1935 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

und S

Nichtamtliches.

Monatsausweis b

über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Preußen

im Monat November des Rechnungsjahres 1934. (Beträge in Millionen RM.)

A. Ordentlicher Haushalt.

.Zu Beginn des Rechnungsjahres 1934 waren zur Deckung restlicher Verpflichtungen aus dem Vorjahr 1933 zurückgestellten Restbeträge verfügbar u.“

.Die Fehlbeträge am Schluß des Rechnungsjahres 1932 von zus. 420,7 sind inzwischen gedeckt worden.

Ist⸗Einnahme oder Ist⸗Ausgabe zu⸗

sammen

April / Oktober im November

Darunter Rechnungssoll der Vorjahrsreste

I. Einnahmen. 1 368,4

Ueberweisungen an Gemeinden, (Ge⸗ meindeverbände) usw.

verbleiben..

2, Ueberschüsse der Be⸗ 1““

Davon ab: Zuschüsse an Betriebe

verbleiben..

96,6

.Sonstige Einnahmen: ] Sust . b) Soz. Maßnahmen

u. Gesundheitswesen c) Verkehrswesen.. d) Wissenschaft, Kunst

und Volksbildung

(einschl. Theater). e) Uebrige Landesver⸗

waltung

Einnahmen insgesamt

(abzüglich der Steuerüber⸗ weisungen an Gemeinden usw. und der Zuschüsse an Betriebe!

II. Ausgaben.

. Justizverwaltung.. Verwaltung d. Innern (ohne Ziffer 3).. Sozial. Maßnahmen u. Gesundheitswesen . Wissenschaft, Kunst u. Volksbildung (einschl. Theatert) .. Verkehrswesen.. . Wohnungswesen.. Schuldendienst... Versorgungsgebühr⸗

isse (Ruhegehälter ““ Sonstige Ausgaben

Ausgaben insgesamt Mithin: Mehrausgabe. Mehreinnahme 69,8

B. Außerordentlicher Haushalt.

Zur Deckung des Fehlbetrags am Schluß des Rechnungsjahres 1933 sind erforderlich 458,7

154,5 22,4 10,2

4,9 S8

170,9 27,4 1090,6 168,2

66,3

277,6 1851,0

111,4 129,3

1020,8

Ist⸗Einnahme oder Ist⸗Ausgabe

April / im

Oktober November zusammen

I. Einnahmen.. 33,3

II. Ausgaben. 1. Landeskultur⸗ und landw. Sied⸗ 2. Verkehrswesen .. 3. Sonstige Ausgaben der Hoheits⸗ veraitungen 4. Zuschüsse für Betriebe... Darunter Domänen u. Forsten)

Ausgabe insgesamt

Mithin: Mehrausgabe... Mehreinnahme..

Abschluß. . 4 shalt. A. Ordentlicher Hausha 2426

estand aus dem Rechnungsjahr 1933.ü . . Mehreinnahme aus den Monaten April / November 1934 675

= 310,1 B. Außerordentlicher Haushalt. 458,7

Vorschuß aus dem Rechnungsjahr 1933. . Mehrausgabe aus den Monaten April / November 1934 14,9

7735

Stand der schwebenden Schulden Ende November 1934: Schatzanweisuneellnn. . 300,9

Bemerkungen zu A: Bei den Einnahmen ist als Jahres⸗ soll das Haushaltssoll ohne Vorjahrsreste angegeben. Unter den Einnahmen und Ausgaben sind auch die außerplanmäßigen Ein⸗ nahmen und Ausgaben einbegriffen. Die allgemeine Finanz⸗ verwaltung ist unter den Betrieben nachgewiesen, abgesehen von den Steuern, die unter I, 1 und den außerplanmäßigen Einnahmen und Ausgaben, die unter I, 3Ze und II, 9 erscheinen. Die hinter⸗ legten Gelder (keine Staatsgelder) sind unberücksichtigt gelassen.

Bis Ende November 1934 betragen die Reichssteuerüͤberweisungen (Staatsanteil) 431,6 Mill., die preußischen Steuern und Abgaben (Staatsanteil) 395,5. Für die preußische Staatskasse sind also bis süet insgesamt 827,1 Steuern vereinnahmt. Die Betriebe haben einen

eberschuß von 92,3 ergeben. Die Hoheitsverwaltungen erfordern

Im Gegensatz zu der jahreszeitlichen Entwicklung ist der Schiffs⸗ und Warenverkehr in den meisten großen Nordseehäfen des Festlandes im November zurückgegangen. Nur Hamburg konnte infolge seiner großen Bedeutung als Rohstoffeinfuhrhafen für das Deutsche Reich und für Mittel⸗ und Nordeuropa eine weitere erhebliche Verkehrsbelebung aufweisen. Damit gelang es Hamburg, wieder die führende Stellung in der Seeschiffahrt und im Wareneingang einzunehmen. Auch im Warenversand ver⸗ mochte es seine Stellung gegenüber den anderen Nordseehäfen zu verbessern.

Die Seeschiffahrt ging in Bremen um 95 000 t oder 14,1 % durch die Abnahme der Baumwollzufuhren am stärksten zurück, es folgte Rotterdam mit einer Abnahme von 153 000 t oder 9,3 % durch den Ausfall der Erzdampfer und Antwerpen mit einem Rück⸗ gang um 122 000 t oder 8,1 % infolge Verminderung der Ge⸗ treideladungen. Nur Hamburgs Schiffahrt übertraf den Verkehr des Vormonats leicht um 33 000 f oder 2,1 %. Eine ähnliche Ent⸗ wicklung zeigte der Wareneingang. Während in Rotterdam die Zufuhren wichtiger Massengüter, wie Erze, Holz und Mineralöle, die vorwiegend für das Ruhrgebiet bestimmt waren, abnahmen, o daß ein Ausfall von 359 000 t oder 23,0 % eintrat, verminderten ich die Eingänge in Antwerpen um 49 000 t oder 5,3 % infolge des gesunkenen Getreibeverkehrs. In Bremen sanken vor allem die Baumwollankünfte. Der Verlust des gesamten Wareneingangs betrug somit 39 000 t oder 17,1 %. Dagegen stiegen in Hamburg die Rohstoffzufuhren weiter, insbesondere Oelfrüchte, Kohlen, Mineralöle und Erze, so daß eine erhebliche Zunahme um 158 000 t oder 12,9 % zu verzeichnen war. In der letzten Zeit zeigten sich immer mehr die günstigen Auswirkungen der binnenwirtschaft⸗ lichen Belebung auf den hamburgischen Seeverkehr. 839

Größere Warenmengen wurden im November nur über Rotterdam (plus 124 000 t oder 14,4 %) und Hamburg (plus 41 000 t oder 8 %) befördert. Während jedoch die Steigerung in dem Massenguthafen Rotterdam lediglich eine Folge stärkerer Kohlenverladungen war, nahmen an der Erhöhung in Hamburg fast alle wichtigen Warenarten teil. Der Versand Antwerpens blieb dagegen unverändert, und derjenige Bremens (minus 16 000 t) nahm vornehmlich infolge geringerer Kohlen⸗ und Dünge⸗ mittelverschiffungen ab.

In den Monaten Januar bis November 1934 hat Hamburgs Schiffahrt mit einer Höhe von 16,9 Mill. N.⸗R.⸗T. die hälraege Stellung unter den großen festländischen Nordseehäfen behauptet; es folgte Rotterdam mit 16,4 und Antwerpen mit 15,9 Mil⸗ lionen N.⸗R.⸗T. Bremens Schiffahrt kam auf 7,3 Mill. N.⸗R.⸗T. Hamburgs Vorsprung betrug somit gegenüber Rotterdam 488 000 R.⸗Rx. und gegenüber Antwerpen sogar 983 00 N.⸗R.⸗T.

Die Nordseehäfen im November

Hamburg an führender Stelle im Schiffsverkehr und Wareneingang.

Dagegen behielt Rotterdam im Warenverkehr mit 14,8 Mill. t im

Reichseinheitliche Regelung des Einwohner⸗ Meldewesens.

Durch die Volkszählung des Jahres 19383 sind für alle Ge⸗ meinden neue einwandfreie Einwohnerzahlen ermittelt worden. Seit der letzten Volkszählung war die laufende Beobachtung der Bevölkerungsbewegung durch Fortschreibung erfolgt. Es hat sich aber ergeben, daß eine einwandfveie Fortschreibung durch Mängel in den Unterlagen sehr erschwert wird, da namentlich eine sichere Wanderungsbilanz fehlt. Die statistischen Aemter mußten zur Aus⸗ schaltung der vermuteten Fehlerquellen bei den An⸗ und Abmel⸗ dungen mit Berichtigungszuschlägen arbeiten, die zeitweise bis zu 40 % gingen. Ein Vergleich der letzten Einwohnerzahlen mit dem neuen Volkszählungsergebnis hat ergeben, 8 in 30 Großstädten das Volkszählungsergebnis höher war als die fortgeschriebene Ein⸗ wohnerzahl, in 22 Großstädten niedriger. Bei zwei Städten mit rund einer halben Million Einwohner betrugen die Fehler mehr als 20 000 Köpfe. Wie weit die polizeilichen Einwohnerkarteien sich von dem tatsächlichen Einwohnerstand entfernen können, er⸗ gab eine Auszählung der Kartei einer Stadt von mehr als 600 000 Einwohnern, wobei sich eine um 145 000 Köpfe höhere Zahl ergab, als die Einwohnerzahl tatsächlich betrug.

Im Hauptorgan des Deutschen Gemeindetages wird eine reichsgesetzliche Regelung des Meldewesens als notwendig be⸗ zeichnet, um die dem einheitlichen Zweck entsprechenden Hand⸗ habungen überall einheitlich zu regeln. Dabei wird empfohlen, generell für An⸗, Ab⸗ und Ummeldungen von Haushaltungen neben dem Haushaltungsvorstand auch den Hausbesitzer mitver⸗ antwortlich zu machen. Es sei auch zu überlegen, ob nicht der Anschluß an das örtliche Stromnetz und Gasnetz von der Vor⸗ lage der polizeilichen Meldung abhängig gemacht werden könnte. Weiter wäre es wünschenswert, daß es den Arbeitsämtern, Für⸗ sorgeämtern usw. zur unbedingten Pflicht gemacht wird, im Verkehr mit der Bevölkerung stets die Vorlage des polizeilichen Melde⸗ scheines zu verlangen. Auf jeden Fall sei es notwendig, den tat⸗ sächlichen Zwang zur Erfüllung der Meldepflicht zu verstärken. Der einheitlichen Gesetzgebung und Meldepraxis müsse sich eine einheitliche Fortschreibungsmethode anschließen. Vorbereitende Schritte in dieser Richtung seien bereits vom statistischen Reichs⸗ amt unternommen. Durch Ermittlung und Beseitigung der Fehler⸗ quellen müßten di ematischen Zuschläge überflüssig gemacht

Kein Säumniszuschlag bei Steuerbeträgen bis 100 RMr. Schonung böswilliger Steuerzahler ausgeschlossen.

Zum Steuersäumnisgesetz hat der Reichsfinanzminister einen Erlaß an die Finanzämter gerichtet, der wichtige Anweisungen für die Handhabung enthält. Danach ist von der Erhebung des Steuersäumniszuschlags bis auf weiteres abzusehen, wenn der Steuerbetrag, der der Berechnung des Säumniszuschlags zu⸗ grunde zu legen ist, weniger als 100 RM bei derselben Steuerart beträgt. Auch soll vorläufig die Erhebung des Säumniszuschlags nicht erfolgen, wenn zwar der rückständige Steuerbetrag die Hundertmarkgrenze überschreitet, aber entrichtet wird, bevor wegen des Rückstandes gemahnt oder öffentlich erinnert worden ist.

Als vor der Mahnung oder öffentlichen Erinnerung entrichtet gilt ein rückständiger Betrag erstens, wenn er entrichtet wird, bevor durch einen Beauftragten des Finanzamts mündlich ge⸗ mahnt wird, oder zweitens, wenn er spätestens an dem Tage ent⸗ richtet wird, an dem die Mahnung oder die Postnachnahme von der Finanzkasse oder von einer Kassenhilfsstelle zur Post gegeben

bisher einen Zuschuß von 851,9, so daß bis Ende November 1934 insgesamt eine Mehreinnahme von 67,5 verbleibtt.

wird, oder an dem die öffentliche Erinnerung im Bezirk des

1934

Empfang und 8,9 Mill. t im Versand infolge seines großen Massen⸗ gutumschlages die Führung. Die zweite Stelle im Wareneingang nahm Hamburg mit 12,5 Mill. t ein, Antwerpen erreichte 9,7 und Bremen 2,5 Mill. t. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ist in allen Häfen eine Verkehrsbelebung zu verzeichnen. Die stärkste Zunahme entfiel auf Rotterdam mit 19,3 %, dann kamen Bremen mit 9,0 %, Antwerpen und Hamburg mit 6,1 bzw. 5,9 %. Im Warenversand konnten die beiden Rheinmündungshäfen, aber auch Bremen, aus der günstigen Lage zum Ruhrgebiet erhebliche Vorteile ziehen. Rotterdam beförderte 8,9, Antwerpen 7,4, Ham⸗ burg 5,7 und Bremen 3,0 Mill. t. Das bedeutet eine Zunahme gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres in Bremen um 1,2 Mill. t oder 65,9 % und in Rotterdam um 1,5 Mill. t oder 20,8 %; in beiden Häfen war die bedeutende Steigerung des Um⸗ schlages von Ruhrkohlen beteiligt. Der Versand über Antwerpen stieg um 0,7 Mill. t oder 10,9 %, eine Folge der größeren Metall⸗ warenausfuhr, Hamburgs Versand ging dagegen um 0,4 Mill. t oder 6,4 % zurück infolge Abnahme des Getreideumschlags.

8

Aufgelegte deutsche Seeschiffstonnage.

Nach einer Zusammenstellung des Verbandes deutscher Reeder betrug die aufgelegte deutsche Seeschiffstonnage am 1. Januar 1935 62 Schisge mit 311 895 B.⸗R.⸗T. gegen 43 Schiffe mit 254 443 B.⸗R.⸗T. am 1. 12. 1934 und 149 chiffe mit 522 833 Bruttoregistereonnen am 1. Januar 1934. Die angegebenen Ziffern erstrecken sich nur auf die Tonnage der dem Verband deut⸗ scher Reeder angeschlossenen Reedereien. 28. umfaßt so gut wie alle Seeschiffe über 100 B.⸗R.⸗T. mit Ausnahme der Küsten⸗ und

Fischereifahrzeuge. 1“

„Die Saar kehrt heim!“

Gedenkmarken der Deutschen Reichspost.

Die Deutsche Reichspost gibt zur Feier des überwältigenden Sieges, den die Saarbevölkerung am 13. Januar bei der Ab⸗ stimmung über die Rückgliederung des Saargebiets nach Deutsch⸗

land davongetragen hat, Gedenkmarken zu 3, 6, 12 und 25 Rpf. 8

heraus. Das Markenbild der Wertzeichen, deren Verkauf am 16. Januar beginnt, zeigt die Mutter Deutschland, die ihr heim⸗ kehrendes Kind, das Saargebiet, in ihre Arme schließt; am oberen

Rande tragen die Marken die Inschrift: „Die Saar kehrt heim!“ Die Auflage der neuen Wertzeichen, die in ähnlichen Farben wie die gewöhnlichen Postwertzeichen der gleichen Werte hergestellt

sind, ist beschränkt.

Aus der Verwaltung.

Finanzamts erstmalig in einer Zeitung bekanntgemacht oder öffentlich angeschlagen wird. Der Tag, an dem durch einen Be⸗ 8

auftragten des Finanzamts mündlich gemahnt, oder an dem dis öffentliche Erinnerung erstmalig in einer Zeitung bekanntgemacht oder öffentlich angeschlagen worden ist, ist der Finanzkasse recht⸗

Reichsfinanzminister noch bestimmt, das Finanzamt den Zuschlag dennoch erheben, wenn es sich um Steuerschuldner handelt, die mehrfach mit Steuerbeträgen böswillig im Rückstande geblieben sind.

und März.

Durch einen Runderlaß des Reichsarbeitsministers sind die Reichsverbilligungsscheine für Speisefette für die Monate Februar und März jetzt zum Versand gelangt. kaßnahmer Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minder⸗ bemittelte Bevölkerung werden für diese Monate in dem seit 1. November 1934 geltenden fortgeführt. - arbeitsminister macht in seinem Erlaß besonders darauf auf⸗ merksam, daß eine Verwendung der Reichsverbilligungsscheine unzulässig ist. i eingegangen, daß namentlich Fleischergeschäfte auf die billigungsscheine vorzeitig Waren abgeben. 1 daß solchen Verkaufsstellen im Wiederholungsfalle die Annahme der Scheine auf bestimmte Zeit oder Dauer untersagt werden kann

Der Reichs⸗ und Preußische Justizminister hat durch Ver⸗ fügung den Kostenausgleich zwischen der Reichskasse

hofs gehörenden Strafsachen geklärt.

Strafsachen,

erichtshofs gehörenden 9 Fshis ge Landesstaatsanwaltschaft

berreichsanwalts, der oder

kasse aus der Reichskasse ersetzt. 1 die bei einer Landesbehörde, Gericht, fangenenanstalt oder bei den Gerichtsvollziehern

Strafe entstehen. 6 die Kostenregelung bei Vollstreckung von

esamtstrafen, an deren Bildung der Volksgerichtshof beteiligt ist. 8

über die Aufhebung von überholten Erlassen auf dem Gebiete der Baupolizei.

Nachdem durch Runderlaß vom 25. Juli 1934 angeordnet daß 9. der Erteilung von Ausnahmen und Be⸗ reiungen, die eine Ueberschreitung der nach der Hauordmäne⸗ zu⸗ fufh en Bebauung, insbesondere eine Erhöhung der zulässi 6 Zahl der Geschosse bezwecken, größte Zurückhaltung zu üben 1 sind die Erlasse des B lar lfahrt vom 3. 1., 27. 7., 29. 9. 1921 über die Errichtung vo aufge⸗ hoben worden. Ebenfalls ist der Erlaß des Ministers für ee vom 4. Mai 1923 betreffend Mitteilung —5 teilter Baugenehmigungen an die Baugewerksgenossenschaften,

ordnung eine gesetzliche Regelung gefunden hat

zeitig bekanntzugeben. Aber auch, wenn die Voraussetzungen für den Verzicht auf den Säumniszuschlag bestehen, kann, wie der

Weiterführung der Fettverbilligung im Februar

Die Maßnahmen der Der Reichs⸗

vor Beginn oder nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdauer s Von verschiedenen Seiten seien Klagen has he 8 Ver⸗ Der Minister erklärt,

zur Fernlieferung

Vollstreckungskoften von Volksgericht urteilen

8—

trägt das Reich. 1

vunmd dek Kassen der Länder bei den zur Zuständigkeit des Volksgerichts⸗ ülle 1 Danach 8 zandesjustizbehörden in den zur Zuständigkeit des Volks⸗ 1“ 8 durch die Tätigkeit des r durch Handlungen eines zum Ermittlungsrichter des Volksgerichtshofs bestellten Landesrichters bzw. Amtsrichters entstehen, der Landes⸗ Das Reich trägt auch die Kosten, Staatsanwaltschaft, Ge⸗ rn eines Landes durch die Vollstreckung einer von dem Volksgerichtshof erkannten Besondere Bestimmungen sind ergangen für

Runderlaß des Preußischen Finanzministers 6

gen

ochhäusern aufge⸗

nachdem dieser Geqenstand durch § 801. der Reichsversicherungs⸗

Der Weltschiffbau im vierten Vierteljahr 1934.

London, 15. Januar. Lloyds Register of Shipping ver⸗ fentlicht soeben den Schiffbaubericht für das vierte Vierteljahr 1934, in dem sämtliche im Bau befindlichen Schiffe von mindestens 00 BRT. ersaßt sind. Ende Dezember 1934 befanden sich danach

der ganzen Welt 271 Handelsschiffe mit 1 251 722 BRT. im

au gegenüber 296 Handelsschiffen mit 1 311 387 BRT. Ende September 1934. Was bedeutet eine Abenahme der Tonnage um 59 6655 BRT; gegenüber dem Auftragsbestand am Schluß des Jahres 1933 ist aber eine Zunahme um 494 445 BRT. Felt üustellen. Zu berücksichtigen ist, daß die Gesamtzahlen für Dezember 1934 14 Schiffe mit 35 866 BRT. einschließen, auf denen die Bauarbeiten eingestellt worden sind; mehr als 74 % dieser Tonnage befinden sich auf Werften von Großbritannien und Irland. Den Anteil der vichtigstin Schiffbauländer an der im Bau befindlichen Tonnage zeigt folgende Aufstellung:

8 E11u““ 1934 Anzahl der o nzahl der 1 311 387

Schiffe Insgesamt 271 1 251 722 296 davon: Großbritannien und Irland Deutschland. Frankreich Japan Dänemark Schweden. Holland.. 48 333 Italien.. 37 000

Von den Schiffbau treibenden Ländern steht Großbritannien einschl. Irland nach wie vor an der Spitze. Deutschland ist im Vergleich zum 30. September 1934 von der vierten an die zweite Stelle vorgerückt, während Japan umgekehrt von der 8 die vierte Stelle zurückgetreten ist. Den dritten Platz nimm unverändert Frankreich ein.

Im Laufe des vierten Vierteljahres 1934 wurden neu in Bau genommen insgesamt 101 Schiffe mit 202 897 BRT. gegen

3. Vierteljahr 1934

596 834 139 611 120 952 104 640 78 630 60 140

604 296 120 816 120 868 149 750 74 938 64 565 70 735

106 Schiffe mit 258 088 BRT. im Vorvierteljahr. Anteil Großbritanniens (einschl. Irland) auf 48 (36) Schiffe mit 93 428 (76 911) BRT. gestiegen. Nach Japan mit 31 241 (38 000) BRT. und Dänemark mit 29 230 (24 670) BRT. kommt Deutsch⸗ land mit 22 351 BRT. (während es im Vorvierteljahr mit 42 311 BRT. die zweitgrößte Hisser aufwies.) Vom Stapel gelaufen sind im Berichtsvierteljahr insgesamt 124 (129) Schiff mit 384 382 (306 797) BRT. Den Hauptanteil verzeichnet Groß⸗ britannien mit 56 (61) Schiffen und 206 527 (183 422) BRT. Deutschland liegt mit 52 962 (5108) BRT. an zweiter Stelle, Japan folgt mit 45 273 (30 060) BRT.

Von der am Jahresende insgesamt im Bau befindlichen

Tonnage entfallen 551 599 BRT. auf Dampfschiffe, 698 768 BRT. auf Motorschiffe, der geringe Rest auf ö und Leichter. Unter den im Berichtsvierteljahr neu in

1“

ierbei ist der

au genommenen

Schiffen erscheinen Dampfschiffe mit 89 474 BRT. und Motor⸗

schiffe mit 112 208 BRT. mit 127 85 Shn. und Rotorschiffe mit e80 882 Bricr beteiligt An Dampf⸗

Am Stapellauf waren Dampfschiffe

und Motortankschiffen waren am Jahresende

(erfaßt sind nur Fahrzeuge von 1000 BRT. und darüber) in der ganzen Welt 44 mit 338 070 BRT. im Bau gegenüber 43 mit

324 712 BRT. am 30. September 1934. Die

57 450 (38 150) BRT., Dänemark mit 52 900 (44 100) BRT., Holland mit 40 270 (40 270) BRT. und Schweden mit 34 700 (43 200) BRT. ein. Weiter ist dem Bericht von Lloyd’s Register noch zu entnehmen, daß Ende Dezember 1934 für den Antrieb von beßehenden Schiffen 439 Meschinen mit 1 445 838 PS im Bau befindlich oder im Einbau begriffen waren gegen 432 Ma⸗ schinen mit 1 468 556 PS ein Vierteljahr zuvor. Darunter be⸗ tragen die Ziffern für Großbritannien 142 (150) Maschinen mit 630 524 (652 493) PsS, für Frankreich 11 (12) Maschinen mit 242 940 (243 300) PS, für Deutschland 70 (59) Maschinen mit 162 986 (111 979) PS und für Japan 49 (55) Maschinen mit 120 355 (137 235) PS. Von der Gesamtleistungsstärke entfallen 102 033 (122 698) PS auf Dampfmaschinen mit Kolbenantrieb, 646 601 (616 389) PS auf Dampfmaschinen mit Turbinenantrieb und 697 204 (729 469) PS auf Oelmaschinen.

1—6ᷓᷓʒͦ--ᷓᷓʒͦ--———ͦ—⁶————õõõõéssnnngn

Zahlungsverkehr mit dem Saargebiet.

Der Zahlungsverkehr mit dem Saargebiet, das bisher auf französischer Seite an der heutschesrant!sichen Verrechnung be⸗ teiligt war, wickelte sich in der letzten Zeit C“ stockend ab. Durchschnittlich wurde französischerseits die Auszahlung der Ueberweisungen deutscher Schuldner zwei bis drei Monate ver⸗ ögert, weil das Office Franco⸗Allemand verhältnismäßig lang⸗ san arbeitete. Nach dem deutschen Abstimmungserfolg wird nun innen kurzem die Rückgliederung der Saar auch in zahlungs⸗ politischer Hinsicht vollzogen und damit auch ein ungehinderter Zahlungsverkehr ewährleistet sein. So erhebt sich für die deutschen Importeure die Frage, ob sie an sich fällige Forderungen heute noch den saarländischen Gläubigern über das deutsch⸗französische Clearing überweisen wollen, oder ob sie nicht besser versuchen, sich mit ihren saarländischen Geschäftsfreunden, die ein Interesse aran haben, ihre Zahlungen ohne die oben erwähnte Verzögerung zu erhalten, dahin zu einigen, daß die Gegenwerte in etwa 10 bis 14 Tagen einbezahlt werden, nachdem die wirtschaftliche Rück⸗ gliederung der Saar erledigt ist. Auf diese Weise wird do wesentliche Beschleunigung der Auszahlung erreicht.

SDdie Frage des Saar⸗Ferngases. Vertrag Ruhrgas Saarferngas⸗Gesellschaft

akut.

Gerade jetzt, nach dem überwältigenden deutschen Erfolg in der Saarabstimmung, verdient ein Vertrag besondere Beachtung, der bereits im Juli 1929 zwischen der Ruhrgas A.⸗G., Essen, und der Tyssen’'schen Gas⸗ und Wasserwerke G. m. b. H. einerseits und der Saarferngas⸗Gesellschaft, Saarbrücken, andererseits zu⸗ stande kam. Ruhr und Saar haben also schon damals auf einem wichtigen wirtschaftlichen Gebiet zueinander gefunden, um ein Vertragswerk zu schaffen, das der Rückgliederung des jetzt heim⸗ kehrenden Saargebiets den Weg ebnen sollte. Aus den Bestim⸗ mungen des Vertrags geht deutlich hervor, daß in dem Ueberein⸗ kommen die Absicht, gerade dieses Ziel einer reibungslosen Rück⸗ gliederung zu erreichen, besonders stark war. Der Vertrag be⸗ handelt nämlich die Mitbeteiligung der Saarhütten und Saarzechen an der Gasversorgung des dem Saargebiet östlich und südöstlich vorgelagerten südwest⸗ und süddeutschen Wirtschaftsraumes und sieht unter offensichtlich bewußter Rückstellung der Ruhrgebiets⸗ interessen vor, daß das Saargebiet mit einem besonders hohen Prozentsatz an der kommenden Ferngasversorgung beteiligt und teilweise auch zu Lieferungen vorberechtigt sein soll, obgleich die Saar im Vergleich zum Ruhrgebiet nur viel geringere Gasmengen kann.

Konfektion ohne Rohstoffsorgen. Fachgruppentagung in Köln.

Die Fachgruppen Herren⸗ und Knabenkleidung und Damen⸗ und Mädchenkleidung im Reichsbund des Textileinzelhandels e. V.

hielten in Köln eine Mitgliederversammlung ab. Die Reichs⸗ baöleite G. O. Müller und Dr. E. Ley wiesen in ihren Berichten darauf v daß im Wirtschaftsbereich der beiden Fach⸗ gruppen für Frühjahr und Sommer 1935 ebenso wie voraus⸗ sichtlich auch für Herbst und Winter 1935/36 kein Warenmangel 1 befürchten sei. Dies müsse gegenüber einer etwa noch vor⸗ handenen Neigung zu Vordispositionen um so stärker betont werden, als die warme Witterung dieses Winters die Gefähr⸗ lichkeit der Hamsterkäufe dargetan hatte, wenn auch die Räumung eines großen Teils der Restbestände an Wintermänteln mit Hilfe der Inventurverkäufe zu erhoffen sei. Das Angebot an Damen⸗ und Mädchenkonfektion für und Sommer sei z. Zt. größer als die Nachfrage. Nach den Erfahrungen des Winters lei davor zu warnen, aus unbegründeten Versorgungsängsten chon heute den gesamten * für die kommende Saison zu cken, da der Einzelhändler sonst in seiner Anpassungsfähigkeit an etwa neu auftretende Anforderungen eingeschränkt würde. Um Absatzstockungen zu vermeiden, müßten die Preise den Ein⸗ komnmensverhältnissen angepaßt bleiben. Eine aus niedrigen Ein⸗ kaufs⸗ oder Betriebskosten entstandene Preisunterbietung sei keine Preisschleuderei. Dr. Ley wies zur Vermeidung von Schwierig⸗ keiten auf die Möglichkeit der nannten sozialen Kalkulation hin, die es gestattet, ür eine bei den billigen Preislagen ver⸗ minderte Verdienstspanne einen Ausgleich bei den besseren Quali⸗ täbten zu finden. Ueber die Aufgaben und Ziele der Preis⸗ überwachung sprach Dr. Sternberg⸗Raasch vom Reichs⸗ kommissariat für Preisüberwachung. Gleichzeitig mit der Tagung wurde von der „Adefa“ (Arbeits⸗ gemeinschaft deutsch⸗arischer Fabrikanten) und vom Reichsbund

4 4

„.

des Textileinzelhandels eine Herrenkonfektionsausstellung veran⸗ staltet, durch die den Einzelhändlern eine Uebersicht über die kommende Mode gegeben wird.

Technische Prüfungsfahrt mit heimischen Kraftstoffen. Ein weiterer Schritt zur Umstellung des Kraftverkehrs auf heimische Treibmittel.

Die volkswirtschaftlich so außerordentlich bedeutsame Aufgabe, das deutsche Kraftfahrwesen auf be.; Treibstoffe umzustellen, bringt die Notwendigkeit mit sich, eine Reihe wichtiger Probleme und Fragen einwandfrei zu klären. Diese Klärung ist in vielen Fällen weder durch Labovatoriumsversuche noch durch Zuver⸗ 1 mit nur wenigen tausend Kilometern Fahrstrecke zu erreichen. .

In einer Sitzung, die am 14. Dezember 1934 unter Leitung von Herrn Ministerialdirektor Dr.⸗Ing. Brandenburg im Reichs⸗ verkehrsministevium stattfand, wurde daher die Duürchfüchrung einer längeren technischen Prüfungsfahrt mit heimischen Treibstoffen beschlossen und die Richtlinien dafür festgesetzt. Mit der Organi⸗ gation und betrieblichen Durchführu

hrt wurde die „Automobil⸗ und Flugtechnische Gesellschaft im erein deutscher Ingenieure“ (ATG.) beauftragt, die in enger

Fühlungnahme mit dem Reichsverkehrsministerium arbeiten wird.

An der Sitzung nahmen außer den Seeen Stellen des Reichs⸗ verkehrsministeriums, Vertreter des Reichswehrministeriums, des Reichspostministeriums, des Reichsro 88 sariats im Reichs⸗ wirtschaftsministerium, der Reichsbahn, der Reichsautobahnen, der Obersten Nationalen Sportbehörde, des Deutschen Automobil⸗ Clubs, der Reichsverbände der Automobilindustrie, der Großver⸗ braucher, der Dampfkesselüberwachung sowie der Kurator des Ver⸗ eins deutscher Ingenieure und der Automobil⸗ und Flugtechnischen im VDJ., der Vorsitzende der ATG. und die Presse⸗ teil.

Die Fahrt soll im Februar d. J. beginnen und etwa 6 Wochen dauern, so daß 20 bis 30 000 Kilometer Fahrstrecke erreicht werden. Der leichteren Durchführung wegen soll sie sich um einen Sammel⸗ punkt bewegen und teilweise auf der Avus, teilweise auf anlie⸗ genden Ueberlandstrecken, teilweise im Stadtgebiet durchgeführt werden, um möglichst alle im wirklichen Betriebe vorkommenden Verhältnisse erfassen zu können. Zur Teilnahme an der Prüfung sind vorgesehen: Fahrzeug mit festen Treibstoffen (Generatoren⸗ betrieb), Fahrzeuge mit Diesel⸗ und Dampfbetrieb, sofern sie mit heimischen Stoffen betrieben werden. Die Prüfung soll sich in erster Linie erstrecken auf den Nachweis eines E“ Be⸗ triebes unter Berücksichtigung des Verschleißes, des Wartungsbe⸗ darfes und der Arechecse Fren Die Oberste Nationale Sport⸗ behörde und der Deutsche Automobil⸗Club haben ihre Mithilfe zugesagt.

Einfuhr von Getreide, Butter, Käse und Eiern in das deutsche Zollgebiet (Spezialhandel) im Dezember und in dem Zeitraum Janunar bis Dezember 1934.

Dezember 1934 Wert

Januar bis Dezbr. Stat. Waren⸗ 1934

Nr. bezeichnung Wert

1000 RM 1000 RM

166 846 1 169 526 842 3 951 V 287 291 3 031]¹)6469 611] ¹) 60 919 162 a] ¶Roggenmehl.. 137 3 1 051 26 162 b] Weizenmehl.. 6 429 92 24 857 519

3a] Gerste zur Vieh⸗ 733 497 5 957 34 878

fütterung .. 3 b] Andere Gerste 75 983 722 2 185 192 099 1 423 3 319

4 Hafer.. 134 Milchbutter,

97 326 11 753 73 692 3 223 31 436

Butterschmalz 135a/Re ””

Käse (Hart⸗ und 136 CEier von Feder⸗ 74 046

Menge Menge dz dz

1 Roggen.. 2 a Weizen.

5 268 781 251 402 468 356 617 635

Weichkäse) 337 871

vieh u. Feder⸗

vwIb.... 759 672

in

1000 Stück 1 312 962

der technischen Prüfungs⸗-

S. : Hauptplätze nehmen Großbritannien mit 94 000 (101 500) BRT., Deutschland mit

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 17. Januar: u“

Staatsoper: Wilhelm Tell (Neufassung). Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. g igg

Schauspielhaus: Faust I von Goethe. Beginn: 19 Uhr.

In E. G. Kolbenheyers Tragödie „Heroische Leidenschaften“, deren Erstaufführung im Staatlichen Schauspielhaus am Dienstag, den 22. Januar statffindet, spielt Lothar Müthel den Giordano Bruno, Friedrich den Pegh Klemens VIII., Werner Krauß den Giovanni Mocenigo, Clara Savio die Bianca.

Vorträge der Preußischen Geologischen Landesanstalt. 8.

Die 8 der Volkstümlichen Vorträge der Preußischen Geologischen Landesanstalt wurde am 11. d. M. eröffnet. Der Präsident, Prof. Dr. von Seidlitz erinnerte daran, daß die Geologie, die Kunde von der heimatlichen Erde, bisher in den Schulen ein Stiefkind des Unterrichts war, so daß die Geologische Landesanstalt es zu ihren Aufgaben rechnet, dieser Wissenschaft in unserem Volke den Platz zu erobern, den sie verdient. Amnschließend sprach Professor Wiegers über „Die Ent⸗ wicklung der deutschen Landschaft und des deutschen Menschen“, Er führte in 1 ½stündiger Rede aus, wie der Mensch in Deutsch⸗ land von der Eiszeit bis ins hohe Mittelalter in und mit der Natur sich entwickelte und wie er in diesen Tausenden von Jahren seine Kraft immer wieder gerade aus heimatlichem Boden schöpfte. Gute Lichtbilder Fiae die Entwicklung vom steinernen Faustkeil um Hammer aus Stahl, die Entstehung des Ackerbaues und der Zauten. Manchem der Zuhörer wurde dabei zum ersten Male klar, was eigentlich das Wort „Blut und Boden“ für unser Volk bedeutet.

Der nächste Vortrag in der Aula der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Invalidenstr. 44, findet am 18. Januar d. J. bei freiem Eintritt statt. Professor Gothen spricht über „Deutsch⸗ lands Steinkohle“.

Berliner Börse am 16. Januar. Kurse leicht nachgebend Grundstimmung bleibt zuversichtlich.

Nachdem jetzt die Saarentscheidung gefallen ist, machte an

der Berliner Börse nach der Spannung der letzten Tage bis zu einem gewissen Grade bei der Kulisse sich ein Entlastungsbedürfnis bemerkbar. Das Geschäft war stiller als an den Vortagen, auch die Kauforders von Publikumsseite, das ebenfalls gewisse Ermüdungs⸗ erscheinungen zeigt, haben nachgelassen. Bei Abgaben der Kulisse überwogen kleine Rückgänge, die aber nur vereinzelt über 1 % inausgingen. Wenn auch die Tendenz etwas schwächer war, so ist die Grundstimmung weiter zuversichtlich geblieben, und im Verlauf kam deshalb die rüdläufige Bewegung größtenteils zum Stillstand. Bis zum Schluß des Verkehrs ergaben sich in den Kursen keinerlei sonderliche Veränderungen mehr.

Am Montanmarkt waren Mannesmann und Heoesch leicht angeboten, Harpener verloren 1 %. Während Bubiag (plus 1) und Niederlausitzer Kohlen (plus 1 4¼4) etwas Interesse Se waren andererseits unter Braunkohlenpapieren Eintracht 2 % schwächer. Eine gewisse Verstimmung rief der Rückgang der J. G.⸗Farben⸗ Aktie um 1 ¾ % hervor. Am Elektromarkt litten Siemens unter Glattstellungen (minus 2), auch in AEG. (minus 2) und Elektrische Licht und Kraft (minus 1) war die Kulisse Verkäufer. BMW. hatten einen neuen Kursverlust von 2 % zu verzeichnen, Sonst machte sich auch einiges Angebot in Schlesische Be⸗Gas (minus 1) und in Berlin⸗Karlsruher (minus 1 ½¼) bemerkbar, Fest lagen in Erwartung eines günstigen Abschlusses Deutsche Telefon und Kabel (plus 2).

Am Kassemarkt zeigte sich eine recht widerstandsfähige Hal⸗ tung, auch am Remtenmarkt lagen die Kurse behauptet, nur Dollar⸗ bonds und umgestellte Dollarobligationen hörte man teilweise ¼ % niedriger. Tagesgeld war zu 3 ¾ bis 4 %, teilweise auch darunter, wieder reichlich vorhanden. Am internationalen De⸗ visenmarkt lag der Dollar sehr fest, auch das Pfund erholt. In Berlin wurde der Dollar auf 2,51 (2,49 ½) und das Pfund auf 12,23 ¼ (12,18) RM festgesetzt. 1

Börsenkennziffern für die Woche vom 7. bis 12. Fanuar.

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen sich für die Woche vom 7. bis 12. Januar 1935 im Vergleich

zur Vorwoche wie folgt:

Wochendurchschnitt Monats⸗ vom 7.1. vom 31. 12. durchschnitt bis 12. 1. bis 5. 1. Dezember

Aktienkurse (Kennziffer 1924 bis 1926 = 100) . Bergbau und Schwerindustrie 87,70. Verarbeitende Industrie 76,26 Handel und Verkehrr 88,34 bbö11ö1414“*“ Kursniveau der 6 %igen 8 festverzinslichen Wert⸗ papiere 8 8 Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt. Baͤnken ... Pfandbriefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten Kommunalobligationen.. Oeffentliche Anleihen Industrieobligationen Durchschnitt

86,74 75,01 86,48 81,10

““

deutsch⸗schweizerischen Verrechnungsabkommen. Schweizer Erklärung gegen Kritiken.

Zürich, 15. Januar. Die Handelsabteilung des Eidgenös⸗ sischen Volksdepartements erläßt eine längere Mitteilung, in der sie die Kritiken zurückweist, daß beim Abschluß des neuen Zusatz⸗ abkommens mit Deutschland die Interessen der schweizerischen Ausfuhr zugunsten der schweizerischen Banken zurückgestellt oder gar „geopfert“ worden seien. In der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember hätten die Banken für Zinsen 40 Mill. ffr. erhalten sollen, in Wirklichkeit aber nur 27,7 Mill. ffr. empfangen, wäh⸗ rend die Warenausfuhr, für die 70 Mill. ffr. vorgesehen waren, 100 Mill. ffr. empfing und der Reiseverkehr statt der vorgesehenen 15 Mill. ffr. 22 Mill. ffr.

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