„ und Staatsanzeiger Nr.
8
2
23 vom 28. Januar 1936. S. 2
Deutsche
Uebersicht über die Einnahmen ) des Reichs an Steuern, Zöllen
Nichtamtliches.
s8 Reich.
und anderen Abgaben
in der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. Dezember 1935.
Aufgekommen sind 8
im Monat Dezember 1935
RM
im Monat Dezember 1934 Millionen RM
vom 1. April 1935 bis
31. Dezember 1935 RM
3
A. Besitz⸗ und Verkehrsteuern Einkommensteuer:
„ „222b229292 à22b8868022 2—2
c) veranlagte Einkommensteuer. lfde. Nr. 1.
zusammen
Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder Körperschaftsteuer Krisensteuer Vermögensteuer . Aufbringungsumlage . Erbschaftsteuer...
0
6 65869 8680
Umsatzsteuaer.. Grunderwerbsteuer ²) Kapitalverkehrsteuer:
a) Gesellschaftsteuer.
b) Wertpapiersteuer.
c) Börsenumsatzsteuer Kraftfahrzeugsteuaer .. Versicherungsteuer Rennwett⸗ und Lotteriesteuer:
a) Totalisatorstearlreerr
b) andere Rennwettsteuer
zusammen lfde. Nr. 12 a c) Lotteriesteurer .
Wechselsteuer Beförderungsteuer: a) Personenbeförderuuulg b) Güterbeförderung
„ % 2„ 0 9 2à—2 2 0 0 . 9 90 * 82 2 2 2 . 9 9 8 9 0 0290ö 595 22à2—2 „ „ 2„ „ „ 222227—⸗0 2 2. 2 80 2 82 . e 0 6 59 96 0 o⸗ „ „„ 02222—⸗2 „ „ „ 0 0 b 0220 2 6 90 2 92b9à22 u2—⸗0 „ 2222222227—⸗ „ „ ob 2à2 2—⸗
SO00 SI᷑E 0odoI
(Obligationensteuer)
B. Zölle und Verbrauchsteuern
1“ Tabaksteuer: 8) aFbatsteuer .. 168“ b) Materialsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer) c) Tabakersatzstoffabgabbbe ..
zusammen lfde. Nr. 18.
Zuckersteuret.. Salzsteuer Biersteiuiurr.. Aus dem Spiritusmo Essigsäuresteuer .. Schaumweinsteuer . Zündwarensteuer... Aus dem Zündwarenmonopol Leuchtmittelsteuer.. Spielkartensteuaer.. Statistische Abgabe.. Süßstoffsteuer Mineralwassersteuer. Branntweinersatzsteuer 1n “ Ausgleichsteuer auf Mineralöle (Mineralölsteuer) Fettsteuer...
Schlachtsteuer: 3 Schlachtsteirer .. b) Schlachtausgleichsteuer..
1“ 8 “
nop
ol
. . 2
„ 6 9 9669 9 595 9b 5 b550 9 9 9 6 95 9 55 59 6 55 52521898 „ „ „ „ „ „ „ „ „ 222„,2„ ⸗0 „ . . 6 9 9 9 9 9 bo 9 59 0 „ . 66bbbbwböbbbs9. 55———
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5 H.ee..
0 0 9 95
8666 6 55
1 zusammen lfde. Nr. 35. 8 Summe B. Im ganzen.
1) Einschließlich der aus den Einnahmen den Ländern usw.
a) Steuerabzug vom Arbeitslohn (Lohnsteuer) . b) Steuerabzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer)
Steuer zum Geldentwertungsausgleiche bei Schuldverschreibungen
Reichsfluchtsteaiulurettͤ . . Summe .
115 230 194,52 2 133 571,80 212 349 604,90
1 012 854 764,627
46 192 985,899 808 962 880,52
329 713 371,22
534 508,08
119 327 428,08 162 301,50
10 618 200,37 98 474,25
6 524 299,29 164 007 348,65 2 004 940,03
1 351 559,29 71 773,80 947 214,80 9 328 307,73 4 312 205,65
—
dFawe do n
SdnUgUSgSeSSS
S
—=S SSUdo
—₰ S.S b
1 868 010 631,08
4 698 316,88 451 279 815,82 1 454 024,64 226 363 127,73 7668 743,54 54 097 388,59 1 487 908 683,66 17 701 963,57
15 155 005,57 1 682 790,30 10 647 828,77 104 248 793,57 44 037 854,89
526 334,50 963 587,79
7 960 076,49 14 650 983,81
1 489 922,29 5 301 851,84 6 594 695,90
7 007 332,50 10 974 077,93
— 47 720,— 11 187 807,24
22 611 060,30
28 112 101,13 64 931 773,—
78 554 496,88 91 601 945,35
30 464 992,57
651 509 900,44
E6
77 267 976,16
499,6 *)
“ “
1611 231 337,84
933 105 635,25
52 453 803,65 15 154 878,94 — 1 632,95
485 379 583,28 132 192 951,03 32 772,25
67 607 049,64 34 201 448,36 6 088 968,95 20 852 917,55 20 498 183,76 192 053,70
2 843,05
1 073 777,53 263 963,85
1 858 919,62 207 197,45
381 683,55
25 509,05
1 537,85
— 3 513,17
1 321 422,07 27 163 307,72
„bö „ 9 9 9öb5
—
—
SPSSPSSS —2g8o— —
—
—SS.S.S 1
617 605 306,56
240 413 828,83 42 344 049,52 216 510 432,41 129 830 977,89 2 238 341,10 12 456,05
8 927 055,34
4 658 886,07
8 973 755,90
1 214 988,17
3 293 540,53 248 900,85
42 593,58
31 464,96
13 713 994,88 217 917 511,01
15 862 775,27 1 139 218,52
802 8
134 417 185,48 3 701 344,23
17 001 993,79
19,8
138 118 529,71
276 007 240,48
2 579 202 248,61
967 517 140,92
956
überwiesenen Anteile usw.
2) Hierin ist die von Landesbehörden erhobene Grunderwerbsteuer nicht enthalten.
²) Dieser Betrag ist für das Rechnungsjahr 1934 und
Vorjahre aufgekommen.
4) Außerdem sind an Haushaltseinnahmen aus der Chestandshilfe, die ab 1. Januar 1935.
2,— Millionen RM aufgekommen. 8
Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen in Millionen Reichsmark: im Monat Dezember 1935 1934 Zesitz⸗ und Verkehrsteuern . 691,5 499,6 ölle und Verbrauchsteuern.. .276,0 264,9 Summen 967,5 764,5
1. April 1935 1. April 1934
bis bis
31. Dez. 1935 31. Dez. 1934
4611,2 3662,9 2579,2 2418,6 Summen 7190,4 6081,5 Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren bei den Besitz⸗und Verkehrsteuern im Dezember 1935 nach den gleichen Vorschriften wie im Dezember 1934 fällig. Bei den vierteljährlichen Zahlungen handelte es sich um die Vorauszahlungen auf die Ein⸗ kommensteuer der Veranlagten und auf die Körperschaftsteuer für das vierte Kalendervierteljahr 1935. Besitz⸗ und Verkehrsteuern.
Vpon den für die Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wich⸗ tigsten Steuern haben sich im Dezember 1935 die Lohnsteuer, die ver⸗ anlagte Einkommensteuer und die Körperschaftsteuer weiter gut ent⸗ wickelt.
An Lohnsteuer sind im Dezember 1935 43,4 Millionen Reichs⸗ mark mehr aufgekommen als im gleichen Monat des Vorjahres.
Das Aufkommen an veranlagter Einkommensteuer war im Dezember 1935 um 75,5 Millionen Reichsmark höher als im De⸗ zember 1934; an Steuerabzug vom Kapitalertrag sind im De⸗
vun
Besitz⸗ und Verkehrsteuern Zölle und Verbrauchsteuern.
1934 aufgekommen.
steuer ein Mehr von (43,4
aber berücksichtigt werden,
steuer der öffentlichen
164,0 Millionen
mark mehr.
Dezember 1934.
Insgesamt ergab sich also im Deze
in die Einkommensteuer monatlich 12 für die Ehestandshilfe dem Sonderv Ehestandsdarlehen zufließen; das tats steuer im Dezember 1935 ermäßigt sich (117,5 — 12,5 =) 105,0 Millionen Reichsmark.
Das Aufkommen an Körperschaftsteuer im Dezember 1935 chen Monat des Vorjahrs um 53,1 Mil⸗ lionen Reichsmark. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß in dem Auf⸗ 3,6 Millionen Reichsmark Körperschaft⸗ Versorgungsbetriebe enthalten sind, von denen im Dezember 1934 Körperschaftsteuer noch nicht erhoben wurde.
Das Aufkommen an Umsatzstener beegn Dezember 1935 Reichsmark gegenüber 155,6 im Dezember 1934, mithin im Dezember 1935 8,4 Millionen Reichs⸗
überstieg dasjenige im glei
kommen für Dezember 1935 1
264,9 764,5 ⁷)
zember 1935 1,4 Millionen Reichsmark weniger als im Dezember
+ 75,5 — 1,4
mark gegenüber dem Aufkommen im Dezember 1934. daß wegen des Einbaus der Ehestandshilfe ,5 Millionen Reichsmark als Ersatz ermögen zur Gewährung von ächliche Mehr an Einkommen⸗ daher um diesen Betrag auf
Die Lotteriesteuer hat im Dezember 1935 2,2 Millionen Reichs⸗ mark mehr gebracht als im Dezember 1934.
Bei der Beförderungsteuer ist im Dezember 1935 ein Mehr⸗ aufkommen von 1,8 Millionen Reichsmark gegenüber dem De⸗ zember 1934 zu verzeichnen.
Das Aufkommen an Reichsfluchtstener betrug im Dezember 1935 8,8 Millionen Reichsmark mehr als im Dezember 1934.
Im ganzen sind im Dezember 1935 an Besitz⸗ und Verkehr⸗ steuern 191,9 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im
mber 1935 bei der Einkommen⸗ =) 117,5 Millionen Reichs⸗
7190 433 586,45
Es muß hierbei
illionen Reichsmark
sammen 11,1 Millionen
gekommen:
Zölle und Verbrauchsteuern. Bei den Zöllen und Verbrauchsteuern betrug das Aufkommen im
Dezember 1935 gegenüber Dezember 1934:
Bei den Zöllen mehr . . ,9 Millionen Reichsmar) „ der Tabaksteuer weniger. „ der Zuckersteuer mehr ö. . . den Einnahmen aus dem Spiritus⸗
monopol mehr.. . „ der Leuchtmittelsteuer mehrü.. „ der Fettsteuer mehr .
„ der Schlachtsteuer weniger Das Aufkommen an Biersteuer und
—. . 2. . . 0 1,9 1“
1“
n 85 3,3
0,5
1
.. 2,8 „
an Salzsteuer war im De⸗
zember 1935 annähernd ebenso hoch wie dasjenige im Dezember 1934.
Die Zölle und Verbrauchsteuern ergaben im Dezember 1935 zu⸗ Reichsmark mehr als im Dezember 1934.
Gesamtbild. Im Dezember 1935 sind gegenüber Dezember 1934 auf⸗
an Besitz⸗ und Verkehrsteuern mehr 191,9 Millionen Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern mehr 11,1 8 8
insgesamt mehr 203,0 Millionen Reichsmark
Im 1. bis 3. Viertel des Rechnungsjahrs 1935 (April bis Dezember 1935) sind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs mehr aufgekommen: 1
an Besitz⸗ und Verkehrsteuern 948,3 Millionen Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern . 160,6 8 1
zusammen 1 108,9 Millionen Reichsmark
Bei dem Mehr an Besitz⸗ und Verkehrsteuern ist jedoch zu berück⸗ sichtigen, daß dieses Mehr infolge der Aussonderung von monatlich 12,5 Mil⸗ lionen Reichsmark für Ehestandsdarlehen aus der Einkommen⸗ steuer um 9 ¼ 12,5 = 112,5 Millionen Reichsmark gekürzt werden muß, im Juni 1934 12 Millionen Reichsmark pauschalierte Gesell⸗ schaftsteuer einmalig entrichtet worden sind, 1 im August 1934 eine außergewöhnliche Einnahme von 16 Mil⸗ lionen Reichsmark Reichsfluchtsteuer aufgekommen ist, in den ersten neun Monaten des Rechnungsjahrs 1935 55,9 Mil⸗ lionen Reichsmark Körperschaftsteuer der öffentlichen Ver⸗ sorgungsbetriebe, von denen im gleichen Zeitraum des Rech⸗ nungsjahrs 1934 Körperschaftsteuer noch nicht erhoben wurde, aufgekommen sind. Bei dem Mehr an Zöllen und Verbrauchsteuern ist zu berück⸗ sichtigen, daß erst im Mai 1934 die bis dahin von den Ländern er⸗ hobene Schlachtsteuer auf das Reich übergegangen ist. Infolgedessen sind beim Vergleich mit den ersten neun Monaten des Rechnungs⸗ jahrs 1934 die im April 1935 nachgewiesenen 12,1 Millionen Reichs⸗ mark Schlachtsteuer sowie der Unterschied zwischen dem im Mai 1935 und dem im Mai 1934 nachgewiesenen Aufkommen an Schlachtsteuer in Höhe von (17,4 — 10,1 =) 7,3, zusammen also 19,4 Millionen Reichsmark außer Betracht zu lassen.
Das wirkliche Mehraufkommen in den ersten neun Mo⸗ naten des Rechnungsjahrs 1935 gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahrs beträgt somit (1108,9 + 12,0 + 16,0 — 112,5 — 55,9 — 19,4 =) 949,1 Millionen Reichsmark.
Druckfehlerberichtigung. In der in Nr. 18 des Deutschen Reichsanzeigers und Preu⸗ Ulchemn Staatsanzeigers vom 22. Januar 1936 veröffentlichten tatistik „Kohlenprodnktion des Deutschen Reichs im Monat De⸗ zember 1935“ ist in der Spalte „Januar bis Dezember, Koks“ ein Druckfehler unterlaufen. Es muß nicht 8 224 679 heißen, sondern richtig 3 224 679.
Nr. 4 des Reichsministerialblatts vom 25. Januar 1936 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Inhalt: 1. Konsulatwesen: Exequaturerteilung und Erlöschen von Exequaturerteilungen. — 2. Medizinal⸗ und Veterinärwesen: Bekanntmachung über Ge⸗ bühren für die pharmazeutischen Prüfungen. — 3. Statistik: Be⸗ kanntmachung über das Statistische Warenverzeichnis. — 4. Steuer⸗ und Zollwesen: Verordnung über Emlaßstecen für untersuchungs⸗ pflichtiges Obst und für untersuchungspflichtige lebende Pflanzen und frische Teile von solchen. — Verordnung über die Zerlegung der Einheitswerte gewerblicher Betriebe. — Verordnung über die Verlängerung der Geltungsdauer von Vorschriften des Reichs⸗ bewerbungsgesetzes 1925 und über die “ der Teilbeträge von Einheitswerten für die Gewerbesteuer. — Nachweisung über Branntweinerzeugung und Branntweinabsatz im 1. Viertel des Betriebsjahrs 1935/36.
86
“
Luftpostsendungen nach den Somaliländern.
Luftpostsendungen nach Britisch Somaliland sowie nach der Französischen und Italienischen Somali⸗ küste werden künftig ab Brindisi mit der Luftpostlinie London — Kapstadt bis Khartum und von da mit der Luftpost Khartum — Mogadiscio befördert. Die Sendungen, die Freitag von Brindisi abgehen, treffen am Montag in Djibouti und am Dienstag in Berbera, Rocca Littoria und Mogadiscio ein.
Der außer den gewöhnlichen Gebühren zu entrichtende Luft⸗ postzuschlag beträgt für je 5 g 30 Rpf. Durch die Beförderung mit der Luftpost werden Zeitgewinne von 7—14 Tagen erzielt.
Nähere Auskunft über die letzten Absendungsgelegenheiten usw. erteilen die Postanstalten.
Nach einer Mitteilung der englischen Postverwaltung sind bei dem Flugunfall der Luftpost London—Darwin am 31. 12. 35 bei Alexandrien vermutlich die am 28. 12. 35 vom Bahnpostamt 1 München nach Alexandrien, Cawnpore, Delhi, Lahore und Singa⸗ pore abgesandten Luftpostkartenschlüsse in Verlust geraten. 1
Aus der Verwaltung.
Steuerbetrug wird in Zukunft strenger bestraft. Staatssekretär Neinhardt appelliert an die Volksgenossen.
Bei einer Betrachtung der Steuereinnahmen des Reichs in den ersten neun Monaten des Rechnungsjahres 1935, also vom 1. April bis 31. Dezember 1935, weist der Staatssekretär des Reichsfinanzministeriums, Fritz Reinhardt, in der „Deutschen Steuer⸗Zeitung“ darauf hin, daß in den meisten 81 das Ein⸗ kommen 1934 wesentlich größer gewesen sei a erstenmal habe sich das hohe Veranlagungs⸗Soll für das Nahr
uU 284
11934 im Dezember 1935 ausgewirkt. Das Mehr des
Flugunfall der Luftpost London - Darwin.
8 1933. Zum b
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 23 vom 28. Januar 1936. S. 3
kommens an veranlagter Einkommensteuer habe im Dezember 1935 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres 75,5 Mill. Reichsmark betragen. Das Aufkommen an Steuern insgesamt habe für die ersten neun Monate des Rechnungsjahres 1935 7190,4 Mill. RM ergeben gegenüber 6081,5 Mill. RM in der leichen Zeit 1934 und 5147,8 Millionen RM in der gleichen Feit 1933. Die Verbesserung im gesamten Rechnungsjahr 1935 (das noch bis zum 31. März 1936 läuft) gegenüber 1934 werde wahrscheinlich 1300 Mill. RM erreichen, das Mehr gegenüber dem Rechnungsjahr 1933 werde rund 2400 Mill. RM betragen. Diese Verbesserung sei dringend erforderlich, um die Abdeckung der Vorbelastungen und die Finanzierung des Aufbaues der deutschen Wehrmacht zu ermöglichen.
Die Anteile der Länder und Gemeinden an dem Aufkommen an Reichssteuern müßten begrenzt werden zugunsten der größeren Aufgaben des Reichs. Die Länder und Gemeinden müßten sich im wesentlichen auf das Mehraufkommen an eigenen Steuern der Länder und Gemeinden beschränken. Im Rechnungsjahr 1936 müsse und werde das Aufkommen noch wesentlich größer sein als dasjenige von 1935. Au die wesentliche Verbesserung im Jahre 1936 sei dringend erforderlich zur Erfüllung der genannten beiden Aufgaben. Es müsse und werde gelingen, trotz großer finanzieller Anforderungen, die sich aus den verschiedenen Vor⸗ belastungen und durch den Aufbau der deutschen Wehrmacht er⸗ geben, das Gleichgewicht im öffentlichen Haushalt zu erhalten. Es müsse Ehrensache eines jeden Volksgenossen sein, durch ge⸗ wissenhafte Abgabe aller seiner Steuererklärungen und durch pünktliche Erfüllung aller sonstigen steuerlichen Verpflichtungen
Die Bedeutung der Erzeugungsschlacht für unsere Gesamtwirtschaft.
Aus einem Vortrag von Prof. Dr. Schürmann,
8 Wir bringen nachfolgend Auszüge aus zwei be⸗ sonders bedeutsamen Vorträgen, die am heutigen Dienstag, den 28. Januar, auf der Vortragstagung des Reichsnährstandes in Gemeinschaft mit dem Forschungsdienst gehalten wurden. Die beiden Vor⸗ träge behandeln zwei im Rahmen der Erzeugungs⸗ schlacht besonders wichtige Fragen.
Die Volkswirtschaft ist ein lebendiger Organismus, der dann seine höchsten Leistungen vollbringt, wenn alle Wirtschaftszweige gut entwickelt sind und richtig miteinander arbeiten. Durch Ver⸗ nachlässigung der Landwirtschaft auf der einen Seite und über⸗ mäßige v von Industrie und Großhandel auf der anderen Seite war der deutsche Wirtschaftskörper seit einem halben Jahrhundert mehr und mehr aus dem Gleichgewicht gekommen. Es ist das große Ziel der Erzeugungsschlacht, die Landwirtschaft sunr vollen Entwicklung zu bringen und see damit gleich stark neben ie übrigen Zweige der Volkswirtschaft zu stellen.
Das wirtschaftliche Ergebnis dieser Erzeugungsschlacht ist eine gewaltige Steigerung der Bodenerträge, die sich wertmäßig auf rund 2 Milliarden Mark einschätzen läßt. Pie ewaltige An⸗ sünentgung unseres Landbaues ist nach dreifacher? h hin von ühlbarem Einfluß auf die deutsche Gesamtwirtschaft: Sie hilft eschaffung von Arbeit und Brot für sicherlich eine Million deutscher Volksgenossen; allein in der Landwirtschaft sabs haben in den letzten zwei Jahren eine halbe Million ken⸗ chen zusätzliche Beschäftigung gefunden; darüber hinaus sind die Industrien der landwirt chaftlichen Betriebsmittel mächtig ange⸗ regt worden; rund 300 Millionen Mark konnten mehr ausgegeben werden für Kunstdünger, Landmaschinen und Baustoffe. Endlich ist der Absatz der Konsumgüterindustrien allein bei Textilien und Haushaltsgegenständen um mehr als 600. Millionen Mark gegen⸗ über dem Jahre 1932 ausgeweitet worden. Aber auch in anderer Hinsicht wurde die Arbeitsbeschaffung der Regierung gestützt: Durch die Ersparnis an Devisen bei der Lebensmitteleinfuhr wurden die Mittel frei für die Beschaffung lebenswichtiger industrieller Rohstoffe; überhaupt wurde die Finanzierung der Arbeitsbeschaffung erleichtert, indem das Bauerntum seine rück⸗ lünb Steuern abtragen konnte und dazu noch rund drei ziertel Milliarden Mark Schulden im Ablauf der letzten zwei Jahre abstoßen konnte. Durch die stärkere Spartätigkeit war der Landbau in der Lage, den übrigen Wirtschaftsteilen Kredit zur Verfügung zu stellen und ihnen bei der notwendigen inneren Febset u helfen. Und endlich brachte die Steigerung der Erträge eine 188 materielle Grundlage für einen 4821 und leistungsfähigeren Menschennachwuchs vom Lande. iese ge⸗ waltigen Wäsungen heben die Erzeugungsschlacht aus dem engeren Rahmen des Landbaues heraus und machen sie zum eigentlichen Kernstück der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik überhaupt.
Mit Hilfe der Peetsähe kommen wir zu einer wider⸗
erstens bei der
standsfähigeren und leistungsfähigeren Nationalwirtschaft. Nach außen hin gewinnt unsere Volkswirtschaft durch die Nahrungs⸗ üceeit ein Höchstmaß von Unabhängigkeit. Im inneren bekommt ie heimi irtschaft ein stärkeres Gefüge und eine bessere soziale Verfassung, indem das ländliche Handwerk und der länd⸗ liche Handel gestärkt werden; die kapitalistische Großunternehmung wird durch die Verlagerung des wirtschaftlichen Schwergewichts auf die Landwirtschaft zurückgedrängt, dagegen der mittelständische Familienbetrieb des platten Landes in Handel und Gewerbe ver⸗ stärkt. Im Zusammenhang damit bekommt die Versorgung des Volkes eine größere Stetigkeit und Sicherheit; mit der Aus⸗ weitung der heimischen Rohstoffbasis werden die Einflüsse seitens der Weltwirtschaft immer geringer; dadurch läßt sich durch plan⸗ volle Ordnung das Auf und Ab der Konjunkturen ausgleichen und ein stabilerer Wirtschaftsablauf sichern. Unterstützend wirkt hierbei die preispolitische Wirkung der Erzeugungsschlacht, die in der Festlegung eines gerechten und beständigen Nahrungsmittel⸗ preises liegt. Die LatssgSesclache kämpft fün eine Wirtschafts⸗ verfassung, in der an die Stelle der Willkür die Ordnung, an die Stelle des unverdienten Profits der gerechie Lohn tritt. Die letzte und größte Bedeutung der Erzeugungsschlacht üegt in dem Vor⸗ bild, welches unser Bauerntum mit ihr allen übrigen Wirtschafts⸗ ständen bietet. Indem der Bauer aus Freiwilligkeit und Verant⸗ wortungsbewußtsein gegenüber Volk und Staat zu höchsten Lei⸗ stungen kommt, verpflichtet er die deutsche Gesamtwirtschaft, ihm nachzustreben.
Muß Landeskultur rentabel sein?
8 Vom nationalsozialistischen Staat sind in den Jahren 1933 bis 1935 rund 850 Mill. RM für Landeskulturarbeiten bereit⸗ gestellt worden. Diese Zahl zeigt schon zur Genüge, welche Bedeu⸗ tung der Landeskultur im nationalsozialistischen Deutschland bei⸗ gemessen wird. Vor der Machtergreifung war das anders. Damals wurden diese Arbeiten allzu stark von dem Gesichtspunkt aus beurteilt, ob bei der Durchführung von vornherein eine privat⸗ wirtschaftliche Rentabilität gesichert war. Dem gegenüber beurteilt der Nationalsozialismus die Landeskulturmaßnahmen nach ihrer Zweckmäßigkeit oder Notwendigkeit für die Gesamtheit des Volkes und seiner Wirtschaft. Deutschland — durch das 88. . Diktat 13,5 % seines Gebietes, 14,3 % seiner landwirtschaftlich genutzten
. 8
tatkräftig mitzuwirken. Steuerverkürzun Ein⸗ 1 U . gen durch falsche Ein⸗ tragungen in Bücher und falsche ö bei der Abgabe von
Steuererklärungen würden in Zukun 1 e rden als bisher, 3 t strenger bestraft werde
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Mittwoch, den 29. Januar. Staatsoper: Die Entführung aus dem Serail. kalische Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Hamlet von Shakespeare. Beginn: 19 ½¼ Uhr. Staatstheater —-Kleines Haus: Donna Diana. Lustspiel von Mooreto. Beginn: 20 Uhr.
— —
Großer Staatspreis für Architekten 1935.
Der Wettbewerb um den Großen Staatspreis der Akademie der Künste für Architekten ist heute entschieden worden. Der Große Staatspreis wurde dem Architekten Ernst Hermann Bocke⸗ mühl in Göttingen verliehen.
Die Wettbewerbsarbeiten sind in den Ausstellungsräumen der Akademie der Künste von Dienstag, den 28. Januar, bis einschließlich Donnerstag, den 6. Februar d. J., von 10—4 Uhr zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt.
Musi⸗
Erzeugungsschlacht und Leistungswille.
Auszug aus dem Vortrag von Prof. Dr. Meyer, Berlin.
Mit dem Ausspruch des Reichsbauernführers auf dem dritten Reichsbauerntag in Goslar, daß wir die Erzeugungsschlacht nur gewinnen können, wenn wir uns ganz rücksichtslos zur Leistung bekennen, ist eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß die Idee der Leistung alle künftigen landwirtschaftlichen Maßnahmen und Erwägungen bestimmt. Die Geschichte erweist das ganz beson⸗ dere Verhältnis der Deutschen zur Leistung, das sich aus zwei tief in unserem Volkstum wurzelnden Eigentümlichkeiten her⸗ leitet: aus dem Verhältnis des deutschgermanischen Menschen zur Natur und zur menschlichen Arbeit. Der nordische Mensch er⸗ blickt in jeder Leistung ein Geschenk der Natur und eine Schöpfung durch Arbeit. Leistung ist für ihr organische Wertschöpfung. Darüber hinaus aber ist sie eine dem Blutsgedanken und Sippen⸗ zusammenhang unserer Vorfahren entsprechende, für die Ge⸗ meinschaft gewollte Wertschöpfung. Immer verbindet sich im alt⸗ Frmasfisehen Ackerbau mit dem Begriff Leistung neben der lcane e und tierischen Leistung aus dem Feldbau der Grund⸗ atz des Familien⸗ und Sippenwachstums. Deshalb erhielten die kinderreichen und tatkräftigen Sippen eine größere Fläche Landes zugewiesen als die anderen, so daß also dieser Leistungsgrundsatz eine Besiedlung und Raumbildung nach natürlichen Gesetzen zur Folge hatte. Die allmähliche Inbesitznahme des deutschen Raumes ist der geschichtlich sichtbarste Ausdruck dieser Idee.
Dies sittlich hohe nordische Prinzip der Leistung ist seit dem Vordringen des Christentums bis in die jüngste Zeit bedroht ge⸗ wesen durch den Geist des ewigen Nomadentums, wie er dem Juden eigen ü Alle Geschichte seither ist mehr oder minder an⸗ gefüllt mit oft blutigen Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden Geisteshaltungen. Die stärkste Bedrohung erfuhr jedoch der altgermanische Leistungsgedanke durch die Entwicklung der Naturwissenschaft und durch die Herausbildung der Gheehes goft um modernen Kapitalismus. Innerhalb der Naturwissenschaft felber stehen zwar zunächst einander gegenüber die alle Bindungen auflösende romanisch⸗rationale und die gemeinschaftsbejahende germanisch⸗organische Richtung, von denen die letztere jedoch im Fortgang der Entwicklung unterlag, trotz äußerster Gegenwehr deutsch⸗germanischen Geistes.
Die dann folgende ungeahnte kapitalistische Entwicklung tat das letzte in der vollständigen Verflüchtigung der Leistungsidee, d. h. in der völligen Beseitigung aller ehemals gewachsenen Bin⸗ dungen. Die Natur sowohl wie die menschliche Arbeit werden zu blutleeren Produktionsfaktoren erniedrigt, beide werden nun zu einer gleichermaßen käuflichen Ware. Nicht die regiert mehr den Preis, sondern der Preis die Leistung. Die bisherige nach natürlichen Gesetzen erfolgte Verteilung der Menschen im Raum wurde abgelöst durch die gröbste Raumunordnung, so wie wir sie heute vorfinden. Das Ganze aber stellt sich dar als ein Raubbau an den eigentlichen schöpferischen Kräften eines Volkes zugunsten einer Oekonomie der Werte. In diese Entwicklung wurde auch die Landwirtschaft mit hineingezogen. Thünens geniales System ist hierfür der beredteste Ausdruck. Nicht die natürlichen Produktionsbedingungen, sondern, die Verkehrslage, d. h. die Marktlage bestimmt ausschlaggebend jede landwirtschaft⸗ sg Leistung. Das Ende dieser Entwicklung ist allgemein ekannt.
Demgegenüber wissen
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wir heute, daß Rente kein Maßstab für echte Leistung ist. Die Agrargesetze von 1933 sind die Gesetze der Befreiung des Bodens und des Menschens von der Herrschaft des Kapitalismus. Und die Erzeugungsschlacht ist in ihrem geistigen Gehalt nichts anderes als die Erziehungsschlacht zum unverbogenen Wirtschafts⸗ und Leistungsgedanken. Sie bedeutet also im Grunde genommen die Mobilisierung aller verfügbaren roduktiven Kräfte, so wie sie durch Rasse und Raum gegeben fns Damit wird auch die große Zahl der bisher weniger eistungsfähigen und vom Markte weniger begünstigten Böden leichermaßen in die Produktion mit eingespannt. Diese Mobili⸗ 1eg. ist sozialistisch und vollzieht sich gegen alle bisherigen Regeln und steht im Dienste des Ideals einer Raumgestaltung, innerer Gliederung und Bodennutzung, das gerade das Gegen⸗ teil des Thünenschen Staates ist.
So erst kassen sich die Grundlagen schaffen, unter Zuhilfe⸗ nahme von Technik und Wissenschaft, für die Umwandlung der Landwirtschaft in ein System von Leistungen, die das Landvolk als Nährstand und välkischen Lebensquell im Dienste und zum Nutzen der Volksgemeinschaft hervorbringt, getreu dem deutschen
Erbhofgedanken.
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und 10,7 % der Förßteh und Holzungen beraubt — muß den ihm verbleibenden Raum heute viel gründ 85 ausnutzen als vor dem Kriege. Die Tatsache, daß von dem beschränkten deutschen Boden schätzungsweise noch 1,4 Mill. ha Heide und Oedland und 2,25 Mill. ha Moore v sind, daß 8 Mill. ha landwirtschaftliche “ der. Entwässerung, 11 Mill. ha der Bewässerung, 3,75 Mill. ha der Flurbereinigung und 1 Mill. ha eines Hochwasserschutzes bedürfen, beweist zur Genüge, daß hier noch auf Jahre hinaus ausreichende Reserven für die Arbeitsschlacht vorhanden sind. Es ist nur zu wünschen, daß auch in Zukunft die erforderlichen Mittel bereitgestellt wer⸗ den, damit die Arbeiten in dem bisherigen Umfange fortgeführt
werden können.
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sichtspunkt
Kleines Angebot überwiegt.
„Ddie heutige Berliner Börse brachte insofern eine gewisse Ent⸗ täuschung, als die Kaufaufträge von Publikumsseite gestern zur Belebung des Geschäfts beigetragen hatten, heute nur no spärli einliefen. Im Hinblick 8 den bevorstehenden Ultimo zeigte sich deshalb auf seiten der Kulisse verschiedentlich Abgabeneigung, um die erzielten Gewinne zu realisieren. Von wenigen Werten ab⸗ gesehen bewegte sich das Geschäft in ziemlich engen Grenzen und im Verlauf überwogen kleine Rückgänge. Gegenüber den gestrigen Schlußnotierungen war die Kursgestastung als uneinheitlich anzu⸗ sehen. Die Börse schloß in unlustiger Haltung.
Montanwerte lagen fast allgemein Bruchteile eines Prozentes niedriger, Hoesch büßten sogar 1 % ein. Braunkohlen⸗ und Kali⸗ papiere waren nicht ganz einheitlich, aber gegenüber gestern kaum verändert. Beachtung fand der Gewinn in Salzdetfurth (+ 2). Etwas mehr Ware kam in chemischen Werten heraus, dabei gingen 8 J. G. Farben und Goldschmidt um je 1 % nach unten. Unter den Elektropapieren konnten allerdings verschiedene Werte wie Deutsche 8 Kabel, Elektrische Schlesien, Vogel Draht usw. noch Gewinne von Bruchteilen eines Prozentes erzielen. Etwas stärkere Gewinn⸗ realisationen bemerkte man in Deutsche Linoleum (— 1 ¼) sowie in Buderus (— 1), auch Waldhof sowie Schultheiß büßten je 1 % ein, dagegen gingen Julius Berger und Deutscher Eisenhandel (je + 1) sowie Westdeutsche Kaufhof (+ 1¼) bei etwas stärkerer Nachfrage nach oben.
Am Kassamarkt war die Kursgestaltung nicht einheitlich, Renten lagen wenig verändert. Der Geldmarkt zeigte im Hin⸗ blick auf Ultimo eine gewisse Versteifung. Der Tagesgeldsatz er⸗ höhte sich um ⅛ auf 2¾ bis 3 ⅛ %. Am internationalen Devisen⸗ markt zeigte sich ein neuer Druck in amerikanischer Währung. In Berlin ging der Dollar auf 2,46 (2,463) zurück, während das Pfund mit 12,30 RM unverändert notierte.
Gegenwartsfragen des Handwerks.
Ministerialdirektor Dr. Wienbeck vor dem Groß⸗Hamburger Handwerk.
Im vollbesetzten Großen Saale des Gewerbehauses sprach der Reichskommissar für den Mittelstand, Ministerialdirektor Dr. Wienbeck, vor den Obermeistern von Hamburg, Altona, Wandsbeck und Harburg⸗Wilhelmsburg über die Fragen, die S. das Handwerk und die Handwerkswirtschaft besonders be⸗ rühren.
Dr. Wienbecek stellte nach Begrüßungsworten durch Prä⸗ sident Petersen an die Spitze seiner Ausführungen die Tat⸗ sache, daß das in den zurückliegenden Jahren ausgebeutete und jetzt nur mit kargen Mitteln bedachte Deutschland streng haus⸗ halten und sich aufs äußerste einrichten muß. Unter diesem Ge⸗ äußerster Sparsamkeit muß auch die Handwerks⸗ politik stehen, müssen Kammern, Innungen und alle sonstigen Organisationen des Handwerks möglichst einfach und billig schaften. In dem vor uns liegenden Jahr des Ausbaus soll des⸗ halb unser Ziel sein: möglichst viel für möglichst wenig Geld leisten. Hier ist den Führern des Handwerks eine große Aufgabe und Verantwortung übertragen. Dr. Wienbeck erinnerte dabet an die Worte, die kürzlich Dr. Schacht über Führertum und Füherpersönlichkeit gesprochen hat, und machte darauf aufmerk. sam, daß der Führergedanke schon bei der Ausbildung des Nach wuchses richtunggebend sein muß.
Der Redner gab dann in seiner Antwort auf die drei Fragen, was gewesen ist, was erreicht worden ist und was zu tun übrig bleibt, ein knappes, anschauliches Bild der zurückliegenden Hem⸗ mungen und Kämpfe und des wieder gewonnenen festen Bodens, in dessen Mittelpunkt der große Befähigungsnachweis, d. h. die Pflicht zur Meisterschaft, steht. Er verbreitete sich eingehend über die noch längst nicht von allen erkannte Bedeutung dieses großen Befähigungsnachweises. Wir werden künftig einen ganz anderen, neuen Begriff in das Handwerk hineinlegen müssen und zwar sowohl nach der Seite der rein technischen Ausbildung hin als auch nach der wirtschaftlichen und künstlerischen Aus wirkung. Die Zukunft stellt uns vor neue Aufgaben. Neben
dem Ausbau des Prüfungswesens wird man eine richtige Vere-
teilung des Nachwuchses und u. a. auch die ausgleichende An⸗
passung an die anderen neben dem Handwerk stehenden Beruf
finden müssen. Daß heute noch nicht alles erreicht ist und auch auf dem Handwerk viele Sorgen lasten, weiß auch die Reichs
regierung, aber jeder Verständige sieht auch ein, daß sehr viel gebessert ist.
Dr. Wienbeck richtete an die Handwerksführer zum Schluß die Aufforderung, in vollem Vertrauen zur Reichsregierung und zum Führer an die gemeinsamen Aufgaben heranzugehen, dan werde in nicht zu ferner Zeit ein neues starkes Handwerk seine Platz im deutschen Vaterland in Ehren behaupten können. Landeshandwerksmeister Schramm, der noch einmal die enge Verbindung zwischen Staat und Handwerk betonte, schloß mit einem Treuegelöbnis für den Führer die eindrucksvolle Ver anstaltung.
Wirtschaft des Auslandes.
Die französische Eisenproduktion im Jahre 1935.
Paris, 27. Januar. Die Roheisenproduktion Frankreichs stellte sich im Jahre 1935 auf 5 791 000 i gegenüber 8 155 000, in 1934. Der Rückgang um 364 000 t gegenüber dem Vorjahr ist teilweise varau vesae ei eem. daß die Produktion des Saar⸗ Fete nach dessen Rückgliederung nicht mehr in den französischen
tatistiken he wird. Das Gleiche gilt auch für Rohstahl. Demnach dürfte die Produktion von Roheisen in den fanzösischen Hüttenwerken die vorjährige Produktion überschritten haben.
Die französische Rohstahlerzeugung belief sich 1935 auf 6 262 000 t gegen 6 147 000 t in 1934. Es ist also eine Produk⸗ tionszunahme um 115 000 t zu verzeichnen. Einstweilen fehlen noch die statistischen Angaben über die einzelnen Stahlsorten. Es steht aber bereits F fest, daß die Herstellung von Thomasstahl im Rückgang begriffen ist und zwar eaunsen der Erzeugung von Siemens⸗Martin⸗Stahl und von l stahl