82 Mill. RM Einfuhrüberschuß.
Die Einfuhr betrug im April 398 Mill. RM. Sie war damit benso hoch wie im Vormonat. Nach der Saisontendenz war eher eine Steigerung der Einfuhr zu erwarten. In der Rohstoffein⸗ fuhr hat sich diese Tendenz auch durchsetzen können; trotz einer starken Steigerung in den vorangegangenen Monaten hat die Rohstoffeinfuhr im April nochmals um etwa 3 vH zugenommen. Die Ende März erlassenen Einkaufsverbote für eine Reihe von Rohstoffen haben sich somit in der Einfuhr des Monats April noch nicht ausgewirkt. Die Einfuhr hat gerade bei einigen der von diesen Verboten betroffenen Waren wieder stärker zuge⸗ nommen, so insbesondere bei Wolle und Metallen. Die Erklärung hierfür ist im wesentlichen darin zu suchen, daß wischen Einkauf und Einfuhr nach Deutschland bei den aus lebersee bezogenen Rohstoffen regelmäßig eine Frist von mehre⸗ ren Wochen oder gar Monaten liegt. Nach der anhaltenden Stei⸗ gerung in den letzten Monaten hat die Rohstoffeinfuhr mengen⸗ mäßig im April eine Höhe erreicht, die nur noch wenig hinter dem Stand im gleichen Monat von 1928 zurückbleibt. Der Er⸗ höhung der Rohstoffeinfuhr steht ein etwa gleich großer Rückgang bei Lebensmitteln gegenüber. Dieser stellt im wesentlichen eine Rückwirkung auf die verhältnismäßig starke Zunahme dar, die bei Lebensmitteln im Vormonat — entgegen der Saisontendenz — eingetreten war. Die Fertigwareneinfuhr hielt sich auf der Höhe des Vormonats.
Soweit sich jetzt schon übersehen läßt, war die Einfuhr aus der Mehrzahl der Bezugsländer nur wenig verändert. Stärker gestiegen ist der Warenbezug aus Britisch Indien und Schweden.
lbgenommen hat die Einfuhr insbesondere aus Großbritannien und Rußland.
Uebersicht 1. Einfuhr im April 1934. 8 März April Mill. RM
Warengruppen Januar / April
3,/7 87,5
Lebende i Lebensmittel und Getränke Rohstoffe und halbfertige Waren .Fertige Waren. ..
Zusammen —IVV 397,7 . Gold und Silber. . 46,0
Die Ausfuhr betrug im April 316 Mill. RM. Gegenüber dem Vormonat ist sie um 85 Mill. RM, d. h. 21 vH, gesunken. Nach der Saisontendenz war von März zu April mit einem Rückgang der Ausfuhr zu rechnen, da diese bisher regelmäßig
im April abgenommen hat. Im April d. J. war die Ver⸗
minderung jedoch mindestens doppelt so stark wie im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Bei der Beurteilung dieser Entwicklung
ist zu berücksichtigen, daß die Ausfuhr im März stärker zugenommen hatte, als es der Saisontendenz entsprach. Die Verminderung
im April ist hiernach zum Teil sicherlich als eine Rückwirkung
244,7 61,8
6 9
1545,9
155,5
8
8 8 “ 85
zeitige Lage des Osterfestes verstärkt wurde und daß infolgedessen auch der jahreszeitliche Rückschlag im April um so stärker in die Erscheinung treten mußte. Ob der Ausfuhrrückgang noch darüber hinaus noch als Wirkung neuer Absatzhemm⸗ nisse zu deuten ist, wird sich erst in den nächsten Monaten übersehen lassen. vN; Spoweit sich jetzt schon feststellen läßt, hat die Ausfuhr nach ast allen Ländern abgenommen. Besonders starke Rückgänge sind im Export nach Großbritannien und den Niederlanden zu ver⸗ zeichnen. Unbedeutende Erhöhungen weist lediglich die Ausfuhr nach Britisch Indien, Japan, der Türkei und Brasilien auf. 8 Uebersicht 2. v“ Ausfuhr im April 1934343. März Abpril Januar/ April Mill. RM 0,2 10,4
111““ .
Warengruppen
1. Lebende Tiere6 II. Lebensmittel und Getränke III. Rohstoffe und halbfertige Waren. IWV. Fertige Waren.
Zusammen -IV 401,1 315,8 1410,1 V. Gold und Silber 1⸗44,9 52,7 318,1
Die Handelsbilanz, die im März ungefähr ausgeglichen war, schließt im April mit einem Einfuhrüberschuß von 82 Mill. RM ab. Im einzelnen sind im Außenhandel des Monats Avpril fol⸗ gende Veränderungen hervorzuheben: Der Rückgang der Lebens⸗ mitteleinfuhr entfällt im wesentlichen auf Südfrüchte (— 2,2 Mill. Reichsmark), Fische (— 1,8 Mill. RM), Fleisch (— 1,5 Mill. RM) und Butter (— 1ü,2 Mill. RM). Die Erhöhung der Rohstoffein⸗ fuhr beruht auf einer Zunahme der Einfuhr von Wolle (+ 10,3 Mill. RM), Eisenerzen (+† 2,7 Mill. RM), Kupfer (+ 2,4 Mill. RM), Mineralölen + 2,2 Mill. RM) und Zink (+† 1,6 Mill. RM). Diesen Steigerungen stehem Rückgänge gegen⸗ über bei Oelfrüchten und Oelsaaten (— 6,0 Mill. RM), Fellen zu Pelzwerk (— 3,1 Mill. RM) und A1“ (— 1,7 Mill. MM). In der Fertigwareneinfuhr sind nennens⸗
0,5 13,4
72,1 315,1
65,7 239,5
286,7 1073,1
Gesamtausfuhr um 85 Mill. RM sind Fertigwaren mit 76 Mill. Reichsmark beteiligt. Die Ausfuhr war hier bei fast allen Gruppen rückgängig. Besonders hervorzuheben ist die Verminde⸗ rung der Ausfuhr von Textilfertigwaren (—16,1 Mill. RM), chemischen und pharmazemutischen Erzeugnissen (— 16,1 Mill. Reichsmark), Maschinen (— 10,2 Mill. RM), Eisenerzeugnissen (— 7,9 Mill. RM, Papier und Papierwaren (— 3,6 Mill. RM) und elektrotechnischen Erzeugnissen (— 2,7 Mill. RM). Die Ver⸗ minderung der 8ö um insgesamt 6,4 Mill. RM liegt vorwiegend bei Kalisalzen (— 2,2 Mill. RM), Sämereien (s— 1,8 Mill. RM) und Textilrohstoffen (— 1,3 Mill. RM). Ge⸗ stiegen ist hier die Ausfuhr von schwefelsaurem Ammoniak
auf die verhältnismäßig starke Ausfuhrsteigerung im März zu betrachten. Es ist möglich, daß der an sich im März regelmäßig.
die von der Reichsregierung auch im laufenden Jahre fort⸗ n Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit haben der Wirtschaft erhebliche Aufträge zugeführt und eine weitere erfreuliche Belebung herbeigeführt. Diesen wirtschaftlichen Auftrieb versuchen leider einige Unternehmer zu einer ungerecht⸗ fertigten Gewinnsteigerung auszunutzen. Die Reichsregierung ist entschlossen, dem ganz entschieden entgegenzutreten. Es geht nicht an, die Unternehmer aus den zur Bekämpfung der Arbeits⸗ losigkeit bereitgestellten Mitteln besondere Vorteile ziehen zu lassen und dadurch die Wirksamkeit dieser Mittel zu beein⸗ trächtigen. Eine Steigerung der Verdienstspanne ist auch um so weniger notwendig, als infolge der Wirtschaftsbelebung der Umsatz steigt, hierdurch die Unkosten verringert werden und dadurch eine in vielen Fällen sicher notwendige Erlösaufbesserung auch ohne Preissteigerung von selbst eintreten wird. In Er⸗ gänzung der bereits in den letzten Wochen ergriffenen Maß⸗ nahmen hat daher der Reichswirtschaftsminister eine Verordnung gegen Preissteigerungen erlassen. Sie hat folgenden Inhalt: Für lebenswichtige Gegenstände des täglichen Bedarfs und lebenswichtige Leistungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfs dürfen bis auf weiteres ohne Einwilligung der zuständigen Preis⸗ überwachungsstelle von Verbänden oder anderen Zusammen⸗ schlüssen keine Mindestpreise, Mindestverarbeitungsspannen,
den inländischen Geschäftsverkehr verabredet, festgesetzt oder empfohlen werden. Soweit solche Verabredungen. Festsetzungen oder Empfehlungen bereits bestehen, dürfen sie ohne Einwilligung
Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Mai 1934 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwoche): Aktiva. öTT“ 1. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet..
160 894 000 (s— 22 689 000)
EEEö“
und zwar: 3 Goldkassenbestand . . . . Golddepot (unbelastet) bei
ausländischen Zentralnoten⸗ 88 “ imneaen“ 28 524 000 2. Bestand an deckungsfähigen Devisenü. 5 228 000 1 2 181 000)
„ Reichsschatzwechsen.. 12 960 000 (— 12 100 000) „ sonstigen Wechseln und Schecks 2 974 555 000 (s— 103 906 000) deutschen Scheidemünzen.. Noten anderer Banken..
RM 132 370 000
—
9, ) „ P) .
261 688 000
48 484 000)
12 296 000
(+ 3 562 000) 62 696 000
(— 26 536 000)
319 239 000 (+ 2 561 000) 323 189 000
6 346 000) 573 048 000 (+ 45 528 000)
Lombardforderuggen. (darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ wechsel RM 34 000)
deckungsfähigen Wertpapieren..
sonstigen Wertpapierenrn C◻cAx
sonstigen Aktiven
“
(+ 2,8 Mill. RM). Der Rückgang der Lebensmittelausfuhr ver⸗ teilt sich auf eine größere Zahl von Lebensmittelgruppen.
Preissteigerungen.
der Preisüberwachungsstelle nicht zum Nachteil der Abnehme verändert werden. Von dieser Bestimmung werden u. a. auch Baustoffe und Bauleistungen betroffen. Soweit bisher Be⸗ hörden auf Grund der Verordnung vom 8. Dezember 1931 Min⸗ destpreise festgesett haben, werden diese aufgehoben. Die Bestimmungen der Verordnung keg- sich dagegen nicht auf landwirtschaftliche Erzeugnisse Leistungen, auf Preis⸗ festsetzungen in Durchführung des Gesetzes zur Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt und des Kulturkammergesetzes. Preisüberwachungsstellen sind für örtlich begrenzte Preis⸗ regelungen die Regierungspräsidenten, in den übrigen Ländern die obersten Landesbehörden die sonstigen Preisregelungen zu bearbeiten, hat sich der Reichswirtschaftsminister selbst vor⸗ behalten.
Gleichzeittig mit dieser Verordnung hat der Reichswirtschafts⸗ minister ein Rundschreiben an die Pretsüber⸗ wachungsstellen gerichtet, in dem er Ziese ersucht, ihre ganze Aufmerksamkeit darauf zu richten, daß die Preise nicht erhöht werden. Er hat ihnen zur Bekämpfung von Preis⸗ steigerungen nicht nur durch Verbände, sondern auch seitens ein⸗ zelner Unternehmer noch weitere Befugnisse übertragen. Bei Feststellung ungerechtfertigter Preissteigerungen werden nicht nur Verbände aufgelöst werden, sondern der Reichswirtschafts⸗ minister wird auch notfalls die Schließung von Betrieben an⸗ ordnen und gegen den Schuldigen mit den schärfsten Maßnahmen vorgehen.
Passiva. Grundkapital „ „„„ 069060605bu66052458980à-⸗ . Reservefonds: a) gesetzlicher Reserveondods..
b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung
150 000 000 (unverändert)
67 262 000 (unverändert)
40 254 000 (unverändert) 365 281 000 (unverändert) 3 460 691 000 (s— 61 189 000) 477 080 000 (— 10 870 000) 145 225 000 (— 1 564 000)
der Reichsbank vom
c) sonstige Rücklagen „ Betrag der umlaufenden Noten „ Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten . Sonstige Passiiovvu
Erläuterungen: Nach dem Ausweis 15. Mai 1934 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 146,3 Mill, auf 3692,6 Mill. RM verringert. Im einzelnen haben die Bestände in Handelswechseln und cchecks um 103,9 Mill. auf 2974,6 Mill. RM, an Reichsschatzwechseln um 12,1 Mill. auf 13, Mill. RM und an Lombardforderungen um 26,5 Mill. auf 62,7 Mill. RM abgenommen, dagegen die Be⸗ stände an deckungsfähigen Wertpapieren um 2,6 Mill. auf 319,2 Mill. RM zugenommen. Die Bestände an sonstigen Wertpapieren zeigen mit 323,2 Mill. eine Abnahme um 6,3 Mill. RM. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 61,5 Mill. RM in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 61,2 Mill. auf 3460,7 Mill. RM rjenige an Rentenbankscheinen
um 0,4 Mill. auf 350,5 Mill. RM vermindert.
Der Umlauf au
eintretende Auftrieb des Ausfuhrgeschäfts diesmal durch die früh⸗
werte Veränderungen nicht eingetreten. An dem Rückgang der
Oeffentliche Finanzen und Wirtschaft, Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk in Hamburg
Reeichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosi sprach am Mittwochabend vor dem Nationalklub von 1919 Hamburg über „Oeffentliche Finanzen und Wirischaft“. A Minister gab zunächst einen Ruckblick über die Finanzpolitit dn verflossenen Systems und betonte darauf, 28 erst mit daß Bildung der nationalsozialistischen Reichsregierung die Grunde lage für die Wiederkehr der Vertrauensbasis geschaffen worde sei, auf der sich bei der nunmehr herrschenden politischen Festi keit die Wirtschaft erholen könne. Das Große in der Finan⸗ politik des neuen Staates sei, daß nach einem energisch und eig, heitlich durchgeführten Plan das Ziel verfolgt werde, durch Zug⸗ verfügungstellung des öffentlichen Kredits, des Reichskredits d in der Wirtschaft schlummernden Kräfte zu neuem Leben erwecken. Dies geschehe auf dem doppelten Wege einer Auftragt⸗ politik und einer Entlastungspolitik. Der Erfolg der aktiden Konjunkturpolitik der Reichsregierung zeige sich in der Abnahm der Ausgaben für die Arbeitslosen und in dem erheblichen An⸗ steigen des msatzsteueraufkfommens. Die Maßnahmen da Regierung zur Entschuldung der Gemeinden hätten schon dazt Ffhrt, daß ein großer Teil der deutschen Gemeinden über der
Auch die Politik der Entlastung habe schon erhebliche For⸗ schritte gemacht, wenngleich man sich bisher im vrhebtsche, ah- bestimmte Maßnahmen beschränkt habe, die alsbaldige wirksame Erfolge für die Wirtschaftsbelebung gebracht hätten, so dine Autosteueränderung, die Einkommensteuererleichterungen bi vnledndseunggarbeiten Öund die Ehestandsbeihilfe. Scha eißelte der Minister die Auffassung der Politiker des ver⸗ lossenen Systems, durch Verminderung der Kinderzahl eine B⸗ ebung der Arbeitslosigkeit herbeiführen zu können.
Die Finanzpolitik des “ 1934 werde die des Jahraez 1933 fortsetzen. Da, wo die Selbstheilungskräfte der Be dfihn noch nicht ausreichten, werde man von Regierungsseite nat⸗ helfen. Zwei große Aufgaben seien der öffentlichen Hand ver allem vorbehalten, der Bau der Reichsautobahnen und üe böö der Umsiedlung, um die Krisenfestigkeit des A⸗⸗ eiters zu gewährleisten. — Von primärer Bedeutung sei au die Pflege des Kapitalmarktes. Notwendig sei eine zentrale Behandlung der Anleihe⸗ und Geldanlage⸗Politik, um eine rich⸗ tige Lenkung der in Deutschland so knapp zur Verfügung stehen⸗ den Kapitalien zu erreichen. Durch Verminderung 8 Spanme zwischen Brutto⸗ und Nettolöhnen werde man ferner zu einer Steige angh 8 Konsumkraft der breiten Volksschichten kommen.
Der Minister stellte ferner fest, daß eine deutliche Steig⸗ rung der Steuer⸗Ehrlichkeit zu verzeichnen sei, zumal da jeht jeder Steuerzahler wisse, daß die Gelder wirklich dem allgemeinen Wohl zunutze kommen. In Zukunft werde man gegen Steuer⸗ Unehrlichkeit mit schonungsloser Härte vorgehen. er Redner erörterte sodann die Gefahrenmomente, die der Finanzpolitt des Reiches entgegenstehen könnten; dabei sei die Frage da Ein⸗ und Ausfuhr von größter Wichtigkeit. Deutschland müse alle Möglichkeiten in Angriff nehmen, um zu einer Steigerung seiner Ausfuhr zu kommen. Drosselungen der Einfuhr dürften auf keinen Fall bei Ländern erfolgen, mit denen Deutschlam eine aktive Handelsbilanz habe, oder bei denen eine Steigerumg der deutschen Ausfuhr möglich sei.
Der Minister schloß mit einem Hinweis auf die Wieder⸗ erstarkung des Begriffs der Ehre auch im Wirtschaftsleben. Daß Staat und Wirtschaft wieder auf dem Begrif der Ehre eingestellt seien, sei mit der größte Erfolg des ersten Jahres nationalsozialistischer Regierungsarbeit.
8
Scheidemünzen nahm um 40,4 Mill. auf 1409,6 Mill. 9. 2. 9 Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 58,3 Mill. RM, diejenigen an Scheidemünzen unter Berüt⸗ sichtigung von 10,8 Mill. RM neu ausgeprägter und 2,7 Mill. NA. wieder eingezogener auf 261,7 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 477,1 Mill. RMM eine Abnahme um 109 Mill. RM. Die an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 24,9 Mill. auf 166,1 Mill. RM vermindert. 111 die Goldbestände um 22,7 Mill. auf 1000 Mill. RM und die Bestände an deckungsfähige Devisen un 2,2 Mill. auf 5,2 Mill. RM abgenommen. ie Deckung der Noten betrug am 15. Mai 4,8 vH gegen 5,4 vH am 7. Mai dieses Jahres.
Der deutsch⸗schweizerische Handelsverkehr.
Auf Veranlassung der Außenhandelsstelle für das Rheinland in Köln, sprach der Syndikus der deutschen Handelskammer in der Schweiz, Dr. von Napolski, über praktische Fragen der deutsch⸗schweizerischen Handelsverkehrs. Dr. von Napolst ver⸗ breitete sich u. a. über die Frage der Umstellung der Schwete Exportindustrie auf den Schweizer Binnenmarkt, über die Zah⸗ lungsverhältnisse im Geschäftsverkehr mit der Schweiz, über die Eintreibung von Forderungen und behandelte sehr eingehend de⸗ wichtige Frage des Kontingentssystems und insbesondere - Verfahren bei der Zuteilung der Kontingente für deutsch “ Die Bestrebungen dey Schweiz, eine eigene Industt ür eine Reihe von bisher aus dem Ausland eingeführte Waren aufzubauen und einheimische Waren zu bevorzugen, erschwerten den deutschen Absatz außerordentlich. Es gelte die Stellung Deutschlands auf dem Schweizer Markt durch eine kluge Handels⸗ politik zu verteidigen und zu erhalten und alles daran zu seten, daß die deutschen Firmen qualitativ hochstehende Waren liefern.
Die Lage der deutschen Baumwollspinnerei im April. — Anhalten der guten Beschäftigung.
Der Gesamtverband der deutschen Baumwollspinnereien be⸗ richtet: Im Monat April 1934 hat die gute Be⸗ vhäftigung der Baumwollspinnerei im allgemeinen angehalten. der Abruf au laufende Kontrakte blieb lebhaft. Als Folge erhöhter Auftrah⸗ eingänge bei den weiterverarbeitenden Gruppen erstreckte sich die Nachfrage nach Baumwollgarnen nicht nur auf kurzfristig liefernde Ware, sondern auch auf spätere Liefertermine. F letzten Drittel des Berichtmonats gingen jedoch verschiedentli die Umsätze nicht unerheblich zurück. Her vorhandene Auftrag⸗ bestand ermöglicht an sich den meisten Betrieben für die naä 3 Monate ausreichende kschäftigung, allerdings unter der Voran⸗
setzung, daß die Rohstoffbelieferung in genügendem Umfange an rechterhalten bleibt. 1
—
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage.
2 Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil), 8 und für den Verlag: G Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdor fi für den übrigen redaktionellen Teil, den Handelsteil und parlamentarische Nachrichten:
Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg. bal
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengeselll Berlin. Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen
Anzeigentä
(einschließl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsreaisterbetludah
8 8
11414
Nr. 113
— —
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 17. Mai
um Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
GWeitere zuversichtliche Marktbeurteilung b bei den Eisenverbänden.
Ueber die Entwicklung der Lage am Eisenmarkt wird vom Stahlwerksverband in Gemeinschaßt mit dem Röhrenverband dem Drahtverband sowie dem Walzdrahtverband folgender Be⸗ richt ausgegeben: Der Absatz in Halbzeug hat sich sowohl nach dem Inlande als auch nach dem Auslande gegenüber dem Monat März wenig geändert.
Die Kauftatigkein in Formfisen. hat im April nachgelassen. Die Abrufe auf abgeschlossene Geschäfte gingen gut ein.
Bei Eisenbahnoberbaustoffen hat die verhältnismäßig gute Beschäftigung auch im April weiter angehalten. — Die Abrufe auf Gruben⸗ und Feldbahnschienen liefen zufriedenstellend ein.
Das Stabeisen⸗Inlandsgeschäft hat im abgelaufenen Monat im großen und ganzen keine Aenderung erfahren. Die Besetzung der Walzenstraßen hält sich auf der bisherigen Höhe.
Das Inlandsgeschäft in Grobblechen war im April ebenso wie in den Vormonaten nicht ungünstig. Der Auftragseingang ielt sich ungefähr im gleichen Rahmen wie im Monat März. Der an Aufträgen aus dem Auslande ist gegen den Monat März wieder etwas besser geworden. — Das Geschäft in Mittel⸗ blechen, das immer noch sehr schwach ist, hielt sich in denselben Grenzen wie im Vormonat. —
Im Universaleisen war der Eingang an Aufträgen aus dem Inlande ungefähr der gleiche wie im vergangenen Monat, wäh⸗ rend das Auslandsgeschäft etwas schwächer geworden ist. — In warmgewalzten Bandeisen ist im Inland eine Veränderung nicht eingetreten. Die Aufträge gehen nach wie vor gut ein. Auf den Auslandsmärkten herrscht eine gewisse Ruhe. Die inter⸗
nationale Bandeisenvereinigung verfügt aber noch über ansehn⸗
liche Auftragsbestände.
Stärkere Nachfrage herrschte bei Feinblechen im Berichts⸗ monat nach Qualitätsblechen; insbesondere entwickelte sich infolge der guten Beschäftigung der Automobilfabriken ein lebhaftes Ge⸗ chäft in Karosserieblechen. — Der Geschäftsgang für Röhren ist im Inlande seit Anfang Mai auf der ganzen Linie etwas ruhiger geworden. Das Auslan sgeschäft zeigt gegenüber den Vormonaten keine wesentliche Veränderung.
Die Auftragseingänge in Walzdraht aus dem Inland blieben im April nur wenig unter den Ziffern des März. Dagegen hat der Versand im April den des März fast erreicht. Die bisherigen Bestellungen im Mai sind allerdings als etwas rückläufig zu be⸗ zeichnen. Das Auslandsgeschäft hält sich in den seitherigen be⸗
eacirtschaft des Auslandes.
Wiederaufnahme der englisch⸗französischen Handels⸗
vertragsverhandlungen. London, 16. Mai. Der Parlamentssekretär des Handelsamtes Dr. Burgin teilte am Dienstag in einer Rede mit, daß die Ver⸗ handlungen über den Abschluß eines neuen englisch⸗französischen Handelsvertrages wieder aufgenommen worden seien.
8
Um die Verlängerung der englischen Einfuhrzölle auf Eifen⸗Stahlwaren.
London, 16. Mai. Der englische Einfuhrzollaus chuß hat dem Schatzamt empfohlen, die im Oktober ablaufenden Schutzzölle auf ausländische Eisen⸗ und Stahleinfuhren für eine weitere Zeit⸗ dauer zu verlängern. Ohne Zweifel wird das Schatzamt dieser Empfehlung stattgeben, da die fneliche Eisen⸗ und Stahlendastite bekanntlich inzwischen einen Plan für ihre Reorganisierung n- Rationalisierung eingereicht hat, um die von der Regierung al Bedingung für eine Fortsetzung der Zölle gestellten Forderungen zu erfüllen. ““
Brüsseler Eisenbörse. — Freundlichere Stimmung. Brüssel, 16. Mai 1934. Ein etwas frischerer Zug war an der heutigen Brüsseler Eisenbörse spürbar durch die 1“ baren Anzeichen einer Belebung am Stabeisenmarkt. Von den verschiedensten Seiten kamen Aufträge herein, die zwar im 88 zelnen nicht über einen beschränkten Rahmen hinausgingen, ir ihrer Gesamtheit jedoch auf eine leichte Wiederbelebung des Ver⸗ trauens hindeuteten. Die heutige Börse stand daher auch 85 eichen eines zunehmenden Optimismus, den allerdings 8 Lage auf den übrigen Marktgebieten noch nicht rechtfertigtez, — Nachfrage nach Halbzeug und Formeisen⸗ blieb gering. Am 7 ⸗ markt 1 wieder Ruhe eingetreten. Be eichnend für die Schwã e dieses Marktes ist die Diskrepanz zwischen den Preisen für 88 syndizierte und für kartellierte Erzeugnisse. So liegt z. B. n8 Preis für 2⸗mm⸗Blech zur Zeit mit 0 Goldschilling unter 5 Notierung von 3 ½⸗-mm⸗Blech. Einige Aufträge besonders aus Südamerika konnten in warimge wactten Bandeisen herein genommen werden. Die großen ransaktionen, die zur Zeit 18 Spezialqualitäten gleichfalls für Südamerika gelätigt, set dürften, wurden allerdings nicht au dem Hrüsseler War t 88 eschlossen. Der Metallmarkt lag eher schwächer, be anden⸗ o ink. Unbefriedigend blieb die Situation auch für Schr 88 dier genügte bei dem abnehmenden belgischen Inlandsbedarf und den fehlenden Käufen aus Deutschland die einsetzende, Nachfrage aus Italien nicht, um dem Geschäft genügende LW“ sichern, zumal es sich in diesem Falle nur um Spezialqualitä handelt. Die Preise blieben unverändert.
3131X“X“*“ —
Erweiterung des italienischen Abwrackprogramms. b Malland, 16. Mai 1934. Wie verlautet, wird die italienische Regierung den Staatszuschuß für Abwracktonnage auf eitete 200 000 t ausdehnen. Damit amte Program
1 5.
umfaßt das gesamte Progt 3 800 000 t, was rund 25 vH des 1931 feststellbaren Schiffsrfchloß (Handelsschiffe) ausmacht. Die italienische Regierung wbeschloß erstmalig im Jahre 1931, Schiffseigentümern, die ein min Staatszuschuß von 25 Lire für die B.⸗R.⸗T. zu geben. 295 000 t gramm wurde in den Jahren 1932 und 1933 umn Heschi d, daß erweitert, im letzten Falle allerdings mit dem Unterschie ahöhe nur 22 Lire je Tonne gewährt werden. Ueber 19. Prämien D8 für die jetzt geplante neue Erweiterung. des Programms nit lautet noch nichts. Die italienische Regierung beabsichtigt mit diesen Maßnahmen eine Belebung des Schiffsneubaus, a 0 der aufliegenden Tonnage, Belebung der Tätigkeit der 8 werften und Verminderung der Schroteinfuhr.
—-
Der ungarische Außenhandel im Apenl 1083. B 6. Mai 1934. Der Gesamtwert der ungar Einfahn geesag hg Mgin 30,5 (i. V. 22,8) Mill. Pengö, während Waren im Werte von 31,4 (23,2) Mill. Pengö ausgeführt wuf 88 Der Berichtsmonat schließt somit mit einem Ausfuhrü versch
scheidenen Grenzen. — Bei Drahterzeugnissen sind die Abschluß⸗ .. und die Abrufe im Inlanbsgescheft etwas 88 99 rden. Die Verkäufe nach dem Ausland hielten sich ungefähr auf dem gleichen Stand wie in der vorangegangenen Berichtszeit. Auf den ostasiatischen Märkten macht sich die japanische Kon⸗ kurrenz in immer stärkerem Maße fühlbar. 1XM 11“
Einheitlichkeit am Blechwarenmarkt.
Nach jahrelangen, von nur kurzen Verbandsepisoden unter⸗ brochenen Konkurrenzkämpfen hat nun endlich die im vorigen Jahr gegründete Fachschaft der Hersteller von verzinkten Blech⸗ waren, Berlin, die erstrebte Einheitlichkeit auf dem Blechwaren⸗ markt geschaffen. Es stehen, nach Informationen des DHD., allerdings noch immer einige Werke abseits, doch vermögen diese irgendwelche Marktstörungen nicht mehr zu verursachen. Die Fach⸗ schaft stellt, wie erinnerlich, nur eine Preiskonvention dar, Pro⸗ duktions⸗ und Absatzkontingente sind nicht eingeführt. — Die Beschäftigung der Blechwarenindustrie bewegt sich bereits seit Mitte vergangenen Jahres in aufsteigender Richtung, da nicht nur die lebhaftere Neubau⸗ und Siedlertätigkeit sowie die all⸗ mählich ansteigende Kaufkraft, sondern auch die Gewährung von Ehestandsdarlehen, die Gesundung der Landwirtschaft und der⸗ gleichen den Blechwarenverbrauch fühlbar begünstigt haben. Die Vorratsbestände der Werke sind ebenso wie die der Händler nicht gleichmäßig, haben aber in der letzten Zeit im allgemeinen eine gewisse Erhöhung erfahren. Bei Neuanfertigung fordern die Hersteller je nach Objekt und Menge Lieferfristen von 2 bis
4 Wochen.
Man sieht des Blech⸗ warenmarktes durchaus zuversichtlich entgegen zumal die deieerende Gesundung unseres irtschaftslebens die Kaufkraft entsprechend erhöhen und somit auch den Bedarf in Haushaltsartikeln steigern wird. Mit irgend⸗ welchen Preisänderungen ist nicht zu rechnen. — Das Auslands⸗ geschäft stößt gegenwärtig im Hinblick auf die internationale Va⸗ lutaentwertung auf erhebli Schwierigkeiten. Besonders der holländische Markt, der bisher überwiegend von der deutschen Blechwarenindustrie beliefert wurde, ist zur Zeit infolge des Vordringens der ausländischen Konkurrenz heftig umstritten. Im übrigen sind die beim Auslandsgeschäft erzielbaren Erlöse sehr unbefriedigend, weshalb die Werke und Ausfuhrhändler vielfach auf die Hereinnahme von Aufträgen verzichten müssen.
der weiteren Entwicklung
von 0,9 Mill. Pengö gegenüber 0,4 Mill. Pengö im Vorjahr ab. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres betrug der Wert der Einfuhr 107 (92,9) Mill. Pengö; der Wert der Ausfuhr 128,9 (101,8) Mill. Pengö, so daß sich ein Ausfuhrüberschuß von 21,9 Mill. Pengö gegenüber einem solchen von 8,9 Mill. Pengö im Vorjahre ergibt. Im April ist besonders die Einfuhr von Rohbaumwolle, Rohleder, Roherzen, Holz, rohem Mineralöl und Steinkohle gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während der Papierverkehr einen größeren Rückgang aufweist. Von den Aus⸗ fuhrartikeln ist besonders der Verkehr von Weizen, Kartoffeln, Zucker, elektrischen Maschinen und Apparaten gestiegen, während die Mais⸗ und Schweineausfuhr zurückgegangen ist.
Die Außenhandelsbilanz der Tschechoslowakei. Prag, 16. Mai. Nach den Mitteilungen des statistischen Staatsamtes ist der Außenhandel der Tschechoslowakei im April bei einer Einfuhr von rund 578 Mill. Ke und einer Ausfuhr von 551 Mill. Ke im reinen Warenverkehr mit rd. 26,2 Mill. Ke passiv. Im gleichen Vorjahrsmonat war der Außenhandel im reinen Warenverkehr mit 19,4 Mill. Kec passiou.
Die polnische Außenhandelsbilanz im April. 6 Warschau, 16. Mai. Nach den soeben veröffentlichten Zisfern der polnischen See. ilanz für April betrug der Wert der Einfuhren 66 Mill. Zloty gegen 73,7 im März, der der Aus⸗ fuhren 76,2 Mill. Faath egen 87,5 Mill. Zloty. Demnach betru also der Ausfuhrübers uß im April 10,2 Mill. Zloty gegen 13 Mill. Zloty im Vormonat. 1 ö““
L11“ 88 1.“
EE111“
Rußland beabsichtigt 1934 Getreideausfuhr
zu steigern.
Die russischen Handelsor
Holland, Deutschland und Frankreich haben in der
gebote von russischem Getreide u“ Die Russen betonen, daß u
u, 16. Mai. anisationen in h n etzten Zeit An⸗ 1934 die russische “
r wesenta 5“ wird. Durch niedrige Preise gedenken die
ussen ihre Ausfuhr zu steigern.
Rußland bemüht sich um stärkere Erdöleinfuhr nach Skandinavien.
Moskau, 16. Mai. Das russische Erdölsyndikat hat mit den zuständigen Stellen neue Verhandlungen über rus⸗ sischen Erdöls nach Skandinavien eingeleitet. Die Russen er lären, daß sie bereit seien, ihre Einfuhr aus Skandinavien zu erhöhen, wenn man ihnen eine stärkere Erlöleinfuhr 5 ichere. Insbeson⸗ dere bemühen sich die Russen, ihre Einfuhr na orwegen wesent⸗ lich zu erhöhen und sind andererseits bereit, als Gegenleistung hierfür norwegische Heringe abzunehmen.
Rekonstruktionspläne für den Kreuger⸗Konzern.
Stockholm, 16. Mai 1934. Im schwedischen Finanzministerium sind zwei Gesetzentwürfe ausgearbeitet worden, die sich mit den Rekonstruktionsplänen der Svenska Tändst icks Aktiebolaget und der Kreuger & Toll befassen. Die Pläne, die dem diesjährigen Reichstag zur Genehmigun vorgelegt werden sollen, sind vom Internationalen Rekonstruktionskomitee, das sich aus Norman Dawes, New York, Hugh Kindersley, London, und Jacob Wallen⸗ berg, Stockholm, zusammensetzt, ausgearbeitet worden. Die Svenska Tändsticks Aktiebolaget und Kreuger & Toll haben den Anstoß zum Entwurf der Reorganisationspläne gegeben und u. a. auf die Bedeutung einer Vereinigung zwischen den wichtigsten Unternehmungen des ehemaligen Kreuger⸗Konzerns hingewiesen. Sollte eine derartige Fusion zustandekommen, so müßten bald⸗ möglichst die Ansprüche, die auf die Konkursmasse gemacht werden können, angemeldet werden. ie Bestimmungen des schwedischen Konkursgesetzes lassen nämlich erwarten, daß Nachuanmeldungen von Konkursforderungen in erheblichem Ausmaße einlaufen. Der erste der beiden Gesetzentwürfe sieht u. a. vor, den Inhabern von B-Aktien der Svenska Tändsticks Aktiebolaget volles Stimm⸗ recht zuzuerkennen, anstatt bisher ein Tausendftel Stimme pro Aktie. Fm zweiten Entwurf ist u. a. die Bestimmung enthalten,
Kein weiterer Steuernachlaß für alte Personenkraftwagen.
Den Besitzern von Personenkraftwagen und Personenkraft
rädern, die vor dem 1. April 1933 erstmalig zugelassen und i
folgedessen nicht kraftfahrzeugsteuerfrei sind, war im vorigen Jah die Möglichkeit der Ablösung der Kraftfahrzeug steuer durch Entrichtung eines einmaligen Betrags gegebe worden. Altwagen und Alträder, für die die Kraftfahrzeugsteue nicht abgelöst worden ist, sind nach wie vor kraftfahrzeugsteuer⸗ pflichtig. Die Frist, innerhalb deren der Antrag auf Ablösung ge⸗ stellt werden mußte, lief bis zum 1. Oktober 1933. Heute ist eine Ablösung nicht mehr möglich.
Es sind Gerüchte im Umlauf, wonach beabsichtigt sei, die Steuer für die steuerpflichtig gebliebenen Altwagen und Alträder aufzuheben. Es sei in Aussicht genommen, alte Fahrzeuge dann von der Kraftfahrzeugsteuer zu befreien, wenn der Fahrzeug⸗ besitzer eine Generalinstandsetzung an seinem Fahrzeug ausführen lasse und die Kosten dafür einen Betrag erreichten, der im Fall der Ablösung der Steuer zu entrichten gewesen sein würde. Diese Gerüchte entbehren jeder Grundlage. Es ist nicht beabsichtigt, an dem derzeitigen Zustand der Besteuerung von alten Kraftfahrzeugen etwas zu ändern. Es ist deshalb ver⸗ fehlt, daß Altwagenbesitzer die beabsichtigte Instandsetzung von Monat zu Monat aufschieben in dem Gedanken, eine Verordnung über steuerliche Vergünstigung, die für Instandsetzungen an alten Kraftfahrzeugen gewährt würde, abzuwarten.
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Die Entwicklung des deutschen Treibstossverbrauchs. Verschiedene Anhaltspunkte ließen bereits vor einiger Zeit die Schlußfolgerungen zu, daß der deutsche Treibstoffverbrauch im Jahre 1933 gegenüber dem vorhergehenden Jahr nicht stark ge⸗ stiegen sein könne, obgleich die Neuzulassungen von ..Zes zeugen eine erhebliche Zunahme aufzuweisen hatten. Es wurde in diesem Zusammenhang u. a. auf den zunehmenden v zum Kleinauto bzw. zu solchen Kraftfahrzeugen, die Betrie 8 stoffverbrauch ökonomischer arbeiten, hingewiesen. Den dae- hohen Schätzungen folgen nunmehr genauere, von Fach 8— ermittelte Angaben, nach denen der Gesamtverbrauch an 85 18 stoffen in Deutschland 1933 gegenüber dem Vorjahre 1 gestiegen ist. Dabei ist aber bemerkenswert, daß diese Sr zunahme im wesentlichen nur ermöglicht wurde durch en * mehrten Verbrauch von Gasöl, bei dem sich eine 8 Se 21,7 vH infolge vermehrter Anwendung des Fahr⸗Diesel⸗ ergeben hat. Schaltet man die Gasöle aus, so zeigt die Be brauchsentwicklung für die leichten Treibstoffe gegen das Vorjahr einen Rückgang um 9,2 vH, o daß also praktisch der “ leichter Treibstoffe, der 1932 schon um 13 H zurücggegangen Vof. im verflossenen Jahr ungefähr gleich geblieben ist. Immerhin 88 hervorzuheben, daß der Rückgang zum Stillstand gebracht wer den konnte. ““ Gesamtverbrauch an Treibstoffen. 1931 1932 Vergleich mit 1933 t t Vorjahr % . Benzin ausländischer Herkunft 1 200 600 971 600 n “ 1 325 000 1 121 100 Benzol ausländischer Herkunft 99 000 900
Vergleich mit Vorjahr %
9005 000
174 000 1 079 000
33 600
— 1
19,6 15,4
49 49,6
Aus Inlanderzeugung 89 900 212 400 10,7 336 900 262 300 22,1
Spiritus ausländischer Inlanderzeugun
vir000 1903 000 1 123,9
Leichte Treibstoffe, insgesam
170, 300 1486 400 — 13,0
Gasöl ausländischer Herkunft
386 800 370 200
Aus Inlanderzeugung 107 100 109 600
493 900 479 800 Gesamtverbrauch an Treibstoffen 2 202 400 1 966 200 — 10,7 Der Rückgang in der Einfuhr ausländischer Benzine hat sich fortgesetzt, wenn auch in verringertem Ausmaß. Diese Entwick⸗ lungstendenz gewinnt um so höhere Bedeutung, als der Ber⸗ brauch von Benzin aus Inlanderzeugung auch im Jahre 1933 kräftig gestiegen ist, und zwar um 16,4 vH, nachdem bereits das Vorjahr eine Steigerung um 19,6 vH gebracht hatte. Sehr be⸗ achtenswert ist ferner die Verminderung des Verbrauchs von Benzol ausländischer Herkunft, die mit 32,7 vH im vergangenen Jahre nach bereits 49,6 vH im Vorjahr ganz außerordentlich ist. Der Verbrauch von Benzol aus Inlanderzeugung hat den Verlust von 1932 ungefähr wieder aufholen können.
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233 700 267 300
138 000 1 484 300 474 000
110 000 584 000
—
—
28,0
+ 0,4 + 21,7
1 2,9
—
2 068 300 + 5,2
8b
Flottes Geschäft in der Baumwollweberei.
amtverband Deutscher Baumwollwebereien e. V. be⸗ F Baumwollweberei war der Auftragseingang im April durchaus befriedigend, wenn auch in manchen Zweißen 8 Rückschlag einsetzte. Infolgedessen kam es teilweise zu 252 stellungen und Aufhebung von Kurzarbeit, wo es noch erfor lich war. Ein großer Teil der Betriebe ist für eine Monaten mit Aufträgen versehen. Geklagt wird immer n 9 ½ unbefriedigende Erlöse. Die rückläufige Preisbewegung 8288 8 stoffes am Ende des Monats brachte keine genügende * 8 rung, um von einer auf der ganzen Linie wiederkehren en Ren tabiktät sprechen zu können. Die Auslandskonkurrenz macht sich in gleichem Maße, ja in manchen Fällen verstärkt bemerkbar, wie in der letzten ven Dagegen leidet die Ausfuhr nach wie vor unter der verschobenen Wettbewerbslage zwischen den hochvaluta⸗ rischen und niedervalutarischen Ländern sowie unter den im Aus⸗ land immer noch stark vorherrschenden Bestrebungen, sich gegen die Einfuhr deutscher Waren abzuschließen. Bemerkenswert ist, daß sich die Einfuhr von Baumwollgeweben aus dem Ausland im März nahezu verdoppelt hat, und zwar mengenmäßig wie wertmäßig, wäßrend die Ausfuhr aus Deutschland im gleichen
daß die Vereinigung einen bestimmten Tag Fltjepen kann, bis zu dem Nachanmeldungen im Kreuger⸗Konkurs er 11“ 8* 8 “
11““ 8 1.“ 8
olgen können.
Monat um ein Drittel gegenüber dem Vormonat gesunken ist.
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