1936 / 20 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 20 vom 24. Januar 1936.

Aus der Verwaltung. Nach der Wehrmacht der Wohnungsbau.

Bezüglich der Rangordnung der großen nationalen Aufgaben stellt der Referent des Reichsheimstättengints., Gebhardt, in der „Deutschen Siedlung“ fest, daß der Reichsfinanzminister den Woh⸗ nungsbau als dringlichste Aufgabe nach dem Aufbau der Wehr⸗ macht ausdrücklich anerkannt habe. Wenn danach für 1936 noch auf eine Steigerung des Siedlungs⸗ und Wohnungsbaues ver⸗ ichtet werden müsse, so müsse wenigstens alles getan werden, kein Absinken der Wohnungserzeugung erfolgt. Dies könne nur erreicht werden, wenn wenigstens im gleichen Maße wie im Vorjahre staatliche Mittel eingesetzt werden. Weiter müsse dafür gesorgt werden, daß die Mittel des privaten Kapitalmarktes restlos zum Einsatz gelangen. Alle überflüssigen Hemmungen müßten zu

iesem Zweck beseitigt und der noch immer recht beträchtlichen Zahl von Bauwilligen durch Erleichterungen aller Art zur Er⸗ füllung ihrer Bauabsichten verholfen werden. Neben der Erhal⸗ tung der Neubautätigkeit im Umfange des Vorjahres müsse weiter daran gearbeitet werden, den nicht voll ausgenutzten Wohnraum durch Umbau bu Mietwohnungen umzugestalten. Schließlich seien alle jene Vorbereitungen zu treffen, die als Voraussetzung der kommenden großen Bautätigkeit erforderlich seien. Im Rahmen der Wohnungsbautätigkeit komme es vor allem darauf an, daß die vorhandenen Mittel planmäßig nach der Siedlung hin eingesetzt werden, deren Steigerung auch im Jahre 1936 möglich und not⸗ wendig sei.

Die höheren Schulen 1935. Weiterer Rückgang der Klassen, aber wieder Ansteigen der Sextaner.

An Hand des Jahrbuches für die Lehrer der höheren Schulen werden im Amtsblatt des Reichserziehungsministers Mitteilungen über den augenblicklichen Stand des höheren Schulwesens in Preußen gemacht. Es wird festgestellt, daß der Schrumpfungs⸗ vorgang auch im letzten Jahr weitere Fortschritte machte, sich aber verlangsamt hat. Die Zahl der Schulen und Klassen ist auch Ostern 1935 noch beträchtlich gesunken. 18 Knabenanstalten und 10 Mädchenschulen wurden aufgelöst oder mit anderen ver⸗ einigt, 23 haben neu mit dem Abbau begonnen. Der Rückgang der Klassenzahlen betrug insgesamt 317. Zum ersten Male aber seit 1931 sind die Schülerzahlen nahezu gleichgeblieben, und der Zugang zu den Sexten ist sogar ein wenig gestiegen. Schon jetzt läßt sich sagen, daß ohne tiefgreifende organisatorische Maß⸗ nahmen auch in den näch en Jahren die Schülerzahl nicht wesent⸗ lich abnehmen wird. Dagegen werden sich die Klassenzahlen Ostern 1936 an den Knabenschulen nochmals um etwa 100 ver⸗ mindern. Die durchschnittliche Besetzung der Klassen hat sich

den Knaben⸗ und nur 13 an den Mädchenanstalten, ein Zustand, der zwar für die Schularbeit äußerst günstige Voraussetzungen schafft für die Schulverwaltungen aber nur als Ausnahmezustand tragbar ist. Die Zahl der Sextaner an den Knabenschulen hat um 1225 zugenommen. Diese Zunahme bei etwa gleichstarkem Jahrgang der Zehnjährigen wie 1934 wird in der Hauptsache auf die Besserung der wirtschaftlichen Lage weiter Kreise durch die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung zurückgeführt. Die Zahl der Reifeprüflinge betrug letzte Ostern an den Knaben⸗ chulen 15 000. Sie wird bis DBstern 1937 auf etwa 10 000 sinken. ei dem Bedarf an Abiturienten, den die Wehrmacht in den nächsten Jahren noch haben wird, reicht die Zahl kaum aus, um die erheblich steigenden Anforderungen der Volksschule auf geeig⸗ neten Nachwuchs zu befriedigen. Die Berufsaussichten der zu⸗ künftigen Reifeprüflinge sind sehr viel günstiger als in den urückliegenden Jahren. Während sich die Zahl der vollbeschäftigten Lehrkräße um 426 verminderte, waren 561 Nichtfestangestellte, also Assessoren, am 1. Mai 1935 mehr beschäftigt als im Vorjahre. Die Umwandlungen in der Schulform sind in Erwartung der Schulreform völlig zum Stillstand gekommen. Bei den Mädchen⸗ anstalten sind bereits die Grundzüge einer neuen Entwicklung des Mädchenschulwesens zu erkennen. Es ist dafür bezeichnend, das 42 dreijährige Frauenschulen im Aufbau begriffen sind, während andererseits die Oberstufe der wissenschaftlichen Schulen starke Verluste erlitten hat. Neuerrichtung von Apotheken.

Der Reichs⸗ und Preußische Innenminister führt in einem Rundschreiben aus, daß die Sorge für eine hinreichende und geordnete Arzneiversorgung der Bevölkerung eine ständige Nach⸗ prüfung erfordere, ob die Zahl der vorhandenen Apotheken dieser Forderung Rechnung trage. Sei dies nicht der Fall, so sei die Neuerrichtung von Apotheken einzuleiten. Eine solche Neuerrich⸗ tung soll jedoch im allgemeinen nur dort efolceg. wo die Lebens⸗ fähigkeit der Apotheken durch den Umsatz in den den Apotheken vorbehaltenen Arzneimitteln usw. gewährleistet ist.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

““ Sonnabend, den 25. Januar.

Staatsoper: Tannhäuser. Mustkalische Beginn: 19 ½ Uhr.

Schauspielhaus: Hamlet. 19 ½ Uhr.

Leitung: Heger.

Tragödie von Shakespeare. Beginn:

Wintermonate verbundene erhöhte Feuergefahr fordert mit erneu. ter Dringlichkeit von der Landbevölkerung eine sorgsame Be⸗ achtung aller brandverhütenden Vorschriften. den egeesesse. ein beachtlicher Rückgang der Schadensumme zu verzeichnen ist, so dürfte dies nicht zuletzt auf die vielfältigen Bemühungen der öffentlich⸗rechtlichen EE———35— ten um die Aufklärung aller Bevölkerungskreise über Brandver⸗ hütung und Vründgefahr zurückzuführen sein. Ein Vergleich der Monatskurven der letzten Jahre zeigt im übrigen einen ziemlich leichmäßigen Stand der beiden Tiefenpunkte in den Monatenh ebruar und November, während die Brandschadenkurve ihren öchststand in den Monaten Juli, August und September erreicht. as die Schadenhäufigteit v. so zeigt sich hier in den letz⸗ ten Jahren die Höchstziffer im Monat Januar, während der Mo⸗ nat Oktober die geringste Anzahl der Fälle Feeeisen hat und auch der Monat April im allgemeinen zu den wenigstgefährdeten Monaten gehört. I1“ 1““ 8

Steuerwirtschaftliche Woche.

ne

Vorträge von Ministerialrat Dr. Küh und Ministerialdirektor Dr. Hog.

Am vierten Tage der vom Verband Deutscher Diplom⸗ Kaufleute e. V. veranstalteten Steuerwirtschaftlichen Woche be⸗ faßte sich Ministerialrat Dr. Kühne, Reichsfinanzministerium, in einem Vortrag mit der Frage der Bewertung des Betriebs⸗ vermögens für die Vermögenssteuer und die Gewerbekapitalsteuer.

Der Vortragende erörterte einleitend die Bedeutung der Be⸗ wertung, mit der die Finanzämter zur Zeit befaßt sind. Er behandelte alsdann in gemeinverständlicher Weise die zahlreichen wichtigen und verwickelten steuerlichen Vorschriften über den Begriff des Betriebsvermögens und seine Abgrenzung von anderen Vermögensarten. Der letzte Teil 8g. Ausführungen war der Frage gewidmet, welcher Tag für die Bewertung maßgebend ist, welche Folgen sich aus dem zugrunde gelegten Abschlußtag ergeben, mit welchen Werten die verschiedenen Wirtschaftsgüter anzu⸗ segen sind und welche Unterschiede gegenüber der Fintaatmen⸗ teuerbilanz bestehen. Die Aenderungen, die durch die Steuer⸗ reform vom 16. Oktober 1934 eingetreten sind, wurden besonders hervorgehoben.

Anschließend sprach Ministerialdirektor Dr. Hog, Preußisches Finanzministerium, über „Preußische Gewerbesteuer und Reichs⸗ ewerbesteuer⸗Rahmengesetz“. Der Vortragende erörterte zunächst

esen und Bedeutung der Gewerbesteuer als einer Realsteuer, die ebenso wie die Grundsteuer im Gegensatz zu den Per⸗

Wenn trotzdem im

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 20 vom 24. Januar 1936. S. 3

Vorläufige Ergeb

I. Pferde (ohne Militärpferde)

nisse der Viehzählung vom 3. Dez

ember 1935

Zahl der Vieh⸗ besitzer

unter 1 Jahr

alte Fohlen

bis

alte

noch nicht 2 Jahre

Pferde

1 Jahr 2 bis noch nicht 3 Jahre alte Pferde

3 bis

alte Pferde

noch nicht 4 Jahre

41 bis

5 Jahre alte

Pferde

noch nicht

5 bis noch nicht 9 Jahre alte

Pferde

noch nicht

9 bis

4 Jahre alte Pferde

14 Jahre alte und ältere

Pferde

Pferde

überhaupt

(Sp. 2 - 9)

II.

III. Rindvieh

Kälber unter 3 Monate alt

Jungvieh

3 Monate bis noch nicht 1 Jahr alt

1 Jahr bis noch nicht 2 Jahre alt

männlich

weiblich

männlich

davon

benutzte Bullen

zur Zucht

weiblich

2 3

4

7

8

9

10

12

13

14

15

15 a

16

1 Preußen Prov. Ostpreußen.

Stadt

Prov. Brandenburg

9 7 77 7 77

Berlin

Pommern

Sachsen..

Schleswig⸗Holstein Hannover..

Westfalen.

Hessen⸗Nassau.

Rheinprovinz

Hohenzollerische Lande .

Bayern..

Sachsen Württem Baden

berg

Thüringen

Hessen

Hamburg.. Mecklenburg..

ldenburg

Braunsch Bremen Anhalt

weig..

Grenzm. Posen⸗Westpr.. Prov. Niederschlesien.. Oberschlesien...

3 687 802 162 440 . 297 879 . 827 537 . 338 174 222 343

48 884 274 701 161 530 381 353 171 604 434 030 . 472 742 259 405 525 575

12 045

49 026 27

10 889 11 755 2 201 9 417 6 554 7 778 14 851 20 259 17 388 3 227 8 866 202

703 606 232 794 280 071 255 436 172 236 152 369 14 684 103 915 76 748 58 338 15 491 38 402

17 755 3 229 3 283 1 781 1 753 1 566

214 8 713 5 418

703

147

134 310

457 845

88 369 4 496 47 099 45 697 8 996 36 923 17 232 46 029 24 396 49 991 34 139 18 034 35 493 951

82 758 26 233 23 583 14 458 15 882 11 908 915

23 490 8 062 6 057 804

4 211

773 153

125 082 11 082 92 388 82 380 17 426 65 062 25 811 73 348 40 213

101 464 52 730 30 358 54 258

1 551

113 762 48 456 33 265 21 964 27 018 21 705

2 343 38 542 14 879 10 718

1 476

6 977

500 672

72 929

6 352 67 409 55 971 10 253 50 031 15 721 48 953 31 230 69 977 29 156 16 803 24 472

1 415

76 691 44 183 27 793 14 419 17 752 13 077 1 841 28 792 14 038 7 482 1 002 5 582

2 344 011

457 521 22 576 252 713 235 028 45 850 192 830 82 291 206 258 144 177 294 947 174 145 80 986 149 812 4 877

360 652 134 676 100 962

70 744 55 304 5 996 123 207 55 568 28 452 3 808 19 026

60 502

780 831

86 320 440

63 683 75 019 11 381 72 742 34 752 70 078 73 792 122 261 56 764 46 626 62 902 4 071

293 928 51 811 117 091 47 024 33 149 23 114 849

45 073 31 492 9 216

1 283

5 538

409 400

70 237 189

40 316 23 971 5 288 48 270 18 702 23 752 60 071 51 701 29 005 14 680 21 996 1 222

192 579 13 991 43 859 15 503 10 876

5 881 501

5 926 17 318 4 290 865

1 287 776

158 849 336

100 369 102 581 20 029 99 025 46 787 91 253 128 555 220 307 105 862 85 543 122 255 6 025

373 648 60 337 114 316 73 380 48 209 39 770 1 322 56 364 55 858 13 902 1 769

7 307

374 526

59 630 220

39 715 27 493 4 770 47 379 14 018 20 954 60 839 49 493 17 001 13 916 18 217 881

171 164 18 429 35 311 12 615

9 287 4 244 644

6 338 13 976 5 303 1 061 3 268

66 304

38

6 093 6 803 1 166 10 094 2 325 5 109 4 602 7 378 5 920 2 515

.123

18 081 6 263 5 613 1 426 1 592

71

3 045 1 157 877 25 186

8 872

655

1 336 041

5 266

375 927 62 185 105 828 70 405 46 652 37 191 1 892 66 128 64 610 15 912 2 360 7 134

gegenüber dem Vorjahr ein wenig erhöht, die Zahl der über⸗ füllten Klassen ist aber im Vergleich mit früheren Jahren ver⸗ hältnismäßig gering. Die Besetzung der Primen beträgt 16 an

566 124

82

230 176 353

29 666

7 894 10 798 71 834

5 912 084

3 815

946 1 233 2 789

1 123 041

2 228 612 681

1 764

758 609

10 165 2 594 2 941 9 519

3 388 127

2 311

741 1 023 4 060

1 448 534

4 664 1 245 1 583 6 440

2 147 890

871

84 248 521

657 890

19Ze“ 8 Lübeck 1ö“ chaumburg⸗Lippe.

Lustspiel von sonalsteuern von den persönlichen Verhältnissen des wirtschaf⸗ stenden Subjekts absehe und das in dem Betriebe wirtschaftende

Kapital als solches erfasse. Die Entwicklungsgeschichte zeige die 8 zunehmende 11“ einer ursprünglich auf äußere Merk⸗ male des Betriebes (Kla senbesteuerung) abgestellten Steuer und

ihre Annäherung an die Methode einer individuellen Ein⸗ 8 8 kommens⸗ und Vermögensbesteuerung. Wie das Gewerbesteuer⸗ Rahmengesetz im wesentlichen auf der preußischen Regelung auf⸗ gebaut ser so werde wohl auch das neue Reichsgewerbesteuer⸗ gesetz nicht allzu erhebliche Abweichungen gegenüber der preußi⸗ chen Regelung bringen. Eine mesertliche Aenderung allerdings werde die sein, daß, während bisher in Preußen neben die Be⸗ steuerung des Gewerbeertrages nach Wahl der Gemeinden ent⸗

Staatstheater⸗Kleines Haus: Donna Diana.

Moreto. Beginn: 20 Uhr. 64

66

deutsches Reich 19351).

Deutsches Reich 1935 ohne Saarland . . . . Dagegen 1934. .

.208 359 137 107 158 411 681 989 2 207 447

. . 6 840 250 . [6 144 091 . [6 024 495 5 860 496 . 5 687 985 .[5 831 495

208 133 182 892 144 899 136 480 129 567 126 614

176 123 140 500 133 688 127 115 123 064 131 798

143 973 137 225 128 369 130 167 134 748 141 727

136 611 157 638

129 076 168 644

130 545] 180 893 291 612 305 488

33470 261

679 033 780 446 938 880 1 078 944 1 184 784 1 261 139

1 120 252 756 845 1 119 613Ä 702 027 1 740 051 1 630 675 1 573 344 1 489 792

3 378 608 3 360 423 3 397 325 3 394 993 3 450 995 3521 530)

9 766 10 927 12 865 14 296 16 273 18 608

1 444 474 1 355 817] 787 331 1 678 027 .

1 483 893 . 1 618 268 . 1 647 777 .

2 141 450 2 265 642

657 369 719 938

2201 122 2 249 411

8

1933. 1932..

Licht und Farbe.

Sitzung der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaf

Am Donnerstag, dem 23. d. M., hielt die Deutsche Licht⸗ technische Gesellschaft in der Technischen Hochschule Berlin eine öffentliche Sitzung ab, auf der über die deutschen lichttechnischen Normen im allgemeinen und im besonderen über Bewertung und Messung von Farben entsprechend dem neuen DIN⸗Blatt be⸗ richtet wurde. .

Der Berliner Gauvorsitzende, Dr. W. Köhler, wies ein⸗ leitend auf die Ziele hin, die der DLTG. im allgemeinen gestellt sind. Neben der Weiterentwicklung der engeren Fachgebiete gilt es vor allem, an der Verbreitung lichttechnischer Kenntnisse weiter⸗ zuarbeiten, Lebensart und Lebensform werden heute in zivilisa⸗ torischer und kultureller Hinsicht weitestgehend durch die Technik bestimmt und haben in ihrem gegenwärtigen Ablauf eine Licht⸗ technik zur Voraussetzung. Von einer Lichtkultur sind wir jedoch außerordentlich weit entfernt. Lichtkultur ist aber nichts anderes als der Ausdruck des lebendigen Gedankengutes neuzeitlicher Lichtwirtschaft, und Lichtwirtschaft kann nur, wenn sie die ihr gestellten Aufgaben lösen will, eine „Verbundwirtschaft“ sein; eine Verbundwirtschaft, die getragen wird in erster Linie natur⸗ gemäß vom Lichttechniker, aber in engster Fe ennenorgen mit den Architekten, den Handwerkern, Betriebsführern und Betriebs⸗ ingenieuren, den staatlichen und kommunalen Aufsichtsbehörden und nicht zuletzt der Deutschen Arbeitsfront als dem Zusammen⸗ schluß aller schaffenden Deutschen. Wir müssen auch hier neben der Verbundwirtschaft der einzelnen technischen Gebiete zu einer Gemeinschaftsarbeit der schaffenden Menschen gelangen, und hier⸗ nach auf dem Gebiet der Lichtwirtschaft mit allen Kräften zu streben, soll eine der Hauptaufgaben der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft im neuen Jahre sein.

Eine wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Inangriff⸗ nahme dieser Gemeinschaftsarbeit ist in gewissem Grade erfüllt: Zum Jahresende kamen die wesentlichen Richtlinien, Regeln und Leitsätze, wie sie von der DLTG. in ihren einzelnen Fachgruppen erarbeitet und aufgestellt worden waren, als deutsche Normen im Rahmen des Sammelwerkes des Deutschen Normenausschusses heraus. Damit ist auch auf dem Fachgebiet der Lichttechnik eine Grundlage geschaffen, die zwar nicht Gesetzeskraft hat, die aber in vorkommenden Fällen an Gerichtsort in der gleichen Weise, wie z. B. die VDE⸗Vorschriften, als bindend anerkannt werden dürften.

Sodann nahm Dr.⸗Ing. A. Dresler, Berlin, das Wort u seinem Vortrage „Farben⸗Sehen und Farben⸗Messen“ die Natur der Farbe, ihre Bewertung und Messung nach dem neuen DIN⸗Blatt 5033 der DLẽTG. Um beurteilen zu können, was mit der Herausgabe dieses Normblattes bezweckt wird, muß man sich vor Augen halten, in welchem Umfang die Industrie in ihren verschiedenen Zweigen laufend Farbmessungen durchführt. Bis heute erfolgen die meisten Farbmessungen nach irgendeinem, Sensah rein erfahrungsmäßig aufgebauten System, sehr oft besteht die Messung nur in einem Vergleich mit einem Muster⸗ katalog, der und das ist das Wesentliche ganz willkürlich susemegingestegt ist und dessen Farbproben ebenso willkürliche,

arbmeßtechnisch unrichtige Kennziffern tragen. Hier soll das neue Normblatt helfend und ordnend eingreifen und jedem an Farbmessungen Beteiligten das Rüstzeug liefern, Farben hysikalisch einwandfrei messen und kennzeichnen zu können. Der ortragende umriß die Voraussetzungen ür eine richtige Farb⸗ messung und wies nach, daß diese erst durch ein Eingehen anf die mit dem Sehen der Farben verbundenen physiologischen Erscheinungen durchgeführt werden kann. Besonders betont wurde der Unterschied, der in der Beurteilung der Farben selbst⸗ leuchtender und nicht selbstleuchtender Körper gemacht werden muß. Erstere sind selbst bedingt, letztere sind weitgehend abhängig von den Eigenschaften der sie beleuchtenden Lichtquellen. Bei der Farbbestimmung, beispielsweise von Stoffproben oder von Signal⸗ läsern, darf dieser Gesichtspunkt nie übersehen werden. In dem Kormblatt sind aus diesem Grunde bestimmte Lichtquellen vorge⸗ schrieben, mit denen nicht selbstleuchtende Körper beleuchtet werden müssen, wenn man ihre Farbe bestimmen will

Brandschäden bei den deutschen öffentlich⸗ rechtlichen Feuerversicherungsanstalten im Jahre 1935.

Die deutschen öffentlich⸗rechtlichen Feuerversicherungsanstalten verzeichnen im Monat Dezember 1935 eine Gesamtschadensumme von 3 389 142 RM gegenüber 2 895 969 RM im Monat November 1935 und 3 457 489 RM im Monat Dezember 1934. Von dieser Summe entfallen auf Gebäudeschäden 2 733 549 RM, auf Mobiliar⸗ schäden 655 593 RM. Die Gesamtschadensumme des Monats De⸗ zember 1935 verteilt sich auf 6793 Brandschadenfälle, denen 5297 im November d. J. und 5170 im Dezember 1934 gegenüberstehen.

X. 2*.

2— U 02 49 11ra-9

„Im Gesenighr e ng. für 1935 verzeichnen die deutschen öffentlich⸗rechtlichen Feuerversicherungsanstalten eine vorläufige Gesamtschadensumme von 48 841 083 R Fegeseber 63 282 026 RM im Jahre 1934. Den Gesamtschadenfällen des Füee 1935 in Höhe von 73 711 stehen 67 196 Schadenfälle im Vorjahr gegen⸗ über. Während also im Jahresendergebnis die Gesamtschaden⸗ summe sich gegenüber dem Vorjahre um über 23 % gesenkt hat, ist im Gegensatz dazu eine Steigerung der Schadenfälle im Be⸗ richtsjahr um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeich⸗ nen. Das leichte I der Monatskurve im Monat Dezember 1935 nach dem Jahrestiefstand im Vormonat dürfte, nach den Einzelergebnissen bei den verschiedenen öffentlich⸗rechtlichen Feuer⸗ versicherungsanstalten zu schließen, hauptsächlich seinen Grund in der der Brandhäufigkeit in den vorwiegend ländlichen Gebieten inden. D

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A. rn. a,., . 4Ad. 12g. L. Q&r. *n Ag. 5 ½ [92 s2-.25s7 2 s9 5 47

mit dem Ausdrusch der Ernte während der

weder die Besteuerung des Gewerbekapitals oder die der Lohn⸗ summe kumulativ hinzutrete, nunmehr das Gewerbekapital nur noch subsidiär in Erscheinung treten werde; und zwar in der

Form, daß, wenn der Gewerbeertrag unter einem bestimmten

Beohentsat des Gewerbekapitals zurückbleibe, als Ertrag dieser Prozen

Ertrages trete (fingierter Ertrag). Inwieweit die Lohnsummen⸗ steuer in Ausnahmefällen (bei hochindustrialisierten Gemeinden) zu dieser Ertragsbesteuerung hinzutrete, 2 noch offen; jedenfalls würde die Lohnsteuer auf die fingierte Ertragssteuer angerechnet werden. Bei der Errechnung des Gewerbeertrages werde auf die Ergebnisse der Einkommensfeststellung für Zwecke der Ein⸗ kommensteuer (den „Gewerbegewinn“) zurückgegriffen, doch werde entsprechend dem Wesen der Realsteuer auf ewisse Zurechnungen (vor allem auf die Zurechnung der Zinsen für die Dauerschulden) nicht verzichtet werden können. Für die Errech⸗ nung des Gewerbekapitals werde der Einheitswert des Betriebes die Grundlage sein; aber auch hier würden die Dauerschulden hinzugerechnet werden müssen. Der Steuertarif werde nur den „Steuermeßbetrag“ (nach bisherigem preußischen Recht „Steuer⸗ rundbetrag“) regeln, zu dem die Gemeinden ö6“ (Um⸗ agen) erhöben. Der Tarif werde voraussichtlich dem preußischen Zäxö der zum Unterschied von der starken Progression der Einkommensteuer nach kleinem Anstieg mit einem einheit⸗ lichen Steuersatz weiterliefe. Bei alledem würden doch gewisse Belastungsverschiebungen gegenüber dem bisherigen Zustand herauskommen. L161““

Berliner Börse am 24. Januar. Fest und lebhaft neuer Sturz des Dollars.

Im Gegensatz zu gestern machte sich an der heutigen Berliner Börse eine ziemlich feste Tendenz bei belebtem Geschäft bemerk⸗ bar. Die Gerüchte, die an der gestrigen Berliner Börse zu der nervösen Stimmung geführt hatten, wurden heute nicht mehr beachtet, um so mehr, als auch von Publikumsseite in verstärktem Umfang wieder Kauforders eingetroffen waren. Die Kulisse be⸗ teiligte sich stärker am Gescheft und schritt größtenteils zu Rück⸗ käufen, teilweise auch zu Meinungskäufen. Die gestrigen Rück⸗ gänge konnten daher größtenteils nicht nur wiedereingeholt wer⸗ den, sondern in einem Teil der Papiere ergaben sich darüber hinaus weitere Besserungen. den Sturz des Dollar, in ausgesprochen fester Haltung.

Montanwerte waren im Durchschnitt ½¼ bis 1 % höher, Ver⸗ einigte Stahl und Hoesch gewannen sogar je 1 ½¼ %. Braunkohlen⸗ werte lagen weiterhin ruhig. Recht lebhaft waren die Umsätze in einzelnen chemischen und Elektropapieren. Unter chemischen Werten gingen Kokswerke um 2 ¾¼, Goldschmidt und Rütgers um je 1 ½ % nach oben. Am Elektromarkt hatten Siemens († 3 %¾) sowie Schuckert (+ 3) die Führung. In Gesfürel († 1 ¼) sowie in Lieferungen (+ 1 4¼) zeigten sich Anlagekäufe. Spezialpapiere lagen dagegen meist ruhiger, lediglich in be Eisenhandel sah 1 ¼) sowie in Lokalbahn und Aku (je 1 ¼) waren die Um⸗ ätze etwas lebhafter.

Auch der Kassamarkt stand im Zeichen der Aufwärtsbewegung, am Rentenmarkt war die Tendenz ebenfalls etwas freundlicher, das Geschäft allerdings weiter klein. Tagesgeld blieb unverändert 2 % bis 2 % %. Am internationalen Devisenmarkt hat sich der Sturz des Dollar noch fortgesetzt. In Berlin zeigte 8 eine Einbuße, wie sie seit langem nicht bemerkt worden ist. Der Dollar ging nämlich von 2,478 auf 2,468 RM zurück, während das englische Pfund mit 12,30 unverändert blieb.

Fortsetzung des He in der Ersten Beilage

atz des Gewerbekapitals an die Stelle des wirklichen

Die Börse schloß, beeindruckt durch

505 474

3 301 231

3806 705⁴)15) 10 376

1 684 346

III. Rindvieh

IV. Schafe

2 Jahre alte und ältere Tiere

Bullen, Stiere und Ochsen

ins⸗ gesamt

davon

zur Zucht benutzte Bullen

Zugochsen

und Zugstiere

Kühe

Färsen, Kalbinnen, Quenen, Starken

davon Milchkühe,

und

zwar

nur zur Milch⸗ gewinnung

zur Milch⸗ gewinnung und Arbeit (Zugkübe)

Rindvieh überhaupt

(Sp. 12,

13, 14, 15,

16, 17, 18 u. 19)

unter 1 Jahr alt

1 Jahr alt und älter

männlich

weiblich

männlich

davon

Hammel

weiblich

trächtig

davon

Schafe

überhaupt

(Sp. 21, 22, .23 u. 24)

17

17 b

18

19

19 a

19 b

20

21

22

232

24

242

25

Preußen

Prov. Ostpreußen..

Stadt

Berlin

Prov. Brandenburg

2 Grenzm.

Pommern

Prov. Niederschlesien.

7

7

Oberschlesien Sachsen ... . Schleswig⸗Holstein.

Hannover. Westfalen... Hessen⸗Nassau.

Rheinp

Hohenzollerische Lande 18.

Bayern.

achsen

rovinz

Württemberg 88

Baden Thüringen Hessen Hamburg

1.

Necklenburg... Oldenburg Braunschweig

Bremen Anhalt ippe Lübeck

Schaumburg⸗Lippe.

aarland

Deutsches Reich 19351) Deutsches Reich 1935 o

land

Dagegen 1934.. 8 19

1933.

8 ¹) In den Gro rmittlung der Viehbestä ahre alte un isse 1912, da 1913 nicht erhoben. ⁶)

rmittelt wurden.

Posen⸗Westpr. .“

iude stattgefunden. d ältere Zuchthengste, die bei der Aufteilung der einzelnen

283 015

27 877 1 027 30 164 16 940 3 657 49 210 7 869 31 384 27 233 35 105 9 792 9 617 32 201 939

277 798 20 821 25 162 21 584

9 379

4 431

776

5 472

6 692

4 777

726

4 153

786 108 117 616

96 664 4 155

4

9 100 1 496 999

26 629 2 398 12 930 283

7 340 3 450 3 643 23 682

555

207 743 10 101 13 514 14 633

3 576 1 876

3 4

1⁰9

605 386

84 656 /275 58 019 65 453 11 826 51 826 18 106 51 163 52 835 110 970 31 084 27 742 39 088 2 343

192 085 19 693 48 400 27 515 24 341 12 593

1 785 34 735 29 603

5 835

1 377

2 980

2 060

605 566 1 377

5 774 758

648 050

20 472 494 987 516 450

93 503 584 914 232 787 417 951 438 861 822 453 515 241 369 856 595 528

23 705

1 875 671 458 608 547 081 353 894 238 371 170 998

5 588 259 936 186 304

61 606 6 996 30 362 24 182 5 703 8 708 43 637

4 817 415

640 017 20 023 448 819 508 638 90 715 442 907 173 202 320 506 430 750 728 030 441 071 148 227 416 379 8 131

1 078 446 393 041 227 322 118 767 148 952 96 132 5 486 251 402 173 603. 47 290 6 866 27 112 18 435 5 681 6 212 15 167

887 338 3 480

5

39 368 3 810

1 970 136 309 57 865 90 090 1 917 81 419 67 452 216 536 171 680 15 437

776 101 62 484 313 641 232 534 85 550 73 604

7 017 9 935 12 483

2 855 5 280

2 355 27 901

10 851 733

1 293 386 23 229 931 509 939 393 169 877

1 050 298 411 426 805 513 987 596

1 660 892 869 539 651 474 1 012 485 45 116

3 752 800 705 875

1 037 048 621 920 420 264 298 222 13 327 479 972 405 853 120 841 16 437 64 284

41 280 10 275 14 2099

63 687

299 112 18 712

41 502 63 581 6 955 19 423 2 086 83 704 11 348 24 335 7 836 12 061 6 956 613

67 190 15 102 21 496 10 765 18 491 6 523 308 23 539

⁴) 525 292

114 172

35 653

2 053 63 538 93 357 11 479 32 965

4 210

32 518 61 962 20 801 30 093 21 356

1 135

91 900 21 258 29 828 14 977 29 942 10 688 768

54 087 6 230

172 355

51 809

10 852 114

20 171 28 933 3 748 8 676 1 073 46 486 6 570 15 497 8 228 7 849 13 625 533

7 638 21 237 9 855 9 723 5 697 134

9 591 1 327 4 656 80

5 707 345 138 114 996

129 555

5 306

15 613 21 104 2 785 5 886 638 39 989 3 934 11 006 6 217 6 495 10 096

486 47 468

5 814 18 727 8 339 8 406 5 331 33

5 737 841

3 968 g

5 112 281 125 107 933

1 518 093

117 838 599 204 669 288 716 31 841 87 554 11 879 320 703 84 437 167 958 57 949 87 995 52 869 3 086

245 338 42 234 108 367 29 750 78 753 26 758 1 050 170 163 13 089 48 875 229 33 594 2 964 441 270 2 970

1 070 937

130 727 185 218

219 081 140 646

194 250 89 438

120 205

76 722

19 084 50 736 7 900

77 666

47 617 77 763 35 392

2 385

33 287.

22 438 61 223 23 216

603

10 979 33 881 104

19 905 2 298 66

188

2 282

2 514 852

183 055 2 766 329 880 474 587 54 023 148 618 19 248 565 065 134 873 269 752 94 814 137 998 94 806 5 367

456 237 86 232 180 928 65 347 136 909 49 666 2 260 257 380 22 738 79 083 416 59 443 4 834 8

666 413

665 797 729 291 877 659 866 449 767 121 760 811

1 368 785

110 699

110 292 110 444 123 454 122 659 119 275 124 534

352 935

352 826 349 570

383 274 371 032

8

1 010 906

1 009 529

10 052 403

10 008 766

11 090 928 11 202 392 10 824 515 10 591 666 10 442 493

9 972 575

8.

7 437 329

7 422 162 7 682 188 7 646 884 7 371 420 7 263 790 7 112 434

ßstädten mit 100 000 und mehr Einwohnern (mit Ausnahme von Krefeld⸗Uerdin Dafür sind die Ergebnisse der Dezemberzählung 1934 einges

2 499 078

2 471 177 2 437 907 2 451 664 2 430 657 2 394 743 2 341 491

18 918 027

18 854 340 19 198 358

19 738 545

19 139 271 19 123 658

18 470 390

18 474 377

484 130

483 830

814 270

813 382 1 083 781 1 038 622 1 033 531 1 033 608 1 063 657

301 402

300 406 248 648 238 307 248 529 267 341 260 475

240 781

239 848

2 322 938

2 319 968 2 150 176 2 109 790 2 122 844 2 198 392 2 180 223

1 685 300

1 683 018

3 922 740

3 917 586 3 482 605 3 386 719 3 404 904 3 499 341 3 504 355

4 987 828

gen a. Rh. und Augsburg, wo die Zählung vorgenommen wurde) hat für Dezember 1935 keine äl eingesetzt worden. ²) Umgerechnet auf das jetzige Reichsgebiet ohne Saarland. de 1 Altersklassen nicht berücksichtigt werden konnten, da ihr genaues Bei den Großstädten wurden die Ergebnisse der unter 1 Jahr alten Schafe in Spalte 22 ein

³) Einschl. 199 drei Alter nicht angegeben war. ¹⁴) Einschl. Militärpferde. ³) Ergeb⸗ gesetzt, da diese im Jahre 1934 nicht getrennt nach dem Geschlecht