, echter echter Edamer 40 % 136,00 bis 152,00 ℳ, echter Emmenthaler, voll⸗ fett 280,00 bis 308,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 94,00 bis 114,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 20,50 bis 22,00 ℳ, gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 130,00 bis 140,00 ℳ.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗

Danzig, 8. Mai. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) 100 Zloty 57,57

122,6 4,51 B.

Banknoten:

Polnische Loko 100 Deutsche Reichsmark 122 (5⸗ bis 100⸗Stücke) 5,13,49

37 G G., 5

Holländer 40 % 136,00 bis 152,00 ℳ,

8

8

G., 57,69 B.,

B., Amerikanische

Schecs: London

25,01 G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zlotv 57,56 G., 57,68 B. Telegraphische: London 25,01 ¼ G., —,— B., Paris 20,08 G., 20,12 B., New York 5,13,79 G., 5,14,81 B., Berlin 122,37 G., 122,61 B.

Wien, 8. Mai. (W. T. B.) Amsterdam 285,02, Berlin 168,96, Budapest 123,73, Kopenhagen 189,85, London 34,51 ½, New York 709,20, Paris 27,70 ½, Prag 21,00 ⅝, Zürich 136,63, Marknoten 168,75, Lirenoten 37,21, Jugoslawische Noten —,—, Tschecho⸗ slowakische Noten 20,97 ½, Polnische Noten 79,50, Dollarnoten 707,00, Ungarische Noten 123,75*), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,48 ⅞. *) Noten und Devisen für 100 Pengö.

Prag, 8. Mai. (W. T. B.) Amsterdam 13,56,95, Berlin 804,00, Zürich 650,60, Oslo 904,00, Kopenhagen 904,00, London 164,23 ½, Madrid 347,75, Mailand 176,76 ¾, New York 33,76, Paris 131,97, Stockholm 905 ⅛, Wien 475,05, Marknoten 803 ⅞, Polnische Noten 377,85, Belgrad 59,43 ¼, Danzig 657,00.

Budapest, 8. Mai. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,65, Berlin 136,53 ¼¾, Lurich 110,46 ¼, Belgrad 10,09.

London, 9. Mai. (W. T. B.) New York 486,42, Paris 124,42, Amsterdam 1210,18, Brüssel 34,97 ½, Italien 92,92, Berlin 20,42 ⅞, Schweiz 25,24 ½, Spanien 47,25, Lissabon 108,24, Kopen⸗ hagen 18,16 ⅜, Wien 34,56, Istanbul 10,25, Warschau 43,42, Buenos Aires 35,31, Rio de Janeiro 312,00.

aris, 8. Mai. (W. T. B.) (Anfangsvotierungen.) Deutschland 609,25, London 124,43, New York 25,57 ¾½, Belgien 355,75, Spanien 260,75, Italien 133,95, Schweiz 492,75, Kopenhagen 684,75, Holland 1028,00, Oslo 685,00, Stockholm 686,00, Prag 75,80, Rumänien 15,20, Wien 36,00, Belgrad —,—, Warschau —,—.

Paris, 8. Mai. (W. T. B.) (Schluß kurse.) Deutsch⸗ land 609,00, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 25,58 ¼, England 124,42 ½, Belgien —,—, Holland 1028,25, Italien 133,95, Sehwenz 493,00, Spanien 261,75, Warschau —,—, Kopen⸗ hagen —,—, Oslo —,—, Stockholm —,—, Belgrad —,—.

Amsterdam, 8. Mai. (W. T. B.) Berlin 59,26 ½, London 12,10 ⁄16, New York 248 ⅞, Paris 9,72 ¼, Brüssel 34,61 ½¼, Schweiz 47,96, Italien 13,03 ½, Madrid 25,60, Oslo 66,67 ½, Kopenhagen 66,65, Stockholm 66,75, Wien 35,05, Budapest —,—, Prag 738,00, Warschau —,—, Helsingfors —,—, Bukarest —,—, Yokohama —,—, Buenos Aires —,—.

Amsterdam, 9. Mai. (W. T. B.) Berlin 59,25 ½, London 12,10 ¼, New York 248,80, Paris 9,72 ⅞, Brüssel 34,60 ½, Schweiz 47,95, Italien 13,02 ½, Madrid 25,50, Oslo 66,62, Kopenhagen 66,62, Stockholm 66,69, Wien 35,01, 612 737,00, Helsingfors 626,00, Budapest 43,42, Bukarest 143,00, Warschau —,—, Yokohama 122,00, Buenos Aires 78,00.

ürich, 9. Mai. (W. T. B.) Paris 20,28 ½, London 25,24 ½, New York 518,87 ½, Brüssel 72,16, Mailand 27,16 ½, Madrid 53,40, Berlin 123,58, Wien 73,00, Istanbul 246,25.

Kopenhagen, 8. Mai. (W. T. B.) London 18,16 ½, New York 373,75, Berlin 89,04, Paris 14,70, Antwerpen 51,98, Zürich 72,06, Rom 19,66, Amsterdam 150,35, Stockholm 100,22 ½, Oslo 100,05, Helsingfors 943,00, Prag 11,10, Wien 52,65.

Stockholm, 8. Mai. (W. T. B.) London 18,14 ⅝, Berlin 88,87 ½, Paris 14,60, Brüssel 51,92 ½, Schweiz. Plätze 71,95, Amsterdam 149,95, Kopenhagen 99,90, Oslo 99,92 ½, Washington 373 ⅜, Helsingfors 9,40, Rom 19,56, Prag 11,08, Wien 52,55.

Sso, 8. Mai. (W. T. B.) London 18,16 ½, Berlin 89,00, Paris 14,63, New York 373,50, Amsterdam 150,15, Zürich 72,00, Felsingfors 9,44, Antwerpen 52,00, Stockholm 100,20, Kopenhagen 00,05, Rom 19,60, Prag 11,10, Wien 52,70.

Moskau, 8. Mai. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 944,59 G., 946,49 B., 1000 Dollar 194,15 G., 194,53 B. 1000 Reichsmark 46,25 G., 46,35 B.

„London, 8. Mai. Silber auf Lieferung 13 ⁄6. Wertpapiere. 11161“

rankfurt a. M., 8. Mai. (W. T. B.) Frankft. Hyp.⸗ Bank 141,00, Oesterr. Cred.⸗Anst. 26,70, Aschaffenburger Buntpapier 86,00, Cement Lothringen —,—, Dtsch. Gold u. Silber 129,00, Frankf. Masch. Pok. —,—, Hilpert Armaturen 78,00, Ph. Holz⸗ mann 93,00, Wayß u. Freytag 27,00.

Hamburg, 8. Mai. (W. T. 2 (Schlußkurse.) [Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbank T 106,50, Vereinsbank T 95,50, Lübeck⸗ Büchen 34,00, Hamburg⸗Amerika Paketf. T 56,50, mburg⸗Süd⸗ amerika T. —,—, Nordd. Lloyd T 57,50, Harburg⸗ iener Gummi 50 B., Alsen Zement 99,50, Angleo⸗Guano 44,00, Dynamit Nobel T —,—, Holstenbrauerei 121,00, Neu Guinea 235,00, Otavi Minen 28 ¾. Freiverkehr: Sloman Salpeter 70,00.

Wien, 8. Mai. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundsanleihe 108,90, 4 % Galiz. Ludwigsbahn 4,10, 4 % Rudolfs⸗ bahn 5,10, 4 % Vorarlberger Bahn —,—, 3 % Staatsbahn —,—, Türkenlose 16,00, Wiener Bankverein 16,05, Oesterr. Kreditanstalt 45 20, Ungar. Kreditbank —,—, Staatsbahnaktien 22,25, Dynamit A.⸗ 1 A. E. G. Union 18,65, Brown Boveri 132,50, Siemens⸗Schuckert 167,00, Brüxer Kohlen 275,00, Alpine Montan 17,70, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 181,00, Krupp A.⸗G. —,—, Prager Eisen —,—, Rimamuranv 45,85, Steyr. Werke (Waffen) 2,13 Skodawerke —,—, Steyrer Papierf. 63,25, Scheidemandel —,—, Leykam Josefsthal 3,00, Aprilrente —,—, Mairente —,—, Februarrente —,—, Silberrente —,—, Kronen⸗ rente 0,71. 8

Amsterdam, 8. Mai. (W. T. B.) 7 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 1949 (Dawes) 101 ⁄6, 5 ½¼ % Deutsche Reichsanleihe 1965 (YPoung) 73 ⅛, 7 % Bremen 1935 98,50, 6 % Preuß. Obl. 1952 78,00, 7 % Dresden Obl. 1945 —,—, 7 % Deutsche Rentenbank Obl. 1950 —,—, 7 % Deutscher Sparkassen⸗ und Giroverband 1947 87,00, 7 % Sächs. Bodenkr.⸗Pfdbr. 1953 —,—, Amsterdamsche Bank 176 ¹⅛6, Deutsche Reichsbank —,—, 7 % Arbed 1951 106,50, 7 % A.⸗G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 75,25, 8 % Cont. Caoutsch. Obl. 1950 —,—, 7 % Cont. Gummiw. A. G. Obl. 1956 —,—, 6 % Gelsenkirchen Goldnt. 1934 92,25, 7 % Mitteld. Stahlwerke Obl. m. Op. 1951 —,—, 7 % Rhein⸗Elbe Union Obl. m. Op. 1946 89,00, 7 % Siemens⸗Halske Obl. 1935 —,—, 7 % Verein. Stahlwerke Obl. 1951 84 ⅜, Norddeutsche Wollkämmerei —,—, 7 % Rhein.⸗Westf. Elektr. Obl. 1950 99 ⅞, 6 % Eschweiler Bergw. Obl. 1952 95 ⅞, Kreuger u. Toll Winstd. Obl. 428,00, Kreuger u. Toll A. G. B. Ant. 424,00, Montecatini —,—, 6 % Siemens u. Halske Obl. 2930 151,00, Deutsche Bank Zert. —,— Ford Akt. (Berl. Emission) 197,00.

(W. T. B.) Silber (Schluß) 13 ⁄³½6—

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Manchester, 8. Mai. 8 T. B.) Am Garn⸗ und Gewebemarkt herrschte ruhige Tendenz. In Garnen war das Geschäft allgemein schleppend und die Umsätze in Geweben bewegten in sehr engen Grenzen. Water Twist Bundles notierten 9 d per 1b, Printers Cloth 21/9 sh per Stück. 8 London, 8. Mai 1931. (W. T. B.) Bei der heutigen Fort⸗⸗ setzugg der dritten diesjährigen Kolonialwoll⸗ auktionsserie gelangten 10 697 Ballen, darunter 7100 Ballen südamerikanischer Herkunft zum Angebot, von denen 5904 Ballen bei gutem Besuch Absatz fanden. In Merino⸗Wollen und feinen Kreuz⸗ zuchten war die Auswahl ziemlich gut, während sie in mittleren und groben zu wünschen übrig ließ. In Puntas war das Angebot besserer Qualität. Der Handel ging heute etwas ruhiger vor sich. Für feine und mittlere Austral Austrok Merino Spinner Fleeces, gute und geringe Austral Merino Handelsfleeces sowie Austral Merino Spinner und Handelspieces war die Preisbewegung uneinheitlich. auch wurden Hu Lose infolge zu hoher Limite zurückgezogen. Feine Neuseeland Croßbreds wiesen gleichfalls nicht einheitliche Prebsoesieleung au Füne mittlere und grobe Puntas Spinnersorten lagen gut behauptet, fehlerhafte und geringere Kammzüge neigten hingegen zur Schwäche.

8

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