1932 / 295 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Dec 1932 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 295 vom 16. Dezember 1932.

S. 2.

Allgemeinheit. Ein System, das genötigt sei, Produktionsmittel zum Zwecke der Profiterhöhung stillzulegen, müsse zum Teufel gejagt werden. (Beifall bei den mmunisten.)

Der Antrag des Handelsausschusses wird mit großer Mehrheit angenommen.

Ohne Debatte wird ein weiterer Antrag des Handels⸗ ausschusses angenommen, der zurückgeht auf einen Zentrums⸗ antrag; danach wird die Regierung ersucht:

1. Die Preußag und die beiden anderen staatlichen Bergbau⸗ gesellschaften Hibernia und Recklinghausen in Verbindung mit den Syndikaten zu ersuchen, von ihren Haldenbeständen Brennstoffe zu einem Preise von 20 Reichspfennig für den Zentner an die Familien der Erwerbslosen und Wohl⸗ fahrtsempfänger abzugeben; 3

auf die Arbeitgeber des privaten Kohlenbergbaues ein⸗

zuwirken, damit auch dieser Breunstoff an die Erwerbslosen und Wohlfahrtsempfänger unter günstigen Bedingungen abgibt;

fur die früheren Belegschaftsmitgkieder der Preußag, Reck⸗

linghauser Bergwerks⸗A.⸗G. sowie Hibernia, die seit dem 1. Januar 1929 entlassen wurden, noch erwerbslos oder invalide geworden sind, 50 Zentner Haldenkohle kostenlos abgeben zu lassen; 8 auf die Reichsregierung einzuwirken, daß auch die Reichs⸗ bahn die Erwerbslosenkohlen zu den vorjährigen ermäßigten Tarifen befördert.

Ein kommunistischer Antrag wird in folgender Ausschuß⸗ fassung angenommen: „Das Staatsministerium wird ersucht, 1. die Gehälter der Direktoren und der höheren Beamten der Mansfeld⸗A.⸗G. denen der untersten Beamten und Ange⸗ stellten anzugleichen; 2. zu veranlassen, daß die von der Mansfeld⸗A.⸗G. heraus⸗ gegebene Werkzeitung eingestellt wird. Schließlich wird ein Antrag des Handelsausschusses an⸗ genommen, der die Regierung ersucht, 1. bei allen in Frage kommenden Instanzen darauf hin⸗ uwirken, daß Stillegungen und Entlassungen in den ober⸗ schlesischen Gruben, Hütten und Werken vermieden werden;

2. zu veranlassen, daß die bereits ausgesprochenen Kündi⸗ gungen auf den staatlichen Bergwerken der Preußag, Berg⸗ inspektionen II und III, im Rahmen des eben Möglichen zurückgezogen werden.

Es folgt die Erörterung von Anträgen des Hauptaus⸗ schusses über die

MNotlage der Privatschiffer 1“

Abg. Adamezyk (Nat. Soz.) betont, eine dreizehnjährige wirtschaft habe in Deutschland jeden Berufsstand an den Ruin gebracht, auch die Privatschiffer. Besonders groß sei die Not der Kleinschiffer auf der Oder. Eine jüdische Breslauer Firma habe es verstanden, sich 80 bis 90 vH der Frachtaufträge der Industrie zu verschaffen und die von der S. P. D. in eine private A.⸗G. umgewandelte Reichsbahn schädige die Kleinschiffer ebenfalls durch ihre Tarife. (Sehr wahr! bei den Nationalsozialisten. Abg. Heilmann [Soz.): „Heißt nicht der Chef der Reichsbahn Eltz v. Rübenach?“ Abg. Kube Nat. Zoz.]: „Das kommt in den besten Familien vor!“) Es wäre Aufgabe eines gesunden Staates, gerade auch die Interessen der Kleinschiffer gegenüber den kapitalistischen Bestrebungen zu schützen. Hier liege eine der Zukunftsaufgaben der N. S. D. A. P. Die Fischer kämpften heute schon unter den Fahnen Adolf Hitlers und hätten sich vom Marxis⸗ mus abgewandt. (Händeklatschen bei den Nationalsozialisten.)

Abg. Simon Neusaz (Loz.) Lrinnext gegenüber dem Vor⸗ redner daran, daß auf sozialdemokratische Initiative schon vor mehr als zehn Jahren wesentliche Forderungen gerade auch der Binnenschiffahrt insbesondere auch im Odergebiet durchgeführt worden seien. Der Redner zählt eine Reihe solcher Maßnahmen auf und fügt hinzu, lange ehe die Nationalsozialisten politischen Boden auch nur betreten hätten, hätten die Sozialdemokraten schon die Interessen der Kleinschiffer vertreten und er, der Red⸗ ner, rechne es sich zur Ehre an, daß er mit den Schiffergenossen⸗ schaften gut zusammenarbeite.

Abg. Zawadzki (Zentr.) erklärt, auch die Not der Binnenschiff⸗ fahrt sei bedingt durch die große allgemeine Wirtschaftsnot. Die Frachsätze seien unter die Selbstkosten gesunken, so daß die Binnen⸗ schiffahrt zu einem Verlustgeschäft geworden sei. Ganz besonders leide noch die Oderschiffahrt unter den ungünstigen Wassewverhält⸗ nissen. Er richte an das Staatsministerium das Ersuchen, die Oder⸗Regulierungsarbeiten beschlennigt durchzuführen. Dieses Problem dürfe jetzt nicht mehr von der Tagesordnung ver⸗ schwinden, auch im Interesse der oberschlesischen Industrie. (Beifall im Zentrum.) 8

Abg. Sandtuer (Komm.) meint, an der Oder seien 2000 Schiffer buchstäblich am Verhungern. Allein bei Breslau lägen 700 Kähne, die in diesem Jahre noch keine einzige Fracht bekom⸗ men hätten. Es bestehe zwar ein Frachtenverteilungsausschuß, in dem aber die Großreedereien die Mehrheit hätten. Den National⸗ sozialisten sage er, daß die jüdischen wie die deutschen Großreeder die gleichen Gauner seien, die die kleinen Schiffer betrügen. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.) Die Gewerkschaften ver⸗ sagten auch hier gegenüber dem Kapitalismus. Die Oderschiffer müßten sich selbst helfen, indem sie gemeinsam mit der K. P. D. gegen den Kapitalismus kämpften. (Beifall bei den Kommunisten.)

Damit schließt die Aussprache.

Angenommen wird ein kommunistischer Antrag in der

Fassung des Hauptausschusses, wonach das Staatsministerium

emucht wird, die Reichsregierung dringend aufzufordern, die Strompolizei anzuweisen, kein Fahrzeug ohne vorschrifts⸗ mäßige Bemannung fahren zu lassen und jede Uebertretung durch die Reedereien strengstens zu bestrafen.

Im übrigen wird zur Notlage des Privatsschiffahrts⸗ gewerbes an Stelle von Einzelanträgen der Fraktionen ein Antrag des Hauptausschusses angenommen, wo⸗

nach das Staatsministerium eine Reihe von Maßnahmen

treffen bzw. im Sinne dieser Maßnahmen auf die Reichs⸗ regierung einwirken soll. So soll die Reichsbahn veranlaßt werden, ihre gegen die Kleinschiffahrt gerichteten Kampf⸗ sondertarife sofort aufzuheben. Der Frachtennachweis soll

gesetzlich durch die Schaffung von Schifferbörsen geregelt

werden, wobei die Schifferbörsen von Vertretern der Klein⸗ schiffahrt gebildet werden sollen. Der Kleinschiffahrt sollen

die notwendigen langfristigen zinsverbilligten Kredite zur

Erhaltung und Erneuerung ihres Schiffsparks und zur Auf⸗

rechterhaltung ihres Betriebes gewährt werden. In Not ge⸗ ratene Kleinschiffer sollen die erforderlichen Mittel zinslos erhalten. Schiffseigner mit einem Einkommen von weniger als 5000 RM jährlich sollen von der Gewerbesteuer befreit, rückständige Steuern bei nachweisbarer Bedürftigkeit nieder⸗ geschlagen werden. Gebühren für Verschleusungen sollen von

den Kleinschiffern nicht mehr erhoben, Pfändungen und

Zwangsvollstreckungen nach Möglichkeit unter tunlichstem

Schutz kleiner Gläubiger nicht mehr vorgenommen und die Fahrzeuge der Kleinschiffahrt, die nicht mehr betriebsfähig ge⸗ halten werden können, den Eignern bei freiwilliger Hergabe

abgekauft werden. Schließlich soll nach dem angenommenen

Antrag die Hapag (Hamburg⸗Amerika⸗Linie) die aus Staats⸗

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zuwendungen von etwa 70 Millionen Reichsmark und sechs Millionen Reichsmark für Trampschiffahrt erhaltene Summe womit die Kleinschiffahrt entlastetet werden önne.

Auf Vorschlag des Hauptausschusses wird dann ein umfangreicher nationalsozialistischer Antrag angenommen. der weitere Vorschläge zur Behebung der Not der Kleinschiffer besonders im westdeutschen Kanal⸗ und Flußgebiet enthält. Danach sollen die deutschen Behörden bzw. unter öffentlichem Einfluß stehenden Unternehmungen verpflichtet werden, für alle Transporte, die von deutschen See⸗ oder Binnenhäfen kommen oder die nach deutschen Häfen gehen, nur deutsche

hrzeuge zu benutzen, sofern solche zur Verfügung stehen.

ie holländischen Schiffer sollen daraufhin kontrolliert werden, ob alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt werden. Die aus⸗ ländischen Schiffer sfollen die Bestimmungen über Höchstlänge und Höchstbreite der Fahrzeuge genau innehalten müssen. Ausnahmen sollen grundsätzlich nicht genehmigt werden. Weibliche Personen sollen nicht als vorschriftsmäßige Be⸗ satzungsmitglieder mitgezählt werden dürfen. Die betreffenden Schiffer sollen verpflichtet werden, sich darüber auszuweisen, ob sie das Patent für die Fahrt auf deutschen Wasserstraßen besitzen, evtl. sollen sie verpflichtet sein, sich in Deutschland prüfen zu lassen, oder eine mit dem Patent versehene Person deutscher Staatsangehörigkeit an Bord zu nehmen. Das Schiffbefrachungsgeschäft soll durchorganisiert werden. Auch ausländische Schiffer sollen sich dieser obligatorischen Organi⸗ bedienen müssen. Die großen Transportgesellschaften ollen dahin beeinflußt werden, daß sie künftig die deutschen Schiffer bevorzugt berücksichtigen. Auf das Kohlensyndikat soll eingewirkt werden, daß es neben der Monopolreederei der Westfälischen Trausport⸗A.⸗G. die übrige Schiffahrt, insbe⸗ sondere die Kleinschiffahrt, an den aufkommenden Kohlen⸗ ladungen beteiligt. Den holländischen Motorschiffbesitzern sollen die Erlaubnisscheine zum Bezuge zollermäßigten Mineralöls entzogen werden. Sodann wird verlangt eine erhebliche Ermäßigung der Abgaben für das Oeffnen der Falderntorbrücke in Emden auf eine Mark für beladene und eine halbe Mark für leere Schiffe. Die Erhebung der Ab⸗ gaben im Ems⸗Jade⸗Kanal soll nach der tatsächlich geladenen Menge erfolgen. Wenn diese Forderung aus zwingenden Gründen nicht durchgeführt werden kann, soll eine Ermäßi⸗ gung der Abgaben für Kohlen auf einen Pfennig pro ebm und für leere Schiffe auf 50 Pfg. je Schiff erfolgen.

Ein sozialdemokratischer Antrag wird in der Fassung des Handelsausschusses dahin angenommen, daß das Staats⸗ ministerium auf die Reichsregierung einwirken solle, in Cosel (O. S.) ein staatlich kontrolliertes Verladebüro einzurichten, das in gerechter Weise dafür zu sorgen hat, daß der Reihe nach beladen wird. Die Strompolizei soll angewiesen werden, die Fahrzeuge der Reedereien nur mit vorschriftsmäßiger Bemannung fahren zu lassen.

Dann werden eine Reihe von Ausschußanträgen über Hochwasserschäden, Uberschwemmungen usw. angenommen. Darin wird verlangt, daß die im Jahre 1928 nach Inse, Tawe und Loye gegebenen Kredite in Höhe von 49 328 RM weiterhin nach Prüfung der Bedürftigkeit zu stunden bzw. niederzuschlagen sind. Auch sollen sofort die Vorbereitungen für den Bau des großen Haff⸗Deiches an der Süd⸗ und Ostseeküste des Kurischen Haffs durchgeführt werden.

Ferner wird das Staatsministerium ersucht, nach Prüfung der entstandenen Unwetterschäden in folgenden Ge⸗ bieten, soweit es erforderlich ist, in Gemeinschaft mit den anderen beteiligten Stellen eine staatliche Notstands⸗ aktion durchzuführen und die erforderlichen Mittel bereit⸗ zustellen: Im Gebiet der unteren Havel, der Stepenitz und der Karthane, in den S.. Nimptsch, Reichenbach (Eulen⸗ gebirge), Schweidnitz, aldenburg, Falkenberg (O. S.), Breslau, Lauban, Liegnitz, Goldberg, Wohlau, Haynau, Lüben, Leobschütz, Glatz, Bolkenhain und Grünberg, in den Kreisen Gumbinnen und Insterburg, im Kreise Dannenberg (Elbe), in den Gemeinden Nottuln, Havixbeck und Beerlage, in den Gemeinden Groß Pötewitz, Trebnitz (Elster) und Grossen und in der Gemeinde Mülheim (Mosel). Die Verteilung der Beträge soll erfolgen durch die betroffenen Gemeinden unter Beteiligung von Ausschüssen der Geschädigten. Im Bedürf⸗ tigkeitsfalle sollten die fälligen Steuern gestundet bzw. nieder⸗ geschlagen werden. Außerdem soll durch Gewährung von Krediten helfend eingegriffen werden und vorbeugende Maß⸗ nahmen zur Verhütung künftiger überschwemmungen sollen ergriffen werden. Bei Vergebung der Arbeiten oder bei⸗ Regiearbeiten soll der vereinbarte Tariflohn bezahlt werden.

In zu diesem Kapitel angenommenen Anträgen des

Hauptausschusses wird das Staatsministerium ersucht, unter Hinweis auf die Unwetterschäden in Berfa (Bez. Kassel) der Gemeinde Berfa zur Behebung der schweren Not eine einmalige Unterstützung von 50 000 RM zu gewähren, die fälligen Grundsteuern zu stunden und die gestundeten nieder⸗ zuschlagen. Bei der weiteren Erledigung von Ausschußbeschlüssen stimmt das Haus einem Zentrumsantrag in der Fassung des Hauptausschusses zu, worin das Staatsministerium ersucht wird, einen weiteren Teil der Guthaben für Sparkassen⸗ aufwertung zur Auszahlung freizugeben und eventuell den Sparkassen im Einvernehmen mit der Reichsregierung entsprechende Kredite zu vermitteln.

Abgelehnt wird, entsprechend dem Vorschlag des Haupt⸗ ausschusses, der kommunistische Antrag, eine erste Rate von 300 000 für die Arbeiten am Cochemer Berg bereit⸗ zustellen. Es handelte sich bei diesem Antrag um Forderun⸗ gen, die im Zusammenhang mit dem Bergrutsch in Cochem a. d. Mosel erhoben waren.

Ein nationalsozialistischer Antrag über die Durchführung des Meliorationswerks in der Niederlausitz wird in der Ausschußfassung dahin angenommen, daß das Staatsministerium ersucht wird, 1 143 750 RM zu bewilligen für die Durchführung eines ländlichen Arbeitsbeschaffungs⸗

rogramms für die Niederlausitz. Auch soll ein Staats⸗ ommissar für die Niederlausitz ernannt und auf die Reichs⸗ regierung eingewirkt werden, daß sie den Betrag von 5 340 000 RM zur Verfügung stelle.

Auf Verlangen des Hauptausschusses wird dann ein national⸗ sozialistischer Antrag in der Ausschußfassung angenommen, wonach das Staatsministerium dem Landtag baldmöglichst eine Denkschrift vorzulegen hat über den Etat der Domänen und Forsten auf Grund der Rechnung von 1930/31. Es soll eine kaufmännische Bilanz dazu vorgelegt

und über die Grundsätze Aufschluß gegeben werden, nach denen

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die Geschäfte zwischen dem Ministerium, den Regierungen und den nachgeordneten Stellen verteilt sind. Auch soll sich die Regierung darüber äußern, wieweit durch erweiterte Zu⸗ ständigkeit der unteren Stellen der Personalbestand des Mi⸗ nisteriums vermindert werden kann.

Nach einem weiteren angenommenen Antrag des Haupt⸗ ausschusses wird die Regierung ersucht, die notwendigen Vor⸗ arbeiten in Angriff zu nehmen, um zwischen Heiligen⸗ hafen und Neustadt (Holstein) einen Schutz⸗ hafen für Kleinfahrzeuge der Fischerei zu bauen. Bei dem Hafen soll für die Fangergebnisse eine Verwertungsstelle auf genossenschaftlicher Grundlage eingerichtet werden.

Sodann stimmt das Haus einem deutschnationalen An⸗ trag in der Fassung des Hauptausschusses zu, worin das Staatsministerium ersucht wird, für den Fall der Schaffung einer Preußischen Wohnungskreditgesell⸗ schaft von der Schaffung eines provinziellen Unterbaus Ab⸗ stand zu nehmen und die anfallenden örtlichen Geschäfte der Anstalt durch vorhandene Organe wahrnehmen zu lassen. Nach einem weiteren angenommenen deutschnationalen An⸗ trag wird das Staatsministerium ersucht, die Vorarbeiten für die Ueberbrückung des Swine⸗Stroms zwischen den Inseln Usedom und Wollin unverzüglich in Angriff zu nehmen.

Gleichfalls angenommen wird ein nationalsozialistischer Antrag, der die Regierung ersucht, Anweisung zu geben, daß in den Betrieben, die dem Preußischen Staat gehören oder auf die er Einfluß hat, Entlassungen, Lohn⸗ und Arbeitszeitverkürzungen nicht durchgeführt werden dürfen, wenn nicht gleichzeitig ein entsprechender Abbau der höheren Stellen erfolgt und bevor nicht die Spitzengehälter auf die Höchstgrenze von 12 000 RM jährlich gesenkt sind. Der An⸗ trag nahm in der Einleitung besonders Bezug auf Entlassun⸗ gen bei der Stettiner Hafen⸗Gesellschaft m. b. H.

Schließlich wird ein nationalsozialistischer Antrag in der Fassung angenommen, daß das Staatsministerium ersucht wird, bei der Reichsregierung auf Beseitigung der Rechts⸗ beschränkungen nach §§ 245 und 265 a der Reichs⸗ abgabenordnung hinzuwirken.

Es wird die auch am Mittwoch durch Beschlußunfähig⸗ keit des Hauses nicht zustande gekommene namentliche Ab⸗ stimmung über den sozialdemokratischen Antrag wiederholt: „Verordnungen, Verfügungen oder Erlasse, die vom Reichs⸗ kommissar und seinen Vertretern unter der Bezeichnung „Preußisches Staatsministerium“ oder von einzelnen von ihnen als preußische Minister vollzogen worden sind oder vollzogen werden, gleichwohl ob mit oder ohne den Zusatz „mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt“, sieht der Land⸗ tag als nicht verfassungsmäßig zustandegekommen und daher als ungültig an.“

Auch heute stellt sich hierbei die Beschlußunfähig⸗ keit des Hauses heraus, da nur 208 Karten abgegeben sind. Es wird auf sofort eine neue Sitzung anberaumt.

Beraten wird weiter der kommunistische Antrag, Arbeiter, Angestellte, Beamte, kleine und mittlere Bauern mit nicht mehr als 5000 RM Einkommen von jeder Steuerzahlung und allen Abgaben zu befreien. Den Gemeinden sollen danach die esamten Steuererträgnisse, soweit sie zur Erfüllung ihrer 2n und kulturellen Verpflichtungen erforderlich sind, verbleiben.

Abg. Schwenk (Komm.) wirft der Sozialdemokratischen Partei und den Gewerkschaftsführern vor, daß sie einen ernsthaften Kampf egen den Staatsstreich der Regierung von Papen nicht geführt gaben. Der Berliner Verkehrsstreik hätte bei seiner großen poli⸗ tischen Bedeutung zum Sturz der Reichsregierung führen können. Der Sinn des kommunistischen Antrags sei, das Proletariat zum Kampf gegen die Kommissarsdiktatur mit den Mitteln aufzurufen, in denen das Proletariat unüberwindlich sei: mit Massenstreik und außerparlamentarischen Kampf. Die Anträge des Landtags, um eine Hilfsaktion zugunsten der Notleidenden durchzuführen, seien von der kommissarischen Diktatur mißachtet worden. Angesichts der Not der Massen sei die größte Sorge der Nationalsozialisten der Kuhhandel um die Ministerposten. Die Erziehungsarbeit des Zentrums habe schon ihre Früchte getragen. Die Nationalsozia⸗

Ihre Politik laufe auf die Tolerierung des Kabinetts Schleicher hinaus, das beweise auch der Versuch der Nationalsozialisten, An⸗ schruß an die Hugenberg⸗Partei zu erhalten. (Zuruf der National⸗ ozialisten: Hat Sie das erschüttert?)

Der Antrag wird dem Hauptausschuß überwiesen.

Es folgt die Beratung von Gesetzentwürfen zur Aende⸗ rung des Gesetzes über die Aufwertung von Erb⸗ pachtzinsen (Kanon), Grundmieten, Erbleihen und ähn⸗ lichen Ansprüchen vom 28. Dezember 1927. Nach dem Antrag des Rechtsausschusses soll der Gesetzentwurf u. a. bestimmen: „Die für die Zeit seit dem 1. Januar 1925 geschuldeten Fehnerbpachtzinen gelten mit der Maßgabe als gestundet, daß die Gläubiger nur berechtigt sind, von dem auf die rechts⸗ kräftige Festsetzung des Aufwertungsgrundsatzes folgenden Fälligkeitstage an jährlich einen Jahresbetrag zusammen mit den dann fällig werdenden Erbpachtzinsen zu fordern.“

Ein Entschließungsantrag fordert dazu, in den gericht⸗ lichen Verfahren über die Aufwertung von Erbpachtzinsen die Gerichtskosten niederzuschlagen und bereits gezahlte Ge⸗ richtskosten zurückzuerstatten.

Abg. Rau (Komm.) wendet sich mit lebhaften Vorwürfen gegen die Haltung der Nationalsozialisten im Rechtsausschuß. (Zuruf der Nationalsozialisten: Alles Kohl! Das habt Ihr wohl von Eurem Geheimsender!) Die Sozialdemokraten hätten im Staatsrat gegen den Antrag gestimmt, die Grundstücke ohne Ent⸗ schädigung den Kolonisten zu überlassen. Die Kolonisten sollten sich entschlossen gegen die Ausbeuter zur Wehr setzen. Der Red⸗ ner verlangt, daß der Aufwertungssatz für Fehnerbpachtzinfen 25 vH des Goldmarkbetrages nicht übersteigen dürfe.

Abg. Bubert (Soz.) betont die Notwendigkeit, das an 26. No⸗ vember beschlossene Gesetz abzuändern, da es so nicht gehe. Wenn das, was heute vom Ausschuß beschlossen wurde, ein Verrat sei, so hätten die Kommunisten einen Verrat schon vor drei Wochen begangen. Den Sozialdemokraten komme es darauf an, zunächst den Gerichtsvollzieher von den Kolonisten fernzuhalten und dann im Reichstag ein Enteignungsgesetz zugunsten der Kolonisten durchzubringen. Zweifellos werde im Reichstage dafür eine Mehrheit vorhanden sein. Die Fehnkolonisten seien in Wirklich⸗ keit Eigentümer, da sie als Eigentümer des Landes eingetragen seien, die Erbpacht aber lediglich als Reallast eingetragen sei. Der Landtag dürfe nicht wieder einen Beschluß zustandebringen, der entweder vom Staatsrat abgelehnt werde oder der Nach⸗ prüfung der Gerichte nicht standhalte.

Abg. Dr. Muhs (Nat. Soz.) bezeichnet die Ausführungen des kommunistischen Redners als unfair und wider besseres Wissen erfolot. Die Lage der Kolonisten in Ostfriesland entspreche den Verhältnissen in der Zeit vor 300 Jahren und bedürfe dringend

der Neuregelung. Dafür sei aber in erster Linie der Reichstag

listen würden heute schon dem Zentrum aus der Hand fressen.

zuständig. Es müsse angestreht werden, daß der Aufwertungssatz auf 25 vH herabgesenkt werde, eine derartige Regelung lönne aber nicht der Landtag treffen. Die Nationalsozialisten lehnten es ab, einen Gesetzentwurf zu verlangen, der gegen die Bestim⸗ mungen der Reichsverfassung verstoße, der taktisch keine Bedeu⸗ tung habe und den Kolonisten nicht helfen könne. Der Ausschuß⸗ beschluß sei nur ein Notbehelf, um zunächst die Vollstreckungen zu verhindern. Der kommunistische Antrag sei geeignet, den Ge⸗ setzentwurf zu gefährden. ie Auffassung in der Rechtsprechung über das allgemeine Wohl werde niemals soweit gehen, daß sie den kommunistischen Enteignungsforderungen zustimme. Die heutige Regelung stelle nur eine unvollkommene Lösung dar, die eine generelle durch den Reichstag nach sich ücher werde.

Abg. Rau (Komm.) meint, die anderen rteien hätten am liebsten im Plenum keine Debatte mehr über diese Vorlage ge⸗ führt, weil sie nicht wünschten, daß in der Oeffentlichkeit fest⸗ gestellt werde, wie wenig sie für die Pächter tun wollen. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.) Im Ausschuß habe ein Vertreter des Justizministeriums zugegeben, daß der weitergehende kommu⸗ nistische Antrag für einen großen Teil der Kolonisten ohne ver⸗ sassungsmäßige Bedenken möglich sei. Der kommunistische Antrag wolle den Kolonisten den Gerichtsvollzieher vom Halse schaffen. Die Ausschußfassung bringe dagegen den Kolonisten in Ostfries⸗ land gar nichts. (Beifall bei den Kommunisten.)

Damit schließt die Aussprache. Unter Ablehnung des kommunistischen Antrages wird der Entwurf in der Ausschuß⸗ fassung in zweiter Lesung mit großer Mehrheit angenommen.

Zur dritten Lesung verlangen die Kommunisten namentliche Abstimmung über ihre weitergehende Fassung. Die kommunistische Faffung wird abgelehnt mit 300 Stimmen aller übrigen Parteien gegen 56 Stimmen der Kommunisten. Auch in dritter Lesung wird der Entwurf in der Ausschußfassung angenommen, dazu die vom Ausschuß vorgelegte Entschließung.

In der auf Antrag der Sozialdemokraten namentlichen Schlußabstimmung wird der Gesetzentwurf mit 290 Stimmen aller Fraktionen, abgesehen von den Kommunisten, ange⸗ nommen. Die Kommunisten beteiligen sich nicht an der Kartenabgabe.

Wie erinnerlich, hatte der Landtag kürzlich einen Gesetz⸗ entwurf für diese Gruppe von Kolonisten verabschiedet, gegen den jedoch der Staatsrat Einspruch erhoben hatte, weil der Entwurf verfassungsmäßig unzulässige Enteignungsbestim⸗ mungen vorsah. Die jetzige Vorlage soll diese Bedenken aus⸗ räumen.

Ohne Aussprache wird ein nationalsozialistischer Antrag in der Fassung des Hauptausschusses angenommen, der das Staatsministerium ersucht, auf die Reichsregierung einzu⸗ wirken,

1. bei dem Kommissar für die Osthilfe vorstellig zu werden,

daß von den vom Reich bei der Provinzialgenossenschafts⸗ und Raiffeisenbank für die Wirtschaftsbank G. m. b. H. in Schwiebus zur Verfügung gestellten Geldern sofort der

r Hilfe benötigte Betrag ausgeschüttet wird, damit der weiter drohende Massenzusammenbruch in der Ostmark vermieden wird;

2. durch den Kommissar für die Osthilfe bei der Dresdner Bank, Genossenschaftsabteilung, und der Brandenburgischen Provinzialgenossenschafts⸗ und Raiffeisenbank in ihrer Eigenschaft als Hauptgläubiger im Gläubigerausschuß dahin zu wirken, daß die täglich Existenzen vernichtenden Ein⸗ griffe des Konkursverwalters sofort unterbunden werden.

Weiter wird debattelos angenommen ein Antrag des Siedlungsausschusses, wonach ein aus fünf Mitgliedern dieses Siedlungsausschusses bestehender Unterausschuß beauf⸗ tragt werden soll, mit der Prüfung und Berichterstattung über die verworrenen Verhältnisse zwischen den Siedlern von Adlig⸗Prechlau und der Kreissiedlungsgesellschaft Schlochau. Das Staatsministerium soll dahin wirken, daß die Zwangs⸗ versteigerung der zehn Siedlerstellen von dem Rittergut Adlig⸗Prechlau der Kreissiedlungsgesellschaft m. b. H. Schlochau bis zur endgültigen Stellungnahme des Landtags hinausgeschoben wird.

Angenommen wird ferner ein Antrag des Handelsaus⸗ schufses, der die Regierung ersucht, beim Reich darauf hinzu⸗ wirken, daß

(sofort die Kreise Schmalkalden, Solingen und Remscheid als Notstandsgebiete anerkannt werden, 3

ein umfassendes Arbeitsbeschaffungsprogramm für diese Kreise ausgearbeitet und durchgeführt wird.

alle nachgeordneten Stellen darauf hingewiesen werden, bei Bestellungen auf die Kleineisenindustrie dieser Kreise Rücksicht zu nehmen und diesen Aufträge zuzuweisen,

sosort Ermittlungen angestellt werden, wieweit der Staat in eigenen Betrieben Erzengnisse der Kleineisenindustrie dieser Kreise verwerten und dieser Industrie entsprechende

zukommen 82 kann und 8

daß alsbald mit den Wirtschaftsvertretungen dieser Kreise

in Verhandlungen wegen Gewährung von Steuervergün⸗ stigungen während der jetzigen Notzeit eingetreten wird.

Sodann wird der Antrag des Handelsausschusses ange⸗

nommen, wonach die Regierung sofort die Eichgebühren

generell um wenigstens 50 vH senken und die Eichung der Maße, Waagen und Gewichte nicht alle zwei Jahre, sondern höchstens alle drei Jahre vornehmen lassen foll.

Es folgt die Aussprache über einen auf einen national⸗ sozialistischen Antrag zurückgehenden Antrag des Handels⸗ ausschusses, worin die Regierung ersucht wird, in Verbin⸗ dung mit der Reichsregierung umfassende Maßnahmen zu treffen, die eine Bevorzugung des deutschen Holzes bedeuten und neue Wege zum Schutze der nur auf diesen Erwerbszweig angewiesenen deutschen Waldarbeiter darstellen.

Abg. Neddermeyer (Komm.) führte aus, seine Fraktion werde gegen den Antrag stimmen. (Unruhe und Zurufe bei den Nationalsozialisten: Der Antrag ist aber für die deutschen Holz⸗ arbeiter.) Dieser Ausschußantrag stelle lediglich eine Heuchelei dar. (Großer Lärm bei den Nationalsozialisten und Rufe: Ihr Arbeiterverräter!) Wenn es wirklich auf die Interessen der deutschen Holzarbeiter ankäme, müßte man sich gegen die Holz⸗ einfuhr aus der Tschechoflowakei wenden, die viel umfangreicher ei als die aus Sowjetrußland. Es komme aber den National⸗ ozialisten nur darauf an, einen Streich die Sowjetnnion u führen, obwohl doch die deutsche Industrie zur Zeit nur von sewsetrasiscen Aufträgen lebe. (Anhaltender großer Lärm bei den Nationalsozialisten.)

Ohne weitere Aussprache wird der Antrag des Handels⸗ ausschusses angenommen.

Gleichfalls angenommen wird der Antrag des Handels⸗ ausschusses, der das Staatsministerium ersucht, bei der Reichsregierung darauf hinzuwirken, daß die Verordnung des Reichspräsidenten vom 14. Juni 1932, und zwar dritter Teil, Kap. I, Art. I, II, III und Kap. II, aufgehoben werde.

Berichterstatter Abg. Schmidt⸗Wiesbaden (Nat. Soz.) hebt hervor, daß dieser Antrag im Handelsausschuß einstimmig ange⸗

nommen worden sei, auch mit von Vertretern von Fraktionen 8 1“ 8“ 8 G

die im Haushaltsausschuß des Reichstags sich für die Beibehaltung dieser Verordnung ausgesprochen hätten.

Die Beratungen werden dann abgebrochen.

Als Präsident Kerrl vorschlägt, in der morgigen Plenarsitzung die Kulturaussprache durchzuführen. aber lediglich über die Abschnitte „Allgemeines“ und „Theater und Rundfunkange⸗ legenheiten“ zu verhandeln, dagegen die weiteren Abfchnitte „Schulangelegenheiten“ und „Kirche“ zurückzustellen, protestiert

Abg. Kasper (Komm.) gegen diese Verkürzung der Kultur⸗ sprache. Er verlangt, daß sämtliche vier Abschnitte zur Aus prache gestellt werden, und meint, die Nationalsozialisten hätten sich auf Kommando des Zentrums im Aeltestenrat damit einverstanden erklärt, daß über ihre eigenen Anträge in den beiden jetzt nicht zu behandelnden Kultucabschnitten nicht entschieden und abge⸗

immt werde. (Unruhe bei den Nationalsozialisten.) Herx Kube habe gesagt, daß mit Rücksicht auf die sehr dezent zu führenden Regierungsverhandlungen die Nationalsozialisten kein Interesse daran hätten, jetzt diese Kulturdebatte durchzuführen. (Hört, hört! bei den Kommunisten. Anhaltende Unterbrechungen bei den Nationalsoziallsten.) Der Zentrumsabgeordnete Dr. Graß habe daher wohl recht, wenn er sage: „Wir haben die Nazis bald so⸗ weit; sie machen doch, was wir wollen!“ Die Nationalsozialisten ständen schon völlig unter der Fuchtel des Zentrums.

Unter Fg2 des kommunistischen Verlangens be⸗ chließt das Haus, es bei der vom Präsidenten vorgeschlagenen ve. zu belassen, und vertagt sich nach 17 Uhr auf

Freitag, 13 Uhr.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 16. Dezember 1932.

In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegrapbische Auszahlung.

16. Dezember 15. Dezember Geld Brief Geld Brief Buenos⸗Aires. 1 Pap.⸗Pes. 0,858 0,862 0,858 0,862 Canada 1 kanad. * 3,666 3,674 3,636 3,644 Istanbul 1 türk. Pfund 2,008 2,012 2.008 2.012 en 0,879 0,881 0,879 0 881 airo I äagypt. Pfd./ 14,27 14,31 14,20 14 24 London 13,89 13,93 13,82 13,86 New Pork 18 4,209 4,217 4,209 4,217 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,269 0,271 0,269 0,271 . 1 Goldpeso 1,648 1,652 1,648 1,652

Uruguay... Amsterdam⸗

100 Gulden [1 169,28 169,62 169,28 169,62 Atheln 1100 Drachm. 2,.278 2,282 2,288 2,292

Rotterdam. Brüssel u. Ant⸗ werpen 100 Belga 58,22 58,34 58,24 58,36 Bucarest.. 100 Lei 2,488 2,492 2,488 2,492 Budapest. 100 Pengö Danzig... 100 Gulden 81,69 81,85 81,69 81,85 Helsingfors ..100 Fmk. 6.084 6,096 6,074 6,086 Italien 100 Lire 21,54 21,58 V Jugoflawien. 100 Dinar 5,604 5,616 5,614 5,626 Kaunas, Kowno 100 Litas 41,88 41,96 41,88 41,96 Kopenhagen. 100 Kr. 71,93 72,07 71,53 71,67 Lissabon und . 100 Escudos 12,76 12,78 12,76 12,78 Oslo 100 Kr. 71,43 71,57 71,13 71,27 aris 100 Frs. 16,425 16,465 16,425 16,465 Pare 60 12,465 12,485 12,465 12,485 Reykjavik (Island) 100 isl. Kr. 62,69 62,81 62,44 62,56 Riga 100 Latts 79,72 79,88 79,72 79,88 Schweiz 100 Frs. 80,92 81,08 80,92 81,08 Sofia 1100 Lewa 3,057 3,063 3,057 3,063 Spanien 100 Peseten 34,35 34,41 34,35 34,41 Stockholm und eb- 100 Kr. 75,67 75,83 75,32 75,48 Tallinn (Reval, 8 Liencdhe . 100 estn. Kr. 1 110,59 110,81 110,59 110,81 Wien. .100 Schilling! 51,95 52,05 51,95 52,05

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Ausländische Geldsorten und Banknoten.

15. Dezember Geld Brief Geld Briet

Sovereignus.. 20,38 20,46 20,38 20,46 20 Frcs.⸗Stücke f 16,16 16,22 16,16 16,22 Gold⸗Dollars. 4,185 4,205 4,185 4,205 2 4,22 4,20 4,22 2 und 1 Doll. W“ 4,22 4,20 4,22 veanttniscge. . P 0,86 0,84 0,86 Brasiliani 8 Canadische. .. 96s ZL61 383 Englische: große 13,91 13,78 13,84 1 1 u. darunter 13,91 13,78 13,84 Türkische.. ů 8 1,86 1.84 1,86 Belgische.. 58,30 58,08 58,32 Zulgarische.. Halsadische . 71,84 71,16 71,44 er. . 100 81,83 81,51 81,83 Estnische.. 100 estn. Kr. innische. 100 Fmk. 6,02 6,06 6,01 6,05 ranzösische.. 100 Frs. 16,385 16,445 16,38 16,44 olländische.. 100 Gulden 168,91 169,59 168,91 169.59 Italienische: gr. 100 Lire 21,48 21,56 21,47 21,55 100 Lixe u. dar. 100 Lire 21,48 21,56 21,47 21,55 Jugoslawische . 100 Dinar 5,59 5,63 5,60 5,64 Lettländische.. 100 Lats Fettländische. 100 Lnt, 41,62 41,78 4162 41.78 Norwegische.. 100 Kr. 71,26 71,54 70,96 71,24 Oesterreich.: gr. 100 Schilling 100 Sch. u. dar. 100 Schilling gFr vpr 000 Lei d neue 500 vei 100 Let 2,46 2,48 2,46 2,48 unter 500 Lei 100 Lei Schmwedische .100 Kr. 75,50 75,80 75,15 75,45 Schweizer: gr. shss 80,74 81,06 80,74 81,06

16. Dezember

100 Frs. u. dar. 100 Frs. 80,74 81,06 80,74 81.06 Spanische *). . 100 Peseten 34,21 34,35 34,.21 34,35

Tsch flow. Ee. 100 K 12,37 12,43 12,37 12,43

500 Kr. u. dar. 100 Kë. 1237 12,43 12,43 Ungarische 100 Pengö 1“ Süs *) nur abgestempelte Stücke.

Ostdevisen. Auszahlungen. Warschau 100 ZL V 47,10 47,30 V 47,10 Posen .100 Zl. Kattowitz 100 Zl.

47,10 47,30 47,10 47,10 47.30 47,10

Notennotierungen. 1 46,85 47,25

1 46.90

Polnische 1 100 Z1. * 11“]

Wagengestellung für Kohle Koks und Britetts im Ruhrrevier: Am 15. Dezember 1932: Gestellt 18 7504 Wagen.

Die Elektrolvttupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolvtfupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 16. Dezember auf 46,25 (am 15. Dezember auf 46,25 ℳ) für 100 kg. ““

London, 14. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der Bant von England vom 14. Dezember 1932 (in Klammern Zu⸗ und Abnabhme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 372 260 (Zun. 6600), hinterlegte Noten 42 170 (Abn. 6590), andere Regierungssicherbeiten der Emissionsabteilung 255 040 (Zun. 1530), andere Sicherheiten der Emissionsabteilung 5130 (Abn. 1530), Silbermünzenbestand der Emissionsabteilung 3820 (Zun. 10), Goldmünzen⸗ und Barren⸗ bestand der Emissionsabteilung 139 420 (unverändert), Depositen der Regierung 8540 (Zun. 20), andere Depositen: Banten 86 290 (Abn. 17 960), Private 34 370 (Abn. 80), Regierungssicherheiten 74 250 (Abn. 11 590) andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 11 740 (Abn. 70), Wertpapiere 18 050 (Zun. 320), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 880 (Abn. 90). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 33,31 gegen 33,77 vH, Clearinghouseumsatz 546 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 14 Millionen weniger.

Paris, 15. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 9 Dezember 1932 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktipa. Goldbestand 83 344 (Abn. 15), Auslandsguthaben 3155 (Zun. 28), Devisen in Report (Abn. u. Zun. —), Wechel und Schatzscheine 4325 (Zun. 62), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 2653, diskontierte ausländische Handelswechsel 261, zusammen 2914 (Zun. 204), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 56, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1355, zusammen 1411 (Abn. 142), vombard⸗ darlehen 2552 (Abn. 44), Bonde der Autonomen Amortisations⸗ kasse 6621 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 82 482 (Abn. 718), täglich fällige Verbindlichkeiten 24 459 (Zun. 719), davon: Tresorguthaben 203 (Abn. 2), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2139 (Abn. 10), Privatguthaben 21 883 (Zun. 726), Verschiedene 234 (Zun. 5), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 77,93 vH (77,95 vH).

Berlin, 15. Dezember. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalvpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie- und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, grob 32,00 bis 33,00 Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 38,00 ℳ. Gerstengrütze 27,00 bis 28,00 ℳ, Haferflocken 31,00 bis 32 00 Hafergrütze, gesottene 35,00 bis 36,00 ℳ, Roggen⸗ mehl, etwa 70 vH 24,00 bis 25.50 ℳ. Weizengrieß 36 00 bis 37,00 ℳ, Hartgrieß 40,50 bis 41,50 ℳ, Weizenmehl 27,50 bis 32,00 ℳ, Weizenauszugmehl in 100 kg⸗Säcken br.⸗t.⸗n. 33,50 bis 37 50 ℳ, Weizenauszugmebl, feinste Marken, alle Packungen 37,50 bis 48,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 32,00 bis 36,00, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 36,00 bis 38,00 ℳ, Bohnen, weiße, mittel 21,00 bis 22,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 27,00 bis 29,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 35.00 bis 40,00 ℳ. Linsen, mittel, letzter Ernte 40,00 bis 47,00 Linsen, große, letzter Ernte 47,00 bis 78,00 ℳ. Kartoffel⸗ mehl. luperior 33,50 bis 34,50 ℳ, Bruchreis 18,50 bis 19,50 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 19,00 bis 20,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis. glasiert 23,00 bis 25,00 ℳ. Reisgrieß, puderfrei 23,00 bis 30,00 ℳ, Ringäpfel. amerikan. extra choice 94.00 vis 96,00 ℳ,. Amerik. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 56,00 bis 57.00 ℳ, Sultanas Kiup Caraburnu ¼ Kisten 66,00 bis 71,00 ℳ, Korinthen choice. Amalias 70,00 bis 74,00 ℳ, Mandeln, süße, eourante, ausgew. 205,00 bis 210,00 Mandeln, bittere, courante, ausgew. 205,00 bis 210,00 ℳ, Zimt (Kassia), ganz, ausgewogen 195,00 bis 205,00 ℳ. Pfeffer, schwarz, Lampong, ausgewogen 180,00 bis 190,00 ℳ, Pfesfer, weiß, Muntok, ausgewogen 190,00 bis 216,00 ℳ, Rohkaffee Santos bis Extra Prime 326,00 bis 348.00 ℳ, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 348,00 bis 470,00 ℳ, Röstkaffee, Santos bis Extra Prime 436,00 bis 460,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 444,00 bis 626,00 ℳ, Röst⸗ roggen, glasiert, in Säcken 31,00 bis 34,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 32,00 bis 34,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 43,00 bis 46,00 ℳ, Kakao, stark entölt 160,00 bis 200,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 208,00 bis 260,00 ℳ, Tee, chines. 640,00 bis 730,00 ℳ, Tee, indisch 800,00 bis 960,00 ℳ, Zucker, Melis 66,00 bis 66 50 ℳ, Zucker, Raffinade 67,50 bis 69,00 ℳ, Zucker, Würfel 73,50 bis 79,50 ℳ, Kunsthonig in ½ kg-Packungen 72,00 bis 74,00 ℳ, Zucker⸗ sirap, hell, in Eimern 82,00 bis 100,00 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 70,00 bis 80,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 12 kg 68,00 bis 72,00 ℳ, Pflaumenkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 80 00- bis 82,00 ℳ, Erdbeerkonfiture in Eimern von 12 ½ kg 102,00 bis 106,00 ℳ, Pflaumenmus, in Eimern von 12 ½ und 15 kg 55,00 bis 68,00 ℳ, Steinsolz in Säcken 19,20 bis 20,20 ℳ, Steinsalz in 21,30 bis 25,10 ℳ, Siedesalz in Säcken 22.18 bis —,— ℳ, iedesalz in Packungen 23,30 bis 26.50 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 87,00 bis 91,00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 88,00 bis 92,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 82,00 bis 84,00 ℳ, Purelard in Kisten 82,00 bis 84,00 ℳ, Berliner Rohschmalz 108,00 bis 112,00 ℳ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 85,00 bis 86,00 ℳ, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 45,00 bis 47,00 ℳ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1 110,00 bis 114,00 ℳ, I] 96,00 bis 102,00 ℳ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 132,00 bis —.,— ℳ. II 118,00 bis 126,00 ℳ, Molkereibutter 1Ia in Tonnen 260,00 bis 266,00 ℳ, Molkereibutter Ia gepackt 266.00 bis 276,00 ℳ, Molkerei⸗ butter II a in Tonnen 246,00 bis 254,00 ℳ, Molkereibutter IIa ge⸗ packt 250,00 bis 262,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 260,00 bis 264,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, gepackt 270,00 bis 274,00 ℳ, Speck, inl., ger. 154,00 bis 160,00 ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 74,00 bis 84,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 130,00 bis 150,00 ℳ, echter Gouda 40 % 136,00 bis 144,00 echter Edamer 40 % 136,00 bis 144,00 ℳ, echter Emmenthaler (Sommerkäse 1932), voll⸗ fett 244,00 bis 264.00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 104,00 bis 114,00 ℳ, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 17,00 bis 17,50 ℳ, gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 26,00 bis 29,00 ℳ. Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 85,00 ℳ. . 1

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.

1 Devisen. 1 Dan ig, 15. Dezember. (W. T. B.) (Alles in Danziger

Gulden. anknoten: Polnische Loko 100 Zlotv 57,65 G., 57,77 B., 100 S2enae Reichsmart —,— G. —,— B. Amerikanische (5⸗ bis 100⸗Stücke) —,— G., —,— B. Schecks: London G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zlotv 57,63 G., 57,75 B. Telegraphische: London —,— G., —.— B. Paris 20,08 G., 20,12 B., New York 5,14,74 G., 5,15,76 B., Berlin 1“ B. 8

Wien 15. Dezember. W. T. B.) Amsterdam 285,00, Berlin 168,30. Budavpest 124.29 ½, Kopenhagen 118,70, London 23,25. New York 709,20, Paris 27,67, Prag 20,98 Zürich 136 35. Marknoten 167,70, Lirenoten 36.14. Jugoflawische Noten 9.44. Tschecho⸗ flowakische Noten 20,96 Polnische Noten 79.15. Dollarnoten 706,50, Ungarische Noten —,— *), Schwedische Noten 123,50, Belgrad 12,516.

*) Noten und Devisen für 100 Pengö.

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