1934 / 102 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 May 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 102 vom 3. Mai 1934.

e e., vöneen Ieeh

S. 4

der Zentral⸗Krankenkasse der Sattler,

die Auflösun 1 . 8 Berufsgenossen Deutschlands in

Portefeuiller Berlin . und die Uebertragung des gesamten Versicherungsbestandes mit sämtlichen Aktiven und Passiven dieser Kassen auf die Zentral⸗Kranken⸗ und Sterbekasse für Arbeiter aller Be⸗ rufe Deutschlands, Versicherungsverein auf Gegenseitig⸗ keit in Meißen gemäß den Uebernahmeverträgen, h) die Auflösung der Zentral⸗Kranken⸗ und Sterbekasse der deutschen Wagenbauer in Gotha und die Ueber⸗ ragung ihres gesamten Versicherungsbestandes mit sämtlichen Aktiven und Passiven auf die Kranken⸗ und Sterbekasse für das Deutsche Reich („Lichterfelder Er⸗ satzkasse“), Ersatzkasse für sämtliche Berufszweige, Ver⸗ 8 sicherungsverein auf Gegenseitigkeit, gegründet 1884 in Berlin, gemäß dem Uebernahmevertrag. 10. durch Verfügung vom 24. November 1933: 1 der Agrippina See⸗, Fluß⸗ und Landtransport⸗Ver⸗ sicherungs⸗Gesellschaft in Berlin die Aufnahme des Geschäftsbetriebs der Eigentumsvor⸗ behalts⸗ (Ausfall⸗) Versicherung, 11. durch Senatsentscheidung vom 7. Dezember 1933: die Auflösung der Sterbekasse des Gewerkvereins der Holzarbeiter Deutschlands Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit zu Berlin in Berlin sowie die Ueber⸗ tragung ihres Versicherungsbestandes auf die Deutsche Lebensversicherung Gemeinnützige Aktiengesellschaft in Berlin, durch Verfügung vom 7. Dezember 1933:

48 der Mannheimer Versicherungsgesellschaft in Mann⸗ die Aufnahme des Geschäftsbetriebs der vs H rung, Maschinen⸗Garantie⸗Versicherung und der Versiche⸗

rung von Maschinen, maschinellen Einrichtungen und Apparaten,

13. d 8 Senatsentscheidung vom 28. Dezember 1933:

den zwischen der Kölnischen Glas«Versicherungs⸗

Aktien⸗Gesellschaft in Köln a. Rh. und der Glaspflege

und nEen Aktien⸗Gesellschaft in Berlin ge⸗ schlossenen Uebernahmevertrag. 14. d EEE1116““ vom 2. Februar 1934: den zwischen der Darlehns⸗ und Sterbekasse des Leip⸗ ziger Aerzteverbandes (Rechtsfähiger Verein) in Leip⸗ zig, dem Verbande der Aerzte Deutschlands (Hart⸗ mannbund) E. V. in Leipzig und der Deutschen Aerzte⸗ versicherung auf Gegenseitigkeit in Berlin geschlossenen Vertrag, wonach der Versicherungsbestand der Dar⸗ lehns⸗ und Sterbekasse des Leipziger Aerzteverbandes mit allen Aktiven und Passiven auf die Deutsche Aerzte⸗ versicherung auf Gegenseitigkeit übertragen wird, 15. durch Senatsentscheidung vom 16. Februar 1934:

2229.) die Uebertragung des Versicherungsbestandes und des Vermögens der Ersten Sterbekasse zu Calbe a. d. Saale auf die Zweite Sterbekasse zu Calbe a. d. Saale nach Maßgabe des abgeschlossenen EE“ den zwischen der Allgemeinen freiwilligen Odd⸗Fe ow⸗ Sterbekasse in München und der Nürnberger ebens⸗ versicherungs⸗Bank in Nürnberg abgeschlossenen Ueber⸗ tragungsvertrag, 6. März 1984 rcch Verfügung vom 6. März 1934: b . 1 Pentscher Ring Allgemeine Versicherungs⸗Aktien⸗

gesellschaft in Hamburg die des Geschäftsbetriebs der Betriebsunter⸗ r chungsversicherung infolge Brand, Blitzschlag oder

heim

ich das in Olpe erscheinende „Sauerländische Volksblatt“

auf die Dauer von einer Woche. Das Verbot beginnt mit

Donnerstag, dem 3. Mai 1934, und endigt mit Mittwoch, dem 9. Mai 1934. Das Verbot umfaßt auch die in demselben Verlage erscheinenden Kopfblätter der Zeitung sowie jede angeblich neue Druckschrift, die sich sachlich als die alte dar⸗ stellt, oder als ihr Ersatz anzusehen ist.

Münster, den 2. Mai 1934.

Der Oberpräsident der Provinz West sssslsvherr von Länineckh.

8 1 Bekanntmachung.

Die heute ausgegebene Nummer 23 der Preußischen Ge⸗ setzsammlung enthält unter: Nr. 14 128 das Gesetz zur Abänderung der Umlegungsordnung vom 21. September 1920 (Gesetzsamml. S. 453), vom 21. April 1934; Nr. 14 129 das Gesetz über den Uebergang von Zuständig⸗ keiten der Mitgliederversammlung der Zahnärztekammer auf den Vorstand dieser Kammer und über die Bildung des Zahnärzte⸗ kammervorstandes, vom 25. April 1934; Nr. 14 130 das Gesetz über die Neuregelung der staatlichen Aufsicht über die Amtsführung der Standesbeamten, vom

3. Mai 1934; Nr. 14 131 die betr. EE“ der i

Bestimmungen über die preußische Schlachtsteuer, vom 18. April 1934. Umfang: ¼ Bogen. Verkaufspreis: 0,20 RM, zuzüglich einer Versandgebühr von 4 Rpf.

Zu beziehen durch: R. v. Decker’'s Verlag (G. Schenck), Berlin W 9, Linkr. 35, und durch den Buchhandel. 8 Berlin, den 4. Mai 1934.

Schriftleitung der Preußischen Gesetzsammlung.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Amtliche Liste der deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungs⸗ signalen für 1934.

Die vom Reichsverkehrsministerium als Anhang zum Internationalen Signalbuch herausgegebene „Amtliche Liste

ist im Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10, Genthiner Str. 38, erschienen.

Den Reichs⸗ und Staatsbehörden sowie den Wiederver⸗ käufern wird das Buch bei unmittelbarer Bestellung zum Preise von 4,50 RM von dem Verlag geliefert. Im Buch⸗ handel ist das Werk zum Preise von 6,— RM zu beziehen.

Bevölkerungsbewegung.

deutschen Wirtschaftszahlen für März 1934 veröffentlicht und

Vergleichsmateria Sie weisen eindeutig na Eheschließungen dur bindung mit den großen Erfolgen in völkerungspolitisch .

lassen. nach oben gegangen.

fielen, waren es im Februar 9,7 und im

geborenen festzustellen. wähnten Groß

geburten; im Februar waren es 13,5,

überseeischen Auswanderung. Diese

Deutschen Reiche im

für den März noch nicht vorliegt, ohne weiteres feststellen, mehreren 100 Prozent eingetreten ist, denn

seeische Auswanderer gezählt.

Kurve der Eheschließungen und Geburten geht weiter nach oben.

Vom Frtggastes Reichsamt werden soeben die wichtigstem a azu

auch aus dem Jahre 1933 gegeben. Besonders

interessant sind dabei die Ziffern über die Bevölkerungsbewegung. „daß die planmäßige Förderung der

den Hee hesgefn. Staat in Ver⸗ er Arbeitsschlacht be⸗

hr Eeh Folgen immer wieder erkennen

Die Kurve der Eheschließungen ist im Jahre 1934 ständig 8 Januar ber ng, roßstädten auf je 1000 Einwohner eschließungen ent⸗ gchbs fn 1 Mär 12,3. Eine gleiche Entwicklung ist erfreulicherweise bei den Fiffern der Lebend⸗ Auf 1000 Einwohner kamen in den er⸗ tädten im Januar 1934 durchschnittlich 12,7 Lebend⸗ im März sogar 14,1. Schließlich ist noch von Interesse das starke Zurückgehen der Auswanderung war im September 1933 auf einen gewissen Höhe⸗ punkt gelangt, wo 2691 überseeische Auswanderer gezählt wurden. Im März 1934 betrug diese Ziffer (Auswanderung über Ham⸗ burg) nur 451. Obwohl die Zahl der Auswanderung über Bremen läßt sich durch einen Vergleich

daß ein Auswanderungsrückgang von im Januar 1934

wurden über Bremen und Hamburg zusammen nur 551 über⸗

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater. Freitag, den 4. Mai. Staatsoper: ginn: 19 Uhr.

Schauspielhaus: Komödie der I Beginn: 20 Uhr.

ngen von Shakes

der deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen für 1934“

Luftpost im Sommer 1934.

Verkeh

Alle regelmäßig nicht nur nach Bedarf beflogenen Linien des Sommerflugdienstes (ab 1. Mai) werden auch zur ostbeförderung benutzt. Luftpostverbindungen bestehen innerhalb eutschlands einschl. Saargebiet sowie mit der Freien Stadt Dan⸗

rswesen.

postzuschläge sind sehr nie landsgebühren gelten, 10 Rpf. Im

die Luftbeförderung über

Palestrina. Musikalische Leitung: Heger. Be⸗

drig. Sie betragen für Briefe bis 20 g

im Inland und im Verkehr mit den Ländern, nach denen die In⸗ 85 Verkehr nach dem übrigen

europäischen Ausland (ausgenommen nach Sowjet⸗Rußland, wenn Lüͤsth ber Moskau hinausgeht), ist der Zuschlag

Svolosion, G vurch Verfügung vom 22. März 1934: Volksfürsorge Allgemeine Versicherungs⸗Aktien⸗

Hamburg Geschäftsbetriebs der Wasserleitungs⸗

17.

der Volksf⸗

gesellschaft in

ie Aufnahme des

chädenversicherung. Berlin, den 27. April 1934. 1

Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung.

J. V.: Dr. Braunhälter.

Verordnung

zig, Belgien, England, den Niederlanden, Frankreich, Schweden, Dänemark, Norwegen, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Sow⸗ jet⸗Rußland, Oesterreich, Ungarn, Tschech

slawien, b Schweiz und Spanien. d n' 8 das stark erweiterte Netz der Reichspostflüge. Solche Flüge verkehren nachts auf den Linien geip⸗ Köln⸗London (mit Anschluß an die Nachtflüge ö“ hagen⸗Malmö⸗Stockholm⸗Helsingfors),

nover⸗Frankfurt 1 1 München⸗Nürnberg (beide Linien mit Anschluß an die Nachtflüge Frankfurt (Main)⸗Basel⸗Zürich), außerdem wöchentlich als Tag⸗

oslowakei, Polen, Jugo⸗

Bulgarien, Griechenland, Rumänien, Italien, der Am wichtigsten für den Postverkehr ist alle /Leipzig⸗Berlin⸗Hannover⸗

Köln⸗Brüssel⸗Paris, Han⸗

(Main)⸗Stuttgart, Köln⸗Frankfurt (Main)⸗

üge er⸗

au

8 Nachtf dergebühr. vorteilhaften, den Verkehr erheblich bindungen in allen machen. Luftpostsendungen werden bei allen nommen. Gewöhnliche Briefsendungen können au

kasten aufgeliefert werden. 1 Peften 848 sich der besonderen Luftpostbriefkasten zu bedienen.

15 Rpf. für je 20 g ermäßigt worden. Für die Beförderung Fh a 8— Feselben Fusch läge ohne irgendwelche Son⸗

Der Verkehrswelt wird daher empfohlen, von diesen beschleunigenden Luftpostver⸗ geeigneten Fällen ausgiebig Gebrauch zu Postanstalten ange⸗ ch durch Brief⸗ In den größeren Luftpostorten ist es

ähere Auskunft über Flugpläne und Bestimmungen für Luft⸗

postsendungen erteilen die Postanstalten.

Zollinhaltserklärung bei Briefsendungen nach den Niederlanden.

2₰

weites Feld für

dürfen

8 ——

zum Deu

Nr. 102

des europäischen Wirtschaftstages.

Aus Anlaß der Gegenwart jugoslawischer Journalisten ver⸗ anstaltete die deutsche Gruppe des europäischen Wirtschaftstages am Mittwoch im Einvernehmen mit den Reichs⸗ und Staats⸗ behörden eine Präsidial⸗ und Vorstandssitzung, um den jugo⸗ slawischen Gästen die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands unter besonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zum Donauraum und zu Jugoslawien näherzubringen.

Der Vorsitzende der deutschen Gruppe, Freiherr von Wil⸗ mevsky, begrüßte zunächst die erschienenen Gäste, besonders den jugoslawischen Gesandten, Minister Balugdzio, sowie die Ver⸗ treter der Staatsbehörden. Er teilte mit, daß der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Jugoflawien am gestrigen Tage unter⸗ zeichnet worden sei. Möge dieser Tag, so führte er aus, ein Symbol sein; möchte die strahlende Sonne, die gestern der schwer errungenen Einigkeit des deutschen Volkes geleuchtet hat, auch der beginnenden Verständigung im mitteleuropäischen Raum scheinen. Der Redner wies auf die Bedeutung der Handels⸗ verträge mit Ungarn und Jugoslawien hin. In dem neuen handelspolitischen Kurs der Reichsregierung sei die Erkenntnis zum Durchbruch gekommen, daß eine wirtschaftspolitische Aus⸗ weitung der inneren europäischen Wirtschaftsräume das Gebot der Stunde sei. Es sei allgemein anerkannt, daß die Lage Deutsch⸗ lands einen Güteraustausch mit den Nachbarländern verlangt, aufgebaut auf gegenseitiges Entgegenkommen. Der Redner stellte die . Handelsvertragspolitik dem Vertrag von Rom gegen⸗ über. Lährend die Handelsvertragspolitik Deutschlands auf ge⸗ gebenen wirtschaftlichen Verhältnissen aufbaue und versuche, die⸗ jenigen Produkte, deren wir bedürfen, in festen Kontingenten unter bestimmten Schutzmaßnahmen hereinzunehmen, hätten sich bei den Versuchen der Durchführung des Vertrages von Rom be⸗ reits erhebliche Widerstände und Schwierigkeiten ergeben. Man sei sich in Deutschland voll bewußt, daß die augenblickliche handels⸗ politische Gesamtverfassung nur ein Uebergangsstadium sein könne. Vernünftig entwickelt aber bergen die Handelsverträge den Keim zu derjenigen Großraumpolitik der Wirtschaft, deren Notwendig⸗ keit sich mit der Zeit kein Einsichtiger in Europa werde ent⸗ ziehen können. 1 G

Im Anschluß hieran sprach der jetzt in Belgrad lebende südslawische Generalkonsul in Halle Dr. Heinhold. Der Bortragende behandelte eingangs die Stellung Deutschlands zum Vorkriegs⸗Serbien und die leider immer noch wenig veränderten Anschauungen in Deutschland über die Verhältnisse im Südosten Europas. Insbesondere die Vorstellungen über Jugoslawien be⸗

en einer Revision. Eine Ausgestaltung der deutsch⸗jugo⸗ slawischen Wirtschaftsbeziehungen ist an mehrere Voraussetzungen geknüpft, deren Erfüllung unsere nächste Sorge sein sollte. Als erste nennt Dr. Heinhold eine Besserung der politischen Atmosphäre zwischen beiden Ländern. Er unterzieht die durch den Balkanpakt geschaffenen Verhältnisse sowie die Folgen der römischen Abmachungen einer Analyse und kommt zu dem Er⸗ ebnis, daß man die Verhältnisse in Ruhe reifen laß

überstürzten Entscheidungen vermeiden müsse. Sehr nötig wäre schaftsa ein Ausbau der Auslandsvertretungen durch eine Wirt⸗

en und alle

chaftsabteilung oder die Errichtung von Außenhandelsstellen in en Hauptstädten des Südostens. Der jetzige Handelsvertrag be⸗ deutet vorerst nur einen Anfang auf dem Wege zu einer Inten⸗ sivierung der deutsch⸗jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen. Im Anschluß an ihn müssen die Möglichkeiten zu einer Verstärkung der deutschen Bezüge an jugoflawischem Obst und Gemüse, an Futtermitteln, Tabak und Holz nutzbar gemacht werden. Um⸗ gekehrt bieten die öffentlichen Arbeitsprojekte in Südsflawien ein eine vermehrte Betätigung der deutschen Industrie. Diese Projekte sind sehr zahlreich und betreffen sowohl Eisenbahnbauten wie Meliorationen, den Bau von Getreidesilos

Dr. Herle legt die wirtschaftliche Verflechtung innerhalb Europas an Hand eines Vergleichs der einzelnen nationalen Wirt⸗ schaftskurven dar. Daraus geht eine deutliche Gliederung des europäischen Kontinents nach verschiedenen wirtschaftlichen Schicksalsgemeinschaften hervor, so eine mitteleuropäische rings um Deutschland, eine westeuropäische mit Frankreich, eine nord⸗

europäaische unter zunehmendem englischen und eine südeuropäische⸗

unter italienischem Einfluß. Innerhalb der mitteleuropäischen sonders eng aufeinander angewiesen. Es zeigt sich auch, daß Deutschland mit seinem wirtschaftlichen Schwergewicht in den Kontinent hineintendiert, während die anderen industriellen Großstaaten Europas überwiegend in die überseeische Wirtschafts⸗ welt gehören. Daraus folgt die Grundlage einer Zusammenarbeit Deutschlands mit Jugoslawien und den anderen Donaustaaten, die sich kraft der natürlichen Arbeitsteilung auf einem Austausch deutscher Industrieprodukte gegen südosteuropäische Nahrungs⸗ mittel und Rohstoffe aufbauen soll. Diese Zusammenarbeit läßt sich gut mit den Handelsbeziehungen Deutschlands zu den anderen europäischen Ländern, vor allem zu den hochentwickelten Industrie⸗ staaten und Gläubigerländern Deutschlands vereinigen, auf die Deutschland wegen der großen Intensität dieser Beziehungen nicht verzichten kann. Andererseits bildet die Intensität dieser Be⸗ ““ kein Argument gegen einen Ausbau des In⸗ üstrie⸗-Agrar⸗Austauschs, weil erst dieser Austausch die Grund⸗ lage für die besondere Wichtigkeit der Beziehungen zwischen den Industrieländern ausmacht. Daher das Bestreben mancher von diesen nach einer imperialistischen Sicherung Sicherung ihrer Agrar⸗ und Rohstoffbasis. Derartige imperia⸗ listische Ziele liegen jedoch Deutschland bei seinem Bestreben nach engeren Wirtschaftsbeziehungen mit den Donauländern völlig fern. Es ist von deutscher verantwortlicher Seite, und zwar besonders auch von dem neuen Deutschland, immer wieder unfer rein wirt⸗ schaftliches und lediglich auf freundschaftliche Zusammenarbeit ge⸗ richtetes Interesse am Donauraum betont worden. Der neue deutsch⸗jugoslawische Handelsvertrag wird dies erneut bestätigen. Die wirtschaftlichen Fragen lassen sich nur unter voller Wahrung der Souveränität und Unantastbarkeit der Donaustaaten lösen. Für diese Lösung will Deutschland die seit einem Jahre wieder stark ansteigende Konsumkraft seiner 65 Millionen Menschen ein⸗ setzen. Dafür sind aber auf beiden Seiten gewisse Umstellungen nötig, auf deutscher Seite eine Verlagerung der Einfuhr von Uebersee auf die Donauländer, und auf deren Seite eine entsprechende Produktionsumstellung. Der Wert der umlagerungs⸗ fähigen Einfuhrgüter beträgt mehrere 100 Mill. RM. Besonders wichtig ist der deutsche Iöö an Olsaaten, der 1933 für Leinsaaten allein fast 45 Mill. RM und für Sojabohnen über 110 Mill. RM betrug. Dieser Bedarf ist größer und für die Donauländer zuverlässiger als der deutsche Getreidebedarf. Da⸗ neben ist aber auch die verlagerungsfähige Einfuhr an indu⸗ striellen Rohstoffen sehr bedeutend, an Kupfer, Blei, Chromerz, Zink usw. sowie an tierischen und pflanzlichen Rohstoffen. 1 Die Möglichkeiten für eine Vertiefung der Wirtschaftsbezie⸗ hungen zwischen Deutschland und den Donauländern sind also außerordentlich groß. Der neue deutsch⸗jugoslawische Vertrag wird auf diesem Wege nur den allerersten Anfang darstellen können. Für die Zukunft versprechen auch die vielfach mißver⸗ standenen Maßnahmen der deutschen Agrarpolitik großen Erfolg. Der Sinn dieser Agrarpolitik ist nicht Einfuhrerschwerung, sondern die Hebung der Preise und die Wiederherstellung der Rentabilität der Landwirtschaft. Diese Vorteile gelten aber auch für die Länder, mit denen wir jetzt unsere Einfuhrbeziehungen ausbauen, denn auch die Bauern dieser Länder kommen in den Genuß der höheren deutschen Agrarpreise. Die Donauländer haben also von dieser Politik den doppelten Vorteil, erstens an die Stelle der

L“ b 8 Berliner Börsenbericht vom 3. Mai. Lustlose Börse. Neubesitz weiter unter Druck.

Der Ordereingang an der Berliner Börse war noch geringer als am Vortag; viele Papiere blieben ohne jede Notiz und auch sonst bewegten sich die Umsätze im kleinsten Rahmen. Die schwe benden Transfer⸗Verhandlungen stehen nach wie vor einer wei⸗ teren Aufwärtsbewegung, für die verschiedene günstige Nachrichten aus der Wirtschaft vorhanden sind, entgegen. Auch die Kulisse hielt sich sehr stark vom Geschäft zurück und bereits kleinstes An⸗ gebot bestimmte zumeist den Kurs. Nach anfänglich knapp behaup⸗ teter Haltung zeigte sich späterhin im Hinblick auf den Reichsbank⸗ ausweis, der mit einem Goldabgang von über 13 Mill. RM wie⸗ derum den Ernst der deutschen Devisenlage zeigt, eine schwächere Tendenz. Eine Erholung konnte sich auch im weiteren Verlauf nicht durchsetzen.

Unter Montanwerten waren Phönix (minus vH) sowie Mannesmann und Hoesch (je minus vH) etwas stärker ange⸗ boten; gut gehalten waren dagegen Stahlverein und Gelsenkirchen. Von den Kali⸗ und Braunkohlenwerten blieben die meisten Papiere ohne Kurs; Kali Aschersleben verloren auf Grund einer kleinen Zufallsabgabeorder 3 vH, auch Julius Berger setzten 4 vH niedri⸗ sir ein, konnten jedoch später einen Punkt wieder aufholen. Ver⸗ timmung rief der weitere Rückgang der Farben⸗Aktie um 1 bis 1 ½ vH hervor, damit waren auch die sonstigen chemischen Werte durchschnittlich etwa 1 vH niedriger. Siemens gingen auf 132 vH, A. E. G. auf 23 % zurück; leicht gebessert lagen auf den günstigen Abschluß hin B. M. W., während andererseits Daimler 11¼ vH einbüßten. Reichsbank mußten ihren Vortagsgewinn von gut 2 vH wieder hergeben, auch Commerzbank bröckelten, ebenso wie unter Schiffahrtswerten Hapag und Nordd. Lloyd, erneut ab.

Am Kassamarkt kamen nur kleine Umsätze zustande bei zu⸗ meist etwas nachgebenden Kursen. Am Rentenmarkt zog der Rückgang der Neubesitz auf 15,70 wieder das Hauptaugenmerk auf sich. Auch Altbesitz lagen ca. 1 vH niedriger, während sonst die Kursgestaltung bei äußerst stillem Geschäft nicht einheitlich war. Dollarbonds, Schuldbücher und Stadtanleihen lagen zum Teil schwächer. Geld einige Tage über Ultimo war mit 4 % bis 5 % vH unverändert. Das Angebot in Privatdiskonten ist wieder etwas geringer geworden, andererseits kommt das Anlagebedürf⸗ nis in lebhafterer Nachfrage für Reichsschatzwechsel und ⸗anwei⸗ sungen zum Ausdruck. Am Devisenmarkt waren die Ver⸗ änderungen nur unbedeutend; das Pfund auf 12,77 (12,73) er⸗ holt, d ar mit 2,497 (2,496) unwesentlich höher.

eee Dpörjentichtzahen für die Woche vom 23. bis 28. April.

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenrichtzahlen stellen sich in der letzten Woche (23. 4. bis 28.4.) im Vergleich zur

Vorwoche wie folgt: Wochendurchschnitt Monats⸗ vom 23.4. vom 16.4. durchschnitt 1 bis 28. 4. bis 21. 4. März Aktienkurse (Index 1924 bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie Verarbeitende Industrie. Handel und Verkehr 77,72

80,14 68,79 78,38

slüge auf der Linie Berlin⸗Athen (mit vn hiis en die Flüge nach sien und Afrika). Durch Benutzung der Nach I 1 reichen die Postversender in den an das Nachtflugnetz angeschlos⸗ senen und vielen benachbarten Orten, daß ihre abends aufgelie⸗

Wert⸗ und Einschreib⸗ eschriebenen Päck⸗ nhalt Sees Zollinhaltserklärung in deutscher, fran⸗

bisherigen überseeischen Lieferanten Deutschlands zu treten und zweitens von Deutschland bessere Preise zu erhalten als diese. Von dieser Wiedergesundung der Agrarwirtschaft in Jugoflawien und den anderen Donauländern verspricht sich Deutschland, daß

Es wird nicht genügend beachtet, da 8 briefe mit zollpflichtigem Inhalt sowie alle ein en nach den Niederlanden, gleichviel, ob ihr

wie die Elektrifizierung des Landes, die Kanalisation und Legung von Wasserleitungen in den Hauptstädten wie den Ausbau des Ferhsheegese es u. a. m. Von besonderer Bedeutung für das

über Aufhebung einer Zollstraße.

f Gr er Ver es Reichsministers der Fi⸗ Auf Grund der Verordnung des Reich s F 111111““

Kursniveau der 6 igen 8 festverzinslichen Wert⸗

74,52

nanzen vom 6. Oktober 1928 (RKeichsministerialblatt S. 578)

wird gemäß 1Le des Vereins 1869 (Bundesgesetzbl. S. 317) hiermit verordnet:

Nach der Aufhebung des Zollamts Schönfeld, Amtsh. Zittau, 15. Uihß 1934 verlierkt die von Engelsdorf (CSR.)

§ 17 Abs. 1 e des Vereinszollgesetzes vom 1. Jult

und benachbarten Orten in der Regel schon bei tragen werden. Hieraus ergeben

gewinne.

ferten Sendungen in allen andern an das gheß angeschlossenen er ersten, späte⸗

stens bei der zweiten Zre zesterung, Fe folgiaden Toges. rühge⸗ ich gegenüber .

lichen Verkehr bedeutende, meistens 24 Stunden betragende Zeit⸗ Die neben den gewöhnlichen Gebühren zu entrichtenden Luft⸗

ist oder nicht, von einer

dem 71 der Vorderseite mit dem oberen Teil des grünen

zettels 8 Sendungen außen mit kreuzweiser Umschnürung

festigt sein.

haltb

zösischer, holländischer oder englischer Sprache begleitet und außeg⸗ eklebt sein müssen. Die Zollinhaltserklärung soll an 8

nach Schönfeld führende Straße ihre Eigenschaft als Zoll⸗ straße. Dresden, am 2. Mai 1934. Der Präsident des Landesfinanzamts Dresden. J. V.: Unterschrift.

Preußen. Der Regierungsvizepräsident Bachem in Münster ist zum Preußischen O berverwaltungsgerichtsrat ernannt worden.

Der Kammergerichtsrat Hiller in Berlin ist zum rußischen Oberverwaltungsgerichtsrat ernannt worden.

Ver 0 .

Auf Grund des § 1 der Verordnung des Reichspräsiden⸗ ten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 (RGBl. I S. 83) sowie des § 9 Abs. 1 Ziffer 5 und 7 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 (RGBl. I S. 35) verbiete ich die in Siegen erscheinende Wochenschrift „Das Volk“, Deutsch⸗ evangelische Wochenzeitschrift, auf die Dauer von 4 Wochen. Das Verbot beginnt Freitag, den 4. Mai, und endigt mit Donnerstag, dem 31. Mai 1934. Das Verbot umfaßt auch die in demselben Verlage

erscheinenden Kopfblätter der

Zeitung sowie jede angeblich neue Druckschrift, die sich sach⸗

lich als die alte darstellt, oder als ihr Ersatz anzusehen ist. Münster, den 2. Mai 1934. Der Oberpräsident der Provinz Westfalen. Freiherr von Lünincek.

Verbot.

Auf Grund des § 9 Abs. 1 Ziffer 7 der Verordnung des

Reichspräsidenten zum Schutze des deutschen Volkes vom

4. Februar 1933 (RGBl. I S. 35) sowie auf Grund des §

1

gegebenen Statistischen Preußische Pressedienst folgende Angaben steigerungen

das Berichtsjahr getroffenen

vom Preußischen Statistischen Landesamt heraus⸗ Korrespondenz entnimmt der Amtliche über die Zwangsver⸗

in Preußen im Sowohl der Zahl als auch der Fläche nach liegen die sür Feststellungen der Statistik der wangsversteigerungen land⸗ und forstwirtschaftlich genutzter Grundstücke weit unter denen des Jahres 1932. Die darin zum Ausdruck kommende Entwicklung kann aber nicht wie im Vorjahr allein auf die direkten Schutz⸗ und Sicherungsmaßnahmen der Regierung für die Landwirtschaft zurückgeführt werden. Noch im Jahre 1932, also auch unter Vollstreckungsschutz, wiesen die in Rede stehenden Zahlen, vierteljährlich zusammengestellt, eine steigende Tendenz auf. Da dieser Zustand in den Vergleichs⸗ zeiten des Jahres 1933 sich nach der entgegengesetzten L entwickelte, so dürfte sich in dem Rückgang der eingeleiteten un durchgeführten Zwangsversteigerungen haupt⸗ und nebenberuflich bewirtschafteter ländlicher Besitzungen eine Besserung der Lage der landwirtschaftlichen Verhältnisse als Folge der wirtschaft⸗ lichen Aufbaumaßnahmen der Reichsregierung ausdrücken.

Die Zahl der eingeleiteten Zwangsversteigerungen im Haupt⸗ beruf landwirtschaftlich genutzter Grundstücke beträgt im Berichts⸗ jahr 1800 (1932: 6985). Der Rückgang beziffert sich also auf 5185 Fälle = 74, vv. Die Fläche dieser Objekte beträgt 74 408 ha 1932: 234 292 ha), auf den Einzelfall umgerechnet also 41,3 ha. Gegenüber dem Jahre 1932 mit 33,5 ha für den Einzel⸗ 8— ist eine Erhöhung festzustellen, die darauf zurückzuführen ist,

die Zahl der eingeleiteten Verfahren beim größeren Besitz weniger stark zurückgegangen ist als die der kleinen und mittleren Betriebsgrößen. Auch bei den durchgeführten Zwangsversteige⸗ rungen landwirtschaftlich hauptberuflich bewirtschafteten Liegen⸗ schaften ist das Ergebnis günstiger als im Vorjahre. Es wurden insgesamt 661 (1932: 2429) solcher Fälle Somit zeigt

Der

landwirtschaftlicher Grundstücke Jahre 1933:

gemeldet.

der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz und Staat 28. Februar B

Volkswirtschaft und Statistik. Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke in Preußen im Fahre 1933.

Versteigerungszahlen liegen im Osten (136 in Ostpreußen, 77 in Herftäicsegang ich in Niederschlesien). Die versteigerte Fläche umfaßt 19 987 ha; im Jahre 1932 waren es 109 708 ha. Dem⸗ nach ergibt sich eine Abnahme um 89 721 ha oder 81,1 vH. Bei den im Nebenberuf landwirtschaftlich bewirtschafteten Grund⸗ stücken ist das Ergebnis nicht ganz so günstig. Insgesamt wurden im Jahre 1933 962 Besitzungen mit 22 484 ha versteigert. Der durchschnittliche Einheits⸗ oder Schätzungswert pro Hektar beläuft sich auf 871 RM und liegt damit unter dem des Jahres 1932 (913 RM). Die hypothekarische Belastung ergibt die Summe von 30,5 Millionen Reichsmark und ist mit 1 55 RM pro Hektar höher als im Jahre 1932 (1263 RM). Es muß hierbei jedoch beachtet werden, daß sich in diesem Satz zum Teil sehr erhebliche Belastungen gewerblicher Betriebe auswirken, denen der zur Versteigerung gekommene landwirtschaftliche Besitz nur nebenbei

angegliedert war.

Verantwortlich:

ür Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil), Anzeigenteil si und für den Persag; 8 Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf

für den übrigen redaktionelle

arlamentarische Nachrichten: Rndolh Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg.

Druck der Preußitce,. Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen

sich ein Rückgang 8. Fälle od

1“

73,3 vH. Die höchsten

i Teil, den Handelsteil und für

Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft,

(einschließl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),

fälligste Ausdruck für

and und seine Zukunft ist der Bau von Autostraßen und die Schiffbarmachung der Morawa und des Wardar, wegen der Ver⸗

bindung, die sie zum Aegäischen Meer eröffnet. Der Vortragende

gibt eine Schilderung der jugoslawischen Bodenschätze und der im Lande arbeitenden ausländischen Bergbauunternehmungen und weist auf die Gelegenheiten für eine Betätigung deutschen Kapitals bei der Ausbeutung der großen Oelschiefer⸗Lagerstätten, der Eisen⸗ erzvorkommen und der neuen Goldfunde an der mazedonischen Grenze hin. Zum Unterschied zu den Rußlandkonzessionen bedarf es hier eines verhältnismäßig geringen Kapitalaufwandes. Ohne Kredit jedoch ist die Ausführung der projektierten öffentlichen Arbeiten nicht möglich. Nach einem Blick auf die französischen Methoden bei der Finanzierung solcher Arbeiten fordert Dr. Hein⸗ . für die deutsche Betätigung die Gewährung von Ausfall⸗ ürgschaften durch das Deutsche Reich. Die einheimischen Banken in Jugoslawioen arbeiten unter großen Schwierigkeiten, während im Vergleich mit ihnen die Verhältnisse bei den ausländischen Banken wesentlich günstiger sind. Der Vortragende

gibt eine Uebersicht über die zahlreichen bestehenden ausländischen

Kreditinstitute und hebt das gänzliche Fehlen einer deutschen Bank hervor. Die hrfschr nn einer solchen wäre nicht nur der sinn⸗ en Ausbau unserer Handelsbeziehungen, 11 zugleich eine höchst wertvolle Stärkung des Vertrauens eutscher Wirtschaftskreise in das Balkangeschäft. Dr. Heinhold ab abschließend für die weitere Zukunft einen hoffnungsvollen Ausblick auf eine über die wirtschaftliche Annäherung hinaus⸗

gehende politische Freundschaft der beiden Völker.

8 Dr. Herle, Geschäftsführer des Reichsstandes der Deutschen Industrie, führte hiernach in seinem Vortrag u. a. etwa folgendes

aus: In Deutschland hat sich wohl zwar eine wirtschaftspolitische

Umstellung, aber keine wirtschaftliche Abkehr

keine 1 von der übrigen Welt vollzogen. Die Förderung des Außenhandels zwischen inner⸗ lich gesunden und starken Nationalwirtschaften ist im Gegenteil eines der wesentlichsten Mittel zur Beseitigung der Arbeitslosig⸗ keit. In den Donau⸗Ländern ist häufig gegen Deutschland der Vorwurf einer Vernachlässigung gegenüber den überseeischen Ländern erhoben worden. An der Bevorzugung der überseeischen Nahrungsmittel und Rohstoffe ist aber nicht die deutsche Wirt⸗ schaftspolitik, sondern das handelspolitische System der Meist begünstigung schuld gewesen. Es hat dazu geführt, daß z. B. bei Weizen Deutschland 1928 von 2 ½ Mill. To. deshee nur 8000 To., d. h. noch nicht ½ vH, aus den Donauländern bezogen hat. Die Folgen dieses Systems haben sich aber auf die deutsche Landwirtschaft ebenso nachteilig ausgewirkt wie auf die der Donauländer. Hier wie dort litten die Bauern unter dem über⸗ seeischen Preisdruck, und hier wie dort haben sich die großen In⸗ vestitionen, die in der Landwirtschaft gemacht worden sind, als schwere Ueberschuldung herausgestellt. Aus dieser mitteleuro⸗ Fülchen Schicksalsgemeinschaft der Not aber sollte man nach der leberzeugung aller Wirtschaftskreise in Deutschland in Zukunft eine mitteleuropäische Zusammenarbeit samen Wieder⸗

gemei aufbau machen.

der deutschen Industrie daraus die Vorteile erwachsen werden, auf die sie durch ihre Leistungen Anspruch erheben kann. Dr.⸗Ing. Schnellbach wies in seinem Vortrag abschließend darauf hin, daß Deutschland innerhalb Europas nach neuen Ge⸗ schäftsmöglichkeiten, so z. B. in Jugoslawien und Rumänien sucht, da sich der Absatz nach Uebersee immer mehr erschwert. Der zunächst in Frage kommende Bedarf der Landwirtschaft an Geräten, Werkzeugen und Maschinen ist außerordentlich hoch. Denn während die Bodenerträge im Südosten etwa halb so groß sind wie in Deutschland, beträgt die Verwendung von technischen Hilfsmitteln nur etwa ½ 0 bis ½¶ auf der gleichen Flächen⸗ einheit. Sobald Deutschland den Bauern in diesen Ländern mehr abkauft und ihre Einnahmen sich steigern, wird dieser Bedarf sich melden. Denn was jetzt an Geräten usw. noch im Gebrauch ist, ist, wie eine persönliche Inaugenscheinnahme gezeigt habe, voll⸗ ständig abgenutzt und reicht längst nicht mehr aus. Aber die Be⸗ nutzung von Geräten und Maschinen wird erst dann größere Fortschritte machen können, wenn die Preise für die Produkte des Bauern steigen und die Preise für die Geräte und Maschinen sinken, d. h. vor allem, wenn die Zölle auf diese letzteren nied⸗ riger werden. Um den deutschen Absatz in den Donauländern zu heben, müssen die deutschen Firmen dort noch besser zu arbeiten lernen. Es genügt z. B. nicht, die deutschen Geräte und Maschinen nur durch den Großhandel in Belgrad oder Bukarest vertreiben zu lassen. Man muß wieder mit dem kleinen und mittleren Händler arbeiten oder auch eigene Agenten in die Dörfer schicken, wie etwa die tschechoslowakischen Firmen dies mit Erfolg tun. Vielfach wird man neue Methoden des Warenaus⸗ tausches finden müssen.

Reichsverband des Kraftfahrgewerbes. Anmeldungspflicht nur für Unternehmer des gewerblichen Kraftverkehrs.

Bekanntlich ist durch die kürzlich erfolgte Verfügung des Herrn Reichsverkehrsministers der „Reichsverband des Kraft⸗ fahrgewerbes“ (Sitz München) als alleinige Vertretung des Kraft⸗ fahrgewerbes anerkannt worden, dem alle natürlichen und juristischen Personen beizutreten haben, die das Kraftverkehrs⸗ gewerbe betreiben, also Kraftdroschken⸗ und Mietpersonenwagen⸗ alter, Unternehmungen des Güternah⸗ und Gäͤkersernvertehrs⸗ ferner das Omnibus⸗ und Rundfahrtengewerbe. Dazu zählen aber nach Mitteilung des Reichsverbandes des Kraftfahrgewerbes nicht Reparaturanstalten, Garagenbetriebe, Fahrschulen usw., deren Zugehörigkeit zu ihren bestehenden Organisationen von dieser erfügung nicht berührt wird. Anmeldungspflicht zum „Reichs⸗ verband des Kraftfahrgewerbes“ besteht sonach nur für Unter⸗ nehmer des gewerblichen Kraftverkehrs, wofür eine Frist bis zum 15. Mai 1934 gesetzt ist. v““

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papiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗

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rechtlichen Kredit⸗Anstalten 90,19 Kommunalobligationen 87,95 Rrichsanleihen.... .97,91 Sonstige öffentl. Anleihen 86,76 Industrieobligationen.. 86,81 vF842“ 90,82

91,60

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Der Kursstand der Aktien Ende April. 1b

Die Kursstatistik für Ende April spiegelt, wie im Wirtschafts⸗ bericht der Commerz⸗ und Privatbank mitgeteilt wird, zunächst einmal die Geschäftsstille wider, die fast während des ganzen Monats angehalten hat. Nur 373 Notierungen ließen sich fest⸗ stellen, während es Ende des Vormonats noch 420 waren. Die Kursstreichungen mangels Umsatz haben also erheblich zu⸗ genommen. Von größeren Kursveränderungen war dieser Vor⸗ gang allerdings nicht begleitet, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß die Kurse eher zur Schwäche neigten. Insbesondere bereitete es eine gewisse Enttäuschung, daß die sonst an den Quartals⸗ abschlüssen üblichen Anlagekäufe des Publikums diesmal fast ganz ausblieben und daß daraufhin die festverzinslichen Werte teilweise leicht, teilweise stärker abbröckelten. Verstimmend wirkte weiter der scharfe Rückgang der Neubesitzanleihe, die nach einem zeitweiligen Höchststande von 24 vH schließlich zwischen 17 und 18 vH pendelte. Trotz der günstigen Berichte aus den meisten Industriezweigen verhielt sich das Publikum abwartend, da die Ungewißheit über den Ausgang der am 27. April in Berlin begonnenen Transferkonferenz die Unternehmungslust hemmte. Im einzelnen stieg der prozentuale Anteil der bis 50 vH notie⸗ renden Werte von 24,3 vH auf 27,1 vH und der Gesamtanteil der Aktien bis 100 vo von 75,4 vH auf 76,2 vd. Die übrigen Gruppen sind nur wenig verändert. Diese Verschiebungen be⸗ sagen aber über die tatsächliche Kursbewegung wenig, da die vielen Strichnotierungen besonders der niedrig im Kurs stehen⸗ den Papiere das Bild verschleiern. 1“