1935 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 1 vom 2. Januar 1935.

Einfuhrhöchst⸗

menge für das

1. Vierteljahr 1935

des Stat. Warenver⸗ zeichnisses

Bezeichnung der Waren

Brillen und andere gefaßte, Augen⸗, dz ae Lupen Ferngläser, terrestrische Operngläser. Sonstiges optisches Glas, geschliffen und gefaßt (Fernrohrobjektive); Stereo⸗ skope; Mitroslage . . .... Photographische Linsen, geschliffen und gefaßt, photographische Objektive und MWMW“ Röhrenverbindungsstücke; Hähne, Ven⸗ tile, Schieber und ähnliche Aus⸗ rüstungsstücke aus schmiedbarem Eisen für Dampfkessel, Dampffässer, Behälter und ähnliche Geräte, für Rohrleitungen: oder andere unedle ö“ Spinn⸗ und Zwirnringe, Breithalter für Webstühle, Lamellen für Ketten⸗ fadenwächter, Webschäfte, Weber⸗ litzen, itzenringe, ⸗blätterzähne, Spulen und ähnliche Ausrüstungs⸗ gegenstände für Spinn⸗, Zwirn⸗, Webhmasch Maschinen für Vorbereitung der Ver⸗ arbeitung und für Spinnerei: von Seide uumb Maschinen für Vorbereitung der Ver⸗ arbeitung von Baumwolle... Baumwollspinn⸗ (Feinspinn⸗) Ma⸗ Se e1“ Maschinen für Vorbereitung der Ver⸗ arbeitung und für Spinnerei von Flachs, Hanf, Werg, Jute, Ramie und andere vorstehend nicht ge⸗ nannten Spinnstoffen.. Maschinen zum Zwirnen, Haspeln, Spulen, Wickeln der Garne und X““ Maschinen zur Vorbereitung der Ge⸗ Zurichte⸗ (Appretur⸗) Maschinen. - Maschinen für Wäscherei und chemische 9

82

899 a/cC

899 d 899 e 899 f

899 g

899 h

902 b

B. Für die Einfuhr aus dem feanZccen Zollgebiet, einer französischen Kolonie, einer französischen Besitzung oder einem französischen Schutzgebiet. Laubhols, 50*

Bekanntmachung.

Die am 29. Dezember 1934 ausgegebene Nummer 137

Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:

Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen, vom 20. Dezember 1934;

Steuersäumnisgesetz (StSäumG.), vom 24. Dezember 1934;

Verordnung über die Zuständigkeit der Reichsbehörden zur Ausführung des Reichsbeamtengesetzes, vom 19. Dezember 1934; Verordnung über die Verkündung von Anordnungen und Festsetzungen des Reichsnährstandes, vom 19. Dezember 1934;

Vierte Verordnung zum Aufbau der Sozialversicherung (Reichsbahn⸗Arbeiterpensionskassen), vom 20. Dezember 1934;

Fünfte Verordnung zum Aufbau der Sozialversicherung, vom 21. Dezember 1934;

Fünfte Verordnung zur Aenderung der Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge, vom 21. Dezember 1934;

Verordnung über Wettbewerb, vom 21. Dezember 1934;

1 Verordnung zur Abwicklung der Entschuldungsverfahren im 2 ilfegebiet (Osthilfeabwicklungsverordnung), vom 21. Dezember 934;

Verordnung über die Aufhebung der Verordnung über Er⸗ leichterungen bei der Einfuhr von Milcherzeugnissen, Eiern, Schweinespeck und Schweineschmalz im dänisch⸗deutschen Grenz⸗ .“ vom 12. April 1934, vom 21. Dezember 1934;

Zehnte Durchführungsverordnung zur Verordnung über die Devisenbewirtschaftung, vom 22. Dezember 1934.

Umfang: 3 Bogen. Verkaufspreis: 0,30 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,08 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 2. Januar 1935.

Reichsverlagsamt. Fabricius.

Bekanntmachung.

e am 29. Dezember 1934 ausgegebene Nummer 62 des Reichsgesetzblatts, Teil II, enthält:

Zweites Gesetz zur Aenderung des Privatnotenbankgesetzes vom 30. August 1924 (Reichsgesetzbl. II S. 246) (Ueberleitungs⸗ gesetz), vom 29. Dezember 1934;

Verordnung über die vorläufige Anwendung eines Ab⸗ kommens zur Aenderung des deutsch⸗ungarischen Handelsvertrags, vom 14. Dezember 1934; 3 Verordnung über die vorläufige Anwendung einer Zusatzver⸗ einbarung zu der Vereinbarung über den deutsch⸗französischen Warenverkehr, vom 21. Dezember 1934; 1t Verordnung über die vorläufige Anwendung einer Zusatzver⸗ einbarung zum deutsch⸗spanischen Handelsabkommen, vom 21. De⸗ zember 1934;

Verordnung über die worläufige Anwendung einer weiteren Zusatzvereinbarung zu dem Abkommen über den deutsch⸗schweize⸗ rischen Verrechnungsverkehr, vom 22. Dezember 1934;

. EEE der dem Internationalen Ueberein⸗ ommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefü Lis

13. Dezember 1934; h v Bekanntmachung über die Verlängerung der Geltungsdauer

des deutsch⸗rumänischen vorläufigen Handelsabkommens und des

Zusatzprotokolls dazu, vom 14. Dezember 1934;

Bekanntmachung über die weitere Verlängerung der Geltungsdauer des deutsch⸗rumänischen vorläufigen Handelsab⸗ kommens und des Zusatzprotokolls dazu, vom 22. Dezember 1934; Bekanntmachung zu dem Uebereinkommen und Statut über

die internationale Rechtsordnung der Eisenbahnen (Ratifikation durch Lettland), vom 17. Dezember 1934; Bekanntmachung zu der in Rom revidierten Berner Ueber⸗ einkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst (An⸗ wendung auf Marokko, spanische Zone, und die spanischen Kolonien), vom 18. Dezember 1934;

Bekanntmachung zu der im Haag revidierten Pariser Ver⸗ bandsübereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums (Beitritt von Japan einschließlich Korea, Formosa und Süd⸗ Sachalin), vom 18. ee; 1934;

Bekanntmachung über die Ratifikation der deutsch⸗italienischen Vereinbarungen über die Einfuhr italienischer Kunstseide, vom 28. Dezember 1934;

v

Die

Bekanntmachung über den Schuttz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf einer Ausstellüung, vom 28. Dezember 1934. Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: 0,10 RM. Postver⸗ sendungsgebühren: 0,044 RM für ein Stück bei Voreinsendung. Berlin NXW 40, den 2. Januar 1935.

Reichsverlagsamt. Fabricius.

Nichtamtliches. 3

Nr. 51 des Reichsministerialblatts vom 29. Dezember 1934 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen.

Inhalt: 1. Allgemeine Verwaltungssachen: Ernennungen von Reichsbeamten. Verlegung der Diensträume des Reichsaus⸗ schusses für Volksgesundheitsdienst. Entscheidungen auf Grund der §§ 2 und 4 des Gesetzes zum Schutze der nationalen Sym⸗ bole. Anerkennung von Schmalfilmerzeugnissen als Sicherheits⸗ filme Berichtigung. Bekanntmachung über Einbanddecken zum Reichsministerialblatt. 2. Steuer⸗ und Zollwesen: Ver⸗ ordnung über die Zurückziehung von Einkommensteuermarken. Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisses zum Zoll⸗ tarif. Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisses zum Zolltarif und des Teils III der Anleitung für die Zollabferti⸗ ung. Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zu⸗ sändigte von Hauptzollämtern im Bezirk des Landesfinanzamts

ünchen. Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zu⸗ ständigkeit von Hauptzollämtern im Bezirk des Landesfinanzamts Schlesien. Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisses zum Zolltarif.

Aus der Verwaltung.

Mitgliedschaft von Soldaten beim Luftschutzbund erwünfcht.

Auf Anfragen verschiedener Dienststellen über den Eintritt

von Wehrmachtsangehörigen in den Reichsluftschutzbund hat der

Reichswehrminister entschieden, daß gegen die Mitgliedschaft von

Wehrmachtsangehörigen (Soldaten, Beamten, Angestellten und Arbeitern) beim Reichsluftschutzbund keine Bedenken bestehen. Es sei 5 erwünscht, wenn möglichst viele Wehrmachtsangehörige dem Reichsluftschutzbund als Mitglieder beitreten. Die Ueber⸗ nahme von Aemtern innerhalb des RLB. sei nur angängig, wenn dienstliche Interessen dadurch nicht beeinträchtigt werden. Ein körperschaftlicher Beitritt ganzer Truppenteile sei unzulässig.

Ein Wegweiser für die deutsche Mutter.

Im Einvernehmen mit dem Amt für Volksgesundheit und dem Amt für Volkswohlfahrt bei der Obersten Leitung der PO. ist ein „Ratgeber für Mütter“ geschaffen worden, auf dessen Be⸗ deutung Reichsminister Dr. Frick in einem Erlaß hinweist. Der Verlag „Mutter und Kind“, Bielefeld, wolle diesen Ratgeber um⸗ sonst an Standesämter und Mütterberatungsstellen liefern. Minister Dr. Frick erklärt, daß dieser „Ratgeber“, an dem maß⸗ gebliche Vertreter der NSDAP. mitgearbeitet haben, seine Auf⸗ gabe, der deutschen Mutter ein Wegweiser für die Pflege ihres Kindes zu sein, gut zu erfüllen scheine. Da eine allgemein und gleichmäßig durchgeführte Belehrung der Mütter im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege erwünscht sei, empfehle er, alle Srandesämter und sonstigen in Betracht kommenden Stellen in geeigneter Form auf diese Druckschrift aufmerksam zu machen. Das Heft könne durch den Verlag unmittelbar oder durch die zustän⸗ digen NSV.⸗Stellen bezogen werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater. Donnerstag, den 3. Januar.

Staatsoper: Märchenspiele: Dornröschen und Pupp en⸗

Musikalische Leitung: Spieß. Beginn: 14 Uhr. Ariadne auf Naxos. Mustkalische Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Das Glas Beginn: 20 Uhr.

fee.

Wasser. Lustspiel von Scribe.

Die Zukunft des Außenhandels.

Rede des Präsidenten der Hamburger Handelskammer H. V. Hübbe.

In der traditionellen Jahresversammlung Eines Ehrbaren Kaufmannes, die am 31. Dezember in der Hamburger Handels⸗ kammer stattfand, hielt Kammerpräsident H. V. Hüb be eine Ansprache, in der er u. a. ausführte:

Im Außenhandel stehen wir im Beginn einer völligen Neu⸗

ordnung. Die Aufrechterhaltung des weltwirtschaftlichen Verkehrs und damit auch unseres Handels wäre in schwerste Gefahr gekommen, wenn es nicht aus der Not heraus gelungen wäre, neue Wege zu erschließen, die sich zwar noch mühsam zwischen den Trümmern überholten Denkens hindurchzwingen, aber doch wenigstens die notwendigsten zwischenstaatlichen Handelsver⸗ bindungen sicherstellen. Die Gedanken und Anschauungen, die diese neue Entwicklung eingeleitet haben, liegen auch dem „Neuen Plan“ zugrunde. Es war das Bestreben der Reichsregierung, die zwischenstaat⸗ liche Verrechnung durch die am Außenhandel beteiligten Kreise selbst ausführen und für einen Ausgleich selbst sorgen zu lassen. Dieser Grundgedanke ist gesund, insbesondere da mit ihm die Absicht einer bewußten Ausfuhrförderung verbunden ist. Es hat sich gezeigt, daß diese Formen der gegenseitigen Verrechnung, besonders im Verkehr mit den überseeischen Staaten, geeigneter sind als starre Verträge, eben weil sie elastischer sind und die Sorge für den buchmäßigen Ausgleich durch eine möglichst starke Förderung der Ausfuhr in die Hände der privaten Wirtschaft legen. Ferner kann als Gewinn des vergangenen Jahres gebucht werden, daß es auch gelungen ist, die Verrechnungsmethoden mit dem europäischen Ausland zu verbessern. Der Hamburger Kauf⸗ mann wird daher auch im kommenden Jahr größte Energie, Tatkraft und Beweglichkeit beweisen müssen, um sich immer wieder den veränderten Verhältnissen anpassen zu können. Mit Stolz können wir auf den bisher erzielten Erfolg Hamburger Firmen zurückblicken, der bewiesen hat, daß in der Kaufmannschaft Entschlossenheit und praktischer Sinn leben, und daß unsere Vaterstadt noch über weitverzweigte Verbindungen in allen Teilen der Welt verfügt, die sich auch unter den veränderten Verhältnissen als außerordentlich wertvoll für die deutsche Volkswirtschaft herausgestellt haben. Die sich aus der transferlosen Einfuhr von Rohstoffen zwingenderweise ergebende Verknüpfung von Ein⸗ und Ausfuhr wird hinsichtlich der Ausfuhrseite den Erfolg der bisherigen Tätigkeit wahrscheinlich erst im kommenden Jahr in vollem Ausmaße in Erscheinung treten lassen und damit die Leistungsfähigkeit des Hamburger Platzes erneut unter Beweis stellen. Für den Hamburger Einfuhrhandel bedeutet der „Neue Plan“ insofern eine Verbesserung gegenüber der vorher geübten Devisenpraxis, als dem Grundsatz wieder Anerkennung verschafft worden ist, daß keine Verpflichtungen eingegangen werden dürfen und sollen, die nicht eingelöst werden können. In der Wiederherstellung der Kontraktfähigkeit wird von der hamburgi⸗ schen Kaufmannschaft ein unleugbarer Vorteil gesehen. Es war im übrigen auch das Bestreben der Handelskammer, die Grund⸗ gedanken der Neuregelung in Uebereinstimmung mit der Praxis zu bringen, und sie wird auch in Zukunft in dieser Hinsicht nach Kräften bemüht bleiben.

Besondere Aufgaben fallen, im Zusammenhang mit dem sich neugestaltenden Außenhandel, den Banken zu. Die deutschen Banken müssen zielbewußt darauf hinarbeiten, den Ueberseehandel im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten kreditmäßig wieder in zunehmendem Maße unabhängig vom Ausland zu machen. Ferner muß daran gearbeitet werden, daß die gegenwärtigen Formen der Verrechnung so gestaltet werden, daß es auch den mittleren und kleineren Firmen möglich wird, in Zukunft ohne Schwierigkeiten ihre Geschäfte mit dem Ausland fortsetzen zu können.

Präsident Hübbe wies sodaunn auf die überragende Be⸗ deutung des Transithandels hin, der außerordentlich wichtig für die Erfüllung der volkswirtschaftlichen Aufgaben ist, die Hamburg zu bewältigen hat. Die Handelskammer hat bereits Vorschläge ausgearbeitet, die dahin gehen, das Transitgeschäft sinngemäß an den „Neuen Plan“ anzugliedern, und sie hofft, in Zusammen⸗ arbeit mit den maßgebenden Reichsstellen eine Regelung zu finden, die die Aufrechterhaltung dieses für den Hamburger Hafen so wichtigen Wirtschaftszweiges ermöglichen wird. Der Aufgabe der Industrieförderung hat sich die Handelskammer um so mehr gewidmet, als sie zu Beginn dieses Jahres außer der E1“ Landesauftragsstelle auch die ausschließliche Ver⸗ tretung der hamburgischen Industrie übernommen hat, die bis dahin von Gewerbe⸗ und Handelskammer gemeinsam ausgeübt worden war. Maßgebend bei den Bemühungen der Handels⸗ kammer auf dem Gebiet der Industrieförderung ist stets der Ge⸗ hesishagt⸗ gewesen, solche industriellen Unternehmungen heran⸗ zuziehen, deren künftige Bodenständigkeit als gewährleistet er⸗

achtet werden kann.

Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet für die Handelskammer wird auch im kommenden Jahre die Mitarbeit am organisatori⸗ schen Aufbau der Wirtschaft bleiben. Für den Hamburger Platz wird es von Wichtigkeit sein, daß im Rahmen der fachlichen Organisation der Außenhandel und insbesondere der Uebe handel geschlossen Aufnahme finden werden. Im Zuge de einheitlichung des Industrie⸗ und Handelskammerwess die Zusammensetzung der Handelskammer den vom der regierung erlassenen Richtlinien im Laufe des kommenden Ja. angepaßt und damit die infolge der veränderten Verhältnisse no⸗ wendig gewordene Umbildung endgültig vollzogen werden. Dar⸗ über hinaus besteht die Absicht, auch der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmannes wieder einen neuan ihrer Tradition ent⸗ sprechenden Inhalt zu verleihen; denn es ist das Bestreben, diese alt⸗ehrwürdige Einrichtung am Leben zu erhalten und ihr wieder einen praktischen Wert zu verleihen.

Der Redner machte zum Schluß von zwei personellen Ver⸗ änderungen in der Handelskammer Mitteilung. Max Obous⸗ sier ist im Zusammenhang mit seinem Austritt aus dem Vor⸗ stand der Hamburg-⸗Amerika Linie auch aus der Handelskammer ausgeschieden. Im Laufe des Jahres ist ferner der Syndikus der Handelskammer, Dr. Dücker, aus der Geschäftsführung der Kammer ausgeschieden.

Präsident Hübbe schloß seine Ansprache mit den Worten: Wir nehmen aus dem Rückblick die Erkenntnis mit in das neue Jahr, daß die geleistete Arbeit nicht un ert ist. Wir können feststellen, daß die Liquidierung der Weltwirtschaftskrise in deutlich erkennbaren Ansätzen ihren Anfang genommen hat, und wir wollen daher mit Mut und Zuversicht der Zukunft ent⸗ gegensehen. Hamburg wird für die deutsche Volkswirtschaft, genau so wie in der Vergangenheit 9 auch in der Zukunft, in erster Linie die Aufgabe zu erfüllen haben: Deutschland mit den fernen Ländern in Uebersee zu verbinden. Der deutsche Außen⸗ andel wird einer neuen Zukunft entgegengehen; denn mit der Besinnung des deutschen Volkes auf seine eigene Kraft und mit seiner politischen Erstarkung wird dann auch der deutsche Handel ausgehend von einer Wiedergeburt der Binnenwirtschaft die Kraft finden, seine alte Geltung im Ausland wiederzu⸗ erlangen. In diesem Bewußtsein und mit dem Blick hinaus in die Welt gerichtet begrüßen wir das Jahr 1935.

Berliner Börse am 2. Januar. Aktien und Renten fest und lebhaft. Die Berliner Börse eröffnete zum Beginn des neuen Jahre. in recht fester Haltung bei durchschnittlichen Kenesheheh von

etwa 1 bis 2 %. Die glatte Ueberwindung des Jahresultimo, verschiedene Meldungen aus der Wirtschaft veranlaßten nicht nur die Kulisse, sondern auch die Privatkundschaft der Banken zu Neuengagements. Daneben wurde auch dem Rentenmarkt esteigerte Aufmerksamkeit . Die 818 Grundstimmung Hielt im Verlauf ununterbrochen an und führte meistenteils zu neuen Kurssteigerungen. Nur vereinzelt schritt die Kulisse im Verlauf zu Glattstellungen. Die feste Grundstimmung blieb in⸗ dessen bis zum Schluß des Verkehrs erhalten.

Namentlich Montan⸗ und Elektropapiere standen im Vorder⸗ grund des Interesses. Unter Montanpapieren gewannen Buderus 3 %, Harpener 1 ½ %, Phönix, Mannesmann und Hoesch je 1 %. Braunkohle und Kalipapiexe waren sehr vernachlässigt, eine Ausnahme machte nur Grube Leopold (plus 3 4¼à). Beachtun fand, daß im Verlauf F. G. Farben an der allgemeinen Auf⸗ wärtsbewegung nicht teilnahmen, sondern sogar 1 % einbüßten. Am Elektromarkt erschienen die ausländischen Chade mit dem Minus⸗Minus⸗Zeichen und verloren 6 Mark, dagegen wurde Siemens, Lahmeyer, ferner Gesfürel und Licht und Kraft je 1 ½% % höher bewertet. Unter Spezialpapieren waren Bemberg (plus 2 ¼), ferner Conti⸗Gummi (plus 7) und Akkumulatoren (plus 4 ½¼) stärker gefragt.

Am Kassamarkt waren besonders Großbankaktien bevorzugt und wurden bis zu 1 ¼½ % höher bewertet. Der Rentenmarkt stand im Zeichen zunehmenden Geschäfts. Besonders lebhaft waren Pfandbriefe, Kommunalanleihen und Stadtanleihen gehandelt (bis 2 %), aber auch umgestellte Dollarobligationen zeigten größere Umsätze (plus 1), desgleichen variable Industrieobligationen. Die Altbesitzanleihe gewann 1 %. Tagesgeld war zu 4 bis 4 ¾¼ %, vereinzelt darunter, gehandelt. Die Rückflüsse zum offenen Geld⸗ markt haben schneller eingesetzt, als man erwartet hat. Am inter⸗ nationalen Devisenmarkt lag der Dollar erneut schwächer und wurde in Berlin auf 2,483 (2,485) festgesetzt, während sich das englische Pfund auf 12,26 ½ (12,26) RM stellte

Reichs⸗ 2. Januar 1935.

Sparkassen des Deutschen Neichs.

Monat November 1934.

Depositen⸗, Giro⸗ und Kontokorrent⸗ einlagen

Anzahl der Sparkassen

Spareinlagen

davon

Hise Auf⸗ gut⸗ wertungs⸗ schriften gutschriften ²) zahlungen)

im Berichtsmonat

Tausend Reichsmark 1““ 11

Last⸗ Stand schriften am Ende

(Aus⸗ des Berichts⸗

monats

Stand Gut⸗ am Ende schriften

des ins⸗ Vor⸗ gesamt

monats

Stand am Ende des

Berichts⸗ monats

d in die daben

Statistik gegen⸗ 8 wärtig ein⸗ be⸗

bezogen 8 4

Vor⸗ monats

2 4 7

Preußen: a) öffentliche Sparkassen b) private Sparkassen ³)

Summe Preußen ³)

Bayern.. Sachsen.. 353

ürttember 64 E 8 130 560 791

Thüringen. 8 91 275 532 Hessen 8 36 36 278 533 Hamburg.. W 4 4 324 298 Mecklenburg 46 98 736 Oldenburg. 3 70 254 Braunschweig 46 069 Bremen. 131 749 6 1116“* 72 850 1 997 6 1 892 72 955 Schaumburg⸗Lippe. 23 744 450 746 23 448

Summe Deutsches Reich 12 244 550 ¹⁴) 443 987 1 9) 2 742 415 933 12 272 604

Oktober 1934.. 12 212 611 ¹*) 508 885 705] 479 074 12 242 422 September 1934 12 161 433 ¹¹) 465 670 34 686 414 211 12 212 892. August. 1934 11 674 219 ¹) 903 880 448 768 418 012, 12 160 087 Fult 1934 480 511 10 967 473 196 11 675 279 ) Juni 1934 455 922 13 813 478 262 11 667 989 1 381 262 ⁷) 1 342 792 Mai 1934 446 671 17 101 429 835 11 687 754 1 336 811 1 1 382 748 Arril 1934 508 875 11 682 457 324 11 669 290 1 303 950 ⁷) 1 336 477 November 1933 408 016 4 54] 342 024] 10 684 117], 1 199 933 ) 1 241 639 November 1932 362 659 11 292 339 467 9 782 771 38 ⁷]) m1 166 051 November 1931 380 724 4432 572 269 9 744 671 ⁷) 1 219 828 November 1930 512 854 535, 431 653 10 271 734 611 ⁷) 1 483 087 November 1929 531 326 198 426 696 8 827 374 1 355 229]²) 1 363 826

885 658 10 624

896 282 162 420

161 871 69 880 36 649 29 166 19 318 20 994 15 208

15 870 14 185 4 552 4 443 2 909 2 830

1 414 055 ⁷) 1 449 116

1 386 444 ⁷) 1 418 054 1 408 743, 1 385 232 1 370 450 ⁷)*) 1 410 439 1 343 235 ⁷) 1 368 881.

7427 437 144 835 7572 222 963 818 1 124 173 660 638 561 415 275 615 279 093 324 783 99 391 70 579 47 779 131 833

860 282 10 528

870 810 159 421

160 071 68 629 35 731 29 223 19 119 20 588 15 403

14 085 13 514

275 087 4 548 279 635 30 590 23 505 20 242 11 919 9 469

6 802 15 795 2 155

2 440

1 696

6 868

7 410 926 ¹⁴) 291 598 2 521 144 571 4 812 1

7 555 497] ¹⁴) 296 410 2 522 LO 196 21 811 8 3 23 417 12 643 9 552 15 7 362 16 280 2 810 2 765 3 406 6 952

³) 1180 8

3) 1 188 341 J%958 765

1 125 867 657 463

10) 2 294

1¹) 2 297 2 304 2 308 2 310 2 316 2 328 2 336 2 429 2 544 2 575 2 595 2 614

2 294 2 302 2 306 2 298 11 667 964 2 310 11 690 329 2 326] 11 670 918 2 326, 11 617 739 2 424 10 618 125 2 535 9 759 579 2 5666 9 936 216 2 580 10 190 533 2 6031 8 722 744

¹) Bei den Sparkassen, die nicht berichtet haben, wurde der Stand des Vormonats eingesetzt. ²) Soweit statistisch nach⸗ gewiesen. ³⁸) Einschließlich der Spar⸗ und Anleihe⸗Kasse in Lübeck. ⁴) Hiervon entfallen auf die Uebernahme von Werksparkassen⸗ einlagen 376 Tausend RM. ⁵) Berichtigte Zahl. ⁶) Bisher sind insgesamt 1 763 543 Tausend RM aufgewertete Spareinlagen als in die RM⸗Rechnung übergeführt nachgewiesen worden. ⁷) Außerdem im sächsischen Gironetz (Girokassen, Zweiganstalten der Girozentrale Sachsen, Stadt⸗ und Girobank Leipzig und Chemnitzer Girobank): November 1934: 277 490, Oktober 1934⸗ 228 995, September 1934: 271 957, August 1934: 272 149, Juli 1934: 272 390, Juni 1934: 269 311, Mai 1934: 275 836, Aprilk 1934: 272 403, November 1933: 254 558, November 1932: 246 862, November 1931: 262 684, November 1930: 339 921, November 1929: 312 040. 8) Abgang: 2 Spar⸗ kassen durch Vereinigung mit anderen Sparkassen. ⁹) Abgang: 1 Sparkasse durch Vereinigung mit einer anderen Sparkasse. ¹0) Wegen der Veränderung der Anzahl der in die Statistik einbezogenen Sparkassen gegenüber dem Vormonat vgl. die Anmerkungen 8) und 5). 1¹1) Wegen der Veränderung der Anzahl der in die Statistik einbezogenen Sparkassen in den Vergleichsmonaten vgl. die früheren Veröffentlichungen. ¹²) Hiervon entfallen auf die Uebernahme von Werksparkasseneinlagen 1041 Tausend RM. 1¹⁸) Hiervon entfallen auf die Uebernahme von Werksparkasseneinlagen 155 Tausend RMN. 1¹¹) Hiervon entfallen auf die Uebernahme von Werksparkasseneinlagen 10 535 Tausend RM. 1¹⁵) Von dem Zugang gegenüber dem Vormonat entfallen 3662 Tausend RM auf die Uebernahme von Werk⸗

sparkasseneinlagen, die zunächst hierunter nachgewiesen wurden.

Berlin, den 28. Dezember 1934. Statistisches Reichsamt.

Schlachwiehpreife an deulschen Märkten in der Woche vom 24. bis 29. Dezember 1934.

Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in RM.

Marktorte:

Frankfurt a. M. Hannover Stuttgart

d10 289⸗ Iö.S.8*

36,0 31,0 26,5

. SOa SSS

Bullen:

10 92

do 92 do IA *” 00,—

33,0 27,5 21,5 14,0

31,0

——

92 8⁸

Färsen: Kälber: 51,5 41,5 31,0

9 æ olcehh 9uSS

92 2

41,0 41,0 37,0 37,0 33,0

50,5 50,5 50,0 48,5 46,5 45,5

̈̃

x EU * S. S. o.h.I

Zahl 1934 der Dezember Märkte 10.— 15. 17.—22. 24.—29.

33,5 27,8 40,9 48,2

34,0 28,3 41,7 48,7

Ochsen, vollfleischige (b).. 15 Kühe, vollfleischige (b).. 15 Kälber, mittlere (b) . 15 Schweine, 100 120 kg (c) 15

Bezeichnung der Schlachtwertklassen si

Berlin, den 29. Dezember 1934.

Die Sparkafseneinlagen im November 1934.

Die Einlagen bei den deutschen Sparkassen haben sich im November 1934 im allgemeinen weiter günstig entwickelt. Die Spareinlagen stiegen um 28,1 Mill. RM auf 12 273 Mil⸗ lionen Reichsmark. Von dem Zuwachs entfallen 22,7 Mill. RM auf den Einzahlungsüberschuß, 2,3 Mill. RM auf Zinsgutschriften, 2,7 Mill. RM auf Aufwertungsgutschriften (Gutschrift von Härte⸗ mitteln) und 0,4 Mill. RM auf die Uebernahme von Werkspar⸗ kasseneinlagen. Der Einzahlungsüberschuß, an dem mit Aus⸗ nahme der Sparkassen in den Provinzen Pommern und Westfalen sowie in den Ländern Sachsen und Schaumburg⸗Lippe alle Länder und Landesteile beteiligt waren, ist der Saldo aus Einzahlungen in Höhe von 438,6 Mill. RM und Auszahlungen im Betrage von 415,9 Mill. RM. Gegenüber dem Vormonat sind die Ein⸗ und Auszahlungen saisonmäßig zurückgegangen, die Einzahlungen ver⸗ ringerten sich um 67,5 Mill. RM und die Auszahlungen um 63,5 Mill. RMN. Im Jahre 1933 haben die Ein⸗ und Aus⸗ zahlungen allerdings weniger stark abgenommen. Dies war aber darauf zurückzuführen, daß die Saisonbewegung des Sparverkehrs damals nur gering war und erst seit kurzer Zeit wieder die normalen Ausschläge aufweist. Die Freigabe von Aufwertungs⸗ spareinlagen bei den preußischen Sparkassen hat auch im Berichts⸗ monat einen nennenswerten Einfluß auf die Entwicklung der Auszahlungen nicht ausgeübt, obwohl in diesem Monat der Kündi⸗ gungstermin der zum 1. August 1934 zur Kündigung freigegebenen Aufwertungsguthaben von mehr als 3000 RM fiel. Die Abnahme der Auszahlungen gegenüber dem Vormonat war bei den preußi⸗ schen Sparkassen verhältnismäßig ebenso groß wie bei den außer⸗ preußischen Sparkassen.

Die Depofiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen der Spar⸗ kassen sind im Berichtsmonat um 35,1 Mill. Reichsmark auf 1449,1 Mill. Reichsmark gestiegen, die Einlagen bei den An⸗ stalten des sächsischen Gironetzes um 1,5 Mill. Reichsmark auf 277,5 Mill. Reichsmark zurückgegangen. Die Zunahme der De⸗ positen⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen bei den Sparkassen hält sich über dem Durchschnitt der Saisonwidrig ist hin⸗ gegen der Rückgang der Einlagen im sächsischen Gironetz, der in der Abnahme der Spareinlagen bei den sächsischen Sparkassen seine Parallele findet. Allerdings ist hierbei noch zu berücksichti⸗ gen, daß die Einlagen im sächsischen Gironetz sich im Oktober be⸗ sonders stark erhöht hatten.

Faßt man die Spareinlagen und die Depositen⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen der Sparkassen (einschl. sächsisches Gironetz) zusammen, so ergibt sich, daß die Gesamteinlagen im November ohne Berücksichtigung der Aufwertungsgutschriften im Spar⸗ verkehr und der Uebernahme von Werksparkasseneinlagen um 58,6 Mill. Reichsmark auf 13 999 Mill. Reichsmark gestiegen sind. Wie aus den Zwischenbilanzen der Girozentralen hervor⸗ geht, haben die Sparkassen rd. 40 % dieses Einlagenzuwachses ihren Liquiditätskonten bei den Girozentralen zugeführt.

Sparkassenarbeit 1934.

Der Deutsche Sparkassen⸗ und Giroverband erläßt zum Jahreswechsel folgenden Aufruf: Getragen vom Pertrauen von mehr als 23 Millionen deutscher Sparer konnten sich die deutschen Sparkassen im abgelaufenen Jahre, dem zweiten Jahre der nationalen Erhebung, erfreulich aufwärts entwickeln. Zu den Ende September 1933 vorhandenen 11,1 Mrd. RM kamen in 1934 rund 770 Mill. RM Spareinlagen hinzu. Die Aufwertungs⸗ gutschriften eingerechnet, beträgt der Spareinlagenbestand Ende 1934 rund 12 ¼ Mrd. RM. Gewaltig sind die Leistungen, die die Sparkassen mit Hilfe der ihnen zur Verfügung stehenden Mitte im abgelaufenen Jahr vollbringen konnten. Allein im Diens der örtlichen Arbeitsbeschaffung stellte die Sparkassen⸗ und Giro⸗ organisation rund 649 Mill. RM Kredite bereit. Außerdem wirkte sie in der Arbeitsschlacht durch die Uebernahme von Schatz⸗ anweisungen und Steuergutscheinen im Umfang von rund 615 Mill. RM mit; in diesem Umfang haben die deutschen Sparkassen und Girozentralen zum Gelingen der zentralen Arbeits⸗ beschaffungsmaßnahmen beigetragen. In erfreulichem Umfange konnte der Liquiditätsstatus entsprechend den gesetzlichen Be⸗ stimmungen verbessert werden: um 457 Mill. RM war in den ersten acht Monaten eine Zunahme der Liquiditätsreserven zu verzeichnen. Der Ablauf des Jahres 1934 bildet für die Spar⸗ kassen insofern einen Entwicklungsabschluß, gls mit dem 1. Januar 1935 das Reichsgesetz über das Kreditwesen in tritt. Eine Reihe neuer Bestimmungen in diesem Gesetz rege den Sparverkehr, die Anlage von Sparkapitalien und den Zinseme lauf. Auch bringt das Gesetz einen bestimmt gearteten Schutz der Bezeichnung „Sparkasse“. Alles in allem genommen zeigt die Erfahrung der verflossenen zwölf Monate, daß die Sparkassen im Vertrauen des deutschen Volkes wurzeln und daß die von dem Führer zu verschiedenen Malen, beispielsweise zum Beginn der Arbeitsschlacht und auf dem Reichsparteitag, an den Sparer ge⸗ richteten Appelle freudigen Widerhall fanden.

Abschlußfeier bei der Kölner Börse.

Mit der Schaffung einer Rheinisch⸗Westfälischen Börse mit Sitz in Düsseldorf ist bekanntlich die Kölner Wertpapierbörse überflüssig geworden. Aus diesem Grunde hat sie am Montag, den 31. Dezember 1934, ihre Pforten geschlossen. In stattlicher Zahl waren die bisherigen Börsenbesucher noch einmal erschienen, Nach Beendigung des Börsenverkehrs hielt der Präsident der Kölner Industrie⸗ und Handelskammer, Kurt Freiherr von Schroeder, in seiner Eigenschaft als Vorfitzender der Kölner Börse eine kurze Ansprache, in der er u. a. ausführte, dem Wunsche des Führers folgend seien die Börsen von Köln, Düssekdorf und Essen in eine einheitliche Börse, „Rheinisch⸗West⸗ fälische Börse“ in Düsseldorf, zusammengelegt worden. Wenn dis Regierung entschieden habe, daß in Anbetracht der großen Auf⸗ gaben, die zur Zeit zu lösen seien, auch das Börsengeschäft an wenigen Stellen zusammengezogen werden müsse, um damit die größtmögliche Kapitalkraft zu erhalten, so bedeute das nicht, daß nicht auch mal wieder die Zeit komme, wo die Dezentrali⸗ sierung von Vorteil sei. Wenn daher die Glocke geläutet habe zum Schluß, so möchte er damit nicht sagen, daß die Totenglocke der Kölner Börse geläutet habe. Die alte Stadt Köln, die nach dem Willen des Führers die Handelsstadt des Westens sein und bleiben solle, habe sicher Aussichten, später wieder ihre eigene Wertpapierbörse zu erhalten.

Abschied von der Dresdener Voörse. Vor Beginn des offiziellen Börsenverkehrs am Montag ver⸗ sammelten sich die Mitglieder der Dresdener Börse zu einer schlich⸗ ten Feier, in welcher der Börsenpräsident Direktor Leopold auf die Entwicklung und Geschichte der Dresdener Börse während ihres Fjährigen Bestehens hinwies und herzlichen Dank allen aussprach, die sich in den vergangenen Jahren um die Dresdener Börse ver⸗ dient gemacht hätten. Der Börsenpräsident brachte den aufrichtigen Willen zum Ausdruck, an der Schaffung der starken mitteldeutschen Börse tatkräftig mitzuwirken. Alle Hoffnung liege nunmehr auf der neuen mitteldeutschen Börse in Leipzig, die auch den Dresdenern Heimatbörse sein werde. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer schloß der Börsenpräsident seine Ansprache. Bankdirektor Heu sch⸗ kel dankte dem Börsenpräsidenten für seine unermüdliche Arbeit, die er der Dresdener Börse jederzeit gewidmet habe urd gab bekannt, daß dem Börsenpräsidenten Leopold eine EAladenk urkunde überreicht werde.