1934 / 263 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Nov 1934 18:00:01 GMT) scan diff

er bis zu seinem im Jahre 1928 erfolgten Ausscheiden aus dem Dienste angehörte. 1

Den sibermegenden Teil seiner Amtszeit hat er im Preußischen Staatsdienste zugebracht und sich während dieser Fer außerordentliche Verdienste um den Preußischen Staat erworben. Eine vielseitige Begabung, ein umfassendes Wissen und reiche praktische Erfahrungen, verbunden mit vor⸗ bildlicher Pflichttreue und unermüdlicher Schaffenskraft, haben ihn in hervorragendem Maße zu den verantwortungs⸗ vollen Posten, die er bekleidete, befähigt. Unter den schwierigsten Verhältnissen war er ein bewährter Hüter des Grundsatzes der altpreußischen Sparsamkeit. Seine lautere Persönlichkeit, sein hohes Gerechtigkeitsgefühl und sein Wohl⸗ wollen für die ihm unterstellten Beamten ist von seinen Mit⸗ arbeitern stets dankbar anerkannt worden.

Der Dank der Preußischen Staatsregierung und die Liebe und Verehrung seiner Mitarbeiter werden ihm über das Grab hinaus folgen.

Nummer 45 des Ministerial⸗Blatts für die Preußische innere Verwaltung (herausgegeben im Preußischen Ministerium des Innern) vom 7. November 1934 hat folgenden IJnhalt: All⸗ gemeine Verwaltung. RdErl. 19. 10. 34, Winterhilfswerk 1934/35. RdErl. 22. 10. 34, Bevorzugt unterzubringende Per⸗ sonen. RdErl. 27. 10. 34, Vertret. d. Kreis⸗ u. Stadtverwalt.⸗ Gerichts⸗Vorsitz. RdErl. 31. 10. 34, Dienstsiegel usw. d. staatl. Pol.⸗Kassen. RdErl. 31. 10./31. 8. 34, Beflaggung d. Schul⸗ gebäude. RdErl. 31. 10. 34, Ehrenkreuz d. Weltkrieges. Staatshaushalt. Kassen⸗ u. Rechnungswesen. RdErl. 2. 11. 34, Bestände d. übertragbaren Ausgabefonds. Kommunalverbände. RdErl. 27. 10. 34, Hauptamtl. Ge⸗ meindevorsteher u. Schöffen. RdErl. 31. 10. 34, Reichswohl⸗ fahrtshilfe. RdErl. 29. 10 34, Notstandsgemeinden. RdErl. 30. 10. 34, Niederschlag. v. Ansprüchen d. Gemeinden. RdErl. 31. 10. 34, Steuerverteil. f. 1934. RdErl. 1. 11. 34, Entschei⸗ dungen d. Umschuldungsschiedsstelle. Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamen⸗Aenderungen. Polizeiverwaltung. RoErl. 24. 10. 34. Ges. z. Schutze d. Einzelhandels. RdErl. 27. 10. 34, Polizeil. Führungszeugnisse. RdErl. 27. 10. 34, Kunstscheine f. Musiktreibende. RdErl. 29. 10. 34, Berichtig. v. Quittungs⸗ karten. RdErl. 31. 10. 34, Reisekosten d. Feuerwehr⸗Aufsichts⸗ personen. RdErl. 1. 11. 34, Pflichtfenerwehren. RdErl. 2. 11. 1934, Erlaubnispflicht der Fremdenheime. Prüfungszeugnisse für Lichtspielvorführer. RdErl. 31. 10. 34, Reinigungskräfte. RdErl. 2 11. 34, Stadtpolizeidirektoren. Wohlfahrts⸗

flege u. Jugendwohlfahrt. RdErl. 1. 11./10. 10. 34, Fürss goe f. Kriegerwitwen. Paß⸗ u. Fremdenpolizei. RdErl. 30. 10. 34, Ausstellung von Pässen. Verkehrs⸗ wesen. RdErl. 27. 10. 34, Bekämpf. d. Verkehrsunfälle. RdErl. 27./1. 10. 34, Ausländische Flugzeuge. RdErl. 27. 10. 34,

Ausnahmen gem. LuftVO. RdErl. 27./15. 10. 34, Leucht⸗ pläne. 5 RdErl⸗ 31. 9. 34, Außenreklame. RdErl. 1. 11. 1934, Straßendenennungsschilder. RdErl 1. 11. 34, Straßen⸗ sperrungen. Verschiedenes. Reichsindexziffer. Medi⸗ zinalangelegenheiten. Uebertragbare Krankheiten in d. 40. Woche. Neuerscheinungen. Stellenaus⸗ schreibungen v. Gemeindebeamten. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,30 RM für Ausgabe B eeinseitig bedruckt).

Verkehrswesen. Der Seeverkehr in den großen Nordfeehäfen im September. In allen Häfen steigender Warenverkehr.

Der im Herbst einsetzende saisonübliche Aufschwung zeigte sich nach den Angaben des Handelsstatistischen Amts, Hamburg, auch

in den Seeverkehrszahlen der Nordseehäfen des Festlandes im September. Zwar ist die Seeschiffahrt nach dem Rückgang des erheblichen Fremdenverkehrs in allen Häfen wieder gesunken, doch wies der Warenverkehr sowohl im Empfang als auch im Versand in allen Häfen steigende Umsätze gegenüber Vormonat und Vor⸗ jahr auf. Wie im Vormonat konnte Hamburg seine bedeutende Stellung im Seeverkehr der großen Häfen weiter festigen. In der Seeschiffahrt übernahm es sogar wieder die Führung. Angekommene Seeschiffe in 1000 NRT: September August September 1934 1934 1933 1 549 1 626 1 426 Antwer;pben 1 505 1 375 Rotterdam. 1 505 1 647 1 364 Bremische Häfen.. 675 703 562 An dem Rückgang der Seeschiffahrt gegenüber dem Vormonat war hauptsächlich Rotterdam mit 142 000 N.⸗R.⸗T. oder 8,6 vH. durch den Ausfall der Holzdampfer beteiligt, während die Ab⸗ nahme in Hamburg 77 000 N.⸗R.⸗T. oder 4,7 vH., in Bremen 28 000 N.⸗R.⸗T. oder 4,0 vH. und in Antwerpen 10 000 N.⸗R.⸗T. oder 0,7 vH. betrug. Gegenüber dem Vorjahrsmonat ist der Schiffsverkehr in allen Häfen in fast gleichem Maße erheblich ge⸗ stiegen. Im Zusammenhang mit den saisonüblichen Getreide⸗ eingängen zeigte der Wareneingang gegenüber dem Vormonat in fast allen Häfen eine Steigerung der Umsätze, die in Bremen 23,9 vH., in Antwerpen 6,8 vH. und in Hamburg 4,2 vH. betrug. Nur der Warenempfang in Rotterdam nahm infolge des starken Rückganges der Holzzufuhr um 10,2 vH. ab. Trotz der Absatzschwie⸗ rigkeiten ist der Warenversand in allen Häfen gestiegen, am stärksten in Bremen um 29,5 vH., es folgt Antwerpen mit 24,2 vH., Hamburg mit 15,7 vH. und Rotterdam mit nur 4,8 vH.

Hamburg..

Aus der Verwaltung.

2,8 Millionen als Weihnachtsgeschenk für die Kleinrentner.

Der Reichsfinanzminister hat sich damit einverstanden erklärt, daß bei den Ausgabemitteln, die im Haushaltsplan des Reichs⸗ arbeitsministeriums für das Rechnungsjahr 1934 zur Beteiligung des Reiches an der Kleinrentnerfürsorge vorgesehen sind, über die letzten 10 vH verfügt wird. Der hierdurch freiwerdende Betrag von 2,8 Millionen RM ist anteilsmäßig auf die Länder verteilt worden. Der Reichsarbeits⸗ und der Reichsinnenminister erklären hierzu u. a., daß die neuverteilten 2,8 Millionen als Sonderzuschuß zur Verfügung gestellt werden. Die Fürsorge⸗ verbände sind anzuhalten, diese Mittel lediglich zur Gewährung von Sonderbeihilfen an alle nach § 14 der Reichsgrundsätze und nach § 1 des Gesetzes über Kleinrentnerhilfe unterstützten Klein⸗ rentner zu verwenden. Die Mittel dürfen dagegen keinesfalls zur Minderung des Fürsorgeaufwandes, der den Fürsorgever⸗ bänden aus der laufenden Unterstützung der Kleinrentner er⸗ wächst, verwendet werden. Die Minister bitten, die für die Klein⸗ rentnerbetreuung zuständigen Länderministerien, die vorgeschrie⸗ bene Verwendung durch Einforderung von Verwendungsnach⸗ weisen sicherzustellen und dem Reichsarbeitsministerium bis zum 81. 5 mitzuteilen, daß dieser Nachweis geführt ist.

Grundlagen des Schulunterrichts für Welt⸗ anschauung, Nassenkunde und Zudenfrage.

Reichserziehungsminister Rust hat in seiner Eigenschaft als preußischer Kultusminister ein weiteres Verzeichnis der Lehrmittel bekanntgegeben, die im Schulunterricht über Erbkunde, Erbpflege, Rassenkunde und Bevölkerungspolitik als Grundlagen verwendet werden können. An der Spitze der Werke stehen die weltanschaulichen, und bei ihnen wird wiederum an erster Stelle Adolf Hitlers „Mein Kampf“ erwähnt. Weiter kann bei Er⸗ örterung der weltanschaulick en Grundlagen u a. das Werk von

für die Woche vom 12. bis 17. November.

Montag, 12. November.

Berlin: Verbandstoff⸗Industrie A.⸗G., Berlin, ao. H.⸗V., 17 Uhr. Düsseldorf: Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffer⸗ 1 mann A⸗G., Wuppertal⸗Oberbarmen, 18 Uhr. 8. Kassel: Jute⸗Spinnerei und Weberei, Kassel, 11 Uhr.

.““ Dienstag, 13. November. 8 8 Berlin: Hedwigshütte Kohlen und Kokswerke A.⸗G., Stettin,

12 ½¼ Uhr.

Frankfurt/M.: Hartmann & Braun A.⸗G., Frankfurt / M., 11 Uhr.

Mittwoch, 14. November. Chemnitz: Gebrüder Unger A.⸗G., Chemnitz, 16 Uhr. Dresden: Bank für Brau⸗Industrie, Berlin⸗Dresden, 11 ½ Uhr. Frankenthal: Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie. A.⸗G., Frankenthal, 15 Uhr.

Donnerstag, 15. November. Maschinenbau⸗A.⸗G. vorm. Beck & Henckel,

ao. H.⸗V., 11 Uhr. Freitag, 16. November. Berlin: Iduna Holding A.⸗G., Berlin, ao. H.⸗V., 17 Uhr. Bielefeld: Anker⸗Werke A.⸗G., Bielefeld, 11 % Uhr. Dresden: Thüringische Elektrizitäts⸗ und Gas⸗Werke

Apolda, 11 Uhr. Magdeburg: Kohle A.⸗G., Magdeburg, 11 Uhr.

Kassel: Kassel

A.⸗G.,

„Der Mythos des 20. Jahrhunderts“ ver⸗ wendet werden. Unter den zahlreichen Werken, die für die Rassen⸗ kunde gestattet sind, befindet sich vor allem auch H. Ch. Cham⸗ berlain's „Rasse und Persönlichkeit“, während aus dem Abschnitt „Rasse und Kunst“ das Buch von Schultze⸗Naumburg „Kunst und Kasse“ erwähnt sei. Zur Erörterung des Bauerntums in den deutschen Schulen empfiehlt der Minister vor allem auch die Schriften des Reichs bauernführers N. Walther Darré. Zur Judenfrage werden n der neuen Liste folgende drei Schriften als Unterrichtsgrundlage aufgeführt: „Handbuch der Judenfrage“ von Th. Fritsch, „Rassenkunde des jüdischen Volkes“, v Hans F. K. Günther und „Die Protokolle der Weifen von Zion und die jüdische Weltpolitik“ von Alfred Rosenberg.

Alfred Rosenber

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 10. November: 8

Staatsoper: Erstaufführung „Eugen Onegin“. Musikalis Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Zu Schillers 175. Geburtstag: „‚Die Braut

von Messina. Beginn: 20 Uhr. ““

Von der Preußischen Akademie der Künste.

Die diesjährige Herbstausstellung der Akademie der Künste wird am Sonnabend, den 10. November d. J., mittags 12 8'8 eröffnet. Neben einer größeren b Professor Arthur Kampf, die zum 70. Geburtstag itgliedes der Akademie Fercststatchs wird, werden Aquarelle, Pastelle, Zeich⸗ nungen, Graphik sowie Plastiken lebender Künstler gezeigt. Die Ausste lung ist ägfich von 10—5 Uhr (auch Sonntags) geöffnet

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88 5

.November. Berlin: Ostdeutsche Textilindustrie A.⸗G. i. L., Landeshut/ Schl., ao. H.⸗V., 9 Uhr. Düsseldorf: Skählwerk Becker A.⸗G., Willich i. Rhld., 9 Uhr. Frankfurt / M.: Mitteldeutsche Hartstein⸗Industrie A.⸗G., Frank⸗ furt / M., 11 Uhr. . ao. H.⸗V.,

Hamburg: , Lederwerke 14 ½¼ Uhr.

München: Franz Kathreiners Nachfolger A.⸗G., München und Hamburg, 11 Uhr.

Wesermünde⸗G.: „Nordsee“ Deutsche Hochseefischerei Bremen⸗Cux⸗ haven A.⸗G., Hamburg, 12 Uhr.

Wiemann A.⸗G., Hamburg,

Zum deutsch⸗englischen Zahlungsabkommen.

London, 8. November. Das Handelsamt teilt in einer heute veröffentlichten Erklärung über das vor kurzem Sngescblogsene deutsch⸗englische Zahlungsabkommen mit, daß die 400 000 Pfund Sterling, die von der Reichsbank unter Artikel 4 des Abkommens gezahlt werden sollten, jetzt verfügbar sind. Die Gläubiger werden eöfgh. sobald wie möglich Informationen zu übermitteln, auf jeden Fall nicht später als am 20. November, damit der Prozeß der Liquidierung beschleunigt werden kann.

8 1ö“

Berliner Börse am 9.

Unveränderte Geschäftsstille Schluß leicht erholt.

8

Auch heute reagierte die Berliner Börse weniger auf günstige Nachrichten aus der Wirtschaft, als vielmehr einzig und allein auf die Tatsache, daß die Zurückhaltung der Privatkundschaft nach wie vor außerordentlich groß ist. Der Kulisse fehlte infolgedessen wieder der Vorläufer für eine Aufwärtsbewegung und es bestand daher erneut Neigung, mit kleinen Abgaben vorzugehen. Die Tendenz war von Beginn an schwächer, und konnte sich auch im Verlauf keineswegs bessern. Jedoch gingen die Rückgänge in der Mehrzahl der Papiere über ein Prozent nicht hinaus. Gegen Schluß des Verkehrs zeigte sich auf den meisten Marktgebieten eine kleine Erholung.

Montanpapiere lagen zumeist 4 vH schwächer, nur in Phönix (minus 1) und in Rheinstahl (minus 1 ¼) war das heraus⸗ kommende Material etwas größer. Bei nur geringem Angebot büßten Ilse 4 ½ vH ein. Sonst war das Geschäft in Braunkohken sowie in Kali sehr gering. Bei J. G. Farben (minus 1) erwartet man für die nächsten Tage einen Quartalsbericht. Im übrigen lagen Chemische Werte um 1 vH schwächer. Am Elektromarkt ver⸗ loren Siemens 1 ½ vH und verloren Schlesische Gas 2 vH, Dessauer Gas 1 ¼ vH. Am Markt der Maschinen war Berlin⸗Karlsruher Industrie (minus 2) und Berliner Maschinen (minus 1 4) ebenso wie Muag (minus 1 ¼ vH) angeboten. Sonst lagen noch Feld⸗ mühle schwach (minus 2).

Am Kassamarkt überwog ebenfalls eine schwächere Tendenz, u. a. waren Großbankaktien bis zu 1 vH niedriger. Unter Renten⸗ werten, die zumeist uneinheitliche Tendenz zeigten, waren Schuld⸗ bücher (plus ¼) und Dollarbonds (plus 1) gefragt. Tagegeld blieb mit 3 % und 4 % unverändert. Am internationalen Devisenmarkt lag das englische Pfund schwach und stellte sich in Berlin auf 12,42, während der Dollar mit 2,491 gut behauptet lag. (Am Vortage 12,45 % bzw. 2.

Ein orm. Aktive Mitwirkung an der Wirtschaftsbelebung durch Neuanschaffung und Lagerauffüllung

erforderlich.

Der Präsident des Deutschen Industrie⸗ und Handelstags, Dr. v. Renteln, erläßt folgenden Aufruf an Industrie und Großhandel: 1

„Die Reichsregierung hat in ihrem unermüdlichen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit der Wirtschaft selbst eine Waffe in die Hand gegeben, indem sie ihr wesentliche Steuererleichterungen gewährt. Es handelt sich um Steuerfreiheit für Ersatzgegenstände des Anlagevermögens ohne Rücksicht auf die Nutzungsdauer auf Grund des Gesetzes über Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen vom 1. 6. 1933, um die Abschreibungsfreiheit bei jeglichen An⸗ lagegegenständen, deren gewöhnliche Nutzungsdauer fünf Jahre nicht übersteigt auf Grund des neuen Einkommensteuergesetzes und um die Neuregelung der Umsatzsteuer im Binnengroßhandel auf Grund des neuen Umsatzsteuergesetzes. Wer Anlagegegen⸗ stände, deren gewöhnliche Nutzungsdauer fünf Jahre nicht über⸗ steigt, bis zum Ablauf des Jahres 1934 anschafft, kann die An⸗ schaffungskosten vom Gewinn des Jahres 1934 voll abschreiben. Auch die Anschaffungskosten für andere als kurzlebige Anlage⸗ gegenstände können vom Gewinn voll abgeschrieben werden, so⸗ weit sie unter das Gesetz über Steuerfreiheit bei Ersatzbeschaf⸗ fungen fallen. Die an sich zum Jahresende ablaufende Frist für die Lieferung dieser Gegenstände wird bis zum 1. 4. 1935 ver⸗ längert, läuft dann aber endgültig ab. Der Auftrag muß so schnell wie möglich erteilt werden, damit die Lieferung noch so rechtzeitig erfolgen kann, daß die Steuervergünstigung noch in Anspruch genommen werden darf. Die Umsatzsteuer im Binnen⸗ großhandel beträgt ab 1. Januar 1935 einheitlich vH. Die bisherige Benachteiligung des lagerhaltenden Großhandels fällt also weg, die steuerlichen Hemmungen, die sich der Lagerhaltung und Lagerauffüllung im Großhandel entgegenstellen, sind be⸗ seitigt. Der Großhandel kann wiederum seine Funktion als Lagerhalter der Industrie ohne steuerliche Hindernisse erfüllen. Ich bin der Zuversicht, daß er die für den Fall der Neuregelung der Umsatzsteuer in Aussicht gestellten Aufträge nunmehr er⸗ teilen wird. Die nationalsozialistische Steuerreform will, wie Staatssekretär Pg. Reinhardt dies wiederholt und überzeugend erklärt hat, nicht einzelnen Gruppen von Steuerpflichtigen Ver⸗ günstigungen schaffen, ihr einziges Ziel ist. es vielmehr, dem Wohle der Volksgesamtheit zu dienen. Pflicht der durch die neuen Vorschriften Entlasteten ist es daher, ihr Verhalten so einzu⸗ richten, daß die Gedanken des Gesetzgebers sofort und in möglichst weitem Umfange Wirklichkeit werden.“ 8

Devisenbewirtschaftung.

Zahlungsverkehr mit Belgien.

Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat nachstehenden Runderlaß Nr. 142/34 D. St. herausgegeben: Der Runderlaß Nr. 103/34 wird wie folgt geändert: I. In Abschnitt III Ziffer 3 wird der letzte Satz gestrichen. Danach sind zur Bezahlung belgischer Waren, die der Devisen⸗ bewirtschaftung unterliegen oder deren Einfuhr verboten ist, unter den Voraussetzungen des Runderlasses Nr. 103/34 Genehmi⸗ ungen zur Einzahlung auf das Sonderkonto der Belgischen kationalbank bei der Reichsbank auch dann zu erteilen, wenn für die Zahlung bereits eine Genehmigung zur Zahlung in Devisen erteilt worden ist, da diese Genehmigungen durch die Be⸗ kanntmachung vom 19. September 1934 außer Kraft gesetzt worden sind. k

An Stelle des Absatzes 3 im Abschnitt VI (Uebergangs⸗ bestimmungen) treten die nachfolgenden Bestimmungen: Genehmigungen zur Einzahlung auf das neue Sonderkonto der Belgischen Nationalbank sind auch für vor dem 10. Sep⸗ tember 1934 in das Gebiet des Deutschen Reiches eingeführte Waren unter den folgenden Voraussetzungen zu erteilen: a) Für belgische oder luxemburgische Waren im Sinne von Abschnitt I des Runderlasses Nr. 103/34, die nicht be⸗

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 263 vom 9. November 1934.

S. 3

November.

wirtschaftet sind oder einem Einfuhrverbot unterliegen, so⸗ fern die Genehmigung zur Einzahlung auf das alte Sonder⸗ konto der Belgischen Nationalbank bei der Reichsbank nach den bisherigen Bestimmungen meiner Runderlasse Nr. 50/34 und Nr. 69/34 hätte erteilt werden können; für bewirtschaftete oder einfuhrverbotene Waren, die als belgische oder luxemburgische Waren im Sinne des Ab⸗ schnitts I des Runderlassen Nr. 103/34 anzusehen und von einer belgischen oder geliefert worden sind. 8

c) Für Waren nicht belgischen oder nicht luxemburgischen Ursprungs, die von belgischen oder von ““ Firmen geliefert worden sind, sofern die Genehmigung zur Einzahlung auf das alte Sonderkonto der Belgischen

luxemburgischen Firma

Nationalbank bei der Reichsbank nach den bisherigen Be⸗ stimmungen meiner Runderlasse Nr. 50/34 und Nr. 69/34 häütte erteilt werden können. Für die Frage, wann die Einfuhr erfolgt ist, ist der Zeit⸗ punkt der Verzollung gleichgültig.

III.

Zu 1 und II. In allen vorgenannten Fällen ist nach Rund⸗ erlaß Nr. 115/34 D. St. die Zuständigkeit der Devisenstelle nur dann gegeben, wenn der Kaufpreis vor dem 24. September 1934 fällig geworden ist. Hinsichtlich der nach dem 23. September 1934 eintretenden Fälligkeiten erhalten die Ueberwachungsstellen be⸗ sondere Anweisung, die den Devisenstellen im Abdruck gleich⸗

zeitig zugeht.

im dritten Vierteljahr 1934.

8G 8 111.“

Die Einfuhr hat vom zweiten zum dritten Vierteljahr 1934 insgesamt um etwas mehr als 8 vH. abgenommen. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen über den Außenhandel mit den ein⸗ zelnen Ländern entfällt dieser Rückgang ausschließlich auf die außereuropäischen Erdteile. Die Einfuhr aus Uebersee war im ganzen um fast 30 vH. geringer als im Vorvierteljahr, dagegen ist die Einfuhr aus Europa in der gleichen Zeit um fast 11 vH. gestiegen. Diese Abweichungen sind allerdings teilweise durch die Saisontendenz bedingt. Der Anteil der überseeischen Länder an der Gesamteinfuhr pflegt im dritten Vierteljahr regelmäßig zu sinken. Ein Vergleich mit dem gleichen Vorjahrszeitraum er⸗ gibt jedoch ein ähnliches Bild.

Gegenüber dem dritten Vierteljahr 1933 hat die Einfuhr aus europäischen Ländern um mehr als 13 vH. zugenommen, während die Einfuhr aus Uebersee um fast 14 vH. gesunken ist. Der Anteil der außereuropäischen Länder an der deutschen Ge⸗ amteinfuhr, der im Zusammenhang mit der Erhöhung des deut⸗ süen Rohstoffbezuges zu Beginn dieses Jahres stark angestiegen war, weist in den Monaten Juli bis September einen Tiefstand auf, wie er in den Jahren seit 1925 noch nicht fesigestellt wor⸗ den ist.

Im einzelnen waren an dem Rückgang der Einfuhr aus Uebersee gegenüber dem gleichen Vorjahrszeitraum vorwiegend diejenigen Länder beteiligt, die in der Hauptsache Textilrohstoffe nach Deutschland liefern. So ist der scharfe Rückgang der Einfuhr aus dem Australischen Bund (— 62 vH.), Uruguay (—66 vH.), Argentinien (— 27 vH.) und Britisch⸗Südafrika (s—27 vH.) aus⸗ schlaggebend durch die Verminderung der Wolllieferungen be⸗ dingt, während die Schrumpfung der Einfuhr aus den Ver⸗ einigten Staaten (— 28 vH.) und Britisch⸗Indien (—25 vH.) in der Hauptsache dem verminderten Bezug von Baumwolle und anderén Textilien zuzuschreiben ist. Diesen Einfuhrrückgängen stehen bei einigen anderen Ländern allerdings auch Einfuhrsteige⸗ rungen gegenüber. In erster Linie gilt dies für Niederländisch⸗ Indien, das in erhöhtem Umfang Tabak, Oelfrüchte und Kaut⸗ schuk nach Deutschland ausführen konnte, ferner aber auch für die Türkei, Japan und Persien.

Auch aus einzelnen europäischen Ländern hat die Einfuhr gegenüber dem dritten Vierteljahr 1933 abgenommen. Verhältnis⸗ mäßig stark war der Rückgang bei Frankreich und Großbritannien. Bei beiden Ländern entfällt er jedoch vorwiegend auf Rohstoffe überseeischen Ursprungs, die in diesen Ländern bearbeitet wurden. Kleinere Einfuhrverminderungen sind außerdem auch in der Ein⸗ fuhr aus Polen und den Randstaaten eingetreten. Die übrigen europäischen Länder konnten demgegenüber ihren Absatz in Deutschland fast durchweg steigern. In erster Linie gilt dies für Ungarn, dessen Lieferungen mehr als doppelt so hoch waren als im dritten Vierteljahr des Vorjahrs. An dieser Steigerung waren zum Teil auch solche Waren beteiligt, die bisher fast ausschließlich aus überseeischen Ländern bezogen wurden, insbesondere Wolle. Die Einfuhr von Wolle aus Ungarn betrug in den Monaten Juli bis September 1934 2120 t gegenüber 280 t in den gleichen Monaten von 1933. Der Anteil Ungarns an der deutschen Woll⸗ versorgung belief sich damit auf ein Zehntel gegenüber noch nicht 1 vH im Vorjahr. Eine beträchtliche Steigerung ist ferner aber auch in der Einfuhr aus den Niederlanden (+ 36 vH), der Tschecho⸗ slowakei (+† 74 vH), dem Saargebiet (+ 42 vH), der Schweiz ( 54 vH) und Schweden (+ 46 vH) zu verzeichnen. An der Steigerung der Einfuhr aus den Niederlanden sind Lebensmittel und Rohstoffe mit etwa gleichen Anteilen beteiligt. Die Erhöhung der Einfuhr aus der Tschechoslowakei verteilt sich auf Rohstoffe und Halb⸗ bzw. Fertigwaren. Die Schweiz und das Saargebiet haben Halb⸗ und Fertigwaren in höherem Umfang in Deutschland absetzen können. Bei den höheren Lieferungen Schwedens handelt bifla⸗ zum größten Teil um Rohstoffe, und zwar in erster Linie

isenerze.

Die Ausfuhr war insgesamt im dritten Vierteljahr etwas höher als im zweiten Vierteljahr dieses Jahres. Gegenüber dem dritten Vierteljahr 1933 hat sie jedoch um fast ein Fünftel abge⸗ nommen. An diesem Rückgang war Europa (— 19 vH) insgesamt etwas stärker beteiligt als die überseeischen Absatzgebiete (— 17 vH). Innerhalb der beiden Ländergruppen war die Ausfuhrentwicklung jedoch sehr verschieden. Der Rückgang des Europaabsatzes ergibt sich zu einem erheblichen Teil aus der Schrumpfung des Rußland⸗ geschäfts. Bei Ausschaltung Rußlands beträgt die Verminderung etwa 14 vH. Sie ist vorwiegend auf die ungünstige Entwicklung des Absatzes nach den westeuropäischen Ländern zurückzuführen. So hat die Ausfuhr nach Frankreich um fast 36 vH, nach dem Saargebiet um 28 vH, nach den Niederlanden um 26 vH, nach der Schweiz um fast 19 vH und nach Belgien⸗Luxemburg um 17 vH abgenommen. Etwas geringer waren die Verminderungen im Absatz nach Großbritannien, Dänemark und der Tschechoslowakei. Steigerungen sind demgegenüber, abgesehen von Italien und Schweden, nur bei den weniger wichtigen Absatzländern zu ver⸗ zeichnen, so z. B. Spanien, Rumänien, Irland und Griechenland. Der Rückgang des Ueberseeabsatzes ist zum ausschlaggebenden Teil der Schrumpfung der Ausfuhr nach den amerikanischen Ländern zuzuschreiben. Insgesamt war diese um fast ein Drittel geringer als im Vorjahr. Der Export nach den Vereinigten Staaten betrug nur die Hälfte, nach Argentinien und Kanada etwas mehr als zwei Drittel seines Vorjahrsumfangs. Gehalten war lediglich der Absatz nach Brasilien, Chile und einigen anderen weniger bedeutenden Absatzländern. Im Verkehr mit Afrika und Australien lagen die Verminderungen weit unter dem Durchschnitt, die Ausfuhr nach den asiatischen Ländern konnte im ganzen sogar etwas zunehmen. Das letztere gilt insbesondere für den Absat nach Japan, Palästina und der Türkei. Die Entwicklung der Handelsbilanz im Verkehr mit den einzelnen Erdteilen wird durch die folgenden Zahlen gekennzeichnet:

Einfuhrüberschuß (—) bzw. Ausfuhrüberschuß (+†)

(iin Millionen RM)

3. Vj. 1933 2. Vj. 1934 Insgesamt. 6

Europa ... . Europa ohne Rußland

nebersee. .. Afrika. Asien I111 Australien

+ 374,8

+ 365,2

187,9 32,1

Großbritannien

I“ 2

Der im Verkehr mit Europa vorhandene Ausfuhrüberschuß zeigt hiernach anhaltend sinkende Tendenz. Der Passivsaldo im Außenhandel mit Uebersee, der in der ersten Hälfte dieses Jahres stark angestiegen war, ist im dritten Vierteljahr wieder beträcht⸗ lich gesunken. Allerdings war er nur wenig geringer als im dritten Vierteljahr 1933. Der Rückgang der Aktivität im Waren⸗ austausch ergibt sich, von Rußland abgesehen, in erster Linie aus dem Verkehr mit den Niederlandene Der Ausfuhrüberschuß ist in diesem Fall von 94 Mill. RM im dritten Vierteljahr 1933 auf 32 Mill. RM in den Monaten Juli bis September dieses Jahres gesunken. Einschließlich des Außenhandels mit den niederlän⸗ dischen Kolonien beträgt er sogar nur noch 3 Mill. RM. Der Außenhandel mit Frankreich (ohne Saargebiet) ergab im dritten Vierteljahr 1934 noch einen Ausfuhrüberschuß von 20 Mill. RM. Die Handelsbilanz mit dem gesamten französischen Wirtschafts⸗ gebiet, d. h. einschließlich des Saargebiets und der französischen Kolonien, schließt jedoch bereits mit einem Passivsaldo ab. Im Verkehr mit Großbritannien ist dagegen die Aktivität etwas ge⸗ tiegen; im Außenhandel mit dem britischen Imperium ergibt ich sogar erstmals seit 1931 ein kleiner Ausfuhrüberschuß. Der Warenaustausch mit den Vereinigten Staaten von Amerika schließt mit einem höheren Einfuhrüberschuß ab als im dritten Vierteljahr 1933.

Der deutsche Außenhandel im 3. Vierteljahr 1134.

Reiner Warenverkehr des Spezialhanvels mit den 8 wichtigsten Ländern.

Werte in Millionen Reichsmark. 1 88 Länder Insgesamtmt Europa

Saargebietkt. Belgien⸗Luxemburg Bulgarien Dänemark . Danzig. Polen .„ 0 Estland. Finnland . Frankreich. Griechenland.

Einfuhr

1057,5 1005,4

8 8R

90 = do d0 do0 d0 , .2

80 8.—.—.90. 85.90

—+

80 d- . = —0 do C0 do 0

8. 90 52

—₰

8

—₰+

Irischer Freistaat Italien m. A.⸗B. Jugoslawien Lettland Litauen. Niederlande Norwegen . Oesterreich. Portugal . Rumänien . Schweden . Schweiz Spanien m. A.⸗B. Tschechoslowakei Ungarn.

udSSR (Rußland)

Ueberse’r

Afrikaa Aegypten Britisch Ostafrika Britisch Südafrika Britisch Westafrika Belgisch Kongo Asien 9 9 9 89 05 Britisch Indien Chinnͤa Japan. Niederländisch Indien Türkei. 89 89 8 868 9 Amerikda

Vereinigte Staaten von Amerika Canadaa . ....

Argentinien sünb 186. 16*

Guatemala. Mexiko . . . ..... Uruguay. .

Australien und Polynesien. Australischer Bund Eismeer und nicht ermittelte Länder

80,90.S,8. 20S bo

85—— S.—.2.9 S. 90

—₰+

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7

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9 0 6 09 0 60ö89 „v 0ο P0 0 6 6(0 0 0 0 2 0οοο 0

9 68686 ; 5 0 0ο 0 0 090 089606 85 0 8560 6 8 5 5 ö9 9 88ö95 ℛ˙%ο% 0 5 9 9 05 60 5 5

9 565 6ö59 6669116

Der Wert von Goldmarkversicherungen mit Dollar⸗ klausel.

Eine Entscheidung des Kölner Oberlandes⸗ 1 gerichts.

Der dritte Senat des Oberlandesgerichts Köln hat soeben in der Frage des Wertes der mit Dollarklausel abgeschlossenen Goldmarkversicherungen eine Entscheidung gefällt. Danach steht dem Versicherten bei Fälligkeit nur der Reichsmarkbetrag zu, der dem Dollarkurs am Fälligkeitstage entspricht. Die Begründung weist 85 hin, daß eüchen einer derartigen Goldmarkklausel und einer effektiven Währungsklausel kein ”22 Unterschied bestehe. Man könne aus der Verbindung von Goldmark mit Dollar in solchen Verträgen nicht den Schluß ziehen, daß die Ver⸗ tragspartner sich auf den damaligen Goldwert des Dollars fest⸗ legen wollten. Nur wenn im Vertrage ein bestimmtes Verhältnis zwischen fremder Währung und Gold festgelegt sei, werde man eine derartige Absicht voraussetzen können

3. Betrag der umlaufenden Noten ..

Ausfuhr

Wochenübersicht der Neichsbank vom 7. November 1934

(in Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwoche)

Aktiva. RM

1 Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnltet

und zwar:

Goldkassenbestand .. . . Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗ **“ 29 891 090

2. Bestand an deckungsfähigen Devisen... Reichsschatzwechsen h sonstigen Wechseln und Schecks

deutschen Scheidemünzen..

Noten anderer Banken.

77 829 000 (s— 4735 000)

RM’ 56 938 000

4 231 000 276 000) 2 390 000 (— 1 040 000) 3 604 981 000 (— 120 905 000) 243 163 000 22 858 000) 9 917 000 (+ 4 726 000) 2 76 653 000 (— 14 159 000)

434 434 000 (— 83 000) 316 087 000 8. 123 000) 675 245 000 (+ 10 662 000)

8 58 150 000 000

(unverändert) 67 262 000

(unverändert)

40 254 000 (unverändert) 365 281 000 (unverändert) 3 651 142 000 (— 171 788 000) 927 495 000 (+ 71 500 000) 243 496 000 (— 1 989 000)

Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. November 1934 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 136,1 Mill. auf 4434,5 Mill. RM vermindert. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks um 120,9 Mill. auf 3605,0 Mill. AM, an Lombard⸗ forderungen um 14,2 Mill. auf 76,7 Mill. RM, an Reichsschatz⸗ wechseln um 1,0 Mill. auf 2,4 Mill. RM und an deckungsfähigen Wertpapieren um 0,1 Mill. auf 434,4 Mill. RM abgenommen, v die Bestände an sonstigen Wertpapieren um 0,1 Mill. auf 316,1 Mill. RM zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 177,3 Mill. RM aus dem Verkehr zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 171,8 Mill. auf 365,1 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 5,5 Mill. auf 279,6 Mill. RM vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 28,1 Mill. auf 1424,6 Mill. RM ab. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbank⸗ scheinen haben sich auf 129,3 Mill. RM, diejenigen an Scheide⸗ münzen unter Berücksichtigung von 9,3 Mill. R neu ausge⸗ prägter und 14,6 Mill. RM wieder eingezogener auf 243,2 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 927,5 Mill. RM eine sinnahme um 71,5 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungs⸗ ähigen Devisen 72 im Zusammenhang mit der in Artikel 4 des deutsch⸗englischen Abkommens vorgesehenen Bereitstellung von 400 000 Pfund Sterling zur Begleichung alter Warenschulden um 4,5 Mill. auf 82,1 Mill. RM vermindert. In Anbetracht der bereits übermäßig geschwächten Gold⸗ und Devisenbestände der Reichsbank bedeutet diese erneute Schmälerung ein schweres Opfer, das nur in Erwartung eines Rückflusses der jetzt aufgewendeten Summe auf Grund einer Steigerung des deutsch⸗englischen Warenverkehrs ver⸗ antwortet werden kann. Im einzelnen haben die Goldbestände um 4 ¾% Mill. auf 77,8 Mill. RM abgenommen und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um ¾¼ Mill. auf 4 ¼ Mill. RM zu⸗ genommen.

Lombardforderungen.

(darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ wechsel RM 12 000)

deckungsfähigen Wertpapieren...

sonstigen Wertpapieren... sonstigen Aktiven.

iva. Grundkapital. Pesse 88 Reservefonds:

a) gesetzlicher Reservefonds

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung

0) sonstige Mäcklagen. . ...

4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten EN 5

Die Exportausgleichskasse der Automobilinduftrie.

Wie bereits gemeldet, wurde vor einiger Zeit von der deut⸗

2 Automobilindustrie eine „Ausgleichskasse zur Förderung des xports“ gegründet, die vom Reichsverband der Automobilindu⸗ strie e. V.“, Berlin, verwaltet wird. Alle Werke der deutschen Automobilindustrie haben sich verpflichtet, einen Anteil vom Erlös ihres Inlandsabsatzes an Personen⸗ und Lastkraftwagen für die Zwecke der Ausfuhrförderung bereitzustellen. Dies wurde ihnen durch die bereitwillige Mitwirkung des Automobilhandels, dessen Fachvertretung in eine gestaffelte Rabattkürzung eingewilligt hat, erleichtert. Die Ausgleichskasse tritt bei der Automobilausfuh jeder Art in Tätigkeit. Es sind nicht nur die Ausfuhrgeschäft die die Automobilfabriken direkt tätigen, ausgleichsfähig, sonder auch Ausfuhrgeschäfte, die durch Exporteure getätigt werden. J diesen Fällen erhält nicht der Exporteur, sondern das Werk den ihm zustehenden Ausgleich aus der Kasse. Für die Anfangsze bleiben die Leistungen der Ausgleichskasse lediglich auf die Aus fuhr von Automobilen beschränkt. Angesichts der erheblichen Be⸗ deutung, die der Ausfuhr von Ersatzteilen und somit der aur reichenden Lagerhaltung von Ersatzteilen für die Entwicklung d deutschen Automobilabsatzes im Auslande zukommt, ist man a bestrebt, auch bestimmte Ausschnitte der Ersatzteilausfuhr in das Ausgleichssystem einzubeziehen. Diese Frage ist zur Zeit noch Gegenstand einer eingehenden und sorgfältigen Prüfung. Man ist aber auch bestrebt, manche Zubehör⸗ und materialliefernden Werke an den Arbeiten der Ausgleichskasse mitwirken zu lassen. Die würde sich nämlich insofern rechtfertigen, als auf Grund der neuen Möglichkeiten, die die Ausgleichskasse schafft, mit einer Ausfuhr⸗ steigerung zweifellos zu rechnen ist, wodurch auch einer großen Zahl von Firmen der Vorindustrien erhöhte Umsätze gesichert er

cheinen. Damit der Anreiz zu verstärkter Ausfuhr nicht zu gegen⸗ eitiger Unterbietung deutscher Fabriken auf dem Weltmarkt führt, ist man übereingekommen, den Ausgleich aus der Ausgleichskasse von der Innehaltung bestimmter Mindestausfuhrpreise abhängi zu machen.

Der Saathandel zu den französischen Kreditentziehungen

Der Ausschuß des Schutzvereins für Handel und Gewerbe im Saargebiet e. V. stellt fest, daß die Neuorientierung der fran⸗ zösischen Kreditpolitik gegenüber dem Saargebiet die Lage des E“ Groß⸗ und Einzelhandels mehr und mehr er chwert und ernstlich bedroht. Eine der wichtigsten Pflichten ist es, der Saarwirtsch ft den üblichen Lieferantenkredit nicht zu entziehen, denn es kommt nicht nur darauf an, daß man die Ware anbietet, sondern auch darauf, daß man sie zu erträgliche Bedingungen liefert. Der Ausschuß des Schutzvereins für Han

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