Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 104 vom 5. Mai 1934. S. 4
u.“
Nichtamtliches.
Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden.
Ausweis per 30. April 1934.
sva: Forderungen gegen die Reichsbank in Re chsmark und 8s Forde iangga. 86. .152 407 212,24 RM
Postscheckgguthaben. 1 192,96 „ 152 408 405,20 RM 35 505 400,— RM 116 903 005,20 „ 152 408 405,20 RM
ükt
Schuldscheine..
assiva: b. vaff Sonstige Verpflichtungen .
Berlin, den 4. Mai 1934. Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden. Brinkmann. Kritzler.
Nr. 18 des Reichsministerialblatts vom 4. Mai 1934 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen.
Inhalt: 1. Allgemeine Verwaltun ssachen: Ernennung eines Ministerialdirektors im 88 Ernährung und Landwirtschaft. 9. Konsu atwesen: Er⸗ nennungen. Exequaturerteilungen und Erlöschen einer Exe⸗ quaturerteilung. 3. Maß⸗ und Gewichtswesen: Be⸗ kanntmachung über Zulassung einer Elektrizitätszählerform zur amtlichen Beglaubigung. 4. Steuer⸗ und Zollwesen: Verordnung über Aenderung des Teils III der Anleitung für die Zollabfertigung. Verordnung über Aenderung des Waren⸗ verzeichnisses zum Zolltarif. Uebertragung der Verwaltung hamburgischer Abgaben auf die Reichsfinanzverwaltung. Be⸗ kanntmachung über die Neubesetzung von drei Stellen im Bewertungsbeirat. 5. Versorgu⸗ nungswesen: Aenderung der Zusammenstellung der Behörden, die über die Versorgungs⸗ ansprüche der Versorgungsanwärter zu entscheiden haben und die
Kunst und Wissenschaft.
Das endgültige Programm der Berliner Kunstwochen.
Die Berliner Kunstwochen der früheren Jahre haben darunter elitten, daß zur selben Zeit die Festvorstellungen der Londoner Feason stattfanden, an denen viele berühmte deutsche Künstler teilnahmen und daher nicht in Berlin auftreten konnten. In diesem Jahr ist es gelungen, die Termine aufeinander abzustim⸗ men. Die in London gastierenden deutschen Künstler werden in diesem Jahr, wenn auch mit Hilfe von Flugzeugen, rechtzeitig in Berlin zurück sein, so daß die Berliner Kunstwochen wie vorgesehen am 10. Mai beginnen können. Die Verständigung mit London machte einige Verschiebungen des Berliner Programms nötig. Das endgültige Programm der Berliner Kunstwochen wird soeben veröffentlicht und sieht folgende Veranstaltungen vor:
Endgültiges Programm der Berliner Kunstwochen 1934. 10. Mai bis 15. Juni. Mai.
Donnerstag, 20 Uhr, „Rheingold“, Richard Wagner, Wilhelm Furtwängler, Staatsoper.
‚Freitag, 19 Uhr, „Walküre“, Richard Wagner, Wilhelm Furt⸗ wängler, Staatsoper.
Sonnabend, 20 Uhr, Konzert der Singakademie, Philh. Or⸗ chester, Georg Schumann, Singakademie.
Montag, 20,30 Uhr, Goldene Galerie: Schubert⸗ und Brahms⸗ abend, Kammermusik Berliner Philharmoniker, am Flü⸗ gel: Winfried Wolf, Charlottenburger Schloß.
Dienstag, 20 Uhr, „Freischütz“, C. M. v. Weber, Wilhelm Furtwängler, Staatsoper.
20 Uhr, Eosanderkapelle: Bach⸗Konzert, W. Auler, Charlotten⸗ burger Schloß. Mittwoch, 19 Uhr, „Die Meistersinger“, Richard Wagner, Wil⸗ helm Furtwängler, Staasoper. 1 20 Uhr. „Die Fledermaus“, Joh. Strauß, H. U. Müller, Städt. Oper. 20 Uhr, „Die Braut von Messina“, F. v. Schiller, Staatl. Schauspielhaus. 20,30 Uhr, Goldene Galerie: Heitere Kammermusik, Hermann Diener, Charlottenb. Schloß. Donnerstag, 20 Uhr, „Musik“, Carl Hauptmann, Jürgen Fehling, Staatl. Schauspielhaus. Freitag, 20 Uhr, Sinfoniekonzert des Philharmonischen Or⸗ chesters, Wilhelm Furtwängler, Philharmonie. Sonnabend, 20 Uhr, „Intermezzo“, Richard Strauß, Erich Kleiber, Staatsoper. Sonntag, 20 Uhr, „Mona Lisa“, M. v. Schillings, F. W. Reuß, „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“,
Städt. Oper. Dienstag, 20 Uhr, Puccini, F. W. Reuß, Städt. Oper. 21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Erich Kleiber, Berliner Stadtschloß. Mittwoch, 19 Uhr, „Tristan und Isolde“, Richard Wagner, Wilhelm Furtwängler, Staatsoper. 20 Uhr, Tanzabend: „Die Rekrutierung, W. A. Mozart, und Die Josephslegende“, Richard Strauß, H. U. Müller,
Städt. Oper.
21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Erich Kleiber, Berliner Stadtschloß.
Donnerstag, 20 Uhr, „Der König“, H. v. Boetticher, Staatl. Schauspielhaus.
20,30 Uhr, Goldene Galerie: menten, Günter Ramin, Paul Grümmer, Charlottenb. Schloß. 3
Freitag, 21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Erich Kleiber, Berliner Stadtschloß. 8
Sonnabend, 20 Uhr, „Faust I. Teil“, W. v. Goethe, Staatl. Schauspielhaus.
20 Uhr. Orchesterkonzert akademie.
Sonntag, 20 Uhr, „Hundert Tage“, B. Mussolini, Staatl. Schauspielhaus. 1
20,30 Uhr, Goldene Galerie: Kammerkonzert der Hochschule f. Musik, Fritz Stein, Charlottenb. Schloß. b
Montag, 20 Uhr, Festkonzert d. Roten Kreuzes, Solist: Georg Kulenkampff, Philh. Orchester, Eugen Jochum, Phil⸗ harmonie.
20,30 Uhr, Goldene Galerie: Musik um Friedrich den Großen, H. v. Benda, Charlottenb. Schloß. 1 2
Dienstag, 20 Uhr, Eosanderkapelle: Collegium Musicum, Her⸗ mann Diener, Charlottenb. Schloß.
Mittwoch, 20 Uhr, „Rebell in England“, H. Schwarz, Gustav Gründgens, Staatl. Schauspielhaus. 5 .
Mittwoch, 20,30 Uhr, Goldene Galerie: Gedenkfeier für Joseph Haydn, Klingler⸗Quartett, Charlottenb. Schloß.
21 Uhr, Konzert d. Deutschlandsenders, Edwin Lindner, Funk⸗
Brahms⸗Requiem,
haus Philharmonie.
Alte Musik auf alten Instru⸗ Reinhard Wolf,
der Akademie der Künste, Sing⸗
Donnerstag, 20 Uhr, Skagerrak⸗Gedenken: Kittelscher Chor u. Philh. Orchester,
15. Freitag, 20 Uhr, Volkskonzert d. Landesorchesters, Gustav
Versorgungsscheine ausstellen. Verzeichnisse der den Versorgungs⸗ anwärtern vorbehaltenen Stellen (Reichsfinanzverwaltung). Ministerial⸗Blattes für d. Verwaltung cherausgegeben im des Innern) vom 2. Mai 1934 Dank des MPräs. Allge⸗
RdErl. 11. 4. 34, Unterbring. d. Bewegung. — RdErl. 26. 4. 34, Ges. z. Ordn. d. Arbeit i. öffentl. Betrieben. Kommunalver⸗ bände. RdErl. 21. 4./17. 3. 34, Organisation „Kraft durch Freude“. — RdErl. 23. 4. 34, Steuerverteilungen f. 1933. — KdErl. 27. 4./14. 3. 34, Vergnügungssteuer. — RdErl. 27. 4. 34, Entsch. d. Umschuld.⸗Schiedsstelle. — RdErl. 27. 4. 34, Unterbring. d. alten Kämpfer der nat.⸗soz. Bewegung. — Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamen⸗Aenderungen. Polizeiverwaltung. Bek. 16. 4. 34, Schmalfilmerzeugnisse. — Anordn. 26. 4. 34, Uniform d. Feuerwehrmänner. — Prüf.⸗Zeugnis f. Lichtspielvorführer. — RdErl. 23. 4. 34, Auflösung v. Konzentrationslagern. — RdErl. 24. 4. 34, Zeitungen. — RdErl. 28. 4. 34, Dienststrafbefugnis i. d. Gendarmerie. — RdErl. 23. 4. 34, Hoheitsabzeichen. — RdErl. 23. 4. 34, Feuerlöscher. — RdErl. 26. 4. 34, Verwendung beschlag⸗ nahmter Krafträder. — RdErl. 23. 4. 34, Berichterstattung über Pol.⸗Schulen. — RdErl. 24. 4. 34, Büchereien d. Pol. — RdErl. 26. 4. 34, Rev.⸗Pol.⸗Anw.⸗Lehrg. f. Gem.⸗Pol.⸗Vollz.⸗Beamte a. Pr. Wohlfahrtspflege u. Jugendwohlfahrt. Beschl. 23. 3. 34, Fürsorgeerziehung. — RdErl. 21. 4.,23. 3. 34, Anrechnung v. Arbeitsverdienst in der öffentl. Fürsorge. — RdErl. 24. 4. 34, Waffen 88 durch d. Aufsichtspersonal d. Provinzial⸗Besserungs⸗ u. Pflegeanstalten. V erkehrswesen. RdErl. 24. 4. 34, Straßenverkehrsordnung. M. edizinal⸗ angelegenheiten. RdErl. 20. 4. 34, Heilpraktiker. RdErl. 21. 4. 34, Besichtigung d. Provinzial⸗Krankenanstalten. — RdErl. 26. 4. 34, Aerztl. Untersuch. f. Bewerber um Ehestands⸗ darlehen. — Uebertragbare Krankheiten der 13. Woche. Neu⸗ erscheinungen. Stellenausschreibungen. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,75 RM für Aus⸗ sabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,30 RM für Ausgabe B (ein⸗ feitig bedruckt).
Nummer 18 des die Preußische innere Preußischen Ministerium hat folgenden Inhalt: meine Verwaltung. alten Kämpfer der nat.⸗soz.
—
Juni. 1. Freitag, 21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Frich Kleiber, Berliner Stadtschloß. 2. Sonnabend, 19,30 Uhr, „Don Giovanni“, W A. Mozart, Erich
Kleiber, Staatsoper. Sonntag, 20 Uhr, „Ariadne auf Naxos“, Richard Strauß,
R. Strauß, Staatsoper.
20,30 Uhr, Goldene Galerie: Konzert der Staatsoper, Haydn, Mozart, Schubert, Erich Kleiber Charlottenb. Schloß.
Montag, 20 Uhr, b für Richard Strauß, Philh. Or⸗ chester, Herm. Abendroth, Solistint Poldi Mildner, Philharmonie. 1
Dienstag, 20 Uhr, „Arabella“, Richard Strauß, R. Strauß, Staatsoper. 8
21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Erich Kleiber, Berliner Stadtschloß. 3
Mittwoch, 20 Uhr, Mozart⸗Abend, Edwin Fischer und sein Kammerorchester, Singakademie.
Donnerstag, 20 Uhr, Sinfoniekonzert d. Berliner Funk⸗ orchesters, Otto Frickhoeffer, Philharmonie.
Freitag, 21 Uhr, Schloßmusik im Schlüterhof, Philh. Orchester, Erich Kleiber, Berliner Stadtschloß. Sonnabend, 20 Uhr, „Intermezzo“ Richard Strauß, Richard
1 Strauß, Staatsoper. 20 Uhr, Sonatenabend Walter Gieseking und Georg Kulen⸗ kampff, Beethoven, Schubert, Strauß, Singakademie. 10. Sonntag, 20 Uhr, Deutsche Komponssten unserer Tage, Gustav Havemann, Hochschule für Musik.
Havemann, Neue Welt.
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Spielptan der Berliner Staatstheater.
Sonntag, den 6. Mai.
Die Zauberflöte. Mustkalische Leitungt Blech. Beginn: 19 ¾ Uhr.
Komödie der Irrungen von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.
Montag, den 7. Mai. Wilhelm Tell (Meufassung). Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Land in der Ddämmerung. Schauspiel von Hans Friedrich Blunck. Beginn: 20 Uhr.
Sandelsten. l
Preußischer Wirtschaftsminister gegen Preissteigerungen in der Bauwirtschaft.
Gegen Preissteigerungen in der Bauwirtschaft wendet sich der preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit in einem Erlaß, der Maßnahmen zur Bekämpfung ungerechtfertigter Preissteige⸗ rungen in der Bauwirtschaft vorsieht, soweit mit öffentlicher Hilfe geförderte Bauvorhaben in Betracht kommen. Von vornherein müßten alle Anträge auf Erhöhung der öffentlichen Beihilfe, die mit Preissteigerungen begründet werden, auf das Bestimmteste abgelehnt werden. Vielfach sei es in der Praxis schon möglich gewesen, durch örtliche Verhandlungen mit den Lieferanten und Unternehmern erhöhte Preisforderungen rückgängig zu machen, oder wenigstens auf ein verantwortbares Maß zu senken. Die Androhung der Einstellung der beabsichtigten Baumaßnahmen habe sich dabei als wirksam erwiesen. Bei Preiserhöhungen durch Ringbildung könne die Heranziehung von Konkurrenzangeboten von seiten außerhalb dieses Ringes stehender, unter Umständen auch nicht am Orte ansässiger Bewerber vorteilhaft sein. Auch könne man durch eine andere Auswahl der Baustoffe Preis⸗ erhöhungen umgehen. Der Minister wünscht künftig über alle Preiserhöhungen, die ungerechtfertigt erscheinen, eingehenden
icht unter Angabe des Namens der Firmen oder Verbände.
Staatsopert Schauspielhaus:
Staatsoper: Musikalische
Schauspielhaus:
Berliner Börsenbericht vom 5. Mai.
Lustlose Stimmung hält an.
Trotz der verschiedenen günstigen Meldungen aus der Wirt⸗ schaft, wie die weitere Zunahme der Einlagen bei den Sparkassen, die Berichte über steigenden Stromabsatz usw., war die Stim⸗ mung an der Berliner Börse wieder recht lustlos, und zwar nicht wegen des Wochenschlusses, an dem gewöhnlich die Geschäftstätig⸗ keit nachzulassen pflegt, sondern in der Hauptsache bleibt das Ab⸗ warten auf die Ergebnisse der Transfer⸗Konferenz der Hemm⸗ schuh für eine neue Aufwärtsbewegung. Während bisher nament⸗ lich das Publikum von neuen Aufträgen abgesehen hatte, schränkt nunmehr auch die Kulisse mehr und mehr die Geschäftstätigkeit ein. Der anhaltende Abgabedruck in Neubesitz wirkte sich stim⸗ mungsmäßig ungünstig aus, so daß bei kleinsten Umsätzen neue Rückgänge überwogen. Im Verlauf konnte sich dann eine gewisse Stabilisierung des Kursniveaus durchsetzen. Gegen Schluß des Verkehrs lagen die Kurse gut gehalten, vereinzelt leicht erholt. Montanwerte lagen na schwächer, jedoch waren die Kurs⸗ einbußen nicht mehr so groß wie am Vortage. Nur Harpener waren noch etwas stärker gedrückt (minus 1 ¼ vH), sonst hörte man Phönix mit 47, Fresch mit 70. Gut gehaltene Tendenz zeigen weiterhin Braunkohlenpapiere mit Ausnahme von Eintracht (minus 2 vH). Unter Kalipapieren lag Burbach ca. 1 vH, Aschers⸗ leben 1 ½ vH niedriger, Salzdetfurth wurden zu 13674 umgesetzt. Auch chemische Werte gingen weiter zurück, und zwar J. G. Farben und Kokswerke um je 14¼ vH, dagegen konnten sich Rüt⸗ gerswerke und unter Bauaktien Julius Berger im Hinblick auf die Mitteilungen in den Geschäftsberichten beider Gesellschaften ut halten. Für Siemens zeigte sich Kaufneigung von privater Seite (plus 1 vH), sonst gingen A. E. G. auf 22 %, Accu um 3 ¼ vH auf 169 und Chade um 1 ¼½ RM zurück. Versorgungswerte lagen teilweise gehalten, so besonders B. K., andererseits gab Dessauer Gas ca. 3 vH her. Bei kleinen Umsätzen gingen Berlin⸗ Karlsruher um 2 ½ vH und Orenstein und Koppel um 1 ¼ vH zurück. Auch Schiffahrtswerte lagen weiter im Angebot (bis minus 1 vH). Am Bankenmarkt kam wieder Material in DD⸗ Bank heraus (minus ¼ vH), Reichsbank dagegen ½ vH höher. Am Kassamarkt überwogen die Rückgänge. — Der Renten⸗ merkt lag bei kleinstem Geschäft nicht einheitlich. Während um⸗ gestellte Industrieobligationen teilweise etwas erholt waren, lagen mittlere Schuldbuchforderungen etwas niedriger. Sonst war die Tendenz behauptet und in Auslandsstücken sogar fest. — Der Geldmarkt zeigte in sich eine weitere leichte Verflüssigung; der Satz blieb mit 4 ⅛ bis 5 ¼ vH, für erste Adressen mit 4 ¼¾ vH unverändert. — Am Devisenmarkt lagen Pfund und Dollar eine Kleinigkeit schwächer; sie notierten 12,76 (12,79) bzw. 2,495 (2,497) RM.
Börse am 19. Mai geschlossen. Nach einer Bekanntmachung des Berliner Börsenvorstands (Abt. Wertpapierbörse) und der Zulassungsstelle bleiben die Börsenräume am Sonnabend, dem 19. Mai 1934, für jeden Ver⸗ kehr geschlossen. Gemäß § 5 der „Bedingungen für die Geschäfte an der Berliner Wertpapierbörse“ findet an diesem Tage eine Lieferung nicht statt.
Zu den Gerüchten über „geheime Devisenvorräte“.
Gewisse ausländische Kreise glauben immer wieder im Zu⸗ sammenhang mit den Transferschwierigkeiten Deutschlands auf das Vorhandensein verheimlichter Devisenbestände der Reichsbank und der Golddiskontbank hinweisen zu müssen. Die Haltlosigkeit dieser Gerüchte bestätigen sowohl die Reichsbank als auch die Golddiskontbank. Auf Anfrage der BB3 über die Entwicklung der nicht deckungsfähigen Devisen seit Jahresschluß teilt die Reichs⸗ bank mit, daß ihr Bestand an nicht deckungsfähigen Auslands⸗ wechseln sich am 30. 4. auf 149 Mill. RM stellte gegenüber 189 Mill. RM am 31. 12. 1933. Dieser Betrag setzt sich aus Wechseln zusammen, die auf fremde Währung lauten und die zwischen 14 Tagen und 3 Monaten fällig werden. Diese Wechsel stellen nichts anderes dar, als Ziehungen auf Grund ausgeführter Waren, deren Bezahlung im Laufe der nächsten Wochen und Monate in ausländischer Währung erhofft wird. Mit anderen Worten handelt es sich nicht um bare greifbare Devisen, sondern um die buchmäßige Vorwegnahme zukünftiger Deviseneingänge. Diese Wechsel sind, da sie zur Notendeckung nicht herangezogen werden können, in dem gewöhnlichen Wechselbestand der Reichs⸗ bank enthalten und werden üblicherweise nur in dem jeweiligen Jahresbericht ausgewiesen. Die Deutsche Golddiskontbank teilt mit, daß ihr gegenwärtiger Devisenbestand einschl. der lombar⸗ dierten Devisen sich auf 60 Mill. RM stellt. Von diesem Betrag entfallen auf Auslandswechsel mit einer Laufzeit bis zu 6 Monaten 32 Mill. RM, mit längerer Laufzeit 7 Mill. RM und auf lom⸗ bardierte Auslandswechsel 8 Mill. RM; der Rest sind Valuta⸗ vorschüsse an deutsche Exporteure. Soweit es sich bei diesen Be⸗ ständen um Wechsel handelt, stellen sie Kreditinstrumente auf der Basis getätigter Exportwaren dar, bei denen erwartet wird, daß der Erlös erst nach Ablauf einer Reihe von Monaten in Devisen
eingeht.
Ermäßigung der Patentgebühren gilt weiter.
Die mit dem 1. Juli 1932 in Kraft getretene Ermäßigung der Gebühren für das 10. bis 18. Jahr der Patentdauer war bis zum 30. Juni 1934 befristet. Die Ermäßigung hat zwar den Er⸗ folg gehabt, daß nicht mehr so viel Patente gelöscht wurden — 1932 wurden noch 4387 Patente im 10. bis 18. Jahre ihres Be⸗ stehens wegen Nichtzahlung der Gebühren gelöscht⸗ 1933 nur. noch 2783 —, die wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich inzwischen auch weiter gebessert, aber sie sind immer noch schwierig. Die Reichsregierung hat deshalb, wie das Vdz.⸗Büro meldet, die Ge⸗ bührenerleichterung über den 30. Juni 1934 hinaus vorläufig verlängert. “
Kraftfahrzeuge kosten nur noch die Hälfte gegen 1913.
Ein Personenkraftwagen kostete im Dezember 1933 im Durch⸗ schnitt nur noch 51,2 vH dessen, was im Jahre 1913 verlangt wurde. Für Lastkraftwagen beträgt der Preis noch 58,2 vH des Vorkriegspreises. Motorräder kosteten im Dezember 1933 nur noch 54,8 vH des Preises aus dem Jahre 1925. “
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage. vxasireücarvxqmsmaxafexxtxerahasxaeiniincsesn kexNxasaʒae BoteesbveFMxnBabsünhssaexaaNaedeensakeeas
Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher u. NüeaNse er Teil), und für den Verlag: Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf für den übrigen redaktionellen Teil, den Handelsteil und für parlamentarische Nachrichten: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen
Anzeigenteil
(einschließl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),
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Berlin, Sonnabend, den 5. Mai
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Nr. 104
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3 “ In der „Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft“ Prach am Freitagabend der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Nord⸗ deutschen Aöoyd, Staatsrat Lindemann⸗Bremen, über Welt⸗ wirtschaft und Seeverkehr. Die Veranstaltung wurde von⸗Gou⸗ verneur a. D. Dr. Schnee eröffnet, der nach Begrüßung der zahlreichen Gäste u. a. sagte: 1t In der heutigen Zeit wird die Frage der Stellung Deutsch⸗ lands zur Weltwirtschaft, der Betätigung Deutschlands auf dem Weltmarkt, der Förderung des deutschen Außenhandels, der Rege⸗ lung der deutschen Auslandsschulden überall eingehend behandelt. Aus allem ergibt sich die allgemeine Ueberzeugung nicht nur von der Wichtigkeit, soöndern von der Unentbehrlichkeit, der Lebens⸗ notwendigkeit des deutschen Außenhandels für die deutsche Wirt⸗ schaft, und zwar sowohl der Einfuhr unentbehrlicher Rohstoffe, als auch der Ausfuhr von deutschen Waren zur Bezahlung der Ein⸗ fuhr sowie der Zinsen und der Tilgungsraten für die deutschen Auslandsschulden. Außenhandel und Schiffahrt gehören aufs engste zusammen; für den deutschen Ueberseehandel bildet die Schiffahrt die Grundlage so wie die ganzen Verkehrsmittel die Grundlage der Weltwirtschaft bilden, wie sie sich in der Neuzeit entwickelt hat. Die deutsche Schiffahrt hat stets einen hervor⸗ ragenden Anteil an der starken Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft gehabt. Die Erträgnisse der deutschen Schiffahrt bildeten als unsichtbaren Export einen höchst wichtigen Faktor in der deutschen Zahlungsbilanz. Nach dem Kriege ist die deutsche Schiffahrt trotz der schweren Verluste und des harten Schlages, den Krieg und das Versailler Friedensdiktat ihr zufügte, mit echtem Hansegeist wieder an den Aufbau gegangen, so daß die Leistungen der deutschen Schiffahrt wieder überall in der Welt Anerkennung und Bewunderung hervorgerufen haben. Dann kam die verheerende Weltkrise, die mit ihrer entscheidenden Wir⸗ kung gerade auch die deutsche Schiffahrt wieder schwer getroffen hat. Aber der alte Hansegeist wird auch hier den Schwierigkeiten mutig ins Auge sehen, ihnen trotzdem und mit nie erlahmender Tatkraft und weltweitem Blick den Kampf aufnehmen. Im Anschluß daran machte Staatsrat Lindemann etwa olgende Ausführungen: Dem Zusammenbruch der Umsätze am Veltmarkt, die von 1929 auf 1932 wertmäßig um etwa zurück⸗ gingen, folgte naturnotwendig eine Notlage des internationalen Seeverkehrs. Infolge der Pfund⸗ und Dollarabwertungen ist aber die Lage der deutschen Schiffahrt noch weitaus ungünstiger. Mit einer Enlastung der Schiffahrt durch einen weltwirtschaft⸗ lichen Aufschwung darf für die unmittelbare Zukunft schwerlich
ücned neee werden. Hingegen sind berechtigte Hoffnungen vor⸗ anden, —ie weiteren Hemmnisse innerhalb der internatio⸗ nalen Ueberseeschiffahrt selbst bereinigt werden können. Für die Lage der Frachtschiffahrt ist die Divergenz zwischen sinkendem Welthandelsvolumen und anderseits ständig zunehmender Welt⸗ handelstonnage entscheidend. Betrug die Brutto⸗Register⸗Tonnage der Welt im Jahre 1913 47 Mill., so war sie im Jahre 1931 auf 70 Mill angestiegen. Für diese Entwicklung waren in erster Linie
Weitere internationale Eisenverhandlungen.
Paris, 4. Mai. Die innerhalb der Internationalen Roh⸗ stahl⸗Exportgemeinschaft bestehende Commission des Comptoirs wird am 7. Mai in Brüssel zusammentreten, um über laufende Verwaltungsfragen Beschlüsse zu fassen. — Die Preisfrage steht nicht auf der Tagesordnung. — Am 8. Mai werden sich die Ver⸗ treter der Internationalen Bandeisenvereinigung in Lüttich ver⸗ S Es steht noch nicht fest, ob eine Erhöhung der Preise, ie zur Erörterung steht, beschlossen wird. Im übrigen stehen auch hier innere Verwaltungsangelegenheiten zur Beschlußfassung. — Am 25. Mai wird eine Sitzung des Internationalen Walz⸗ drahtkartells die sich mit Fragen der Preis⸗ und Pro⸗ duktionspolitik beschäftigen wird und die im übrigen auch das Ton⸗ nageprogramm für das dritte Vierteljahr festsetzen soll. Die Aus⸗ sch aller Verbände werden am 24. Mai zu Beratungen über ie Gesamtlage zusammentreten. vö1öe““ 8
Internationales Uebereinkommen der Tankschiffsbesitzer.
London, 4. Mai. von Tankschiffsbesitzern, der am 2. und 3. Mai in London zu⸗ sammengetreten war, hat beschlossen, ab 3. Mai den sogenannten Schierwater⸗Plan zur Durchführung zu bringen, der eine Rege⸗ lung der Petroleum⸗ und Tankschiffindustrie vorsieht. Der Plan⸗ hat seinen Namen von seinem Urheber erhalten, der Vorsitzender des erbandes ist. Er ist veranlaßt worden durch die unrentablen Raten der Seebeförderung von Petroleum und Spirituosen. Sein Leitgedanke ist, daß ein Prozentsatz der Bruttofrachten in einen Fonds gezahlt werden soll, um die Besitzer unbeschäftigter Tank⸗ schiffe zu entschädigen. —
b Neue Eierzölle in England.
London, 4. Mai. Nach einer Verordnung des Schatzamtes werden mit Wirkung vom 8. Mai besondere Zollsätze für Eier ohne Schale zur Anwendung gelangen. Eingelegte, gefrorene, Kalkeier und Eisubstanz in Lragfigem Zustande werden demnach mit einem Zollsatz von einem halben Penny belegt. Getrocknete ganze Eier sind mit 2 4¼ d, getrocknete Kalkeier mit 1 ¼ d und getrocknetes Eiweiß mit 2¾¼ d per Pfund zu verzollen. Die erwähnten Zollsätze entsprechen ungefähr 10 vH des gegenwärtigen Durchschnittsimportwertes der genannten Artikel. ““
Jugoslawische Vorkriegsanleihen.
Berlin, 4. Mai. Die Ständige Kommission zur Wahrun der Interessen deutscher Besitzer ausländischer Wertpäpiere tei mit: Anläßlich der inzwischen abgeschloffenen Handelsvertrags⸗ verhandlungen zwischen Deutschland und Jugoslawien haben auch Besprechungen über die noch ungeregelten Vorkriegsanleihen (serbische Renten von 1895 und 1909, bosnisch⸗herzegowinische An⸗ leihen von 1895, 1898, 1902, bosnisch⸗herzegowinische Valuta⸗ anleihen von 1914) stattgefunden. Zu einer sachlichen Regelung ist es nicht gekommen, vielmehr hat die jugoslawische Regierung mit Rücksicht auf die allgemeinen finanziellen Verhältnisse eine Vertagung der Verhandlungen über diese Frage verlangt.
Weitgehende Forderungen der dänischen Landwirtschaft.
Kopenhagen, 4. Mai. Der Vorstand der dänischen landwirt⸗ schaftlichen Vereinigungen hat an Regierung und Reichstag eine Denkschrift gerichtet, in der unter Hinweis auf die kritische Lage, in der sich die dänische Landwirtschaft bereits seit vier Jahren
und Seeverkehr.
Der Rat des Internationalen Verbandes
iger und Preußisch
die ungeheuren staatlichen Schiffahrtssubventionen verantwortli Sie verleiteten zu Unwirtschaftlichkeiten und damit zu dherbig. erhöhungen und sorgten außerdem für ein Ueberangebot an Schiffsraum, was einen Zusammenbruch der Frachtraten zur Folge hatte. So kam es, daß u. a. Deutschlands Einnahmen 15 1 Seefrachten von 760 Mill. RM im Jahre 1929 auf 88 5 sanken. Auch im Passagierverkehr waren neben irkungen des weltwirtschaftlichen Zusammenbruchs — x.8. gang im Auswandererverkehr, der beispielsweise von 165 000 1924 von Europa nach Amerika beförderten Köpfe auf 23 000 im Jahre 1933 zurückging, und Reiseunlust infolge der Währungs⸗ abwertungen — Subventionen entscheidend, die, wie auch im Frachtverkehr das Leistungsprinzip ausschalten. Es ergibt sich also, daß neben dem allgemeinen weltwirtschaftlichen Zusammen⸗ bruch noch weitere Gründe für die katastrophale Lage der Ueber⸗ seeschiffahrt vorhanden sind. Diese Gründe zu beseitigen, ist Auf⸗ gabe internationaler Verhandlungen. 1 Nach den Erfahrungen der letzten Jahre müßte man skeptisch sein in bezug auf internationale Verständigungsversuche. Da aber nirgendwo eine so starke internationale Verflechtung und Gemeinsamkeit vorhanden ist wie in der Ueberseeschiffahrt, so dürfte die Schiffahrt es leichter als andere Wirtschaftszweige haben, zu einer Verständigung zu kommen. Ausgleich in der Welthandelstonnage, Ausgleich im Subventionsunwesen und Ver⸗ ständigung über Fahrtgebiete und über Fracht⸗ und Passageraten sowie neue großzügige Poolvereinbarungen sind die Hauptauf⸗ gaben für internationale Schiffahrtsverhandlungen, bei deren Durchführung die Regierungen der einzelnen Staaten helfen müssen. Im Jahre 1913 besaßen die deutschen Ueberseelinien 2,9 Mill. BRT, 1920 nur 128 000 BRT, im Jahre 1933 aber schon wieder 2,2 Mill. Diese Zahlen beziehen sich nur auf die in der Ueberseeschiffahrt beschäftigte deutsche Tonnage, also nicht auf die gesamte dentsche Handelsflotte, und zeigen, was die deutsche Schiffahrt aus sich heraus in der Nachkriegszeit geleistet hat. Die deutsche Schiffahrt muß entsprechend ihrer Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft und die deutsche Außenpolitik vom ganzen deutschen Volke gewertet werden. Zielbewußt und syste⸗ matisch sind innerhalb der Hapag⸗Lloyd⸗Union bereits die Hebel zu einer grundlegenden Reorganisation angesetzt worden. Ohne die Begriffe Hapag, Lloyd zu beseitigen, lockert man die Konzern⸗ starre, um die Leistungskraft der Schiffahrt wieder zu heben. Eine vernunftgemäße Neubaupolitik, die durchaus nicht sinnlos die Welthandelstonnage vermehren will, sondern lediglich die deutsche Schiffahrt auf einem leistungsfähigen Niveau erhalten will, ist eingeleitet worden. Im übrigen weht innerhalb der Schiffahrt noch immer der alte Geist der Kameradschaft und Ge⸗ meinschaft. Die im vorigen Sommer zwischen Hapag und Lloyd vereinbarte Nordatlantik⸗Gemeinschaft ist ein schöner Beweis für den Geist der Verständigung, der auch international ausgebaut werden müßte.
foll eine bessere Verteilung der Verdienstmöglichkeiten auf die einzelnen Wirtschaftszweige herbeigeführt werden. Die Denk⸗ schrift enthält gleichzeitig einen Krisenplan, der u. a. Einfuhr⸗ regelungen, Preissteigerungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Schuldensanierung, Steuererleichterungen, eine normale Kredit⸗ gewährung, Maßnahmen auf dem Gebiete der Währungspolitik usw. vorsieht.
Sttarke Bautätigkeit auf den dänischen Schiffswerften.
Kopenhagen, 4. Mai. Auf den dänischen Schiffswerften herrscht zur eit eine lebhafte Bautätigkeit. Nachdem bei den verschiedenen Werften zu Neujahr 17 Neubauten in Auftrag ge⸗ geben waren, ist die Zahl der Bauaufträge in der letzten Zeit nicht unerheblich gestiegen. Neuerdings sind bei zwei Schiffs⸗ werften wieder drei Schiffe im Gesamtwert von 8 ½ Mill. Kr. in Auftrag gegeben worden. Mit den neuen Bauaufträgen be⸗ läuft sich die Zahl der bereits im Bau befindlichen oder noch 99 ee Neubauten auf insgesamt 27 im Werte von etwa 30 Mill. K.
Eröffnung der 29. internationalen Mustermesse in Budapest.
Budapest, 4. Mai. Die 29. internationale Mustermesse wurde heute vom Reichsverweser von Horthy feierlich eröffnet. An den Eröffnungsfeierlichkeiten haben Ministerpräsident von Gömbös mit den Mitgliedern des Kabinetts, ferner die Spitzen der Be⸗ hörden, Vertreter des Reichstages, der Hauptstadt und des Diplo⸗ matischen Korps teilgenommen. Die Messe, die einen außerordent⸗ lich günstigen Eindruck macht, weist eine hohe Zahl von Auslands⸗ besuchern auf, darunter je eine besondere Gruppe türkischer und italienischer Abordnungen.
Russisch⸗englische Verhandlungen über den Ankauf von Textilien.
Moskau, 4. Mai. Die Sowjetregierung hat neue Verhand⸗ lungen in England eingeleitet über den Ankauf englischer Textil⸗ waren für die Sowjetunion. Die Verhandlungen werden von der Genossenschaft „Zentrossojus“ geführt. Die Russen sollen die bri⸗ tischen Regierungsgarantien in Anspruch nehmen unter der Vor⸗ aussetzung, daß sie eine große Baranzahlung à Konto der Be⸗
stellungen leisten werden. Die Verhandlungen sind noch im Gange.
Verlängerung des Abkommens zwischen Sowjetunion und General Motors.
Moskau, 4. Mai. Das Abkommen zwischen der Sowjetunion und General Motors, New York, das seinerzeit durch die Gesell⸗ schaft Amtorg beschlossen wurde, für die Regelung von Maschinen⸗ teilelieferung, ist bis zum 1. 3. 1935 verlängert. Die Russen haben sich bereit erklärt, größere Mengen abzunehmen unter der Vor⸗ EEö daß man ihnen langfristige Kredite zur Verfügung tellt.
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. Moskaus wenig zugkräftige Anleilh.
Moskau, 4. Mai. Die bisherigen Zeichnungen für die neue Anleihe zur Deckung der Kosten für den Fünfjahresplan zeigen, daß die russischen Bauern, insbesondere die Kollektiven, für die Anleihe kein großes Interesse aufbringen. Die Regierung wird zur Sicherung der Anleihe einen verstärkten Propagandafeldzug entfalten
Fichen 1827,18 Millionen. ie
Rückgang der russischen Erdölausfuhr.
Moskau, 4. Mai. In der letzten Zeit ist die russische Erdöl⸗ ausfuhr stark zurückgegangen. Dieser Nückgang “ mit der schweren wirtschaftlichen Krise erklärt. Die Russen sind sehr besorgt um ihre Stellung auf dem englischen Erdölmarkt und für die Aufrechterhaltung des Abkommens mit der „Anglo⸗Ame⸗ rican“, das das Verhältnis zwischen dem Erdöl⸗Syndikat einer⸗ 8 7r und Standard⸗Oil andererseits auf dem englischen Markt rege h
Der B933⸗Ausweis für April 1934.
Basel, 4. Mai. Der Ausweis der BJZ vom 30. April 1934 zeigt eine Bilanzsumme von 669,71 Mill. ffr., die sich gegenüber dem Vormonat (667,52 Mill. sfr) um 2,2 Mill. ffr erhöht hat. Die Einlagen der Zentralbanken für eigene Rechnung sind mit 151,87 ungefähr auf der Höhe des Vormonats (150,73 Mill. ffr) geblieben. Auch die Einlagen für Rechnung Dritter haben sich mit 9,33 (9,42) Mill. ffr kaum verändert. Die Gelder auf Sicht sind weiter zurückgegangen, und zwar auf 11,76 (14,44) Mill. ffr. Die redis⸗ kontierbaren Wechsel und Akzepte erfuhren eine Zunahme auf 356,29 (349,82) Mill. ffr. Dagegen sind die Gelder auf Zeit auf 38,62 (41,21) Mill. sffr zurückgegangen. „Andere Wechsel und An⸗ lagen“ haben auf 220,51 (222,04) Mill. ffr abgenommen.
Die Deutsche Reichsbeahn im März 1934.
„Der Güterverkehr der Deutschen Reichsbahn steigerte sich im März 1934 über das saisonübliche Maß hinaus. Arbeitstäglich wurden durchschnittlich 115 069 Wagen gestellt, d. s. gegenüber dem Vormonat 8637 Wagen oder 8,1 vH mehr und gegenüber dem März 1933 16 481 Wagen oder 16,7 vH mehr. Während unter Berücksichtigung der Zahl der Arbeitstage gegenüber dem Vormonat im Versand von Kohle und künstlichen Düngemitteln ein der Jahreszeit entsprechender Rückgang eintrat, stieg der Versand von Saat⸗ und Pflanzgut, landwirtschaftlichen Geräten, frischem Gemüse, Holz und besonders von Baustoffen aller Art. Diese 8LZ“ war jedoch nicht nur jahreszeitlich be⸗ dingt oder eine Folge des zeitigen Osterfestes, sondern zugleich auch eine Wirkung der allgemeinen Wirtschaftsbesserung und des Beginns der zweiten Arbeitsschlacht der Reichsregierung. Expreß⸗ gutverkehr und Eilgutverkehr waren belebt; im steigenden Fracht⸗ stücksgut⸗- und vor allem Ladungsverkehr prägte sich der wirt⸗ schaftliche Aufschwung aus. Zahlreiche Aenderungen in den Be⸗ förderungen und weitere Ausdehnung des Eisenbahnlastkraft⸗ wagenverkehrs führten zu zum Teil erheblichen Verkehrsverbesse⸗ rungen. Im Kohlenversand des Ruhrgebiets traten am 1. April bis einschließlich Juli für bestimmte Kohlensorten Sommerrabatte in Kraft, die voraussichtlich zu einer lebhafteren Vorratsbeschaf⸗ fung führen werden. Mit der erhöhten Bautätigkeit setzte ein sehr reger Verkehr von Baustoffen aller Art ein. Allein für Zement wurden 38 984 Wagen gestellt, das sind 67,5 vH mehr als im Vormonat und 60,5 vH mehr als im März 1933. Der Per⸗ sonenverkehr bewegte sich im März zunächst nur langsam aufwärts. Erst vom Beginn der Osterferien ab stieg er mehr und mehr an und steigerte sich dann weiter mit dem Einsetzen des Osterverkehrs. Im Fernreiseverkehr spielten einige große Veranstaltungen, wie Leipziger Messe, Ausstellungen usw., aber auch die Verlängerung der Winterurlaubskarten, eine Rolle. Im ganzen war der Reise⸗ verkehr wiederum etwas stärker als im Vorjahr. Im Personen⸗ zugdienst waren die Betriebsleistungen der Jahreszeit entsprechend im allgemeinen mäßig, jedoch brachten die Leipziger Frühjahrs⸗ messe mit 194 Sonderzügen, größere Veranstaltungen, wie der SA.⸗Gruppenaufmarsch in Dresden am 24. und 25. März mit 214 Sonderzügen und der gegenüber dem Vorjahr stärkere Oster⸗ verkehr eine merkliche Belebung. Insgesamt wurden im Maärz 3666 überplanmäßige Züge gefahren (Vormonat 3379, März 1933: 908 Züge, 1933 fiel Ostern in den April). Die Zahl der geleisteten Jugkilometer betrug insgesamt 54,37 gegen 49,08 Mil⸗ lionen im Februar, und die der Wagenachskilometer 2073,76 1 Die Betriebseinnahmen be⸗
en sich im März auf 271,94 gegen 232,66 Mill. RM im Fe⸗ bruar; gegenüber dem entsprechenden Vorjahrsmonat waren sie Sum 42 Mill. RM höher. Der Personen⸗ und Gepäckverkehr brachte im Vergleich zum März 1933 eine Mehreinnahme von 14,7 Mill. RM. Die im Güterverkehr für die beiden Vormonate festgestellte Verkehrszunahme hat im März 1934 fast unverändert fortbestanden. Die Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 626,2 Mill. RMM. Die gesamten Ausgaben der Reichsbahn werden für März mit 278,69 Mill. RM ausgewiesen, so daß die Monatsrechnung mit einer Mehrausgabe von 6,7 Mill. Reichsmark abschließt. Der Personalstand betrug im März zu⸗ sammen 616 360 Köpfe gegen 614 916 Köpfe im Februar; der Mehrverbrauch ist in der Hauptsache auf Verkehrssteigerung zurückzuführen.
Gute Weiterentwicklung der Rheinschiffahrt.
In der Rheinschiffahrt hat sich die in der zweiten Märzhälfte eingetretene Verbesserung des Wasserbestandes lt. Monatsbericht der Niederrheinischen Industrie⸗ und Handelskammer zu Duis⸗ burg⸗Ruhrort im April weiter fortgesetzt. Besonderer Umstände halber ist jedoch der sonst mit Niedrigwasser verbundene Verkehrs⸗ rückgang diesmal nicht eingetreten. Die am 1. d. M. in Kraft getretenen Preisermäßigungen für Kohle und Koks und die dieses Mal schon zu diesem Zeitpunkt eingeräumten Sommerrabatte des Kohlensyndikats führten bergwärts zu flotter Verladung von Brennstoffen, vorwiegend Koks, und zwar gingen diese Mengen auf Lager. Außerdem hat in Rotterdam die seewärtige Anfuhr von Massengütern bereits eine gewisse Steigerung erfahren. Hand in Hand mit diesem Mehrverkehr steht auch die Nachfrage nach Kahnraum kleinerer und mittlerer Größe, besonders aber nach Kanalraum, so daß die Wartezeiten für diese Fahrzeuge ziemlich kurz waren und zeitweise sogar Mangel herrschte. Die Nachfrage nach großen Fahrzeugen war indes trotz der niedrigen Wasser⸗ stände und der dadurch bedingten geringeren Ablademöglichkeiten der Kähne sowie des lebhaften Geschäftes gering, so daß bei diesen Fahrzeugen das Angebot wesentlich stärker war als die Nachfrage. Besser als im vergangenen Monat ließ sich das Geschäft am Mittel⸗ rhein an. Der Talverkehr gestaltete sich demgegenüber ungünstiger. — Zur freien Verfrachtung standen sowohl ab deutschen als auch ab holländischen Stationen auch in diesem Monat nur geringe Mengen zur Verfügung. Der in Ruhrort liegende Partikulier⸗ raum mußte daher mit Ausnahme einiger Spezialschiffe längere den auf Abfertigung warten, während der größte Teil des in Holland liegenden leeren Kahnraums ab dort keine Beschäftigung finden konnte und leer nach den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen zurückgebracht werden mußte. — Im ganzen zeichnete sich der Frachtenmarkt
befindet, weitgehende Maßnahmen gefordert werden. Dadurch
während der Berichtszeit durch eine ziemliche Festigkeit und Stabi⸗ lität aus. 8 1 v