Neichs⸗ und Staatsanzelger Nr. 111 vom 15. Mai 1931.
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Prüfung der Angelegenheit, betreffend die Dortmunder Vorgänge, noch nicht abgeschlossen ist, so daß sie in die Beantwortung der Großen Anfrage noch nicht aufgenommen werden konnte. Wir werden noch darauf zurückkommen.
Beim Haushalt des Handelsministeriums beantwortet ein Vertreter des Ministeriums die Große Anfrage der Deutschen Fraktion über Verhandlungen der Preußischen Elektrizitätsgesellschaft mit der Stadt Berlin, wie folgt:
Die Frage der Neuordnung in den Versorgungsbetrieben der Stadt Berlin ist in erster Linie eine Angelegenheit der Selbstverwaltung der Stadt. Die Stadt ist zum Zwecke der Abdeckung kurzfristiger Verbindlichkeiten in Verhandlungen mit einem Konsortium ein⸗ getreten, dem neben der Preußischen Staatsbank (Seehandlung) und der Reichskreditgesellschaft mehrere Privatbanken angehören. Außer den Banken sind auch Elektrizitätsunternehmungen, wie die Reichselektrowerke⸗Aktiengesellschaft, die - Elektrizitäts⸗ Aktiengesellschaft und die Gesellschaft für elektriche Unterneh⸗ mungen beteiligt. Die Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß der Berliner Magistrat einem von dem Konsortium gemachten Angebot auf Umbildung der Städtischen Elektrizitäts⸗ werke zugestimmt hat. Der wesentliche Inhalt des Angebots kann nach den Veröffentlichungen in den Zeitungen als bekannt vor⸗ ausgesetzt werden. Unter Einbringung des städtischen Eigentums an Elektrizitätsumlagen sowie der Aktien der Berliner Elektrizi⸗ tätswerke (Bewag), soll eine Aktiengesellschaft mit einem Stamm⸗ kapital von 240 Millionen Reichsmark gegründet werden, von denen nominell 80 Millionen Reichsmark mit doppeltem Stimm⸗ recht ausgestattet in den Besitz der Stadt Berlin, der Reichs⸗ elektrowerke und der Preußischen Elektrizitäts⸗Aktiengesellschaft übergehen, während das übrige Aktienkapital von verschiedenen Häufern des In⸗ und Auslandes zu übernehmen ist. Es ist dafür Sorge getragen worden, daß die inländischen Aktionäre den maß⸗ gebenden Einfluß in der Gesellschaft haben. Zu den Bemer⸗ kungen der Großen Anfrage über die Finanzlage der Preußischen Elektrizitäts⸗Aktiengesellschaft ist darauf hinzuweisen, daß die Finanzlage der Gesellschaft vollkommen gesund ist und zu Besorg⸗ nissen keinerlei Anlaß gibt. Die Finanzgebarung der Preußischen Elektrizitäts⸗Aktiengesellschaft wird im übrigen durch den Auf⸗ sichtsrat überwacht, der zur fortlaufenden Prüfung einen beson⸗ deren Ausschuß (Bilanzausschuß) gebildet hat. Im Aufsichtsrat und Bilanzausschuß ist der Staat durch Staatsbeamte und Mit⸗ glieder des Preußischen Landtages maßgebend vertreten. Es trifft zu, daß die Preußische Elektrizitäts⸗Aktiengesell⸗ schaft entsprechend der Steigerung ihrer Anlage⸗ werte eine Kapitalerhöhung durchzuführen beabsichtigt.
Die übrigen Haushalte wurden ohne weitere Aus⸗ sprache erledigt. “
Es folgen dann die Abstimmungen, wobei die Haushalte des Staatsministeriums und des Ministerpräsidenten sowie der Domänenver⸗ waltung ohne wesentliche Aenderungen angenommen werden. Beim Haushalt der Forstverwaltung wird der Antrag der Regierungsparteien angenommen, den außerordentlichen Zuschuß zum Forstkulturfonds um eine Million auf eine Million Reichsmark zu kürzen. Beim Haushalt der Gestütverwaltung findet der An⸗ trag der Regierungsparteien Annahme, der bei den laufenden Einnahmen von den Ueberweisungen aus der Rennwettsteuer
300 000 Reichsmark streicht, so daß der Titel mit 8 712 500 Reichsmark bestehen bleibt; entsprechend werden bei den dauernden Ausgaben von der Unterstützung der Rennvereine 300 000 Reichsmark abgesetzt; die Titelsumme lautet hier nun⸗ mehr auf 8,3 Millionen.
Zum Haushalt der Landwirtschaftsver⸗ waltung werden gleichfalls einige Sparanträge an⸗ genommen, darunter die Kürzung der Ausgaben für Wasser⸗ wirtschaft, Landesmeliorationen, Moor⸗, Deich-⸗, Ufer⸗ und Dünenwesen um 50 000 auf 76 000 Reichsmark. Weiter wird dem auf einen Antrag der Deutschen Fraktion zurückgehenden Ausschußantrag zugestimmt, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine schärfere Ueberwachung der Grenzen durchgeführt und seuchenverdächtiges Vieh ferngehalten werde, auch durch das Mittel völliger Grenzsperre. Dieser Antrag verlangt weiter erhöhte Zollsätze für Pferde, Rind⸗ vieh, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel und Bienen sowie besseren Schutz für Milch, Butter, Käse, Häute, Wolle, Eier, Wachs und Honig. Er besagt ferner, daß Auslandserzeugnisse in den Verkaufsräumen als solche gekennzeichnet werden, daß die Propaganda für Inlandserzeugnisse verstärkt werde, daß eine Senkung der Viehtarife bei der Reichsbahn für Inlands⸗ vieh zu erstreben sei und daß man die ausländischen Last⸗ kraftwagen mit erhöhten Abgaben belegen solle.
Ebenso wird angenommen der Entschließungsantrag der Abgg. Biester und Genossen, der zur Förderung der deutschen Hochsee⸗, Küsten⸗ und Binnen⸗ fischerei u. a. verlangt: höhere Mittel, Verbesserung des Versandsystems, Erwirkung höherer Hollsäte für Auslands⸗ fische, Erwirkung eines Einfuhrverbots für Kaviar und Austern, Ausbau des Fischversandsystems und Senkung des Tarifs für Inlandsfische. Auch der Antrag der Wirtschafts⸗ partei findet Zustimmung, der die Zulassung des freien Agenturgewerbes zum unmittelbaren Bezuge von eosiniertem Roggen betrifft.
Gegen Sozialdemokraten und Kommunisten wird der deutschnationale Antrag angenommen, im Interesse der Auf⸗ rechterhaltung der Volksernährung für die Grenzmark Posen⸗ Westpreußen und etwaige andere Notstandsgebiete alsbald Frühjahrsbestellungskredite in erforderlicher Höhe zur Verfügung zu stellen, da die in der Osthilfe vor⸗ gesehenen Hilfsmaßnahmen diesen Notständen nicht aus⸗ reichend und rechtzeitig begegnen würden. Gegen die Kom⸗ munisten findet der Antrag des Landwirtschaftsausschusses Zustimmung, Mittel bereitzustellen, um denjenigen Siedlern, deren Existenz aus Mangel an bereiten Mitteln durch Nicht⸗ beschaffung der Einsaat gefährdet ist, geringstverzins⸗ liche Darlehen zur Verfügung stellen zu können.
Mit großer Mehrheit wird in der Ausschußfassung ein Zentrumsantrag angenommen, der die Regierung ersucht, die Arbeiten zur Erschließung der emsischen Moorein den Kreisen Hämmerling und Aschendorf beschleunigt planmäßig weiterzuführen, ebenso der auf das Landvolk zurückgehende Ausschußantrag, die auf Grund des Gesetzes vom 23. April 1928 kultivierten . in den rechtsemsischen Mooren baldmöglichst zu
esiedeln.
Bestätigt wird die vom Ausschuß vorgeschlagene Ab⸗ lehnung des ve Antrages auf Mittelhergabe für die Sicherung des Bollwerks auf Helgoland, während das Haus den gleichfalls auf einen kommunistischen Urantrag zurückgehenden Antrag des Hauptausschusses zustimmt, in weiteren Verhandlungen mit den Beteiligten zu erreichen, daß baldigst die Arbeiten zur Sicherung der Insel Fehmarn in Angriff genommen werden. Zustimmung
““ W“
rechts⸗
findet auch der auf kommunistische Initiative zurückgehende Hauptausschußantrag, die Verhandlungen über die Eider⸗ abdämmung mit den Interessenten beschleunigt zum Ab⸗ schluß zu bringen und die erforderlichen Mittel zur Durch⸗ führung der Arbeiten im Rahmen der Meliorationskredit⸗ gesetze bereitzustellen. — Nach einem weiter angenommenen Antrag des Landwirtschafts⸗Ausschusses wird die Regierung ersucht, „die offenbaren Notstände der Siedler in Schenken⸗ berg, Jeserich und Elisabethhöhe bei Glindow sofort zu prüfen und, soweit im Rahmen der Gesetze möglich, schleunigst Abhilfe zu schaffen“.
Zum Haushalt der Gestütsverwaltung wird noch der deutschnationale Entschließungsantrag ange⸗ nommen, bei der Reichsregierung zu erwirken, daß der jetzige autonome Zollsatz für Warmblut⸗ pferde in voller Höhe aufrechterhalten bleibt.
Der Haushalt des „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staatsanzeigers“ wird genehmigt, ebenso der des Landtags und der des Staatsrats, wie auch im übrigen der Etat der Landwirtschaftsverwaltung. Beim Landtag wird gegen die Stimmen der Rechtsparteien der deutsch⸗volksparteiliche Aenderungsantrag abgelehnt, von den Aufwandsentschädigungen in Höhe von 4 139 800 RM 439 800 RM abzusetzen.
Beim Haushalt der Justizverwaltung
ge. einige Streichungsanträge des Ausschüusses Annahme, ie Um⸗ und Erweiterungsbauten für Gerichte oder Straf⸗ anstalten betreffen. Im übrigen wird der Haushalt be⸗ willigt. Der kommunistische Antrag, jeden Gefangenen wie die freien Arbeiter gegen Unfall, Invalidität und Erwerbs⸗ losigkeit zu versichern, geht an den Rechtsausschuß, ebenso der deutschnationale Antrag, der das Staatsministerium ersucht, das gegen Kürten rechtskräftig gewordene Todesurteil voll⸗ strecken zu lassen, sowie der deutsch⸗volksparteiliche Antrag, vor weiterer gesetzlicher oder verwaltungsmäßiger Regelung des juristischen Studiums dem Rechtsausschuß des Landtags Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Annahme findet dann nach den Ausschußbeschlüssen der Haushalt des Innenministeriums, damit die Erhöhung der laufenden Einnahmen aus den Beiträgen der
Gemeinden zu den Kosten der Polizei um 3,8 auf 56,3 Mil⸗
lionen.
Bestätigt wird die vom Gemeindeausschuß empfohlene Ablehnung des deutschnationalen Antrages, wonach die Re⸗ gierung ersucht werden sollte, von der Einsetzung von Staatskommissaren lediglich zur Durchfüh⸗ rung von Steuerzwangsverfügungen Ab⸗ stand zu nehmen und, wo die Einsetzung schon geschehen ist, die Zwangsverfügungen aufzuheben.
Der kommunistische Antrag, der die Regierung ersuchte, sich für die “ Aufhebung der Notverord⸗ nung des eichspräsidenten vom 28. März einzusetzen und die sofortige Einberufung des Reichstags zu fordern, wird in namentlicher Abstimmung mit allen gegen die Stimmen der Kommunisten abgelehnt. In weiterer namentlicher Abstimmung wird auch der deutsch⸗ nationale Antrag abgelehnt, bei der Reichsregierung vorstellig zu werden, daß entweder eine sofortige Zurückziehung der Notverordnung erfolge oder aber dem Reichstag beschleunigt Gelegenheit gegeben werde, endgültig über sie zu entscheiden.
Anträge verschiedener Parteien auf Hilfsmaß⸗ nahmengegen die schweren Unwetterschäden im Gebiete der Weser, insbesondere im Amt Vlotho (Regierungsbezirk Minden), werden dem Hauptausschuß über⸗ wiesen.
Bewilligt wird hierauf der Haushalt des Kultus⸗ ministeriums. Der gemeinsame Antrag der Deutschen Volkspartei, Deutschnationalen, Wirtschaftspartei und der Deutschen Fraktion auf Kürzung der Zuschüsse für die Staatstheater in Berlin und Erhöhung der Summen für die Landesbühnenorganisation wird abgelehnt. Deutsch⸗volksparteiliche Entschließungsanträge über Film⸗ aufführungen vor Schulen, Schülerbibliotheken und auf baldige Besetzung der zweiten Professur für Anglistik an der Berliner Universität gehen an den Unterrichtsausschuß, ebenso der deutsch⸗volksparteiliche Antrag, Maßnahmen gegen die überhohe Preisbildung der Lehr⸗ und Lernmittel zu unter⸗ nehmen, sowie der weitere deutsch⸗volksparteiliche Antrag, einen etwa geplanten Staatsvertrag mit Oldenburg über die Errichtung einer gemeinsamen pädagogischen Akademie in Oldenburg dem Landtag vor Abschluß zur Genehmigung vor⸗ zulegen.
Angenommen wird sodann ein Entschließungsantrag der Regierungsparteien, wonach der Vertragzwischen dem Preußischen Staat und der Volksbühne mit der Maßgabe genehmigt wird, daß die Summe von 600 000 Reichsmark zugunsten des Staates als unverzinsliche Sicher⸗ heitshypothek auf das der Volksbühne gehörige Theater am Bülowplatz eingetragen wird. Mit dieser Hypothek — sagt der Antrag weiter — sollen die Ansprüche, die der Staat auf Grund des Vertrages vom 11. Dezember 1930 innerhalb der nächsten drei Jahre gegenüber der Volksbühne etwa geltend machen kann, sichergestellt werden. Von dieser Hypothek kann alljährlich zum 1. April, erstmalig am 1. April 1932, je ein Drittel auf Verlangen der Volksbühne in eine Eigen⸗ tümergrundschuld umgewandelt werden.
Unmittelbar nach Annahme dieses Antrags kommt es zu einer erregten Geschäftsordnungsdebatte, in der die Abgg. Borck (D. Nat.,, Stendel (D. Vp.) und Baecker (D. Landvolk) gegen diese Abstimmung protestieren, weil der erst heute vor⸗ gelegte Antrag noch gar nicht auf der Tagesordnung stehe, wohl aber als besonderer Punkt auf der Tagesordnung an späterer Stelle die Wiederholung der namentlichen Abstimmung über den Ausschußantrag auf Genehmigung des Kroll⸗Vertrags vorgesehen war. Die Wiederholung war erforderlich geworden, weil das Haus bei früheren Abstimmungen über diesen Antrag beschluß⸗ unfähig gemacht war, da die Rechtsparteien wünschten, daß erst der Kroll⸗Untersuchungsausschuß seine Arbeiten abschließe, ehe der Landtag über den Kroll⸗Vertrag entscheidet.
Als Vizepräsident Baumhoff sagt, nach Mitteilung des Personals des Hauses sei der nun angenommene Antrag der Regierungsparteien bereits heute vor Beginn der Sitzung ver⸗ teilt worden, kommt von der Rechten und den Kommunisten lauter Widerspruch. Der Vizepräsident meint, daß das Haus sich bei Wiederholung der namentlichen Abstimmung darüber schlüssig machen könne, ob mit der namentlichen Abstimmung der soeben angenommene Antrag der Regierungsparteien als erledigt gelten könne. 8
Der Haushalt des Wohlfahrtsministe⸗ riums wird hierauf nach den Ausschußbeschlüssen bewilligt. Anträge der Rechtsparteien auf Erhöhung des Fonds zur
gung
Förderung der Leibesübungen werden abgelehnt. Bestätigt werden die Beschlüsse des Bevölkerungspolitischen Ausschusses, auf die Reichsregierung einzuwirken, daß die Verordnung über Fürsorgeleistungen dahin geändert werde, daß keine Rück⸗ zahlung gefordert wird bei Krankenbehandlungen, Kranken⸗ hauskosten und Wochenfürsorge.
In der Fassung des Ausschusses wird auch das von den Regierungsparteien vorgeschlagene Programm zur Re⸗ form der Fürsorgeerziehung endgültig an⸗ genommen. — Annahme findet weiter der Zentrumsantrag, die Sanierung der in den letzten Jahren zu teuer gebauten Wohnungen durch Umschuldung und Zinszuschüsse zur Erlangung tragbarer Mieten vorzunehmen, da durch die erheblich geschmälerten Verdienste weiter Volksschichten die hohen Mieten nicht mehr aufgebracht werden können. Ebenso wird angenommen ein Entschließungsantrag der Abgg. Biester und Gen. (Dt. Hann.), der die Regierung ersucht, auf den Freistaat Bremen einzuwirken, hinsichtlich der auf Grund des Vertrages vom 21. Mai 1904/26. Mai 1905 zur Ent⸗ eignung gebrachten Grundeigentümer in Imsum, Wedde⸗ warden und Lehe nochmals in eine Nachprüfung der Grund⸗ stückserwerbspreise nach den Grundsätzen der Billigkeit ein⸗ zutreten.
Angenommen wird der Ausschußantrag, in Gemeinschaft mit der Büsumer Fischerei⸗Genossenschaft den Ausbau des Büsumer Hafens den jeweiligen Fischereiinteressen entsprechend vorzunehmen. — Zustimmung findet der Antrag des Verkehrsausschusses, der die Regierung ersucht, darauf hinzuwirken, daß bei allen Straßenbauten und Straßen⸗ instandsetzungsarbeiten inländisches Straßenbaumaterial in erster Linie verwendet werde.
Der Haushalt der Handels⸗ und Gewerbe⸗ verwaltung wird endgültig bestätigt, ebenso der der Bergverwaltung, der Porzellan⸗Manu⸗ faktur, der Preußischen Staatsbank, der Münz ⸗Verwaltung, des Finanzministe⸗ riums, der Oberrechnungskammer und der Staatsschuld in der von den Ausschüssen vorgeschlagenen Fassung.
Beim Haushalt der Bergverwaltung wird der deutschnationale Aenderungsantrag angenommen, die Mittel für die Reisekosten einschließlich Grubenaufwands⸗ entschädigung der Oberbergämter um 16 200 auf 591 100 Reichsmark zu erhöhen. — Mit großer Mehrheit wird der Entschließungsantrag der Regierungsparteien angenommen, wonach der Landtag die Aufmerksamkeit der Staatsregierung auf die Absatznöte des Erzbergbaus im Sieg⸗, Dill⸗ und Lahngebiet hinlenkt, die auf wirtschaft⸗ lichem und sozialpolitischem Gebiet zu unerträglichen Verhält⸗ nissen führen müßten. Stillegungen in großem Maße, so sagt der Antrag weiter, würden die Folge sein, wenn nicht bald eingegriffen werde. Das Staatsministerium wird er⸗ sucht, mit allen Mitteln auf die eisenschaffende Industrie ein⸗ zuwirken, damit in wesentlich größerem Ausmaß als bisher inländische Eisenerze zur Verhüttung herangezogen werden.
Beim Haushalt der Allgemeinen Finanz⸗ verwaltung, der gleichfalls nach den Ausschußbeschlüssen bestätigt wird, findet in namentlicher Abstimmung mit 228 gegen 151 Stimmen der Entschließungsantrag des Zentrums Annahme, alle Forderungen des Landes Preußen, die aus dem Bau des Nürburgringes gegen den Landkreis Adenau noch bestehen, soweit sie aus Ueberschüssen des Nür⸗ burgringes nicht verzinst und amortisiert werden können, niederzuschlagen und in gleichem Sinne auf die Reichs⸗ regierung einzuwirken.
Weiter wird angenommen der Entschließungsantrag der Deutschen Fraktion, auf die Reichsregterung dahin zu wirken, daß die Bestimmungen der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 über Senkung der Realsteuern dahin geändert werden, daß die ungleichmäßigen Senkungssätze von 10 vH bei der Grund⸗ und 20 vH bei der Gewerbesteuer vom 1. April 1932 ab durch eine gleichmäßige Senkung ersetzt werden.
Nachdem schließlich noch das Haushaltsgesetz angenommen worden ist, findet die namentliche Schlußabstimmung über den gesamten Haushaltsplan für 1931 statt. Sie ergibt die An⸗ nahme des Haushaltsplanes mit 230 gegen 167 Stimmen.
Nach der Tagesordnung soll hierauf die Wiederholung der namentlichen Schlußabstimmung über den Ausschuß⸗ antrag erfolgen, der die Zustimmung zum Staatsvertrag mit der Volksbühne Berlin empfiehlt.
Es kommt abermals zu einer lebhaften Geschäftsordnungs⸗ aussprache, in der Abg. Baecker (D. Landvolk) die Absetzung dieser Abstimmung von der Tagesordnung beantragt, bis der Kroll⸗Untersuchungsausschuß seine Arbeiten erledigt habe.
Abg. Riedel (D. Staatsp.) stimmt dem Wunsch auf Zurück⸗ stellung der namentlichen Abstimmung zu.
Abg. Stendel (D. Vp.) meint, daß die Zurückstellung keinen Sinn habe, weil man um die namentliche Abstimmung über den Kroll⸗Vertrag doch nicht herum komme. Bedenklich sei aber das Verfahren der Regierungsparteien, die vorhin über einen plötzlich eingebrachten neuen Antrag auf Zustimmung zum Kroll⸗ Vertrag abstimmen ließen und mit seiner versehentlichen An⸗ nahme nur einen Scheinerfolg errungen hätten.
Der Antrag auf Zurückstellung der namentlichen Ab⸗ stimmung über den Kroll⸗Vertrag wird angenommen.
In Erledigung von Anträgen des Geschäftsordnungs⸗ ausschusses versagt das Haus die Genehmigung zur Durch⸗ ührung einer Privatklage gegen den Abg. Wilke (Soz.). Abgelehnt wird die vom Geschäftsordnungsausschuß bean⸗ tragte Genehmigung zur Strafverfolgung des Abgeordneten Krischick (D. Nat.) wegen Körperverletzung. Erteilt wird die Genehmigung zur Einleitung einiger Strafverfahren sowie zur Durchführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abge⸗ ordneten Lohse⸗Altona (Nat. Soz.).
In namentlichen Abstimmungen wird die Strafverfol⸗ kommunistischer Abgeordneten in 6 Fällen genehmigt.
(Fortsetzung in der Ersten Beilage.) “
Verantwortlich für Schriftleitung i. V.: Weber in Berlin. Verantwortlich für den Verlag und Anzeigenteil Oberrentmeister . Meyer in Berlin.
Druck der Preußischen Druckerei und Verlags⸗Aktiengesellschaft 816““ Berlin, Wilhelmstraße 23. 1“
Acht Beilagen 8
sterbeilagen).
Erste Beilag
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Berlin, Freitag, den 15. Mai
1981
Nr. 111.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Genehmigt wurde auch die Strafverfolgung des Abgeordneten Haake (Nat. Soz.) wegen Vergehens gegen das Republik⸗ schutzgeset und wegen öffentlicher Beleidigungen. Ange⸗ nommen wird auch der Antrag der Sozialdemokraten, dem
billigung auszusprechen, weil der dem Landwirt Guth am 13. Oktober, dem Tage der Reichstagseröffnung, seine Abge⸗ ordnetenlegitimation überlassen hatte, damit dieser un⸗ behindert auf die Reichstagstribüne gelangen könnte. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Das Haus geht in die Pfingstferien. Nächste am 8. Juni 13 Uhr: Kirchenvertrag. Schluß 15 Uhr.
Sitzung
Nr. 21 des Ministerialblattes für die Preu⸗ ische innere Verwaltung vom 13. Mai 1931 hat folgenden Inhalt: Allgem. Verwalt. RdErl. 7. 4. 31, Lieferungsbedingungen f. Büromaschinen. Kommunalver⸗ bände. RdErl. 4. 5. 31, ener ehegissebetn ge — RdErl. 5. 5. 31, Aenderung d. landesrechtl. Ek. u. Kp.⸗Rechnungsanteile f. 1931. — RdErl. 8. 5. 31, Steuerverteilungen f. 1931. — Ge⸗ meindebestand⸗ u. Ortsnamenänderungen. Polizeiverwal⸗ tung. VO. 2. 4. 31 z. Ausf. des § 15 Abs. 2 d. VO. d. Reichs⸗ präs. z. Bekämpf. polit. Ausschreitungen. — RdErl. 2. 5. 31, Aus⸗ führung d. VO. des Reichspräs. v. 28. 3. 1931 zur Bekämpf. polit. Ausschreitungen. — RdErl. 7. 5. 31, Gefangenenkursbuch. — RdErl. 8. 5. 31, Verkauf von Zigaretten in Schankstätten. — RdErl. 6. 5. 31, Abschlußprüfungen der PBS. — RdErl. 7. 5. 31, Beldmittel f. Unterrichtserteilung an den Pol.⸗Berufsschulen. — RdErl. 4. 5. 31, Aerztl. Untersuchung d. Pol.⸗Gefangenen. — RdErl. 1. 5. 31, Gesundheitspflege in den Pol.⸗Unterkünften. Personenstand. RdErl. 4. 5. 31, Kürzung d. Vergütungen d. Standesbeamten. Paß⸗ u. Fremdenpolizei. RdErl. 7. 5. 31, Abwanderung ausländ. Arbeiter aus den westl. Nachbar⸗ staaten. Reichswehr u. Marine. RdErl. 2. 5. 31, Ver⸗ gütung f. Quartierverpflegung. Verkehrswesen. RdErl. 8. 5. 31, Ueberwachung d. Gewichte im Kraftfahrzeugverkehr durch⸗ die Pol. — Preuß. Verwaltungsanordnungen f. d. Luftfahrt (BfdP. Nr. 41). — Zulassung von Luftfahrtunternehmen. — RdErl. 8. 5. 31, Entziehung d. Erlaubnis zum Führen v. Kraft⸗ fahrzeugen. Neuerscheinungen. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Viertelfährlich 1,80 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,40 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt).
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Handel und Gewerbe. Berlin, den 15. Mai 1931.
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Nach dem Bericht des Vereins für chemische Industrie Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main über das Geschäftsjahr 1930 wurde die Produktion der Betriebe durch die schwierigen Absatzverhältnisse entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Die Holzvorräte haben sich erhöht. Maßnahmen werden ergriffen, um eine angemessene weitere Senkung der Unkosten herbeizuführen. Die Gewinn⸗ und Verlustrechnung weist nach Abschreibungen und Rückstellungen für Gratifikationen, Tantiemen und vertragsmäßige Vergütungen unter Einrechnung des aus dem Vorjahre übernommenen Vortrags in Höhe von 92 976 RM einen Ueberschuß von 410 512 RM auf. Die Dividende auf die Stammaktien beträgt 5 vH.
— Nach dem Bericht der J. D. Riedel⸗E. de Haën, Aktiengesellschaft, Berlin, über das Geschäftsjahr 1930 beeinflußte die allgemeine Weltwirtschaftskrise und die besondere deutsche Krise, vornehmlich im zweiten Halbjahr 1930, in ungünstiger Weise den Umsatz und das Erträgnis, mit alleiniger Ausnahme des Auslandabsatzes der gut eingeführten und zu steigender Verwendung gelangenden medizinischen Spezialpräparate. In New York hat die Gesellschaft, nachdem ihre frühere Zweigniederlassung „Riedel & Co Inc.“ mit allen ihren Schutzrechten einschließlich des Rechts zur Benutzung des Namens „Riedel“ durch die bekannten Liquidations⸗ maßnahmen der amerikanischen Regierung in fremden Besitz über⸗ gangen war, unter der Firma „Riedel⸗de Haön Inc.“ eine neue Zweigniederlassung errichtet, die sich mit der Einführung der seit Kriegsende uns geschützten medizinischen Präparate befaßt. Als Dividende werden 5 vH verteilt.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolptkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des 8 B.“ am 15. Mai auf 88,75 ℳ (am 13. Mai auf 88,75 ℳ) ür 100 kg.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 13. Mai 1931: Ruhrrevier: Gestellt 18 562 Wagen. — Am 14. Mai 1931: Ruhrrevier: Gestellt 1850 Wagen.
London, 13. Mai. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 13. Mai (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zum Stande am 6. Mai 1931) in tausend Pfund Sterling: Notenumlauf 353 120 (Abn. 3100), Depositen der Regierung 10 320 (Zun. 4320), andere Depositen; Banken 62 200 (Zun. 3630), Private 33 960 (Abn. 1550), Goldbestand der Emissionsabteilung 148 980 (Zun. 1470), Silberbestand der Emissionsabteilung 4090 (unverändert), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 1030 (Zun. 50), Regierungssicherheiten 35 660 (Zun. 1250), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorsch. 6360 (Zun. 730), andere Sicherheiten: Wert⸗ papiere 25 340 (Abn. 180). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 53,40 gegen 52,21. Clearinghouseumsatz 863 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 26 Millionen mehr.
Speisefette. Bericht der Firma Gebr. Gause, Ber vom 13. Mai 1931. Butter: Das Geschäft zeigte in den letzten Tagen eine etwas lebhaftere Tendenz. Da demgegenüber die Inlands⸗ zufuhren infolge der zurückgebliebenen Vegetation noch nicht die ge⸗ wohnte saisonmäßige Zunahme zeigte, zogen die Preise leicht an. So erhöhte Berlin am 13. d. M. um 2 ℳ für den Zentner. Die Randstaaten setzten ihre Forderungen durchschnittlich um 2 bis 3 ℳ herauf. Die Verkaufspreise des Großhandels sind heute: Inlands⸗ butter in ½⁄⸗„Zentner⸗Tonnen für das Pfund: Ia Qualität 1,40 bis 1,45 ℳ, IIa Qualität 1,34 bis 1,36 ℳ. Auslandsbutter: dänische
1,47 bis 1,52 ℳ, kleinere Packungen entsprechender Aufschlag. —
Margarine: Etwas bessere Nachfrage. — Schmalz: Die ameri⸗ kanischen Fettwarenmärkte verkehrten in ruhiger Haltung bei unver⸗ änderten Preisen. In der Konsumnachfrage machte sich eine leichte Besserung bemerkbar. Die heutigen Notierungen sind: Prima
esternschmalz 52,00 ℳ, amerikanisches Purelard in Kisten 54,00
bis 55,00 ℳ, Berliner Bratenschmalz 55,00 bis 56,00 ℳ, deutsches — Schweineschmalz 57,00 5 58,00 ℳ, Liesenschmalz 55,00 ℳ. I
Abgeordneten Lohse⸗Altona (Nat. Soz.) die schärfste Miß⸗ Canada
8 Telegraphische Auszahlung.
13. Mai Geld Brief 1,309 1,313 4,191 4,199
2,075 2,079 20,91 20,95 20,391 20,431
4,194 4,202
0,269 0,271
2,597 2,603
168,43 168,77 5,436 5,446
58,33 58,45 2,498 2,502 73,10 73,24 81,52 81.68 10,553 10,573 21,96 22,00 7,383 7,397 41,91 41,99 112,24 112,46
18,86 18,90 112,26 112,48
16,407 16,447
12,423 12,443
92,04 92,22 80,78 80,94 80,83
3,035 41,81
112,43
111,59 58,95
15. Mai Geld Brief 1,303 1,307 4,191 4,199
2,075 2,079 20,915 20,955 20,395 20,435 4,1945 4,2025 0,271 0273 2567 2,573
168,48 168,82 5,437 5,447
58,335 58,455 2,498 2,502 73,14 73,28 81,52 81,68 10,555 10,575 21,96 22,00 7,381 7,395 41,91 41,99 112,26 112,48
18,86 18,90 112,26 112,48 16,413 16,453 12,426 12,446
92,014 92,22 80,78 80,94 80,85 80,01 3,038 3,044 42,18 42,26
112,42 112,64
111,59 111,81 58,93 59,05
Buenos⸗Aires. 1 Pap.⸗Pes. 1 kanad. 5 Istanbul... ürk. 2 e “ Eb1“ New YVork.. Rio de Janeiro Uruguau.. Amsterdam⸗ Rotterdam . EEö“] Brüssel u. Ant⸗ werpen.. Bucarest.. Budapest.. Danzig
100 Gulden 100 Drachm.
100 Belga 100 Lei
100 Pengö 100 Gulden 100 finnl. ℳ 100 Lire
100 Dinar 100 Litas 100 Kr.
100 Escudo 100 Kr. 100 Fres. 100 Kr.
Helsingfors 8“ Jugoslawien.. Kaunas, Kowno Kopenhagen.. Lissabon und porto. Paris.. Prag.. Reykjavik (Island) 100 isl. Kr. Schweiz 100 Frcs. Sofia 1100 Leva Spanien 100 Peseten Stockholm und 100 Kr.
Gothenburg. 100 estn. Kr.
Talinn (Reval, Estland) . 100 Schilling
e“
—.,—
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
13. Mai Geld Brief 20,51 20,59 16,33 16,39
4,22 4,24
4,181 4,201 4172 4192 4,175 4,195 1,27 1,29 1,281 1,301 0,262 0,282 — 8
20,37 20,45 20,36 20,355 20,435 20,36 türk. Pfd. — —
100 Belga — — 58,13
100 Leva — — Sgas 100 Kr. 112,05 112,49 112,08 81,34 81,66 81,43
100 Gulden
100 estn. Kr. — —
100 finnl. ℳu 10,495 10,535 —
100 Frcs. 16,393 16,453 16,387
100 Gulden 168,21 168,89 168,16
100 Lire 21,96 22,04 22,02 22,06 22,14 22,05
7,395 7,415 7,39
15. Mai
Geld Brief 20,48 20,56 16,36 16,42 4,22 4,24
4,18 4,20
““
u“ Sovereigns.. 20 Frcs.⸗Stücke Gold⸗Dollars. Amerikanische:
1000 — 5 Doll. 1
2 und 1 Doll. 1
Argentinische. 1 Brasilianische . 1 Canadische 1 1
1
1
SSee
20,44 20,44
58,37
112,52 81,75
Englische: große 1 & u. darunter Türkische.. Belgische.. Bulgarische Dänische.. Danziger.. Estnische.. Finnische.. Französische Holländische. Italienische: gr. 100 Lire u. dar. Jugoslawische. Lettländische.. Litauische.. Norwegische.. Oesterreich.: gr. 100 Sch. u. dar. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei — — unter 500 Lei 100 Lei — — Schwedische . 100 Kr. 112,13 112,57 Schweizer: gr. 100 Frecs. 80,64 80,96 100 Frcs. u. dar. 100 Frcs. 80,67 80,99 Spanische 100 Peseten 41,82 41,98 12,42 12,48
Tschecho⸗ slow. 5000 u. 1000 K. 100 Kr. 100 Kr. 12,45 12,51 72,95 73,25
1b 85Sz
16,447 168,84 22,10 22,13 7,41
112,49 59,15 59,32
„
100 Lire
100 Dinar 100 Latts 100 Litas 100 Kr.
100 Schilling 100 Schilling
112,05 58,91 59,08
112,00 112,44 59,08 59,30
2,482 2,502
112,20 112,64 80,64 80,96 80,69 81,01 41,67 41,83
12,41 12,47 12,44 12,50
500 Kr. u. dar. 8 ungarische. 100 Pengö
Berlin, 13. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗- und Handelskammer zu Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, ungeschliffen, grob 39,00 bis 41,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, ungeschliffen, mittel 45,00 bis 51,00 ℳ, Gerstengrütze 38,00 bis 39,00 ℳ, Haferflocken 44,50 bis 45,50 ℳ, Hafergrütze, gesottene 47,50 bis 48,50 ℳ, Roggenmehl 0 — 70 % 32,00 bis 33,00 ℳ, Weizengrieß 52,00 bis 53,00 ℳ, Hartgrieß 47,00 bis 48,00 ℳ, 000 Weizenmehl 39,50 bis 45,50 ℳ, . in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 49,50 bis 53,50 ℳ, Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 53,50 bis 62,50 ℳ, Speiseerbsen, kleine —,— bis —,— ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 35,00 bis 39,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen 39,00 bis 42,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 32,00 bis 34,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 37,00 bis 39,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 30,00 bis 35,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 37,00 bis 45,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 47,00 bis 80,00 ℳ, Kartoffelmehl, superior 30,50 bis 31,50 ℳ, Makkaroni Hartgrießware, lose 78,00 bis 92,00 ℳ, Mehlschnittnudeln, lose 66,00 bis 70,00 ℳ, Eierschnittnudeln, lose 82,00 bis 90,00 ℳ, Bruchreis 22,50 bis 23,50 ℳ, Nangoon⸗Reis, unglasiert 24,00 bis 25,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis glasiert 38,00 bis 46,00 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasiert 50,00 bis 62,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra choice 145,00 bis 156,00 ℳ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 78,00 bis 82,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu † Kisten 116,00 bis 124,00 ℳ, Korinthen choice, Amalias 86,00 bis 88,00 ℳ, Mandeln, süße, courante, in Ballen 260,00 bis 280,00 ℳ, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 250,00 bis 270,00 ℳ, Zimt (Cassia vera) ausge⸗ wogen 215,00 bis 225,00 ℳ, Pfeffer, schwarz, Lampong, aus⸗ gewogen 226,00 bis 246,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 290,00 bis 340,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 326,00 bis 360,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 398,00 bis 540,00 ℳ, Röstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 418,00 bis 448,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 500,00 bis 670,00 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 39,00 bis 40,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säͤcken
804,20, Zürich
40,00 bis 44,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 52,00 bis 58,00 ℳ Kakao, stark entölt 160,00 bis 240,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 260, bis 280,00 ℳ, Tee, chines. 750,00 bis 840,00 ℳ, Tee, indisch 850,00 bis 1100,00 ℳ, Zucker, Melis 56,00 bis 57,00 ℳ, Zucker, Raffinade 58,00 bis 60,00 ℳ, Zucker, Würfel 63,00 bis 69,50 ℳ, Kunsthonig in ½ kg⸗Packungen 65,00 bis 66,00 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern, 74,00 bis 93,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 62,00 bis 64,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 72,00 bis 76,00 ℳ, Pflaumenkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 84,00 bis 92,00 ℳ, Erd⸗ beerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 140,00 bis 150,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 70,00 bis 75,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 7,40 bis 8,60 ℳ, Steinsalz in Packungen 9,80 bis 13,00 ℳ, Siedesalz in Säcken 10,80 bis —,— ℳ, Siedesaln in Packungen 13,00 bis 15,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 110,00 bis 112,00 ℳ, Braten⸗ schmalz in Kübeln 110,00 bis 112,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 108,00 bis 110,00 ℳ, Purelard in Kisten, nord⸗ amerik. 108,00 bis 110,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 114,00 bis 116,00 ℳ, Corned Beef 12⁄6 Ibs. per Kiste 86,00 bis 87,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, I 132,00 bis 138,00 ℳ, II 114,00 bis 126,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I1 158,00 bis 192,00 ℳ, II 139,00 bis 142,00 ℳ, Molkereibutter la in Tonnen 280,00 bis 290,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 292,00 bis 302,00 ℳ, Molkerei⸗ butter II a in Tonnen 268,00 bis 272,00 ℳ, Molkereibutter II a ge⸗ packt 280,00 bis 284,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 294,00 bis 304,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 306,00 bis 316,00 ℳ, Speck, inl., ger., 136,00 bis 170,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 70,00 bis 88,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 160,00 bis 176,00 ℳ, echter Holländer 40 % 132,00 bis 148,00 ℳ, echter Edamer 40 % 132,00 bis 148,00 ℳ, echter Emmenthaler, voll⸗ fett 280,00 bis 308,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 90,00 bis 110,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 20,50 bis 22,00 ℳ gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 ℳ, Speiseö ausgewogen 130,00 bis 140,00 ℳ.
Berichte von auswärtigen Devisen Wertpapiermärkten.
“ Devisen.
Danzig, 13. Mai. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,59 G., 57,71 B., 100 Deutsche Reichsmark 122,43 G., 122,67 B., Amerikanische (5⸗ bis 100⸗Stücke) 5,13,49 G., 5,14,51 B. — Schecks: London 25,01 ¼ G., —,— B. — Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,58 G., 57,70 B. Telegraphische: London 25,01 ¼ G., —,— B., Paris 20,11 G., 20,15 B., New York 5,13,99 G., 5,15,01 B., Berlin 122,46 G., 132,70 B. 8
Wien, 13. Mai. (W. T. B.) Amsterdam 285,20, Berlin 169,18, Budapest 123,83, Kopenhagen 189,95, London 34,53 H, New York 709,95, Paris 27,77 ¾, Prag 21,02 ½, Zürich 136,83, Marknoten 168,93, Lirenoten 37,22, Jugoslawische Noten 12,44 ½8, Tschecho⸗ slowakische Noten 21,00 ¾, Polnische Noten 79,52, Dollarnoten 709,50, Ungarische Noten 123,90 *), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,50. — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
Wien, 14. Mai: Geschlossen. (W. T. B.)
Prag, 13. Mai. (W. T. B.) Amsterdam 13,56, Berlin
650,60, Oslo 903 ⅜, Kopenhagen 903 ⅜, London 164,15, Madrid 340,00, Mailand 176,77 ½, New York 33,75 ⅛, Paris 132,07, Stockholm 904,75, Wien 474,80, Marknoten 803,75, Polnische Noten 377,70, Belgrad 59,42, Danzig 657,00.
Prag, 14. Mai: Geschlossen. (W. T. B.)
Budaäpest, 13. Mai. (W. T. B.) Alles in Pengö. 80,61 ½¼, Berlin 136,61 ¼, Zürich 110,51 ¼, Belgrad 190,09 ½.
Budapest, 14. Mai: Geschlossen. (W. T. B.)
London, 15. Mai. (W. T. B.) New York 486,30, Paris 124,24, Amsterdam 1210,50, Brüssel 34,94 ½, Italien 92,88, Berlin 20,41 ⅛, Schweiz 25,23, Spanien 48,55, Lissabon 108,24, Kopen⸗ hagen 18,16 ⅜, Wien 34,59, Istanbul 10,25, Warschau 43,40, Buenos Aires 35,12, Rio de Janeiro 321,00. 8
Paris, 13. Mai. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Deutsch⸗ land 609,00, Bukarest 15,20, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 25,56, England 124,25 ½, Belgien 355,50, Holland 1026,00, Italien —,—, Schweiz 493,00, Spanien 255,50, Warschau —,—, Kopen⸗-⸗ hagen —,—, Oslo —,—, Stockholm —,—, Belgrad —,—.
Amsterdam, 13. Mai. (W. T. B.) Berlin 59,33, London 12,10¹9⁄16, New York 249,00, Paris 9,74 ¼, Brüssel 34,65, Schweiz 47,99, Italien 13,03 ½, Madrid 24,85, Oslo 66,67 ½, Kopenhagen 66,67 ½, Stockholm 66,77 ½, Wien 35,02 ½8, Budapest —,—, Prag 737,50, Warschau —,—, Helsingfors —,—, Bukarest YVokohama —,—, Buenos Aires —,—.
Zürich, 15. Mai. (W. T. B.) Paris 20,30 ½, London 25,22 ¾¼, New York 518,82 ½, Brüssel 72,20, Mailand 27,16, Madrid 51,75, Berlin 123,60, Wien 72,95, Istanbul 246,25.
Kopenhagen, 13. Mai. (W. T. B.) London 18,16 ⅛, New York 373,87, Berlin 89,10, Paris 14,72, Antwerpen 52,04, Zürich 72,10, Nom 19,66, Amsterdam 150,30, Stockholm 100,20, Oslo 100,05, Helsingfors 943,00, Prag 11,10, Wien 52,63.
Stockholm, 13. Mai. (W. T. B.) London 18,14 ¼, Berlin 88,92 ½), Paris 14,62, Brüssel 51,95, Schweiz. Plätze 71,95, Amsterdam 149,90, vJ 1 99,90, Oslo 99,92 ½, Washington 373,25, Helsingfors 9,40, Rom 19,56, Prag 11,08, Wien 52,55.
Oslo, 13. Mai. (W. T. B.) London 18,16 ½, Berlin 89,10, 85 14,67, New York 373,75, Amsterdam 150,15, Zürich 72,10, Helsingfors 9,44, Antwerpen 52,00, Stockholm 100,20, Kopenhagen 100,05, Rom 19,60, Prag 11,10, Wien 52,70.
Moskau, 14. Mai. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 Fngr Pfund 944,06 G., 945,94 B., 1000 Dollar 194,15 G., 194,53 B., 1000 Reichsmark 46,26 G., 46,36 B.
8
Wien
“
London, 13. Mai. (W. T. B.) Eilber (Schluß) 13810 Silber auf Lieferung 13 ⅛.
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 13. Mai. (W. T. B.) Frankft. Hyp.⸗ Bank 140,00, Oesterr. Cred.⸗Anst. —,—, Aschaffenburger Buntpapier 85,00, Cement Lothringen —,—, Dtsch. Gold u. Silber 124,75, Frankf. Masch. Pok. —,—, Hilpert Armaturen 77,00, Ph. Holz⸗ mann —,—, Wayß u. Freytag 24,00. 1
Hamburg, 13. Mai. (W. T. 8]) (Schlußkurse.) [Die Kurse der mit „T“ bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbank T 104,50, Vereinsbank T. 92,50, Lübeck⸗ Büchen 37,00, Hamburg⸗Amerika Paketf. T 54,00, Hamburg⸗Süd⸗ amerika T 104,00, Nordd. Lloyd T 55,00, Harburg⸗Wiener Gummi 49,00, Alsen Zement 95,00, Anglo⸗Guano 45,75, Dynamit Nobel T. —,—, Holstenbrauerei 119,00, Neu Guinea 230,00, Otavi Minen 27,50. — Freiverkehr: Sloman Salpeter 70 B.
Wien, 13. Mai. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundsanleihe —,—, 4 % Galiz. Ludwigsbahn —,—, 4 % Rudolfs⸗ bahn 4,60, 4 % Vorarlberger Bahn —,—, 3 % Staatsbahn 102,50, Türkenlose 15,25, Wiener Bankverein 15,20, Oesterr. Kreditanstalt
—, Ungar. Kreditbank 71,05, Staatsbahnaktien 21,00, Dynamit A.⸗G. 531,00, A. E. G. Union 17,40, Brown Boveri 130,00, Siemens⸗Schuckert 160,25, Brüxer Kohlen —,—, Alpine Montan 16,05, Felten u. Gnilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 180,50, Krupp A.⸗G. —,—, Prager Eisen —,—, Rimamurany 44,25, Steyr. Werke (Waffen) 1,76, Skodawerke —,—, Steyrer Papierf. 55,00,
11“