1935 / 207 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Sep 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Geldmarkt und Konsolidierung.

Das deutsche Sparerpublikum wird zum * Male seit 1929. wieder zur Zeichnung einer neuen Reichsanleihe im Betrage von 500 Mill. RM aufgerufen. Gleichzeitig übernimmt die Spar⸗ kassenorganisation zum zweiten Male im laufenden Jahre einen Reichsanleihebetrag von 500 Mill. RM. Durch Verteilung der Einzahlungstermine über einen längeren Zeitraum wird, wie das Institut für Konjunkturforschung in seinem neuesten Wochen bericht schreibt, dafür gesorgt, daß die Flüssigkeit des Geldmarktes und die Stabilität der Rentenkurse durch die Anleihebegebung nicht beeinträchtigt werden. Mit Abschluß dieser Anleihetrans⸗ aktionen wird der Betrag der innerhalb Jahresfrist konsolidierten Reichsschuld etwa 124 Mrd. RM erreicht haben und damit den in den ersten drei Arbeitsbeschaffungsprogrammen zur Belebung der Wirtschaft eingesetzten Summen etwa entsprechen.

Die aktive Konjunkturpolitik der Reichsregierung setzte zu einem Zeitpunkt ein, als Kredit⸗ und Kapitalmarkt in Deutsch⸗ land von einer Konsolidierung noch weit entfernt waren. Um die innere Festigkeit des Kapitalmarktes nicht zu stören, wurde zu⸗ nächst der Weg einer kurzfristigen Vorfinanzierung der öffent⸗ lichen Aufträge durch zusätzliche Reichsschatzanweisungen, Arbeits⸗ beschaffungswechsel und Sonderziehungen gewählt. In dem Maße, wie die erhöhten Ueberschüsse und Ersparnisse der Wirt⸗ schaft zur Kreditabtragung oder Reservenbildung verwendet wur⸗ den, fand im Rahmen der Bankbilanzen eine Umschichtung der Anlagen statt; an die Stelle der Krisenakzepte, der Wirtschafts⸗ wechsel oder anderer Wirtschaftskredite traten mehr und mehr die neuen öffentlichen Kreditpapiere. Ebenso wie die Verschul⸗ dung der privaten Wirtschaft an die Banken abnahm, verminderte sich auch die Verschuldung der Banken gegenüber der Reichsbank. Stellenweise wurde auch beobachtet, daß die Betriebsüberschüsse der Wirtschaft unmittelbar Anlage in kurzfristigen Kreditpapieren suchten; die nur geringfügige Veränderung der Bankenkreditoren wird zum Teil auf diese Tendenz zurückzuführen sein. Da offen⸗ sichtlich die Freisetzung von anlagebereiten Mitteln größer war als das Angebot an neuen kurzfristigen Kreditpapieren, machte die Senkung der Geldmarktsätze ständige Fortschritte. Auch die Aktion der Golddiskontbank vom Mai dieses Jahres, die dazu bestimmt war, die überschüssigen Fonds des Geldmarkts durch Zmischen⸗ schaltung der äußerst liquiden Solawechsel einer Anlage in öffent⸗ lichen Kreditpapieren zuzuführen und so Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen, hat einen weiteren Rückgang der Geld⸗ marktsätze nicht verhindert. Zu dem Andauern der Geldmarkt⸗ verflüssigung mag auch der Umstand beigetragen haben, daß das Angebot an neuen Kreditpapieren in letzter Zeit nicht mehr er⸗ heblich zugenommen hat.

Wenngleich sich die Vorfinanzierung der öffentlichen Aufträge bisher reibungslos vollzieht und einer fortschreitenden Ent⸗ spannung des Geldmarktes nicht im Wege steht, so lag es doch von vornherein in der Absicht der Reichsregierung, entsprechend dem Zustrom an langfristig verfügbaren Ersparnissen und Rück⸗ lagen einen Teil der käarzfristigen Kreditpapiere in Schatz⸗ anweisungen mit einer längeren Laufzeit oder in Anleihen um⸗ zuwandeln. um die Funktionsfähigkeit des Geldmarktes auch für die Zukunft zu sichern, in der zunächst noch mit neuen Anforde⸗ rungen für „die Durchführung der von der Reichsregierung in Angriff genommenen Aufgaben“ zu rechnen ist. Im Frühjahr des Jahres wurde mit der 4 ½ Pigen 500 Mill.⸗Anleihe des

Weitere Abfatzbelebung im Einzelhandel im Fuli.

Wie die Forschungsstelle für den Handel beim RKW. im Mahmen ihrex- sazrfen daseensurvwiever vofre rerchte wertmäßige Absatzbelebung. Im Vergleich zu Juli 1934 konnte im Durch⸗ schnitt aller Geschäftszweige und Betriebsformen der Umsatz⸗ stand des Einzelhandels im Juli dieses Jahres um 3 % erhöht werden. Die bereits in früheren Monaten festgestellte Stetigkeit des Verlaufs der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze in diesem Jahr wurde durch das neueste Untersuchungsergebnis fortgesetzt. Die Absatzbelebung im Vergleich zum Vorjahr war im Berichtsmonat ebenso stark wie bereits im Gesamtdurchschnitt des 1. Halbjahrs (ebenfalls + 3 %). Auch bei einer Erweiterung des Umsatzver⸗ gleichs auf einen Zeitraum von zwei Jahren, wodurch für den Einzelhandel ein Ueberblick über die Answirkungen des all⸗ gemeinen deutschen Wirtschaftsaufschwungs seit dem konjunkturellen Tiefstand Mitte 1933 möglich wird, zeigt sich das Bild anhaltend steigernder Umsatzwerte.

Nachdem im 1. Halbjahr 1935 im Einzelhandel um 15 % höhere Umsätze als im entsprechenden Zeitraum 1933 hatten erzielt werden können, lagen die Juli⸗Umsätze dieses Jahres um einen nur wenig geringeren Prozentsatz (13 %) höher als 1933. Im einzelnen setzt sich diese Umsatzerhöhung im Verlauf von zwei Jahren aus der für den Berichtsmonat gegenüber Juli 1934 ein⸗ getretenen Zunahme um 3 % und einer damals gegenüber Juli 1933 festgestellten Belebung der Einzelhandelsumsätze um 10 % zusammen. Allerdings besteht zwischen beiden Jahren ein grund⸗ sätzlicher Unterschied. Während die Umsatzerhöhung im ZJuli vorigen Jahres zum größeren Teil auf Steigerungen der um⸗ esetzten Mengen zurückzuführen war, ergab sich die im Juli dieses Jahres eingetretene weitere Umsatzzunahme fast ausschließlich aus Preisveränderungen.

Nach der Reichsindexziffer für die Kosten der Lebenshaltung ohne Wohnung hat sich das Preisniveau von Juli 1934 bis zum Berichtsmonat um 2,5 % erhöht, was der Zunahme des Umsatz⸗ erlöses im Einzelhandel nahekommt. Eine weitere Vermehrung der umgesetzten Mengen ist im Juli 1935 im Vergleich zum Vor⸗ jahr kaum eingetreten.

Wesentlich günstiger als im Durchschnitt des gesamten Einzel⸗ 5 verlief die Umsatzentwicklung der Le 8 ensmittel⸗ fachgeschäfte. Hier konnte der Umsatzstand im Juli dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 % erhöht werden, und zwar scheinen diesen wertmäßigen Umsatzsteigerungen auch Zunahmen der abgesetzten Mengen zu entsprechen.

3 Im Einzelhandel mit Bekleidun stiegen die Umsatzwerte im Juli im Vergleich zum Vorjahr bei Textilwarenfachgeschäften um 4,0 % und im Schuhwareneinzelhandel um etwa 4,5 %. Damit blieb die Umsatzzunahme im Textileinzelhandel etwas hinter den Sefebnh.hes 11“ (Mai / Juni 5,2 %) zurück, ging r etwas hinaus über die 2,8 % betragend m 1 5 gesamten 1. Halbjahres. 8 ““ „Im Hausrateinze handel (in der Zusammenfassung von Eisenwarenfachgeschäften Öund Glas⸗ und Nhlacener s stng von brachte die Entwicklung eine Umsatzzunahme gegenüber Juli 193. um 8,9 % bis 10,7 %. Stark rückläufig war im Juli 1935 die Um⸗ satzentwicklung mit 80 bis 85 % des Vorjahres im Funkeinzel⸗ handel. Die Käuferschaft scheint sich in diesem Jahre vor der Funk⸗ in besonders starkem Maße abwartend verhalten Von den übrigen Einzelhandelszweigen, für die die Umsatz⸗ entwicklung im Juli bisher bekannt ist, sowohl sa. Droge n geschäfte als auch die Uhrmacher über recht kräftige Umsatzerhöhungen um 8 %. Die Umsätze des Kraftfahr zeug⸗ Hachel⸗ hielten sich auf der gegenüber Juli 1933 stark gesteigerten Höhe (+ 67,2 %) des Vorjahrs⸗Juli. Die stärkste Steigerung gegenüber dem Vorjahr erfuhren die Verkaufsumsätze des Land⸗ maschinen handels, die im Juli 1935 gegenüber Juli 1934 um 35 % zunahmen. ö“ 11““

Reiches, die von der Sparkassenorganisation übernommen wurde und die Abdeckung eines entsprechenden Betrags an Arbeits⸗ beschaffungswechseln ermöglichte, der Anfang gemacht. Nachdem die Pfandbrief⸗ und Anleihekonversion vom Frühjahr dieses Jahres erfolgreich beendet war, Kurse und Renditen der übrigen Rentenwerte sich dem neuen Stande angepaßt hatten und damit der Wiederaufbau des Rentenmarktes zu einem Abschluß gelangt war, mehrken sich auch am freien Kapitalmarkt die Anzeichen für eine verstärkte Anlageneigung des Publikums. Da die Liqui⸗ ditätsreserven der Industrie großenteils wieder aufgefüllt waren, konnten die laufenden Betriebsüberschüsse unbedenklich in Ka⸗ italmarktwerten angelegt werden. Zwar wandte sich das anlage⸗ süchende Publikum zu einem Teil anderen Gebieten als dem Rentenmarkt zu: der Umstand, daß trotz wiederholter Warnungen und trotz zum Teil ungeklärter Dividendenaussichten die Aktien⸗ kurse mit nur geringen Unterbrechungen ansteigen, ohne daß die Börsenkredite der Banken zunehmen, deutet darauf hin, daß ein echter Anlagebedarf des Publikums vorhanden ist.

Mit der Ausgabe der neuen Reichsanleihe hat eine neue Konsolidierungsaktion eingesetzt. Um eine Störung des Geld⸗ marktes durch die Aufbringung des Anleihebetrages möglichst zu vermeiden, ist die Einzahlung über fast 3 Monate verteilt. Es gilt allerdings nicht als ausgeschlossen, daß bereits vor den ver⸗ einbarten Terminen Einzahlungen an die Reichskasse erfolgen; von manchen Seiten wird deshalb für den September-Ultimo mit einer leichten Versteifung des Geldmarktes gerechnet. Die kleinste Stückelung beträgt 100 RM, so daß mit einer regen Beteiligung auch kleinerer Sparer an der Anleihezeichnung gerechnet werden kann. Außer den Ersparnissen des Publikums werden haupt⸗ sächlich die in den nächsten Monaten entstehenden Ueberschüsse gut beschäftiger Industriegesellschaften in den neuen Reichsschatz⸗ anweisungen Anlage finden. Wieweit die Banken für eigene Rechnung zeichnen werden, wird von der weiteren Entwicklung ihrer Einlagen abhängen; dagegen kann eine stärkere Beteiligung der Versicherungsgesellschaften und der Sparkassen kaum erwartet werden, weil ihre Mittel durch besondere Aktionen erfaßt werden. Wie bei den zur öffentlichen Zeichnung aufgelegten Schatz⸗ anweisungen werden auch bei der neuen Sparkassenanleihe die Zahlungstermine über einen langen Zeitraum verteilt. Infolge der günstigen Entwicklung der Spareinlagen kann erwartet wer⸗ den, daß sich die Unterbringung der 500 Mill. NM bei den Spar⸗ kassen ohne Vernachlässigung des Kreditbedarfs der lokalen Spar⸗ kassenkunden vollziehen wird. Da den Girozentralen stets ein erheblicher Teil des Spareinlagenzuwachses als Liquiditätsreserve zuströmt, so besteht die Möglichkeit, daß die Deutsche Girozentrale den Anleihebetrag zu einem Teil schon vor den vereinbarten Ter⸗ minen überweist.

Durch diese neuen Anleihetransaktionen des Reichs wird sich der Betrag der innerhalb Jahresfrist fundierten Fe chsschr aan auf etwa 124 Mrd. NM erhöhen, die erheblichen, dem Wesen nach langfristigen Unterbringungen bei Sozialversicherungsanstalten und einigen Bankgruppen nicht gerechnet. Ihr Erfolg wird erweisen, daß die Sparkraft Deutschlands nicht nur ausreicht, den laufenden Kredttbedarf des Staates bei sinkenden Zinssätzen zn decken, sondern darüber hinaus schon heute die Fundierung eines Teils der schwebenden Staatsschuld ermöglicht.

Amtliche Feststellung des Ausländerbesuches auf der Leipziger Herbstmesse.

vuwh ven unirrien Fesrsteirungen war die Leipziger Herbst⸗ messe von 5107 ausländischen Einkäufern besucht, von denen 4516 ihren Wohnsitz im europäischen, 591 im außereuropäischen Aus⸗ lande haben; von diesen Uebersee⸗Einkäufern kommen 59 aus Afrika, 132 aus Asien, 51 aus Australien, 153 aus den Vereinigten Staaten und Kanada und 196 aus Süd⸗ und Mittelamerika. Zur Herbstmesse 1934 waren insgesamt 4116 Ausländer, darunter 506 aus überseeischen Ländern, gekommen.

Die Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen im Juli 1935.

Im Juli 1935 stiegen laut „Wirtschaft und Statistik“ die Kraftfahrzeugzulassungen nach dem schwachen Rückgang im Vor⸗ monat wieder an. Insgesamt wurden 42 338 Kraftfahrzeuge neu zugelassen. Damit wurde das bisher höchste Monatsergebnis erreicht, das um fast 7 % über dem Stand des Vormonats (39 617) und um mehr als 55 % über dem Stand im Juli 1934 (27 239) liegt. Maßgebend für die erneute Aufwärtsbewegung war insbesondere die Entwicklung der Neuzulassungen bei den Personenkraftwagen und den Lastkraftwagen. An Personenkraft⸗ wagen kamen 19 257 und an Lastkraftwagen 4771 neu in den Verkehr, das sind 11 % bzw. 22 % mehr als im Vormonat. Fer⸗ ner erhöhte sich die Zulassungsziffer noch bei den Zugmaschinen von 448 auf 650. Bei den Krafträdern wurden 17 408, knapp 1 % weniger als im Juni 1935, erstmalig zugelassen. Bei den Kraftomnibussen fiel die Zulassungszahl von 286 auf 252.

Innerhalb der Personenkraftwagen hatten mit Ausnahme der 3⸗ bis 4⸗1⸗Klasse alle Größenklassen an der Steigerung der Zulassungen Anteil. Vor allem fiel hier ins Gewicht die Zu⸗ nahme bei der 1⸗ bis 1,5⸗1 und der 1,5⸗ bis 2⸗1⸗Klasse. Bei den Lastkraftwagen und Sonderfahrzeugen hielt die Steigerung der Neuzulassungen von Dreiradkraftfahrzeugen weiterhin gleichmäßig an (+ 26 %). Aber auch bei nahezu allen Lastwagenklassen er⸗ höhten sich die Zulassungen. Nur die 4⸗ bis 5⸗t⸗Nutzlastklasse und die Nutzlastklasse der Wagen über 7,5 t zeigten einen für das Gesamtergebnis unbedeutenden Rückgang. Bei den Krafträdern glich die erhebliche Zunahme der Neuzulassungen der Kleinstkraft⸗ räder die sonst hier im Verlauf der Saisonentwicklung zu beob⸗ achtende Abnahme aller übrigen Klassen aus.

8 1“ Stromerzeugung im Juni / Zuli

Laut „Wirtschaft und Statistik“ hüt die Stromerzeugung der 122 erfaßten Werke im Juli der Jahreszeit entsprechend wieder zugenommen. Die Gesamterzeugung ist von 1386,0 Mill. kWh im Juni auf 1519,0 Mill. kWh im Juli d. F. gestiegen. Arbeits⸗ täglich ergibt sich noch ein Rückgang (56,3 gegen 57,7 Mill. kWh), der sich jedoch zum Teil aus der Verrechnungsweise erklärt. Gegen⸗ über dem Vergleichsmonat des Vorjahres war die Erzeugung um 12 % hößer. Die arbeitstägliche Etesh an gegaerbricdhe Verbraucher bei den 103 berichtenden Werken hielt hin Juni mit 23,6 Mill. kwh ungefähr auf der Höhe des Vormonats (23,8 Mill. kWh) und übertraf mit 10 % die arbeitstägliche Ab⸗ abe im Juni 1934. Insgesamt belief b Abgabe auf 565,7 Kill. kWh gegenüber 595,4 Mill. kWh im Mai 19349 Im ersten Halbjahr 1935 belief sich die Stromabgabe der 103 Werke an ge⸗ werbliche Verbraucher auf rund 3,5 Milliarden kWh. Sie lag damit um rund 14 % über dem 3. Mrd. kWh betragenden Ver⸗ brauch im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. Für den Anschluß⸗

wert ergibt sich gegenüber der ersten Jahreshälfte 1934 eine Zu⸗

nahme um rund 4 %

Berliner Börse am 5. September 8 31 Feste Börse Umsätze nehmen zu.

Nach der schwachen Tendenz der letzten Tage ist heute ein merkbarer Umschwung eingetreten. Schon bei Eröffnung der Börse konnte man verschiedentlich Kauforders bemerken, so daß die Kurse bereits überwiegend etwas höher einsetzten. Vereinzelt kam allerdings auch etwas Material heraus. Die Grundstimmung war jedoch von Anfang an recht freundlich und bald nach Notierung der ersten Kurse setzte sich eine allgemeine Aufwärts⸗ bewegung durch. Einmal wies man darauf hin, daß das ermäßigte Kursniveau für Anlagezwecke günstig sei, vor allem aber sah man eine Entspannung der Lage im Abessinien⸗Konflikt. Das Geschäft wurde im Verlauf vorübergehend sogar etwas lebhafter und gegen der Börse verzeichnete man zum Teil die höchsten Tages⸗ urse.

Am Montanmarkt waren besonders die in den letzten Tagen stärker gedrückten Werte wie Hoesch (+ 14¼), Klöckner und Stahl⸗ verein (je *† 1), daneben Harpener (+ 14) stärker befestigt. Braun⸗ kohlenpapiere lagen wenig verändert. Von den Kalipapieren mußten Aschersleben ihren Anfangsgewinn von 1 % später aller⸗ dings teilweise wieder hergeben. Auch verschiedene Elektropapiere fanden mehr Interesse. So Licht und Kraft (+ 1 4¼), Chade a—e + 2), Gesfürel (+ 1 ¼) und R. W. E. (+ 1). Siemens gewannen ¼, A. E. G. % *%. Unter chemischen Werten hatten Kokswerke (+ 1) die Führung, während dagegen J. G. Farben⸗Industrie nur um % % gebessert waren. Sonst bestand noch Interesse für Deutsche Linoleum (+ 1 ¾¼), A.⸗G. für Verkehrswesen (+ 1 4¼) und in Reichsbank allerdings kam etwas Ware heraus (— 1).

Auch der Kassamarkt zeigte eine freundlichere Verfassung. Das Publikumsinteresse war allerdings noch nicht groß. Renten zeigten nicht ganz einheitliche Tendenz. Industrie⸗Obligationen bröckelten zum Teil ab. Tagesgeld hörte man 3 bis 3 ¼ % und darunter. Am internationalen Devisenmarkt lag das englische Pfund schwächer und ging in Berlin auf 12,31 ½ (12,33 ¼) zurück, während der Dollar mit 2,49 (2,489) etwas fester tendierte.

Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden.

Ausweis per 31. August 1935. Aktiva.

Forderungen gegen die Reichsbank in Reichsmark

und Valuta: Sonstige Forderungen Anlagen

197 383 164,10 4 999 212,84 181 774 240,53

384 156 617,47

698 989 65 -—-ö-55 65 91-—

5 eeeeee¹]

Passiva. Schuldschernrnrenn 39 287 655,— 4 % Sterling⸗Schuldverschreibungen.. 23 257 755,72 Sonstige Verpflichtungen. 321 611 206,75 1212125

5

Stand des holländischen Verrechnungsverkehrs

mit Deutschland.

AUAnsterdam, 4. September. Am 31. August 1935 beliefen sich, 8

wie das Niederländische Clearinginstitut mitteilt, die Einzahlungen auf das Deutschlandkonto der Niederländischen Bank auf 146,02 gegen 142,40 Mill. hfl. am 23. August 1935. Von diesem Betrag waren 22,61 (22,14) für rückständige Forderungen, 16,55 (15,72) für den Zinsendienst der Dawes⸗ und Younganleihe sowie für den Stillhaltedienst, 5,84 (5,70) zur freien Verfügung der Reichsbank und 101,02 (98,85) Mill. hfl. für neue, unter das Clearing fallende Forderungen bestimmt. Der letztere Betrag verringert sich durch Auszahlungen des Niederländischen Clearing⸗Instituts um 98,48 (95,32) Mill. hfl.

Die Einzahlungen bei der deutschen Verrechnungskasse auf neue unter das Clearing fallende Forderungen betrugen 137,32 (134,21) Mill. hfl., wovon 1 234 500 (900 000) hfl. vermutlich für deutsche Reisezwecke in Holland verwendet wurden. Die letzte Aus⸗

zahlungsnummer des Niederländischen Clearing⸗Instituts war

106 268 (102 819) hfl.

8 1 2.

1 8 Aufliegende Seeschiffe im Hamburger Hafen. Im Hamburger Hafen lagen am 1. September 13 Seeschiffe (davon 10 deutsche, 2 englische und 1 schwedisches) mit 62 299 BRT auf, gegen 12 Seeschiffe am 1. August 1935 (davon 9 deutsche, 2 englische und 1 schwedisches) mit zusammen 53 176 BRT.

Der Binnenverkehr des Hafens Hamburg im Zuli 1935.

Entsprechend der jahreszeitlichen Bewegung ist der statistis erfaßbare Binnenwverkehr des Hafens Hamburg, wie aus de Wirtschaftsberichten des Handelsstatistischen Amtes Hambur hervorgeht, im Juli wieder zurückgegangen. Zwar ist der Waren eingang gegenüber dem Vormonat fast unverändert geblieben doch hat der Warenausgang stärkere Einbußen (— 51 000 t ode 7,4 %) erlitten im Gegensatz zum Seeverkehr, der fas die gleich Hhe wie im Vormonat erreichte. Die ungünstigen Wasse verhältnisse im Juli 1935, die zu mehrfachen Schiffahrtsstockungen

hüeer hatten einen weiteren Rückgang des Warenverkehrs auf

en Binnenwasserstraßen gegenüber dem Vormonat zur Folge. So sank der Wareneingang um 15 000 t oder 7,0 % und der Warenausgang sogar um 91 000 t oder 25,3 %, während der Eisenbahnverkehr in der gleichen Zeit eine Zunahme um 17 000 t oder 4,1 % aufwies. 11“ * ““

Zinkhüttenproduktion im ZJuli 1935. Nach den Berechnungen der Metallgesellschaft A.⸗G. betrug die Zinkhüttenproduktion der Welt im Juli 1935 insgesamt 110 392 metr. t gegenüber 106 321 t im Juni. Hiervon entfallen auf Amerika 47 235 (45 714) t, auf Australien und England 11 287 (10 983) t, auf Asien 4000 (4000) t, auf Afrika 1758 (1803) t und auf Europa (ohne England) 46 112 (43 821) t. Im Tagesdurch⸗ schnitt stellt sich die Erzeugung auf 3561 gegen 3544 t. achten ist, daß die Ziffern für Asien nur geschätzt sind.

Die Zinnbergwerkserzeugung im Zuli 1935.

Die Zinnber be betrug nach den Berechnungen der Metallgesellschaft A.⸗G. im Juli 1935 insgesamt 12 183 t gegen 7394 t im Juni. Davon entfallen auf Asien 8874 (4447) t, auf Afrika 1037 (893) t, auf Amerika 1772 (1554) t, auf Austra⸗ lien 250 (250) t und auf Europa 250 (250) t. Im Tagesdurchschnitt betrug die Produktion 393 gegen 246 t. Zu 11 ist, daß bei den vorstehenden Angaben die Ziffern teilweise geschätzt sind.

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 207 vom 5. September 1935. S. 3

Die Entwicklung der Filmwirtschaft.

Die Entwicklung der deutschen Filmwirtschaft während der

letzten Monate hat die im Februar dieses Jahres vom Institut

für Konjunkturforschung ausgesprochene Erwartung, daß das

Jahr 1935 eine weitere Aufwärtsbewegung bringen werde, vollauf bestätigt. Die Ausnutzung der Filmtheater war, soweit Zahlen für das erste Halbjahr 1935 vorliegen, ganz beträchtlich höher (in einzelnen Monaten um 50 % und mehr) als im Vorjahr. Besuch und Einnahmen der Filmtheater haben bei der allgemein gestiegenen Kaufkraft der Bevölkerung konjunkturell weiter zu⸗ genommen. So waren im Durchschnitt des zweiten Vierteljahres der Besuch der Lu in den erfaßten Städten um 19,3 %, die Bruttoeinnahmen sogar um 20,5 % größer als im zweiten Liertellahr 1934. Im Zusammenhang mit der Belebung im Besuch der Filmtheater haben sich auch die Einnahmen des Ver⸗ leihs, wie überhaupt die Verleihtätigkeit in Deutschland fühlbar gebessert. Der durchschnittliche Erlös je Eintrittskarte pflegt in jedem Jahr im Zusammenhang mit der wärmer werdenden Witte⸗ rung in den Frühjahrs⸗ und Sommermonaten zurückzugehen. Während in den Großstädten der durchschnittliche Erlös in den Monaten Januar bis Juni 1934 um 10 % gesunken war, ließ er im laufenden Jahr nur um 5 % nach, was auch als ein Zeichen der fortschreitenden Besserung zu werten ist. In den Mittelstädten hielt sich der Rückaang im Rahmen des Vorjahres. In den Klein⸗ tädten hatte demgegenüber der durchschnittliche Erlös im Vor⸗ jahr von 0,69 auf 0,70 RM zugenommen, während er sich im Juni 1935 auf 0,71 RM gegen 0,74 RM im Januar stellte.

Die allgemeine Besserung seit 1933 zeigt sich vor allem in der Ausnutzung der einzelnen Platzkategorien. Im zweiten Viertel⸗ jahr 1933 kamen im Reichsdurchschnitt in den Filmtheatern auf die mittlere Platzkategerie (0,60 0,90 RM) 31 % aller verkauften Eintrittskarten, während es im laufenden Jahr bereits über 41 % waren. In den kommenden Monaten ist saisonmäßig mit einer Steigerung der Besucherzahl der Filmtheater zu rechnen. Die Belebung des Theaterbesuchs dürfte, wie nach der bisherigen Entwicklun zu schließen ist, stärker sein als im Vorjahr. Auch der durchs nittliche Erlös je Eintrittskarte wird in den nächsten Monaten wieder ansteigen.

Behandlung der einem Ausländer zustehenden

Guthabenbescheinigungen gem. § 7 der Ver⸗

ordnung zur Durchführung und Ergänzung des

Gefetzes zur Förderung des Wohnungsbaues vom 18. April 1935.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung teilt durch Runderlaß Nr. 176/35 D. St. /35 Ue. St. 18 gefn 4 6/44 282/35 vom 3. 9. 35 der Rer chaft däpbge Privates Bank⸗ gewerbe Centralverband des Deutschen Bank⸗ und Bankier⸗

Berlin:

Berlin NW 7, Dorotheenstr. 4, folgendes mit: Unter

ezugnahme auf meinen Runderlaß 161/735 D. St. Ue. St. er⸗ kläre ich mich damit einverstanden, daß auch für die Aushändi⸗ gung von Guthabenbescheinigungen gemäß § 7 der Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Gesetzes zur Förderung des vom 18. 4. 1935 seitens der Finanzämter an die von dem Einzahlungspflichtigen benannten Kreditinstitute die in meinem vorbezeichneten Runderlaß vorgesehene Regelung gilt. Ob die Guthabenbescheinigungen Wertpapiernatur haben, erscheint mir ⸗zweifelhaft. Ich bin damit einverstanden, daß Sie Ihre Mitglieder hiervon in Kenntnis setzen. Den Herrn Reichsminister der Finanzen habe ich entsprechend unterrichtet.

Generalversammlungskalender für die Woche vom 9. bis 14. September 1935,.

Montag, 9. September. ere; Fengeee säse Bodenkredit⸗Bank, Hildesheim, ao. H.⸗V., „½ Uhr.

Berlin: NSl⸗H⸗Rad Vereinigte Fahrzeugwerke A.⸗G., Neckar⸗ sulm 9 Uhr.

Berlin: Ueberlandzentrale Neubrandenburg A.⸗G., Neubranden⸗ burg, 11 Uhr.

1““ Pommern A.⸗G., Stettin, ao. H.⸗V.,

p. Bielefeld: Benteler Werke A.⸗G., Bielefeld, 11 Uhr. 8 Stuttgart: C. D. Magirus A.⸗G., Ulm, ao. H.⸗V., 10 Uhr.

Dienstag, 10. September. 8 Lüneburg: Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.⸗G., Lüne⸗ burg, 11 Uhr.

Mittwoch, 11. September.

H.⸗V., 12 Uhr. Donnerstag, 12. September.

Berlin: A.⸗G. Johannes Jeseric, Berlin⸗Charlottenburg, 11 Uhr.

Berlin: R. Dolberg A.⸗G., Berlin, 17 Uhr. .“ H & Widmann A.⸗G., Wiesbaden⸗Biebrich, ao. Plauen i. V.: Gardinenfabrik Plauen A. G., Plauen i. V., 15 Uhr.

Freitag, 13. September. e“ Reismühle A.⸗G., Hamburg, ao. H.⸗V., 9.

Sonnabend, 14. September. 8 Aue i. Sa.: Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Söhne A.⸗G., Aue i. Sa., 11 Uhr. Hamburg: Unterelbe Brikettwerk⸗ und Kohlenhandels⸗A.⸗G., Ham⸗ burg, 11 Uhr.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweis der B8Z vom 31. August 1935. Basel, 4. September. Der Ausweis der Bank für Inter⸗

Nnationalen Zahlungsausgleich vom 31. August 1935 weist eine

Bilanzsumme von 654,68 Mill. ffr. aus, die gegenüber dem Vor⸗ monat (653,84) um 0,84 Mill. ffr. höher ist. Die Einlagen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben sich von 131,17 auf 134,83 (₰. 3,66) Mill. ffr. erhöht. Die Einlagen für Rechnung Dritter zeigen eine Verminderung von 14,02 auf 13,70 Mill. ffr. Die Gelder auf Sicht erhöhten sich um 3,34 von 12,27 auf 15,61 Mill. ffr. Die rediskontierbaren Wechsel zeigen eine Abnahme um 7,67 von 349,25 auf 341,58 Mill. ffr. Die Gelder auf Zeit 8 um 5,84 von 36,59 auf 42,43 Mill. ffr, gestiegen. Andere Wechsel und Anlagen zeigen eine geringe Abnahme von 217,54 auf 216,92 Mill. ffr.

Mangelnde Aufnahmefähigkeit

des schweizerischen Kapitalmarktes. Beasel, 5. September. Durch die zunehmende Wirtschaftkrise die immer mehr den Inlandsmarkt ergreift, und die hohen Verluste der Kapitalgläubiger ist die Kapitalneubildung in der Schweiz ebenfalls im Schwinden begriffen. Dies wirkt sich recht in dem Mißerfolg aus, welchen nicht nur die 4 %ige 22 Mill. Franken⸗Anleihe des Kantons Basel⸗Stadt in diesen Tagen erlebte, sondern auch die zur Zeichnung aufgelegte 4 %ige 15 Mill. Franken⸗Anleihe des Hypothekarinstituts des Kantons Bern, ob⸗ wohl bei diesem Institut nicht nur der Kanton und die Bank selbst, ondern auch die Gemeinden bei Ausfällen haften. Da der 4 igen Obligationenanleihe des Bundes kürzlich ein ähnliches Mißgeschick widerfuhr, weil der Emissionskurs unmittelbar an den Paristand heranreichte, so ergibt sich daraus, daß das Schweizer Publikum unbedingt auf der effektiven Verzinsung von mindestens 4 % besteht. Es ergibt sich aber auch, daß die Flucht aus dem Geld⸗ markt und damit die Thesaurierung zunimmt.

Die neuen Eisenpreife für England.

Paris, 4. September. Nach der englischen Zollermäßigung von 33 % auf 20 % werden jetzt die neuen Kartellpreise der Ireg für den englischen Markt hier wie folgt angegeben: Knüppel 5.6.0 bis 5.9.0 Papierpfund franko Verbrauchsstation, Platinen 5,0.0 bis 5.2.6 Papierpfund franko Verbrauchsstation. Für Fertig⸗ erzeugnisse gelten folgende Fob⸗Preise: Stabeisen 5.2.6 bis 5.6.6, Träger 5.2.6, Grobbleche (¼16) 6.1.6, Mittelbleche (¼) 6.5.6 Papier⸗ pfund. Je nach den englischen Bezirken erfahren diese Grund⸗ preise gewisse Aenderungen. 8

Ultimoanspannung der Niederländischen Bant.

Amsterdam, 4. September. Aus dem neuen Wochenausweis der Niederländischen Bank geht hervor, daß zwar der Goldvorrat um ca. 2 Mill. auf 593,4 Mill. hfl. gestiegen ist, daß jedoch im Hin⸗ blick auf den Ultimo die Inanspruchnahme des Noteninstituts durch inländische Kreditnehmer stark zugenommen hat. Das Lom⸗ bardkonto erhöhte sich um 37,5 auf 163,6 Mill. hfl. und das inländische Wechselkonto um 5,2 anf 5,9 Mill. hfl. Da auch der Banknotenumlauf um 31,5 Mill. hfl. gestiegen ist sind die sofort kündbaren Verpflichtungen der Niederländischen Bank zu 68,3 (in der Vorwoche 70,9) % durch Gold und zu 70,9 (73,7) % durch Gold und Silber gedeckt.

Der polnische Handelsminister über den Aufbau

der Handelsflotte.

Warschau, 5. September. In einer Unterredung mit einem Vertreter der Gazeta Polska hob der polnische Handelsminister die Notwendigkeit des Aufbaues der polnischen Handelsflotte hervor. Bisher gingen nur 7 % bis 8 % des polnischen Seehandels unter polnischer Flagge.

4,5 % Budapester Anleihe vom Jahre 1914.

8 Budapest, 4. September. Im Sinne des Abkommens von Ostende waren die Gläubigervertreter aufgefordert worden, sich u äußern, in welcher Währung der Dienst dieser Anleihe zu leisten

Es rde wiederum für den Schweizer Franken ent⸗

Keine neuerliche Herabsetzung des für ungarische Obligationen und Pfandbriefe.

Budapest, 4. September. Im Zusammenhang mit der Er⸗ mäßigung der ungarischen Bankrate, die wie heeenfingser PüSe vor seiner Abreise nach Genf erklärte, auch wegen der kegelung der Agrarschuldenfrage notwendig war, tauchten Ge⸗ rüchte auf, wonach nunmehr die Ermäßigung des Zinssatzes für Pfandbriefe und Obligationen von 5 auf 4,5 %% erfolgen sollte. Wie von eingeweihter Seite verlautet, besteht keine Absicht auf eine einseitige Erebig sn des Zinssatzes der ungarischen An⸗ lagewerte, zumal vorerst 5 eine Konsolidierung der kurz⸗ fristigen Landwirteschulden, also der Inlandsschuld Bolgen soll. Die Regelung der langfristigen Schulden, die ja auch mit dem Währungsproblem 11 wird erst ee wenn ein⸗ mal die Transfermöglichkeiten genau abgeschätzt werden können und auf dieser Grundlage mit den Auslandsgläubigern eine Ver⸗

einbarung zu erzielen sein wird.

Zusammenfassung in der ungarischen Schiffahrt. Budapest, 4. September. Die Aktienmehrheit der Ungarischen Fluß⸗ und Areschtfschrt⸗ A. G. befindet sich bekanntlich in den

Händen der Ungarischen Staatsbahnen, die der Levante Seeschiff⸗ fahrtsgesellschaft in den Händen der Ungarischen Allgemeinen Creditbank und die der „Atlantica“ Seesciffehtsgeseschef⸗ in den Händen der Anglo Internationale Bank bzw. einer ungarischen Gruppe. Diese drei Gesellschaften sollen jetzt derart zusammen⸗ elegt werden, daß fortan nur die Fluß⸗ und 31232 schaft besteht. Die der Atlantica und der Levante hat bereits mit Kriegsende infolge des Verlustes des ungarischen Seehafens Fiume aufgehört. Die Schiffe der Gesell⸗ schaft gingen in italienischen Besitz über, wofür der ungarische Staat die Gesellschaften zu entschädigen gehabt hätte. Um der Ent⸗ schädigungsverpflichtung, die sich herabgesetzt auf etwa 10 Mill. Pengö belaufen dürfte, zu entgehen, will die Regierung die Uebernahme der beiden böö durch die Fluß⸗ und See⸗ schiffahrtsgesellschaft herbeiführen und die Aktionäre der Atlantica und Levante mit Prioritätsaktien der Fluß⸗ und Seeschiffahrts⸗ esellschaft befriedigen. In einem Zuge soll auch die endgültige der Fluß⸗ und Seeschiffahrtsgesellschaft durch ent⸗ sprechende Nachlässe seitens der Gläubigerschaft sichergestellt werden.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 4. September 1935: Gestellt 21 424 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Mͤeldung des „D. N. B.“ am 5. September auf 47,75 (am 4. September auf 47,75 ℳ) für

100 kg.

Berlin, 4 September. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 31,00 bis 32,00 ℳ, Langbohnen, weiße, handv. 41,00 bis 43,00 ℳ, Linsen, kleine, käferfrei, 1934. 40,00 bis 42,00 ℳ, Linsen, mittel, käferfrei, 1934: 46,00 bis 48,00 ℳ, Linsen, große, käferfrei, 1934: 51,00 bis 70,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 55,00 bis 61,00 ℳ, Speiseerbsen, zollverbilligt —,— bis —,— ℳ, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗ Reis, unglasiert 30,50 bis 31,00 ℳ, Moulm. Reis, unglasiert 41,00 bis 42,00 ℳ, Siam Patna⸗Reis, glasiert —r,— bis —,— ℳ, Italiener⸗ Reis, glasiert 33,00 bis 34,00 ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert 29,00 bis 30,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 34,00 bis 35,00 ℳ, Gerstengraupen, mittel 36,00 bis 37,00 ℳ, Gerstengrütze 28,00 bis 29,00 ℳ, Haferflocken 38,00 bis 39,00 ℳ, Hafergrütze, ge⸗ sottene 43,00 bis 44,00 ℳ, Roggenmehl, Type 997 24,35 bis 25,00 ℳ, Weizenmehl Type 790 31,00 bis 32,50 ℳ, Weizen⸗ mehl, Type 405 36,50 bis 38,50 ℳ, Weizengrieß, Type 405 38,00 bis 40,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 36,83 bis 37,29 ℳ, Zucker, Melis 70,05 bis 71,05 ℳ. (Aufschläge nach Sorten⸗ tafel), Röstroggen, glasiert, in Säcken 31,00 bis 33,00 ℳ, Röstgerste, glecsert, in Säcken 32,50 bis 36,00 ℳ, Malzkaffee,

Lindcar⸗Fahrradwerk A.⸗G., Berlin⸗Lichtenrade, ao b11““

nsfatzes

glasiert, in Säcken 41,00 bis 46,00 ℳ, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 314,00 bis 350,00 ℳ, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 380,00 bis 420,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 420,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark entölt 150,00 bis 180,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 172,00 bis 220,00 ℳ, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 900,00 bis 1400,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 230,00 bis 236,00 ℳ, Pflaumen 40/50 in Kisten 100,00 bis 102,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese †¼ Kisten 49,00 bis 54,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 54,00 bis 60,00 ℳ, Mandeln, süße, handgew., Kisten 155,00 bis 165,00 ℳ, Mandeln, bittere, handgew., ¼ Kisten 192,00 bis 200,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg- Packungen 71,00 bis 73,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 194,00 bis 196,00 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 194,00 bis 196,00 ℳ, Purelard in Tierces, nordamerik. —,— bis —,— ℳ, Berliner Rohschmalz 194,00 bis 196,00 ℳ, Speck, inl., ger., 180,00 bis 190,00 ℳ, Markenbutter in Tonnen 284,00 bis 288,00 ℳ, Markenbutter gepackt 292,00 bis 296,00 ℳ, feine Molkereibutter in Tonnen 280,00 bis 284,00 ℳ, feine Molkereibutter gepackt 284,00 bis 288,00 ℳ, Molkereibutter in Tonnen 270,00 bis 272,00 ℳ, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 ℳ, Land⸗ butter in Tonnen 258,00 bis 260,00 ℳ, Landbutter gepackt 266,00 bis 268,00 ℳ, Kochbutter in Tonnen —,— bis —,— ℳ, Koch⸗ butter gepackt —,— bis —,— ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 90,00 bis 100,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 148,00 bis 162,00 ℳ, echter Gouda 40 % 172,00 bis 184,00 ℳ, echter Edamer 40 % 172,00 bis 184,00 ℳ, echter Emmentaler (vollfett) 192,00 bis 220,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 112,00 bis 124,00 ℳ. (Preise in Reichsmark.)

In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegraphische Auszahlung.

4. September Geld Brief

12,62 12,65 0,668 0,672 41,81 41,89

0,139 0,141

3,047 3,053

2,475 2,479 55,00 55,12 46,90 47,00 12,32 12,35

68,43 68,57 5,43 5,44 16,445 2,357

168,51 55,49

20,40 0,729

5,696 81,08

41,69 61,99 49,05

47,00 11,19

5. September Geld Brief

12,60 12,63 0,668 0,672 41,80 41,88

0,139 0,141

3,047 3,053

2,473 2,477 54,93 55,03 46,88 46,98 12,30 12,33

68,43 68,57 5,42 5,43 16,395 16,435] 16,405 2,353 2,357] 2,353

168,18 168,52 168,17 55,28 55,40 55,37

20,36 20,40 20,36 0,724 0,726 0,727

5,684 5,696 5,684 80,92 81,08 80,92

41,58 41,66 41,61 61,77 61,89 61,87 48,95 49,05 48,95 46,88 46,98 46,90 11,15 11,17 11,17 2,488 2,492 2,488 63,42 63,54 63,53 80,92 81,08 80,99 33,99 34,05 33,99 10,275 10,295] 10,285 1,977 1,981] 1,978 1,099 1,041] 1,039

2,488 2,492 2,487

8 S

Aegypten (Alexandrien und Kairo 1 ägypt. Pfd. Aügs gghen (Buenos iree) 1 Pap.⸗Pes. Belgien (Brüssel u.

Antwerpen)) 100 Belga Brasilien (Rio de

Janeiro)) 1 Milreis Bulgarien (Sofia) 100 Leva Canada (Montreal). 1 kanad. Doll. Dänemark (Kopenhg.) 100 Kronen Danzig (Danzig) 100 Gulden England (London). 1 Pfund Estland

(Reval / Talinn) 100 estn. Kr. Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreich (Paris). 100 Fres. Griechenland (Athen) 100 Drachm. Holland (Amsterdam

und Rotterdam). 100 Gulden Island (Reykiavik) 100 isl. Kr. Italien (Rom und

Mailand)) .100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) 1 Yen Jugoslawien (Bel⸗

grad und Zagreb). 100 Dinar Lettland (Riga) 100 Latts Litauen (Kowno / Kau⸗

Nae) ... .. . . 100 Litas Norwegen (Oslo) 100 Kronen Oesterreich (Wien) 100 Schilling Polen (Warschau,

Kattowitz (Posen) . 100 Zloty Portugal (Lissabon) . 100 Escudo Rumänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm

und Göteborg) 100 Kronen Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). 100 Franken Spanien (Madrid u.

Barcelona) .100 Peseten Tschechoslow. (Prag) 100 Kronen Türkei (Istanbul) . . 1 türk. Pfund Ungarn (Budapest) 100 Pengö Uruguay (Montevid.) 1 Goldpeso Verein. Staaten vyn

Amerika (New York) 1 Dollar

———

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

5. September Geld Brief 20,38 20,46 16,22 4,205

2,46 2,46 0,66 41,88 0,135

2,435 54,94] 54,80 47,02 46,86 12,305] 12,285 12,305] 12,285

5,41 5,38 572 16,405 16,355 16,415

4. September Geld Brief 20,38 . 16,16

4,185

2,439 2,439 0,64 41,72 0,115

2,417

Notiz

Sovereigns... 8 für 16,16

20 Francs⸗Stücke.

Gold⸗Dollars.... 1 Stück 4,185 Amerikanische:

1000 5 Dollar. . 1 Dollar 2,44

1 Dollar 2,44

2 und 1 Dollar..

Argentinische... 6 Belgische 100 Belga 41,72 1 Milreis 0,115

Brasilianische . Bulgarische 100 Leva

2,415 54,72

Canadische.. 1 kanad. Doll. Dänische .. 100 Kronen Danziger. 100 Gulden 46,84 Englische: große... (1 engl. Pfund 12,265 1 f u. darunter 1 engl. Pfund] 12,265 5,37 16,345 167,76 168,44 [167,75

Finnte . P69 m. M. ranzösische 1100 Frs. Holländische 100 Gulden Italienische: große 100 Lire 100 Lire u. darunt. 100 Lire 19,46 19,54 19,46 5,67 5,71 5,67 Lettländische 1100 Latts Litauische 1100 Litas 41,39 41,55 41,42 Norwegische 100 Kronen 61,56 61,80 61,66 Oesterreich.: große. . 100 Schillings Polnische .. 100 Zloty Rumänische: 1000 Lei * und nene 500 Lei 100 Lei unter 500 Lei 100 Lei 8 100 Kronen 63,20 63,46 80,69 81,01

55,02 47,04

12,325 12,325

Jugoslawische .100 Dinar 100 Schill. u. dar. 100 Schilling- 46,89 47,07 46,91 Schwedische.. Schweizer: große .100 Frs. 3 100 Frs. u. darunt. 100 Frs. 80,69 81 01 Spanische ..100 Peseten 33,63 33,77 Tschechoslowakische: 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kronen 100 Kr. u. darunter 100 Kronen 10,41 1 türk. Pfund

eö“ 1 8 1,94 Ungarische 100 Pengö