1934 / 80 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Apr 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerial⸗Blatts für die Preußi⸗ ; 1 Verw . ng“ cherausgegeben im Preußischen Ministerium des Innern) vom 4. April 1934 hat lolgen den. Zn⸗ alt: Kommunalverbände. RdErl. 28. 9 uf⸗ V erichte über die Steuerverteilungen 1933. RdErl. 34, Veränderungsnachw. zu den Landesverteilungsschlüsseln 1933. RdErl. 29. 3. 34, § 21 d. Anstellungsgrundsätze. Nachprüfung, 3 Stellenverzeichnisse. Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamen 828 rungen. Polizeiverwaltung. RdErl.I 8 3. 34, Kreis⸗ feuerwehrverbände. RdErl. 28. 3. 34, Polizeil. Verwarnun 8* RdErl. 15. 3. 34, Wander⸗ u. Vereinslichtspiele. RdErl. 26. 3. 34, Einheitl. Vordr. Pol. RdErl. 24. 3. 34, Gemeinde⸗ pol.⸗ usw. Kommiss⸗Anwärter. RdErl. 27. 3. 34, een Gemeindepol. RdErl. 27. 3. 34, Bekleid.⸗Best. f. 89n u. die Gend. Gestütverwaltung. RdErl. 27. 3. Reisekostenbest. f. d. Gestütverwalt. RdErl. 24. 3. 34, Schlüsse .d. Geldschränken d. Gestütkassen. RdErl. 24. 3. 34, 1.. 9. Gestütfohlen usw Wohlfahrtspflege u. Jugend⸗ RdErl. 23. 3. 34, Geldlotterie „Freunde der. bildenden Kunst“. RdErl. 28. 3./16. 2. 34, Unterbring. Schwer⸗ beschädigter. RdErl. 28./9. 3. 34, Anrechnung E Unterstützungen in d. öffentl. Fürsorge. dErl. 29. 3. 8 er⸗ billigung d. Speisefette. Paß⸗ u. Frem denpo gne. RdErl. 27. 3. 34, Sichtvermerkszwang im Verhältnis zu El Sal⸗ vador. Medizinalangelegenheiten. RdErl. 24. 3. 34, Abgabe stark wirkender Arzneimittel. RdErl. 24. u. 27. 3. 34, Einzieh. von Ruhr⸗, Tetanus⸗, Meningokokken⸗, Diphtherie⸗ Serum. Übertragbare Krankheiten der 9. Woche. Ver⸗ schiedenes. Handschriftl. Berichtigungen. —. Nichtamt⸗ licher Teil. Singwochen. Neuerscheinungen. Zu beziehen durch alle Postanstalten oder Carl Heymanns Ver⸗ lag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,30 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt).

wohlfahrt.

Verkehrswesen.

Postwurfsendungen für Rundfunkhörer Dauer⸗Einrichtung. 1

Die versuchsweise zugelassene Verteilung von Postwurf⸗ sendungen 8 Rundfunkteilnehmer gelegentlich der Einziehung von Rundfunkgebühren hat sich im allgemeinen bewährt. Die Einrichtung soll daher, wie das Reichspostministerium anordnet, dauernd aingeführt werden.

Die Sendungen sollen so eingeliefert werden, daß sie rechtzeitig am Tage vor dem ersten Einziehungs⸗ tage der Rundfunkgebühren, also spätestens am Monatsletzten vormittags, bei der Zustellpostanstalt vorliegen. Teilnehmer, die die Gebühren vierteljährlich oder bargeldlos entrichten, sind wie die monatlich zahlenden Teilnehmer zu beliefern. Die Rund⸗ funkteilnehmer, die von der Zahlung der Rundfunkgebühren be⸗ freit sind und monatlich ihren Antrag zu erneuern haben, er⸗ halten die Sendungen bei Erneuerung des Antrages. Auf die Einlieferungsfrist und die Verteilungszeitem für Wurfsendungen an Rundfunkteilnehmer sind die Versender bei Anfragen hinzu⸗ weisen.

Ausgabe der neuen Berliner Fernsprechbücher.

Wie die Oberpostdirektion mitteilte Mexfever Keuce d mi f: v demFe kPpers fbucher beginnen. Jeder Teilnehmer erhält durch sein Zustellungsamt eine Benachrichtigungs⸗ karte, die zur Empfangnahme des neuen Fernsprechbuches be⸗ rechtigt und alles enthält, was bei der Abholung des Fernsprech⸗ buches zu beachten ist. Wird das Buch nicht innerhalb der auf der Karte angegebenen Frist abgeholt oder wird die Zustellung besonders beantragt, wird es gegen Berechnung einer Gebühr von 30 Rpf. je Buch ins Haus gebracht. Wird das alte Fernsprech⸗ buch (Auflage 1933) nicht zurückgegeben, wird dem Teilnehmer 1 RM in Rechnung gestellt. Zugleich mit dem Amtlichen Fern⸗ sprechbuch erhält jeder im Stadtgemeindebezirk Berlin (Groß⸗ Berlin) wohnende Teilnehmer (Inhaber eines oder mehrerer Hauptanschlüsse) kostenfrei ein BTB Branchen⸗Fern⸗ prechbuch für Groß⸗Berlin 1934, wenn er ein altes

ranchenbuch zurückgibt. Kaufstücke des Amtlichen Fern⸗ sprechbuchs 1934 sind für 4 RM beim Postamt C 2 (Spandauer Straße 13/14, am Schalter 1 der Paketannahme) erhältlich, wo auch Fernsprechbücher mit ABC⸗Register zum Preis von 5,50 RM vorrätig sind. Bestellungen auf Kaufstücke des Amt⸗ lichen Fernsprechbuchs nehmen auch die Zustellpostanstalten (Zei⸗ tungsschalter) entgegen. Etwa Ende Mai erscheint das 1. Be⸗ richtigungsblatt zum neuen Fernsprechbuch. Gegen Be⸗ rechnung einer Zeilengebühr von 3 RM können darin neu her⸗ gestellte oder verlegte Fernsprechanschlüsse usw., weitere Eintra⸗ gungen (z. B. für Mitbenutzer von Anschlüssen) und sonstige Ein⸗ tragungsänderungen aufgenommen werden. Weitere Berichti⸗ gungsblätter erscheinen im Sommer und im Herbst.

Anträge auf Eintragungen in den Berichtigungsblättern sind schriftlich und freigemacht an die Fernsprechbuchstelle, jetzt C 2, Spandauer Straße 13/14, zu richten; fern⸗ mündlich (Fernsprecher: E 1 Berolina 5871) wird über alle Fern⸗ u“““] werktäglich von 8—16 Uhr Auskunft erteilt.

Kunst und Wissenschaft.

Theater⸗Nachrichten.

In der Uraufführung von Bluncks Drama „Land in der Dämmerung“, das als nächste Premiere im Staatlichen Schau⸗ spielhaus am Freitag, dem 13. April, unter der Regie von Jürgen Fehling in Szene geht, sind neben Friedrich Layßler (Diderik Pining) in Hauptrollen beschäftigt: Helene Fehdmer (Deike), Walter Frauck (Grettir), Claus Clausen (Di⸗ derik, der Sohn), Bernhard Minetti (Thorbeil), Walter Werner (Pothorst), Albert Florath (Daage), Ludwig Andersen (Behaim). Die Bühnenbilder stammen von Caspar Neher.

Da bisher sämtliche angesetzten „Faust“⸗Vorstellungen aus⸗ verkauft waren, hat sich die Intendanz des Staatlichen Schau⸗ pielhauses entschlossen, ihrem Spielplan noch drei weitere Vor⸗ tellungen, und zwar am 10., 14. und 21. April in der gleichen

esetzung (mit Werner Krauß, Gustaf Gründgens und Emmy onnemann), einzufügen.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 7. April.

Staatsoper. Margarete. Beginn 20 Uhr. Dirigent Blech. Schauspielhaus: 100 Tage. Schauspiel von Mussolini und Forzano. Beginn 20 Uhr.

1“

Berliner Börsenbericht vom 6. April.

Erholte Kurse.

Nachdem gegen Schluß des Vortagsverkehrs die Aufwärts⸗ bewegung der Kurse bereits zum Stillstand gekommen war, zeigten ich zu Beginn der Freitagbörse wieder anziehende Notierungen. Die Auslandsverkäufe haben nachgelassen, andererseits wurden besonders gute Werte zurückgekauft und hiervon ausgehend konn⸗ ten sich unter Schwankungen fast allenthalben durch⸗ setzen. Hauptkäufer in guten Werten war die Privatkundschaft der Banken, während die Kulisse späterhin das erhöhte Kursniveau wieder zu Glattstellungen benutzte. Der strikte Standpunkt der Regierung in der Ablehnung der Markabwertung hat in Börsen⸗ kreisen doch stark zur Beruhigung beigetragen. Günstige Mo⸗ mente, wie die Steigerung der Sparkassen⸗Einlagen im Februar und die Berichte über die befriedigende Lage in der Großeisen⸗ industrie und der Eisengießereien, fanden mehr Beachtung, so daß sich nach vorübergehender Abschwächung durchschnittliche Erholun⸗ gen von 1 bis 2 8; zeigten. 8

Unter Montanpapieren waren Harpener (plus 144 vH) sowie Gelsenkirchen (plus 1 vH) etwas stärker begehrt, Hoesch stiegen auf 76 ¼, Stahlverein auf 43 ¼¾. Im Verlauf zeigte sich größeres Interesse für Mansfeld (plus 1 vH), Braunkohlenwerte lagen ruhig, bei kleinem Umsatz gewannen Eintracht 3 vH und Rhein. Braun 2 vH. Für Kalipapiere bestand ebenfalls Rückkaufsneigung, wovon besonders Salzdetfurth (plus 2 vH) profitierten. Anlage⸗ käufe des Publikums waren in J. G. Farben (plus 1 ¾ vH) zu bemerken, auch Chemische Heyden (plus 1 vH) konnten ebenso wie Siemens (plus 2 vH) einen wesentlichen Teil ihres Vortagsver⸗ lustes einholen. Licht und Kraft zogen in Erwartung der Vor⸗ jahrsdividende um 2 ¼1 vH an, im damit waren auch Gesfürel 1 ½¼ vH höher. B. M. W. waren um 2 ¾ vH er⸗ holt, auch für Tarifwerte bestand stärkere Rückkaufsneigung, be⸗ sonders für B. K. L. und Schles. Gas (je plus 2 vH). Auf Grund einer 8 schwächten sich Dortmunder Union um 3 ¼ vH ab, sonst lagen unter Brauereiwerten Schultheiß fest (plus 1 ⁄4 vH). In Berlin⸗Karlsruher setzte sich die Abwärtsbewegung set (minus 1 vH), dagegen waren Habag und Lloyd 8 begehrt und ge⸗ wannen 2 bzw. 1 ½ vH, da man in Börsenkreisen die 1eSn icht bei beiden Gesellschaften teilweise ungünstiger als in Wirk⸗ 1 keit beurteilt hatte. Reichsbank waren um 2 ½ vH erholt, da⸗ gegen die anderen Großbanken mit Ausnahme der Berliner Han⸗ dels⸗Gesellschaft um Bruchteile eines Prozentes niedriger.

Am Einheitsmarkt war die Kursgestaltung nicht ganz ein⸗ heitlich, jedoch überwogen auch hier zumeist Kursbesserungen. Am Rentenmark schuf der Rückgang der Neubesitzanleihe auf 23,5 einige Unsicherhei, jedoch ist auch hier eine Beruhigung eingetreten, sie fand ihren Ausdruck in Rückkäufen. Dabei gingen Altbesitz auf 96 4 herauf, Reichsbahn⸗Vorzugsaktien auf 113 3⁄ vH Pfandbriefe, Kommunalobligation und Stadtanleihen waren nur wenig verändert, umgestellte Dollarobligationen im Verluf bei etwas lebhafterem Geschäft bis ½ vH höher. Reichsschuldbücher und Dollarbonds waren fast ohne Geschäft. Am Geldmarkt erfuhr Tagesgeld eine erneute Erleichterung um 1/8 vH auf 4 bis 5 [☛ vH und 4 vH für erste Adressen. Das Geschäft in Reichsschatzwechseln und Reichsschatzanweisungen war gegenüber Donnerstaa etwas lebhafter. 5

Keine Aenderung der offenen Marktpolitik der Reichsbank.

Das am Donnerstag an der Börse verbreitete Gerücht über eine Aenderung der offenen Marktpolitik der Reichsbank entbehrt, wie der DHD. von zuständiger Seite erfährt, jeder Grundlage.

Rede des Reichsführers des deutschen Handels, Dr. Carl Lüer.

Auf Einladung der Deutschen Handelskammer in der Schweiz (Zürich) nahm Handelskammerpräsident Dr. Carl Lüer, Frank⸗ fugt a. M., Reichsführer des deutschen Handels, in längeren Aus⸗ ührungen grundsätzlich zu den Fragen der deutschen Auslands⸗ beziehungen im allgemeinen und den denasche chsr zesitchen Wirt⸗ schaftsbeziehungen im besonderen Stellung. Der Redner stellte zu⸗ nächst die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland seit der natio⸗

Ein wichtiges Ergebnis der vollzogenen poltilchen Reichsein⸗ heit ist der Zusammenschluß aller öffentlich⸗rechtlichen Versiche⸗ rungsanstalten, die bisher bei ihrer territorialen Gliederung mehr oder weniger nebeneinander arbeiteten, zu einem einheitlichen Reichsverband, der alle Zweige der öffentlich⸗rechtlichen Versiche⸗ rung umfaßt. Der neue Reichsverband deröffentlich⸗ rechtlichen Versicherung ist untergliedert in den Verband öffentl. Feuerversicherungsanstalten, den Verband öffentl. Lebens⸗ versicherungsanstalten, den Oeffentlich⸗rechtl. Hagelversiecherungs⸗ verband, den Verband der öffentl. Unfall⸗ und Haftpflichtversiche⸗ rungsanstalten, den Rückversicherungsverband und die Einzel⸗ anstalten, soweit sie den Fachverbänden nicht unmittelbar an⸗ gehören.

Die Versicherungssumme des Reichsverbandes, soweit es sich um Zweige handelt, in denen sich die Versicherungssumme an⸗ geben läßt, umfaßt 173 Mrd. RM, das Beitragsaufkommen 319 Mill. RM im Jahr. Die Summe der Aktiven beträgt 779 Mill. RM. Sämtliche öffentlichen Anstalten arbeiten nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit und der Gemeinnützigkeit. Die öffentlichen Feuerversicherungsanstalten decken etwa 80 vH aller Gebäude in Deutschland und etwa 40 vH des gesamten deutschen Sachvermögens. Rund 75 vH der eingehenden Beiträge werden für die Vergütung und die Verhütung von Feuerschäden ausgegeben. Bei den öffentlichen Lebensversicherungsanstalten wird besonderes Gewicht auf die gemeinnützige Kapitalanlage⸗ politik gelegt. Von den ausgegebenen Hypotheken entfallen auf das flache Land und die Kleinstädte 75 vH der Zahl der ausgegebenen Hypotheken und mehr als 60 vH der Hypothekensumme. Die Großstädte erhielten dagegen nur 13 vH der ausgegebenen Hypo⸗ theken und rund 21 vH der Hypothekenfumme. Prozentual ver⸗ teilen sich auf landwirtschaftliche Hypotheken 50 vH, auf Hypo⸗ theken in Kleinstädten 24 vH., auf Hypotheken in Mittelstädten 12 vH, auf Hypotheken in Großstädten 13 vH. 70 vH der Hypv⸗ theken entfallen auf solche bis zu 10 000 RM. Die Anstalten sorgen dafür, daß die Kapitalien nicht einseitig in bestimmten, er⸗ tragbringenden Werten angelegt werden, sondern daß sie den

in der

nalsozialistischen Revolution dar, da für diese aeae r stützte

Schweiz ein wachsendes Verständnis anzutreffen sei. sich dabei insbesondere auf die freundschaftliche Haltung des eid⸗ e Bundespräsidenten Schultheß. enau so wie die

chweiz sei auch Deutschland bereit, alle auftretenden Probleme in den Beziehungen beider Völker zueinander im Geiste des gegen⸗ seitigen Verstehems, der wirtschaftlichen Vernunft und des ge⸗ fann Menschenverstandes zu lösen.

Auf besonderen Wunsch der Schweizer Wirtschaftskreise ent wickelte Dr. Lüer die tragenden benischen Staatsideen und ihre Verwirklichung in den einzelnen wirtschafts⸗ und sozialpolitischen Gesetzen, insbesondere dem Gesetz zum Schutze der nationalen Arbeit. Anschliaßend stellte er die konjunkturpolitischen Maß⸗ nahmen der Reichsregierung im Zusammenhang mit der gesamten geistigen Umstellung innerhalb der Wirtschaft dar, sowie die bis⸗

er erzielten Erfolge. Die Reichsregierung beabsichtige, ganz be⸗ onderes Gewicht auf die Wiederbelebung der Privatwirtschaft urch eine kostenmäßige Entlastung einerseits und durch eine pflegliche Behandlung der Einkommen andererseits zu legen. Auf die deutsch⸗schweizerischen Wirtschaftsbeziehungen eingehend, erklärte Dr. Lüer, daß Deutschland nicht nur Hanz allgemein großen Wert darauf lege, einen starken Außenhandel nach gesunden Prinzipien aufzubauen, sondern insbesondere in lebhafte Aus⸗ tauschbeziehungen mit den übrigen industriellen Ländern zu treten. Bei diesem Austausch käme es keineswegs auf die Höhe des Saldos, sondern vornehmlich auf die Größe des Außenhandels⸗ volumens an. Deutschland erkenne gern an, daß die Schweiz den besonderen Schwierigkeiten und Notwendigkeiten des Außen⸗ handels ein erfreuliches Verständnis entgegenbringe; Deutschland habe aber auch seinerseits im Rahmen des nur irgendwie Mög⸗ lichen alles getan, um den Ansprüchen seiner dn heleeris ser recht zu werden. Es habe ebenso wie die Schweiz ein Verlassen des Goldstandards als eine unfaire Methode verurteilt, die ledig⸗ lich geeignet sei, die Ausfuhr seiner Gläubigerländer zu schädigen. Deutschland wolle auch jetzt trotz seüner schwierigen handelspoli⸗ tischen Lage auf keinen Fall irgendwelche weltfremden Wirtschafts⸗ experimente machen. Die Entwicklung des deutsch⸗schweizerischen Außenhandels zeige, daß man auch auf deutscher Seite den Wünschen der Schweiz in wachsendem Umfange gerecht werde. Es habe dies u. ag. durch die Bewilligung von Reisedevisen in Höhe von 700 RM monatlich gegenüber normalerweise 200 RM bewiesen. Nicht weniger als 1500 Erholungsreisende hätten in den Wintermonaten einen Betrag von etwa 6,5 Mill. RM der schweizerischen Wirtschaft zugeführt gegemüber rund 10 000 Reisen⸗ den und rund 4,2 Mill. RM in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Der Redner schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß der gegenseitige Güteraustausch künftig möglichst reibungslos und ohne Hemmungen durch stimmungsmäßige oder finanzielle Be⸗ günstigung von Subventionsindustrien und ohne bürokratische Handhabung der noch bestehenden Kontingentierungsbestimmungen vor sich gehe. Der Ausfuhrhandel brauche vor allem Ruhe und Stabilität, da er sonst der sicheren Kalkulationsgrundlage ver⸗ lustig gehe.

Weiter gebesserte Lage der Großeiseninduftrie im Monat März.

Der Bericht des Zweckverbandes der Industrie⸗ und Handels⸗ kammern zu Bochum, Dortmund, Essen und Münster über die Lage der Großeisenindustrie im Monat März 1934 1en fest: Der Monat März brachte allgemein eine weitere Besserung. Roh⸗ eisen⸗ und Rohstahlerzeugung übertrafen die Februar⸗Ziffern. Vor allem der Inlandsmarkt zeigte eine Belebung. Die Ab⸗ nahme der Betriebsvorräte infolge des immer stärker einsetzen⸗ den Frühjahrsgeschäfts hatte eine Verlängerung der Liefer⸗ fristen seitens der Werke zur Folge. Das Arbeitsbeschaffungs⸗ programm der Regierung zeitigte günstige Auswirkungen auf den Der größere Eisenbedarf des Baugewerbes, als Folge der durch die Reichszuschüsse für Fehendsezungen von Gebäuden hervorgerufenen Belebung, ist hierbei be⸗ onders be⸗ mrekenswert. Die Aussichten werden weiter zuversichtlich be⸗ urteilt. Der Auslandsmarkt zeigt nur eine langsame Besse⸗ rung. Der starke Wettbewerb der Länder mit entwerteter Währung wirkt nach wie vor hemmend.

Der neue Reichsverband der öffentlich⸗rechtlichen Versicherung.

Ein wichtiges Instrument der nationalsozialistischen Wirtschaft.

Kreisen der Versicherten auch geographisch begrenzt wieder zuge⸗ führt werden. Die Unfall⸗, Haftpflicht⸗, Autokasko⸗, Kranken⸗ und Hagelversicherung werden in der Hauptsache von der öffentlichen Lebens⸗ und Feuerversicherung mitbetrieben und haben in der ver⸗ hältnismäßig kurzen Zeit seit ihrer Aufnahme einen recht be⸗ merkenswerten Aufschwung genommen. Die öffentlichen Feuer⸗ versicherungsanstalten haben neben dem Kreis ihrer Versicherungs⸗ tätigkeit die schadenverhütende Tätigkeit als gleichwertige Aufgabe übernommen. Sie haben für den vorbeugenden Feuerschutz in 1926: 10, in 1927: 12, in 1928: 14, in 1924: 15, in 1930: 15, in 1931: 15 und in 1932: 13 Mill. RM ausgegeben. Dadurch

haben die Anstalten für die Eehaltung des Nationalvermögens eine

nicht hoch genug zu schätzende Aufgabe geleistet, da jede Mark, die durch Feuer vernichtet wird, einen Verlust am Nationalvermögen bedeutet.

Zum Führer des neuen Reichsverbandes ist vom Preußischen

Minister für Wirtschaft und Arbeit der bisherige Präsident der

Hamburger Feuerkasse Professor Dr. Riebesell ernannt. Er ist zugleich von dem Führer der Wirtschaftsgruppe 11. (Versiche⸗ rungen) innerhalb des vorläufigen Aufbaues der deutschen Wirt⸗ schaft nach dem Gesetz vom 27. 2. 34 auch zum Führer der Unter⸗ gruppe öffentlich⸗rechtliche Versicherung berufen. 2

Bilanzsitzungen Hapag⸗Lloyd.

Die Verwaltung der Hamburg⸗Amerika Linie und des Nord⸗ deutschen traten am Donnerstag in Hamburg zu er diesjährigen Bilanzsitzung zusammen und beschlossen, der Gs vorzuschlagen, den im Jahre 1933 eingetretenen Verlust, der sich nach Vornahme des Pool⸗Ausgleiches auf je rd. 2,3 Mill RM (im Vorjahr Verlust von je rd. 13 Mill. RM, der aus den Sonder⸗ rücklagen gedeckt wurde) beläuft, auf 1934 vorzutragen. Durch Auflösung der aus 1932 verbliebenen Sonderrucklage sowie der Vereinnahmung außerordentlicher Erträge ist es möglich ge⸗ wesen, ausreichende Abschreibungen auf die Flotte sowie das Lerseice Anlagevermögen vorzunehmen. Die GV. des Nord⸗ deutschen Lloyd wird 89 den 29. Mai nach Bremen, die der Ham⸗ burg⸗Amerika Linie au werden.

den 30. Mai nach Hamburg einberufen

Sr; .

1“ EE“ 8 tsanzeiger Nr. 80 vom 6. April 1934. S. 3

Weiter gebesserte Lage der rheinisch⸗westfälischen Eisenindustrie im März.

Nach dem im neuen Heft der Zeitschrift „Stahl und Eisen“ veröffentlichten Bericht hat sich die Lage der Großeisenindustrie im allgemeinen weiter gebessert. Vor allem machte sich die Be⸗ lebung auf dem Inlandsmarkt bemerkbar. Infolge des immer stärker einsetzenden Frühjahrsgeschäftes schrumpften die Betriebs⸗ vorräte zusammen, und die Werke mußten die Lieferfristen ver⸗ längern. Dies wirkte sich wiederum günstig auf das Lager⸗ geschäft der Händler aus, da dringender Bedarf nicht mehr wie früher sofort von den Betrieben gedeckt werdem konnte und die hi Prnaiches deshalb diese Mengen vom Lagerhandel beziehen mußten. Verstärkt wurde diese Haltung noch durch den größeren Eisenbedarf des Baugewerbes, das durch die Reichszuschüsse zur Instandsetzung von Gebäuden einen starken Auftrieb zu ver⸗ zeichnen hatte. Aber auch die Ausführung der anderen Arbeiten aus dem Arbeitsbeschaffungsplan der Reichsregierung wirkte sich günstig aus. Händler und Verbraucher riefen deshalb wieder recht flott ab. In den letzten Tagen des Monats machten sich aber wie üblich die Feiertage störend bemerkbar. Die Aussichten für die nächste ünt werden auch weiter günstig beurteilt. Die Erzeugung von Roheisen, besonders die von Roh⸗ stahl, ging über die des Vormonats hinaus. Der Auslandsmarkt weist nicht die gleich günstige Entwicklung wie der Inlandsmarkt auf, obwohl auch hier eine langsame Besserung festzustellen ist. Noch immer wird die Ausfuhr durch den starken Wettbewerb der Länder mit entwerteter Währung stark gehemmt. Da infolge der günstigeren Beurteilung des Welteisenmarktes allgemein mit einer Heraufsetzung der Preise für Verbandserzeugnisse gerechnet wurde, gingen zu Anfang des Monats recht erhebliche Auftrags⸗ mengen ein. Die Nachfrage ließ aber sofort nach, als am 9. März in Paris kein derartiger Beschluß gefaßt wurde. Auf dem Kohlenmarkt zeigte der Absatz gegenüber dem Vormonat nur einen geringen Rückgang. Erleichtert wurde die Lage durch das Ansteigen des dehenhaeaLicgdes wodurch mancher Auftrag, der im Februar noch zurückgehalten worden war, im März erledigt werden konnte. Der Absatz nach Frankreich und Belgien hielt sich in den früheren Grenzen. Italien rief nach wie vor recht lebhft ab und drängte auf sofortige Lieferung. Der Absatz an die nordischen Länder ging, der Jahreszeit entsprechend, zurück, da die Verträge nach und nach ausgeliefert sind. Die öster⸗ reichischen Bundesbahnen haben nichts mehr abgerufen. Der Ab⸗ gr in Koks war stark ürahe cg. da infolge der vorgerückten Zeit

rechkoksabrufe wesentlich nachließen. Der Hochofenkoksabsatz im Ausland ist unverändert; im Inland zeigt sich eine Belebung entsprechend der besseren Beschäftigung der eisenschaffenden Industrie.

Die deutschen Hüttenwerke werden in diesem Monat einen etwas größeren Erzverbrauch haben als im Vormonat, der aber durchweg aus laufenden Verpflichtungen gedeckt werden wird. Der Bezug an inländischen Erzen hielt sich in dem vorgesehenen Rahmen. Im Siegerländer Bergbau konnten Förderung und Absatz infolge der vermehrten Arbeitstage gegenüber dem Vor⸗ monat eine Ersshung erfahren. Die Belegschaft stieg weiterhin leicht an. Die Preislage auf dem Manganerzmarkt ist seit einiger Zeit sehr fest. Die Manganerzverbraucher sind in bezug auf neue Abschlüsse sehr zurückhaltend und durchaus nicht geeignet, auf die höheren Preisforderungen⸗der Gruben einzugehen. Die Schrott⸗ preise zogen im März weiter an. Gußbruch wurde gleichfalls stark gefragt. Die allmähliche Besserung des Roheisenabsatzes nach dem Inlande hat angehalten, allerdings ist eine Verlangsamung der Aufwärtsbewegung festzustellen. Die Einfuhr ausländischen Roh⸗ eisens bewegte sich in engen Grenzen, machte sich jedoch trotzdem in verschiedenen Gebieten störend bemerkbar. Die Nachfrage aus dem Auslande war lebhafter als in den vergangenen Monaten.

Tarisverträge auch nach dem 1. Mai gültig. Verlängerung der tariflichen Verpflichtungen bis zur endgültigen Neuregelung.

Der Reichsarbeitsminister hat über die Weitergeltung von Tarifverträgen nach dem 1. Mai 1934 unter dem 28. März 1934 eine bedeutsame Anordnung erlassen. Hiernach gelten die am 30. April 1934 noch laufenden Tarifverträge als Tarifordnungen so lange unverändert weiter, bis der Treuhänder der Arbeit ihren Ablauf anordnet oder sie abändert. Der Reichsarbeitsminister kann auch selbst den Ablauf bestimmen. Die als Tarifordnungen verlängerten Tarifverträge gelten, wenn sie für allgemeinver⸗ bindlich erklärt waren, im Umfange der bisherigen Allgemein⸗

Die erzielbaren Preise lassen sehr zu wünschen übrig. Auch in Halbzeug, Stab⸗ und Formeisen war wieder eine Besserung der Marktlage festzustellen, die hauptsächlich auf die Steigerung des Inlandsabsatzes zurückzuführen ist. Die Abrufe in Grobblechen konnten sich auf der Höhe des Vormonats halten. Der Auftrags⸗ eingang aus dem Inland blieb gut. Kesselbleche wurden wieder lebhaft gefra t. Aus dem Auslande kamen einige gute Aufträge herein. In Mittelblechen hat sich der Inlandsmarkt weiter günstig entwickelt.

Der Auftragseingang aus dem Auslande entsprach etwa dem des Vormonats. Das englische Geschäft hat sich neuerdings belebt. Das Feinblechgeschäft war im März etwas lebhafter als in den beiden ersten Monaten des Jahres, doch versagte der Auslands⸗ markt nach wie vor. In Stahlröhren hat das Inlandsgeschäft fühlbar zugenommen. In Gas⸗ und Siederöhren ging der Auf⸗ tragseingang etwas zurück, stieg dagegen in Muffenrohren an. Wenig verändert liegen die Absatzverhältnisse auf den Auslands⸗ märkten. In Walzdraht und in der Drahtverfeinerung hat die Besserung des Inlandsmarktes auch in der Berichtszeit angehalten. Der Eingang an Aufträgen aus dem Auslande ist gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen.

11““

8

Belebung der Rheinschiffahrt nach Beendigung der Kleinwasserperiode. War im Vormonat der Verkehr in der Rheinschiffahrt infolge des sehr geringen Wasserstandes und der damit verbundenen Kleinwasserzuschläge still, so konnte im Monat März laut Bericht der Duisburg⸗Ruhrorter Industrie⸗ und Handelskammer nach Beendigung der Kleinwasserperiode eine gewisse Belebung wenigstens in der ersten verzeichnet werden. Die langersehnte Aufbesserung des Rheinwasserstandes trat ein und hatte eine erhebliche Verminderung der monatelangen Schwierig⸗ keiten in der Fahrt zur Folge. ie kam am sinnfälligsten zum Ausdruck in einem regeren Versand von Brennstoffen namentlich nach dem Oberrhein. Jedoch blieb das Geschäft, soweit es die L“ von Kahnraum auf dem freien Markt anlangt, sehr ruhig. Die günstigere Wasserführung führte um die Monatsmitte dazu, daß die Kähne zum Oberrhein teilweise voll⸗ ständig ausgenutzt werden konnten. Diese tiefere Abladung der Kähne verringerte selbstverständlich die Nachfrage nach Leerraum, der sich infolgedessen wieder Fesr ansammelte und nur nach längeren Wartezeiten als bisher bei zurückgehenden Berg⸗ und Talfrachten Aufnahme fand. Bei dem später einsetzenden Fallen des Wassers griff wieder hprs tigeres Abladen Platz. Die Ver⸗ ladungen im März hielten sich im allgemeinen auf vormonat⸗ licher Höhe. Ruhrkohlen wurden zeitweise in verstärktem Maße verladen, besonders, als keine Kleinwasserzuschläge mehr Fns waren. In den letzten Tagen des Monats gingen jedoch die Kohlenverladungen wohl mit Rücksicht auf die zum 1. April be⸗ vorstehenden Sommerrabatte des Kohlensyndikats sehr stark zurück, so daß ein Ueberangebot an Leerraum in Erscheinung trat. Der Bergverkehr ab Rotterdam bewegte sich bereits in aufsteigender Linie, ohne daß der Transport der eigentlichen 11“ schon eingesetzt hätte. Trotzdem konnte der größte Teil des vorhandenen Leerraums nicht befrachtet werden. Im Talgeschäft ab Straßburg behanaptst⸗ lich die regere Verlade⸗ tätigkeit, während am Mittelrhein der Umschlag von Baustoffen in Richtung rheinaufwärts und rheinabwärts zunächst noch klein war. Aber auch von da wird bald eine Zunahme erwartet, weil durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm das Baugewerbe einen Aufschwung zu beginnt, von dem die Bimsindustrie am Mittelrhein ihren Vorteil Saben wird.

verbindlichkeit, im übrigen nur für die am 30. April 1934 tarif⸗ gebundenen Betriebe.

Die angeordnete Weitergeltung von Tarifverträgen als Tarifordnungen ist im allgemeinen zwar unbefristet; sie ist jedoch nur für eine FMhe Uebergangszeit in Aussicht genommen, innerhalb derer die Treuhänder der Arbeit die erforderliche Um⸗ stellung vorzunehmen haben. Die Weitergeltung von Werk⸗ (Firmen⸗) Tarifverträgen als Tarifordnungen ist von vornherein bis zum 30. Juni 1934 befristet, da diese bis spätestens dahin durch Betriebsordnungen ersetzt werden müssen.

Die Anordnung vom 28. März 1934 gilt für private wie

für öffentliche Betriebe.

Wirtschaft des Auslandes.

Beginn der Transfer⸗Vorbesprechungen

voraussichtlich erst morgen.

Basel, 6. März. Die für heute in Basel angesetzten Transfer⸗ Vorbesprechungen können voraussichtlich erst am Sonnabend be⸗ ginnen, da die Delegierten nicht frühzeitig genug in Basel ein⸗ treffen können. Das Komitee Deutschland der Schweizerischen Bankiervereinigung hat am Mittwoch wiederum Direktor A. Jöhr von der Schweizerischen Kreditanstalt mit der Wahr⸗ nehmung der Ansprüche der Schweizer Gläubiger betraut. Reichs⸗ bankpräsident Dr. Schacht, der seit etwa 10 Tagen mit seiner Gattin zur Erholung in Badenweiler weilt, wird den Gläubiger⸗ vertretern die gegenwärtige Finanzlage Deutschlands eingehend darlegen. Von der Reichsbank wird ihn außer einigen Mitgliedern der Direktion voraussichtlich auch Reichsbankrat Blessing be⸗ gleiten, der mit Ende März seine Tätigkeit bei der BJZ aufgab,

ieder in die Dienste der Reichsbank zurückzukehre 8

1

1“ 8 Die Goldankäufe der italienischen Staatsbank. Mailand, 5. April. Im Jahre 1933 stiegen die Bankreserven der Banca d'Italia von 5839,5 auf 7091,7 Mill. Lire. Es ver⸗ lautet, daß der weitaus größte Teil dieser neuen Goldbestände aus Ankäufen der Bank auf dem inneren Markt herrührt, die die italienische Staatsbank seit April 1932 gemünztes und un⸗ gemünztes Gold durchführt. Derartige Ankäufe der Bank hatten allein im Jahre 1933 die Höhe von 619,1 Mill. Lire. Daneben anden 1ie Golderwerbungen der Staatsbank vom Banco di Napoli, der Sofindit, dem Staatsschatz und aus den Bergungsbeständen des Dampfers „Artiglio“ statt, der bekanntlich den Goldschatz der „Egypt“ geborgen hat. 8

Unterbrechung der polnisch⸗französischen Handelsvertragsverhandlungen.

Warschau, 5. April. In den polnisch⸗französischen Handels⸗ vertragsverhandlungen ist, wie die Polnische Telegraphen⸗Agentur meldet, eine längere Unterbrechung eingetreten. Kurz vor Ostern wurden während der Verhandlungen in Paris lediglich die Barenkonting ente für den Zeitraum bis Ende Juni des Jahres vereinbart. Fnfeg. weiterer Beschränkung der Einfuhr von Varen nach Frankreich, an der auch Polen ist, haben die von der französischen Regierung Polen zugebilligten Kon⸗ tingente erneut eine nicht unbeträchtliche Verringerung erfahren. ie Frage der weiteren Warenumsätze sowie die Revision des Handelsvertrages aus dem Jahre 1924 wurde zwecks Durchfüh⸗ rung entsprechender Vorarbeiten für längere Zeit vertagt. Wie er regierungstreue „Kurjer Poranny“ hierzu erklärt, hätten die

seit einigen Wochen geführten Handelsvertragsverhandlungen mit F“ „wegen der unnachgiebigen Haltung der französischen Seite zu keiner Verständigung geführt“.

Die bedrängte Lage der Schiffahrt.

Skandinavisch⸗niederländischer Konferenzvorschlag.

London, 6. März. Der dänische, norwegische, schwedische und niederländische Gesandte in London erhoben bei der britischen Regierung im Hinblick auf die bedrängte Lage der Schiffahrt Vor⸗ h ungen. Sie betonten nachdrücklich, daß diese hauptsächlich auf er Schrumpfung des Welthandels, der Uebererzeugung von Schiffen und auf dem unwirtschaftlichen Wettbewerb der mit Staatsunterstützungen betriebenen Dampfer beruhe. Die Gesanden erklärten, ihre Regierungen seien bereit, mit der britischen Regie⸗ rung bei jedem Versuch einer Abhilfe zusammenzuarbeiten. Sie seien ferner bereit, Abordnungen zu einer Schiffahrtskonferenz zu entsenden, auf der die Abschaffung oder Begrenzung des Subsidien⸗ wesens und die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Seehandel behandelt werden würden. Reuter meint hierzu, daß die Ein⸗ berufung einer solchen Konferenz zur Zeit von der englischen Re⸗ ierung erwogen würde. Eine Entscheidung darüber sei aber bis⸗ 1. noch nicht gefallen.

Die nordische Zusammenarbeit in der Holzfrachtfahrt. 8

Kopenhagen, 5. April. Nach den Zusammenkünften in Hel⸗ singsons und Kopenhagen hat nunmehr in Göteborg eine Be⸗ prechung von Vertretern der Holzfrachtfahrt der vier nordischen Länder über eine Zusammenarbeit stattgefunden. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der u. a. E“ wird, daß die Vertreter der in Frage kommenden Reederei⸗Organisationen Dänemarks, Finnlands, Norwegens und Schwedens einen Plan zur Regelung der Holzfrachtfahrt auf der Ostsee und dem Weißen Meer ausgearbeitet haben. Dieser Plan sieht u. a. eine teilweise Auflegung von Schiffen gegen eine gewisse Entschädigung vor, die von der in Fahrt befindlichen Tonnage aufgebracht wird. Am 7. April soll in Oslo eine abschließende Zusammenkunft in dieser Angelegenheit abgehalten werden.

11e“

Rußland forciert Erdölausfuhr nach Arg Moskau, 5. April. Das russische Erdölsyndikat versucht die Ausfuhr rufsischen Erdöls nach Argentinien zu forcieren. Das Syndikat versucht, die Streitigkeiten zwischen der Standard Oil und Shell auszunutzen, und bietet das Oel zu niedrigeren Preisen als denjenigen dieser Gesellschaft an. Die argentinische Regierung

wird die russischen Vorschläge noch einer Prüfung unterziehen.

Schwerbeschädigte sind auch bei Notstandsarbeiten unterzubringen.

Zu der Frage der Anwendung der Einstellungsmöglichkeiten aus dem Schwerbeschädigtengesetz auch bei Notstandsarbeiten hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitslosenversicherung Stellung genommen. Seine Stellungnahme wurde vom Reichsarbeitsminister gebilligt und den Sozialmini⸗ sterien der Länder zur weiteren Beachtung bekanntgegeben. Es wird darin zum Ausdruck gebracht, daß auch bei Notstandsarbeiten die Einstellungsmöglichkeiten des Schwerbeschädigtengesetzes an⸗ zuwenden seirs⸗ Die e der Notstandsarbeiten müßten nur wissen, daß für die zu den Arbeiten zugewiesenen nichtunter⸗ stützten Schwerbeschädigten keine Förderungsbeträge gewährt werden. Sie müßten dies also bei Berechnung der Kosten einer Maßnahme von vornherein berücksichtigen. Ein Bedürfnis, die

Anrechnung der nichtunterstützten Schwerbeschädigten als Not-. standsarbeiter auf die Grundförderung zuzulassen, könne nicht an⸗

erkannt werden. Der Ausfall an Grundförderungsbeträgen müss den Trägern der Notstandsarbeiten, bei denen es sich um Gemein⸗ den oder sonstige öffentlich⸗rechtliche Körperschaften und gemischt⸗ wirtschaftliche Unternehmungen handele, im

Interesse der Durch⸗

führung des Schwerbeschädigtengesetzes zugemutet werden.

Weiteres Ansteigen der Einlagen der preußischen Sparkassen im

Februar 1934.

Die günstige Entwicklung bei den preußischen Sparkassen hat sich auch im Februar wie die amtliche Einlagenstarzsti zeigt weiter fortgesetzt. Insgesamt stiegen die Spareinlagen der preußischen Sparkassen um 138,2 Mill. RM auf 7019,7 Mill. RM und überschritten damit zum ersten Male die 7⸗Milliarden⸗Grenze. Von diesem Einlagenzuwachs fiele 55,8 Mill. RM auf den reinen ss erfreuliche Höhe insbesondere auf die günstige Entwicklung der Einzahlungen zurückzuführen ist. Das Sinken der Ein⸗ und Auszahlungen gegenüber dem Monat Januar ist auf den saisonmäßigen gihythmus zurückzuführen. Neben ahlungsüberschuß wuchsen 41,6 Mill. RM Zinsgutschriften den pareinlagen zu. Bekanntlich können nicht alle Sparkassen ihren Abschluß bis Ende Januar fertigstellen, so daß noch ein erheb⸗ licher Teil der beim Jahresschluß gutgebrachten Zinsen in der Februarstatistik erscheint. Endlich haben sich die Spareinlagen in Freußen noch um 38,2 Mill. RM Uebertragungen aus der Auf⸗

wertungsrechnung und 2,6 Mill. RM Umbuchungen erhöht. Die

vetths Spareinlagenentwickkug war wie im Januar auch im erichtsmonat nicht auf einzelne Bezirke beschränkt, sondern in allen Landesteilen zu verzeichnen. Auch die Giroeinlagen der preußischen Sparkassen weisen im Berichtsmonat eine erfreuliche 8 Zunahme auf. Sie stiegen um 24,8 Mill. RM auf 831,0 Mill. RM. Allein 10 Mill. RM sind den Giroeinlagen der rheinischen Sparkassen zugewachsen, deren Spareinlagenüberschuß im Verhältnis zum Monatsanfangsbestand n auch die Reichsdurchschnittsziffer erreicht hat.

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Tierseuchenstand am 1. April 1934. (Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Länder, Regierungs⸗ usw. Bezirke und Kreise (Amts⸗ usw. Bezirke) verzeichnet, in denen Rinderpest, Maul⸗ und Klauenseuche, Lungenseuche des Rindviehs, Pockenseuche der Schafe, Rotz, Beschälseuche der Pferde, Schweine⸗ pest, Milzbrand, Tollwut, Tollwutverdacht oder Geflügelcholera nach den eingegangenen Meldungen am Berichtstage zu melden waren. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte umfassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen er⸗ klärt werden konnte.

Die Zahlen der in der Berichtszeit neu verseuchten Gemeinden und Gehöfte sind in den Spalten der „insgesamt“ verseuchten Ge⸗ meinden und Gehöfte mitenthalten. 8

Betroffene Kreise usw.1). .“

Maul⸗ und Klauenseuche (Aphthae epizooticae). 6: Beeskow⸗Storkow 1 Gemeinde, 5 Gehöfte (davon neu 1 Gehöft), Teltow 1, 1 (1, 1). 14: Calbe 1, 1 (1, 1), Oschersleben 1, 1, Quedlinburg 1, 1 (1, 1), Salzwedel 1, 1. 15: Bitterfeld 1, 1. (1, 1), Delitzsch 2, 2, Mansfelder Seekreis 2, 3 (2, 3), Merseburg 1, 1 (1, 1), Saalkreis 5, 14 (—, 3). 17: Oldenburg 1, 1. 20: Lüne⸗ burg 1, 2 (1, 2). 28: St. Goarshausen 1, 1 (1, 1). 29: Mayen 1, 1I. 30: Düsseldorf Stadt 1, 3 (—, 2), Düsseldorf⸗Mettmann I. 1 (1, 1), Kempen⸗Krefeld 1, 3. 33: Erkelenz 1, 1 (1, 1). 37: Zwei⸗ brücken 1, 2 (1, 2). 40: Markt Oberdorf 1, 2 (1, 2). 43: Leipzig 1, 5 (—, 3). 58: Hagenow 2, 2, Schönberg 1, 1 (1, 1). 62: Wolfen⸗ büttel 2, 3 (2, 3). 64: Dessau⸗Köthen 1, 1 (1, 1), Bernburg 1, 2 (—, 1), Ballenstedt 1, 5 —, 3). 1X“

Rotz (Malleus). 27: Fritzlar⸗Homberg 1 Gemeinde, 1 Gehöft.

Schweinepest (Pestis suum). 1“

1: Mohrungen 1 Gemeinde, 1 Gehöft, Wehlau 1, 1 (neu). 2: Stallupönen 1, 1 (1, 1). 3: Neidenburg 1, 1. 6: Niederbarnim 2, 2 (1, 1), Ruppin 1, 1. 7: Guben 1, 1. 8: Demmin 1, 1 (1, 1), Saatzig 4, 4 (2, 2). : Belgard 1, 1, Kolberg⸗Körlin 1, 1 (1, 1). 11: Glatz 1, 1, Militsch 2, 2, Schweidnitz 1, 1. 12: Bunzlau 1, 1, Hoyerswerda 1, 1. 13: Neustadt O.⸗S. 2, 2 (2, 2), Ratibor 1, 1, Tost⸗Gleiwitz 1, 1 (1, 1). 14: Neuhaldensleben 1, 1 (1, 1), Stendal 1, 1. 15: Delitzsch 1, 1, Weißenfels 1, 1. 17: Segeberg 1, 1 (1, 1). 24: Recklinghausen 1, 1 (1, 1). 25: Minden 1, 1I. 27: Marburg 1, 1 (1, 1). 29: Altenkirchen 1, 1. 31: Siegkreis 1, 1. 36: Rieden⸗ burg 1, 1 (1, 1). 40: Neuburg a. d. Donau 1, 1 (1, 1). 48: Ravens⸗ burg 1, 1. 52: Mannheim 3, 3 (1, 1). 58: Malchin 1, 1. 59: Cloppen⸗ burg 1, 1. 62: Wolfenbüttel 1, 1.

Milzbrand (Anthrax).

11: Militsch 1 Gemeinde, 1 Gehöft (neu), Neumarkt 1, 1 (1, 1), Reichenbach 1, 1 (1, 1). 12: Liegnitz 1, 1 (1, 1), Lüben 1, 1 (1, 1). 14: Neuhaldensleben 1, 1 (1, 1). 17: Flensburg 1, 1 (1, 1), Norder⸗ dithmarschen 1, 1 (1, 1), Steinburg 3, 3 (3, 3). 30: Kempen⸗Krefeld 1, 1 (1, 1). 31: Köln 1, 1 (1, 1). 37: Landau i. d. Pfalz 1, 1 (1, 1). 43: Döbeln 1, 1. 48: Riedlingen 1, 1 (1, 1). 50: Lörrach 1, 1 (1, 1). 53: Arnstadt 1, 1 (1, 1), Gotha 1, 1 (1, 1). 54: Heppen-⸗ heim 1, 1 (1, 1). 58: Schwerin 1, 1 (1, 1). 59: Cloppenburg 1, 1, Friesland 1, 1 (1, 1). 60: 1, 1.

Tollwut (Rabies).

2: Angerburg 1 Gemeinde, 1 Gehöft, Goldap 4, 4, Treuburg

. 3: Johannisburg 1, 1, Lyck 3, 3 (davon neu 1, 1), Ortelsburg 2, 2 (1, 1). 11: Namslau 2, 2. 13: Guttentag 1, 2, Rosenberg O.⸗S. 1, 2. 18: Grafschaft Hoya 1, 1.

Tollwutverdacht (Rabies).

2: Goldap 3 Gemeinden, 3 Gehöfte (davon neu 1, 1), Treu⸗

burg 3,3. 3: Ortelsburg 1, 1. 10: Deutsch⸗Krone 1, 1. 11: Fran⸗

¹) An Stelle der Namen der Regierungs⸗ usw. Bezirke ist die entsprechende laufende Nummer aus der nachstehenden Tabelle auf⸗ geführt. 88 b

dem Ein⸗