Reichs vom 11. September 1935.
und Staatsanzeiger Nr. 212
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Börse am 11. September.
Kursbesserungen überwiegen. 8 1 8
Der neuerliche Rückgang der Arbeitslosenziffer sowie ver⸗ schiedene günstige Berichte aus der Industrie gaben dem Verkehr wenigstens im Verlauf eine kleine Anregung. Wenn sich auch das Geschäft weiterhin in recht ehe Bahnen bewegte und anfänglich nur ein Teil der Kurse zur Notierung kam, zeigte sich gegenuͤber den Vortagen doch eine gebesserte Stimmung. Zwar traten bei Eröffnung des Verkehrs ganz vereinzelt noch kleine Rückgänge “ h überwogen Kursbesserungen, und im Verlauf wurde die Aufwärtsbewegun fast allgemein. Die Tendenz war bis zum Schluß ziemlich freundlich bei Kursbesserungen von durchschnitt⸗ lich ½2 bis 1 %.
Montanwerte lagen allerdings noch eher angeboten. So be⸗ merkte man kleine Verkaufsorders in Hoesch und Glöckner (je — 1), während für Mannesmann († ℳ) leichte Nachfrage bestand. Braunkohlenwerte gewannen im Durchschnitt 1 7, so Niederlausitzer Kohlen, Eintracht und im Verlauf auch Rheinische Braunkohlen. Kalipapiere zeigten keine Veränderungen, dagegen bemerkte man unter Elektrowerten, besonders für Versorgungs⸗ unternehmungen, einige Maehttah So gingen R. W. E. und Gesfürel um je 1 % nach oben, hhade gewannen sogar bis zu 3 RM, nur Elektrische Schlesien waren auf Grund einer kleinen Zufallsabgabeorder 2 ¼ % niedriger. Unter den Spezialpapieren bemerkte man Berlin⸗Karlsruher (+ 1 ½¼), vor allem aber Reichs⸗ bank (+ 3 ¼), die in Frmercn eträgen aus dem Markt ge⸗ nommen wurden. Lokalbahn konnten ihren Anfangsverlust von 1 ½¼ % später wieder glatt einholen. Daimler (+ 1) erreichten er⸗ neut den Tageskurs.
Am Kassamarkt war die Kursgestaltung noch uneinheitlich. Unter anderen kam einiges Material in Großbankaktien heraus. Dabei gingen Berliner Handelsgesellschaft um 1 % zurück. In
haben, als auch auf Vereine, denen die Rechtsfähigkeit durch staatliche Verleihung erteilt worden ist. 1111“
Mitteilung von Todesurfachen. Die Akten der Standesbeamten enthalten ebenso wie die Kirchenbücher häufig Angaben über die Todesursache Verstorbener. Diese Angaben sind aber vielfach insbesondere dann unzuverlässig, wenn ihnen eine ärztliche Bescheinigung nicht zugrunde liegt. Ie olg heslen begegnet die Mitteilung derartiger Angaben an Privatpersonen, die mit der Unzuverlässigkeit dieser Angaben nicht rechnen, erheblichen Bedenken, zumal wenn die Angaben aus weit urückliegender Zeit stammen. Soweit die Todesursache durch ärztliches Zeugnis festgelegt ist, würde ihre unbeschränkte Bekannt⸗ abe unter Umständen auch eine Gefährdung der ärztlichen veig ilicht bedeuten. Die Standesbeamten werden daher in einem Erlaß des Reichs⸗ und Preußischen Ministers des Innern angewiesen, bei der Mitteilung von odesursachen an Privat⸗ personen größte HZür ee zu üben; insbesondere werden Mitteilungen an Versicherungsgesellschaften und sonstige Stellen, die sich ihrer im gewerblichen Interesse bedienen wollen, nicht in Frage kommen. Den Nachkommen oder sonstigen Angehörigen der Verstorbenen sind die Todesursachen nur dann mitzuteilen, wenn ein ausreichender Grund für die Bekanntgabe nachgewiesen wird und nach der Persönlichkeit des Antragstellers die Gewähr dafür geboten wird, daß er die ihm gemachten Angaben zutreffend bewertet und sie nicht mißbräuchlich benutzt.
Leider sind bei dem Brandunglück auch Retter zum Teil zu Schaden gekommen, von denen noch zwei im Krankenhaus sich befinden. 8 Reichsminister Dr. Frick sprach im Namen des Führirs und Reichskanzlers den Rettern für ihr mutiges und entschlossenes Eingreifen bei dem Brandunglück am unkturm Dank und An⸗ erkennung aus und überreichte im Ans duß daran den einzelnen die ihnen vom Führer verliehenen Auszeichnungen. Es sind für die Rettungstaten vom Führer und Reichskanzler im ganzen zunächst 13 Rettungsmedaillen sowie 6 Erinnerungsmedaillen ver⸗ liehen worden. Außerdem wurden 5 Belobigungen ausgesprochen, von denen dem einen Bedachten, einem 16jährigen Lehrling, wegen seiner besonders hervorragenden Tat die Verleihung. der Rettungs⸗ medaille nach Vollendung seines 18. Lebensjahres in Aussicht K. stellt wurde. Die Namen der Ausgezeichneten werden im Rei 8⸗ anzeiger veröffentlicht werden. Reichsminister Dr. Frick schloß die Feier mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichs⸗ kanzler.
GSeetreidepreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchschnitt August 1935 für 1000 kg in Reichsmark
Berliner
Gerste Sommer⸗ gerste
als Braugerste notiert
Futter⸗ gerste
Brotgetreide Großhandelspreise ¹) frei Marktort
Weizen ²) ab 16. 8.
Hafer Wintergerste
zwei⸗-
Industrie⸗
Großhandelspreise gerste
ab Station
vier⸗ Roggen
155,0 157,0 161,0 163,0 161,0 153,0 149,0 163,0 165,0 163,0 163,0 165,0 163,0 166,0 162,0 163,0 163,0 159,0 162,0 162,0 165,0 165,0 163,0 165,0 167,0 167,0 167,0 167,0 167,0 167,0 167,0 . 169,0 . 167,0 . 169,0 . 169,0
loco Königsbeergg waggonfrei Stettin, ohne Sack .. . Erzeugerpreise ab holstein. Station bei waggonweisem
192,0 8 194,0 197,0 200,0 198,0 190,0 186,0 193,0 193,0 191,0 188,0 193,0 193,0 188˙0 189,0 194,0 196,0 193,0 199,0 196,0 189,0 189,0 200,0 202,0 204,0 204,0 204,0 204,0 204,0 204,0 204,0 206,0 201,0 206,0 206,0
Königsberg i. Pr. Stettin.. Kiel.. Hamburg Berlin. Breslau Gleiwitz Dresden Chemnitz Leipzig.. Plauen
Halle a. S. Maadeburg. Gera.. Erfurt. . Braunschweig Hannover.. Kassel.. Bamberg Nürnberg Augsburg München. Würzburg Dortmund Essen Köln Duisburg “ Kieseld.. Aachen 1““ Frankfurt a. M. Mainz Wormses. . Stuttgaut Mannhemü. Karlorutte
Preise für ausländisches Getreide,
³) 175,0
215,0 189,7 185,0 ¹0 195,0 7) ) 199,0 ⁷)ua)
196,0 ⁷)
207,4 ¹²) 186,1 ¹4)
Bezug
4)) 194,5 frachtfrei Hamburg. 1e“ ab märkische Stationnn frachtfrei Breslau in vollen Wagenladungen frachtfrei Gleiwitz. v““ bahnfrei Dresden bei Bezug von 15 tb. Frachtlage Chemnitz in Ladungen von 10—15 t prompt frachtfrei Leipzig für 15 t . .. Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Plauen. netto, frei Halle für mindestens B . .. 1 netto, ab Station des Magdeburger Bezirks bei geschlossenen Wagenladungen ab ostthüringische Verladestation . . . . . . . . .. . ..H.. Erzeugerpreise waggonfrei thüring. Vollbahnstation bei mindestens 15 t.. frei Braunschbeilr „ 1 ab hannoversche Station.. h-58 K Großhandelspreise waggonfrei Kassel, ohne Sckkk.. . Großhandelseinkaufspreise ab fränkische Verladestation.. Großhandelseinkaufspreise ab Station im Erzeugergebiveet.. Großhandelepreise ab Station im Gebiet des Augsburger Großmark waggonfrei Erzeugergebbbwet . Großhandelseinkaufspreise ab fränkische Verladestatio. . Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Dortmund in Ladungen von 1 frei Essen in Wagenladungen zu 10 t Frachtlage Köln “ frei Waggon Duisburg ab rheinische Statio frei Machen . . ... Frachtlage Frankfurt a. M., ohne Sack Großhandelsverkaufspreise loco Mainz bahnfrei Worms .
frei verladen Vollbahnstation . . netto, waggonfrei Mannheim, ohne Sack 8 204,7 Frachtlage Karlsruhe, ohne Sack.. 8 208,4
cif Hamburg (Notierungen für Abladung lim Verschiffungshafen! im laufenden Monat): Roggen: La Plata 43,6;
*s) 188,5 g. — 178,6 ) 180,8 u) 1775 *
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Ueberwachung weltanschaulicher Vereine. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß auf Pistihegn und weltanschaulichem Gebiet Gaeeheee sich zu Gesellschaften, Vereinen, Bünden usw. zusammenschließen und be tehende Vereine angeblich zum Zwecke der Gleichschaltung bei den? egistergerichten und bei den zur Erhebung des Einspruchs zuständigen Behörden Anträge auf Genehmigung von Satzungen und atzungsände⸗ rungen stellen. Da die Gefahr besteht, hierbei zu versuchen, unter harmloser Maske das vom Nationalsozialismus bekämpfte liberale Geistesgut wieder aufleben zu lassen, hat der Reichs⸗ und Preußische Minister des Innern angeordnet, daß dem Beauf⸗ tragten des Führers zur Ueberwachung der Schulung und Er⸗ iehung der gesamten nationalsozialistischen Bewegung in allen ällen, in denen von Vereinen, die sich auf geistigem und welt⸗ anschaulichem Gebiet betätigen, Anträge auf die Genehmigung zur Gründung oder zur Aenderung des Namens oder des Zweckes zugehen, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben ist. 1.“ Diese Anordnung bezieht sich sowohl auf Vereine, die die Rechtsfähigkeit durch Eintragung in das Vereinsregister erhalten
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—
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
““ Donnerstag, den 12. September.
Staatsoper: Lo V engrin. Musikalische Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr.
Schauspielhaus: Zwei Herren aus Verona. von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.
Renten war das Geschäft weiter still. Der Tagesgeldmarkt ist nicht mehr so flüssig wie in den letzten Tagen, einmal im Hin⸗ blick auf die Aufnahme der neuen Reichsanleihe, ferner bemerkte man schon einige Anforderungen im Zusammenhang mit dem be⸗ vorstehenden starken Steuertermin. Am internationalen Devisen⸗ markt lagen Pfund und Dollar knapp gehalten. Der Dolle wurde in Berlin auf 2,488 (2,489) und das Pfund auf 1 (12,30) RM festgesetzt. .“ 5
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Komödie
Verbraucher eine Herabsetzung der Inlandspreise um 10 9% fordern, versucht der französische Stahlwerksverband eine Kohlen⸗ 11“ auf Grund der letzten Effektivpreise durchzu⸗ etzen, damit es zu keinem Konflikt zwischen den Verbrauchern und den Grubenbesitzern komme.
199,3 191,9
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Die Entwicklung des Arbeitseinfatzes im August 1935.
Inneneinrichtung der Rohbauten führte zu einem “ Be⸗
darf an Anstreichern, Stukkateuren und sonstigen Handwerkern. Weizen: Manitoba 1 9272,
Bericht der Reichsanstalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitslosenversicherung.
Obwohl im August die Aufnahmefähigkeit der Außenberufe
für Arbeitskräfte geringer zu werden lassungen aus einigen Zweigen gerechnet werden muß, ist — dank der starken Auftriebstendenzen der deutschen Wirtschaft — die Arbeitslosenzahl im diesjährigen August wieder erfreulich zurückgegangen. Rund 48 000 arbeitslose Volksgenossen konnten auch in diesem Monat wieder in Arbeit und Brot gebracht wer⸗ den. Der Bestand an Arbeitslosen böge ng nach den Zählungen der Arbeitsämter am 31. August 1 706 000, die Arbeitslosigkeit ist damit seit dem diesjährigen Höchststand um fast 1,3 Millionen zurückgegangen. Bei der Beurteilung des Augustrückganges ist zu berücksich⸗ tigen, daß infolge der günstigen etterlage die Getreideernte in weiten Teilen des Reichs schon in diesem Monat im wesentlichen beendet werden konnte und infolgedessen Erntehilfskräfte von der Landwirtschaft wieder freigegeben wurden. Auch die Zahl der Pe seeenuhe de verringerte sich im Zuge der planmäßigen Einschränkung der Notstandsarbeiten weiterhin um 13 000. Trotz⸗ dem gelang es, nicht nur diese Zugänge anderweitig wieder in Beschäftigung zu bringen, sondern darüber hinaus die weitere Senkung des Arbeitslosenstandes zu erzielen. Am aufnahme⸗ fähigsten zeigten sich dabei die Gruppen des Metall⸗ und Bau⸗ gewerbes.
In der regionalen Entwicklung der Arbeitslosigkeit hatten in erster Linie die mit Großstädten stark durchsetzten und dicht bevölkerten Gebiete Brandenburg und Rheinland und der Be⸗ zirk Hamburg verhältnismäßig starke Entlastungen aufzuweisen.
Unter den am 31. August gezählten Arbeitslosen befanden ich 1 242 000 Unterstützungsempfänger, von denen 232 000 ver⸗ licherungsmäßige Arbeitslosenunterstützung, 648 000 Krisen⸗ unterstützung bezogen und 362 000 anerkannte Wohlfahrtsunter⸗ E waren. Die Zahl der Notstandsarbeiter in er werteschaffenden Arbeitslosenhilfe ist um 13 175 auf 155 300 zurückgegangen.
Imn der Landwirtschaft stellten die südlichen und westlichen Bezirke des Reichs wegen des Iite. Fortschritts der Ernte⸗ arveiten bereits gegen Ende des Monats einen Teil der zusätzlich eingestellten Erntehelfer frei. Diese konnten aber zum größten Tei e untergebracht werden. In den östlichen Be⸗ irken herrschte dagegen für die Erntebergung noch starke Nach⸗ S e nach Hilfsarbeitern. Um sie zu decken, mußten Arbeits⸗ kräfte aus Notstandsarbeiten freißemucht und der zwischenbezirk⸗ liche Ausgleich in starkem Maße in Anspruch genommen werden. Die Fänshelerhesegeien war noch rege, doch dürfte mit annähernd rund 140 000 die Höchstzahl des diesjährigen Land⸗ helfereinsatzes erreicht sein.
Von den Außenberufen konnte das Baugewerbe seinen hohen Beschäftigungsstand nicht nur halten, sondern darüber hinaus noch weitere Fachkräfte und Bauhilfsarbeiter beschäftigen. Selbst kleinere Stillstände oder Beendigungen von Bauvorhaben blieben ohne Wirkung auf die Arbeitslage, da zahlreiche neue in Angriff enommene Privatbauten und Piedlungsvorhaben die sofortige
iedereinstellung der entlassenen Kräfte möglich machten. Die
flegt und schon mit Ent⸗
Die lebhafte Bautätigkeit wirkte sich auch auf die dem Baugewerbe verbundenen Gewerbezweige der Industrie der Steine und Erden ehr günstig aus. iegeleien, Steinbrüche und Zementwerke tellten zum Teil noch weitere Arbeitskräfte ein. In der orzellanindustrie hat Lch unter dem Einfluß der Leipziger Herbstmesse eine leichte Belebung angebahnt.
Von der Produktionsgüter⸗Industrie zeigte der Bergban infolge der geringeren e an Hausbrandkohle noch keine düt Besserung der Beschäftigungslage. Die Zahl der eingelegten Feierschichten ist jedoch gegenüber dem Monat Juli zurückgegangen. 1““ 8
Die Eisen⸗ und Stahlindustrie ist nach wie vor gut be⸗ schäftigt. Die Roheisen⸗ und Rohstahlerzeugung übertraf sowohl arbeitstäglich als auch insgesamt die des Vormonats. Wenn die Betriebe nicht mehr in dem gewohnten Maße neue Arbeitskräfte einstellten, so ist das zum Teil auf den bisher schon erreichten hohen Beschäftigungsstand fürche heen. Hervorzuheben ist, h0 einige Verarbeitungsbetriebe in größerem mfange als bisher Lieferungsaufträge aus dem Ausland vorliegen hatten.
In den Konsumgüter⸗Industrien konnten die Werke der Textilindustrie den absolut hohen Beschäftigtenstand zwar in etwa halten, doch nahm die Za l der Kurzarbeiter besonders in der Baumwoll⸗Industrie zu.
Infolge der anhaltend guten Beschäftigung des Baugewer⸗ bes sind die einschlägigen Berufszweige des Holz⸗ und Schnitz⸗ sisffg wegee wie Säger und Holzschneider gut beschäktg. Bei
iIn Möbelfabriken ist die Beschäftigungslage zwar noch unter⸗ schiedlich, doch zeigen sich gegenüber den Vormonaten Besserungs⸗ tendenzen. Im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe haben be⸗ sonders die Süßwaren⸗Fabriken ihre Belegschaften erhöhen können. Im Bekleidungsgewerbe setzte sich gegen Ende der Be⸗ richtszeit in den Konfektionsbetrieben und in der Lehe tüedaens eine Aufwärtsbewegung durch. Modistinnen und Kürschner sind bereits für die Herbst⸗ und Wintersaison lebhaft beschäftigt.
Die stete Besserung der Unterbringungsmöglichkeiten für die kaufmännischen Angestellten hat im Berichtsmonat angehalten. Dabei standen die Vermittlungen an Stenotypisten und Steno⸗ typistinnen an erster Stelle. Die Beschäftigungsaussichten für technische Angestellte sind gut. Bei den sonstigen Angestellten ind besonders die Vermittlungen für Musiker, Filmpersonal und sin einige weibliche Berufe wie Kindergärtnerinnen, Kranken⸗
pflegerinnen und Sprechstundenhilfen bemerkenswert.
Wor einer Rückkehr der deutschen Wagagon⸗ industrie in das internationale Kartell?
Wie der DHD. hört, werden gegen Ende September in Paris Verhandlungen über den Eintritt der deutschen EE“ in das Internationale Waggonkartell (Association nternatio- nale des Constructeurs des Matériaux Roulants) stattfinden. Die deutsche Industrie hatte bekanntlich das internationale Kartell vor einigen Jahren verlassen. Auch mit den englischen Waggon⸗ bauern bh bei den Pariser Besprechungen wegen eines Beitritts verhandelt werden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die An⸗ schlußverhandlungen eine 88 Fühlungnahme darstellen, deren Er⸗ gebnis noch nicht zu beurteilen ist.
Wirtschaft des Auslandes.
Ostmesse⸗Rompensationsabkommen mit Lettland abgeschlossen.
Im Ergebnis der Verhandlungen, die anläßlich der 23. Deut⸗ schen Ostmesse in Königsberg zwischen dem Bevollmächtigten des lettischen Finanzministeriums, Konsul Ludins, Königsberg, und dem Direktor der Ostmesse, Konsul Jonas, geführt worden sind, ist unter Zustimmung der beiderseitigen zuständigen Stellen folgende Regelung getroffen worden: Innerhalb des deutsch⸗lettischen Ver⸗ rechnungsabkommens vom 3. 8.1932 lassen die hkägtigen Stellen Deutschlands und Lettlands im Rahmen der eutschen Ostmesse fasäsliche Kontingente für die gegenseitige Einfuhr deutscher und ettischer Waren in Höhe von je 580 000 RM zu. Für die lettischen Waren, u. a. Holz, sind Abschlüsse zum Teil bereits während der diesjährigen Ostmesse vorbereitet worden. Unter den zur Einfuhr nach Lettland zugelassenen deutschen Waren befinden sich 1. Maschinen aller Art, u. a. Landmaschinen, Textilmäöschinen, Holz⸗ “ Schreib⸗ und Rechenmaschinen, v e Hren, elektrische Kraft⸗ und Arbeitsmaschinen, größere Haus⸗ altungsmaschinen und Pumpen; 2. landwirts aftliche Werkzeuge und Geräte; 3. Fahrzeuge, wie Motorräder, Automobile, Auto⸗ zubehör und ⸗teile; 4. Chemikalien, soweit sie nicht in Lettland er⸗ zeugt werden; 5. Zuchtvieh u. a. Waren. 8
Die Geschäfte werden als Gegenseitigkeitsgeschäfte abgewickelt. Die einzelnen Abschlüsse können bis zum Sonnabend, den 5. Ok⸗ tober 1935, einschließlich erfolgen. Die Abwicklung muß bis 2 20. August 1936 durchgeführt sein. Das Abkommen gilt vor allem für die Aussteller der 23. Deutse hen Ostmesse. Nähere Auskünfte erteilt die Meßamt Königsberg / Pr. GmbH., Abteilung Wirtschafts⸗ institut, Königsberg / Pr., Ostmessehaus.
Stand schon die diesjährige 23. Deutsche Ostmesse im Zeichen einer erfreulichen Erweiterung gve. Auslandsausstellungen und ihres Auslandsumsatzes, so wird das soeben abgeschlossene deutsch⸗ lettische Ostmesse⸗ vnihen atene87920 den Ausstellern einen be⸗ grüßenswerten neuen Zusatz von Auslandsaufträgen in Höhe von üͤber % Mill. RM bringen. Damit wird die traditionelle Be⸗ deutung der Deutschen Ostmesse für das Ostgeschäft erneut unter Beweis gestellt.
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Um die französischen Kohlenpreise. „Paris, 10. September. Die französische Regierung hatte kürzlich durch Dekret bestimmt, daß die Kohlenpreiss um 10 % herabgesetzt werden müßten. Da schon 8a, praktisch die fran⸗ zösischen Kohlen auf dem freien Markt zu Preisen verkauft wur⸗ en, welche unter den Listenpreisen lagen, und die französischen
Der französische Handelsminifter wird in Genf nicht über Währungsfragen sprechen.
Paris, 10. September. „Agence Economique et Financière“ berichtet, daß Handelsminister Bonnet sich während seines Auf⸗ enthaltes in Genf vor allem mit handelspolitischen Fragen be⸗ schantigen werde. Er gedenke nicht über die Währungsstabili⸗ ierung zu sprechen oder Vorschläge außer den bereits bekannten zu machen. Die französische Regierung bleibe der Politik des Goldstandards treu und habe genügend klar endgültig Stellung fenenemnen, um jedes hverständnis ein für allemal auszu⸗ alten.
Die Entwicklung der belgischen Kohlenpreise.
Brüssel, 10. September. Die belgischen Kohlengruben haben noch immer die für den 1. August geplante Preiserhöhung nicht durchgeführt. Auch am 1. September wurde eine Preiserhöhung nicht vorgenommen. Es dürfte bereits jetzt söststegen, daß Hausbrand⸗ kohle nicht vor dem 1. Oktober im Preis heraufgesetzt werden dürfte. Der jetzige Preis für belgische Industriekohlen bleibt vor⸗ aussichtlich unverändert bis Neujahr bestehen, da die Regierung Hanesche a c jede Preiserhöhung verhindern wird, um nicht die Währungsreform zu gefährden. 5 8
Die Einladungen zu der Butterkonferenz Dänemark⸗Auftralien⸗Neuseeland ergangen.
Kopenhagen, 10. September. Vor einiger Zeit wußten dänische “ zu berichten, daß die dänische Regierung sich mit dem
edanken der Einberufung einer Konferenz mit Beteiligung Australiens und Neuseelands zur Besprechung der Lage auf dem Butterweltmarkt und Regelung des Butterpreises trage. Wie das dänische Außenministerium mitteilt, ist die Einladung an die beiden Länder nunmehr hinausgegangen. In der wird zu⸗ nächst darauf hingewiesen, daß es wünschenswert sei, aßnahmen üs treffen, die dazu dienen koͤnnten, die schwierige Lage auf dem
uttermarkt sn verbessern und einigermaßen zufriedenstellende Produktionsbedingungen für die butterproduzierenden Länder zu schaffen. Aus ö Grunde habe die dänische Regierung die Re⸗ b von Australien und Neuseeland zur Entsendung von
ertretern nach Kopenhagen aufgefordert, damit die drei Länder, die die Hauptlieferanten von Butter für den Weltmarkt seien, ge⸗ meinsam untersuchen könnten, was eventuell zur Verbesserung der Verhältnisse getan werden könne.
„Dagens Ryheder“ weiß zu dieser Veröffentlichung ergänzend mitzuteilen daßt ie Einladungen vor einigen Tagen durch die diplomatischen Vertreter der beiden Länder in Bnbon und durch den dänischen Generalkonsul in Sidney übermittelt worden sind. Es sei jedoch keine Rede davon, daß man mit den beiden Regie⸗ rungen bereits Fühlung genommen und Zusagen hinsichtlich einer Teilnahme an der Konferenz erhalten habe. Im gegenwärtigen Augenblick sei es daher noch unbekannt, ob die Konferenz wirklich zustande komme und ob man ihre Abhaltung vielleicht an einem anderen Ort als Kopenhagen, z. B. in London, wünschen würde.
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Der Außenhandel der Schweiz im August. Kaum veränderter Anteil Deutschlands.
Basel, 10. September. Die Außenhandelsziffern der Schweiz für August enthalten für Einfuhr 103,3 Mill. Francs, das sind 8 Mill. weniger als im Juli, für Ausfuhr 59,2 Mill., das sind 3 Mill. weniger. Die Fbehr aus Deutschland betrug davon 29,1 Mill, gegenüber 29 Mill. im Juli und 31,9 Mill. im August 1934, die Ausfuhr nach Dentschland 11,4 Mill. gegenüber 11,3 Mill. im Juli und 14,9 im Augnst des Vorjahres.
Die Kohleneinfuhr zeigt, wie der Bundesrat betont, eine außergewöhnliche Entwicklung. Sie verminderte sich um ca. 49,2 Mill. i im Werte von rund einer Million Francs, . daß aus Deutschland im August nur für 4,7 Mill. Franes Ko len bezogen wurden gegenüber 5,8 im Juli und 4,9 im Juni.
Der Präsident der Bank von Zava gegen Wert⸗ minderung des niederländisch⸗indischen Guldens.
Paris, 10. September. Der Präsident der Javanischen Bank in Batavia, Wichers, hat gegenüber einem Vertreter der „Agence Economique et Financiére“ erklärt, es werde keinesfalls zu einem Unterschied im Kursstand des holländischen Guldens und des niederländisch⸗indischen Guldens kommen. Regierung und Noten⸗ bank fenen entschlossen, beide Währungen auf dem g eichen Stand zu halten. Niederländisch⸗ ndien werde in Holland eine 20⸗ bis 25⸗Mill.⸗Guldenanleihe au Fen⸗ Neue Verbraucherabgaben aut Petroleum sowie erhöhte 2 usfuhrabgaben auf Kautschuk au
europäischen Pflanzungen werden am 1. 1. 1936 in Kraft freth
8 Wanitoba 11 90,1, Rosafé 72,5, Barusso 69,9; Hafer: La
¹) Gesetzliche Erzeugerpreise des Preisgebiets,
15. August die in Nr. 183 vom 8. August 1935 veröffentlichten Greoßhandelsprei und Weizenmühlen zu zahlen. neuer Ernte, 2. Monatshälfte. 179,7. — ¹2) Gute. — ¹³⁸) Ohne nähere Bezeichnung 186,2, 8 Rheinhelsische; Ried 189,4, Pfäl
1. August muß es un
an die Wirtschaftliche Vereinigung der Roggen⸗ burger / Pommerscher / Ostholsteiner alter Ernte; ¹0) Gute; feinste 200,1. — ¹¹) 68/69 kg je hl. — zeichnung. — ¹⁷) Gute 199,0. —
Berichtigung: In Nr. 194 vom 2
Berlin, den 9. September 1935.
Bu llen
Ochsen
zer 200,9. ter Nürnberg, Weizen 196,0 und in
1
Kühe
See
in dem der Marktort liegt, einschließlich se. Von den Mühlen ist für jede verarbeitete Tonne Weizen eine Diese Abgabe ist in den angegebenen Preisen nicht enthalten. —
Plata 59,6; Gerste: La Plata 48,ͦ3.
6) Sommergerste, 2. Monatshälfte. — ²¹) 2. Monatshälfte. —
2. Monatshälfte — ¹¹) Mittlere; gute 200,2. —
Schlachtviehpreise an deutschen Mär
Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in Reichsmark.
Färsen Kälber
Ausgleichsabgabe von 2 R ³) „Loco Königsberg“. — 8) Gute; feine. 197,4 ¹5) 1. Monvtshälfte. —
Nr. 199 vom 27. August unter Halle a. S., Braugerste, gute 209,0 lauten. Statistisches Reichsamt.
Lämmer, Hammel und Schafe
¹6) Sommergerste ohne nähere
Schweine
des Großhandelszuschlags für kontingentierte Ware von 4 RM. — ²) Für die Zeit vom 1. bis M je t für eine Bäckerausgleichskasse 1) „Frei Hamburg“. — ⁵) Mecklen⸗ — *) Für Industriezwecke. —
Be⸗-
son⸗ stige voll⸗ flei⸗ schige
mästete höchsten Schlachtwerts jüngere vollfleischige
höchsten Schlachtwerts sonstige vollfleischige oder ausgemästete
vollfleischige, aus⸗
ge
jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts
sonstige vollfleischige oder ausgemästete
gering
ge⸗ nährte
vollfleischige, aus⸗ gemästete höchsten Schlachtwerts
mitt⸗ lere
Mast⸗ und
beste Mastlämmer
beste jüngere Masthammel
Saug⸗
lälber Stall⸗
mast
Weide⸗ mast
Stall⸗ mast
Weide⸗ mast
¹) über 3 150 kg
von etwa
120 bis 100 bis 80 bis 150 kg 120 kg] 100 kg
fette Speck⸗ schweine
voll⸗ fleischige
mittlere Mastlämmer und ältere Masthammel
vollfleischige
9
9
a 1 b 2
.
Aachen.. Augsburg. Berlin. Beuthen.. Bochum 8 Braunschweig. Bremen.. Breslau Chemnitz. Dortmund Dresden 2 Duisburg. . Düsseldorf . Erfurt.. . Essen Frankfurt a. M. Gelsenkirchen. Lalle a. S.. Lamburg. Kannover Karlsruhe Kassel 8 Kiel 8 Koblenz .
36,1 41,4
31,1 39,0 33,1 37,1 35,4
41,0 38,0 36,8 38,9 40,0 37,1
33,8
35,4 38,6 38,4 37,6
40,0 39,8 40,3 41,6
37,0 40,5 36,9 39, 40,0 39,3 40,7 38,0 37,0 41,4 41,5
36,3
36,8 2)35,5 35,3 38,1 Köln. 38,6 Krefeld Leipzig Magdeburg Mainz. Mannheim.. München.. München⸗ Gladbach. Nürnberg Osnabrück Plauen.. Regensburg Saarbrücken. Stettin Stuttgart.. Wiesbaden . Wuppertal. Würzburg Zwickau. .
40,4 36,9 37,6
41,0 40,0 37,3
8 869böeö
38,0
34,9
34,6 34,9 37,2 33,5
39,6 38,4 39,8 38,3 42,0
39,1 38,6 40,8 37,9 41,5 39,7 38,6 40,7 41,0 38,5 39,0
37,7
43,0 40,9 41,5
37,5 34,5 35,0
39,8 38,6 38,1
39,5 39,3
42,9 39,4 40,6 40,1 39,2 42,0 40,0 38,6 41,9 41,6 37,5 41,1
33,6 37,9 34,0 33,8 38,4 37,6 33,4 38,4 38,0 31,3 37,0
34,7 30,9 26,9 32,8 33,6 24,9 31,9
19,1 24,1 20,5
23,3
26,9 27,9 19,1 26,9
40,9 40,8
40,0 42,9 40,0 41,0 42,0 41,8 41,0 41,5
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4
durchech 39,5 41,6 40,0
Dagegen: Juli 1935 August 1934
36,6 24,6
40,0
0 41,5 30,7
31,3
39,9
41,6 28,4
34,7
36,5 26,2
8 ¹) Fette Specksauen: tigeren deutschen Märkten. .
Berlin, den v. September 1935.
37,1
40,6
40,7 30,0
36,3
36,6 25,8
29,9
30,3
20,7 Berlin 51,4; Breslau 49,0; Hamburg 51,6; Hannover 50,8; M
23,4
23,7
14,5
41,3
41,5 32,8
39,2
39,6 29,2
36,0 25,4
*
51,1 50,1
Statistisches Reichsamt.
50,9
49,3
agdeburg 51,4; Stettin 50,3. — ²) 1. Monatshälfte. — ³) 2. Monatshälfte. — ¹) Durchschnittspreise
50,5 47,8
von 15 wich⸗
49,3 45,5