1932 / 127 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Jun 1932 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 127 vom 2. Junt 1932. S.

Mißbrauch mit der Not der Aermsten der Armen, denn er wollte nur sein außenpolitisches Schachergeschäft in Lausanne vorbereiten und hatte zur gleichen Stunde bereits seine neue Notverordnung im Schreibtisch zu liegen. Es ist ein ungeheures Verbrechen, daß die Notverordnungspolitik möglich wurde durch die Unterstützung der Sozialdemokratie. Der Redner polemisiert gegen den Brief, den vor kurzer Zeit der Ministerpräsident Braun an den Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning geschrieben habe über Arbeitsbeschaffung, der nach dem brutalen Lohnraub auch noch eine weitgehende Arbeitszeitkürzung vorschlage. Man steuere darauf hin, daß die Arbeiterlöhne unter die Wohlfahrtsunterstützungssätze herabsinken. Dr. Braun schlage ebenso wie der Reichsbanner⸗ führer Holtermann einen weiteren Lohnraub unter absoluter Schonung des Besitzes vor, ein Plan, der auf den schaärfsten Wider⸗ stand der Kommunisten stoßen werde. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.) Die weiteren Pläne Brauns gingen darauf hinaus, den bankrotten Großagraäriern in Ostpreußen weitere underte von Millionen in den Rachen zu werfen. Der preu⸗ halchn Staat habe als Arbeitgeber ebenso rücksichtslos die Arbeiter auf die Straße geworfen wie ein Privatunternehmer. Es ist, ruft der Redner, eine ungeheure Heuchelei, wenn der preußische Ministerpräsident dann in dem Brief so tut, als wenn seine größten Sorgen die Arbeitsbeschaffung wäre. Zu den Natio⸗ nalsozialisten gewandt, erklärt der Redner: Ihre Arbeitsbe⸗ schaffungspläne haben keinen anderen Sinn, als Ihre Auftrag⸗ geber, die Unternehmer, zu schützen. Die Reden von Strasser und Hilferding im Reichstag zeigten, wieweit sich die Sozial⸗ demokraten von Marx entfernt und zu den Nationalsozialisten übergegangen seien, da die Pläne beider Parteien überein⸗ timmten. (Lachen bei den Nationalsozialisten.) Sowohl die Vor⸗ chläge der Nationalsozialisten wie die des sozialdemokratischen ADGB. bedeuteten Inflation. Die Arbeitsbeschaffungsanleihe sei dasselbe wie der Kriegsanleihesch windel, der ja auch aus⸗ reichend von der Sozialdemokratie betrieben worden sei. Die Arbeitslosen sollten mit derartigen Vorschlägen beruhigt werden, damit man ihnen vollends das Fell über die Ohren ziehen könne. Der Redner begründet dann die Anträge der Kommunistischen Partei, mit denen eine wirkliche Arbeitsbeschaffung durchgeführt werden könne durch Heranziehung des Besitzes. Nur auf dem Wege des revolutionären Kampfes werde die Arbeiterschaft zu Freiheit und Brot kommen. (Lebhafter Beifall bei den Kom⸗ munisten.)

Abg. Gertrud Hanna (Soz.): Wir teilen die Ansicht des Preußischen Ministerpräsidenten Braun in seinem Brief an die Reichsregierung, daß das Arbeitslosenproblem das Zentralproblem unserer inneren Politik ist. In diesem Sinne haben wir schon seit Jahren gewirkt und werden wir auch in diesem Landtag arbeiten. Wir haben einen Antrag über das Arbeitsbeschaffungsproblem ein⸗ gebracht, der sich mit den Vorschlägen der Gewerkschaften auf dem außerorbentlichen Gewerkschaftskongreß am 13. April deckt. Wer Verantwortungsgefühl gegenüber dem Volke besitze, fühle sich ver⸗

flichtet, das Elend der Erwerbslosigkeit zu bekämpfen. Leider shene weite Kreise der Bevölkerung gar nicht mehr erschüttert zu ein über die steigenden Arbeitslosenziffern. Man nehme die Mit⸗ teilungen darüber schon beinahe so auf wie den Wetterbericht. Die S. P. D. wisse daß eine . Kürzung der Arbeitszeit nicht die Wirkungen haben werde, die man eb weil schon so stark kurz earbeitet werde. Trotzdem werde allerdings noch vielfach auch deberarbeit geleistet. Ja, es werde sogar noch Nachtarbeit für Frauen bewilligt, obwohl dies seit 40 Jahren bereits verboten sei. Wenn die S. P. D. die Forderung der Arbeitszeitkürzung mit er⸗ hebe, dann vor allem auch aus psychologischen Gründen und um die Ueberarbeit gründlich zu beseitigen sowie, weil in den ratio⸗ nalisierten Betrieben die Arbeit heute so stark anstrenge, daß schon deshalb kürzer gearbeitet werden müsse als früher. Man habe z. B. ermittelt, daß beim heutigen Arbeitsbetrieb eine Steno⸗ wpistin, die Tag für Tag an der Schreibmaschine arbeite, ihre Arbeitskraft in 10 Jahren erschöpft haben würde, wollte man nicht eine Kürzung der Arbeitszeit entsprechend der Maschinisierung herbeiführen. Die Entwicklung der Technik und Rationalisierung dürfe nicht allein auf Kosten der Arbeitskraft sich vollziehen. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Dabei sollte das Interesse an der Erhaltung und Steigerung der Kaufkraft bei allen Parteien gleich groß sein. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sei zwar im wesentlichen Reichssache; aber Preußen müsse seinen Einfluß auf das Reich ausüben und auch unmittelbar Arbeitsgelegenheiten schaffen. Die Einzelforderungen der Kommunisten deckten sich zum großen Teil mit den Beschlüssen des außerordentlichen Ge⸗ werkschaftskongresses und seien also auch Forderungen der S. P. D. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dürfe nicht an der Erklärung scheitern: „Wir haben kein Geld.“ Mit dem Geschrei „Das ist Inflation!“, hinter dem vielfach nur Mangel an Mut stecke, könne man nicht einfach alle Geldbeschaffungspläne abtun, wie man es jetzt mit der Idee einer Prämienanleihe tue. Im Subventions⸗ wesen des Reichs, auch bei der Osthilfe, seien oft öffentliche Gelder unzweckmäßig verwendet worden, die man besser gegen die Arbeits⸗ losigkeit einsetzen sollte. Die Rednerin zählt dann die verschiedenen Möglichkeiten der Arbeitsbeschaffung, wie Siedlungstätigkeit, Ver⸗ wendung von Hauszinssteuermitteln auch für die Instandsetzung der Altwohnungen, Schutzvorrichtungen gegen Hochwassergefahr usw., auf. Notwendig seien aber auch internationale Maßnahmen, weil das Arbeitslosenproblem ein internationales sei. Nur eine deutsche Regierung, die im Ausland Vertrauen genieße, werde in ihrem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit die Hilfe bekommen, die gewisse ausländische Staaten noch geben könnten. Endgültig könne allerdings die Arbeitslosigkeit nur überwunden werden durch Aenderung des bestehenden Wirtschaftssystems. Auf die Dauer würden es sich die Volksgenossen nicht gefallen lassen, daß nur die Verluste sozialisiert werden. Da die Sozialdemokratie für die Anderung des Wirtschaftssystems kämpfe, würden immer mehr Volksgenossen sich ihr anschließen. Autarkie und Arbeitsdienst⸗ ü. lehnten die Sozialdemokraten in Uebereinstimmung mit den reien Gewerkschaften ab. Etwas anderes sei es mit dem frei⸗ willigen Arbeitsdienst, der allerdings nicht zum Lohndruck und zur Zerstörung der Tarifpolitik führen dürfe. Die S. P. D. trete grundsätzlich für die Aufrechterhaltung der Arbeitslosenversicherung ein. Die S. P. D. habe ihre Vorschläge zu allen diesen Fragen ge⸗ macht und sei bereit, auch an den Vorschlägen der anderen objektiv mitzuarbeiten, aus Verantwortungsgefühl gegenüber Volk und Staat und aus Taktgefühl mit den Opfern des jetzigen Wirtschafts⸗ ystems, das die S. P. D. ablehne. (Beifall bei den Sozial⸗ demokraten.)

Abg. Lohse (Nat. Soz.) erklärt: Wir Nationalsozialisten halten die Anträge der kommunistischen Fraktion für grundsätzlich so bedeutungsvoll, daß wir sie nicht heute in der Spezialdebatte, sondern morgen in der politischen Aussprache in der General⸗ debatte besprechen wollen, weil sie nur in Verbindung mit der Politik der bisherigen Regierung behandelt werden können. (Bei⸗ fall rechts.)

Abg. Hebborn (Zentr.) weist auf die wiederholten Kür⸗ zungen der Unterstützungssätze der Erwerbslosen hin. Dies be⸗ deute eine außerordentliche Verschlechterung der Lage der Wohl⸗ fahrtsempfänger. Auch wir bedauern, so betont der Redner, diese erhebliche Verschlechterung der Unterstützungssätze. Gewiß trägt die Finanzlage in Reich, Ländern und Gemeinden in der Haupt⸗ sache die Schuld daran. Zu bedauern ist es aber, daß es noch Leute gibt, denen diese Kürzung der Unterstützungssätze noch nicht weit genug geht. Es gibt sogar Personen, die sagen, es müsse ein⸗ mal Schluß gemacht werden mit diesen Unterstützungen. Dagegen müssen wir uns mit allen Kräften wenden. Etwas derartiges fordern besonders Leute, die selbst noch in guten Einkommens⸗ verhältnissen sind. Die Mittel für die Aermsten der Armen müssen auch in dieser Zeit unter allen Umständen beschafft werden. (Sehr wahr!) Die Gemeindefinanzen sind durch die Wohlfahrts⸗ ausgaben vollständig ruiniert worden. Solingen beispielsweise

ibt für Wohlfahrtszwecke mehr aus, als an Steuern überhaupt gereinkommen. Wir bedauern, daß man in Preußen noch nicht zu einer gerechten Schlußsummenverteilung gekommen 2 Die wichtige Frage der Schaffung von Arbeitsgelegenheit wo len wir mit allem Ernst aufnehmen, wir müssen uns aber klar sein, daß Notstandsarbeiten sehr viel teurer kommen als die Unterstützung der Erwerbslosen. Vor allem sollten bei der Arbeitsbeschaffung solche Arbeiten bevorzugt werden, bei denen möglichst viele Hand⸗ arbeiter beschäftigt werden können, wie beim Wohnungsbau, Land⸗ Kanalbauten usw. Wenn Privatunternehmer solche auten ausführen, müssen ihnen Krediterleichterungen gewährt werden, besonders den Klein⸗ und Mittelbetrieben. Es hat sich ee. daß Klein⸗ und Mittelbetriebe gegenüber den Krisenerscheinungen widerstandsfähiger sind als Großbetriebe. An der Frage der Verkürzung der Arbeitszeit werden wir nicht vorbeikommen. Durch Ausdehnung des freiwilligen Arbeitsdienstes ist es sehr wohl möglich, diese Leute in produktive Arbeit zu bringen. Freilich können wir damit nicht die gesamte Krise be⸗

seitigen, aber wir können viele Erleichterungen schaffen. In

diesem Sinne ist das Zentrum bereit, an die Prüfung dieser An⸗ träge vPehtüichc und, soweit möglich, sie auch zu unterstützen. (Beifall.)

Abg. Koenen (Komm.) erklärt, die beiden Vorredner hätten an dem wichtigsten Problem vorbeigeredet. Die Steigerung der Arbeitslosigkeit jetzt im Frühjahr sei der völlige Bankerott der bisherigen Politik des Zentrums und der Sozialdemokraten. Warum hätten denn Brüning, Stegerwald und Hirtsiefer diese jetzt hier vorgetragenen Gedanken nicht längst in die Tat um⸗ gesetzt? Die Sozialdemokraten hätten die Arbeiter doch erst in dieses Rationalisierungselend hineingestürzt. Und durch Lohn⸗ abbau könne man die Kaufkrast doch nicht steigern. Die Sozial⸗

demokratie quetsche die Arbeiter zugunsten der Bourgeoisie immer.

weiter aus. Nicht die Forderungen der klugen sozialistischen Ge⸗ werkschaftsführer, seien ausschlaggebend, sondern ihre Durch⸗ setzung. Diese könne aber nur durch Kampf erfolgen. Die ganze Selbstverwaltung der Arbeitslosenversicherung stehe nur auf dem Papier, bestehe nur darin, daß wieder einige sozialdemokratische Bonzen Posten besetzen. Eine Arbeitslosenversicherung müsse auf Kosten der Arbeitgeber und des Staates durchgeführt werden. Die Sozialdemokratie wolle ihre bisherige Politik nur verschleiern. Der Redner übt weiter scharfe Kritik an den Anträgen der Sozialdemokraten, die damit nur bewußte Betrüger der Arbeiter⸗ schaft seien.

Vizepräsident Wittmaack erteilt dem Redner nachträglich einen Ordnungsruf, weil er die Sozialdemokraten bewußte Be⸗ trüger der Arbeiterschaft genannt habe.

Abg. Rüffer (D. Nat.) erinnert an seine schon vor elf Jahren hier gemachten Vorschläge zur Behebung und Linderung der Not der Arbeitslosen, die durch finanzielle Unterstützung, aber auch durch produktive Arbeitslosenfürsorge erfolgen könne. Die Erwerbslosenversicherung sei unter der Annahme einer Er⸗ Seee en2 von einer Million unter Mitwirkung der Deutsch⸗ nationalen geschaffen worden. Man habe sich damals freilich be⸗ züglich der Zahl geirrt. Hätte man seine Vorschläge hinsichtlich der Arbeitsdienstpflicht verwirklicht, dann wäre die Arbeitslosig⸗ keit sicherlich nicht so groß geworden. Schon vor Jahren, habe er, der Redner, betont, daß die Erwerbslosigkeit eine große politische Bedeutung habe. Schuld daran sei in erster Linie das November⸗ system. Sodann sei die Erwerbslosigkeit aber auch eine inter⸗ nationale Erscheinung geworden unter dem Zwang der deutschen Reparationszahlungen. Die Gewerkschaften aller Schattierungen in Deutschland hätten die Durchführung der Rationalisierung nach amerikanischem Muster befürwortet. So lange das jetzige ungesunde Wirtschaftssystem in der Welt bestehe, so lange sei eine Gesundung auch in Deutschland nicht möglich. Das Ergebnis der Politik des Novembersyostems sei der finanzielle’ und jetzt auch der politische Zusammenbruch. Mit Reden könne die Erwerbs⸗ losigkeit nicht beseitigt werden, sondern nur durch die Tat. Wären die deutschnationalen Forderungen seinerzeit erfüllt worden, so stünden wir heute ganz anders da. Der Hebel müsse aber ganz woanders angesetzt werden, nämlich am Versailler Vertrag. Unsere finanzielle Auspressung müsse ein Ende haben. Die Kommunisten verlangten Beseitigung des Kapitalismus, ver⸗ gäßen aber, daß die Vorschläge Italiens vom vorigen Jahr auf der Linie des Kapitalismus lägen. Die Vorbedingung für eine Gesundung sei Freiheit nach außen. Sodann müsse alles daran gesetzt werden, die Landwirtschaft wieder rentabel zu machen. (Zu⸗ rufe rechts: Und das Hand werk!) Der Redner kündigt ent⸗ sprechende Anträge seiner Fraktion an. Fänden sie Annahme, dann würde die schlimmste Not beseitigt werden. Ueber der Alt⸗ und Neusiedlung stehe der Bankerott. Siedlung sei durchaus gut, aber es müßten die außenpolitischen Voraussetzungen dafür ge⸗ schaffen werden. Im Westen schreie der Mensch nach Raum, im Osten schreie der Raum nach Menschen. Es sei höchste Zeit, daß allmählich wieder eine West⸗Ostwanderung einsetze, nachdem in den letzten Jahren rund sechs Millionen vom Osten nach dem Westen gewandert seien. Man habe eben verkehrte Maßnahmen ergriffen, das System sei falsch gewesen. Jetzt sei dies System endlich beseitigt. Wenn aber der Bolschewismus, wie er sich in Rußland auswirke, auf den Lebensbaum des deutschen Volkes aufgepflanzt werde, dann komme es zum Untergang des deut⸗ schen Volkes.

Darauf werden die Anträge dem Hauptausschuß über⸗ wiesen.

Die nationalsozialistischen Anträge über die Geschäfts⸗ ordnung gehen an den Geschäftsordnungsausschuß.

Donnerstag 11 Uhr: Politische Aussprache. Schluß 6 ¼ Uhr.

Parlamentarische Nachrichtemn.

Die Sitzung des Sozialpolitischen Ausschusses des Reichs⸗ tags, die gestern vormittag stattfinden sollte, ist auf Donners vormittag verschoben worden. 8—

Der Aeltestenrat des Preußischen Landtags erörterte gestern den Arbeitsplan des Hauses. Präsident Kerrl machte den Abgeordneten Mitteilung von den Maßnahmen, die er zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung des Hauses getroffen habe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese Maßnahmen ausreichend sein würden und betonte, daß er sich voll verantwortlich fühle für die Sicherheit der Abgeordneten und die Würde des Hauses. Zu den getroffenen Maßnahmen gehört, wie sich in der Aeltestensitzung ergab, auch die Bestellung einer Landtagswache. Ein kommu⸗ nistischer Vertreter fragte, ob es sich hier um eine von den National⸗ sozialisten gestellte Wache handele oder welche Personen sonst die Wache darstellten. Präsident Kerrl teilte mit, es handele sich um Schutzpolizeibeamte in Zivil, die er vom zuständigen Polizei⸗ revier angefordert hätte. Auf die Bemerkung der Kommunisten: „Also die Systempolizei des Herrn Weiß!“ erwiderte Abg. Kube (Nat. Soz.), man könne dem Präsidenten nur dankbar ein, daß er sich an die ordentlichen Behörden halte. Er wisse nicht, ob die Kommunisten besonders froh wären, wenn an Stelle des Herrn Weiß jemand anders über die Polizei verfügen könnte. Ferner teilte der Präsident mit, daß er in Zukunft das Klatschen nicht beanstanden werde, eine Neuerung, gegen die vom Zentrum und den Sozialdemokraten gewisse Bedenken erhoben wurden. In der Aussprache protestierten besonders die Kommunisten grundsätzlich gegen die vom Präsidenten verfügten Absperrungsmaßnahmen. Auch die Vertreter der übrigen Parteien äußerten den Wunsch, daß den Abgeordneten Gelegenheit gegeben werde, Besucher zu

empfangen, weil man die Verbindung von Abgeordneten und Wählern im Parlamentsgebäude nicht gänzlich unterbrechen könne. Prösident Kerrl sagte gewisse Erleichterungen zu und er⸗ klärte im übrigen, er nehme an, daß ohnehin kein Anlaß bestehen werde, diese Absperrungen längere Zeit aufrechtzuerhalten. Bei den Verhandlungen über die Geschaäftslage des Hauses wurde vorläufig vereinbart, heute noch im Plenum die politische Debatte ’2 beginnen und sie mit dreistündiger Redezeit für die Fraktionen is Freitag zu Ende zu führen. Am Freitag würden die Abstim⸗ mungen erfolgen. Obwohl der Aeltestenrat nach der heutigen Plenarsitzung nochmals über die weitere Geschäftslage verhandeln will, verlautete doch schon aus der Vormittagssitzung, daß der Landtag sich am Freitag bis zum 21. Juni vertagen wolle mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen in Hessen. Denn die Wahl des Ministerpräsidenten soll nach Vorschlägen der National⸗ sozialisten erst nach der Hessenwahl auf die Tagesordnung gestellt werden. Die Kommunisten behielten sich hierzu ihre Entschei⸗ dungen vor, während die übrigen Parteien sich einverstanden er⸗ kärten. Die Schlägerei in der letzten Plenarsitzung des Land⸗ tags wurde in der Aeltestenratssitzung des Landtags gleichfalls noch einmal erörtert. Da die Nationalsozialisten und Kommunisten, die zusammen über die Mehrheit im Landtag verfügen, bei ihre

Auffassung blieben, daß sie kein Interesse an einer geschäfts⸗ ordnungsmäßigen Weiterverfolgung der Dinge hätten, kam es hierüber zu keinen Beschlüssen. Die Sozialdemokraten kündigten an, daß der bei den Schlägereien erheblich verletzte Abg. Jürgensen (Soz.) den preußischen Fiskus, vertreten durch den Präsidenten des Landtags, auf Schadensersatz verklagen wolle, um durch ein grund

särlcges Urteil feststellen zu lassen, daß der Präsident des L

ür die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit im Land

tag auch die zivilrechtliche Verantwortung trage. Der Aeltestenrattrat gestern nach der Plenarsitzung des Landtags nochmals zu einer kurzen Sitzung zusammen, in der im wesent

lichen der Beratungsplan bestätigt wurde, den der Aeltestenra 8

schon am Vormittag in Aussicht genommen hatte. Danach wir die am Donnerstag vormittag beginnende politische Aussprach

voraussichtlich bis Freitag ——1*

die Abstimmungen am Freitag nachmittag ihr Ergebnis finden. De

Landtag wird sich dann, wie bereits angekündigt, bis Dienstag, den 21. Juni, vertagen. Was in dem zweiten Junitagungsabschnitt erledigt werden soll, steht zur Zeit noch nicht fest, dürfte aber vo 1 dem weiteren Verlauf der Dinge im Reich nicht unwesentlich ab⸗ hängen. Besonders gilt das von der Wahl des Ministerpräsi⸗ denten und der Erledigung des Preußischen Etats für 1932. 3

Statistik und Volkswirtschaft. Deutsche Seefischerei und Bodenseefischerei

im April 1932 (Fangergebnisse usw.). 1 Von deutschen Fischern und von Mannschaften deutscher Schiffe

gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal⸗ und andere Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.

(In dieser Nachweisung bedeutet 0. bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt sind, die Zahlen aber unter 100 kg bzw. 100 RM liegen.)

Ostsee eeinschl. Haffe)

Wert in

Nordsee

Wert in 100 kg 1000 Ra.

Seetiere und davon

gewonnene Erzeugnisse 100 kg

I. Fische.

““ 683 1“ 11ö1ö1“ 779 Kabeljau, 1. Sorte.. 344 1 223 3. 547 Isländer 109 307 a. d. Barentssee 3 107 fisch, 1. Sorte.. 40 2. 22 3. ö“ 244 4. u. 5. Sorte 3 427 Isländer.. 8 455 a. d. Barents⸗ Eö“ 1 140 Wittling (Weißling, Mer 3 937 Seelachs (Köhler): n¹]; 2 163 Isländer 10 693 a. d. Barentssee... 9 Pollack (Heller Seelachs) 150 EE11““ 1 475 ö11*¹ 355 Rotbarsch: (Gold⸗) Nordsee .. 36 Feläander . .. .. 7 282 a. d. Barentssee... 114 Katfisch (Austernfisch).. 425 Seeteufel (Angler)... 144 Knurrhohn. 143 Scholle, 1. Sorte.. 18 3. u. 4. Sorte. 768 lebend .„ . . 1 738 Isländer.. 153 a. d. Barentssee 248 Scharbe (Kliesche)).. 123 Butt (Flunder) . 147 Seezunge. 28 Rotzunge . .. .... 807 Limande (echte Rotzunge) 282 Seih 213 Steinbutt 39. Tarbutt (Glattbutt). 45 e1252. 470 öe—“ 374 Lachs und Meerforelle 1 324 Aal (Flußaal).. 8 Hecht (Flußhecht) .. SGäan“ Kaulbarsch (Sturen). Brassen (Blei, Plieten). Plötze (Rotauge) .. BEEö““ Weißfisch (Giester). Verschiedee.. zz usammen

18 154 1 922

8 8

—y— —2SS9lS

Sssnsa 10Sg dO bdS U S

Sche

8 SoSÖSSSS

L 2S 0 ,— II1III 11111

008ꝙ,Sg0S50.—

eS.

111

0

SSNEDSSdo boeoreeeooe SdondodoSer

—2r. Oee docebob——

165 463 II. Schal

Hummer .. 8 4 41 Kaiserhummer . Taschenkrebse 8 II L““ rabben (Garneelen) . . 9 396

zusammen 9 443¹ 145,2

nittag beendet werden und durch

zusammen

1000 NM

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗

““

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 127 vom 2. Juni 1932.

Ostsee (einschl. Haffe)

Wert in 100 kg -1000 R.

Nordsee

Wert in 100 kg 1000RM

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

III. Andere Seetier

Delphine, Seehunde, Wildenten usw...

Iv. Erzeugnisse von Seetieren. Salzheringe . 1 Fischrogen. . 8 695 1,9 Fischlebern.. 43 92 Fischtran.. 2 366 62,0 Seemoos . zusammen 3 104 64,1

178 010 2131,0 225 661 3 007,5

zusammen I IV Nord⸗ und Ostsee

Bodensee und Rheingebiet.

Wert in

100 kg 1000 RM

Fische

Blaufelchen... 1u Gangfischhee.. 8 G Sand⸗(Weiß⸗) Felchen . theinlachs (Salmen). ebb55 Pecste 11“ arsche (Egli, Krätzer)... öEEE¹ Weißfische (Alet, Nase usw.) Sonstige Fischee .

.„ 22 252292à229292b2—29222—2 2 2 92 22292à22⸗22 % 2 99 9 9 229 2—42 b 09299b929b 9ᷓãs99 —2 2s 2 2b222⸗

Berlin, den 2. Juni 1932.

Sctatistisches Reichsamt. J. V.: Dr. W. Grävell.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 2. Juni 1993323.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 2. Juni auf 50,75 (am 1. Juni 51,00 ℳ)

—2

Wochenübersicht der Reichsbank vom 31. Mai 1932 (in- Klammern + und im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva. RM 1. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu

1392 Reichsmark berechhtetetee 862 721 000) (+ 6 437 000

uund zwar:

Goldkassenbestand

Golddepot (unbelastet) bei

aausländischen Zentralnoten⸗ 1“ 85„58 87 667 000

Bestand an deckungsfähigen Devisen.. .. 128 552 000

(s— 6 078 000)

Reichsschatzwechslen.. 18 240 000 (+ 16 690 000)

sonstigen Wechseln und Schecks 2 990 233 000 deutschen Scheidemünzen....

RM 775 054 000

(+ 192 892 000) 224 848 000 (— 108 595 000) 2 693 000

(— 8 343 000) Lombardforderungen... 257 253 000 (darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ (+† 162 103 000) wechsel RM 29 305 000) vbb11ö11A4“*“ 363 472 000 1 911 000)

804 796 000 (+ 21 405 000)

150 000 000 (unverändert)

59 254 000 (unverändert)

40 235 000 (unverändert) o) sonstige Rücklageon 317 937 000

(unverändert) 3 960 563 000 (+ 221 288 000)

430 559 000 (+ 65 993 000)

694 260 000 (s— 8859 000)

Zu der vorstehenden Uebersicht teilt „W. T. B.“ mit: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Mai 1932 hat sich in der Ultimowoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 373,6 Mill. auf 3629,2 Mill. Reichsmark erhöht, im einzelnen die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks um 192,9 Mill. auf 2990,2 Mill. RM, die Bestände an Reichsschatzwechseln um 16,7 Mill. auf 18,2 Mill. RM und die Lombardbestände um 162,1 Mill. auf 257,3 Mill. RM. An Reichs⸗ banknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 239,9 Mill. RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an

gSeichsbanknoten um 221,3 Mill. . 3960,6 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 18,6 Mill. auf 413,3 Mill. RM erhöht. Dementsprechend haben sich die Bestände der Reichsbank an Ren⸗ tenbankscheinen auf 13,9 Mill. RM ermäßigt. Die fremden Gelder eigen mit 430,6 Mill. RM eine Zunahme um 66 Mill. RM. Die 1 stäͤnde an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 0,4 Mill. auf 991,3 Mill. RM erhöht. Im einzelnen haben die Goldbestände um 6,4 Mill. bis 88 862,7 Mill. RM zugenommen und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 6 Mill. bis auf 128,6 Mill. RM abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen betrug am Ultimo 25 vH gegen 26,5 vH am 23. Mai d. J. .“ gon den Abrechnungsstellen wurden im Monat Mai abgerechnet: RM 4 085 000 000. Die Giroumsätze betrugen in Einnahme und Ausgabe RM 39 626 000 000.

Noten anderer Banken..

sonstigen Aktiven..

Passiva. 14“*“

Reservefonds: a) gesetzlicher Reservefondds..

111“; 8 3. Betrag der umlaufenden Noten.. 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten..

5. Sonstige Passiva

In Berlin sestgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten

Telegraphische Auszahlung.

2. Juni 1. Juni 8 Geld Brief Geld Brief Buenos⸗Aires. 1 pap. Pes. 0,958 0,962 0,968 0,972 Canada 1 kanad. 5 3,696 3,704 3,696 3,704 Istanbul. 1 türk. Pfund 2,018 2,022 2,018 2,022 Japan 1 Pen 1,359 1,361 1,339 1,341 Kairo 1 ggppt. Pfd.] 15,91 15,95 15,89 15,93 Z“ 15,50 15,54 15,48 15,52 New YVork 1 4,209 4,217 4,209 4,217 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,324 0,326 0,324 0,326 Uruguau 1 Goldpeso 1,798 1,802 1,818 1,822 Amsterdam⸗ 8

Rotterdam 100 Gulden 170,78 171,12 170,78 171,12 Athen 100 Drachm. 2,797 2,803 2,797 2,803 Brüssel u. Ant⸗

werpen 100 Belga 58,89 59,01 58,92 59,04 Bucarest 100 Lei 2,528 2,534 2,528 2,534 Budapest 100 Pengö Danzigg 100 Gulden 82,62 82,78 82,62 82,78

elsingfors. 100 Fmk. 7,163 7,177 7,173 7,187 Italien 100 Lire 21,62 21,66 21,62 21,66 Jugoslawien.. 100 Dinar 7,423 7,437 7,423 7,437 Kaunas, Kowno 100 Litas 42,01 42,04 42,01 42,09 Kopenhagen. 100 Kr. 84,77 84,93 84,72 84,88

Lissabon und Oporto. 100 Escudos 14,14 14,16 14,144 14,16 2u 100 Kr. 77,22 77,38 77,22 77,38 Hnris.F.. 100 Frs. 16,61 16,65 16,61 16,65 100 Kë. 12,465 12,485 12,465 12,485 eykjavik

(Jsland) 100 isl. Kr. 69,68 69,82 69,68 69,82 Rigaa .7100 Latts 79,72 79,88 79,72 79,88 Schweiz 100 Frs. 82,39 82,55 82,39 82,55 Sofia 1100 Lewa 3,057 3,063 3,057 3,063 Spanien 100 Peseten 34,77 34,83 34,77 34,83

Stockholm und 88 Gothenburg. 100 Kr. 79,57 79,73 79,72 79,88

Tallinn (Reval, Estland). .. 100 estn. Kr. 109,39 109,61 109,39 109,61

Wien. 100 Schilling! 51,95 52,05 51,95 52,05

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

8 2. Juni Juni 8 Geld Brief Geld Brief Notiz 20,38 20,46 20,38 20,46 für 16,16 16,22 16,16 16,22 Gold⸗Dollars .J 1 Stück 4,185 4,205 4,185 4,205 Amerikanische:

1000 5 Doll. 4,20 4,22 4,20 4,22 2 und 1 Doll. 1 4 4,20 4,22 4,20 4,22 Argentinische 1 Pap.⸗Peso 0,87 0,89 0,88 0,90 Brasilianische. 1 Milreis 0,27 0,29 0,27 0,29 Canadische.. 1 kanad. 9 8,67 3,69 3,67 3,69 Englische: große 1 £ 15,46 15,52 15,44 15,50 1 u. darunter 1 £ 15,46 15,52 15,44 15,50 Türkische . 1 türk. Pfund 1,99 2,01 1,99 2,01 Belgische.. 100 Belga 58,73 58,97 58,76 59,00 Bulgarische 100 Lewa —. Dänische.. 100 Kr. 84,58 84,92 84,53 84,87 Danziger.. 100 Gulden 82,43 82,77 82,43 82,77 Estnische.. 100 estn. Kr. 108,78 109,22 108,78 109,22 100 Fmk. 7, 7,14 1 7,15 ranzösische 100 Frs. 16,5 16,63 16,57 16,63 Holländische. 100 Gulden 170,41 171,09 170,41 171,09 Italienische: gr. 100 Lire 21,56 21,64 21,56 21,64 100 Lire u. dar. 100 Lire 21,56 21,64 21,56 21,64 Jugoslawische . 100 Dinar 7,31 7,35 I Lettländische.. 100 Lats ges er Se Litauische 100 Litas 41,72 41,88 41,72 41,88 Norwegische . 100 Kr. 77,05 77,05 77,35 Oesterreich.: gr. 100 Schilling 100 Sch. u. dar. 100 Schilling Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei 2,495 2,495 2,515 unter 500 Lei 100 Lei 2,465 2,465 2,485 Schwedische .. 100 Kr. 79,39 79,54 79,86 Schweizer: gr. 100 Frs. 82,21 82,21 82,53 100 Frs. u. dar. 100 Frs. 82,21 82,21 82,53 Spanische *). 100 Peseten 34,63 34,63 34,77 Tschecho⸗slow. 5000 u. 1000 K. 100 Kë. 12,41 12,41 12,47 500 Kr. u. dar. 100 K 12,43 12,43 12,49 Ungarische. 100 Pengö

*) nur abgestempelte Stücke.

Sovereigns 8* 20 Fres.⸗Stücke

Ostdevisen. 1.“ Auszahlungen. 100 Zl. 47,25 47,45 47,25 47,45 100 Zl. 47,25 47,45 47,25 47,45 100 Zl. 47,25 47,45 47,25 47,45

Notennotierungen. 1 47,00 47,40

Warschau Posen .. Kattowitz

Polnische .100 Zl. 1 47,00 47,40

Berlin, 1. Juni. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗- und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, grob 36,00 bis 37,00 ℳ, Gerstengraupen, mittel 38,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengrütze 32,00 bis 33,00 ℳ, Haferflocken 37,00 bis 38,00 ℳ, Hafergrütze, gesottene 40,00 bis 41,00 ℳ, Roggen⸗ mehl 0 70 % 32,00 bis 33,00 ℳ, Weizengrieß 47,00 bis 48,00 ℳ, Hartgrieß 41,00 bis 42,00 ℳ, Weizenmehl 37,00 bis 43,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.-⸗f.⸗n. 44,00 bis 49,00 ℳ, Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 49,00 bis 57,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 29,00 bis 32,00, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 32,00 bis 35,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 22,00 bis 23,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 27,00 bis 28,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 30,00 bis 33,00 ℳ, Linsen, mittel. letzter Ernte 33,00 bis 36,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 36,00 bis 62,00 ℳ, Kartoffel⸗ mehl, superior 33,00 bis 34,00 ℳ, Bruchreis 20,00 bis 21,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 30,00 bis 35,00 ℳ, Java⸗Tafelreis, glasiert 42,00 bis 56,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra choice 100,00 bis 104,00 ℳ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 54 00 bis 58,00 ℳ, Sultaninen Kiur Caraburnu ¼ Kisten 116,00 bis 120,00 ℳ, Korinthen choice, Amalias 110,00 bis 114,00 ℳ, Mandeln, süße, courante, in Ballen 206,00 bis 216,00 ℳ, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 230,00 bis 236,00 ℳ, Zimt (Kassia ganz) ausgewogen 210,00 bis 220,00 ℳ, Pfeffer, schwarz, Lampong, ausgewogen 190,00 bis 200,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 206,00 bis 226,00 ℳ,

Rohkaffee Santos Superior bis Extra e 328,00 bis 340,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 360,00 bis 480,00 ℳ, Röst⸗ kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 418,00 bis 434 00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 470,00 bis 620,00 ℳ, Röst⸗ roggen, glasiert, in Säcken 36,00 bis 37,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 36,00 bis 37,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 46,00 bis 49,00 ℳ, Kakao, stark entölt 164,00 bis 210,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 220,00 bis 270,00 ℳ, Tee, chines. 650,00 bis 750,00 ℳ, Tee, indisch 840,00 bis 1080,00 ℳ, Zucker, Melis 68,00 bis 69,00 ℳ, Zucker, Raffinade 69,50 bis 71,00 ℳ, Zucker, Würfel 74,50 bis 80,50 ℳ, Kunsthonig in ½ kg-Packungen 74,00 bis 76,00 ℳ, Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 82, is 100,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 70,00 bis 80,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 ½ kg 68 00 bis 77,00 ℳ, Pflaumenkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 84 00 bis 88,00 ℳ, Erdbeerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 110,00 bis 120, 00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 66,00 bis 73,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 6,70 bis 7,70 ℳ, Steinsalz in Packungen 8,80 bis 12, 60 ℳ, Siedesalz in Säcken 9 68 bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen 10,80 bis 14,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 81,00 bis 86 00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 82,00 bis 87,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 70,00 bis 72,00 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 70,00 bis 72,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 91,00 bis 93,00 ℳ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 85,00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1 120,00 bis 124,00 ℳ, II 102,00 bis 114,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I 140,00 bis —,— II 126,00 bis 138,00 ℳ, Molkereibutter Ia in Tonnen 248,00 bis 252,00 ℳ, Molkereiburter Ia gepackt 258,00 bis 264,00 ℳ, Molkerei⸗ butter IIa in Tonnen 232,00 bis 240,00 ℳ, Molkereibutter IIa ge⸗ packt 242,00 bis 250,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 280,00 bis 284,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 290,00 bis 294,00 ℳ, Speck, inl., ger., 120,00 bis 140,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 72,00 bis 84,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 130,00 bis 150,00 ℳ, echter Gouda 40 % 108,00 bis 116,00 ℳ, echter Edamer 40 % 108,00 bis 116,00 ℳ, echter Emmenthaler, vollfett 260,00 bis 288,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 98,00 bis 108,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 18,50 bis 19,50 gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 94,00 ℳ.

Speisefette. Bericht der Firma Gust.

& Sohn, Berlin C2, 1. Juni. Butter: Die g wurde in den ersten Tagen dieser Woche durch den Ultimo stark beeinflußt und war der Absatz recht schwach. Die Zufuhren sind weiter groß geblieben. Die Eingänge zeigen jedoch eine Qualitäts⸗ verbesserung; der größte Teil der Ware besteht jetzt aus reiner Grasbutter. Während die Butter aus den Reondstaten und aus Litauen recht billig und dringend angeboten wird, liegt der dänische Markt fester, denn England hat infolge des sehr günstigen Ein⸗ standspreises in Dänemark stark gekauft, so daß die Schillingerlöse um mehrere Punkte angezogen haben. Die Verkaufspreise des Großhandels sind heute (in 1⸗Zentner⸗Tonnen pro 100 Pfd.): In⸗ landsbutter, 1. Qualität, 124 bis 126 RM, II. Qualität, 117 bis 120 RM, Auslandsbutter, dänische, 139 bis 142 RM; kleinere Packungen entsprechender Aufschlag. Margarine 8 Auch das Margarinegeschäft verläuft weiter in vuhigen Bahnen und ist der Absatz unbefriedigend. Bericht der Firma Gebr. Gause, Berlin, 1. Juni. Schmalz: Der amerikanische Schmalzmarkt verharrte in seiner trägen Haltung bei leicht 812 gebenden Preisen. Die Konsumnachfrage ist unverändert still. Die heutigen Notierungen sind: Prima Westernschmalz 31,50 ℳ, amerikanisches Purelard 33,50 bis 34,50 ℳ, Berliner Braten⸗ schmalz 37 ℳ, deutsches Schweineschmalz 42 ℳ, Liesenschmalz 40 ℳ.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten. Devisen.

Danzig, 1. Juni. (W. T. B.) (Alles ih Danziger

Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,20 G., 57,32 B., 100 Deutsche Reichsmark —,— G., —,— B. Amerikanische (5⸗ bis 100⸗Stücke) —,— G., —,— B. Schecks: London 18,75 G., 18,79 B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,21 G. 5733 B. Lelegraphische: London 18,75 (G., 18,79 V., Paris 20,10 G., 20,14 ½¼ B., New York 5,09,36 G., 5,10,38 B., Verlin

98

Wien, 1. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 287,70, Berlin 167,90, Budapest 124,29 ½, Kopenhagen 140,50, London 25,95, New York 709,20, Paris 27,97, Prag 21,04 ½, Zürich 139,00, Marknoten 167,50, Lirenoten 37,06, Jugoslawische Noten 12,24, Tschecho⸗ slowakische Noten 21,02, Polnische Noten 79,25, Dollarnoten 706,50, Ungarische Noten —,— *), Schwedische Noten 132,70, Belgrad 12,516. ) Noten und Devisen für 100 Pengö.

Hrag, 1. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 13,67 ¾, Berlin 800,50, Zürich 680 ⅞, Oslo 617,50, Kopenhagen 675,25, London 123,93 ¼, Madrid 280,00, Mailand 173 ⁄, New

ork 33,70, Paris 133,15, Stockholm 635,50, Wien 473 ⁄,

1

Karknoten 792,00, Polnische Noten 377,75, Belgrad 59,25, Danzig 663,00.

Budapest, 1. Juni. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,454, Berlin 136,20, Zücich 111,10, Belgrad 10,09.

London, 2. Juni. (W. T. B.) New York 368 ¾, Paris 93,28, Amsterdam 908,75, Brüssel, 26,34 ½, Italien 71,75, Berlin 15,58 ½, Schweiz 18,81, Spanien 44,75, Lissabon 109 ⁄8, Kopenhagen 18,29, Wien 37,50 B., Istanbul 775,00 B., Warschau 32,87, Buenos Aires 34,25, Rio de Janeiro 487,00.

Paris, 1. Juni. (W. T. B.) (Schlußkurse, amtlich.) Deutschland —,—, London 93,30, New York 25,32 ½, Belgien 354,00, Spanien 208,75, Italien 130,00, Schweiz —,—, Kopen⸗ hagen 507,50, Holland 1027,50, Oslo —,—, Stockholm 496,00, Prag 75,30, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad 43,20, Warschau —,—.

Paris, 1. Juni. (W. T. B.) (Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr.) Deutschland —,—, Bukarest —,—, Prag 75,30, Wien —,—, Amerika 25,32 ¾, England 93,27, Belgien —,—, Holland 1027,50, Italien —,—, Schweiz —,—, Spanien 208 %, —,—, Kopenhagen —,—, Oslo —,—, Stockholm 483,00,

elgrad —,—.

Amsterdam, 1. Juni. (W. T. B.) (Amtlich.) Berlin 58,27 ½, London 9,08 ½, New York 246,75, Paris 9,74 ¼, Brü el 34,52 ½⅛, Schweiz 48,30, Italien 12,69, Madrid 20,35, Oslo 45,35, Kopen⸗ hagen 49,75, Stockholm 46,75, Wien 35,25, Budapest —,—. Prag 733,00, Warschau —,—, Helsingfors —,—, Bukarest —,—, YVokohama —,—, Buenos Aires —,—.

Zürich, 2. Juni. (W. T. B.) (Amtlich.) Paris 20,16, London 18,81 ½, New York 510,50, Brüssel 71,35, Mailand 26,22 ½, Madrid 42,20, Berlin 120,65, Wien —,—, Istanbul 249,00.

Kopenhagen, 1. Juni. (W. T. B.) London 18,29, New York 498,25, Berlin 117,90, Paris 19,85, Antwerpen 69,65, Zürich 97,90, Rom 25,75, Amsterdam 202,65, Stockholm 94,50, Oslo 91,75, Helsingfors 8,55, Prag 14,90, Wien —,—.

Stockholm, 1. Juni. (W. T. B.) London 19,41, Berlin 125,50, Paris 21,15, Brüssel 74,50, Schweiz. Plätze 104,50, Amster⸗ dam 215,00, Kopenhagen 107,00, Oslo 97,75, Washington 527,00, Helsingfors 9,10, Rom 27,75, Prag 16,00, Wien —,—.

Oslo, 1. Juni. (W. T. B.) London 20,00, Berlin 129,50, Paris 21,60, New York 545,00, Amsterdam 221,50, Zürich 107,00, Helsingfors 9,30, Antwerpen 76,75, Stockholm 103,25, Kopenhagen 109,50, Rom 28,00, Prag 16,25, Wien —,—.

Moskau, 30. Mai. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 717,29 G., 718,83 B., 1000 Dollar 194,15 G., 194,53 B 1000 Reichsmark 45,87 G., 45,97 B. 11“ 8

. 8