8 1
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 70 vom 23. März 1935.
S. 2
Ueberficht über die Einnahmen¹) des Reichs an Steuern, Zöllen und Abgaben
für die Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar 1935.
&
Im Reichshaushaltsplan ist die
Aufgekommen sind
im Monat Februar 1935
RM
Einnahme für das Rechnungsjahr 1934 veranschlagt auf Millionen RM
im Monat Februar 1934 Millionen
vom 1. April 1934
is 28. Febr. 1935 RM
3
6
A. Besitz⸗ und Verkehrsteuern.
Einkommensteuer: a) Lohnsteuer 22))) . b) Steuerabzug vom Kapitalertrage.. fc) andere Einkommensteuer
“
102 203 627,87 1579 727,47 17 787 075,12
Zu⸗ sammen
Länder⸗ anteil
Reichs⸗ anteil
797 888 173,09 38 694 052,07 640 517533,89
8 zusammen lfde. Nr. 1
Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder Ehestandshilfe. Körperschaftsteuer Krisensteuer Vermögensteuer Aufbringungsumlage Vermögenzuwachssteuer Erbschaftsteiuer. . Umsatzsteuurr . Grunderwerbsteuer ³) Kapitalverkehrsteuer: 2) Gesellschaftsteuer. b) Wertpapiersteuer. c) Börsenumsatzsteuer Kraftfahrzeugsteuer..
20 0⁴ 2. 2Q — 2 8
* 2 4 ⁴ 2
2 2
. 222 —090 90 60 220992 250 . 2„ 29„ „ 2 9 0 29 2 bbb2 2—25 25 à 9„ „ „ —⸗2
. 0 ο% 0 2 0 0 „
†H961186 „ % „ 0b „ „ 0
.„ 9 2 „⸗ ⸗ 5 9 95 5 2. 2 2*. 20 2
121 570 430,46 339 550,14
9— 5 627 574,64 161 161,85
61 001 346,59 2 046 499,50
6 227 913,32 136 791 123,62 1573 334,76
752 021,41 198 041,24 1 425 696,69 9 905 761,86 5 224 365,76
1 477 099 759,05
5 510 057,24 12 000 000,— 256 207 181,14 2 574 027,34 293 690 670,47 7785 632,58
65 544 236,29 1 747 072 507,43 18 752 304,80
27 303 464,60 1 412 680,88 12 675 671,96 134 772 187,67 50 761 251,65
S d0 v 820 q 8 F. 1I
liir
—
—=
—
— d0 S e SS
—
111
,—₰ 900 0ρ
’
Versicherungsteuer Rennwett⸗ und Lotteriesteuer:
a) Totalisatorsteuer b) andere Rennwettsteuer
92 22 22
254 449,61 946 432,05
SE S8de“
7 561 525,59 16 515 254,51
—. —
zusammen lfde. Nr. 13 a und b.
c) Lotteriesteuer Wechselsteuer ... “ Beförderungsteuer:
a) Personenbeförderuulgg
b) Güterbeförderung.. 8 Steuer zum Geldentwertungsausgleiche
verschreibungen (Obligationensteuer)
b .200 881,66 2 527 570,60 .6 829 271,55
6 331 986,43 . 8 571 912,28
1 416 029,60
24 076 780,10 31 141 193,79 70 901 186,80
88 976 315,59 103 256 124,56
654 868,27 37 191 606,85
—
—, —
S &ngg Sdo 2 do e
1,—
Reichsfluchtsteuer... Summe A.
B. Zölle und Verbrauchsteuern.
8S9611ö1.8*
379 722 473,96
56 420 086,74
313,3 4 469 359 709,06
1 086 267 179,34
8 8
I““ Tabaksteuer: a) Tabaksteuer (einschl. Aufschlag). .
b) Materäalsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer)
50 545 816,37 13 515 864,66
1 0992,—
595 479 854,82 139 120 173,88 51 843,53
8 ao
—
0] Tabakersatzstoffabgabe.. 8 zusammen lfde. Nr. 19.
Zuckersteuer 8 Sq1“ Biersteuer ““ Aus dem Spiritusmonopol.
0 05 0 b 0
Essigsäuresteuern Schaumweinsteuer Zündwarensteaur. Aus dem Zündwarenmonopol Leuchtmittelsteuer.. Spielkartensteuer. Statistische Gebühr.. Süßstoffstenret . 88 Mineralwassersteuer.. Branntweinersatzsteuer.. Ausgleichsteuer auf Mineralöle (Mineralölste
90 0 ο 6 722
2 . 9 * 0 2* 8 2* 90 0
0 0 „ „ „ „ „ 0 8 0 09 6 b o⸗
9„ 6 28 9
[89 9 „ 6 „ „.
—
er
98
51X.4X““
64 062 773,03 24 549 992,94 4 639 365,49 23 357 588,45 14 220 907,54 195 494,70
1 689,65 858 812,20 310 831,50 1 164 636,84 202 424,70 353 884,50 18 746,08
2 443,19 — 3 219,05 997 906,70 22 172 865,26
734 651 872,23 283 636 975,60 52 937 045,25 249 357 132,04 144 821 334,90 2 440 516,65 33 732,35 10 706 200,82 5 425 857,04 9 446 505,06 1 648 821,31 4 307 694,95 259 773,338
67 038,09] 87 540,19 18 154 206,98
—
———
—2 — 8588 5 do0 do O00,— ☛ 00
—
—
ꝙ— 0⸗S ⸗ 00
miehhehrhteheteerntee
SS Odo
—
—
Fettsteuer
Schlachtsteuer: a) Schlachtsteuer
5 5 ˙5 5 5
17 625 711,90 186 945,80
214 994 648,96
178 257 658,31] 2 440 095,66
1n“]
b) Schlachtausgleichsteuer..
17 812 657,70
180 697 753,97 192,—
zusammen Isde. Nr. 36 2 Summe B
231 339 888,16
187,9 2 999 941 829,06 2932,7 192,— 3124,7
¹) Einschließlich der aus den Einnahmen den Ländern usw. überwiesenen Anteile usw.
²) An Lohnsteuer sind erstattet: im Monat Februar 1935 1935 = 558 816,27 RM.
*) Hierin ist die von Landesbehörden erhobene Grunderwerbsteuer nicht enthalten. ⁴) Dieser Betrag ist für das Rechnungsjahr 1933 und Vorjahre aufgekommen.
Berlin, 14. März 1935.
Hierzu wird amtlich ergänzend mitgeteilt: “
Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat sich auch im Monat Februar 1935 weiter gut entwickelt. Die Einnahmen betrugen in Millionen Reichsmark Monat Februar 1935 1934 379,7 313,3 231,4 187,9
611,1 501,2
Mehr in 1935 66,4 43,5
109,9
Mehr im Rechnungs⸗ jahr 19534 784,1 419,6
Besitz⸗ und Verkehrsteuern . Zölle und Verbrauchsteuern.
Summen
1. April bis Ende Februar des Rechnungsjahres
1934 1933 4 469,4 3 685,3 2 999,9 2 580,3
Summen . 7 469,3 6 265,6 1 203,7
Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren im Februar 1935 nach den gleichen Vorschriften fällig wie im Februar 1934. Bei den Vorauszahlungen handelte es sich um die viertel⸗ jährlichen Vorauszahlungen auf die Vermögensteuer.
Das gesamte Aufkommens⸗Mehr im Februar 1935 gegenüber Februar 1934 beträgt 109,9 Millionen Reichs⸗ mark. Zur Ermittlung des tatsächlichen Aufkommens sind von den 109,9 Millionen Reichsmark die 17,8 Millionen Reichsmark Schlachtsteuer abzuziehen, weil die Schlachtsteuer im Februar 1934 noch nicht Reichssteuer war. Die tatsächliche Verbesserung im Februar 1935 gegenüber Februar 1934 beträgt also 109,9 — 17,8 = 92,1 Millionen Reichsmark.
Das gesamte Aufkommens⸗Mehr in der Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar 1935 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres beträgt 1203,7 Millionen Reichsmark. Davon entfallen 180,7 Millionen Reichsmark auf Schlachtsteuer. Die tat⸗ sächliche Verbesserung in den ersten elf Monaten des Rechnungs⸗ jahrs 1934 gegenüber 1933 beträgt demnach 1203,7 — 180,7 = 1023,0 Millionen Reichsmark.
Weiter gut entwickeln sich diejenigen Steuern, in denen sich der Aufschwung der Wirtschaft spiegelt; die Lohnsteuer, die veranlagte Einkommenstener, die Körper⸗
1X“
Besitz⸗ und Verkehrsteuern . Zölle und Verbrauchsteuern .
611 062 362,12
501,2 7 469 301 538,12 ¹¼ 5372,9 1824,8 7197,7
45 794,56 RM; in der Zeit vom
E“
April 1934 bis 28. Februar
1
Reichsfinanzministerium.
chaftstenuer, die Umsatzstener, die Wechselstener und die üterbeförbderungstener. Das Aufkommen an Lohnsteuner hat sich wie folgt ent wickelt: Februar 193363. 58,6 Millionen Reichsmark 1934 2 .⁴ 8 2 2 60,9 92 99 5 1935 102,2 8 „ Bei dem Aufkommen an Lohnsteuer im Februar 1935 ist zu berücksichtigen, daß mit Wirkung ab 1. Januar 1935 die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe und die Ehestandshilfe in die Einkommensteuer eingebaut sind. Es sind ab Januar 1935 monatlich 12,5 Millionen Reichsmark aus dem Aufkommen an Einkommensteuer dem Sonder⸗ vermögen zur Gewährung von Ehestandsdarlehen zuzuführen. Bei der veranlagten Einkommensteuer und der Körper⸗ schaftstener ist die Entwicklung die folgende (in Millionen Reichs⸗
mark): 1 Körperschaft⸗ 8* 4 8
steuer 18811 T11155
Die Umsatzstener ergibt folgendes Bild:
977
veranlagte Feb 88 Einkommensteuer Februar 1933
2
des Rechnungsjahres 1 258,0 1 402,3 1935 .. 1 747,1 Das Mehr in den ersten elf Monaten des Rechnungsjahres 1934 gegenüber den ersten elf Monaten des Rechnungsjahres 1933 beträgt 1 747,1 — 1 402,3
344,8 Millionen Reichsmark.
Das Aufkommen an Wechselsteuer hat betragen:
im Februar 1933 2,5 Millionen Reichsmark 1934 4,1 „ „ „. 1988 6,⁸
27 Der Anstieg ist auf die Zunahme des Wechselverkehrs zurückzuführen
9 77
Das Aufkommen an Beförderungstener hat Millionen Reichsmark): 8 betun .““ Personen⸗ ü beförderung besökhe im Februar 1933 6,0 19
659355 6 7 77 8
Die Zunahme bei der Güterbeförderungsteuer ist größer alz 8 bei der Personenbeförderungsteuer. Auch das ist auf die 2 der Umsätze in der Deutschen Volkswirtschaft zurückzuführen An Zöllen sind im Februar 1935 6,3 Millionen Neis weniger aufgekommen als im Februar 1934.
Die wichtigsten Berbrauchsteuern haben sich wie wickelt (in Millionen Reichsmark):
8- 8 8
folg
Bier⸗
zabat- &n steue
Zucker⸗
steuer im Februar 1933 „ 21,5 1934 8
1935
2 2)
Von Anfang April an wird die wöchentliche Strecke Berlin — Buenos Aires verkehrende „ Luftpost wieder im Wechsel zwischen Flugzeugen der Mh Lufthansa und dem Luftschiff „Graf Zeppelin“ betrieben h. Gleichzeitig wird die Postbeförderung auf der Gesamtftet zwei Tage beschleunigt, so daß u. a. Briefsendun 3 Tagen nach Rio de Janeiro und in zuh nach Buenos Aires gelangen. Die Flugzeuge der a2l Lufthansa verlassen Stuttgart Sonntags früh, das Luftc ginnt seine Fahrten am Sonnabend in Friedrichshafen
see). Letzte Postschlüsse für beide Befördenn mittel: Sonnabend, 21.0 in Berlin C 2, Sonntag, † Stuttgart 9; für die Fahrten des Luftschiffzz dem noch Sonnabend 18.0 in Friedrichshafen (Bodenseg).
Mit günstigen Anschlußluftverbindungen werden die i Rio de Janeiro und Buenos Aires eintreffenden deutsche postsendungen in Brasilien und Argentinien sowie nach Bolivien, Peru und Equador weiterbefördert. Zur Befän zugelassen sind gewöhnliche und eingeschriebene Brieffen jeder Art, bei den Fahrten des Luftschiffs auch gewöhnliche
Durch Benutzung der deutschen Luftpost nach Lüde werden gegenüber dem gewöhnlichen Beförderungsweg; gewinne bis zu 20 Tagen erzielt. Es empfichl über die Beförderungsbedingungen — F. Gebühren, Fahrttage des Luftschiffs usw. — vorher Ausl bei den Postanstalten einzuholen und sich die ü Luftpostliste zu beschaffen.
In der Richtung aus Südamerika treffen die e der Deutschen Lufthansa am Montag in Stuttgart umd ein; mit dem Luftfschiff beförderte Post übernehmen fme der Deutschen Lufthansa in Sevilla und bringen sie am — nach Stuttgart und Berlin.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater iihn der Zeit vom 24. März bis 1. April.
Staatsoper.
Sonntag, den 24. März. Arabella. Musikal. Leitunge
Beginn 20 Uhr.
ginn: 20 Uhr. 8 Dienstag, den 26. März. Unter Leitung des Komponiser⸗ Prinz von Homburg. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 27. März. Cavalleria rusticang
ö“ Musikal. Leitung: Preuß. Beginn: 20 Uhr. Donnerstag, den 28. März. Der fliegende Holli Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Freitag, den 29. März. Der Prinz von Homburg! Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 30. März. Neuinszenierung: Die äghgt Helena. Musikal. Leitung: Krauß. Beginn: 2O UI Sonntag, den 31. März. Arda. Musikal. Leitung: Lum a. G. Beginn: 19 ½ Uhr. Montag, den 1. April. Carmen. Mustkal. Leitung: Man
Beginn: 19 ¼ Uhr. 1 Staatliches Schauspielhaus. b Prinz von Preußen.
Sonntag, den 24. März. 20 Uhr. 1 Nooe. 25. März. Prinz von Preußen. r. - 8a 26. März. Zum 25. Male: König Learh 2 r. 1 Mittwoch, den 27. März. Prinz von Preußen. 20 Uhr. B 2 Donnerstag, den 28. März. Prinz von Preufl
greisag. den 88 März. Prinz von Preußen.† 85 den 30. März. Das Glas Wasser⸗ 8 8 31. März. Prinz von Preußen.†
Prinz von Preußen.
20 Uhr. Montag, den 1. April.
bringt, nachdem er bisher mit den lungenring, den „2 ꝛeistersingern“ und „Aral ella ve Reportoire⸗Opern übernehmen konnte, in dieser Epie⸗ drei eigene völlige Feuin gecieraenah⸗ Den Anfang Sonnabend, 30. März, die „Aegyptische Helena⸗ vag Strauß in der Neufaßun ,„es folgen Anfang Mai „ kavalier“ und im Juni Mozarts „Cosi fan tutte“.
16 * Clemens Krau
saias Aus der Staatlichen Kunftbibliothet
Der provisorische Leseraum der Staatlichen F Prinz⸗Albrecht⸗Str. 7, mus wegen Fortdauer der 98 noch bis zum 30. März ge . Fenet wel im gleichen Gebäude werden am 1. eröffnet n 19 die Besuchszeit wird dann wieder auf 12 Stunde
und dieser wieder auf die bedeutende Zunahme der Umsätze in der
nämlich von 9 — 21 Uhr, ausgedehnt werden.
Gipsindustrie, für die Herstellung von Isoliersteinen, Beton⸗
„ 2..* 8 mlindustrie .
Montag, den 25. März. Ernani. Musikal. Leitung: Jöhn.
chlossen bleiben. Die neuen 2
Die Beschäftigung der Induftrie im Februar 1935.
.
Die Beschäftigung der Industrie hat im Februar in großen en unter dem Einfluß von Saisonkräften gestanden, die ein⸗ wentgegenwirkten; insgesamt hat sie sich leicht erhöht. Nach Industrieberichterstattung des Statistischen Reichsamts ist die der beschäftigten Arbeiter von 59,1 % im Januar auf 59,5 % Arbeiterplatzkapazität im Februar gestiegen; die Zahl der ge⸗ tten Arbeiterstunden hat von 53,2 % auf 53,6 % der Arbeiter⸗ denkapazität zugenommen. Die durchschnittliche tägliche Ar⸗ azeit ist unverändert geblieben; sie beträgt 7,28 Stunden.
die abwärtsdrängenden Saisoneinflüsse haben sich gegenüber Vormonat abgeschwächt. Dies gilt für die meisten Zweige Bauwirtschaft, wie für die Zementindustrie, die Ziegelindustrie,
, Dachpappe und Kacheln. Im Baugewerbe ist die Zahl beschäftigten Arbeiter sogar fast unverändert geblieben. vicher als im Vormonat ist die Beschäftigung auch in einer evon Industriezweigen zurückgegangen, deren Tätigkeit nicht gittebar durch die Witterung bestimmt wird. So hat die Zahl geleisteten Stunden in einzelnen Zweigen der Textilindustrie, in den Seidenwebereien, in den Baumwollwebereien, in den webereien, in der Kunstseidenindustrie, in einzelnen Zweigen Netall⸗ und Blechwarenindustrie, wie in der Herstellung von Ulkurzwaren, Möbelbeschlägen, Blech⸗ und Lackierungen und er Edelmetall⸗ und Schmuckwarenindustrie weniger als im monat abgenommen. Das gleiche gilt für die Möbelindustrie, die Ledererzeugung, für die Papiererzeugung, für die Stein⸗ Offfeidruckereien, für die Herstellung von Kartonnagen, von ten und von Geschäftsbüchern, für die kosmetische Industrie für die Herstellung von Wasch⸗ und Bleichmitteln.
der Rückgang gegenüber dem Vormonat hat sich auch in ein⸗ n Zweigen der Nahrungs⸗ und Genußmittelindustrien, wie er Mühlenindustrie, in den Brauereien, in den Brotfabriken, er Stärkeindustrie und in den Zuckerraffinerien verlangsamt.
el
als im Vormonat abgenommen, so in der Gardinenherstellung in der Herstellung von Wachswaren, in den Oelmühlen, in der Zigarren⸗ und Zigarettenindustrie, in den Sektkellereien. Dem⸗ gegenüber machten sich im Februar bereits Ansätze zur bevor⸗ stehenden Frühjahrsbelebung bemerkbar. 1
In einer beträchtlichen Anzahl von Inbunfrrtezwergen — ins⸗ besondere von Verbrauchsgüterindustrien — ist die Beschäftigung im Februar gestiegen, nachdem sie in den letzten Monaten zurück⸗ gegangen war. So hat sich das Arbeitsvolumen in Teilen der Bekleidungsindustrie erhöht, wie in der Herstellung von Herren⸗ und Damenkleidung, von Wäsche, von Hausschuhen und in der Hutindustrie, in der Herstellung von Stühlen und Holzwaren, in den Baumwollspinnereien, in der Herstellung von Trikotagen und Strümpfen, von Phantasiewirkwaren und Möbelstoffen. Auch in fast allen Zweigen der Metallwarenindustrie, in der Porzellan⸗ und Steingutindustrie, in der Herstellung von Hohl⸗ glas, von pharmazeutischen und photochemischen Erzeugnissen hat die Beschäftigung zugenommen. Weiter sind hier noch Teile der Nahrungsmittelindustrie zu nennen, wie die Fleischwaren⸗ industrie, die Fischräuchereien, die Herstellung von Margarine und von Süßwaren. Ferner ist die Beschäftigung in einzelnen Produktionsgüterindustrien saisonmäßig gestiegen, so in der Pflasterstein⸗ und Schotterindustrie, in den Sägewerken, in der Herstellung von Flachglas und Wandplatten wie in Teilen der papierverarbeitenden Industrie. Im Fahrzeugbau schreiten die Vorbereitungen für das Frühjahrsgeschäft ebenfalls fort. Hier hat sich die Zahl der beschäftigten Arbeiter und der geleisteten Arbeiterstunden erhöht. Schließlich ist die Beschäftigung in In⸗ dustriezweigen gestiegen, die von Saisoneinflüssen fast unberührt bleiben. Hier sind vor allem die Investitionsgüterindustrien, die Großeisenindustrie, die Eisengießereien, der Maschinenbau, Teile der Elektroindustrie und einzelne Zweige der Eisen⸗ und Stahl⸗ warenindustrie zu nennen.
in wenigen Industriezweigen hat die Beschäftigung stärker
Beschäftigung
der Industrie
(Ergebnisse der Industrieberichterstattung)
Industriezweige
Zahl der beschäftigten Arbeiter in % der Arbeiterplatzkapazität
Zahl der geleisteten Arbeiterstunden in % der Arbeiterstundenkapazität
Durchschnittliche tägliche Arbeitszeit der Arbeiter in Stunden
Febr. 1935] ꝑJan. 1935 Febr. 1935 Jan. 1935 Febr. 1935
Jan. 1935
mte Industrie. buktionsgüterindustrie rauchsgüterindustrie. eundustriee —— Metallhütten und ⸗Walzwerke gewerbe „ „ „ „ „ „ „ E“
59,1 57,7 60,8 74,8 76,7 37,7
4 2. 9 9 2 2
Metallwarenindustrie
erarbeitende Industrie zungsmittelindustrie. fmittelindustrie..
„ 9 22% —0696u9u902à8—2920b859 8 00 8 90 0 „ 9„ 2b9 „ 9 9 2 9 „ "b 2995 5bà2„ 22sà9ᷓà2 99 „ „ „ b2 0009 9 2 90 90 9 5 50 9 00 5 2ο 90 090 5 5 0 .„ %0n92 2b95 9 90 9 ⸗ 9 %009990̃929 9 —3769 89 5 90 „ „ 925 90ᷓ à 90 2352 à „ „
ommen über neue Lieferbedingungen im deutschen Rußlandgeschäft.
Nach äußerst schwierigen Verhandlungen, die sich über er Jahre erstreckt haben, ist zwischen einer unter Führung Direktor Karl Lange stehenden Kommission des Ruß⸗ Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und Bevollmächtigten andelsvertretung der UdSSR. in Deutschland am 20. März eine Vereinbarung über die Neufassung der Lieferbedin⸗ n für deutsche Lieferungen nach der UdSSR. sowie über ciedsgerichtsverfahren zustandegekommen, die am 1. April heaft tritt. Die Verhandlungen erwiesen sich als notwendig brund der Erfahrungen, die im deutsch⸗russischen Warenver in den letzten Jahren gemacht worden sind.
se neuen „Allgemeinen Lieferbedingungen für Lieferungen Deutschland nach der UdSSR.“ gelten grundsätzlich für sämt⸗ Geschäfte, welche Lieferungen aus Deutschland nach der betreffen, und zwar sowohl für die Geschäfte, welche ne Firmen mit der Handelsvertretung der UdSSR. in cland abschließen, als auch für Geschäfte, die direkt mit etstellen, die zum Abschluß von Außenhandelsgeschäften be⸗ nd, zustandekommen. In den neuen Bedingungen sind alle
53,6 54,8 52,0 71,2 62,9
7,25 7,43 7,01 7,76 7,56
7,53 6,91 7,11 7,14 7,41 7,37
7,28 7,49 7,00 7,94 7,46 66,9 60,2 42,2 58,8 71,3
7,67 6,89 6,74 6,98 7,46 7,27
—NNö—
die praktischen Erfahrungen berücksichtigt, die in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit den umfangreichen deutschen
Lieferungen nach der UdSSR., mit der Inbetriebsetzung der
gelieferten Ausrüstungen innerhalb der UdSSR., mit der Abwick⸗ lung der Lieferverträge und mit der Beilegung von Streitigkeiten aus diesen Verträgen gesammelt werden konnten. Die Verhand⸗ lungen waren von dem Wunsch getragen, für das zukünftige Liefergeschäft aus Deutschland nach der UdSSR. eine klare und den praktischen Erfordernissen entsprechende Rechtsbasis herzu⸗ stellen. Die neuen Bedingungen können selbstverständlich nur die Basis und den allgemeinen Rahmen für das zukünftige Liefer⸗ geschäft mit der UdSSR. darstellen; wie sie sich letzten Endes praktisch bewähren, wird wesentlich abhängig sein von dem Geist, in dem sie angewendet werden. Wie schon früher sehen auch die neuen Bedingungen für die Regelung von Streitigkeiten ein Schiedsgerichtsverfahren vor. Das Schiedsgericht hat auf Grund der neuen Bedingungen und der vertraglichen Abmachungen zu entscheiden. Grundsätzlich kommt das zur Zeit des jeweiligen Vertragschlusses geltende deutsche materielle Recht zur Anwen⸗ dung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der im deutsch⸗sow⸗ jetischen Handelsverkehr herrschenden beiderseitigen Usancen.
Marktverkehr mit Vieh vom 10. bis 16. März 1935. (Nach Angaben der 47 wichtigeren Vieh⸗ und Schlachthosverwaltungen.)
—
Lebende
Tiere Zufuhren Zu⸗ (C) bzw.
davon V unmittelbar zum dem Schlacht⸗ Schlachthof hof zugeführt
Auftrieb auf dem Viehmarkt
Ausland ¹)
von Abnahme —;—) geschlachteten gegenüber ieren der zum Fleisch. Vorwoche markt ²) in. vH
u⸗(+) bzw. Abnahme (—)
gegenüber der Vorwoche in vo
davon
aus dem insgesamt
Ausammen. chsen
Bullen 8 Färsen (Kalbinnen) 82
. 30 779 120 807 102 053 14 010 12 695
ZIm
2 369 268 106
2 981
7 649
1 980
ine
Tiere unter auf Seegrenzschlachthöfe: 310 Ochsen, 547 Kühe, seie umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten. Berlin, den 22. hüirs 108 .t..
1 587
33 913 5 357
5 567 17 688 4 686 615
37 986 128 456 15 990
1 172 † 8,0 497
38 577
60
—
82
10,4 1 9,4
o
— ⸗ —2
3163 3 072 321
Hemee
Börse am 23. März. Widerstandsfähig — Geschäft aber ruhiger.
Das Geschäft an der Berliner Börse hat zum Wochenschluß etwas nachgelassen. Immerhin war die Tendenz von Beginn an ziemlich widerstandsfähig, wenn sich auch anfangs einige Glatt⸗ stellungen der Kulisse ergaben, die zum Teil zu etwas niedrigeren Kursnotizen führten. Im Hinblick auf die außenpolitische Lage blieb aber die Grundstimmung zuversichtlich, und mit Interesse sah man den Ausführungen Dr. Schachts über grundsätzliche Fragen der Wirtschaftspolitik entgegen. Im Verlauf zeigten sich in verschiedenen Werten im Zusammenhang mit einigen verspätet eintreffenden Kauforders von Publikumsseite kleine Besserungen. Die Börse schloß bei ruhigem Geschäft in freundlicher Haltung.
Montanwerte lagen zwar nicht ganz einheitlich, jedoch über⸗ wogen besonders im Verlauf Besserungen. So stiegen Rheinstahl um 1 %, Harpener um N und Mannesmann um ½ *%. Unter Kalipapieren kam in Salzdetfurth etwas Material heraus (minus 1); auch J. G. Farben bröckelten ab (minus ⁄), während dagegen unter den übrigen chemischen Werten Goldschmidt wieder⸗ um Interesse fanden (plus 1). Am Elektromarkt waren Siemens durch die Mitteilungen über neue Aufträge angeregt (plus 1), sonst waren B. K. L. um ½ % und Accumulatoren bei eintre⸗ tendem Materialmangel um 3 % höher. Unter Glattstellungen litten dagegen Engelhardt (minus 1 ¾), während sonst unter Spezialpapieren Schlesische Zink um 1 %, Berlin⸗Karlsruher um N* und Dortmunder⸗Union um 1 % gebessert waren. Für Schiffe hielt das Interesse an (Hapag plus ¼%).
Am Kassamarkt überwogen Kursbesserungen. Großbank⸗ aktien lagen auf Grund des günstigen Abschlusses der DD⸗Bank durchschnittlich um ½ % höher. In Renten war das Geschäft still, zum Teil zeigten sich leicht nachgebende Kurse. Unter anderm gingen Altbesitz um ½ % zurück. Tagesgeld blieb unverändert 3 ¾ bis 4 %. Am internationalen Devisenmarkt war die belgische Währung erneut rückgängig, Pfund und Dollar dagegen fest. In Berlin wurde der Dollar auf 2,489 (2,487) und das englische Pfund auf 11,88 ¼ (11,85) NM festgesetzt. 8
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Börsenausfall am Oster⸗Sonnabend.
„Am Sonnabend vor Ostern, dem 20. April, bleiben die Börsenräume für jeden Verkehr geschlossen. Gemäß § 5 der Be⸗ dingungen für die Geschäfte an der Berliner Wertpapierbörse findet an diesem Tage eine Lieferung nicht statt.
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Gründung der Deutschen Zeppelin⸗Reederei.
Unter dem Vorsitz des Reichsministers der Luftfahrt, General der Flieger Göring, wurde heute die Deutsche Zeppelin⸗Reederei Ges. m. b. H. gegründet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und die Aufgabe, den Verkehr mit Luftschiffen nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften, insbesondere Errichtung und Betrieb regelmäßiger Luftschifflinien für Personen⸗, Post⸗ und Frachtbeförderung, zu betreiben.
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 9 550 000 RM; hiervon haben die Luftschiffbau Zeppelin⸗Ges. m. b. H. 5 700 000 Reichsmark und die Deutsche Lufthansa A.⸗G. 3 850 000 RM übernommen. Der Vorsitz im Aufsichtsrat ist Dr. Eckener übertragen worden. Als Geschäftsführer sind der Polizeipräsident von Magdeburg Kaäpitän Christiansen und der bekannte Luftschiffkapitän Dipl.⸗Ing. Lehmann vorgesehen.
Der Ruhrkohlenabsatz im Februar.
Nach den endgültigen Ziffern des Rheinsch⸗Westfälischen Kohlen⸗Syndikats erreichte der Absatz im Februar 1935 (Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) 7 465 524 (im Vormonat 8 176 213) t. Der arbeitstägliche Absatz belief sich auf 311 064 (314 470) t, wovon wiederum 2 656 770 (2 874 418) t in das un⸗ bestrittene Gebiet und 2 452 788 (2 747 535) t in das bestrittene Gebiet gingen. Auf den Werksselbstverbvauch (auf die Ver⸗ brauchsbeteiligung in Anrechnung kommend) entfielen 1 662 117 (1789 581) t und auf den Zechenselbstverbrauch 689 521 (764 679) Tonnen. Der Gesamtabsatz der Aachener Zechen belief sich im Februar 1935 auf 515 515 (589 574) t, wobei Koks und Briketts in Kohle umgerechnet worden sind. Der arbeitstägliche Absatz betrug 21 480 (22 676) t. Auf den Synditatsabsatz (auf die Ver⸗ kaufsbeteiligung in Anrechnung kommend) entfielen 467 611 (534 879) t und hiervon auf das unbestrittene Gebiet 342 000 (381 935) t und auf das bestrittene Gebiet 125 611 (152 962) t. Der Werksselbstverbrauch dauf die Verbrauchsbeteiligung in An⸗ rechnung kommend) belief sich auf 60 (1591) t und der Zechen⸗ selbstverbrauch auf 47 844 (53 086) t. “
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Deutsch⸗holländische Rheinschiffahrtsverhandlungen. Vor der Durchführung des Bopparder Abkommens.
In Rotterdam sind am 20. und 21. März Verhandlungen zwischen den Vertretern der von den holländischen Partikulier⸗ schifferverbänden errichteten Niederländischen Rheinschiffahrts⸗ zentrale und des Deutschen Schifferbetriebsverbandes für den Rhein über die Durchführung des Bopparder Abkommens, das bekanntlich eine enge Zusammenarbeit der Schifferorganisationen beider Länder im Meldestellenwesen vorsieht, geführt worden. Wie der DHD. erfährt, konnte bei den Besprechungen eine recht weitgehende Annäherung der beiderseitigen Standpunkte herbei⸗ geführt werden. Es sind Vorschläge über die praktische Durchfuh⸗ rung der Zusammenarbeit gemacht und diese Vorschläge im ein⸗ zelnen erörtert worden. Nach einer noch von den beiden Parteien vorzunehmenden Prüfung der Vorschläge soll in neuen Verhand⸗ lungen versucht werden, zu einem festen Abkommen zu gelangen. Man hofft, daß diese Einigung schon bald erzielt werden und eine enge Zusammenarbeit im Meldestellenwesen beginnen kann, wobei nach Erfüllung bestimmter Voraussetzungen durch die holländischen Partikulierschiffer an eine paritätische Beteiligung an den Meldestellen im Talverkehr gedacht ist.