Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 111 vom 13. Mai 1932.
Anleihe für die Arbeits⸗ beschaffung bis zum 1. Oktober 1933 befristet. Abgelehnt wurde dagegen ein Antrag der Bayerischen Volkspartei, der diese Ermächtigung von der Zustimmung des Reichsrats ab⸗ hängig machen wollte; für diesen Antrag stimmten die Deutschnationalen, die Nationalsozialisten, das Landvolk und die Jcyerische Volkspartei. Schließlich wurde die Anleihe⸗ rmächtigung in namentlicher Abstimmung mit 283 gegen 256 Stimmen der Deutschnationalen, der Nationalsozialisten, des Landvolks und der Kommunisten bei einer Enthaltung angenommen. Die Schlußabstimmung über das ganze Schulden⸗ tilgungs⸗ und Anleihegesetz ist wieder namentlich. Gegen das Gesetz stimmten Nationalsozialisten, Deutschnationale, Land⸗ volk und Kommunisten. Das Gesetz wurde mit 287 gegen 60 Stimmen verabschiedet. Präsident Löbe erklärte im Anschluß an die Mitteilung ieses Abstimmungsresultats: Mir wird mitgeteilt, daß von Abgeordneten und Nichtabgeordneten des Hauses ein Gast, ein Journalist (großer Lärm bei den Nationalsozialisten und Rufe: Gast, Gast? — Gegenrufe bei den Sozialisten) über⸗ allen und in der Wandelhalle blutig geschlagen worden ist. Ich habe Anweisung gegeben, daß die Kriminalpolizei die er⸗ mittelten Täter — ganz gleich, ob sie dem Hause angehören oder nicht — festnimmt.
Bei den Nationalsozialisten erhob sich von neuem großer Lärm, auch von den anderen Parteien wurden den National⸗ sozialisten Zurufe gemacht. Der nationalsozialistische Abge⸗ ordnete Heines stürmte mit hoch erhobenen Fäusten er⸗ regt nach vorn, auch die übrigen Nationalsozialisten und viele Sozialdemokraten drängten zum Stenographenplatz hin. Durch den Tumult hindurch hörte man schließlich die Stimme des Präsidenten Löbe: Ich unterbreche die Sitzung auf eine
—ꝗ Stunde. Präsident Löbe verließ seinen Platz und all⸗ nählich trat wieder Ruhe ein.
Nach fast einstündiger Unterbrechung
12 ¼ Uhr die Sitzung wieder eröffnet.
Präsident Löbe teilte als Ergebnis der vorauf⸗ egangenen Verhandlungen des Aeltestenrates über die schwe⸗
ren Zusammenstöße folgendes mit: Die bedauerlichen Vor⸗ kommnisse, die zur Unterbrechung der Sitzung geführt haben, sind Gegenstand polizeilicher Untersuchung. Die Beteiligten an den Vorfällen werden im Hause vernommen und der Tat⸗
bestand zur Einleitung weiterer Schritte festgestellt. (Lärm und Zurufe bei den Kommunisten und Sozialdemokraten.) Sch habe die Absicht, die Verhandlungen hier zu Ende zu führen und bitte, alle Parteien, das durch Bewahrung völliger Ruhe zu ermöglichen. (Erneuter Lärm links und Rufe: Raus mit den Verbrechern!) Abg. Dingeldey (D. Vp.) gab, ehe die Abstimmungen über ie Mißtrauensvoten begannen, klärung ab, in der es heißt: Meine Mißtrauensvoten gegen die Reichsregierung wie in der Ver⸗
ungenheit auch diesmal ihre Zustimmung geben. Daraus ergibt sich auch die Folgerung für ö-” Haltung gegenüber den Einzel⸗ mißtrauensvoten gegen einzelne Minister. Wir werden auch diesen trägen im allgemeinen zustimmen, sind allerdings nicht in der Inge, dem Mißtrauensvotum zuzustimmen, das sich gegen den Außenminister im besonderen richtet, weil die Zustimmung zu einem derartig begründeten Mißtrauensvotum den Anschein er⸗ wecken könnte, daß wir nicht hinter dem vom Außenminister verkündeten Ziel der Außenpolitik, also der Abschaffung der Tribute und der Gleichberechtigung Deutschlands in der Rüstungsfrage stünden. (Lachen und Rufe links: Teils, teils, wie immer!) Wir werden dem Antrag auf Aufhebung der Verordnung wegen⸗ des Verbots der SA. und SS. unsere Zustimmung geben (erneute Unterbrechungen links und in der Mitte). Wenn diese Verordnung
ufgehoben werden sollte, dann werden wir aus Gründen einer gleichberechtigten Behandlung auch den Antrag ablehnen, der ein Verbot des Reichsbanners fordert. Sollte jedoch die Aufhebung des Verbots der SA. und SS. abgelehnt werden, dann stimmen wir 8 des Reichsbanners. (Beifall bei der Deutschen
Aufnahme einer
wurde gegen
Fraktion wird den generellen
ür das Verbot Volkspartei.)
. Abg. Dr. Breitscheid (Soz.): Wir lehnen wie bisher sämt⸗ liche Mißtrauensanträge, sowohl diejenigen gegen die Regierung im ganzen wie die gegen einzelne ihrer Mitglieder ab. Wir tun das (stürmische Rufe bei den Nationalsozialisten: Aus Angst! — Es erhebt sich großer Lärm bei den Nationalsozialisten und bei den Sozialdemokraten. Abgeordneter Graßmann (Soz.) beschwerte sich beim Präsidenten erregt darüber, daß man ihn aus den Reihen der Nationalsozialisten als Verbrecher beschimpft habe. — Ab⸗ geordneter Dr. Frick (Nat. Soz.) widersprach dieser Behauptung. Darauf begab sich der im Gehen behinderte Abgeordnete Graß⸗ mann gestikulierend zu Dr. Frick. Die Nationasozialisten faßten das als eine Bedrohung ihres Führers auf und stürmten nach vorn. Der Abgeordnete Künstler (Soz.) sprang schnell vor und 81 den Abgeordneten Graßmann zurück. Darauf trat allmähli wieder Ruhe ein und Abgeordneter Breitscheid fuhr fort: Wir tun das, weil wir nicht die Hand dazu bieten möchten, daß durch den Sturz des Kabinetts Brüning im gegenwärtigen Moment einer Partei der Weg zur Macht geöffnet wird, die politisch und moralisch nicht die Voraussetzungen dafür besitzt. (Lebhafter Beifall
bei den Sozialdemokraten.) 8 Darauf wurde zunächst über die von den Kommunisten und Deutschnationalen eingebrachten Mißtrauensanträge gegen das Gesamtkabinett entschieden. Für diese Anträge stimmten Nationalsozialisten, Deutschnationale, Landvolk und Kommunisten. Die Ablehnung dieser Mißtrauens⸗ Rvoten gegen das Gesamtkabinett erfolgt mit 287 gegen 257 Stimmen. Abg. Dittmann (Soz.) beantragte nunmehr, die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen, damit die Fraktionen die Mög⸗ lichkeit haben, die Vorfälle, die sich im Hause ereignet hatten und den Anlaß dazu im einzelnen durchzusprechen. Abg. Dr. Frick (Nat. Soz.): Ich sehe keinen Grund dazu. Stürmische Pfuirufe bei den Sozialdemokraten.) Die Angelegen⸗ heit ist im Aeltestenrat befriedigend erledigt, die Sitzung nimmt ihren Fortgang. Ich sehe keinen Anlaß, die Arbeit zu unter⸗ brechen.
Abg. Torgler (Komm.): Wir sind mit der Vertagung um eine Stunde einverstanden. Bemerken muß ich aber: Wenn kom⸗ munistische Arbeiter niedergeschlagen worden sind, dann ist nicht
so viel Aufhebens davon gemacht worden. Aber das, was sich in
diesen Tagen hier abgespielt hat, ist wirklich charakteristisch. Ich
erinnere daran, wie von Kriminalbeamte kommunistische Ab⸗
geordnete aus dem Reichstag hinausgeschleppt worden sind. Und
in diesen Tagen? Der Fall Strasser war — ein Irrtum! Heute? Es bleibt alles beim alten! Und Sie, meine Herren Sozial⸗ eee sitzen hier wie die geprügelten Hunde und rühren sich nicht!
Darauf wird nach 1 Uhr die Unterbrechung der Sitzung auf eine Stunde gegen die Stimmen der Rechten (National⸗ sozialisten, Deutschnationale und Landvolk) beschlossen. „Niach mehr als eineinhalbstündiger Unterbrechung er⸗ öffnet Präsident Löbe die Sitzung gegen 2¾¼ Uhr abermals.
der
namens seiner Fraktion eine Er⸗
Präsident Löbe teilte mit: Bevor ich die Verhandlung weiterführe, teile ich mit daß ich der Polizei die mir zu⸗ stehende Befugnis zur Verfolgung der im Hause verübten Straftaten übertragen und alle zur Verhütung von Verdunke⸗ lungen notwendigen Vorkehrungen getroffen habe. (Lebhafter Beifall.) Mir ist noch mitgeteilt worden, daß inzwischen der Frau des niedergeschlagenen Mannes telephonisch mitgeteilt worden ist, ihr Mann habe sich hier im Hause ungebührlich betragen, sei dafür niedergeschlagen worden und sie solle her⸗ kommen und sich seine Knochen abholen. (Stürmische Pfui⸗ rufe.) Nach den bisherigen Ermittlungen waren an den Straftaten beteiligt die Abgeordneten Heines (Nat. Soz.) (Rufe links: das ist ja der Fememörder!), Krau se⸗Ostpreußen (Nat. Soz), Weitzel (Nat. Soz.) und Stegmann (Nat. Soz.), die ich wegen gröblicher Verletzung der Ordnung auf Grund des § 91 der Geschäftsordnung für 30 Tage von den Verhandlungen ausschließe. (Stürmischer Beifall.) Ich fordere diese Abgeordneten auf, den Sitzungssaal zu verlassen.
Abg. Dr. Frick (Nat. Soz.): Zur Geschäftsordnung!
Präsident Löbe: Ich erteile das Wort zur Geschäfts⸗ ordnung erst, wenn die Ausgewiesenen den Saal verlassen haben.
Nach kurzem Warten erklärte Präsident Löb e dann weiter: Diese Herren verlassen den Saal nicht! Die Sitzung ist dadurch unterbrochen. Ich werde den Damen und Herren mitteilen, wann ich die nächste Sitzung anberaume. (Leb⸗ hafter Beifall links, große Erregung im ganzen Hause, die Abgeordneten blieben, auch nachdem Präsident Löbe seinen Platz längst verlassen hatte, in erregt debattierenden Gruppen im Saale stehen.) 8 b 8
Schluß 2 ¼ Uhr.
Die Tribünenbesucher harren nach Schluß der Sitzung weiter Dinge, die sich ereignen werden. Nach einiger Zeit betritt durch eine Tür hinter der Regierungsbank der Berliner Vize⸗ polizeipräsident Dr. Weiß den Sitzungssaal. Ihm folgen 25 bis 30 uniformierte Polizeibeamte, die unter der Führung eines Polizeioffiziers das zwischen ihnen und den Nationalsozialisten liegende hölzerne Hindernis der Regierungsbänke unter ohren⸗ betäubendem Lärm der Nationalsozialisten und ermunternden Zu⸗ rufen aus den Reihen der übrigen Parteien durch Ueberspringen und Ueberklettern nehmen. Die Polizeibeamten holen aus den Reihen der Nationalsozialisten zwei Abgeordnete heraus, die sie offenbar wegen des Widerstandes, der durch Zurufe usw. gegen die Polizei verübt worden ist, feststellen. Der nationalsozialistische Abgeordnete Dr. Frick wendet sich dann an den Polizeivizeprösi⸗ denten Dr. Weiß, um ihm zu sagen, daß die 4 an der Tat be⸗ teiligten Abgeordneten sich freiwillig zur Verfügung stellten. Heines, Weitzel, Krause und Stegmann begeben sich dann in Begleitung von Polizeibeamten durch den Umgang zu einem besonderen Raum des Reichstags. Sie rufen ihren Partei⸗ genossen zu: Wir sind veeenet Die Nationalsozialisten ant⸗ worten mit stürmischen Heil⸗Rufen. Der Direktor des Reichs⸗ verhandelt noch mehrmals mit dem Fraktionsführer der Nationalsozialisten Dr. Frick. Schließlich winkt Dr. Frick seinen Parteigenossen zu in der Richtung zur. Tür. Man hört den Ruf: Fraktionssitzung! Dann verlassen die Nationalsozialisten langsam den Saal. Auch die Führer anderer Fraktionen sprechen nunmehr mit dem Direktor Galle. Der Fraktionsführer der Kommunisten, Torgler, begibt sich zu seinen Freunden und teilt ihnen laut mit: Das Präsidium hat vor den Nationalsozialisten kapituliert, die nächste Reichstagssitzung soll voraussichtlich erst am 6. Juni stattfinden. Wir werden sofort die Einberufung des Aeltestenrats fordern. Das scheint aber daran zu scheitern, daß der Präsident nicht aufzufinden ist. (Hört, hört! bei den Kom⸗ munisten.) Sollte er noch aufzufinden sein, so werden wir sofort den Antrag auf Einberufung des Aeltestenrats stellen. (Bravo! bei den Kommunisten.) Alle Abgeordneten. verlassen nunmehr allmählich den Saal. Die uniformierte Polizei hatte bereits mit dem Vizepolizeipräsidenten Dr. Weiß unmittelbar nach Feststellung der beiden nationalsozialistischen Abgeordneten den Saal verlassen. Zu gleicher Zeit wurden sämtliche Portale des Reichstags mit Ausnahme des Portals W polizeilich gesperrt sowie die Sichexheits⸗ vorkehrungen auf der Straße verstärkt, so daß niemand un⸗ kontrolliert das Haus verlassen konnte. Auch innerhalb des Ge⸗ bäudes wurde ein verstärkter kriminalpolizeilicher Beobachtungs⸗ dienst eingesetzt.
Die vier für 30 Sitzungstage ausgeschlossenen National⸗ sozialisten Heines, Weitzel, Stegmann und G“ Ostpreußen wurden nach ihrer polizeilichen Festnahme in das Be⸗ ratungszimmer des Aeltestenrats geführt und dort einer vor⸗ läufigen Vernehmung unterzogen. Während dieser Vernehmung war in der Wandelhalle vor dem Präsidentenarbeitszimmer eine etwa 40 Mann starke Mannschaft uniformierter mit einigen Offizieren aufgestellt.
tags, Galle,
Polizei Inzwischen war ein 12 Personen fassender Ueberfallkommandowagen der Polizei in den Torweg des Portal III eingefahren. Gegen 4 Uhr wurden die National⸗ sozialisten in diesen Wagen geleitet und zwar so, daß neben je zwei von ihnen ein uniformierter Polizist Platz nahm An dem Ueberfallwagen hatte sich auch ein amerikanischer Pressevertreter eingefunden, dem der verhaftete Abg. Heines (Nat. Soz.) sagte: „Sie wissen doch Bescheid! Wir sind unerhört provoziert worden. Dieser Mann, dessentwegen wir jetzt verhaftet werden, hat unseren Stabschef Röhm schwer beleidigt und hat auch mich wieder einen Fememörder und Mörder geschimpft. Darauf war die eine Ohr⸗ feige, die wir ihm gegeben haben, die einzig richtige Antwort. Und wegen dieser einen Ohrfeige wird nun die polizeiliche Be⸗ setzung des Reichstages und unsere Verhaftung durchgeführt!“ wird über die Vorgänge
Von zuständiger polizeilicher Stelle gän im Reichstag, die zur polizeilichen Festnahme der nationalsozia⸗ listischen Abgg. Heines, Stegmann, Weitzel und Krause⸗Ostpreußen geführt haben, folgende Darstellung ge⸗ geben: Die Polizei, der vom Reichstagspräsidenten seine Diszipli⸗ narbefugnisse in diesem Falle übertragen worden waren, hatte die Aufgabe, die vier Abgeordneten festzunehmen und im Falle der Verdunkelungsgefahr in Haft zu setzen, die an der Mißhand⸗ lung des Schriftstellers Klotz beteiligt waren. Da die Aufforde⸗ rung des Reichstagspräsidenten an diese Abgeordneten, sich zur Vernehmung in ein bestimmtes Zimmer zu begeben, keinen Er⸗ folg hatte, begab sich Polizeivizepräsident Dr. Weiß in den Sitzungssaal, um die Täter selbst zur Vernehmung aufzufordern. Er wurde von den Nationalsozialisten mit dem Ruf „Isidor“ und anderen Schmährufen empfangen, so daß er sich genötigt sah, Polizisten zur Feststellung der Beleidiger in den Saal zu rufen. Zwei der Rufer wurden auch festgestellt. Der Polizeivizepräsident wandte sich dann an den nationalsozialistischen Fraktionsführer Dr. Frick und dieser erklärte sich bereit, dafür zu sorgen, daß die vier Abgeordneten zur Vernehmung in das Reichstagszimmer kämen. In diesem Zimmer wurden die vier Beschuldigten von dem Kriminalrat Dr. Stumm vernommen. Heines gab zu, den Schriftsteller Klotz geschlagen zu haben, aber er bestritt die Rich⸗ tigkeit der von Klotz gegebenen Darstellung. Auch die übrigen Beschuldigten bestritten die Richtigkeit der Aussagen der bisher vernommenen Zeugen. so daß nach polizeilicher Auffassung Ver⸗ dunkelungsgefahr besteht und die Inhaftierung verfügt werden mußte. Die vier Abgeordneten wurden darauf nach dem Polizei⸗ präsidium transportiert und sollen möglichst schon am Freitag dem Schnellrichter vorgeführt werden. Bis dahin werden sie im
diesem Falle ausgeschaltet, denn nach der Reichsverfassung ist ein Abgeordneter durch die Immunität nicht geschützt, wenn er auf frischer Tat oder gleich darauf festgenommen wird. Die Zustim⸗ mung des Reichstags ist also in diesem Falle nicht erforderlich. Zu ihren Maßnahmen war die Polizei dadurch befugt, daß der Reichstagspräsident ihr seine auf dem Hausrecht beruhenden Poli⸗ zeibefugnisse übertragen hatte.
Polizeigefängnis bleiben. Die parlamentarische Immunität ist in
Parlamentarische Nachrichten.
Der Aeltestenrat des Reichstags trat gestern nachmittag zusammen, um nach der jäh unterbrochenen Plenarsitzung sich mit den entstandenen schweren Zwischenfällen und der Frage des Wiederzusammentritts des Reichstags zu beschäftigen. Da man bei Einberufung der Sitzung noch nicht wußte, wie lange die erste Vernehmung der 4 von der Polizei festgenommenen national⸗ sozialistischen Abgeordneten dauern werde, die im eigentlichen Be⸗ ratungszimmer des Aeltestenrats stattgefunden hatte, tagte der Aeltestenrat diesmal im sogenannten Zeppelinzimmer des Reichs⸗ tags. Seine Verhandlungen nahmen mehr als 3 Stunden in Anspruch und galten vor allem der juristischen Frage, ob der Reichstagspräsident berechtigt sei, Ordnungsmaßnahmen wie den Ausschluß von Abgeordneten auch für Vorgänge zu verhängen, die sich gar nicht im Plenarsitzungssaal, sondern in anderen Räumen des Hauses ereignet haben. Eine Einigung über diese Frage konnte im Aeltestenrat nicht herbeigeführt werden, zumal der Aeltestenrat nicht berechtigt sei, über die Zuständigkeiten des Reichstagspräsidenten zu beschließen. Dies ist vielmehr Sache des Plenums. Man erwartet, daß auf Grund der Einsprüche der 4 nationalsozialistischen Abgeordneten gegen ihren Ausschluß, die bereits eingelegt sind, das Plenum sich mit der Frage der Zu⸗ ständigkeit des Präsidenten beschäftigen wird. Hinsichtlich der Wiedereinberufung des Reichstags wurde der Reichstagsprösident ermächtigt, den Termin im Einverständnis mit dem Aeltestenrat und der Regierung zu bestimmen. Es verlautet, daß die nächste Plenarsitzung des Reichstags am 6. Juni sein werde. Die Nationalsozialisten und Deutschnationalen waren im Aeltestenrat für kommunistische Anträge eingetreten, das Plenum bereits morgen, Freitag, oder am Donnerstag, dem 19. Mai, wieder tagen zu lassen. Diese kommunistischen Anträge wurden jedoch gegen die genannten Parteien abgelehnt. Die Opposition kündigte darauf an, daß sie unter Bezugnahme auf eine neuerliche Ent⸗ scheidung des Staatsgerichtshofs dennoch die frühere Einberufung des Reichstags durchsetzen werde. Es handelt sich dabei um jene Entscheidung des Staatsgerichtshofs, die die Frage bejaht, ob das in der Geschäftsordnung vorgesehene Drittel der gewählten Ab⸗ geordneten jederzeit imstande sei, Reichstagssitzungen zu fordern. Zugleich wurde noch bekannt, daß von den Nationalsozialisten ein Strafantrag gegen den Berliner Polizeivizepräsidenten Dr. Weiß zu erwarten sei. Die Nationalsozialisten werden den Präsidenten ersuchen, von sich aus einen derartigen Strafantrag zu unterstützen wegen des Auftretens von Dr. Weiß bzw. der von ihm angewiesenen Polizeibeamten im Plenarsitzungssaal des Reichstags. .
— Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags sollte gestern nach Schluß der Reichstagssitzung zusammentreten, um Mit⸗ teilungen des Reichskanzlers über die außenpolitische Lage ent⸗ gegenzunehmen. Da jedoch in der Sitzung, nachmittags um 4 Uhr, nur die Nationalsozialisten, die Deutschnationalen und die Kommunisten erschienen, so konnte der Vorsitzende, Abg. Dr. Frick (Nat. Soz.), lediglich die Beschlußunfähigkeit des Ausschusses fest⸗ stellen und die Sitzung aufheben.
Statistik und Volkswirtschaft.
Einfuhr von Getreide, Butter, Käse und Eiern in das deutsche Zollgebiet C— u“ 1932 pril 1932.
und in dem Zeitraum Januar bis
Januar bis April
1932
April 1932
Menge Wert Menge dz 1000 RM. dz
999 739 9 765 1 893 788 18 769 411 622 5 585] 2 265 523 26 550 101 2 1 844 29
4 782 151 327 859 1 285
1 070 743 9779 2 744 912 14 675 1866 56 526
5 191 76 9 530
43 751 7 2200% 248 846 36 307 136 349
Waren⸗ bezeichnung
Stat. Nr.
Wert
1000 RM
1 Rogoeetrtr 2a Weizen. 162 a2,¶ůRoggenmehl.. 162 b, Weizenmehl.. 3a Gerste zur Vieh⸗ fütterung.. 3 b] Andere Gerste IIEL 8 134 Milchbutter, Butterschmalz 135a/e Käse (Hart. und + Weichkäse). 136 Eier von Feder⸗ vieh u. Feder⸗ wild..
155 367 455 891
in 1000 Stück 747 702
in 1000 Stück 249 976
Berlin, den 11. Mai 1932. Statistisches Reichsamt.
Nr. 23 des „Ministerialblatts für die Preußische innere Verwaltung“ vom 11. Mai 1932 hat folgenden Inhalt: Allgem. Verwalt. RdErl. 3. 5. 32, Vereidigung v. Beamien. — RdErl. 4. 5. 32, Kosten d. Gemeinden anläßlich des 2. Wahlgangs d. Reichspräsidentenwahl u. d. Landtagswahl. — Kommunalverbände. Gemeindebestand⸗ u. Orts⸗ namenänderungen — Polizeiverwaltung. RdErl. 3. 5. 92, Behandl. v. polit. Veranstaltungen in Badeorten. — RdErl. 3,5. 32 Abordnungen v. staatl. Pol.⸗Beamten in die Bäder u. Kurorte. — RdErl. 2. 5. 32, Einheitl. Vordrucke (Pol.) f. staatl. Pol.⸗Behörden. — RdErl. 3. 5. 32, Kontrollapparate f. Pric. — RdErl. 4.5. 32, Anrechnungsbeträge f. Unterkunftsräume d. Schutzpol.⸗Beamten. — RdErl. 6. 5. 32, Lehrgang f. Pol.⸗ u. Landj.⸗Oberleutn. auf d. Pol.⸗Schule f. Leibesüb. — RdErl. 7. 5.32, Krimin. Ausbildung v. Landj.⸗Beamten. — Rderl. 3. 5. 32, Polizeiärztl. Lehrg. — RdErl. 6. 5. 32, Verwendung v. Röntgenfilmen im Pol.⸗San.⸗Dienst. — Verkehrswesen. RdEri. 6.5.32, Beschriftung der im Güterfernverkehr ver⸗ wende en Kraftfahrzeuge. — Neuerscheinungen. — Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Ber⸗ lin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,60 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,15 RM für Ausgabe B (eäeinseitig bedruckt).
(Fortsetzung in der Ersten Beilaage
Verantwortlich für Schriftleitung und Verlag: Direktor Mengerina in Berlin⸗Pankow
Druch der Preußischen Druckerei und Verlags⸗Aktiengesellschaft,
Berlin, Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen (einschließl Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen).
Warschau ..
Nr. 111.
.
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 13. Mai
nzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
1932
““ 8
Handel und Gewerbe. Berlin, den 13. Mai 1932.
In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
12. Mai Geld Briet 1,018 1,022 3,726 3,734 2,018 2,022 1.389 1,371 15,86 15,90 15,45 15,49 4,209 4,217 0,314 0,316 1,848 1,852
170,78 171, 12 2,947 2,953
59,14 59,26 2,524 2,530
82,62 82,78 7,133 7.147 21,69 21,73 7,423 7.437 42,01 42,09 84,52 84,68
14,09 14,11 77,92 78,08 16,605 16,645 12,465 12,485
69,43 69,57 79,72 79,88 82,27 82,43 3,057 3,063 34,12 34,18
78,12 78,28
109,39 109,61 51,95 52,05
13. Mai
Geld Brief 1,018 1,022 3,726 3,734 2,018 2,022 1 Yen 1,3329 1,3841 1 ägypt. Pfd. 15,79 15,83 . 15,38 15,42 4,209 4,217 0,314 0,316 1,848 1,852
170,78 171,12 2,947 2,953
59,14 59,26 2,524 2,53
82,62 82,78 7,133 7,147 21,68 21,72 7,423 7.437 42,01 42.09 84,17 84,33
14,09 14,11. 77,42 77,58 16,605 16,645 12,465 12,485
69,18 69,32 79,72 79,88 82,27 82,43 3,057 3,063 34,37 34,43
78,22 78,38
109,39 109,61 51,95 52,05
Buenos⸗Aires. Canada —2 2 hm .... Kairo 1“ 11 dew Vork 18 Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguau 1 Goldpeso
Amsterdam⸗ Rotterdam 100 Gulden 100 Drachm.
.“ Brüssel u. Ant⸗
werpen 100 Belga Bucarest 100 Lei Budapest 100 Pengö Danzig 100 Gulden
elsingfors. 100 Fmk.
talien 100 Lire Jugoslawien. .100 Dinar Kaunas, Kowno 100 Litas Kopenhagen . 100 Kr.
Lissabon und Oporto. 100 Escudos 100 Kr.
1“ Patid... 100 Frs.
“ 100 Kë
deykjavik
(Island) 100 isl. Kr.
1ue6“ 100 Latts Schweiz 100 Frs. Sofia .100 Lewa Spanien 100 Peseten Stockholm und
100 Kr.
Gothenburg. Tallinn (Reval,
100 estn. Kr. 100 Schilling
1 Pap.⸗Pes. 1 kanad. 58 1 türk. Pfund
Estland)... e“
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
12. Mai Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16.,22
4,185 4,205
4,20 4,22 4,20 422 0,96 0,98 0,29 0331 3,70 372
15,41 15,47
15,41 15,47 1,99 2,01
58,98 59,22
84,33 84,67 82,43 82,77 108,78 109,22 7,08 7,12 16,57 16,63 170,41 171,09 21,76 21,84 21,76 21,84 7,31 7,35
41,72 41,88 77,74 78,06
13. Mai Geld Brief 20,38 20,46 1616 16,22
4,185 4,205
4,20 4,22 4,20 422 0,96 0,98 0,29 0,31 5,75 3,75 15,34 15,40 15,34 15,40 1,99 2,01 58,98 59,22
83,98 84,32 82,48 82,82 108,78 109,22 7,08 7,12 16,57 16,63 170,41 171,09 21,73 21,81 21,73 21,81 7,31 7,35
41.272 41,88 77,55
Sovereigns .. 20 Frcs.⸗Stücke Gold⸗Dollars. Amerikanische: 1000 — 5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische. Brasilianische. Canadische... Erggrcg⸗ 1 &£ u. darunter Türkische.... Belgische... Bulgarische .. Dänische... Danziger... Estnische... Finnische... Französische 8 Holländische 8 Italienische: gr. 100 Lire u. dar. Jugoflawische. Lettländische .. Litauische... Norwegische.. Oesterreich.: gr. 100 Sch. u. dar. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische .. Schweizer: gr. 100 Frs. u. dar. Spanische*).. Tschecho⸗low. 5000 u. 1000 K. 500 Kr. u. dar. 100 Kë Ungarische .. . 100 Pengö
*) nur abgestempelte Stücke.
100 Gulden 100 estn. Kr. 100 Fmk. 100 Frs. 100 Gulden 100 Lire
100 Lire
100 Dinar 100 Lats
100 Litas 100 Kr.
100 Schilling 100 Schilling
100 Let
100 Lei
100 Kr. 100 Frs. 100 Frs. 100 Peseten
100 Kë
2,49 2,46 77,94 82,09 82,09 33,98
12,47 12,52
2,51 2,48 78,26 82,41 82,41 34,12
12,53 1258
2,46 78,04 82,09 82,09 34,23
12,47 12,52
2,48 78,36 82,41 82,41 34,37
12,53 12,58
Ostdevisen. Auszahlungen. 8— 47,25 47,45
47,45 47,45
100 Z1. . 100 Z1. 100 Zl.
47,45 47,25 47,25 47,45 47,25 47,25 47,4b5 147,25
Notennotierungen. 1 47.00 47,40
Posen... Kattowitz...
Polnische 1100 Zl. 47,00 47,40
Berlin, 12. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗ und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, grob 36,00 bis 37,00 ℳ Gerstengranpen, mittel 37,50 bis 42,00 ℳ, Gerstengrütze 31,50 bis 32,00 ℳ, Haferflocken 38,00 bis 39, 00 ℳ, Hafergrütze, gesottene 41,00 bis 42,00 ℳ, Roggen⸗ mebl 0—70 % 31 50 bis 32,50 ℳ, Weizengrieß 46,00. bis 47,00 ℳ, Hartgrieß 44 00 bis 45,00 ℳ. Weizenmehl 37,00 bis 42,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 44,00 bis 48,00 ℳ, Wenzenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 48,00 bis 57,00 ℳ, Speiteerbsen, Viktoria, gelbe 30,00 bis 33,00, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 33,00 bis 36,00 ℳ, Bohnen, weiße mittel 22,00 bis 23,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 28,00 bis 29,00 ℳ, vinsen, kleine, letzter Ernte 31,00 bis 34,00 ℳ, Linsen. mittel letzter Ernte 35,00 bis 39,00 ℳ, Linsen. große, letzter Ernte 40,00 bis 68,00 ℳ, Kartoffel⸗ mehl, sfuperior 33,00 bis 34,00 ℳ, Bruchreis 20,00 bis 22,00 ℳ, Rangoon ⸗Reis, unglasiert 24,00 bis 25,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 32,00 bis 36,00 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasiert 44,00 bis 59,00 ℳ,
Ringäpfel, amerikan. extra choice 104,00 bis 108,00 ℳ Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 54 bis 58,00 ℳ. Sultaninen Kiup Caraburnu †¼ Kisten 116,00 bis 120,00 ℳ, Korinthen choice. Amalias 110,00 bis 114,00 ℳ. Mandeln, süße, courante, in Ballen 204,00 bis 216,00 ℳ Mandeln, bittere, courante, in Ballen 230,00 bis 238,00 ℳ, Zimt (Kassia ganz) ausgewogen 210,00 bis 220,00 ℳ Pfeffer, schwarz, Lampong, ausgewogen 190,00 bis 200,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 206 00 bis 226,00 ℳ, Rohkaffee Santos Superior bis Extra Prime 318,00 bis 340,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 360,00 bis 480,00 ℳ, Röst⸗ kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 408,00 bis 434 00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 468,00 bis 620,00 ℳ, Röst⸗ roggen, glasiert, in Säcken 36,00 bis 37,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 35,00 bis 37,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 46,00 bis 49,00 ℳ, Kakao, stark entölt 164,00 bis 220,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 220,00 bis 270,00 ℳ, Tee, chines. 650,00 bis 750,00 ℳ, Tee, indisch 840,00 bis 1090,00 ℳ, Zucker, Melis 68,00 bis 69,00 ℳ, Zucker, Raffinade 69,50 bis 71,00 ℳ, Zucker, Würfel 74,50 bis 80,50 ℳ, Kunsthonig in ½ kg-Packungen 74,00 bis 76,00 ℳ. Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 82,00 bis 100,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 70,00 bis 80,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ 8 re bis 77,00 ℳ, Pflaumenkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 84,00 bis 88,00 ℳ, Erdbeerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 110,00 bis 120,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 66,00
bis 73,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 6,70 bis 7,70 ℳ, Steinsalz in Packungen 8,80 bis 12 60 ℳ, Siedesalz in Säcken 9 68 bis v Siedesalz in Packungen 10,80 bis 1400 ℳ, Bratenschmalz in dierces 81,00 bis 86 00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 82,00 bis 87,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 72,00 bis 74,00 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 72,00 bis 74,00 ℳ, Berliner Rohschmals 91,00 bis 93,00 ℳ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 85 00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1 120,00 bis 124,00 ℳ, II 102,00 bis 114,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 140,00 bis —, — ℳ. II 126,00 hbis 138,00 ℳ, Molkereibutter 1a in Tonnen 262,00 bis 266,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 272,00 bis 278,00 ℳ Molkerei⸗ butter IIa in Tonnen 246,00 bis 254,00 ℳ, Molkereibutter IIa ge⸗ packt 256,00 bis 264,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 278,00 bis 282,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 283,00 bis 292,00 ℳ, Speck, inl., ger., 120,00 bis 140,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 72,00 bis 84,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 130,00 bis 150,00 ℳ, echter Gouda 40 % 104,00 bis 112,00 ℳ, echter Edamer 40 % 104,00 bis 112,00 ℳ, echter Emmenthaler, vollfett 260,00 bis 288,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 98,00 bis 108,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 18,50 bis 19,50 ℳ, gezuck. Kondensmilch 18/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 ℳ. Sveiseöl, ausgewogen 68,00 bis 94,00 ℳ.
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Statistik und Volkswirtschaft. Getreidepreise an deutschen Börsen und Fruchtmärkten sowie in deutschen Wirtschaftsgebieten
im Monatsdurchschnitt April 1932
für 1000 kg in Reichsmark.
— —
Marktorte Handelsbedingung
Zahl der Notie⸗ rungen
für Brot⸗ getreide
Gerste
Sommer⸗ Winter⸗ Brau⸗† Futter⸗ †
Aachen Bamberg Berlin .
frei Aachen in Ladungen von mindestens 10 t 4 Großhandelseinkaufspreise ab fränk. Station 4 ab märkische Giatlklan, . e Beilln . . . ... 88* b
26
Lieferung im Monat Ei.
1 8 ] (frei Berlin) September 26
Braunschweig ab braunschweigische Statioan. . . 4 Breslau’. frachtfrei Breslau in Waggonladungen v. 15 t 26 15 t
2„ *2 * „ 9 2
15 t 9 2⁴ „ 88 9 8 „ 9 15 t Chemnitz Fra tlage Chemnitz in Ladungen von 10— 15 t Dortmund Großhandelsverkaufspr. waggonfrei Dortmund in Ladangen wen 15 8
Dresden. waggonfr. sächs. Versandst. b. Bez. v. mind. 10 t Duisburg frei Waggon Duisbueg .. Erfurt
ab thüring. Vollbahnstation bei Abnahme von mindestens 153583 .. ....
Essen waggonfrei Essen bei Abnahme in Waggon⸗ ladungen 2 2 . 2 2 2. 2. 8 2 2 2 . 20 *
Frankfurt a. M. Frachtlage Frankfurt a. M. ohne Sack..
Gera sab ostthüringische Verladestation..
Gleiwitz..
Halle a. S.
Hamburg
2 2 2 2 2 2
frachtsret (Füsthtthzh ..
netto, frei Halle bei Abnahme v. mindestens 15 t frachtfrei Hambugg .. frei Fahrzeug Hamburg, unverzollt!1). ab hannoversche Statioon . ab Bremen, unverzolltkꝛ²) . . waggonweise Frachtlage Karlsruhe ohne Sack Großhandelspreise waggonfrei Kassel o. S. ab holstein. Station bei waggonw. Bezug. Frachtlage Klnn 8
— SE UcU⸗ —
d0
Hannover
Karlöruhe Kassel. E““
Koln. .
Königsberg 1. Krefeld . Leipzig..
ab niederrheinische Station . prompt frachtfrei Leipzig..
9 „ 2 616868 4 2* nettov, ab Stationen d. Magdeburger Bezirks bei Abnahme von Waggonladungen.. loco Mainz . * 2* ⸗* 2 . 9 2 28 netto, waggonfrei Mannheim o. Sack.. Großhandelseinkaufspreise waggonweise ab
südbaver. Verladestation Großhandelseinkaufspr. ab nordbayer. Station Großhandelspr. waggonfr. ab vogtl. Ver⸗
1121242* waggonfrei Stettin ohne Sack .. Großhandelspr. waggonw. ab württb. Station bahnetkt66 Großbandelseinkaufspreise waggonweise ab
fränk. Verladestatio ..
loco Königsberg. “ 8
α*
Magdeburg
Mainz.. Mannheim München „
Nürnberg Plauen .
S00o 0Ss
Stettin. Stuttgart Worms . Würzburg
802 ⁸ CgE sas
24 bzw. 26
. 19 bzw. 25
15 bz . 12
74/74,5 73/76 75/76
264,] 258,7 194,4 † 262,5 190,5 †
SE12— I EI 263,8 193,0 188,5 261,7 192,2 †²) 187,8 ³) 268,2 ) 198,2 †s) — 265,7 187,8 ²) — 251,7 )%b.—- — 268,0 200,0 193,3
273,1 u) 259,9
195,0 187,5
181,3 ³)
—,— — ρ — —
—,— —2— S8⸗ 2
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C
207,1 203, 1 ⁶)
I
180,3 *) 207,5 ¹⁴) 191,3 ¹⁶)
196,3 *3, 251,5
271,1 267,8 18 254,0 18.
256,6 183,9† ³) 259,8 181, 8 † ³) 266,9 185,6 9) 106,3 †*1)
1118 2) 178,1† *)
265,5
287,5 265,0 253,0 270,0 *)
259,4 266,9 *) 258,5 249,5 261,4 264,1 261,8 284,2 265,8 272,7 ⁷) 257 7 249,1 262,0 263,4 ²⁰) 264,5
260,0
205,6
179,2 201,5 178,6 197,5 † 193,5†0) 203,1† ) 202,0 † 205,0 189,2 s) 189,5 † 184,2 †
202,5 198,5 †on)
200,1 †
178,8 † ²⁷) 179,2 ³) 177,0 ⁵)
171,0 † 179,9 ³) 182,5 † 180,0 †
187,7 ³)
Sommer⸗ oder
Hafe Braugerste .
Ostdeutschland .. . Mitteldeutschland ... Westdeutschland ... Süd⸗ und Südwestdeutschland
Reichsdurchschnitt... . .
185,1 196,8 195,9 196,2 193,5
161,9
¹) Hauptsächlich in Betracht kommender Zoll für Gerste zur Viehfütterung 40 RM je Tonne, bei Bezug von im Inland erzeugter Gerste durch die Deutsche Getreide⸗Handels⸗Gesellschaft. Der Bezug von 1 dz Inlandsgerste berechtigt zur Einfuhr von 2 dz zollbegünstigter
Gerste. — ²) Rheinischer. — ³)
ostfriesischer 191,6. — ¹⁸) Sächsische. —
M Futter⸗ und Industriegerste. — ) Gute. — ⁵) Industriegerste. — ¹) Sommerweizen. — ⁸) Feinste. — ⁹) Mittlere. — ¹⁰) Sächsischer; Sandroggen 222,5 73 kg je hl. — ¹14) Ausländische Futtergerste verschtedener Herkunft, verzollt 187,5. —
2 Für Müllereizwecke verwendbar. — ¹) Westfälischer. — ¹²) Pommerscher; 15) Ostseehafer; pommerscher
191,3; rheinischer 186,3. — ¹⁶) Von der Deutschen Getreide⸗Handels⸗Gesellschaft abgegebene Gerste, 2. Monatshälfte. — ¹¹) Pommerscher Weißhafer. — ¹⁸) Gute; mittlere 183,9; feinste 193,9. — ¹⁹) Wintergerste, 2. Monatshälfte 188,1; Industriegerste 186,5. — ²0) Sommer⸗
gerste für Futterzwecke und Gerste.
21) Inländische und ausländische zollbegünstigte. — ²⁸) Gute Mittelsorte. — ²⁹) Württembergischer. —
206,3. — ³¹*) Russischer, zu D. G. H.⸗Bedingungen.
ec Winter⸗ (Industrie⸗) Gerste. — ²¹) Ausländische Futtergerste verschiedener Herkunft. — 22) Geringere (Sortier⸗) — ²3) Weißer. — ²⁸) Ausländische Futtergerste verschiedener Herkunft, verzollt 187,2. — ²8) Norddeutscher. — ²⁰) Heller 159,0. —
80) Rheinhessische und Ried; Pfälzer
Preise für ausländisches Getreide, cif Hamburg 1¹).
—
Roggen
Weizen
Berst Gerste Haßer
Western II Manitoba (Kanada) (Ver. Staaten) La Plata IEIEEEEEq8
[Dardwinter II. Rosafs Barusso Ver. Staaten! ehs. zac.
Donau La Plata
La Plata V (russ.)
(Argentinien
99,2
V 99,7
Berlin, den 11. Mai 1932. ““
1156 109,4 — I
79,9 ²)
92,7 V 92,7 103,6 V 103,3
¹) Notierungen für Abladung (im Verschiffungshafen) im laufenden Monat. — ²) 1. Monatshälfte.
Statistisches Reichsamt. J. V.: Dr. Platzer