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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 42 vom 19. Februar 1936. S. 2
Vierteljahr Juli —September sind 197 Schwarzhörer rechtskräftig die gegenüber 449 und 430 Mill. RM.
verurteilt worden. Die Ge amteinnahmen betrugen 454, Gesamtausgaben 438. Mill. R im gleichen Zeitraum 1934.
Nach
Dies gilt besonders für den Paketverkehr, der in Monaten rasch gewachsen ist. nur zum Tei zuführen. Vor allem ist der Anteil Bevölkerung verkehr ausgelöst.
bedingten Rückgang im Telegrammverkehr aufgehalten.
gegen Jahresende wieder lebhafter geworden.
Die Verkehrseinnahmen sind allerdings nicht so stark ge⸗ stiegen wie die Verkehrsleistung; die gesamten Betriebseinnahmen waren um rund 5 % höher als in der entsprechenden Zeit des Im abgelaufenen Jahr 1935 hat sich der Verkehr bei der Reichspost im ganzen zwar weiter belebt, aber der Auftrieb Nur der Briefverkehr und die Personenbeförderung mit Kraftposten entwickelten sich Immerhin haben am Jahresende eine Reihe von Ver⸗ Jahres
Vorjahres. war nicht mehr ganz so stark wie 1934. besser.
kehrszweigen bereits den konjunkturellen Hochstand des 1928 überschritten oder doch beinahe erreicht. e
Umfang des Poftscheckverkehrs im Januar 1936.
Die Zahl der Postscheckkonten ist im Januar um 2660 Konten Auf diesen Konten wurden bei 71,2 Mil⸗ davon sind
auf 1 070 129 gestiegen. lionen Buchungen 11 493 Millionen RM umgesetzt; 9592 Millionen RM oder 83,5 % bargeldlos beglichen worden. Das Guthaben auf den Postscheckkonten betrug am Monatsende 554,8 Millionen RM, im Monatsdurchschnitt 624,1 Millionen RM.
Zufätzliche Beschaffung von Fahrzeugen durch die Deutsche Reichsbahn.
Nachdem der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn in seiner Sitzung am 28. und 29. Januar 1936 den Voranschlag für 1936 festgestellt hat, 8 nunmehr die Reichsbahn⸗Zentralämter in Berlin und das Reichsbahn⸗Zentralamt München beauftragt worden, eine weitere Zusatzbeschaffung von Fahrzeugen für das Jahr 1936 einzuleiten. Es sollen beschafft werden: 61 Dampf⸗
dem Bericht des Instituts für Konjunkturforschung über den Postverkehr im dritten Vierteljahr hat sich der konjunk⸗ turelle Aufstieg gegen Ende des Jahres 1935 wieder verstärkt. den letzten Diese Verkehrssteigerung ist aber auf höhere Umsätze in Verbrauchsgütern zurück⸗ der privaten Sendungen gestiegen; zeitweise hat auch die Versorgung der großstädtischen vom flachen Lande her einen lebhafteren Paket⸗ Auch die Umsätze im Zahlungsverkehr sind weiter gestiegen. Die allgemeine Verkehrsbelebung hat sogar in den letzten Monaten den durch die Abwanderung zum Fernsprecher Der Fernsprechverkehr ist sowohl im Ortsbereich als im Fernverkehr
lokomotiven — darunter 35 Schnellzuglokomotiven —, 3 elektrische Lokomotiven, 30 Kleinlokomotiven für den Verschiebedienst, 64 Triebwagen mit eigener Kraftquelle nebst Steuerwagen — darunter 3 weitere dreiteilige Schnelltriebwagen —, 338 Personen⸗ wagen 3. Klasse — davon sind 200 Stück D⸗Zugwagen und 138 Stück vierachsige Durchgangswagen — und 120 Güterwagen.
Die neuen Aufträge sollen zusammen mit den schon ver⸗ gebenen Bestellungen des Jahres 1936 dazu dienen, den für die Deutsche Reichsbahn beschäftigten Arbeiterbestand der Fahrzeug⸗ bauanstalten zu erhalten. Als Endzeitpunkt der Ablieferung ist der 31. Dezember 1936 vorgesehen bis auf einzelne Ausnahmen, in denen die Lieferungen erst im Jahre 1937 beendet werden. Ueberstunden oder Doppelschichten dürfen nur in besonders drin⸗ genden Fällen geleistet werden. Im Interesse der Beschäftigung deutscher Arbeitskräfte sind ausländische Roh⸗ und Baustoffe für die Fahrzeuge nicht zu verwenden. Ausnahmen hiervon werden nur von Fall zu Fall dann zugelassen, wenn die Verwendung von ausländischen Stoffen unvermeidlich ist. Um eine einigermaßen gleichmäßige Beschäftigung der vorhandenen Arbeitskräfte in den verschiedenen Landesteilen unter Berücksichtigung der auch sonst vorliegenden Aufträge zu erreichen, werden die jetzt herauszu⸗ gebenden Fahrzengbe eüe en im Benehmen mit der Reichsaus⸗ gleichsstelle im Reichswirtschaftsministerium erteilt.
Mit dieser Zusatzvergebung stehen der Deutschen Reichsbahn im Geschäftsjahr 1936 für Faezeugbeschaffungen rund 180 Mill. Reichsmark zur Verfügung, die der deutschen Wirtschaft zugeführt werden sollen. Durch diese Aufträge erhalten nicht nur die Fahr⸗ EB“ weitere Beschäftigung sondern auch eine große Unzahl von Zulieferwerken, die die Rohstoffe, dann aber auch Teile liefern, die die Fahrzeugbauanstalten nicht selbst herstellen, wie Radsätze, Beschlagteile, bei den Triebwagen die Motoren, Brems⸗ und Heizungseinrichtungen usw.
8 Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
“ Donnerstag, den 20. Februar. 5
Staatsoper: Cavalleria rusticana/Bajazzo. Musika⸗ lische Leitung: Swarowsky. Beginn: 19 ½ Uhr.
Schauspielhaus: Hamlet von Shakespeare. Beginn: 19 %¾ Uhr.
Staatstheater —Kleines Haus: Donna Diana. Lustspiel von Moreto. Beginn: 20 Uhr.
Die nächsten Wiederholungen von Werner Egks „Zaubergeige“ finden am 19., 25. Februar, 6. und 9. März statt. Sämtliche Auf⸗ ührungen dirigiert der Komponist.
Handelsteil.
Steuerwirtschaftliche Woche in Leipzig.
Der Verband Deutscher Diplom⸗Kaufleute e. V., Berlin, der vor einiger Zeit mit großem Erfolg in Berlin eine Steuerwirt⸗ WT Woche abgehalten hat, veranstaltet nunmehr zum ersten
al eine Steuerwirtschaftliche Woche außerhalb Berlins, die vom 17. bis zum 21. Februar im Vortragssaal des Grassimuseums zu Leipzig stattfindet.
Die Steuerwirtschaftliche Woche am Montag durch den Leiter
des Verbandes, Diplom⸗Kaufmann Lorenz, Syndikus der Industrie⸗ und Handelskammer Berlin, nach Begrüßungsworten des Ortsgruppenleiters Ronneberger⸗Leipzig mit einem Vortrag über „Betriebswirtschaftslehre und Steuerrecht“ eröffnet. Nicht nur für die Vorbereitung und Beurteilung steuerpolitischer Maßnahmen, sondern darüber hinaus auch für die Klä⸗ run steuerpolitischer Probleme selbst seien betriebswirt⸗ schaftliche Betrachtungen nicht nur weckmäßig, sondern unerläßlich notwendig. Beim seien nicht, wie in anderen Rechtsgebieten, die Beziehungen von Person u Person maßgebend, sondern es würden die gesamten lebensbedingungen und Lebensverhältnisse der Steuerpflichtigen zum Ausgangspunkt gemacht. Syndikus Lorenz schloß seine Aus⸗ föhrungen mit der Forderung nach dem Ausbau der betriebswirt⸗ chaftlichen Steuerforschung.
Das Thema „Handelsbilanz und Steuerbilanz bei der Ver⸗ anlagung für 1936“ behandelte Dr. Bühler, ordentlicher Pro⸗ fessor an der Universität Münster. Die Durchführung der Steuern 1936 stehe unter dem Zeichen großen Geldbedarfs. Im laufenden Steuerjahr sei mit 9,5 Milliarden RM Aufkommen an Reichs⸗ steuern (einschließlich Ueberweisungen) gegenüber 6,8 Mrd. RM. in 1933/34 zu rechnen, und dieses Aufkommen solle im kommenden Rechnungsjahr womöglich noch übertroffen werden. Die Richt⸗ linien für die Veranlagung bringen nichts grundsätzlich Neues gegenüber dem Vorjahr. Die Tendenz des Einkommensteuergesetzes von 1934, eine Verringerung der Unterschiede zwischen Handels⸗ bilanz und Steuerbilanz herbeizuführen, sei vor allem in der Neuerung der Sofort⸗Abschreibung auf kurzlebige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens zum Ausdruck gekommen. Bei der jetzigen zweiten Anwendung werde sich allerdings die Kehrseite der Medaille bemerkbar machen, nämlich das Fehlen von Abschreibungsmöglich⸗ keiten, wenn im Vorjahr schon ganz abgeschrieben wurde. Die neuen Richtlinien schärften die Notwendigkeit der Ueberführung von Anlagen auf ein besonderes Konto im Jahre der Anschaffung ein, wenn von der Sofort⸗Abschreibung Gebrauch gemacht werden solle. Im übrigen zeige eine genauere Betrachtung, daß die Ein⸗ heitsbilanz für L1“ und für handelsrechtliche Zwecke eine Illusion bleiben werde. Es bleibe ein grundsätzlicher Gegensatz bestehen, und er werde um so bedeutsamer, je mehr verdient worden sei und je mehr daher die Neigung bestehe, stille Reserven zu bilden. Das sei volkswirtschaftlich durchaus erwünscht und auch durch die Steuergesetze natürlich nicht etwa verboten oder auch nur miß⸗ billigt. Nur werden stille Reserven für die Steuer dem Gewinn hinzügerechnet. Die Veranlagungsrichtlinien seien in dieser Be⸗ ziehung scharf und schließen namentlich auch die Bildung von Arbeitskrisenrücklagen oder Gesamtabschreibungen jeder Art aus. Im Mittelpunkt der wohl nicht ganz zu vermeidenden Differenzen werde der Begriff des Teilwertes stehen.
Am zweiten Tag der Steuerwirtschaftlichen Woche sprach Ministerialrat Dr. lümich, Reichsfinanzministerium, über „Wichtige Bewertungsfragen der Einkommen⸗ und Körperschaft⸗ steuerbilanz“. Ausgehend von der Bedeutung der Bewertungs⸗ vorschriften des Einkommensteuergesetzes für die steuerliche Ge⸗ winnermittlung stellte der Vortragende das Verhältnis der steuer⸗ lichen Bewertungsvorschriften zu den Bewertungsvorschriften des
andelsgesetzbuches und zu den Grundsätzen ordnun smäßiger
urchführung dar. Für zie praktische 8xhS der Hörer war von Wichtigkeit noch die Bewertungsfreiheit bei kurzlebigen Wirt⸗ schaftagettern des Anlagevermögens, die ein gesetzlich erlaubtes
ittel für eine Beeinflussung des Gewinns zugunsten des Steuer⸗ pflichtigen darstellt. Im Zusammenhang hiermit wurden kurz auch die Abschreibungsmöglichkeiten bei langlebigen Ersatzgegenständen v Darüber hinaus wurde allgemein die Frage behandelt, in welchem Umfange überhaupt Abschreibungen bei Anlagen zu⸗ lässig sind. Dabei wurden die steuerlichen Wertmaßstäbe, d. h. die Anschaffungs⸗ und Herstellungskosten und der Teilwert, an Hand von Beispielen dargelegt und erörtert und so die nicht leicht ver⸗ ständlichen Vorschriften lebendig und plastisch örern nahe gebracht. 8*
8
Im Anschluß hieran befaßte sich Dipl.⸗Kfm. Dr. Dr. Me⸗ gow, Diplom⸗Steuersachverständiger und Rechtsanwalt in Küstrin, Dozent am Steuer⸗Institut der “ Leipzig, mit dem Thema „Steuerliche Bilanzde ikte“. Der Vor⸗ tragende hob zunächst hervor, daß die Darstellung der steuerlichen Bilanzdelikte auch zur Hebung der Steuermoral beizutragen habe. Vielfach herrsche in Kreisen der Wirtschaft Unklarheit darüber, wann ein steuerliches Bilanzdelikt vorliege. Unter einem steuer⸗ lichen Bilanzdelikt wird eine wissentlich oder fahrlässig unrichtige Aufmachung einer Steuevbilanz im Interesse der Erziehung eines bestimmten steuerlichen Erfolges verstanden. Der Zweck des steuer⸗ lichen Bilanzdelikts liegt in illegaler Steuerabwehr oder auch in illegaler Steuerverschiebung auf spätere Abschnitte. Unter den Methoden stuerlicher Bilanzdelikte treten zwei besonders hervor, nämlich die Vornahme falscher Buchungen und die falsche Angabe über Besitzstände und Schulden. Verringerte Ziffernbilder auf der Aktivseite oder erhöhte Ziffernbilder auf der Passivseite dienen dazu, den Gewinn steuerlich zu verstecken oder auch durch illegale Aufmachung transitorischer Posten den Gewinn zeitlich zu ver⸗ schieben. Der Vortragende kam in seinen Ausführungen zu dem Ergebnis, daß steuerliche Bilanzdelikte bei sämtlichen Positionen der Steuerbilanz vorkommen können, sei es auf der Aktivseite vor⸗ nehmlich durch Unterbewertung oder auf der Passivseite durch Ueberbewertung. Jedes steuerliche Bilanzdelikt setzt vorsätzliches oder fahrlässiges Verhalten in Richtung auf eine betriebliche Steuerminderung voraus. Jeder Betriebsinhaber muß nach der Picsec Rechtsprechung des Reichsgerichts die steuerrechtlichen
estimmungen kennen bzw. sich an sachverständiger Stelle er⸗ kundigen. Verstöße gegen die e Erkundigungspflicht werden nach der Rechtsprechung als Fahrlässigkeit ange ehen.
Abschließend erörterte der Vortragende noch kurz die Möglich⸗ keit der Bereinigung steuerlicher Bilanzdelikte durch tätige Reue. In solchen Fällen kann das Steuerbilanzdelikt sogar steuerstraffrei wieder aus der Welt geschafft werden. “ “
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Emailtechnische Tagung auf der Leipziger Frühjahrsm sse.
Am 29. Februar und 1. März 1936 findet in Leipzig, wie alljährlich zur Leipziger Frühjahrsmesse, die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Emailfachleute statt, mit der die 6. Email⸗ technische Tagung verbunden ist. Die Tagung gibt einen Ueber⸗ blick über den heutigen Stand der Emailliertechnik und die Er⸗ gebnisse der Forschung auf diesem Gebiet, die für die Fabrikation von Bedeutung sind.
Im einzelnen werden sprechen: Dr.⸗Ing. H. J. Karmaus, Berlin, über „Die letzte technische Entwicklung im Emaillier⸗ betrieb“”; Dr.⸗Ing. L. Stuckert, München: „Der Einfluß der Trübungsmittel auf Puder⸗ und Naßemaille“; E. Rickmann, Köln: „Die Prüfung von Kochgeschirremaille auf Beständigkeit gegen Küchensäuren“; Dipl.⸗Ing. H. Sasse, Landau: „Aus der
raxis der childerfabrikation“; Dr. O. Krüger, Thale: „Lös⸗ lichkeitsbestimmungen an hoch säurebeständigen Emails“; Dr.⸗Ing. habil. A. Dietzel, Berlin: „Einfluß der Mahlfeinheit eines Grund⸗ emails auf seine Eigenschaften“.
An die Tagung, die am 29. Februar, 14,45 Uhr, im Hotel „Sachsenhof“ stattfindet, schließt sich ein geselliges Beisammensein und am nächsten Tage eine gemeinsame Messebesichtigung an.
Deutsche Wirtschaftswerbung auf der Mailänder Messe 1936.
Im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsministerium
und dem Werberat der deutschen Wirtschaft wird vom „Aus⸗ stellungs⸗ und Me Frretege⸗ der Deutschen Wirtschaft“ auf der Internationalen Messe in Mailand vom 12.—27. April d. J eine „Auskunftsstelle der deutschen veieise er errichtet, an welcher n deutsche Firmen — auch wenn sie selbst in Mailand nicht Aussteller sind — durch Kataloge und Prospekte gegen mäßige Gebühren beteiligen können. Firmen, die von der Kög⸗ lichkeit Gebrauch machen wollen, auf diese billige Weise unmittel⸗ bar an den italienischen Markt heranzukommen, wenden sich zur Erlangung der Beteiligungsvordrucke an den vnsheung. und Messe⸗Au ß der Deutschen Wirtschaft, Berlin 5, Tirpi ufer 56. h
aufdruck trug.
Berliner Börse am 19. Februar. Ueberwiegend etwas schwächer.
Die leicht rückgängige Tendenz, wie sie in den letzten T eigentlich schon vorherrschte, kam an der heutigen Berliner Vüen auch kursmäßig stärker zum Ausdruck, dabei war allerdings die Abschwächung rein börsentechnisch bedingt und nicht auf sachliche Momente zurückzuführen. Die Kauflust des Publikums hat faßt völlig nachgelassen und die Kulisse ging aus diesem Grund mit Glattstellungen vor, um die Gewinne der letzten Zeit sicherzu⸗ stellen. Von Anfang an überwog daher ein etwas schwächerer Grundton, ohne daß Fdessen die Rückgänge ein stärkeres Ausmaß Iinen. Auch im Verlauf ergaben sich keine Veränderungen in der Tendenz ohne daß die Börse gegen Schluß des Verkehrz weiterhin als eher schwächer zu bezeichnen war.
„Montanwerte bröckelten meist etwas ab, dabei verloren Klöckner, Mannesmann und Stahlverein je ¼ %. Unter den Braunkohlenwerten büßten Ilse Genußscheine bei kleinen Abgaben der Kulisse 144 % ein. Chemische Werte waren bis auf Deutsche Erdöl (— ¾¼) wenig verändert. Durchweg schwächer lagen Elektro⸗ werte, unter denen unter anderen bei Gewinnmitnahmen Deutsche Kabel sowie Felten & Guilleaume je 1 % einbüßten. Bei A. E. G (—. ¾¼) 8* die Kulisse aus dem Markt heraus. Sonst waren noch Dessauer Gas und R. W. E. um ebenfalls je % niedriger. Unter den Spezialpapieren fielen besonders Daimler durch schwache begehe auf (—, 2). Auch Deutsche Linoleum büßten 1 ¼ ein,
rner ergaben sich Müegeg As
erkehrsmittel, Stöh vge fpad 1 % in resltesh, Eöseltahn itte Stöoöhr, affenburger ellsto un llstoff⸗ fabrik Waldhof. ger Zellstoff Zellstoff
Auch am Kassamarkt war die Tendenz als eher etwas ab⸗ geschwächt zu bezeichnen. Großbankaktien lagen allerdings meist unverändert. Die Tendenz am Rentenmarkt war weiterhin als still zu bezeichnen, die am gestrigen Tage angezogenen Industrie⸗ obligationen mußten ebenso wie die Altbestbankeihe einen Teil ihrer Gewinne wieder hergeben. Tagesgeld war zu 2 % bis 2 ¾ C reichlich vorhanden.
Vörsfenkennziffern für die Woche vom 10. bis 15. Februar
Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenkennziffen stellen sich in der Woche vom 10. bis 15. Februar im Vergleich zur
Vorwoche wie folgt: G 8 Wcochendurchschnitt Monats⸗ 3 vom 10. 2. vom 3. 2. durchschnitt Aktienkurse (Index 1924 bis 15. 2. bis 8. 2. Januar bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie 100,83 100,29 98,09 Verarbeitende Industrie 87,22 86,77 84,97 Handel und Verkehr 99,74 99,80 97,81 Gesamt 94,06 93,73 91,78 Kursniveau der 4 ½ %igen e 4 1“] Wertpapiere 1“ Pfandbriefe der Hypotheken⸗ axllenkanten“ Pfandbriefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten Kommunalobligationen Anleihen der Länder und Gemeinen.. Durchschnit. Außerdem: 60 % ige Industrieobligationen 4 % ige Gemeinde⸗ umschuldungsanleihe..
Werbeartikel keine unzulässigen Zugaben
Die Fachuntergruppe Reklameartikel⸗Industrie der Fach⸗ gruppe 5 der Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung teilt mit: „Durch die Presse sind in der letzten Zeit wiederholt Hinweise auf die Unzulässigkeit von Zugaben gegangen, insbeson⸗ dere wurden Auszüge aus einem Urteil des Reichsgerichts vom 10. 12. 1935 (II 242/35) veröffentlicht, welche den Tatbestand dieser Entscheidung nicht erschöpfend wiedergegeben und daher vielfach zu irrtümlichen Auffassungen geführt haben. Unter Ueberschriften wie „Werbegaben sind Zugaben“, „Reklamegeschenke sind unzu⸗ lässig“ und ähnlichen wurde dargelegt, daß das Reichsgericht einen Standpunkt eingenommen habe, der die Verteilung von Reklame⸗ artikeln schlechtweg als Verstoß gegen die Zugabeverordnung oder E 114““ Werbemittel kennzeichne und damit unzulässig mache.
Dies trifft aber keineswegs zu. Dem Tatbestand der höchst⸗ richterlichen Entscheidung lag ein Vorgang zugrunde, welcher die Verteilung eines zahnärztlichen Jahrbuches betrifft, das nach den Ausführungen der Urteilsbegründung zur Führung einer Praxi unumgänglich ist und das keinen sesen, unlöslichen Reklame⸗ — Dieses Jahrbuch wurde im mittelbaren oder un⸗ mittelbaren Zusammenhang mit Warenlieferungen verteilt. Es handelt sich hier also nicht um die üblichen Werbegaben mit festem Firmen⸗ oder Reklameaufdruck, wie Reklamekalender, Taschen⸗ und Notizkalender, Pultkalender, Portefeuilleartikel, die heute im Geschäftsleben wegen ihrer großen Streuung und Dauerwirkung als bevorzugtes Werbemittel allgemein eingeführt und üblich sind. Das Reichsgericht weist vielmehr ausdrücklich darauf hin, daß die erwähnten Bücher „nicht einfachen Kalendern oder Notizbüchern gleichzustellen sind, wie sie die Gewerbetreibenden zum Jahres⸗ schluß an Kunden oder zu werbende Kunden verteilen“. Es ist in diesem Zusammenhang auch die Verordnung des Herrn Reichs⸗ laie ssar. für Preisüberwachung vom 19. 6. 1935 zu erwähnen, die sich gegen Werbebeschränkungen wendet, da „derartige Be⸗ schränkungen den geregelten Ablauf des Wirtschaftslebens hindern. Sie hemmen Wettbewerb und gesunde Preisentwicklung, sie müssen auch zu empfindlichen Störungen innerhalb der Werbewirtschaft ühren“. Es fallen hierunter auch Organisationsbeschlüsse, welche ie Verteilung von zulässigen Werbegaben ihren Mitgliedern ver⸗ bieten. Wir können ausdrücklich erklären, daß auch der Werbe⸗ rat der deutschen Wirtschaft gegen die Verteilung der üblichen Re⸗ klamekalender, Taschen⸗ und Notizkalender und Portefeuillegegen⸗ stände mit dauerhaftem Firmen⸗ oder Werbeaufdruck nichts ein⸗ zuwenden hat, wenn sie als Werbegaben Verwendung finden. Die Gewerbetreibenden können sich also weiterhin der genannten Werbemittel, deren Herstellung in zahlreichen Betrieben mit Tau⸗
.
senden von Gefolgschaftsmitgliedern erfolgt, ungehindert bedienen.“
Devisenbewirtschaftung.
Devisenbestimmungen für ausländische Besucher und Aussteller der Leipziger Messe.
Für die Bezahlung der Reisekosten zur Leipziger Frühjahrs⸗
messe (1.— 9. März) können nüstbeasgene Aussteller und Einkäufer eigene Sperrguthaben verwenden. „Ausländische Aussteller der Seinziger Frühjahrsmesse können ihre Messespesen wie Meßmiete, Werbebeitrag usw. in vollem Um⸗ fang aus eigenen, in Deutschland liegenden Sperrguthaben be⸗ zahlen.
Ferner können nichtdeutsche Einkäufer dentsche Waren bis zu 50 % des ö aus eigenen Sperrguthaben bezahlen. Der Rest ist in Devisen oder — bei Verrechnungsländern — über Clearinagkonto zu begleichen.
1
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„66616ö65
96,22
95,15 93,89
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95,14 93,78
93,17 93,10
102,53 87,50
68,15
95,21 93,87
93,30
102,71 87,11
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 42 vom 19. Februar 1936. S.
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Der deutsche Außenhandel in neuer statiftischer “ Gliederung.
In Wirtschaft und Statistik“ werden jetzt die Außenhandels⸗ ergebnisse für die Jahre 1934 und 1935 zum 82 Male in einer neuen statistischen Gliederung dargestellt. Diese Gliederung läßt die Besonderheiten der warenmäßigen Zusammenstellung von Ein⸗ und Ausfuhr wesentlich schärfer und klarer hervortreten, als es bei der bisher üblichen Darstellung nach dem Internationalen (Brüsseler) Warenverzeichnis der Fall war. Zunächst wird in dem neuen Schema eine klare Scheidung zwischen den Erzeugnissen der Ernährungswirtschaft und den zu dem Bereich der gewerblichen Wirtschaft gehörenden Waren vorgenommen, die im Internatio⸗ nalen Warenverzeichnis nicht vorhanden war. Es zeigt sich, daß die Ernährungsstoffe (Lebens⸗, Genuß⸗ und Futtermittel) an der Gesamteinfuhr im Jahre 1935 mit rund 35 % beteiligt waren, während auf die beiden Gruppen „Lebende Tiere“ und „Lebens⸗ mittel und Getränke“ des Internationalen Warenverzeichnisses nur rund ein Viertel entfiel.
Von besonderem Wert ist jedoch ferner die weitere Unter⸗ teilung dieser beiden Hauptgruppen. Im Bereich der Ernährungs⸗ wirtschaft wird zwischen „Lebenden Tieren“, „Nahrungsmitteln tierischer Herkunft“ und „Nahrungsmitteln pflanzlichen Ur⸗ sprungs“ unterschieden. Es ergibt sich, daß 1935 die Gnse enhe⸗ einfuhr zum größten Teil aus pflanzlichen ehafengnsg fen be⸗ tand, daß aber die Erzeugnisse der Viehwirtschaft immerhin mit ast einem Drittel an der Einfuhr für die Ernährungswirtschaft beteiligt waren.
Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft wird nach dem Be⸗ arbeikungsgrad zwischen Rohstoffen, Halbwaren und Fertigwaren unterschieden. ie letztgenannte Gruppe wird dann noch weiter in Vorerzeugnisse und Enderzeugnisse unterteilt. Im Jahre 1935 bestand die gewerbliche Einfuhr hiernach zu 55 % aus Rohstoffen; annähernd ein Drittel entfiel auf Halbwaren und etwa ein Sechstel auf die Gruppe „Fertigwaren“, in der die Vorerzeugnisse, d. h. Waren, die noch einer Be⸗ oder Verarbeitung werden, an erster Stelle standen. In der Ausfuhr stehen auch nach dem neuen Schema die Fertigwaren mit fast vier Fünfteln im Vorder⸗ grund. Gegenüber der Gliederung des Internationalen Waren⸗ verzeichnisses hat sich ihr Anteil an der Gesamtausfuhr etwas ver⸗ mindert. Von besonderer Bedeutung ist jedoch die Aufteilung der Gruppe „Fertigwaren“ in Vor⸗ und Enderzeugnisse. Es zeigt sich, daß die Ausfuhr von Fertigwaren zwar überwiegend aus End⸗ erzeugnissen besteht, daß aber mehr als ein Drittel auf Vorerzeug⸗ nisse, d. h. Waren entfällt, die im allgemeinen noch einer Be⸗ oder Verarbeitung bedürfen.
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Preisgekrönter Entwurf für einen Dampftriebwagen.
Zum Preisausschreiben des Kohlen⸗Syndikats.
Im Dezember 1934 wurde vom Rheinisch⸗Westfälischen Kohlen⸗Syndikat ein Preisausschreiben für einen kohlebeheizten Dampftriebwagen erlassen. Von den bis zum 1. Juli 1935 ein⸗ gereichten 20 Arbeiten wurde der Entwurf der Fried. Krupp AG., Abteilung Lokomotivfabrik, — an erster Stelle preisgekrönt.
Der Zweck des Preisausschreibens war, einen mit heimischen
Brennstoffen beheizten Dampftriebwagen zu schaffen, der in Wett⸗ bewerb mit den heute bei der Reichsbahn schon in großer Zahl in Betrieb befindlichen Dieseltriebwagen treten kann, die zu ihrem Antrieb aus dem Ausland eingeführtes Oel brauchen. Der Trieb⸗ wagen sollte aus drei Wagenteilen mit 180 Sitzplätzen bestehen und eine I“ von 130 km/Std. aufbringen. Darüber inaus sollte zur Erreichung einer hogen Reisegeschwindigkeit die Untriebsanlage des Wagens ein rasches Anfahren ermöglichen und so ausgelegt sein, daß sie vollkommen 88 ttätig arbeitet, also die gleichen Vorteile wie der Dieselantrieb bietet. — Die verlangte kurze Anfahrzeit bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ver⸗ langte eine Leistung der Antriebsmaschinen des Fahrzeuges, die weit größer ist als die der heute in Betrieb befindli en Trieb⸗ wagen. Obwohl die Forderungen in dieser Hinsicht nachträglich herabgesetzt wurden, ist es bei dem preisgekrönten Entwurf mög⸗ ich, auch die anfangs gestellten Bedingungen restlos zu erfüllen. Bei dem Entwurf handelt es sich um einen dreiteiligen Dampf⸗ triebwagen. Es ist gelungen, die Maschinenanlage so unterzu⸗ bringen, daß sich das Aeußere des Wagens kaum von dem der be⸗ kannten Dieseltriebwagen für hohe Geschwindigkeiten unterscheidet. Das Gewicht des vollbesetzten Triebwagens beträgt etwa 118 t einschließlich des reichlich bemessenen Brennstoffvorrates von 5 t Kohle, der für eine “ Betriebszeit gut ausreichen soll. Der maschinelle Teil des Triebwagens ist von der Lokomotivfabrik Kruh. Essen, der wagenbauliche Teil von der Vereinigte West⸗ deutsche Waggonfabriken A.⸗G., KbhHet. entworfen worden. Der Verdampfer ist ein reiner Röhrenkessel, der neben dem Vorzug des geringen Gewichtes ein rasches Anheizen ermöglicht. Der An⸗ trieb des Fahrzeuges erfolgt durch vier raschlaufende Kothendchanee maschinen, von denen jede eine Achse der beiden Enddrehgestelle antreibt. Der Abdampf von je zwei Maschinen wird in einer Turbine für den Antrieb aller Hilfsmaschinen weiter entspannt und dann in einem luftgekühlten Kondensator zu Wasser nieder⸗ geschlagen, das dann wieder zur Kesselspeisung verwendet wird, 3 daß der mitzuführende Wasservorrat auf ein Mindestmaß beschränkt und der Röhrenkessel stets mit reinem Wasser gespeist wird.
Durch das Preisausschreiben ist die Möglichkeit des Dampf⸗ antriebes für Triebwagen nachgewiesen worden. 8
Wirtschaft des Auslandes.
Der französische Finanzminister über die Anleihe⸗ aufnahme in England.
Paris, 18. Februar. Der französische Finanzminister gab der Presse einige Erläuterungen über die Kreditbeschaffung in England. Die Regierungen hätten sich stets, so führte er aus, an denjenigen Geldmarkt gewandt, der die vorteilhaftesten Be⸗ dingungen biete. Der Pariser Geldmarkt sei gegenwärtig durch die Goldabflüsse und die Hortung belastet. Es sei daher völlig in der Ordnung gewesen, daß der Finanzminister sich an den Londoner Markt gewandt habe, wo er eine Anleihe auf neun Monate zu günstigeren Bedingungen erzielen konnte, als sie bei Anleihen in Frankreich auf drei Monate üblich seien. Die Anleihe sei in Form eines Kassenkredites zustande gekommen, es würden daher keinerlei Schuldverschreibungen ausgegeben werden.
Zur Begründung der Anleiheoperation führte der Finanz⸗ minister u. a. aus, daß das Schatzamt im ersten Jahresviertel immer Anleihen habe aufnehmen müssen, weil in diesem Zeit⸗ raum keine Eingänge an direkten Steuern erfolgten. Es handele sich also um die Deckung vorübergehender Bedürfnisse des Schatz⸗ amtes, die keine Zunahme der öffentlichen Schuld zum Schluß des Jahres zur Folge hätten. Die öffentliche Schuld werde im Jahre 1936 wahrscheinlich nur durch die Finanzierung des be⸗ onderen Kontos für öffentliche Arbeiten und Rüstungen sowie urch den Feölhenaaf einzelner Sonderhaushalte, vor allem der der Eisenbahnen, steigen.
Ausweis der Niederländischen Notenbank. Erhöhung der Goldbestände.
Amsterdam, 18. Februar. Der letzte Ausweis der Nieder⸗ ländischen Notenbank zeigt eine Erhöhung der Goldbestände um 3,9 Mill. hfl auf 674,6 (670,7) Mill. hfl, die Inlandswechsel zeigen mit 28,8 (29,4) Mill. hfl kaum eine Veränderung. Die Ausleihung der Bank an Private mit 128,0 (130,3) Mill. bil zeigen eine Ab⸗ nahme um 2,3 Mill. hfl. Ein Vorschuß an den Staat wurde wiederum nicht gezahlt. Der Banknotenumlauf verringerte sich um 7,6 Mill. hfl auf 747,9 (755,5) Mill. hfl. Die Giroeinlage, die mit 128,9 (113,7) Mill. hfl ausgewiesen werden, zeigen eine Er⸗ höhung um 15,2 Mill. hfl, wobei die Einlage des Staates mit 71,0 (68,4) Mill. hfl, die Einlage Privater mit 57,9 (45,3) Mill. hfl ausgewiesen werden.
1 ½ Milliarden italienische Ausgabenste gerung.
Rom, 19. Februar. Die Gazetta Uffiziale veröffentlicht heute eine amtliche Mitteilung über eine beträchtliche Erhöhung der Ausgaben im Hinblick auf die Kriegführung in Ostafrika. Diese Ausgabensteigerung beläuft sich auf insgesamt 1 530 000 000 Lire. Davon entfallen 400 Millionen auf das Kolonialministerium für militärische und zivile Ausgaben in den Kolonien, 80 Millionen auf das Innenministerium für die tägliche Unterstützung der Familienangehörigen der nach Ostafrika Einberufenen, 500 Mil⸗ kionen auf das Kriegsministerium, 200 auf das Marineministe⸗ rium und 350 Millionen auf das Luftfahrtministerium für Maß⸗ nahmen, die zur Anpassung an die gegenwärtige Lage in Ostafrika notwendig erscheinen. “ 8— uungarns Außenhandel im JFanuar. Buͤdapest, 18. Februar. Im Januar betrug der Wert der nach Ungarn eingeführten Waren 40,6 Mill. Pengö egenüber 27,2 Mill. Pengö im gleichen Monat des Vorjahres. Der Wert der ausgeführten Waren betrug 34,9 (29,8) Mill. Pengö, so daß die Außenhandelsbilanz für Januar mit einem Passivum von 5,7 Mill. Pengö abschließt gegenüber einem Aktivum von 2,6 Mill. Pengö im Januar des Vorjahres. Im Januar hat sich geßen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres besonders die Ein uhr von Mais, rohem Mineralöl, Reis, Roh⸗ und Alteisen sowie Roh⸗ tabak erhöht, während die Einfuhr von Wolle eine größere Ab⸗ nahme aufweist. In der Ausfuhr weisen besonders rohes und verarbeitetes Fleisch, Eier, Eisen⸗Halbfabrikate, Klee⸗ und Luzerne⸗ samen sowie Schweine Zunahmen auf, während die Ausfuhr von Weizen, elektrischen Maschinen und Apparaten zurückgegangen ist.
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Die Durchfhrung der polnischen Agrarreforn.
Wieder mehr deutscher als polnischer Besitz enteignet.
Bromberg, 18. Februar. Im amtlichen polnischen Gesetzblatt ist soeben die im Verlauf der Durchführung der polnischen Agrar⸗ reform für das Jahr 1936 veröffentlichte Namensliste der ent⸗ eigneten Personen erschienen. Wieder ist in Posen und Pomme⸗
Deutsche Siedler werden für die Parzellierungsaktion allgemein nicht zugelassen, so daß die Agrarreform nur den polnischen Klein⸗ besitz stchakt. — Die „Deutsche Rundschau in Polen“ berechnet den Gesamtverlust, den der deutsche Boden erlitten hat, wie folgt: Allein durch die “ wurden seit ihrem Beginn bis zur Liste 1935 vom deutschen Besitz 59 999 ha und vom polnischen Besitz nur 25 186 ha erfaßt. Dazu kommt die vorliegende Namensliste für 1936 mit 8444 ha für den deutschen und 7450 ha für den pol⸗ nischen Besitz. Das bedeutet insgesamt einen Verlust von 68 443 ha bei der deutschen Minderheit und von nur 32 636 ha bei der pol⸗
nischen Mehrheit. 3 8 8
Der Unterschied wird noch größer, fährt das Blatt fort, wenn man bedenkt, daß auf deutscher Seite zu den Enteignungen durch die Agrarreform noch die Massenenteignungen durch Liquidation, Annulation und andere Formen der Entfernung unerwünschter Eigentümer gekommen sind. Unter den verkleinerten deutschen Gütern befinden sich außerdem ausgesprochene Musterwirtschaften, die auch jeder sachverständige Pole als solche kennt. Wir sehen in der Agrarreform, wie sie heute gehandhabt wird, für Polen keinen landwirtschaftlichen, aber letzten Endes auch keinen natio⸗ nalen Erfolg.
Wirtschaftsabkommen Rumänien — Sowjetrußland. Rumänische Eisenbahnmaterial⸗Lieferungen.
Bukarest, 18. Februar. Vom rumänischen Handelsminister Dr. Costinesecu und vom Bukarester sowjetrussischen Gesandten Ostrovski ist am Montag ein Zahlungsabkommen zwischen Rumä⸗ nien und Sowjetrußland unterzeichnet worden. Das Abkommen sieht ein völliges Gleichgewicht des Warenverkehrs der beiden Länder vor. Der Gegenwert der aus Sowjetrußland nach Rumä⸗ nien eingeführten Waren soll bei der Rumänischen Nationalbank in Lei hinterlegt werden, die zur Bezahlung der aus Rumänien nach Rußland eingeführten Waren dienen sollen. Gleichzeitig wurde auch ein Abkommen zur Regelung der rumänisch⸗sowjet⸗ russischen Handelsbeziehungen auf Grund der Meistbegünstigungs⸗ klausel unterzeichnet. Durch die Unterzeichnung dieser beiden Abkommen werden die seit fast zwei Jahrzehnten unterbrochenen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Staaten wieder auf⸗ genommen. Die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Wirt⸗ schaftsbeziehungen dauerten fast ein Jahr, da die Rumänische Nationalbank darauf bestand, daß der Warenverkehr für Rumänien einen Ueberschuß in sicheren Devisen ergeben müsse. Die rumãͤ⸗ nische Wirtschaftspresse behauptet, daß die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zu Sowjetrußland für die rumänische Schwer⸗ industrie von besonderer Bedeutung sei, da mit der Möglichkeit gerechnet werden könne, daß Sowjetrußland die früher an die polnische Industrie vergebenen Aufträge nunmehr auf die tschecho⸗ slowakischen und rumänischen Industrien verteilen werde. Es handele sich insbesondere um Eisenbahnmaterial. —
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Das Ende des Torgsfin. 8
Moskau, 18. Februar. Der Rat der Volkskommissare stellt in einer amtlichen Bekanntmachung fest, daß die Organisation Torgsfin, die zum Zwecke der Devisengewinnung den Handel mit den Ausländern vermittelt hat, zu bestehen aufgehört hat, nachdem das Außenhandelskommissariat die Regierung von der Auflösung
der Torgsin⸗Geschäfte zum 1. F Kenntnis gesetzt hat.
rellen mehr deutscher Besigecahs polnischer enteignet worden.
In
Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
—
Aegypten (Alexandrien in ZWZ Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen).. Brasilien (Rio de Eeö“] Bulgarien (Sofia). Canada (Montreal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England (London).. Estland (Reval / Talinn). Finnland (Selsingf.) Frankreich (Paris).. Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam).. Iran (Teheran).. Island (Reykjavik). Italien (Rom und Melanb) .... Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslawien (Bel⸗ grad und Zagreb). Lettland (Riga).. Litauen (Kowno / Kau⸗ Norwegen (Oslo).. Oesterreich (Wien). Polen (Warschau, Kattowitz, Posen). Portugal (Lissabon). Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg).. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. Barcelona).. Tschechoslow. (Prag) Türkei (Istanbul).. Ungarn (Budapest). Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von
1 ägypt. Pfd. 1 Pap.⸗Pes. 100 Belga
1 Milreis 100 Leva
1 kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden
1 engl. Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frcs. 100 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
100 Lire 1 YVen
100 Dinar 100 Latts
100 Litas 100 Kronen 100 Schilling
100 Zloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen 100 Franken
100 Peseten 100 Kronen
1 türk. Pfund 100 Pengö
1 Goldpeso
Geld
12,575 1 0,678
41,91 4
0,138
3,047
2,463 54,82 46,80 12,275
67,93 5,41
16,42 2,353
168,82 12,39 55,05
19,76 0,716
5,654 80,92
41,91 61,69 48,95 46,80 11,135 2,488 63,29 81,23 34,01 10,30 1,983 1,179
Amerika (New York)
1 Dollar
2,462
—.—
19. Februar Brief
2,605 0,682 1/,99
0,140
3,053 2,467
54,92 46,90 12,305
68,07
5,42
16,46
2,357
169,16 12,41 55,17
19,80
0,718 5,666
81,08 41,99 61,81 49,05 46,90 11,155 2,492 63,41 81,39 34/,07 10,32 1,987 1,181
2,466
Auslandische Geldsorten und Ba
Geld
12,565 0,678
41,90
0,138
3,047
2,460 54,77 46,80 12,265
67,93 5,405 16,42 168,85 12,39 55,00
19,76 0,715
5,654 80,92
41,91 61,64 48,95 46,80 11,13 2,488 63,24 81,24 34,03 10,30 1,983 1,179
2,460
18. Februar
Brie
nknoten.
—.
I.
Sovereigns.. 20 Francs⸗Stücke. Gold⸗Dollaus.. Amerikanische: 1000 — 5 Dollar.. 2 und 1 Dollar.. Argentinischhe.. Beigisc5he.. Brasilianische. 8 Bulgarisce.. Canadische.. Dänische .. DHanziger Englische: großeü.. 1 f u. darunter Estnische.. Finniscche.. Französische Holländische Italienische: große. 100 Lire u. darunt. Jugoflawische.. Lettländische... Litauische Norwegischee.. Oesterreich.: große.. 100 Schill. u. dar. Polnische Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei.. Schwedische.. Schweizer: große.. 100 Frs. u. darunt. Spanische.. Tschechoslowakische: 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kr. u. darunter Türkische.. Ungarische..
Notiz für [1 Stück
1 Dollar
1 Dollar
1 Pap.⸗Peso 100 Belga
1 Milreis 100 Leva
1 kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1 engl. Pfund 1 engl. Pfund 100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frs.
100 Gulden 100 Lire
100 Lire
100 Dinar 100 Latts 100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Schilling 100 Zlotv
100 Lei
100 Lei
100 Kronen 100 Frs. 100 Frs. 100 Peseten
100 Kronen 100 Kronen 1 türk. Pfund
. 100 Pengö
Geld
20,38
16,16 4,185
2,414 2,414 0,65 41,76 0,114
2,405 54,56 46,76 12,24 12,24
5,345 16,37 168,40 1 5,64
41,67 61,48
46,76
16,22
4,205
2,43 2,43 0,67 41,92 0,13
2,425
54,78
46,94
12,28 12,28
5,385
16,43 69,08 5,68
41,83 61,72
46,94
63,33
81,37 81,37 33,81
Geld
20,38
16,16 4,185
4¹ r2,412 4 2,412 0,65 41,76 4 V0,114
2,402 54,51 46,76 12,23 12,23
5,34 16,37 168,43
5,64
41,67 61,43
46,76
63,02 81,06 81,06 33,69
19. Februar 18. Februar Brief 20,46
Brief
20,46
16,22 4,205
2,432 2,432 0,67 41,92 0,134
2,422 46,94 12,27 12,27
5,38 16,43 169,11 5,68
41,83 61,67
Ruhrrevier: Am
Elektrolytkupfernotiz am 19. Februar auf 100 kg.
mittel. (Einkau handels für 100
verlesen 40,00 bis 49,00 ℳ,
sottene 42,00 bis 25,50 ℳ,
mehl,
Wagengestellung
für Kohle,
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung fü stellte sich laut Berliner Meldung des „
Koks und Briketts 18. Februar 1936: Gestellt 22 493 Wagen.
im
r deutsche D. N. B.“
51,50 ℳ (am 18. Februar auf 50,75 ℳ) für
Berlin, 18. Februar.
Linsen, mittel, große, käferfrei 53,00 bis 70,00 54,00 bis 56,00 ℳ, Speiseerbsen, 58,00 ℳ, Geschl. g. 67,00 ℳ, do. III, zo . zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, 26,00 ℳ, Italiener⸗Reis, glasiert —,— bi Volksreis, glasiert —,— bis —,— ℳ, Gerstengraupen, bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, graupen, Kälberzähne 34,00 bis 35,00 bis 35,00 ℳ, Haferflocken 38,00 bis 39,00 Roggenmehl, Weizenmehl Type 405 36,50 bi
Preisnotierungen für Nahrungs⸗
fspreise des Lebensmitteleinzel⸗
Kilo 44,50 ℳ,
43,00 ℳ,
Type 790 38,50 ℳ, Weizengrieß,
Bohnen, weiße, mittel 32,00 bis 33,00 ℳ, Langb Linsen, kleine, käferfrei 49,00 bis 53,00 ℳ,
frei Haus Berlin in Originalpackungen.) ohnen, weiße, hand⸗ käferfrei 43,00 bis
Linsen,
ℳ, Speiseerbsen, Konsum, gelbe
las. gelbe Erbsen II, Ulv. 56,80 bis 58,00 ℳ, Reis, unglasiert 25,50. bis —,— ℳ, Deutscher mittel 41,00
Riesen,
gelbe
56,00 bis
zollverbilligt 65,30 bis
grob 39,00 bis 40,00 ℳ, Gerstengrütze 34,00 ℳ, Hafergrütze, gen Type 997 24,55 biz 31,10 bis 32,50 ℳ,
Type 405
ℳ,
nur für Speise⸗
bis
Gersten⸗
Weizen⸗