Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 40 vom 16. Februar 1934. S. 2.
Einzelnummernpreise: 88 Anstellungs⸗Nachrichten. 0,13 RM MNachrichten für Luftfahrer 0,75 RM SDSDeeuutsches Rundfunkschrifttum 2,— RM “ Monatliches Verzeichnis 2,— RM Den laufenden (Vierteljahrs⸗) Bezug un⸗ serer Blätter, Ausnahme des Deutschen Rundfunkschrift⸗ tums und des Monatlichen Verzeichnisses, vermitteln die Postanstalten. Die vierteljährlichen Bezugspreise sind in der Hestanstotresl veröffentlicht und gelten stets nur für die laufende Bezugszeit. Das Deutsche Rundfunk⸗ chrifttum sowie das Monatliche Verzeichnis sind durch den Buchhandel oder von uns unmittelbar zu beziehen. Preis je 6,— RM vierteljährlich ausschließlich der Postgebühren.
Verkaufspreise im Buchvertrieb: (Stückpreis mit Ausschluß der Postversendungsgebühren) ABC des Reichsrechts (Anhang zum Reichsgesetz⸗ “ Plqtt)h)h 676 im Originaleinband des Reichsgesetzblatts 9,60. RM. im Halbledereinband 14,— RM Steuer⸗A’–u 1I1X1Xm“ im Originaleinband des Reichssteuerblatts 5,20 RM Der Vorläufige Reichswirtschaftsrat 1927 — 1932 9,30 RM Entscheidungen des Reichsoberseecamts (jeder Band umfaßt etwa 10 Hefte) jedes Heft. 3,— RM Hauptregister (Entscheidungen) . 12,— RM. Seefrachtordnung 3,95 RM Fingerzeige für die Gesetzes⸗ und Amtssprache. 0,80 RM Die Flaggen des Deutschen Reichh . . 1,10 RM Begründung zur Militärstrafgerichtsordnung etwa 1,50 RM Gesetze über die Haager Konferenz. 4,80 RM Entwürfe zu den Gesetzen über Entwürfe zu der setz 5 — NM. 1,25 RM
Konstiea”áaeo “ Einbanddecken für Band XXVI der Entscheidungen
Unsere Sendungen gehen im allgemeinen unter Nach⸗ gebühr oder gegen Postnachnahme. Die Postgebühren werden in Rechnung gestellt.
Ein ausführliches Verlagsverzeichnis steht kostenlos zur Verfügung.
Berlin NW 40, Scharnhorststr. 4, den 12. Februar 1934.
Reichsverlagsamt. Scholz.
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die Haager
Bekanntmachung.
Die am 15. Februar 1934 ausgegebene Nummer 7 des Reichsgesetzblatts, Teil II, enthält:
die Bekanntmachung über das deutsch⸗schweizerische Doppel⸗ besteuerungsabkommen, vom 12. Februar 1934.
Umfang: 2 Bogen. Verkaufspreis: 0,30 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin NW 40, den 15. Februar 1934. 1
Reichsverlagsamt. Scholz.
Preußen.
Die Preußische Akademie der Wissenschaften hat den ordentlichen Professor der Anatomie an der Deutschen Uni⸗ versität Prag Dr. Otto Grosser zum korrespondierenden Mitglied ihrer physikalisch⸗mathematischen Klasse gewählt.
Bekanntmachung.
Auf Grund des fünften Abschnitts der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 26. Juli 1930 (RGBl. I S. 311) in Verbindung mit der Verordnung des Preußischen Staats⸗ ministeriums vom 30. Oktober 1930 (Gesetzsamml. S. 280) werden die Preisbindungen der Düsseldorfer Ziegelverkaufs⸗ gesellschaft für nichtig erklärt.
Düsseldorf, den 14. Februar 1934.
Der Regierungspräsident.
Bekanntmachung. 8 Auf Grund des § 1 des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933. (RGBl. I S. 293) in Verbindung mit der durch den Herrn Preußischen Minister des Innern hierzu erlassenen Durch⸗ führungsverordnung vom 31. Mai 1933 (Preuß. Gesetzsamml. Nr. 39) und in Verbindung mit dem Reichsgesetz über die Einziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom Juli 1933 (RGBl. I S. 479) wird das gesamte Vermögen des Arbeiter⸗Sport⸗Kartells in Dortmund, des Arbeiter⸗Athleten⸗Klubs in Dortmund, des Arbeiter⸗Radfahrbundes in Dortmund, des Arbeiter⸗Radfahrervereins in Dortmund, der Soz. Arbeiter⸗Jugend in Dortmund⸗Barop, des Sparvereins „Deutsche Republik“ in Dortmund, des Arbeiter⸗Jugendheim GmbH. in Herne des Radfahrer⸗Vereins in Dortmund, des Turnvereins Horstmar, des Radfahrervereins Billmerich, des Gesangvereins Benninghofen, des Vereins „Froher Abend“ in Dortmund, des Damenchors „Wach auf“ in Dortmund, des Damenchors in Berghofen, des Theatervereins „Dornröschen“ in Holzwickede, des Arbeiter⸗Samariterbundes in Oespel, der Freigeistigen Gemeinde in Dortmund der Bezirkswohlfahrtspflege in Dortmund, der Naturfreunde Touristenverein in Hamm, des Volkshaus GmbH. in Hamm, G des Arbeiter⸗Samariterbundes in Bergkamen, des Arbeiter⸗Sport⸗ und Kulturkartells in Bergkamen, des Impfgegnervereins in Bochum, des Impfgegnervereins in Wanne⸗Eickel, des Impfgegnervereins in Herne, 18 des Impfgegnervereins in Wattenscheid, des deutschen Bundes für Volksgesundheit u. R in Bochum, des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportvereins Durchholz, der „Menschenfreundlichen Versammlung“ in Bochum, des Schützenvereins „Freie Schützen Oberstadt“ in Hagen, des Junggesellenv ceins „Edelweiß“ in Herbertshausen,
des Vereins Neugeborner Keuschheits⸗Christen in Watten⸗ eid des Lechte Srerchereim „Vorwärts“ Hagen⸗Haspe unter Bestätigung der polizeilichen zugunsten des Preußischen Staates, vertreten durch den Herrn Preußi⸗ schen Minister des Innern in Berlin, eingezogen. Gemäß § 3 des Gesetzes vom 26. Mai 1933 erlöschen die an dem Eigentum bestehenden Rechte. Das Verzeichnis der im einzelnen eingezogenen Gegenstände und Werte liegt bei mir zur Einsicht 1ü. Die Verfügung wird mit der öffent⸗ lichen Bekanntmachung wirksam.
Arnsberg, den 12. Februar 1934.
Der Regierungspräsident. J. A.: Dr. Dellbrügge.
.““ Bekanntmachung. “
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 6 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 14 074 das Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über den Provinzialrat, vom 15. Februar 1934;
Nr. 14 075 die Verordnung über die Zahl der Mitglieder der Provinzialräte, vom 16. Februar 1934;
Nr. 14 076 die zweite Verordnung zur Aenderung der Verord⸗ nung vom 18. Juni 1930 (Gesetzsamml. S. 117) zur Durchführung des Gaststättengesetzes vom 28. April 1930 (RGBl. I S. 146), vom 6. Februar 1934;
Nr. 14 077 die Verordnung zur Abänderung der Verordnung vom 1. Oktober 1931 zur Regelung der Zuständigkeit der Landes⸗ und Kreispolizeibehörden, vom 6. Februar 1934; 1
Nr. 14 078 die Polizeiverordnung zur Aenderung der Polizei⸗ verordnung über das Leichenwesen vom 18. April 1933 (Gesetz⸗ samml. S. 149), vom 6. Februar 1934.
Umfang: ¾ Bogen. Verkaufspreis: 0,20 RM, zuzüglich einer Versandgebühr von 4 Rpf.
Zu durch: R. von Decker’s Verlag (G. Schenchk), Berlin W 9, Linkstr. 35, und durch den Buchhandel.
Berlin, den 16. Februar 1934.
Schriftleitung der Preußischen Gesetzsammlung.
Nichtamtliches. 3
Bevölkerungsbewegung.
Auch im Januar günstige Bevölkerungsentwicklung.
Die günstige Bevölkerungsentwicklung, die in den letzten Monaten des Jahres 1933 überall in Deutschland einsetzte, dauert auch im neuen Jahre an. Aus den 52 deutschen Großstädten mit 100 000 und mehr Einwohnern liegen jetzt für den Monat Januar die ersten Zahlen über Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle vor. Die Zahl der Eheschließungen betrug, wie das VDZ.⸗Büro meldet, im Januar rund 12 000. Sie liegt damit etwa 50 vH höher als im gleichen Monat des ö“ Die Zahlen der Mongte Nopenes geuger Beierhcher 1d ad Mheävekhchnr I8c Ehren geschlossen. In diesen Monaten ist die Zahl der Ehe⸗ schließungen aber in jedem Jahre größer, und sie lag auch in diesen beiden Monaten nur um etwa 50 vH über denen der gleichen Monate des Vorjahres, so daß die prozentuale Steigerung der Cheschließungen im die gleiche Entwicklung wie in den Vormonaten zeigt. Die Zahl der Geburten hat im Januar weiter zugenommen. Nachdem sie im November 16 450 und im Dezember 18 200 betragen Pens wurden im Januar rund 20 000 erreicht. Da im gleichen Monat etwa 18 000 Personen gestorben sind, beträgt der Geburtenüberschuß im Monat Januar in den Großstädten etwa 2000.
Verkehrswesen.
Reichseisenbahn, Reichsautobahnen und Automobilindustrie Hand in Hand.
Den vom Führer vor einem Jahr bei der Eröffnung der Berliner Automobilausstellung vorgezeigten Richtlinien ent⸗ sprechend, hat die Deutsche Reichsbahn die Motorisierung in er⸗ höhtem Mäße betrieben. Mit Rücksicht auf die kommenden Auf⸗ gaben, die ihr aus der Verschmelzung mit den Reichsautobahnen erwachsen, verstärkt die Reichsbahn mit besonderem Nachdruck ihr Motorisierungsprogramm. Sie hat bereits Millionenaufträge an die Lastkraftwagenindustrie vergeben. Nach Abschluß der Er⸗ die innerhalb der Reichsbahn auf dem Gebiet des Ein⸗ atzes von Kraftwagen zum weiteren Ausbau der Motorisierung, insbesondere zur Aufschließung verkehrsarmer Gebiete, durchgeführt worden sind, ist mit weiteren großen Aufträgen an die Automobil⸗ industrie zu rechnen.
Um sich einen Ueberblick über die Leistungsfähigkeit der in Betracht kommenden Werke zu verschaffen, werde diese zur Zeit einer Besichtigung unterzogen. Erfreulicherweise kann 788n in den nächsten Tagen mit der Vergebung großer Arbeiten gerech⸗ net werden.
Auf der Reichsautobahn München—Salzburg sind bereits große Arbeiten im Gang, und es kann mit der Vergebung von weiteren Aufträgen seitens der Reichsbahn auf dieser Strecke ebenfalls in den nächsten Tagen gerechnet werden. b 1““
Das Reichsverkehrsministerium hat jetzt den Stettiner Oder⸗ Werken den Auftrag zum Bau des dritten Ostpreußen⸗Schiffes erteilt. Das neue Schiff, das die „Preußen“ und die „Hansestadt Danzig“ bei der Vermittlung der Seeverbindung zwischen Swine⸗ münde und Pillau unterstützen soll, wird den Namen „Tannen⸗ berg“ erhalten. Die „Tannenberg“ wird 4000 Brutto⸗Register⸗ Tonnen umfassen und also erheblich größer als ihre beiden Schwesterschiffe sein. Man nimmt an, daß das neue Schiff 192. im nächsten Jahr in den Seedienstverkehr eingestellt werden kann. Der Schiffsbau soll etwa vier Millionen Reichsmark kosten.
Deutscher Luftpostdienst mit Südamerika.
Im neueröffneten Südamerikaflugdienst der Deutschen Luft⸗ hansa ist die auf dem ersten Rückflug Rio de Janei. Stuttgart beförderte Post nach 424 Tagen, am 12. Febrnar um 15 Uhr 16 Minuten in Stuttgart eingetroffen. Die Post wurde mit den schnellsten Zugverbindungen weitergeleitet und in Berlin, Ham⸗ burg und den meisten anderen deutschen Verkehrsorten schon am 13. Februar vormittags den Empfängern zugestellt. Daraus ergibt sich gegenüber der gewöhnlichen Beförderung mit Dampfern der erfreuliche Zeitgewinn von 9 bis 10 Tagen. “
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1
Handelsteil.
Berliner Börfenbericht vom 16. Februar 1934.
Im Verlauf befestigt.
Der Inhalt der französischen Note, der ein Verständnis für die deutschen Argumente nicht erkennen läßt, hatte an der Ber⸗ liner Börse zu Beginn des Verkehrs zu einiger Zurückhaltung Anlaß gegeben. Die Tendenz war daher anfänglich etwas nach⸗ gebend, wurde jedoch bald wieder ziemlich fest. Die anfänglichen Kursrückgänge konnten größtenteils nicht nur eingeholt werden, sondern darüber hinaus zeigten sich in verschiedenen Papieren gegenüber dem Vortage neue Gewinne. Die günstigen Mitteilun⸗
en von den verschiedenen Inlandsmärkten, wie beispielsweise die teigende vcetsergrden und Roheisenproduktion im Ja⸗ nuar, sowie die Meldungen über günstige Absatzentwicklung des Rheinischen Braunkohlen⸗Syndikats, brachten dem Verkehr An⸗ regung. Neben Nachfrage von seiten der Privatkundschaft zeigte auch die Kulisse Tendenz zu Rückkäufen und die außenpolitischen Momente fanden kaum noch Beachtung. 8 8
Unter Montanwerten, in denen sich fast allgemein größere Umsätze zeigten, waren wiederum Harpener (plus 1 vH), daneben auch Mannesmann (plus ¾ vH) bevorzugt. Vereinigte Stahl stiegen im Verlauf auf 42 %, Phönix auf 49 % und Hoesch gingen zu 75 ¼ um. Im Hinblick auf die günstigen Meldungen aus dem westdeutschen Kohlenrevier waren besonders Rhein. Braun be⸗ gehrt (plus 1¼ vH), die übrigen Braunkohlenpapiere lagen bei ruhigerem Geschäft gut gehalten. Auf Grund einer kleinen Zufalls⸗Abgabeorder gingen Westeregeln um 2 ½ vH, Aschersleben um 1 ¼ vH zurück. Farben litten anfangs unter einigen Glatt⸗ stellungen der Kulisse, konnten aber im Verlauf wieder anziehen.⸗ Chemische Heyden lagen von Anfang an fest (plus ¾ vH), Ober⸗ koks und Rütgerswerke zeigten nachgebende Kurse. Einige Aus⸗ landskäufe waren in Chade zu verzeichnen (plus 1 ½ RM), auch Accu erneut 1 vH höher. Für Siemens und A. E. G., die niedriger einsetzten, bestand im Verlauf ebenfalls Nachfrage. B. M. W. wurden von der Kulisse in kleinen Beträgen glattgestellt, dagegen waren Daimler mit 46 bemerkenswert widerstandsfähig. Julius Berger gingen zu 133 um. Tarifwerte wiesen kaum veränderte Haltung auf, desgleichen Brauereiaktien. Maschinenpapiere bröckelten um Bruchteile eines Prozentes ab, so Orenstein und Koppel auf 70 %⅛, Berliner Maschinen auf 83 %, Berlin⸗Karlsruher auf 109 ¼1. Hapag hörte man 28 5%, Nordd. Lloyd 31. Unter Bankaktien lagen Commerzbank mit 53 ¼ etwas höher, die übrigen Bankaktien zeigten behauptete Tendenz. .
Am Kassamarkt war die Kursgestaltung nicht ganz einheitlich, die Tendenz war ziemlich behauptet. — Variable Renten tendierten ruhig, Neubesitz gingen auf 19,4 herauf, Altbesitz hörte man 96 %, Reichsbahn⸗Vorzüge 112 ⁄8. Pfandbriefe und Kommunalobli⸗ gationen waren ziemlich unregelmäßig. Provinz⸗ und Stadt⸗ anleihen etwas niedriger, Schuldbuchforderungen unter Schwan⸗ kungen bis ½ vH abbröckelnd. Auch umgewandelte Dollarbonds gaben N bis ½ vH her. — Am Geldmarkt ist eine Erleichterung im Tagesgeldsatz noch nicht festzustellen; er blieb mit 4 % bis 5 % vH, vereinzelt auch 4 ¼ vH, unverändert, jedoch hat das An⸗
gebot an Privatdiskonten nachgelassen.
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Industrie⸗ und Handelsführer beim Neichskanzler.
Der Führer empfing am Donnerstag das Präsidium des Deutschen Industrie⸗ und Handelstages; der Empfang dauerte eine Stunde. Präsident Dr. v. Renteln gab ein Bild über die Tätigkeit der Deutschen Industrie⸗ und Handelskammern und des Industrie⸗ und Handelstages. In wahrhaft nationalsozialistischem Sinne werde durch diese Ausgleichsstelle zwischen Industrie und Handel nicht Interessenpolitik, sondern Betreuung der in Frage kommenden Wirtschaftskreise betrieben. Dr. v. Renteln sprach den Wunsch aus, zur strafferen Zusammenfassung den Deutschen In⸗ dustrie⸗ und Handelstag zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu erheben. Er trug ferner vor, daß ein Kongreß der deutschen, im Auslande ansässigen Handelskammern geplant sei, um nicht nur den im Auslande lebenden deutschen Industriellen, Handels⸗ und Gewerbetreibenden, sondern auch den befreundeten, mit der Wirtschaft zusammenarbeitenden Ausländern Gelegenheit zu geben, die Wirtschaftsvorgänge in Deutschland selbst an Ort und Stelle zu studieren. Er bat den Reichskanzler, in einer großen Schlußkundgebung selbst zu den Vertretern der Auslandshandels⸗ kammern zu sprechen. Diese Veranstaltung werde voraussichtlich Ende Mai d. J. in Berlin stattfinden. Zum Schluß betonte Dr. v. Renteln die Notwendigkeit eines planmäßigen Vorgehens bei der Umsiedlung von Produktionsstätten und der damit zu⸗ sammenhängenden Aussiedlung der Arbeiter aus den Großstädten.
Der Führer gab zu den einzelnen Punkten seine Auffassung kund. Er stimmte insbesondere der Absicht zu, den Deutschen Industrie⸗ und Handelstag zur öffentlich⸗rechtlichen Körperschaft auszubauen und die Auslandshandelskammern zu einer Tagung zu vereinigen. Ferner machte er richtunggebende Ausführungen zu der Frage der Umsiedlung. 8 G .“
8 8 1“”“ I1
deutschen Wertpapierbörsen
in Kassel.
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Die Vertreter der deutschen Wertpapierbörsen hatten sich in Kassel zu einer Tagung zusammengefunden, die durch die dn⸗ wesenheit von Vertretern der Regierung und des Zentral⸗ verbandes des deutschen Bank⸗ und Bankiergewerbes eine be⸗ sondere Bedeutung erhielt. »ʒDie Versammlung leiteten die o sitzenden der beiden ö in Essen und Düsseldorf, * von Waldthausen und Bankdirektor Höfermann. u einem einleitenden Bericht über die Fefaneee mit den 1- teiligten Stellen, namentlich den Ministerien, legte d von Waldthausen im einzelnen die Maßnahmen dar, he zur Belebung des Börsenverkehrs dienen und die von der Regig⸗ rung in jeder Weise unterstützt werden. Die Anwesenden der einmuͤtigen Auffassung, daß im Zuge dieser Bestrebungen, Fer Verminderung der Zahl der Börsen unvermeidlich sei. In diese Sinne wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen:
„Die am 15. Februar 1934 in Kassel versammelten Vertrette⸗ der deutschen Vörsen begrüßen die Absichten der Regierung, 8 darauf hinausgehen, die Provinzbörsen wesentlich zu stärken nen u einem kräftigen Instrument beim Wiederaufbau der deuts. 68 Wirischaft zu gestalten. Sie erkennen an, daß das Ziel der 85 rung nur dann erreicht werden kann, wenn gleichzeitig. 88 Ent⸗ ringerung der Zahl der Börsen erfolgt, und überlass Er scheidung daüber vertrauensvoll der Regierung.
ausge
auf die Belebung des Inlandsgeschäͤftes zurückzu
Preisbindung für Industrie und Handel zu kommen.
an, nach der auf gewisse französische Erzeugnisse ein Zoll von 20 vH. erhoben werden soll.
8 8
v“
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 40 vom 16. Februar 1934. S. 3.
88
Die Kraftfahrzeugindustrie im Jahre 1933.
Die Produktions⸗ und Absatzlage der Kraftfahrzeugindustrie hat sich, wie im ersten Februar⸗Heft von Wrafifah vesewdatese fühet wird, seit Beginn des Jahres 1933 in steigendem Maße verbessert. In erster Linie ist die Entwicklung des hee. “ zu nennen, der sich gegenüber 1932 mehr als ver⸗ doppelt hat; der Verkauf von Liefer⸗ und Lastkraftwagen ist um 44 vH gestiegen. Hervorzuheben ist die erhöhte Nachfrage nach Automobilomnibussen, deren Absatz fast das Fünffache der Zahl von 1932 ausmacht. An der allgemeinen Belebung hatten jedoch die steuerfreien Kleinkrafträder nicht teil, von denen noch weniger als im Jahre 1932 hergestellt und verkauft worden sind, während der Absatz der Steuerkrafträder sich um 42 vH erhöht hat. An der Produktionsvermehrung in der Personenkraftwagenindustrie waren in erster Linie die Kleinwagen bis 1,5 1 Hubraum be⸗ teiligt, insbesondere die 1 1⸗Wagen, von denen mehr als das Fünf⸗ fache von 1932 hergestellt worden ist. Der Anteil der Kleinwagen bis 1,5 1 Hubraum am Gesamtergebnis der Produktion hat sich damit von 56 auf 71 vH erhöht. Andererseits ist die Herstellung schwerer Wagen von über 3 1 Hubraum mit 2400 Stück unver⸗ ändert geblieben. Die Herstellung der Wagen über 2 t ver⸗ doppelte sich. Die Absatzsteigerung der Kraftfahrzeugindustrie is vorwiegend ühren. Der Auslandsabsatz hat lediglich bei den und Automobilomnibussen zugenommen, in allen übrigen Produktions⸗ zweigen ist die Ausfuhr zurückgegangen. Im Produktionsergebnis vom Dezember 1933, das in der Regel den saisonmäßigen Tief⸗ stand zum Ausdruck bringt, macht sich die allgemeine Wirtschafts⸗ belebung geltend, die den jahreszeitlich üblichen Rückgang größten⸗ teils überdeckt. So ist in der Industrie der Krafträder und Liefer⸗ und Lastkraftwagen eine beachtliche Produktionszunahme zu ver⸗ süehen in den übrigen Produktionszweigen bleibt der Rückgang
inter dem saisonüblichen Maß zurück. — Die Zulassungen der abrikneuen Erzeugnisse haben sich gegenüber dem Jahre 1932
mehr als verdoppelt. Trotz dieser Besserung des Absatzes waren
die Preise angesichts der noch vorhandenen ungenutzten Produk⸗
tionsmöglichkeiten weiter gedrückt. Die Listenpreise mußten im Laufe des Jahres 1933 noch verschiedentlich herabgesetzt werden,
bei den Kraftwagen allerdings nicht so stark wie bei den Motor⸗
rädern. Nunmehr hat die Kraftwagenindustrie die Kräftigung der Nachfrage benutzt, um auch von der Preisseite her zu einer Konsolidierung der Marktverhältnisse durch Schaffung einer festen ng für In Mit dieser Bindung, die eine Einhaltung der Bruttoverkaufspreise durch den Handel gewährleistet und die am 1. Januar 1934 in Kraft ge⸗ treten ist, ist eine Gesundung der Preisverhältnisse für Personen⸗ kraftwagen eingeleitet, zumal auch die Frage der Inzahlungs⸗ nahme gebrauchter Wagen durch die Taxierung der Wagen nach festen Vorschriften geregelt wurde. Das durch die Jahreszeit bedingte erhebliche Anwachsen der
vorübergehenden Stillegungen, von der Zeit stärksten Straßen⸗ verkehrs um die Jahresmitte bis zur Zeit des schwächsten Verkehrs nach Weihnachten, hatte diesmal im ganzen nicht mehr den Umfang wie im Jahre vorher. Auch im Vergleich zum Stande der vor⸗ übergehenden Abmeldungen Anfang 1933 waren zu Beginn des laufenden Jahres bedeutend weniger Kraftfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen.
Der Aufschwung der Bautätigkeit im ersten Jahr des Dritten Reichs.
Ueber den Aufschwung, den die Bautätigkeit im Deutschland Adolf Hitlers genommen hat, veröffentlicht das Statistische Reichsamt jetzt eingehendes Zahlenmaterial.
Danach erfuhr der Wohnungsbau im Jahre 1933 infolge des Kampfes der Reichsregierung gegen die Arbeitslosigkeit und auf Grund der hierdurch angeregten privaten Unternehmungslust eine kräftige Belebung. Die wichtigsten Merkmale der Wohnbau⸗ tätigkeit im vergangenen Jahre sind die erheblich gesteigerte Umbautätigkeit, die Zunahme des Kleinhausbaues und die wachsende Beteiligung privater Bauherren. Insgesamt wurden in sämtlichen Gemeinden mit 10 000 und mehr Einwohnern 96 700 Wohnungen erstellt, um 25 300 oder 35 vH mehr als im Jahre 1932, in dem allerdings die Bautätigkeit ihren bisher tiefsten Stand erreicht hatte. Unter Zugrundelegung der zum Bau be⸗ antragten, genehmigten und begonnenen Wohnungsbauten dürften in das Jahr 1934 in den Berichtsorten 35 — 40 000 Wohnungen übernommen worden sein, die ihrer Fertigstellung harren.
Für die Groß⸗ und Mittelstädte mit 50 000 und mehr Ein⸗ wohnern liegen weitere ausführliche Angaben vor. Die Zahl der in diesen Städten fertiggestellten Wohnungen betrug 72 200. gegen nur 53 700 im Jahre 1932. Ein großer Teil davon entfällt 5 umgebaute Wohnungen. Die Teilung alter, meist größerer Wohnungen entfaltete sich auf Grund der erhöhten staatlichen Förderung erst ganz im Jahre 1933. 31 500 Wohnungen oder 44 vH sämtlicher in den Groß⸗ und Mittelstädten erstellten Wohnungen wurden durch Umbau geschaffen. Dadurch kamen andererseits 10 300 Wohnungen in Wegfall, so daß der Rein⸗ zugang durch Umbau sich auf 21 200 belief; 1932 betrug er nur 8400. Die Durchschnittsgröße der erbauten Wohnungen hat in den Groß⸗ und Mättelstadten wieder etwas zugenommen. Unter den einzelnen Großstädten wurde der größte ein ugang an Woh⸗ nungen in Stuttgart mit 5,7 Wohnungen auf 1000 Einwohner erreicht. Es folgten Ludwigshafen mit 4,7, Frankfurt a. M. und Magdeburg mit je 4,4, Bielefeld und Mannheim mit je 3,7, Berlin und Gleiwitz mit je 3,6. Besonders niedrig war der Zu⸗ gang in den westfälischen Industriestädten Bochum, Duisburg⸗ Hamborn und Wuppertal mit je 0,6 und in Braunschweig mit 0,7.
„Wirtschaft des Auslandes.
Der tschechische Ministerpräsident über die Abwertung der Tschechenkrone.
5 898. 1 8 .“ In der programmatischen Erklärung, die Ministerpräsident a
lypetr namens der neuen Regierung im Abgeordneten⸗
und Senat abgab, wird auf das Mißverhältnis zwischen der kaufkraft der tschechoslowakischen Krone und ihrem Auslands⸗
kurs hingewiesen, das sich besonders gegenüber den Staaten, die ie Goldwährung verla sen haben, bemerkbar machte. Wir waren
bemüht, sagte der Ministerpräsident, die Anpassung der inneren
Kaufkraft der Krone zum Auslandskurs durch Preisherabsetzun⸗ gen herbeizuführen, wodurch aber alle Investitionen gehemmt und sogar langfristige Kredite unmöglich gemacht wurden. Auch trat ein Rückgang der Ausfuhr zutage. Eine weitere Herabsetzung der Preise, Löhne und Gehälter und der öffentlichen Haushalte würde von einer schweren Produktions⸗ und sozialen Krise be⸗ gleitet sein. Es bleibe somit nichts anderes übrig, da der Kurs der Währung nicht Selbstzweck sei, dem die ganze Volkswirtschaft geopfert werden könne, die Beseitigung des Mißverhältnisses veifchen der heimischen und der ausländischen Kaufkraft der Krone herbeizuführen. Die Tschechoslowakei sei zu der Reduktion des Goldgehaltes der Krone nicht etwa durch die Währungslage, die gut sei und gut bleibe, gezwungen worden, noch auch durch die finanzielle Lage oder die ausländische Verschuldung, sondern lediglich durch die Rücksicht auf die Volkswirtschaft. Das Ziel sei, die Unternehmungslust zu beleben und die Rückkehr zur Arbeit zu ermöglichen. Ministerpräsident Malypetr stellte ausdücklich fest, daß die Regierung keine Inflation zulassen werde und konsequent gegen jene vorgehen werde, die ihre guten Bestre⸗ bungen zunichte machen wollten. Im Budgetausschuß des Abge⸗ ordnetenhauses wurde die heute eingebrachte Währungsvorlage vnage angenommen. Sie gelangt morgen vor das Plenum des auses.
Herabsetzung des Goldgehalts der tschecho⸗ slowakischen Krone.
8 Die Regierung hat dem Abgeordnetenhaus einen Gesetzent⸗
wurf unterbreitet, durch den einerseits einige gesetzliche Bestim⸗ mungen über die Regelung der tschechoflowakischen Währung, andererseits das Gesetz über die Nationalbank abgeändert oder ergänzt werden. Das Gesetz zählt im ganzen fünf Artikel. Durch den ersten Artikel wird der Goldgehalt der tschechischen Krone um ein Sechstel von 44,58 auf 37,15 Milligramm herabgesetzt. In Artikel 2 wird auf Grund dieser neuen Wertfestsetzung bestimmt, daß aus einem Kilogramm Münzgold 242,26 Hundertkronenstücke und aus einem Kilogramm Feingold 269,179 Hundertkronenstücke zu prägen sind. Artikel 3 setzt fest, daß die Nationalbank ver⸗ pflichtet ist, eine Golddeckung von mindestens 25 vH des gesamten Banknotenumlaufs, zu welchem auf Sicht zahlbare Verpflichtun⸗ gen hinzugerechnet werden, aufrechtzuerhalten. Die Golddeckung bildet allein gemünztes oder ungemünztes Gold. Der Zuwachs an Goldwert, der aus der Umrechnung gemäß dem in Artikel 1 festgesetzten Goldgehalt der tschechischen Krone entsteht, wird auf die Staatsnotenschuld gemäß einem Sonderabkommen des Staates mit der Tschechischen Nationalbank verrechnet werden. Bisher betrug die Golddeckung 30 vH, wobei bis zur Hälfte statt Gold auch Golddevisen verrechnet werden konnten. ““ 1
b 8 Englische Kampfzölle auf französische Erzeugniffe.
Das englische Unterhaus nahm, wie Reuter meldet, eine von Handelsminister Runciman am 9. Februar erlassene Verordnung
usätzlicher b 8 Die Annahme ersolgte mit 169 gegen 44 Stimmen.
8 Meinungsverschiedenheiten bei den englisch⸗japanischen
8 Baumwollverhandlungen.
Die am Mittwoch eröffneten b Baumwoll⸗ verhandlungen haben gleich zu Beginn eine starke Meinungsver⸗ chiedenheit zwischen den beiderseitigen Vertretern ergeben. Es handelt sich um die Frage, auf welchem geographischen Gebiete ich ein zwischen den beiden Ländern abzuschließendes Abkommen erstrecken soll. Der englische Delegationsführer Barlow händigte am Donnerstag dem Führer der e Abordnung Okada
eine Note aus, in der der englische Standpunkt dargelegt wird. Dieser geht dahin, daß das Ulonomren sämtliche Weltmärkte um⸗ fassen soll, während die Japaner es nur auf die englischen Kron⸗ kolonien bezogen haben wollen. Von englischer Seite wird der japanische Ftandpunkt vorläfig als völlig unannehmbar erklärt, und es wird gesagt, daß ein auf die Kronkolonien beschränktes Abkommen nur 10 vH der gesamten englischen Baumwollaus⸗ umfassen würde. Es wird für unwahrscheinlich gehalten, daß vor der Regelung der geographischen Frage ein weiterer Fort⸗ schritt in der Regelung der englisch⸗japanischen Konkurrenz in Baumwoll⸗ und Kunstseidenwaren gemacht werden kann. Die japanische Antwort auf die englische Note wird den Engländern in der nächsten Vollsitzung am kommenden Mittwoch eingehändigt werden.
Um die litauisch⸗englischen Wirtschaftsverhandlungen.
Ueber die Schwierigkeiten in den litauisch⸗englischen Wirt⸗ schaftsverhandlungen, die jetzt nach zweiwöchiger Dauer unter⸗ brochen sind, wird noch bekannt, daß England kategorisch auf einen Ausgleich der Handelsbilanz dringt. England verlangt u. a., daß Litauen mehr als bisher von ihm Eisen, Steinkohlen, Textilfabri⸗ kate usw. be Bisher standen einer solchen erhöhten Einfuhr aus Ungland ie hohen litauischen Zollsätze hindernd im Wege. Deshalb geht die Forderung Englands dahin, daß Litauen seine Zollsätze für diese Waren in bevorzugter Weise ermäßigt. Außer⸗ dem verlangt England, daß das Verpackungsmaterial für Bacon⸗ Schweine, das bisher in Litauen hergestellt wurde, ebenfalls von England bezogen wird. Besonders schwer trifft Litauen die ganz erhebliche Herabsetzung des bisherigen Bacon⸗Kontingents, wie es heißt auf 10 000 Tonnen jährlich. 8
Ungarns Außenhandel im Januar. Die Einfuhr nach Ungarn belief sich im Januar 1934 wert⸗ mäßig auf 23,9 Mill. Pengö gegenüber 22,4 Mill. Pengö im Ja⸗ nuar vorigen Jahres, die Ausfuhr belief sich auf 29,3 (23,3) Mill. Pengö. Der Berichtsmonat zeigt somit ein Aktivum von 5,4 gegenüber einem solchen von 0,9 Mill. Pengö im Januar 1933. Im Vergleich zum Vorjahrsmonat hat sich die Einfuhr von Roh⸗ baumwolle, Rohhäuten, Maschinen und Apparaten sowie von Hack⸗ und. Sägeholz in großem Maße erhöht, dagegen weist der Verkehr an Rohkaffee, Seide und Seidegarnen sowie an Papier einen größeren Rückgang auf. Von den Exportartikeln hat sich die Ausfuhr von Weizen, Kartoffeln, Hornvieh sowie von Ma⸗ schinen und Apparaten erhöht, dagegen ist die Ausfuhr von Schweinen und zugerichteten Häuten zurückgegangen.
1“ Japan erobert den Photomarkt.
Wie die Deutsche Kolonialgesellschaft zu berichten weiß, bietet die japanische Industrie in Kapstadt eine Westentaschenkamera mit 3 Filmen, 12 Blatt Papier, 1 Kopierrahmen, Entwickler und Fixiersalz zum Preise von 1 Schilling an. Abgesehen von allen anderen Gegebenheiten ist ein derartiger Preis natürlich nur bei einem sehr niedrigen Lebensstandard des japanischen Arbeiters möglich. Das Existenzminimum für eine fünfköpfige japanische Familie wurde für die Stadt Tokio auf monatlich 54 Yen, das sind 42 RM nach deutschem Gelde, festgesetzt. Das monatliche Ein⸗ kommen vieler Familien erreicht diese Summe aber bei weitem nicht.
Sowjetregierung verringert ihre Auslandsschulden.
Wie verlautet, hat die Sowjetregierung einen Betrag von 5,5 Mill. Dollar nach dem Ausland überwiesen zur Abdeckun ihrer Verschuldung auf dem Weltmarkt. Ein Teilbetrag soll na Deutschchnd, England und Italien, ein anderer nach Amerika gehen.
Rußland kauft Papier und Maschinen in Finnland.
Die Russische Handelsvertretung in Finnland hat für 200 000 Rubel Papier und Maschinen für den Rätebund ge⸗ kauft. Verhandlungen über neue Ankäufe werden zur noch nicht geführt, da die Frage der Erweiterung der russischen Ein⸗ fuhr nach Finnland noch nicht gelöst ist. ““ “
Der Mitteldeutsche Industrietag in Weimar.
Auf dem Mitteldeutschen Industrietag, der am 26. Februaac
in der Weimarhalle stattfindet, werden mehrere Redner über das —
große deutsche Ziel der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im mittel⸗
sein durch die Anwesenheit des inisterpräsidenten Marschler, der in seiner Ansprache die enge Verbundenheit der Thüringischen Regierung mit der Wirtschaft hbes Landes zeigen wird. Nach der Eröffnung durch Fabrikdirektor Dr. h. c. Rein⸗ hold Thiel⸗Ruhla, den Führer des Verbandes der mitteldeutschen und der “ der —
6 drei öö Industrie⸗ und Handelskammern, wir
Direktor Simon⸗Alten⸗
deutschen Wirtschaftsgebiet Die Tagung wird aus. M b
3 † 2
burg (J. G. Schmidt jun. Söhne) für die Industrie Ostthüringens,
Generaldirektor Lecher⸗Zella⸗Mehlis (Mercedes⸗Büromaschinen⸗ werke A.⸗G.) für die süd Industrie sprechen. Als nächste Redner folgen der Generäldirektor der Hapag, M. Oboussier⸗Ham⸗ burg, und Oberregierungsrat Dr. Wiesel als Treuhänder der Arbeit für den Wirtschaftsbezirk Mitteldeutschland.
Die Absatzentwicklung beim Rheinischen Braunkohlen⸗Syndikat.
Wie der DHD. über die Absatzentwicklung beim Rheinischen Braunkohlen⸗Syndikat in den beiden letzten Wintermonaten er⸗ fährt, war der Absatz im Dezember 1933 gegenüber dem gleichen Monat des vorigen Jahres ungefähr 17 vH höher, wobei sich die Absatzsteigerung gleichmäßig 1. den Hausbrandabsatz und die In⸗ dustrieabrufe verteilt. Im Januar 1934 konnte der vorjährige Januar-⸗Absatz nicht ganz erreicht werden. Der Auslandsabsatz ist gegenüber dem Vorjahre infolge der Einfuhrbeschränkungen der verschiedenen Länder insgesamt rückläufig. Im Dezember 1933 ergab sich ein Rückgang — Im Januar konnte dagegen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ein kleiner Mehrabsatz erzielt werden, der aber bei
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es Auslandsabsatzes um rund 20 vH.
weitem nicht ausreicht, um die Ausfälle der Vormonate auszu⸗
leichen. Was die Absatzgestaltung im Laufe des ganzen ver⸗ lossenen Jahres anbetrifft, so ist eine gewisse Verschiebung zu⸗ gunsten der Industrieberufe festzustellen.
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Stromerzeugung und ⸗verbrauch November/ Dezember und im Jahre 1933.
Die arbeitstägliche Stromerzeugung ist im Dezember beträcht⸗
lich weiter gestiegen und übertraf nach den Zusammenstellungen in „Wirtschaft und Statistik“ den entsprechenden Vorjahrsstand um fast ein Viertel. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Dezember 1933 eine größere Zahl von Sonn⸗ und Feiertagen aufzuweisen hatte, die bei der Berechnung der arbeitstäglichen Stromerzeugung nicht berücksichtigt wurden, obwohl an ihnen auch, wenn auch in geringerem Umfang, Strom erzeugt wurde. Im Jahre 1933 wurden von den in die Erhebung einbezogenen 122 Werken insgesamt 14,2 Mdr. kWh erzeugt gegen 13,0 Mrd kwWh im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 1933 (1932) belief sich die Er⸗ eugung auf 6,67 (6,22) Mrd. kWh, im zweiten 25 auf 54 (6,67) Mrd. kWh. Die Steigerung gegenüber der ent⸗ sprechenden Zeit des Vorjahres betrug somit im ersten Halbjahr 7 vH, im zweiten 11 vH. Der arbeitstägliche gewerbliche Strom⸗ verbrauch hatte im November ebenfalls weiter zugenommen. Er war um 21 vH höher als im gleichen Monat des Vorjahrs und nur um 12 vH niedriger als im Vergleichsmonat 1929.
Ausweise ausländischer Notenbanken.
London, 14. Februar. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 14. Februar 1934 (in Klammern u⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund terling: Im Umlauf befindliche Noten 366 280 (Abn. 1900), hinterlegte Noten 84 620 (Zun. 1900), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 245 090 (Abn. 110), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 350 (Zun. 100), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 3540 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 190 900 (unverändert), Depositen der Regierung 23 380 (Zun. 6110), andere Depositen: Banken 99 280 (Abn. 2160), Private 36 320 (Zun. 180), Regierungs⸗ sicherheiten 72 200 (Zun. 2660), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 8200 (Abn. 220), Wertpapiere 11 190 (Abn. 260), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 940 (Zun. 60). Ver⸗ hältnis der Reserven zu den Passiven 53,82 gegen 53,98 vH, vb“ 765 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 136 Millionen mehr.
Paris, 15. Februar. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 9. Februar 1934 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 74 883 (Abn. 1977), Auslandsguthaben 14 (Zun. 1), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —), Wechsel und Schatzscheine 6231 (Zun. 978), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 4979, diskontierte ausl. Handelswechsel 233, zusammen 5212 (Zun. 1039), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 182, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 837, zu⸗ 1019 (Abn. 61), Lombarddarlehen 3004 (Abn. 12), Bonds er Autonomen Amortisationskasse 6114 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 81 393 (Zun. 334), täglich fällige Verbindlichkeiten 14 871 (Abn. 1236), davon: Tresorguthaben 102 (Abn. 47). Gut⸗ haben der Autonomen Amortisationskasse 1947 (Abn. 272), Privat⸗ guthaben 12 619 (Abn. 889), Verschiedene 203 (Abn. 28), Devisen in Report —, (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten⸗ umlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 77,79 vH (79,10 vH).
Berlin, 15. Februar. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ * ndels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.)
ohnen, weiße, mittel 23,50 bis 24,50 ℳ, Langbohnen, ausl. 36,00 bis 38,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 35,00 bis 40,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 40,00 bis 48,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 48,00 bis 66,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 54,50 bis 58,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 58,00 bis 59,00 ℳ, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch⸗ reis 21,00 bis 22,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 ℳ, Italiener⸗Reis 27,00 bis 28,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 32,00 bis 34,00 ℳ, Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 37,00 ℳ, Gersten⸗ grütze 27,00 bis 28,00 ℳ, Haferflocken 31,50 bis 32,50 ℳ, Hafer⸗ grütze, gesottene 34,50 bis 35,50 ℳ, Roggenmehl, 0—70 vH 24,00 bis 25,00 ℳ, Weizengrieß 34,00 bis 35,00 ℳ, Hartgrieß 40,00 bis 41,00 ℳ, Weizenmehl: Bäckermehl, 41 — 70 vH 28,50 bis 29,50 ℳ, Vorzugsmehl, 0 — 50 vH 34,00 bis 35,50 ℳ, Auszugmehl, 0 — 41 vH 35,50 bis 39,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 33,30 bis 34,30 ℳ, Zucker, Melis 68,60 bis 69,10 ℳ, Zucker, Raffinade 70,10 bis 71,10 ℳ, Zucker, Würfel 74,60 bis 80,10 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 40,00 bis 42,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 296,00 bis 320,00 ℳ, Roh⸗ kaffee, Zentralamerikaner aller Art 320,00 bis 448,00 ℳ, Röst⸗ kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 370,00 bis 400,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 400,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark entölt 150,00 bis 180,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 190,00 bis 220,00 ℳ, Tee, chines. 780,00, bis 820,00 ℳ, Tee, indisch 810,00 bis 1200,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice
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