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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 128 vom 3. Juni 193
Wenn die Reaktion im Reich das Volk zu Neuwahlen an die Urne ruft, werden wir Gelegenheit erhalten, unseren Kampf für Einig⸗ keit der Arbeiterklasse und für die Freiheit fortzusetzen. Wir rufen das deutsche Volk auf zum Kampf gegen das Faustrecht der Reaktion. (Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.)
Präsident Kerrl teilt zu den gegen seine Geschäftsführung erichteten Ausführungen des Vorredners mit, daß er nicht gehört habe daß der Abg. Kube das Wort „verbrecherisch“ in bezug auf as Kabinett oder einzelne seiner Mitglieder gebraucht habe. Er werde das nachprüfen und hätte es selbstverständlich auf keinen Fall zugelassen. (Abg. Heilmann: Das hat nicht Herr Kube gesagt, ee. Herr Pieck!) Die Ausdrücke „Anpöbelei“ und „ünverfroren“ habe er zugelassen, weil es sich dabei um Schilde⸗ rungen aus Verhandlungen des vorigen Landtags handelte.
Abg. Letterhaus (Zentr.): Der Mann, der jetzt aus der Reichsregierung gedrängt wurde, entstammt unseren Reihen. Sich zu Heinrich Brüning in dieser Stunde zu bekennen, ist ein auf⸗ richtiges Bedürfnis meiner Freunde hier in Preußen. (Beifall.) Wir haben von Preußen aus immer die Landespolitik untergeord⸗ net unter die Interessen des Reichs, auch weil die außenpolitischen
ragen heute entscheidend für das Schicksal unserer Nation sind. Brünings Kanzlerschaft begann unter dem düsteren Schatten einer sich verkrampfenden Krise. Sein Weg, konsequent zu Ende egangen, hätte Deutschland aus der Umklammerung befreit und ie ganze Welt einer erträglicheren Zukunft entgegengeführt. Sehr wahr! im Zentrum.) Diese Politik forderte Opfer von allen Bolksschichten, wie die Notverordnungen zeigten, die den Namen des Kanzlers Brüning tragen. Es sei zugunsten derer, die den Sturz Brünings in diesem Augenblick herbeiführten, angenom⸗ men, daß sie nie die außenpolitischen Konzeptionen dieses Mannes gesehen und erkannt haben. (Sehr wahr! im Zentrum.) Es wäre nämlich ungeheuerlich vom nationalen Gesichtspunkt aus gesehen, wenn man diese Konzeptionen erkannt hätte und trotzdem zum Sturz getrieben hätte. (Sehr wahr! links und im Zentrum.) Die Stunde für eine staatsbejahende Rechte war 1930 gekommen. Diese Stunde hat aber keine arbeitswillige Rechte gefunden, ob⸗ wohl das Zentrum frei war nach jeder Seite und immer die Kräfte gesucht hat, wo sie sich zu ernster Zusammenarbeit boten. Warum hatte sich aber damals die Rechte versagt? Erst heute sehen wir das etwas klarer, denn jetzt, wo im Reiche eine Regie rung gebildet wird, die ganz bestimmte sozialpolitische Forde⸗ rungen hat, hören wir von der Ablehnung der Rechten nichts mehr. (Sehr wahr! im Zentrum.) Niemand von uns weiß, wie lange uns nun noch Gelegenheit geboten ist, frei vor der Nation zu reden. Ich möchte darum diese Stunde benutzen, ganz gleich, wie in Preußen und Deutschland in den nächsten Jahren Koali⸗ tionen oder Regierungen oder Diktaturen aussehen werden, ich möchte im ausdrücklichen Einverständnis mit meinen Partei⸗ freunden erklären, daß es wiederum die vielgeschmähte Linke war, die die starke staatspolitische Einsicht in den Jahren 1930, 1931 und 1932 besaß. Während sich die Rechte versagte, wuchs das Verständnis auf der Linken. Es sei in diesem Landtag vom Munde des Zentrumsredners gesagt, daß wir, ganz gleich, wie die Entwicklung sein möge in unserem Vaterland und welche Auf aben das Zentrum je zu erfüllen haben wird, diese im besten Sinne des Wortes nationale Haltung der Linken jederzeit an⸗ erkennen. (Beifall im Zentrum und links.) Man spricht jetzt von der Regierung der naitonalen Konzentration. Wäre es nicht eine olche nationale Konzentration im besten Sinne des Wortes, wenn Millionen von Arbeitern den Generalfeldmarschall von Hinden⸗ burg zum Präsidenten wählten, während sich Kreise der Rechten absontierten. Immer aber sind in Deutschland solche verheißungs⸗ vollen Ansätze, zu einer Nation zusammenzuwachsen, zerschlagen worden, wie jetzt wieder. Brüning und Stegerwald sind Opfer einer Wühlarbeit geheimer Konventikel und exklusiver Klubs ge⸗ worden. (Sehr wahr!) Es sind dies dieselben Kliquen, die in der Vorkriegszeit schon die frisch⸗fröhliche Hetz auf Kanzler und Minister durchgeführt haben, die irgendwo im Osten oder in Klubs in Berlin ausmachten, daß der oder jener Minister fallen mußte. Und wiederum sind es Großindustrie und Großlandwirt⸗ chaft, die bei dieser Arbeit zusammenwirken. Deutlich erkennbar st, daß die Hintermänner dieser Krise einen Mann gesucht haben, dessen Kanzlerschaft dem Zentrum wegen seiner politischen Her kunft unangenehm sein sollte. Diese klugen Taktiker haben sich aber verrechnet. (Sehr gut! im Zentrum.) Im Zentrum gibt es so etwas wie Treue und Anhänglichkeit. (Beifall im Zentrum.) Diese Treue zum Kanzler Brüning, die in den schwersten Zeiten sich befestigte, wird auch durch die raffiniertesten Machenschaften nicht zerschlagen werden. (Händeklatschen im Zentrum.) Wir fürchten, daß jetzt eine andere Plattform gewählt werden soll und daß das deutsche Volk die Kosten dieser Politik zu zahlen haben wird. (Anhaltende Unterbrechungen bei den Nationalsozialisten und Zurufe.) Die Nationalsozialisten haben mir eben zugerufen: „Gewerkschaftssekretär“. Ich bin zwar das nicht, stelle aber fest, wie bei der sogenannten Nationalsozialistischen Arbeiterpartei die Gewerkschaften verhöhnt werden. (Rufe bei den National sozialisten: Nur die Bonzen!) Weite Kreise der Bevölkerung ußern die Befürchtung, was jetzt nach der Ernennung der neuen Regierung mit unserer Währung würde. Wir halten es für drin end geboten, daß die neuen Männer schon morgen zum deut⸗ söen Volke sprechen und ihr Programm darstellen. Sie können as Volk beruhigen, denn an der Spitze der Reichsbank sitzt bis 1934 Dr. Luther. Ihm sei Dank für . bisherige Haltung, und wir haben die Gewißheit, da das Volk über die Währung ruhig sein kann, auch wenn man den Reichsbank⸗ räsidenten drängen sollte, bestimmte Experimente zu machen. Ein offener Versassungsbruch wäre nach unserer Meinung die Bestellung eines Reichskommissars für Preußen in einem Augen⸗ blick, wo kein Notstand in diesem Lande besteht. Die National⸗ sollten ihre zahlenmäßige Größe nicht überschätzen. die sogenanten Marxisten haben schon einmal 46 Prozent aller Stimmen auf sich vereinigt, während die Nationalsozialisten bisher erst etwas über 30 Prozent erzielten. Die furchtbare Saat Hugen
grobe Verallgemeinerung. Wir glauben, daß die Beamtenschaft, auch innerhalb der Justiz, in ihrer überwiegenden Mehrheit treu zu ihrem Eide steht. Sollte aber der Satz des Herrn Kube viel⸗ leicht der Einschüchterung dienen wollen, so protestieren wir gegen solche Methoden. Deutlich muß man auch einmal aussprechen, daß es zutrifft, daß wir seit einigen Jahren uns in einer Epoche des politischen Mordes befinden (anhaltende Unterbrechungen — Zuruse bei den Nationalsozialisten). Es gibt nichts Unchristlicheres (Rufe bei den Nationalsozialisten: als das Zentrum), als die Drohung mit künftigen Justizmorden, die sich in Schriften und Reden der Radikalen vorfinden und die dauernde religiöse Ver⸗ hetzung, die ungemein stark betrieben wird. Als der Redner bei dieser Gelegenheit ein anonymes Schreiben verliest, worin in stark beleidigenden Worten begrüßt wird, daß Brüning endlich gestürzt sei, kommen von den Nationalsozialisten anhaltend erregte Zu⸗ rufe: „Das haben Sie wohl selber geschrieben.“ Der Redner schließt mit dem Appell, daß alle diejenigen einander näher rücken möchten, die willens seien, die Gewissensfreiheit auch in diesem kommenden Preußen⸗Deutschland zu wahren. (Händeklatschen im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.)
Abg. von Morozowicz (D. Nat.): Wenn es richtig ist, daß kein Staat ohne eine gesunde Wirtschaft bestehen kann, 2 ist es auch richtig, daß kein Volk staatspolitisch recht geführt werden kann, wenn man die Fundamente zerstört, die in der Seele eines Volkes liegen. Dazu gehören der Wehrwille und der christliche Glaube. Der große Gedanke: „Der einzelne nichts, das Volk alles“ ist der Gedanke, der allein retten kann, wenn es heißt, Heimat und Volk zu schützen gegen den gn n9 Feind. Der christ⸗ liche Glaube allein 82 den Menschen erkennen, daß er nicht um seiner selbst willen auf der Welt ist, sondern um in seinem Volke und Vaterlande seine Pflicht zu tun. Jede verantwortliche Staats⸗ führung muß das erkennen, muß erkennen, daß diese Dinge in der Jugend nur erhalten werden können, wenn es gelingt, die Jugend rein zu erhalten an Körper und Seele. Aus diesem Grunde haben wir das Verbot der Gottlosenverbände der Kommunistischen Partei begrüßt. Der Bolschewismus wird niemals in Deutschland siegen, er interessiert uns wenig. In dem Deutschland von morgen wird es überhaupt keine Kommunistische Partei mehr geben. Der Reichspräsident fragte bei der Vorlegung von Material über die Gottlosenverbände, aber auch nach anderen Gottlosen⸗ und Frei⸗ denkerverbänden. Und eine hohe Stelle, die heute nicht mehr im Amte ist, gab die Antwort, daß diese anderen Freidenker⸗ und Gottlosenverbände ganz harmtos wären. Wir haben das Material über diese Verbände gesammelr und es auch dem Reichspräsidenten zugeleitet. Ich möchte Ihnen aus diesem Materxial hier einiges vortragen. Dabei glänzt allerdings, wie heute früh ihre Minister, die Sozialdemokratische Partei durch Abwesenheit. Das kann man verstehen, denn sonst müßte den Herren die Schamröte ins Gesicht steigen. Ein Gedicht zu einer sozialdemokratischen Jugendweihe, „Ein Gedicht der Jugend“, ist derart unmöglich, daß ich es vor diesem Hohen Hause nicht verlesen kann. In einem anderen Ge⸗ dicht, „Die Stunde der Verbrüderung“, heißt es u. a.: „Es stirbt für euch kein Heiland mehr, kein Christus mehr am Kreuz.“ Wie stellt sich das Zentrum zu dieser Art von Jugenderziehung? Solche und ähnliche Verse vergiften nicht nur die Jugend, sie grenzen nicht nur dicht an, sondern stellen bereits Landesverrat dar. Wie können Sie vom Zentrum das vereinbaxen mit Ihrer sonstigen Anschauung? (Zuruf beim Zentrum: Das geht uns doch nichts an!) Solche Lehren, hineingetragen in die deutsche Ingend, können sich als ein Gift auswirken, an dem einst das deutsche Volk stirbt. Es ist höchste Zeit, daß mit der Freidenker⸗ und Gottlosenbewegung Schluß gemacht wird. Wir können es nicht verstehen, daß Menschen, denen das Christentum heilig ist, mit politischen Spitzfindigkeiten politische Bündnisse mit solchen Gruppen bemänteln und der Gottlosenbewegung Vorschub leisten. Die Jugend ist das Kostbarste, was überhaupt in die Hand einex verantwortlichen Staatsführung gegeben werden kann. Wir klagen den Ministerpräsidenten Preußens und das Staatsministe⸗ rium vor Gott und der Geschichte an, daß sie diese Gottlosen⸗ bewegung zugelassen hat. Ein erstarkendes nationales Deutschland wird auch diese Frage lösen.
Abg. D. Koch⸗Oeynhausen (D. Nat.): Der Antrag auf Rückbildung der Geschäftsordnung wird von uns für nötig ge⸗ halten, weil wir dem verflossenen Landtag das Recht bestreiten,
eine Aenderung vorzunehmen, die er 8 seiner Lebenszeit
nicht mehr gebrauchte, die er nur beschlossen hat, um den neuen Landtag in eine Zwangslage zu bringen. Wir sehen darin einen Verstoß gegen Treu und Glauben und einen Verstoß gegen die Verfassung. Wenn Artikel 45 der Preußischen Verfassung be⸗ stimmt: „Der Landtag wählt ohne Aussprache den Minister⸗ präsidenten“, dann steht es nicht im Belieben des Landtags, ob er die Wahl vornehmen will oder nicht, sondern er hat vom Volk den Auftrag bekommen und hat seine Pflicht zu tun. Das muß ihm ermöglicht werden. Das hat auch die frühere Geschäftsord⸗ nung bewußtermaßen gewollt, indem sie auch an den Fall dachte, daß eine Wahl mit absoluter Stimmenmehrheit nicht zustande kommen konnte. So haben wir unangefochten zwölf Jahre lang die Bestimmung in der Geschäftsordnung gehabt, daß in dem Falle, wo eine absolute Stimmenmehrheit nicht au erreichen war, die relative Stimmenmehrheit genügen sollte. Der jetzige Land⸗ tag hat nichts Eiligeres zu tun, als die beschlossene Aenderung der Geschäftsordnung wieder aufzuheben. Wir sind auch der Meinung, daß die Regierung Braun nicht mehr befugt ist, im bisherigen Kurse das Staatsschiff weiter zu leiten. Der Redner beschäftigt sich dann weiter mit der Tätigkeit der Republikanischen Be⸗ schwerdestelle und verliest aus einem Brief der Republikanischen Beschwerdestelle an einen Einwohner der Stadt Iserlohn eine Stelle, in der es heißt: „Ebenso könnten Sie ganz bequem die Kirchensteuern vollkommen sparen. Entschiedene Republikaner santen dafür nicht mehr Geld ausgeben. Diese Bemerkung ent⸗ ällt, wenn Sie katholischen Bekenntnisses sind.“ Der Redner weist dann darauf hin, daß nach der Annahme des Noung⸗Plans anstatt der versprochenen Erleichterungen von 700 Millionen Mark
erheben, daß wir uns der Hilfe der Kommunisten bedienten. Die Debatte hat doch bewiesen, daß die alte Kraft der Sozialdemo⸗ kratie, von der wir, ich erinnere mich der Zeit von 1919, oft genug Gewaltmaßnahmen hinnehmen mußten, doch nicht mehr da ist und in dieser Beziehung eine erfreuliche Aenderung eingetreten ist. (Stürmisches Bravo! rechts.) Ich habe den Eindruck, daß die Sozialdemokratie mit den 40. Mandaten, die sie gegenüber dem alten Landtag weniger besitzt, immerhin einiges verloren hat. (Stürmische Heiterkeit rechts.) Nun will aber auch das Volk, das so bei den Wahlen gesprochen hat, daß die Verhältnisse in der x—35 geändert werden. Wenn die Nationalsozialisten es wahr machen, wie sie versprechen, daß sie das Nationale über alles andere stellen wollen, dann kann man ihnen als der größten Partei wirklich nicht mit Geschäftsordnungsmitteln den Weg zur Macht verlegen. Wenn die Nationalsozialisten uns wieder hochführen wollen und wirklich der wirtschaftlichen Not steuern können, dann soll uns auch ein solcher Sozialismus recht sein. Aber wir stehen den Hoffnungen doch skeptisch gegenüber angesichts der ungeheuer schwierigen Verhältnisse und weil nur zu oft schon große Ver⸗ sprechungen erfolgt sind, die dann doch nicht dur bgeführt werden konnten. Das, was der Abgeordnete Kube als seinen illen, die Freiheit der Rede zu achten, ausgesprochen hat müssen wir glauben und werden gegebenenfalls an dieses Wort erinnern. Unsere E“ gegen das Kabinett Braun und seine nicht staatspolitische, sondern parteipolitische Führung der Geschäfte ist
bekannt. Es ist uns unverständlich, daß die Sozialdemokratie den
Ministerpräsidenten veranlassen will, solange wie möglich seinen Posten festzuhalten. Aber auch der Drang der Nationalsozialisten müßte dahin gehen, nicht eine Stunde mehr diese Regierung am Ruder zu lassen. (Zuruf des Abgeordneten Kube National⸗ soßialistj Das hat seine Gründe, Herr Stendel!) Wir werden sehen. Der deutschnationale Antrag, dem zurückgetretenen Ka⸗ binett noch ein Mißtrauen auszusprechen, kann keine verfassungs⸗ mäßigen Folgen haben und hat keine Bedeutung. Herr Heilmann kann die republikanische Beschwerdestelle nicht als ein unschuldiges Institut hinstellen. Ihre Schnüffeltätigkeit im Lande war nicht zu überbieten. Wenn irgendwo eine schwarzweißrote Fahne her⸗ ausgehängt wurde, war die Beschwerdestelle da, und als die Schwiegermutter eines Lehrers sich⸗ nationalsozialistisch betätigte, da denunzierte die Beschwerdestelle, und man ging gegen den Lehrer vor. Im vorigen Landtag ist beschlossen worden, daß die Eingaben der Beschwerdestelle nicht mehr amtlich weitergereicht werden konnten. Die Regierung hat aber erklärt, sie werde den Beschluß des Land⸗ tags nicht ausführen. (Stürmische Protestrufe rechts.) Die Be⸗ chwerdestelle hat sich stets geweigert, für ihre Denunziationen den Tatsachenbeweis anzutreten. Der kommunistische Antrag gegen die Hohenzollern kann uns nicht hindern, ihr großes Verdienst um Preußen anzuerkennen. Verträge müssen gehalten werden, gleich⸗ viel, mit wem sie geschlossen werden. Wir bedauern die schweren Ausschreitungen am Skagerraktag. Die Schuldfrage ss ungeklärt. Wird die Polizei angegriffen, muß sie von der Waffe Gebrauch machen. Ist sie zu Unrecht vorgegangen, verlangen wir strengste Ahndung. Eine politische Polizei könnte, allerdings nicht nationalen Kundgebungen gerecht werden. Ein Mann wie Grzesinski, der esagt hat, die Polizei sei noch fest in der Hand der Sozialdemo⸗ ratie, habe allerdings politische Momente in die Polizei hinein⸗ zutragen gesucht. Das Zentrum habe dagegen nicht genügend Widerstand geleistet. Der Redner weist die Angriffe des Abg. Freisler (Nat. Soz.) auf die Staatsanwälte zurück. Mit poli⸗ tischen Angelegenheiten würde nur ein Teil, etwa 20 vH der Staats⸗ anwälte, befaßt. Man dürfe nicht einen ganzen Stand derart an⸗ greifen, daß der Führer einer großen Partei erkläre, 90 vH der Staatsanwälte gehörten auf die Anklagebank. (Unruhe und Wider⸗ spruch bei den Nationalsozialisten) Auf Grund von Zeitungs⸗ berxichten lasse sich niemals ein richtiges Bild von den Prozessen gewinnen. Wir werden ja beim Justizetat und im Untersuchungs⸗ ausschuß sehen, welche Anweisungen nach Ihrer Meinung das Justizministerium gegeben hat und ob Ihre Vorwürfe berechtigt sind. Dem Zentrumsredner ist zu antworten, daß im alten Land⸗ tag zweimal Gelegenheit war, eine Regierung ohne Sozialdemo⸗ kraten zu schaffen, daß aber das Zentrum jedesmal versagt hat. Von der Sozialdemokratie hieß es stets, es sei Aufgabe des Zentrums, eine so starke Partei an den Staat heranzubringen. Dasselbe müßte jetzt auch gegenüber der Nationalsozialistischen Partei gelten. Auf dem Zentrum liegt die ungeheure Verant⸗ wortung, daß wir endlich zu wirklich verfassungsmäßigen Verhält⸗ nissen in Preußen kommen. Es wäre eine traurige Stunde für das alte Preußen, wenn hier ein Reichskommissar auftauchen sollte. Das Wort des Abgeordneten Kube (Nat. Soz.), daß die National⸗ sozialisten Grund hätten, mit der Regierungsbildung zu zögern, wird hoffentlich bald seine Erledigung sinden Sorgen Sie dafür daß wir zu einer verfassungsmäßigen Regierung kommen. (Beifa rechts.)
Abg. Veidt (Chr. Soz.): Der Christlich⸗Soziale Volksdienst wird selbstverständlich bei der Abstimmung zum Ausdruck bringen, daß er gegenüber der Aenderung der Geschäftsordnung durch den alten Landtag in schärfster Ablehnung steht. . Beschluß
ehört mit zu den Methoden, die das politische Leben vergiftet Haden. Schärfer als manche andere Mitglieder dieses Hauses haben wir zu beobachten Gelegenheit gehabt, daß die frühere Mehrheit des Preußischen Landtages durch ihr Verhalten in der Personal⸗ und Verwaltungspolitik wesentliche Grundsätze der Staatsführung verletzt hat. Durch die Methode der parteipoli⸗ tischen Stellenbesetzung ist die Moral des Beamtentums zerstört worden. Mit der Methode der ” muß Schluß gemacht werden. Ich möchte aber die Nationalsozialisten bitten, daß sie nicht in denselben Fehler verfallen, sobald sie aus der Stellung der verantwortungslosen Opposition sur Macht kommen. Seit Jahren beobachten wir, daß das Verhalten des Zentrums innerhalb der evangelischen Wählerschaft den Eindruck hervor⸗ ruft, als ob die Zentrumsfraktion im Preußischen Landtag auf ein wirklich vertrauensvolles Zusammenwirken des katholischen und des evangelischen Volksteils nicht den Wert legt, den man in weiten Kreisen der Bevölkerung wünscht. Man hat den Eindruck
Reichs⸗
und Staatsanzeiger Nr. 128 vom 3. Juni 1932. S.
Abg. Haake (Nat. Soz.): „Wir stellen Sie unter Denkmalsschutz! — Heiterkeit.) Der Redner erinnert an die Oppositionsstellung, die seine Partei gegen das Kabinett Braun eingenommen habe, und verlangt, daß über den preußischen Dingen nicht die Not⸗ wendigkeit vergessen werde, in einer neuen Gliederung des Reichs den deutschen Stämmen ein Eigenleben zu verschaffen
Die politische Aussprache wird dann unterbrochen. Auf Antrag Haake (Nat. Soz.) überweist das Haus
debattelos nationalsozialistische Anträge auf Einstellung von Strafverfahren gegen nationalsozialistische Abgeordnete an den Geschäftsordnungsausschuß.
Mit der Fortsetzung der politischen Aussprache und den
Abstimmungen am Freitag wird ein Antrag Koenen (Komm.) verbunden, der sich gegen die neue Reichsregierung wendet. Der Landtag soll danach schärfsten Protest erheben „gegen die neue Reichsregierun der Generäle, Junker und Industriekapitäne“, die Vediglich
kapitals zur Durchführung der faschistischen Diktatur und Verstärkung des Hungerkurses gegen die Arbeiter eingesetzt sei. Der Landtag soll nach dem kommunistischen Antrag den sofortigen Rücktritt dieser Regierung fordern.
im Auftrage des Finanz⸗
Um 8 Uhr Freitag 10 Uhr vertagt. Die um 2 ¼ Uhr beginnen.
wird die weitere politische Aussprache auf Abstimmungen werden frühestens
be
sschöhigt hätten, schuß wird unmittelbar vor dem tags noch einmal eine Sitzung ab Petitionen zur Verhandlung im?
—
Parlamentarische Nachrichten.
Der Kriegsbeschädigtenausschuß des Rei tigte sich gestern mit einem Antrag D. P zur Aenderung der einem Unterausschuß v mit den Stimmen sämtlicher angenommen. Sozialrenten auf die Kriegsbeschädi und, solange dies nicht möglich sei, eine eintreten zu lassen, insbesondere von völliger renten abzusehen und chädigte mit Hilfe einer ihnen wiederum verloren gingen. Wiederzusammentritt des Reichs⸗ alten, um sämtliche vorliegenden lenum reif zu machen.
Notverordnung.
Er ersucht die Regierung, die gtenrenten wi
chstags beschäf⸗ (Christlichsozial) Dieser Antrag, der in orberaten worden war, wurde schließlich Parteien in etwas veränderter Form Anrechnung der eder zu beseitigen Reihe von Milderungen Aufhebung der Sozial⸗ zu verhüten, daß Heimstätten, die Kriegs⸗ Kapitalabfindung auf ihre Kriegerrente
— Der Aus⸗
Statistik und Volkswirtschaft.
Marktverkehr mit Vieh vom 16. bis 22. Mai 1932. (Nach Angaben der 39 bedeutendsten Vieh⸗ und Schlachthosverwaltungen.)
Lebende Tiere
auf dem zum dem Schlacht⸗ Viehmarkt Schlachthof hof zugeführt
davon
aus dem insgesamt Ausland ¹)
u⸗ (+) bzw.
gegenüber der Vorwoche i. vH
geschlachteten zum Fleisch⸗
Abnahme (—)
Zu⸗ (+) bzw. Abnahme —)
er Vorwoche i. vH.
Rinder zusammen. 20 902 12 829 3 329
E1“ 5 354 4 230 782 6“ 8 771 4 208 1 642 Färsen (Kalbinnen) 3 800 2 391 344 tesser. .. 323 223 113
Schweiiln... 90 191 71 367 17 395 Schaehe. .. 10 210 9 164 2 169
Berlin, den 2. Juni 1932.
8
mitenthalten.
5,2 8,0
77 4 8,1 ,9 46,8 22,7 20,6
0 5 1
1 1 1 1 1 2
22 0
— — —
¹) Darunter auf Seegrenzschlachthöfe: 19. Ochsen, 34 Buͤllen, 747 Kühe, 80 Färsen (Kalbinnen), 8 Fresser, 2 ²) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen
Nummer 26 des „Ministerial⸗Blattes für d ie Preußische innere Verwaltung“ vom 1. Juni 1932 * folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltung. KdErl. 27. 5. 32, Beschaffung von Briefumschlägen. — Staats⸗
aushalt. Kassen⸗ und Rechnungswesen. RdäErl. 31. 5. 32, Kassenanschlag d. Verwalt. d. Innern f. 1932. — Kom⸗ munal verbände. RdErl. 20. 5. 32, Steuerverteilungen f. 1932. — Polizeiverwaltung. AV. 26. 10. 31, Ausf.⸗Best.
PVG. — RdErl. 19. 5.32, Wanderzirkusse — RdErl. 24./ 25. 5. 32, Einheitl. Vordrucke „Pol.“ f. staatl. Pol.⸗Behörden. — RdErl. 1. 6.32, Geschäftsverteilung u. Neuordn. d. Aktenverwalt. bei d. Pol.⸗Verw. — RdErl. 31. 5. 32, Kassenanschlag d. Pol. u. Landj. f. 1932. — RdErl. 26. 5. 32, Oberlandj.⸗Meister⸗Anwärter⸗
liste. — RdErl. 27. 5. 32, Personalakten d. Schutzpol.⸗Beamten. —
RdErl. 18. 5. 32, Unterrichtsbuch f. Pol.⸗Berufsschulen u. Pol.⸗ Schulen. — RdErl. 24. 5. 32, Nichtbeamtete Kräfte f. Pol.⸗Küchen. — Verkehrswesen. RdErl. 25. 5. 32, Zählung d. Kraftfahr⸗ zeuge am 1. 7.1932. — Bek. 9. 5. 32, Gebührenordnung d. Prüf⸗ en s Luftfahrzeuge. — Nichtamtlicher Teil. Polizeistern⸗ ahrt zur Bayerischen Pfalz. — Neuerscheinungen. — Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Ber⸗ lin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,60 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,15 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt).
Handel und Gewerbe. Berlin, den 3. Juni 1932.
In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
3. Juni 2. Juni vlqmp“ Geld Brief Buenos⸗Aires . 1 Pap.⸗Pes. 0,940 0,952 0,958 0,962 Canada 1 kanad. 8 3,696 3,704 3,696 3,704 See . 1 türk. Pfund 2,018 2,022 2,018 2,022 Japan.. 1 Yen 1,369 1,371 1,359 1,361 Kairo l ͤgypt. Pfd. 15,93 15,97 15,91 15,95 London 1 £ 15,52 15,56 15,50 15,54 5 4,2090 4,2170 4,209 4,217 Milreis 0,324 0,326 0,324 0,326
hen
Rio de Janeiro
che Geldsorten und Banknoten.
Ausländis
Sovereigns. 20 Fres.⸗Stücke Gold⸗Dollars. Amerikanische: 2 und 1 Doll. Argentinische. Brasilianische. Canadische.ü. Englische: große 1 & u. darunter Türkische.. Belgische... Bulgarische Dänische.. Danziger.. Estnische.. Finnische.. ranzösische Holländische Italienische: gr. 100 Lire u. dar. Jugoslawische. Lettländische.. Litauische.. Norwegische.. Oesterreich.: gr. 100 Sch. u. dar. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. Schweizer: gr. 100 Frs. ü. dar. Spanische*).. Tschecho⸗slow. 5000 u. 1000 K. 500 Kr. u. dar. Ungarische...
1 Stück
100 Pengö *) nur abgestempelte Stücke. †) Geld repar
Geld 20,38 16,16
4,20 4,20
p.⸗Peso 0,86 eilreis 0,27 anad. 5 3,67
15,48 15,48
türk. Pfund 1,99 100 Belga 58,73 100 Lewa
100 Gulden 82,43 100 estn. Kr. 108,78 100 Fmk. 7,10
84,58
16,57
ulden ]170,41
21,60 21,60
100 Dinar 7,28 100 Litas 41,72
100 Schilling 100 Schillingg —
77,10
79,39 82,21 82,21
eseten 34,63
12,41
3. Juni
4,185
2,495 2,465
12,47 †
2. Juni
Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22
4,185 4,205
4,20 4,22 4,20 4,22 0,87 0,89 0,27 0,29 3,67 3,69
15,46 15,52 15,46 15,52
1,99 2,01
58,73 58,97
8158 84,92 82,43 8277 108,78 109,22
7,10 7,14
16,57 16,63 170,41 171,09 21,56 21,64 21,56 21,64
i1.
4172 41,88 77,05 77,35
2,495 2,515 2,465 2,485
79,39 79,71 82,21 82,53 82,21 82,53 34,63 34,77
12,41 12,47 12,43 12,49
tiert 50 vH.
79 470 (Zun. 563), Auslandsguthaben 4474 (Abn. 111), Devisen in Report — (Abn. u. Zun. —), Wechsel und Schatzscheine 8687 (Abn. 198), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 4124, diskontierte ausländische Handelswechsel 267, zusammen 4391 (Zun. 705), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 36, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 4260, zusammen 4296 (Abn. 903), Lom⸗ barddarlehen 2700 (Abn. 19), Bonde der Autonomen Amortisations⸗ kasse 6881 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 81 418 (Zun. 171), täglich fällige Verbindlichkeiten 27 559 (Zun. 206), davon: Tresorguthaben 534 (Abn. 891), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2896 (Abn. 16), Privatguthaben 23 667 (Zun. 990), Verschiedene 462 (Zun. 123), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 72,92 vH (72,66 vH).
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 1. Juni 1932: Gestellt 17424 Wagen. — Am 2. Juni 1932: Gestellt 15 895 Wagen.
Die Elektrolytkupsernotierung der Vereintgung für
deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des
„W. T. B.“ am 3. Juni auf 50,75 ℳ (am 2. Juni 50,75 ℳ) für 100 kg.
Berlin, 2. Juni. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel, handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗ und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, grob 36,00 bis 37,00 ℳ, Gerstengraupen, mittel 38,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengrütze 32,00 bis 33,00 ℳ, Haferflocken 37,00 bis 38,00 ℳ, Hafergräse, gesottene 40,00 bis 41,00 ℳ, Roggen⸗ mehl 0— 70 % 32,00 bis 33,00 ℳ, Weizengrieß 47,00 bis 48,00 ℳ, Hartgrieß 40,00 bis 41,00 ℳ, Weizenmehl 37,00 bis 43,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗f.⸗n. 44,00 bis 49,00 ℳ,
Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 49,00 bis 57,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 29,00 bis 32,00, Speiseerbsen, Viktoria
Riesen, gelbe 32,00 bis 35,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 22,00 bis 23,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 27,00 bis 28,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 30,00 bis 33,00 ℳ. Linsen, mittel, letzter Ernte 33,00 bis 36,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 36,00 bis 62,00 ℳ, Kartoffel⸗ mehl, superior 33,00 bis 34,00 ℳ, Bruchreis 20,00 bis 21,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 30,00 bis 35,00 ℳ, Javpa⸗Tafelreis, glasiert 42.00 bis 56,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. extra choice 100,00 bis 104,00 ℳ Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 54,00 bis 58,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu ¼⁴ Kisten 116,00 bis 120,00 ℳ, Korinthen Hoice, Amalias 108,00 bis 112,00 ℳ, Mandeln, süße, courante, in Ballen 206,00 bis 216,00 ℳ, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 226,00 bis 236,00 ℳ, — (Kassia ganz) ausgewogen 210,00 bis 220,00 ℳ, Pfeffer, schwarz, Lampong, ausgewogen 190,00 bis 200,00 ℳ, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 206 00 bis 226,00 ℳ Rohkaffee Santos Superior bis Extra Prime 328,00 bis 340,00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 360,00 bis 480,00 ℳ, Röst kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 418,00 bis 434 00 ℳ Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 470,00 bis 620,00 ℳ, Röst⸗ roggen, glastert, in Säcken 36,00 bis 37,00 ℳ, Röstgerste, .“ in Säcken 36,00 bis 37,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 46,00 bis 49,00 ℳ, Kakao, stark entölt 108,00 bis 210,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 220,00 bis 270,00 ℳ, Tee, chines. 650,00 bis 750,00 ℳ, Tee, indisch 840,00 bis 1080,00 ℳ, Zucker, Melis 68,00 bis 69,00 ℳ, Zucker, Raffinade 69,50 bis 71,00 ℳ, Zucker, Würfel 74,50 bis 80,50 ℳ, Kunsthonig in ½ kg-Packungen 74,00 bis 76,00 ℳ, Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 82,00 bis 100,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 70,00 bis 80,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern vo 12 ½ kg 68,00 bis 77,00 ℳ, Pflaumenkonfiture in Eimern von 12 ½⅞ kg 84,00 bis 88,00 ℳ, Erdbeerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 114,00 bis 120,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 66,00 bis 73,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 6,70 bis 7,70 ℳ, Steinsalz i Packungen 8,80 bis 12, 60 ℳ, Siedesalz in Säcken 9,68 bis —,— ℳ, Siedesalz in Packungen 10,80 bis 14,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 81,00 bis 86,00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 82,00 bis 87,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 70,00 bis 72,00 ℳ, Purelard in Kisten, nordamerik. 70,00 bis 72,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 91,00 bis 93,00 ℳ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 85,00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1 120,00 bis 124,00 ℳ, II 102,00 bi 114,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I 140,00 bis —,— ℳ II 126,00 bis 138,00 ℳ, Molkereibutter la in Tonnen 248,00 bis 252,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 258,00 bis 264,00 ℳ, Molkerei⸗ butter IIa in Tonnen 232,00 bis 240,00 ℳ, Molkereibutter IIa ge⸗ packt 242,00 bis 250,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 280,00 vis 284,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 290,00 bis 294,00 ℳ, Speck, inl., ger., 120,00 bis 140,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 72,00 bis 84,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 130,00 bis 150,00 ℳ, echter Gouda 40 % 108,00 bis 116,00 ℳ, echter Edamer 40 % 108,00 bis 116,00 ℳ, echter Emmenthaler, vollfett 260,00 bis 288,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 98,00 bis 108,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 18,50 bis 19,50 ℳ, gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 94,00 ℳ.
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Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und 3 Wertpapiermärkten. Devisen.
Danzig, 2. Juni. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,20 G., 57,31 B., 100 Deutsche Reichsmark —,— G., —,— B., Amerikanische
1 New York... 1
5, bis 100⸗Stücke) 5,09,37 G., 5,10,38 B. — Schecs: London
bergs ist Fensch Hitler zugute gekommen. Wahrscheinlich werden eine Mehrbelastung von 5 Milliarden sich für Reich, Länder und gehabt, daß bei ver Zusammenarbeit des Zentrums mit Staats⸗ —,— G., —,— B. — Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,20 G.,
aber die Bolschewisten die letzte Ernte einheimsen. Das Zentrum Gemeinden ergeben habe. Beamte, die sich seinerzeit mutig öffent⸗ partei und Sozialdemokratie in Preußen das Koalitionsinteresse wird demgegenüber alle Bestrebungen auf Erhaltung der Ord⸗ lich gegen die Annahme des Young⸗Plans eingesetzt hätten, hätten und vielleicht auch ein gewisser Parteiegoismus den Sieg davon⸗ Amsterdam⸗ nung unterstützen, und deshalb auch die Anträge auf Aenderung das später bitter empfinden müssen und hätten noch heute dar⸗ getragen haben über eine wirklich loyale und objektive Politik. Rotterdam der Geschäftsordnung ablehnen. Der Nationalsozialist Kube hat unter zu leiden. Der Redner wendet sich dann gegen die Vor⸗ Dieser Eindruck innerhalb der evangelischen Wählerschaft ist nicht Athen .100 Drachm. 2,797 2,803 geschrieben: „Ministerpräsident wird in Preußen, wen Adolf würfe des Zentrumsredners gegen die Deutschnationalen und — von Kulturkampfstimmung neber che sondern ist durch die Brüssel u. Ant⸗ . Hitler bestellt. (Sehr wahr! b den Nationalsozialisten.) Hier Dr. Hugenberg. Dr. Hugenberg habe am 17. April in einer Rede Schuld des Zentrums hervorgerufen. In der Fage der Gott⸗ werpen 100 Belga 58,89 59,01 58,89 59,01 irrt Herr Kube. Sie (zu den Nationalsozialisten) übersehen, daß in die Behauptung Dr. Brünings, die Deutschnationalen losenverbände kann dem Zentrum der Vorwurf nicht ganz erspart Bucarest 100 Lei 2,528 2,534 2,528 2,534 nach der Verfassung, die Sie doch achten und respektieren wollen, hätten sein Angebot, sich an seinem Kabinett zu beteiligen, als bleiben, daß durch Zusammengehen mit der Sozialdemohkratie das Budapest 100 Pengö — 8— 8 — und nach der Geschäftsordnung der neue Ministerpräsident mit der Wahrheit zuwiderlaufend zurückgewiesen und erklärt, daß Gefühl der Wachsamkeit gegenüber den Gottlosenverbänden bei Danzigg 100 Gulden 82,62 82,78 82,62 82,78 Polnische J100 31. Mehrheit gewählt awerden muß. Praktisch heißt das, daß in] Dr. Brüning iese Behauptung trotz erfolgter Richtigstellung ihm abgestumpft ist. Um gerecht zu sein, muß man auch die Ver⸗ delsingfors 100 Fmk. 7,163 7,177 7,163 7,177 Preußen nur ein Ministerpräsident gewählt werden kann, dem mehrfach wiederholt habe. Das Zentrum stecke aber den Kopf in bände auf der äußeren Rechten, die das Christentum bekämpfen, talien 100 Lire 21,62 21,66 21,62 21,66 das Zentrum zustimmt. Wir warten in aller Ruhe (Rufe bei den den Sand und tue, als höre und sehe man nichts. Wir sind der aufmerksam beobachten. Trotz der Ausführungen des Abgeordneten 8 Jugoslawien. . 100 Dinar 7,393 7,407 7,423 7.437 Nationalsozialisten: Wir auch!), was die Sieger des Wahl⸗ Meinung, so betont der Redner, daß wir so schnell als möglich Heilmann kann man von der Harmlosigkeit der sozialdemokra⸗ Kaunas, Kowno 100 Litas 42,01 42.09 42,01 42,04 kampfes, die Nationalsozialisten, mit ihren 162 Abgeordneten zu einer anderen Regierung in Preußen kommen müssen; denn tischen Freidenkerverbände nicht überzeugt sein. Man muß diese Kopenhagen 100 Fr. 84,77 84,93 84,77 84,93 praktisch hier im Preußischen Landtag anzufangen wissen. Was wir können nur mit großer Sorge den Zustand mit ansehen, in Dinge auch vom Staatsgedanken aus betrachten. Die politische Lissabon und 1 2 Un brigen Fier felant ate. esn t n iefen wosh in 88 81eehn c . Jugenderziehung 8 Preußen geraten Gesinnung evangelischer Christen darf im deutschen Volke nicht 8 Ovorto. 100 Escudos 14,14 14,16 14,14 14,16 Ue sne LE116* 188 8 sn . Es geht nicht an, “ 288 Jugend aufwachsen läßt, aussterben. 3 2 8 8— “ 100 Kr. IXES8 68 sozialisten) n 8 88 5 . 3 7 8 bei den 1ee wea. 8 8 e, ve zu brs en e Sienft. .. Abg. Biester (Dt. Hann.) erklärt, die Schlägerei im Land⸗ 8 CECC öA1““ 16,61 16,65 16,61 16,65 Emissionsabteilung 68 050 (Zun. 8890), Silbermünzenbestand der Polnische Noten 377,75, Belgrad 59,25 nom., Danzig 663,00 nom. 1“]n EE“ sozialisten) müssen sich damit — Autoritat un Gehorsam. L-e .s-en Schule der Bindung tag beweise den Niedergang des Parlamentarismus, aus dem sich Eöö1ö16“”“” 100 K 12,465 12,485 12,465 12,485 Emissionsabteilung 3810 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barren⸗ as wir Ihnen hier sagen können, was wir denken. an⸗ diese Begriffe kann Jugend aufwachsen, die später einmal vielleicht in Zukunft neue bessere Formen entwickeln würden. Keykjavik 3 1 3 bestand der Emissionsabteilung 128 620 (Zun 3590) Depositen der Budapest, 2. Juni. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 8 ,88 BEö I im Landtag “ Bestandteil Ee⸗ werden kann. (Beifall.) Seine mehr als 60 Jahre bestehende Partei habe sich immer gegen 8 (Jeland) 100 isl. Kr. 69,68 69,82 69,68 69,82 Regierung 18 550 (Abn. 5060), g- ven Hepositen: „Banken 89 960 80,454, Berlin 136,20, Zürich 111,10, Belgrad 10,09. chwebendes . deeee, e kichti . nd ge Toll Abg. nde (D. Vp.) erklärt, daß es ein Stück Fg-”n⸗ dem die Gewaltanwendung im politischen Kampf gewandt. Der Aus⸗ Riga . 100 Latts 79,72 79,88 79,72 79,88 (Zun. 12 420), Private 34 150 (Zun. 1200), Regierungssicherheiten London, 3. Juni. (W. T. B.) New York 369 ⅛¼ Paris E“ Rufs eeen. fehrgbec g! links und in Tollhaus sei, wenn ein sterbender Landtag bei seinem Ausein⸗ spruch des Abg. Kube (Nat. Soz.), als ob der alte preußische Schweiz 100 Frs. 82,39 82,55 82,39 82,55 73 910 (Zun. 4540), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 93,46, Amsterdam 910,00, Brüssel 26,38, Italien 71,75, Zen 61öö e bei den Nationalsozialisten: Unerhört!) andergehen einem neuen die Geschäftsordnung vorschreibe. Aber Staat ein Ausbund von Rechtsstaat gewesen sei, treffe nicht zu. Sofia 100 Lew 3,057 3,063 3,057 3,063 12 480 8 310) ⁄9ꝙW jere 25 120 (8 1330), Gold d. Berlin 15,60, Schweiz 18,83 ½, Spanien 44,81 Lissabon 1097 der Satz des Herrn Kube, daß 90 Prozent der Staatsanwälte in man habe ja einen bestimmten Grund dabei gehabt, die Geschäfts⸗ Die Anhänger der H He üö 8 ofiaa. Lewa 1105 06 8 3,06 480 (Zun. 310), Wertpapiere 22 12 Zun. 1330), Gold⸗ und Berlin 15,60, Schweiz 18,83 ½¾4, Spanten 44,57, u den Anklagezustand versetzt werden müßten icht in all Lan hase a eemee rund dabei gehabt, die Seschäfts⸗ Die Anhänger der Hannoverschen Partei seien damals stark unter⸗ Spanien.. .. 100 Peseten 34,83 34,77 34 83 Silberbestand der Bankabteilung 720 (Abn. 10). Verhältnis der Kopenhagen 18,29, Wien 37,50 B., Istanbul 775,00 B., Warschau nationalsozi ben, Zb. 8 98 n hat nicht in allen ordnung zu ändern. Dier früheren Regierungsparteien hätten drückt worden. Der Redner bezeichnet es als dringend nötig, daß Stockholm und R 2 Passiven 34 29 34,70 vH, Cleari seum 32,75, B Aires 34,25, Rio de Janeiro 487,00. alsozialistischen Zeitungen gestanden und auch nicht in richtig gerechnet, daß es band Silfe der 13 Ih. 8 1992 ) Reserven zu den Passiven 34.29 gegen 34,70 vH, Clearinghouseumsatz 75, Buenos Aires 34,25, Jan . Hugenbergs „Lotalanzeiger“ Ruse rechts: Dann werden sie ja ötig gerec et, daß es im neuen Landtag ohne Hilfe der Kom⸗ die Nationalsozialisten endlich in die Verantwortung kommen, Gothenburg. 100 Kr. 79,73 79,57 79,73 626 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 2. Juni W. T Schlußk tlich.) erboten 1”h. “„Wir haben bisher zelne Gele ne je munisten nicht möglich sein werde, 89 Aenderung wieder auf⸗ damit man sehe, ob sie ihre großen Versprechungen in der Praxis Tallinn (Reval, 102 Millionen weniger. Paris, 2. Iunt. (W. T. B.) 8 uß uei⸗ Pel p. Satz mit gebührender Schärf nes 8 t gehabt, iesen zuheben. (Zurufe von links.) Wenn früher einmal Obstruktion auch einhalten werden. Wenn es auf seine Stimme ankäme, dann Estland) 100 estn. Kr. 9 109,61 109,39 109,61 8 Deutschland —,—, London 93,34, New York 25,32 ½ Belgien “ ärfe zurückzuweisen. Wir holen das gemacht wurde, an der sich die Kommunisten beteiligten, dann würde er für diese Einbeziehung der Nationalsozialisten in die Wien 1 100 Schilling . 52,05 51.95 52,05 Paris, 2. Juni. (W. T. B.) Ausweis der Bank von 354,25, Spanien 209,25, Italien 130,00, Schweiz 496,00 Kopen⸗ wenden uns gegen die maßlose Uebertreibung und ] hatte die Regierungspartei nicht genug Vorwürfe gegen uns zu] Verantwortung stimmen. (Lachen bei den Nationalsozialisten. — . 8 8 Frankreich vom 27. Mai 1932 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme hagen —,—, Holland 1027,25, Oslo —,—, Stockholm 483,00, Prag 1 8 gegen die Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand! —,—, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad 43,20, Warschau —,—.
Uruguau 1 Goldpeso 1,778 1,782 1,798 1,802 Ostdevisen.
100 Gulden [170,78. 171,12 170,78 171,12 “ Auszahlungen. 57,31 B. Telegraphische: London 18,80 G., 18,84 B., Paris
2,797 2,803 8. 47,25 47,45 47,2 47,45 20,11 G., 20,15 B., New York —,— G., —,— B., Berlin
Posfen 100 Zl. 4725 4 45 4725 47,45 —,— G., —,— B.
Kattowitz ... 100 Zl. 77,25 4745b 47,295 47,45 Wien, 2. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 287,70, Berlin
Notennotierungen. 188,0 ndags . 131,99, 8999 gs⸗
47,00 47,40 47,00 47,40 ork 709,20, Paris 27,97, Prag 21,05, Zür 9,00, Marknoten
167,60, Lirenoten 37,06, Jugoslawische Noten 12,24, Tschecho⸗
Ues ge üeen 21,02 ½, Eencc. Ks 8 .r.
ische N —,—*), Schwedische Noten 132,7 elgrad 12,516. London, 1. Juni. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank ngarische Noten 2) Schwedische No Belko
von England vom 1. Inni (in Klammern Zu⸗ und Abnahme — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
im Vergleich zu dem Stande am 25. Mai) in tausend Pfund Prag, 2. Juni. (W. T. B.) Amsterdam 13,65 ¾, Berlin
Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 355 410 (Zun. 1190), 801,50, Zürich 660,50, Oslo 616,50, Kopenhagen 675,25, London
hinterlegte Noten 48 200 (Zun. 2390), andere Regierungssicherheiten 124,40, Madrid 279,75, Mailand 173 ⅞, New York 33,70, Paris
der Emissionsabteilung 192 120 (Abn. 8900), andere Sicherheiten der 133,15, Stockholm 638,50, Wien 474 1, Marknoten 789,00,
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