1934 / 128 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Jun 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Schiffahrt und Handel in Ostasien.

Der Reichsverkehrsminister hatte die Spitzen der Behörden, der Partei und Vertreter aller an der deutschen Seeschiffahrt interessierten Gremien und Verbände zu einem Teempfang ge⸗ laden, um dem soeben von einer Reise nach Ostasien zurückge⸗ kehrten Vorsitzenden des Vorstandes des Norddeutschen Lloyd Dr. Rudolf Firle Gelegenheit zu geben, über die auf dieser Reise gemachten Beobachtungen Bericht zu erstatten. Einleitend be⸗ merkte der Redner, daß er, wenn er seine auf der mehrmonat⸗ lichen Reise gewonnenen Eindrücke über die Schiffahrts⸗ und Handelsverhältnisse in Ostasien und Japan schildere, dabei kein erschöpfendes Bild über diesen gewaltigen Wirtschaftsraum geben könne, daß er sich andererseits aber auch nicht zu eng nur auf Schiffahrt und Handel zu beschränken vermöge, da natürlich auch geographische, politische und andere Faktoren bei der Betrachtung der Schiffahrts⸗ und Handelsverhältnisse dieses großen Gebiets eine wichtige Rolle spielen. Dr. Firle war schon vor dem Kriege in Ostasien und daher in der Lage, Vergleiche zu ziehen der da⸗ maligen Zustände mit den hentigen Verhältnissen. Das Wort „Asien den Asiaten“ habe durch die in den beiden letzten Jahr⸗ zehnten eingetretene Entwicklung erst seinen tieferen Sinn er⸗ halten. Je weiter man vom Mittelmeer durch den Suez⸗Kanal in den fern⸗östlichen Raum vordringe, um so überzeugender wirke die Tatsache, daß der Weltkrieg auf dem Boden Europas zugunsten des Fernen Ostens ausgetragen worden sei. Gebiete⸗ risch dränge sich bei einer solchen Reise die Erkenntnis auf, in welch starkem Maße die Stellung Europas und auch Amerikas im allgemeinen und aus dem Ausgang des Krieges verständlich, Deutschlands in besonderem, geschwächt worden sei. Der Osten habe einen Aufschwung genommen, nur vergleichbar jener bei⸗ spiellos glücklichen Entwicklung Europas zwischen 1850 und 1914. Der Schwerpunkt der Welt sei stark nach dem Osten ge⸗ rückt. Statt einzelner Nationen gebe es heute neue große Wirt⸗ schaftsräume, in denen einzelne Länder die Vorherrschaft haben. Von einem geschlossenen, politisch unumstrittenen britischen Welt⸗ raum könne man heute nicht mehr sprechen. Europa sei hier⸗ bei zu einem leeren geographischen Begriff geworden.

Der Redner umriß alsdann diese verschiedenen Welträume, den amerikanischen, den osteuropäischen, einen großfranzösischen und als größten den fernöstlichen Raum, der, von Suez beginnend, beide Indien, China, das große Raumgebiet der niederländisch⸗ indischen Besitzungen bis Australien und weiter Japan und den angrenzenden Pazafik umfaßt. In diesem Raum wolle Japan durch Aufrichtung einer neuen Monroe⸗Doktrin Herrscher sein. Der Redner schilderte weiter, in welch zunehmendem Maße man auf dem Schiffahrtswege nach Ostasien den immer stärker wer⸗ denden Einfluß Japans erkenne. Früher sei der Weg nach dem Osten britisch gewesen; heute sei die Stellung Englands schon im Mittelmeer grundlegend geschwächt. Weiter nach Osten treffe man in Aegypten schon deutlich auf japanischen Einfluß. In Aegypten seien die regen japanischen Bestrebungen zur Entwick⸗ lung ägyptisch-japanischer Wirtschaftsbeziehungen deutlich bemerk⸗ bar. Planmäßig suche Japan im nahen DOrient vorzufühlen. Darum sei es interessant, daß Rußland, der japanische Gegner im Osten, kürzlich die Türkei gezwungen habe, sich nach China hin zu orientieren. Der nahe Orient gliedere sich in die Front des Fernen Oitens, Man seho. die Grunne- Pußlaund Ching. JFünkei. im Hintergrunde gedeckt durch Frankreich. Sehr viel stärker als im nahen Orient merke man Japans Einfluß wirtschaftlich und politisch im fernen Orient, in Vorderindien, in Hinterindien, den Straits Settlements, Siam und in Indonesien, dem Raum zwischen Singapore und Anstralien. In Vorderindien sei der japanische Einfluß sowohl in kultureller Beziehung wie auch wirtschaftlich stark bemerkbar; wirtschaftlich durch planmäßige Bearbeitung des Handels, durch japanische Banken und billige Bankkredite. In diesem Zusammenhang wies der Redner auf die ergebnislos verlaufenen englisch⸗japanischen Textilverhand⸗ lungen hin. Auch auf der Malayen⸗Halbinsel, die eine fabelhafte Entwicklung genommen habe, sei der japanische Einfluß groß insbesondere in Siam wegen der mongolischen Abstammung der Siamesen. 3

Sehe man schon in dem ersten Teil des europäisch⸗ostasiatischen Schiffahrtsweges erhebliche Veränderungen wirtschaftlicher und machtpolitischer Einstellung, so werde sie größer in dem Raum⸗ gebiet zwischen Asien, Australien und im chinesischen Reich. Wenn auch nach der gewaltigen wirtschaftlichen Entwicklung sowohl in den niederländisch⸗indischen Besitzungen wie auch den Philippinen ein großer Rückschlag eingetreten sei, so blieben doch nach der gewaltigen Konjunktur ungeheure Werte erhalten, und vor allem seien viele Länder in der kurzen Zeit verkehrstechnisch und wirt⸗ schaftlich mit so glänzenden Einrichtungen wie Häfen usw. ver⸗ sehen. zu deren Entwicklung Europa Jahrzehnte gebraucht habe. Aehnliches gelte von den Philippinen, wo man sich im übrigen darüber klar sei, daß auch die japanische Vorherrschaft ebenso gute Zeiten bringen werde wie die amerikanische. China habe alles in allem genommen einen starken wirtschaftlichen und vor allem tech⸗ nischen Aufschwung gerommen. Trotz der Unruhen hätten sich Verkehrswesen. Schiffahrt, Flugwesen usw. stark entwickelt. Hier sei in politischer wie wirtschaftlicher Beziehung der Schatten Japans am stärksten. Für China sei die einzige Vorbedingung für weitere Entwicklung politische Ruhe. Im Süden und in der Mitte setze sich die Staatsgewalt mehr und mehr durch, im Nor⸗ den sorge Japan für Ruhe deshalb sei auch in wirtschaftlichen Kreisen eine zwiespältige Beurteilung der japanischen Politik vorhanden. In China sei die jaxpanische Konkurrenz für den ameri⸗ kanischen und euronsischen Handel am gefährlichsten. Trotzdem werde der deutsche Markt dort in Spezialartikeln der chemischen Industrie, in Gegenständen der optischen Industrie sowie Werk⸗ zeugmaschinen noch eine Zukunft haben.

In der Unterhaltung mit führenden japanischen Kreisen hat der Redner festgestellt, daß die Japaner offen auf den Kernpunkt zu sprechen kommen. Die Lage Japans sei so, daß das javanische Volk entweder ersticken, auswandern oder exportieren müsse. Der Redner ging im einzelnen auf die auch in der deutschen Presse schon verschledentlich besprochene Zwangslage Japans ein. Die Mandschnurei komme nicht als Siedlung für Japan in Frage sondern sei eine Etappe als wirtschaftliche Basis wichtigster Roh⸗ stoffe. Die gewaltig erscheinende Lage Japans sei jedoch durch verschiedene Momente bedrängt. Der Exportvorteil liege in der Hauptsache in der 60 igen Entwertung des Yen. In drei Haupt⸗ rohstoffen, Baumwolle, Holz und Oel, sei Japan jedoch vom Aus⸗ land abhängig. Hier müsse sich schließlich der Nachteil der Wäh⸗ rungsentwertung bemerkbar machen. Weiter sei der Staatshaus⸗ halt nicht ausgeglichen und schließlich sei die schlechte Lage der Bauern infolge der stark gesunkenen Reispreise und der Steuer⸗ überlastung höchst bedenklich.

8 die Stellung Japans zu Deutschland eingehend, stellte der Redner fest, daß man in Fapan großes Verständnis für Deutschland hahe wegen seiner ähnlichen Bevölkerungslage. Der W“ sei infolge der dankbar anerkannten Pionierarbeit seit vielen Jahrzehnten willkommen. Falsch sei jedoch, die Lage Fieeahe nmgit der politischen Lage Deutschlands vor 1914 zu ver⸗ 9 28 einung des Redners besteht keine Kriegsgefahr

der verschiedenen wirtschaftlichen Verflechtungen sowohl mit

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Amerika wie England, wie auch mit Rußland. Das Verhältnis zu Rußland sei zwar gespannt, doch liege für Japan kein Anlaß vor, gegen Rußland vorzugehen. Auch was China anbetreffe, so sei die Mandschurei kein unüberwindbares Hindernis einer Ver⸗ stindisung zwischen den beiden Ländern. Japan habe größtes Interesse am chinesischen Absatzmarkt. Das ferne Ziel sei „Asien den Asiaten“.

Der Redner ging alsdann auf die Schiffahrtsfrage im Osten ein und umriß in großen Zügen die geschichtliche Entwicklun sowohl der Liniendienste der europäischen Großreedereien 1s Ostasien wie auch der asiatischen Küstenschiffahrt. Als Ergebnis dieser Darstellung ist festzustellen, 8 heute Deutschland gegen⸗ über den englischen, französischen, italienischen, holländischen und japanischen Schiffahrtslinien außerordentlich ungünstig ab⸗ schneidet. Das Schiffsmaterial der konkurrierenden Linien ist dem deutschen weit überlegen. Es sei daher eine Frage der Zeit, da bei nicht rechtzeitigem Ersatz Deutschland aus dem Paffacierzidng nach Ostasien ausscheiden würde. Aber auch frachtmäßig sei Deutschland mit der Geschwindigkeit an der unteren Grenze. Im rein asiatischen Schiffsverkehr hatte bekanntlich der Lloyd vor dem Kriege eine starke Stellung; diese ist durch den Krieg restlos ver⸗ lorengegangen. Die Erben waren die Engländer und Holländer und neuerdings Japan. Auch im chinesischen Küsten⸗ und Fluß⸗ schiffsverkehr, an denen vor dem Kriege neben dem Lloyd auch die Hapag mit einer Linie beteiligt war, ist die deutsche Stellung völlig verlorengegangen, und zwar an die Engländer und in den letzten Jahren in zunehmendem Maße an die Chinesen und Japaner. Die Zukunft gehört hier den eeen in Vereinigung mit den Chinesen nach Ansicht aller in Schanghai und an der Küste befragten Kreise.

Weeiter gab der Redner einen Ueberblick über die Schiffahrt in Pacific. Hier wurden Japan und Amerika allein die Träger der Schiffahrt. Der Weltkrieg und die im Jahre 1916 erfolgte Eröffnung des Panama⸗Kanals haben für die Handelsschiffahrt in der Entwicklung der japanischen und amerikanischen Schiffahrt einen entscheidenden Antrieb gegeben. Auch in der Frachtfahrt führen Amerikaner und Japaner. Erwähnenswert sind noch einige an der Ostküste, meistens in New York beginnende Dienste einiger Privatreedereien. Bei der Uebersetzung der Schiffahrt des Pacific ist eine Rentabilität ausgeschlossen. Auch der Fracht⸗ verkehr sowohl von der Ostküste Amerikas wie auch der reine Pendelverkehr sind tonnagemäßig übersetzt und halten sich nur mit Subventionen. Ein Eindringen fremder Schiffahrt in diesen Verkehr würde also nur mit weiter gedrückten Raten und Kampf gegen stärkste Konkurrenten angesetzt werden können. Größere Möglichkeiten sieht der Redner nur für reine rachtdampferlinien im Verkehr von der Ostküste Nordamerikas über Mittelamerika durch den Panama⸗Kanal über den Paecifie mit Anschluß an den dortigen Europa⸗Dienst. Voraussetzung für einen solchen Dienst sei aber zunächst ein guter Ausbau der Vorstrecken, also ein guter und schneller Frachtdampferdienst durch den Panama⸗Kanal nach den Westküsten beider Amerika einerseits und der Europa⸗ Ostasien⸗Linie andererseits, um dann später bei günstiger Kon⸗ junktur nur das Verbindungsstück über den. Pacifie einfügen zu

der Krise unsere Schiffahrtslinien nach eiden Westküft

d 1 diffal h den beiden Westküsten Amerikas sich unverhältnismäßi i iedi ehesnbhäütchn h ßig stetig befriedigend, zuletzt gut Anzustreben sei, die deutsche Ueberseeschiffahrt freier von unserer eigenen geographisch so ungünstig ; vhri zu machen. 88 Redner schloß diesen Teil seiner Ausführungen mit der Fest⸗ stellung ab, daß der Ferne 28— und der Pazifik mit seinen noch voll in Fluß und in aufsteigender Entwicklung befindlichen Nationen, Ländern und wirtschaftlichen Möglichkeiten ein Raum sei, der der Schiffahrt noch große, wenn nicht die einzigen großen Zukunftsmöglichkeiten biete. Im fernöstlichen Raum sei für Deutschland die Tatsache, daß es machtpolitische 1“ eG ljbabe, ein wirtschaftlich großer Vorteil;

ich seien hier keine Kollisionsmöglichkeiten deutscher J s

mit Ländern in diesem Raum .““

Zum Schluß wies der Redner auf die Wiederaufbauarbeit des deutschen Kaufmanns im Osten hin. Kein Wort 61 Lobes und vaterländischer Anerkennung sei stark genug für diese Lei⸗ stungen. Ueberall steht der Deutsche in persönlicher und nach dem Umsturz auch in gesteigerter staatlicher Achtung. Japan wie China ständen dem neuen Deutschland mit voller Sympathie gegenüber. Das stärkste Band, das dieses Deut chtum aber mit seiner Heimat verbindet, nicht nur wirtschaftli ,sondern auch weltanschaulich, sei die deutsche Schiffahrt und die deutsche Flagge. Der Redner wies in diesem Zusammenhang auf die Notwendig⸗ keit des Ausbaus und der Pflege des Nachrichtenwesens hin. Man möge sich nicht zu sehr durch die augenblicklichen Schwierigkeiten der deutschen Schiffahrt, die außerhalb ihres Einflusses lägen, be⸗ eindrucken lassen. An Güte könne es die deutsche Schiffahrt in jeder Hinsicht mit den anderen Schiffahrt treibenden Nationen aufnehmen. Der Führer habe die eine große Voraussetzung, die ein jedes Volk für Betätigung und Kampf um das freie Meer braucht, nämlich die nationale staatliche Einheit und Geschlossen⸗ heit, der deutschen Nation gegeben. Nirgends trete aber die Ein⸗ heit des deutschen Volkes reiner und geschlossener in Erscheinung und werde der Welt vor Augen geführt als auf den Schiffen mit

ihren Besatzungen, die die Flaggen des neuen D in di Flagg nen Deutschland in die

Von der Internationalen Bandeisenvereinigung. Paris, 4. Juni.

Ueber die vor einigen Tagen in Königs⸗ winter abgehaltene g g in Königs

Tagung der Internationalen Bandeifen⸗Ver⸗ einigung wird nachträglich bekannt, daß sie sich 11 Untersuchung der age an den Exportmärkten beschäftigte und die zutreffenden Maßnahmen erörterte. Im Hinblick darauf, daß das 8 Geschäftsjahr Ende Juni abläuft, wurden weiterhin die für die endgültige Abrechnung erforderlichen Vorbereitungen ge⸗ troffen. Die Absatzlage fand im allgemeinen keine ungünstige Beurteilung. Immerhin bereitet die Ausfuhr nach wie vor ge⸗ wisse Schwierigkeiten, die auf die handelspolitischen Maßnahmen wichtiger Absatzländer zurückzuführen sind.

Londoner Sitzung des Internationalen Schienen kartells.

London, 4. Juni. Am 14 Juli wird das Direkti

; uni. 28 3 8 Dir 8 2 der „Irma“ zu einer der regelmäßig in zwei Nrketoisföhzesß stattfindenden Sitzungen zusammentreten. Soweit bisher bekannt enthält die Tagesordnung keine besonderen Verhandlungspunkte! Im Mittelpunkt der Beratungen wird eine Aussprache 11 Absatzlage in den wichtigsten Ausfuhrgebieten stehen. Es ist an⸗ zunehmen, daß Preisveränderungen nicht erfolgen werden 3

Berliner Börfenbericht vom 5. Zuni. Kursaufschwung hält an.

Die kräftige Aufwärtsbewegung der Kurse hält ; mindertem Maße an. Namentlich Werte, 8 jüh die Ranber versorgung Deutschlands eine bedeutsame Rolle spielen, st vff⸗ nach wie vor in besonderer Gunst. Die weitere Besserun ehen außenpolitischen Lage, günstige Meldungen aus der Wirg Ff und die Flüssigkeit des Geldmarktes bilden anregende Faktchaft die nicht nur die Privatkundschaft in steigendem Umfange n Käufen veranlaßten, sondern auch zu Neuengagements der Kuliße führte. Bei verschiedenen Papieren machte sich bereits Matericfe knappheit feltend, so daß hier die Kurse stark an ogen. Bei leb⸗ safem Geschäft war die Tendenz auch im Verlauf weiterhin 8 est; zum Schluß hörte man teilweise die höchsten Tageskurse ct

Unter Montanwerten standen Rheinstahl (plus 1 ¾ vg) ebenso wie Harpener (plus 1 ¾ vH) im Vordergrund des In⸗ teresses. Sonst bestand größere Kauflust für Stahlverein Man nesmann und Hoesch (bis plus vH). Die größten Kurs⸗ gewinne hatten Braunkohlenwerte zu verzeichnen; Niederlausitzer Kohlen plus 8 vH, Eintracht plus 4 ¼ vH. Aber Kaliwerte wur⸗ vers sehr 9ehandech Aschersleben (plus 5 9H)

zesteregeln (plus 5 ½¼ vH), Salzdetfurt lus 4 v Lval

E“ 5 ¼ vH). J h.nd K auf 41 ¾ und Kokswerke auf 99 herauf. Auch Elektropahj waren recht fest, besonders Siemens donls 2 ¾ 5 Aerd ens 2 ½ vH). Sonst bestand Interesse für Deutsche Telefon und Kabel (plus 4 vH), Berliner Kraft und Licht (plus 2 vH) und Berliner Maschinen (plus 2 ¼½ vH). Angeboten waren nur Engel⸗ hardt (minus 2 ½¼ vH). Schiffahrtswerte leicht erholt, auch in Banken zeigten sich ursbesserungen.

Am assamarkt waren die Kurssteigerungen infolge Material⸗ mangels zum Teil ebenfalls ziemlich beträchtlich. Am Renten⸗ markt waren Neu⸗ und Altbesitz ca. vH höher; sonst waren umgestellte Dollarbonds bis 1 vH gebessert, Pfandbriefe und Kommunalobligationen nicht ganz einheitlich. Einzelne Stadt⸗ anleihen zoßen bis zu 2 vH an. Die große Flüssigkeit des Geld⸗ marktes hält an; Tagesgeld ging erneut um ½⅛ vH auf 4 %⅛ bis 5 ½ vH bzw. 3 ⁄% vH zurück. Am internationalen Devisenmarkt lag das Pfund matt; es stellte sich in der amtlichen Berliner Notiz auf 12,65 nach 12,705. Der Dollar wurde mit 2,515 (2,51)

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notiert.

Kündigung des deut’ch⸗ chweizerischen Transfer⸗ abkommens zwecks Neuregelung.

.Juni. Die deutsche Regierung hat vorsorglich die durch die deutsch⸗schweizerische Vereinbarung getroffenen Ab⸗ machungen über die Durchführung des deutsch⸗schweizerischen Transferabkommens vom 16. Februar 1934 auf den 30. Juni gekündigt. Der Bundesrat wird mit der deutschen Regierung in Verhandlungen eintreten, um eine Neuregelung für die Zeit nach dem 1. Juli herbeizuführen.

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Die Aufgaben der Industrie⸗ und Handels⸗ kammern im nationalsozialiftischen Staat.

Am Montag wurde die erste Sitzung des neugebildeten Bei⸗ rates der Industrie⸗ und Handelskammer Köln nach Auflösung und Zusamme senxea. mie Sdox. Industrie⸗ und Handelskammer ütitẽr, dem Vorsitz des Präsidenten der Kammer, Bankier kurt Freiherr von Schröder, abgehalten. Freiherr von Schröder nahm die Einführung der Herren zum Anlaß, seine grundsätzliche Auffassung vom Führertum innerhalb der Wirt⸗ schaft zu kennzeichnen. Die Berufung der Persönlichkeiten zu Führern bedeute nicht die Uebertragung einer schrankenlosen Kommandogewalt, sondern habe vielmehr den Sinn, die Verant⸗ wortung eindeutig und klar festzustellen. Es sei unmöglich, in Zukunft die Entwicklung der Wirtschaft sich selbst zu überlassen. Der Staat müsse deshalb die Wirtschaft die richtigen Wege führen, damit Fehlleitungen vermieden würden. Daß der Staat aber nicht selber wirtschaften wolle und werde, habe der Führer immer wieder betont. Privatinitiative müsse erhalten bleiben. Sie habe aber Rücksicht zu nehmen auf die Interessen des Volksganzen.

Das gerade im Rahmen der Neuorganisation der Wirtschast außerordentlich zeitgemäße Thema „Industrie⸗ und Handels⸗ kammern im nationalsozialistischen Staat“ behandelte in einem eingehenden Referat der erste Syndikus der Kammer, Gauwirt⸗ schaftsberater Dr. Karl Georg Schmidt. Die Kammern müßten eine Gemeinschaft der in ihr verbundenen Glieder der verschiedenen Wirtschaftsgruppen herbeiführen und einen Aus⸗ gleich widerstrebender einzelner oder Gruppeninteressen finden, um dadurch innerhalb des ihnen anvertrauten Wirtschaftsraumes die Voraussetzung für eine gedeihliche, im Sinne der Gemeinschaft liegende Wirtschaftsentwicklung zu schaffen. Umgekehrt hätten die Kammern aber auch die Möglichkeit, den Staat und seine Organe zu beraten und ihn bzw, seine Behörden über die Nöte, Sorgen und Erfolge der Wirtschaft in sachlicher objektiver Form zu unter⸗ richten. In ihrer täglichen Ausgleichsarbeit müßten die Kammern als eine Art vorweggenommene Verwirklichung national⸗ sozialistischen Wirtschaftsdenkens gewertet werden. Die Kammern seien vorzüglich geeignet, einer starken zentralen und erfolgreichen Wirtschaftsführung den Boden zu bereiten. Voraussetzung hierfür sei aber eine Zusammenfassung mehrerer Kammern eines einheit⸗ lichen Wirtschaftsraumes zu zentralisierter Führung durch eine Auftrags⸗ oder Vorortskammer. Auch müsse eine zweckmäßige Abstimmung und Verbindung der Arbeit der Kammern und der achverbände herbeigeführt werden. Die bereits vollzogene ildung von Einzelhandelsvertretungen und die vorgesehene Bildung von Industrie⸗Großhandels⸗ und anderen Fachausschüssen bei den Kammern zeige eine notwendige Entwicklung, sofern unter ständischer Wirtschaftsordnung gleichzeitig eine Bereinigung der Wirtschaft von überflüssigen und kostspieligen Organisations⸗ schlacken zu verstehen sei. Die verschiedenen Arten der Kammer⸗ gruppen in einem Bezirk müßten zu einer Landwirtschaftskammer zusammengefaßt werden, und zwar unter Einbeziehung des Bauerntums. doe Frgebnis 78 Transferkonferens und * die

ammenhängenden Fragen des Außenhandels sprach an⸗ schließend der Vorsitzende der Famer Rür 8

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Bremens Seeschiffsverkehr im Mai 1934. Angekommene Gesamttonnage um 20 vH gegen⸗ über dem Vorjahre gestiegen.

zeBremen, 4. Juni. Im Mai 1934 kamen in den bremischen Häfen 544 Seeschiffe mit einem Raumgehalt von 707 241 NRT. an gegen 543 mit 629 171 NRT. im Mai 1933 und 534 Schiffe mit 716 070 NRT. im April 1934. Die Ankünfte in den stadt⸗ bremischen Häfen beliefen sich im Mai 1934 auf 478 Schiffe mit 473 778 NRX. gegen 501 Schiffe mit 398 517 NRT. im Mai 1933 und 492 Schiffe mit 484 062 NRT. im April 1934. In den ersten fünf Monaten belief sich der ankommende Gesamtverkehr in den bremischen Häfen auf 2499 Schiffe mit 3 319 963 NRT. egen 2431 Schiffe mit 2 764 310 NRT. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mithin ist die angekommene Gefamttonnage gegen⸗ über dem Vorjaͤhre um 20,1 vH angestiegen.

J. G. Farben gingen auf 145 ¾, Rütgers

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr.

Rückblick auf die 1. Reichsnährftandsausstellung.

In einem ganz neuen Rahmen trat die 1. Reichsnährstands⸗ üsstellung, die in Anlehnung an die bisherigen eichsschauen ba Deutschen Landwirtschafts⸗Gesellschaft in Erfurt durchgeführt wurde, vor die Besucher aus Stadt und Land. Im Sinne des Be⸗ ründers dieser Schauen, Max Eyth, der durch sie eine Beleh⸗ üng der gesamten Landwirtschaft erstrebte, ist jetzt fünfzig Jahre jelbewußt gearbeitet, und diese neue 1. Reichsnährstandsaus⸗ sellung hat nach dem Ausspruch des Reichsministers Darré bei der Eröffnungsrede das gleiche Ziel vor Augen. Nur tritt nicht das wirtschaftliche Moment in den Vordergrund, sondern der Bauer ist es, der den Mittelpunt abgibt, und um den herum sich alles gliedert und auf den alles zugeschnitten wird. Am stärksten wurde dieser Gedanke in den Sonderschauen betont, die der Reichs⸗ nährstand selber aufgebaut hat oder an deren Aufbau er beteiligt gewesen war. Seinen muß die Wirtschaft angepaßt werden, seinen Bedürfnissen muß alles entsprechen, was in den einzelnen Betriebszweigen erwirtschaftet wird oder was von Tech⸗ nik, Industrie, Handel und Verkehr ihm für seine Arbeiten be⸗ reitzustellen ist.

Die Gemeinschaftsschau und Ausstellung hat daher auf einigen Gebieten heute bereits die Einzelaussteller zu einer Einheit zu⸗ sammengefaßt, und so wurde in erster Linie bei der deutschen Pflanzenzucht gezeigt, welche Nutzpflanzen heute Beachtung finden müssen, welche Neuzüchtungen noch einer Ueberprüfung bedürfen, um erst ihren vollen Wert zu erweisen, und welche Pflanzen nicht den höchsten Anforderungen entsprechen. Diese Gemeinschaftswer⸗ bung hatten auch die Düngersyndikate in einem großen Gesamt⸗ bilde, aus lebenden Pflanzen hergerichtet, zum Ausdruck gebracht. Auch da ist das leitende Moment, das nur in inniger Zusammen⸗ arbeiter aller, das erstrebenswerte Ziel erreicht wird. Der gleiche Gedanke lag auch anderen Sonderschauen zugrunde. Nicht der einzelne oder ein Betriebsfaktor ist das Weserliche, sondern der Erfolg, und dieser wird letzten Endes nur in enger Zusammen⸗ arbeit und in zweckentsprechendem Zusammenwirken vieler er⸗ reicht. Nur dann läßt sich in der Landwirtschaft der große Erfolg auf der ganzen Linie sicherstellen, wenn in diesm Sinne die Wirt⸗ schaft des letzten und kleinsten Betriebes erfaßt und zur vollen Mitarbeit herangezogen ist.

Haben wir von Jahr zu Jahr bei den Reichsschauen der deutschen Landwirtschaft erstaunliche Fortschritte der deutschen Tierzucht gesehen, haben wir alljährlich von immer größeren Leistungen gehört und geglaubt, daß es kaum noch ein weiteres Vorwärts geben könnte, so hat doch die 1. Reichsnährstandsaus⸗ stellung ein erfreuliches Bild von beachtlichen Fortschritten auf der ganzen Linie der deutschen Tierzucht gebracht.

Was die 1. Reichsnährstandsausstellung an Erzeugnissen der verschiedensten Art brachte, ist gleichfalls ein sicheres Zeichen da⸗ für, daß ein Ausbau der bisher erreichten Fortschritte im letzten Jahre stattgefunden hat.

Verbesserungen anzustreben, ist erste Pflicht jedes einzelnen, und daß Verbesserungen bei der Futterwerbung und auf den Grünlandflächen nicht nur einen Vorteil von beachtlichen Aus⸗ maßen für die einzelne Wirtschaft, sondern für die Gesamtheit des Volkes bedeuten, das veranschaulichten die vielfachen Darbietungen auf diesem Gebiete. Heuwerbung und Sauerfutterbereitung nach neu durchgearbeiteten Verfahren sichert der einzelnen Wirtschaft ein gehaltvolles Kraftfutter, das den Zukauf eiweißhaltiger käuf⸗ licher Futtermittel einschränken läßt. Für das Gebiet des Futter⸗ baues waren die Hinweise atgt eine Vermehrung des deutschen Flachsbaues wie des deutschen Oelfruchtbaues wertvoll. Auch hier wird Vergessenes und Zurückgestelltes in vielen Wirtschaften wie⸗ der zu neuem Lehen gerufen werden müssen, denn der Oelfrucht⸗ bau liefert ein eiweißhaltiges fast unentbehrliches Kraftfutter für jede Wirtschaft.

Die deutsche Landmaschinenindustrie hat sich in jahrelanger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft bemüht, brauchbares Arbeitsmaterial für jeden Hof, für jeden Betrieb, bis hinab zu der kleinsten Parzelle, zu schaffen. Sie hat hier in Erfurt auf der 1. Reichsnährstandsausstellung neue Freundschaften gesucht und gefunden. Entsprachen die getätigten sehr zahlreichen Verkäufe

Regierungsbezirk Trier

auch vielleicht nicht immer voll den Erwartungen, so mag dabei manches mitgesprochen haben, was durch Wirtschaftslage oder

andere Umstände bedingt ist. Sicher ist das eine, viel Käufe wur⸗ den getätigt, und das ist der Beweis dafür, daß der deutsche Bauer,

sobald er nur irgend dazu in der Lage ist, seinen Masminenpark

vergrößern wird.

Ein besonderes Bilde erhielt die Erfurter Ausstellung durch die Heimatschau des Landes Thüringen. Es war dies ein vielver⸗ sprechender Anfang für die folgenden Schauen, auf denen jedes⸗ mal der betreffende Ausstellungsgau ein klares, eindrucksvolles Bild von dem engeren Heimatsgebiete geben wird. War es in diesem Jahre Mitteldeutschland und in seinem Herzen das Land Thüringen, das über Sitte und Brauchtum 1bs belehrte, so wird es im folgenden Jahre, wo die Schau in Hamburg statt⸗ finden soll, das nordische Land, der Niederdeutsche sein, der seine Sitten und Gebräuche den Besuchern aus Stadt und Land klar vor Augen führen wird, auf eine wie alte Kultur der Bauern⸗ stand zurückblickt.

Die Weinernte 1933 an Mosel, Saar und Ruwer. 18,4 Mill. Reichsmark Most⸗Ertrag im Bezirk Trier.

Nach den amtlichen Schätzungen betrug die Weinernte im in den sieben Weinbau treibenden Kreisen Bernkastel, Bitburg, Saarburg, Baumholder, Trier⸗ Stadt, Trier⸗Land und Wittlich im Jahre 1933 auf einer Gesamt⸗ fläche von 5725 ha Weinbergsland im ganzen 278 984 hl Most (= rund 28 000 Fuder Wein). Der Mostertrag vom Hektar er⸗ gab durchschnittlich 53 hl. Der Herbst 1933 erbrachte mit 278 984 hl Most ein Mehr von über 150 000 hl gegenüber 1932, in dem im Bezirk Trier nur 126 433 hl Most geerntet wurden. Die Reben⸗Anbaufläche steigerte sich von 1932 mit 5696 ha im Jahre 1933 auf 5725 ha, also um rund 120 Morgen.

Wege zur Behebung des Facharbeitermangels.

Der Reichsstand der Deutschen Industrie gibt in der Reihe seiner Veröffentlichungen einen Band unter der Nr. 61 heraus, der sich mit Wegen zur Behebung des Facharbeitermangels be⸗ schäftigt. Der Reichsstand der Deutschen Industrie schreibt dazu: Große Leistungsfähigkeit und Qualitätsarbeit sind die entscheiden⸗ den Forderungen, die an die deutsche Industrie gestellt werden. Daß diese Forderungen nur mit hochqualifizierten Arbeitskräften erfüllt werden können, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt aber ist die Tatsache, daß wir in den nächsten Jahren einem be⸗ denklichen Mangel an Facharbeitern entgegengehen, ja, daß sogar der verhältnismäßig leichte Konjunkturanstieg des letzten Jahres bereits offenbaren Mangel an Facharbeitern in quantitativer und in qualitativer Hinsicht auftreten ließ. Um diese nicht nur für die Industrie, sondern für die ganze gewerbliche Wirtschaft lebens⸗ wichtige Frage in ihrer Größe und Schwere klarzustellen, trat im April d. J. der vom Reichsstand der Deutschen Industrie ein⸗ gesetzte Unterausschuß für industrielles Ausbildungswesen zu⸗ ammen. Die auf dieser Tagung von Geh. Rat Dr. Cuntz⸗ Essen („Die Gegenwartsaufgaben der industriellen Lehre“) und Dr. Studders⸗Berlin (Quantitative und qualitative Mängel des Facharbeiternachwuchses und Mittel zu ihrer Behebung“) ge⸗ haltenen Vorträge sind in der vorliegenden Schrift abgedruckt worden und dürfen als höchst wichtig und aktuell bezeichnet werden. Die von großem Verantwortungsgefühl und ernster Sorge um die Berufstüchtigkeit der Jugend getragenen Ausfüh⸗ rungen regen um so mehr zum Nachdenken an, als sie wertvolles, bisher noch nicht bekanntes Zahlenmaterial bringen. Den ge⸗ nannten Vorträgen ist eine viel beachtete Erklärung des Präsi⸗ denten des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, vorangestellt, die er auf Grund der Beratungsergebnisse des Unterausschusses für industrielles Aus⸗ bildungswesen zur Frage des Facharbeitermangels abgegeben hat und in der er sich mit einem eindringlichen Appell an die indu⸗ strielle Unternehmerschaft für eine der Lehrlings⸗ einstellung und eine Vertiefung der Ausbildung einsetzt.

Der BJZ.⸗Ausweis für Mai 1934. 114“

Basel, 4. Juni. Der Ausweis der BJZ. vom 31. Mai 1934 weist eine Bilanzsumme von 680,82 Millionen Schwei er Franken aus, die sich gegenüber dem Vormonat um 11,11 Mill. erhöht. Die Einlagen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben um 12,47 auf 164,34 Mill. zugenommen, während die Einlagen für Rechnung Dritter mit 9,16 Mill. ungefähr den gleichen Stand wie im Vormonat von 9,33 Mill, aufweisen. Die Gelder Sicht sind um eine Kleinigkeit gestiegen, und zwar von 11,76 au 11,98 Mill. Die rediskontierbaren Wechsel und Akzepte haben sich um 3,07 auf 359,30 Mill. erhöht, ebenso sind die Gelder auf Zeit um 2,81 auf 41,43 Mill. gestiegen. Andere Wechsel und Anlagen verzeichnen eine Zunahme um 1,58 auf 222,09 Mill.

Verschiebung der baltischen Wirtschaftskonferenz Kowno, 4. Juni. Die dieses Jahr für Ende Juni in Reval geplante baltische Wirtschaftskonferenz ist auf Ende August ver⸗ schoben worden.

Berlin, 4. Juni. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 25,00 bis 26,00 ℳ, Langbohnen, ausl. 35,00 bis 37,00 ℳ, Linsen, kleine, letzter Ernte 28,50 bis 34,00 ℳ, Linsen, mittel, letzter Ernte 34,00 bis 38,00 ℳ, Linsen, große, letzter Ernte 38,00 bis 66,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 52,00 bis 55,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 55,00 bis 57,00 ℳ, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch⸗ reis 19,00 bis 20,00 ℳ, Rangoon⸗Reis, unglasiert 22,50 bis 23,50 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 ℳ, Italiener⸗Reis 24,00 bis 25,00 ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert 22,00 bis 23,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 32,50 bis 34,50 ℳ, Gerstengraupen, mittel 34,50 bis 37,50 ℳ, Gerstengrütze 27,00 bis 28,00 ℳ, HKaferflocken 35,00 bis 38,00 ℳ, Hafergrütze, ge⸗ sottene 38,00 bis 39,00 ℳ, Roggenmehl, Type 815 27,50 bis 28,50 ℳ, Weizengrieß 37,00 bis 38,00 ℳ, Hartgrieß 41,50 bis 43,00 ℳ, Weizenmehl, Type 790 31,50 bis 33,00 ℳ, Weizenmehl, Type 405 37,00 bis 40,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 33,30 bis 34,50 ℳ, Zucker, Melis 69,80 bis 70,30 ℳ, Zucker, Raffinade 71,30 bis 72,30 ℳ, Zucker, Würfel 75,80 bis 81,30 ℳ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 40,00 bis 42,00 ℳ, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 306,00 bis 320,00 ℳ, Roh⸗ kaffee, Zentralamerikaner aller Art 320,00 bis 460,00 ℳ, Röst⸗ kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 376,00 bis 410,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 400,00 bis 580,00 ℳ, Kakao, stark entölt 130,00 bis 160,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 170,00 bis 200,00 ℳ, Tee, chines. 788,00 bis 830,00 ℳ, Tee, indisch 818,00 bis 1300,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 94,00 bis 98,00 ℳ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Kisten 77,00 bis 78,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese ¼⁴ Kisten 54,00 bis 56,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 66,00 bis 68,00 ℳ, Mandeln, süße, handgew., ¼ Kist. 176,00 bis 180,00 ℳ. Mandeln, bittere, handgew., ¼ Kist. 195,00 bis 200,00 ℳ, Kunsthonig in t kg-Packungen 71,00 bis 73,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 170,00 bis 173,00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 174,00 bis 178,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. 158,00 bis 160,00 ℳ, Purelard in Kisten 158,00 bis 160,00 ℳ, Berliner Rohschmalz —,— bis —,— ℳ, Speck, inl., ger., 180,00 bis 190,00 ℳ, Deutsche Marken⸗ butter in Tonnen 270,00 bis 274,00 ℳ, Deutsche Markenbutter gepackt 278 00 bis 282,00 ℳ, Deutsche feme Molkereibutter in Tonnen 266,00 bis 270,00 ℳ, Deutsche feine Molkereibutter gepackt 274,00 bis 278,00 ℳ, Deutsche Molkereibutter in Tonnen 258,00 bis 262,00 ℳ, Deutsche Molkereibutter gepackt 266,00 bis 270,00 ℳ, Auslandsbutter, dänische, in Töonnen —,— bis —,— ℳ, Aus⸗ landsbutter, dänische, gepackt —,— bis —,— ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 56,00 bis 68,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 136,00 bis 156,00 ℳ, echter Gouda 40 % 120,00 bis 136,00 ℳ, echter Edamer 40 % 120,00 bis 136,00 ℳ, echter Emmentaler (vollfett) 200,00 bis 230,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 88,00 bis 104,00 ℳ. (Preise in Reichsmark.)

Fortsetzung des Handelsteils auf der folgenden Seite.

Wachstumsstand von Gemüse in den Hauptgemüsegebieten um Mitte Mai 1934.

Zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.

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Mitte Mai war der Wachstumsstand für Gemüse

(1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = mittel, 4 = gering, 5 =

sehr gering.)

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Blumen⸗ kohl

Grüne Pflück⸗ bohnen

Grüne Pflück⸗ erbsen

Zwie⸗ Spar⸗ Gur⸗ beln gel ken

Möhren und Karotten

Selle⸗ Eid⸗ rie beeren

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Preußen 9 davon in: Brandenburg und Berlin

annover⸗Südost.. Hanover⸗Nordwest und Schleswig⸗Holstein. 2,2 Rheinprovinz und Hessen⸗Nassau 2,6 e 2,0 Sachsen „. 2,5 Württemberg. 253 waden 2,7 Teürmgen. 1,8 Hessen. 2,4 Hamburg 1,8 Meck enburg 3,2 O denbura . . 2,0 Riaunschweig 2,5 vve .„ 2,5

Lübeck . ... 3,0

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Bemerkungen.

Preußen: Infolge der warmen Witterung hat sich der Stand der Gemüsearten im ganzen gebessert. Am günstigsten liegen die Verhältnisse in den Hauptanbaugebieten Hannover⸗ Rordwest, Schleswig⸗Holstein, Rheinprovinz und Hessen⸗Nassau. In Schädlingen machen sich infolge des trockenen Wetters be⸗ sonders die Erdflöhe an den Kohlgewächsen bemerkbar. Verschie⸗ enilich wird über das Auftreten der Erbsenblattrandkäfer und Kohlfliegen geklagt. Im allgemeinen halten sich die Schäden jedoch in normalen Grenzen.

„Bayern: Bei anhaltend warmer Witterung sind die Ge⸗ müsekulturen im Wachstum weit fortgeschritten. Infolge der an⸗ vauernden Trockenheit werden jedoch auch bereits Befürchtungen hinsichtlich der Weiterentwicklung geäußert. Unter dem Feuchtig⸗ eitsmangel leiden vor allem einige Kohlarten, ferner Möhren,

Kaxotten, Zwiebeln und grüne Bohnen. Beim Spargel zeigt sich infolge einiger kühler Nächte eine etwas langsame Entwicklung.

Herrlin, den 31. Mai 1934.

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Ernte von Salat, frühem Kohlrabi und Spargel ist in vollem Gange.

Sachsen: Die im Berichtszeitraum herrschende Wärme hat die Kulturen allgemein rasch vorwärts gebracht, die Trockenheit üt jedoch ihre weitere Entwicklung Beim Kohl ist nicht elten vom Auspflanzen wegen der Dürre schon Abstand genommen Der Spinat hat infolge der Wärme in größerem Um⸗ fange Blüten getrieben. Die Erdbeeren sind in ihrem Wachstum durch die Trockenheit sehr gehemmt. An Schädlingen treten häufig weiße Kohlmaden, Drahtwürmer und Erdbeerblütenstecher auf.

Württemberg: Die günstige Witterung war 8 die

worden.

Entwicklung der Kulturen im allgemeinen förderlich, doch fehlt es häufig schon an Feuchtigkeit. Mancherorts haben Erdflö Engerlinge stark geschadet.

Baden: Die anhaltende Trockenheit, die teilweise schon als Dürre bezeichnet werden muß, hat das Wachstum der Gemüse⸗ arten nachteilig beeinflußt. Die Samen laufen schlecht auf und

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die Setzlinge können kaum anwachsen. Auch tierische Schädlinge (Erdflöhe, Engerlinge) treten, durch die Trockenheit begünstigt, stärker auf. 8

Hessen: Der Stand des Gemüses ist mit einigen Aus⸗ nahmen als gut zu bezeichnen. In einigen Bezirken wird sehr über Erdflöhe geklagt.

Hamburg: Trotz der bis Mitte Mai anhaltenden Trocken⸗ heit wird der Stand des Gemüses noch als gut bezeichnet. Nur in einigen Bezirken hat das Gemüse, besonders der Kohl, durch das trockene Wetter etwas zu leiden gehabt. 8

Braunschweig: Die Gemüsekulturen entwickeln sich sehr langsam, da ergiebige Niederschläge fehlen.

Anhalt: Infolge der trockenen Witterung zeigt das Ge⸗ müse nur eine mäßige Entwicklung. Teilweise erschwert die Trockenheit auch die Pflanzarbeit. Andererseits war das trockene Wetter für die Unkrautvertilgung günstig. 8 .

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X B: Dr. Burgdörfer.

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