1936 / 52 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Mar 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 52 vom 2. März 1936.

Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskosten im Februar 1936.

„Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten ist für den Durchschnitt des Monats Februar 1936 mit 124,3 (1913/14 100) gegenüber dem Vormonat unverändert ge⸗ blieben.

Die Indexziffer für Ernährung beträgt wie im Vor⸗ monat 122,3. Eine Erhöhung der Preise für Kartoffeln und Gemüse ist durch einen Rückgang der Preise für Fleisch (hauptsächlich Kalbfleisch) sowie für Eier ausgeglichen wor⸗ den. Die Indexziffern für die übrigen Bedarfsgruppen sind nahezu oder ganz unverändert geblieben; im einzelnen be⸗ tragen die Indexziffern für Bekleidung 118,6 († 0,1 ¶%), für „Verschiedenes“ 141,3 (+ 0,1 %), für Heizung und Be⸗ leuchtung 127,1 (unverändert) und für Wohnung 121,3 (un⸗ verändert).

Berlin, den 29. Februar 1936.

Statistisches Reichsamt.

-—

Die Inderziffer der Großhandelspreise vom 26. Februar 1936.

1913 = 100

19. Febr. 26. Febr.

Ver⸗ änderung in %

Indergruppen

I. Agrarstoffe. . Pflanzliche Nahrungemittel 114,0 113,8 .Scchlachtviebhz .. 90,2 90,2 . Vieberzeugnise 107,2 107,2 Futtermittel .... 108,4 108,2 Agrarstoffe zusammen . 104,7 104,6 Kolonialwaren . . . . .. 84,9 84,9 II. Industrielle Rohstoffe und Halbwaren. 1“ . Eisenrohstoffe und Eisen 102,4 8. Metalle (außer Eisen). 50,3

8 115,5 1116“*“ 88,0

115,5

SSSSS 0=

Häute und Leder. 66,3 1. Chemikalien).. 101,4 12. Künstliche Düngemittel . 69,8 3. Kraftöle und Schmierstoffe. 94,8 X1X14AX“; 14,1 Papierhalbwaren und Papier. 102,3 v ““ 110,7 Industrielle Rohstoffe und Halbwaren zusammen .. 93,7 III. Industrielle Fertig⸗ waren. 17. Produktionsmittel! .. Fe—“ Industrielle Fertigwaren zu⸗ ime Gesamtinderr.

*) Monatsdurchschnitt Januar. 8 Die für den 26. Februar berechnete öndexziffer der

8 Großhandelspreise ist gegenüber der Vorwoche unverändert. Auch die Inderziffern der Hauptgruppen zeigen kaum Aende⸗

S 88888] -SS8SS

SS

125,2

119,9 103,6

SS S

rungen.

Im einzelnen lagen unter den pflanzlichen Nahrungs⸗ mitteln Braugerste, Speiseerbsen und Industriehafer im Preis etwas niedriger als in der Vorwoche. An den Schlachtvieh⸗ märkten sind die Preise für Rinder im Durchschnitt leicht

Bekanntmachung. MNach § 10 der von mir genehmigten Geschäftsordnung des Frachtenausschusses Breslau werden die Beschlüsse des Frachtenausschusses nunmehr in den „Mitteilungsblättern für die deutschen Binnenwasserstraßen“ bzw. in dem etwa an ihre Stelle tretenden Organ der Spitzenvertretung der deut⸗ schen Binnenschiffahrt veröffentlicht.. ZBreslau, den 26. Februar 1936. 1“ .“ Der Obexpräsident. .“ CChef der Oderstrombauverwaltung. 8 J. A.: Nolda.

Bekanntmachung. Die am 29. Februar 1936 ausgegebene Nummer 17 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:

Gesetz über die Befähigung zum Richteramt. bruar 1936.

Achte Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Gesetzes über den Ausgleich bürgerlich⸗rechtlicher Ansprüche. Vom 25. Februar 1936.

Verordnung über die Entschädigung der Träger der Renten⸗ versicherungen für die Anrechnung von Ersatzzeiten (Beurlaubung für Zwecke der Leibeserziehung)., Vom 25. Februar 1936.

Verordnung über Zolländerungen. Vom 26. Februar 1936. Siebente Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kiärche. Vom 26. Fe⸗ bruar 1936. 8 1 8

Achte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Siche⸗ rung der Deutschen Evangelischen Kirche. Vom 26. Februar 1936.

Neunte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Siche⸗ rung der Deutschen Evangelischen Kärche. Vom 28. Februar 1936.

Umfang: ¾¼ Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,03 Rc für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 2. März 1936. Reichsverlogsamt. Dr. Hubrich.

Vom 27. Fe⸗

Preußen.

f Verfügung. Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung kommu⸗ nistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 293) in Verbindung mit § 1 der Verordnung zur Durch⸗ führung des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) und des Gesetzes über die Einziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 479) werden nachfolgend aufgeführte germögenswerte mit der Maßgabe zugunsten des Preußischen Staates eingezogen, daß mit der öffentlichen Bekanntmachung dieser Verfügung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger diese Vermögenswerte Eigentum des Preußischen Staates werden. Gegen diese Verfügung ist ein Rechtsmittel nicht gegeben. a) Gerrit, Hermann Aalders in Amsterdam, 1 Personen⸗ kraftwagen, Marke „Ballot“, b) Hans Neubeck, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, Düsseldorf, den 27. Februar 1936. Der Regierungspräsident. J. V.: Bachmann.

Gewerkin, nämlich die gese Bergbau⸗Aktiengesellschaft in Grube Ilse, übertragen wird. 8u

Dieser Beschluß ist von uns bestätigt worden.

Den Gläubigern der vorgenannten Gewerkschaft, die sich innerhalb der Frist des § 6 des Gesetzes über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften vom 5. Juli 1934 zu diesem Zwecke melden, ist Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befriedigung verlangen können.

Halle (Saale), den 28. Februar 1936.

Preußisches Oberbergamt. Redepenning.

Nrichtamtliches.

Deutsches Reich.

des Reichsministerialblatts vom 29. Februar 1936 sst soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin SW n. Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Inhalt: 1. Allgemeine Ver⸗ waltungssachen: Ernennung eines Ministerialdirigenten im Reichs⸗ und Preußischen Arbeitsministerium. 2. Justizwesen: Verordnung über die Amtstracht beim Reichserbhof. Ver⸗ ordnung über die Umschreibung und Führung des Grundbuchz für Nazza (Amtsgerichtsbezirk Eisenach). 3. Medizinal⸗ und Veterinärwesen: Verordnung über die Anmeldung von Rindvieh zur Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau und deren Durchführung. 4. Finanzwesen: Uebersicht über die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben in der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. Januar 1936. 5. Steuer⸗ und Zollwesen: Ver⸗ ordnung über die Aufhebung eines Finanzamts im Bezirk des Landesfinanzamts München. Verordnung zur Aenderung von Ausführungsvorschriften zum Zolltarifgesetz und zum Vereins⸗ zollgesetz. Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisfs zum Zolltarif.

Werkehrswesen. Der Schiffsverkehr über See im Jahre 1935.

Im Jahre 1935 verlief die Aufwärtsentwicklung des Schiffs⸗ verkehrs in den wichtigeren deutschen Seehäfen etwas ruhiger als 1934. Von 1933 auf 1934 nahm der Schiffsverkehr um 8,5 9% (6,1 Mill. NRT), von 1934 auf 1935 nur um 2,3 % (1,8 Mill. NRT) zu. Der Schiffsverkehr von 1935 liegt jedoch, wie die „Hansa“ Deutsche Schiffahrtszeitschrift berichtet, mit 80,1 Mill. NRT um fast 10 Mill. NRT über dem Tiefstand des Jahres 1932 und nur wenig unter dem Stand von 1931 (80,3 Mill. NRD). Hinter den hohen Zahlen der Jahre 1929 und 1930 (86,4 bzw. . NRT) bleibt jedoch der Schiffsverkehr von 1935 noch zurück.

Die Bemühungen um die Belebung der deutschen Wirtschaft fanden ihren Niederschlag vor allem in der günstigen Entwicklung des Inlandsverkehrs, der 1935 den Inlandsverkehr von 1929 in den Ostseehäfen um 65 % und in den Nordseehäfen um 25 % überschritten hat. Der Auslandsverkehr der Ostseehäfen hat sich seit 1933 ständig vergrößert und 1935 wieder über 93 % des Um⸗ fanges von 1929 erreicht; in den Nordseehäfen umfaßt der Aus⸗ landsverkehr 1935 nur knapp 84 % des Standes von 1929; gegen⸗ über 1934 ist ein kleiner Rückschlag eingetreten. Unter den sechs größten deutschen Seehäfen haben Königsberg und Emden den größten Aufschwung erzielt, deren Schiffsverkehr um mehr als 58 % gegenüber 1929 zugenommen hat, während Hamburg noch um über 18 % und die Bremischen Häfen noch um 8,5 % hinter 1929 zurückbleiben. Rotterdam hat gegenüber 1934 einen kleinen Verkehrsverlust erlitten und erreichte 75 % des Standes von 1929; dagegen hat sich der Verkehr in Antwerpen 1935 gegenüber dem Vorjahr um über 7 % gehoben und liegt nur um 7 % unter dem von 1929. Der Schiffsverkehr in Danzig hat im Vergleich mit

Die Erö

Die am Sonntag eröffnete große Leipziger Früh⸗ jahrsmesse weist einen alle Erwartungen übertreffenden starken Besuch auf. Schon in den frühesten Morgenstunden trafen Autokolonnen von auswärts ein. Unzählige Scharen von Eisen⸗ bahnreisenden entströomten dem Hauptbahnhof. Die Sonderzüge waren voll besetzt. Dennoch vollzog sich der Verkehr in der Innen⸗ stadt ohne Störung. Wohl der weitaus größte Teil der Gäste flutete nach dem Gelände der Technischen Messe, deren Aus⸗ stellungen immer wie ein starker Magnet auf die Fremden wirken, aber auch in der Innenstadt ebbte der Strom der Besucher nicht ab. Gleich die ersten Vormittagsstunden brachten Massen von Interessenten in die Halle. Natürlich waren unter diesen noch viele Sehleute, aber wie der Augenschein bewies, wurde auch gekauft. Es ist in der Regel so, daß der Sonntag durchweg zur Orientierung benutzt wird. Diesmal aber befanden sich verhältnis⸗ mäßig viel ernsthafte Reflektanten unter den Besuchern, die sofort ur Auftragserteilung schritten. Natürlich läßt sich aus dem Ver⸗ fauf des ersten Tages kein Rückschluß auf den geschäftlichen Gesamterfolg der Messe ziehen. Der außergewöhnlich starke Besuch aber läßt die Erwartung berechtigt erscheinen, daß auch das Verkaufsgeschäft der diesjährigen Frühjahrsmesse die Erwartun⸗ gen übersteigen wird. Diese Hoffnung ist um so mehr berechtigt, als bereits am Sonntag recht viele Ausländer zu bemerken waren, die sonst immer erst am zweiten oder dritten Messetage zu er⸗ scheinen pflegen. Die Zuversicht der Messeaussteller auf einen günstigen Ausgang des Geschäftes ist groß.

Bei einem Rundgang fällt auf, daß die Branchenkonzentration auf der Mustermesse eine weitere Förderung erfahren hat. Die Firmeninhaber selbst haben besonderen Wert auf die geschmack⸗ volle Ausstattung ihrer Stände gelegt. Man sieht viele Neu⸗ heiten und Verbesserungen. Auf der Textilmesse sind es natürlich die deutschen Faserstoffe, die großes Interesse finden. In allen möglichen Mustern treten sie hervor. Auch Kunstseide ist ein roßer Artikel auf der Messe. Viel Beachtung finden die Schauen ber großen Konzerne und die Kollektivausstellungen von Gera, Greiz, Apolda und dem Mühlhäuser Handwerk.

In Spielwaren begegnet man sehr reichhaltigen Kollek⸗ tionen. Es wird mit Nachdruck Wert auf Qualität gelegt. Man erkennt die Tendenz, dem Kinde im Spielzeug die Welt der Großen verständlich zu machen. Das gilt sowohl für technische als auch für Unterhaltungsspiele. Reichhaltiges Material bieten Eisenbahn⸗ Sngg der Wehrgedanke kommt in allen Variationen zum Aus⸗ ruck.

Das Kunstgewerbe, das eine außergewöhnlich hohe Zahl von Ausstellern aufgeboten hat, bemüht sich, an Stelle von Edel⸗ metallen formschöne Zier⸗ und Gebrauchsgegenstände aus Messing herauszustellen. Bei den kunstgewerblichen Textilien wird der deutsche Faserstoff viel verwendet. Bewußte Einfachheit und Farbenfreudigkeit wechseln in der Töpferei und Keramik ab. Sehenswert ist auch die Edelmetall⸗ und Schmuckwarenmesse. Man legt dort Wert auf Formenschönheit unter möglichster Einsparung von Edelmetallen. Dem Silbergerät wird ein großer Platz ein⸗ geräumt. Sehr gut vertreten sind Galanteriewaren, die sich über⸗ wiegend auf das Ausfuhrgeschäft eingestellt haben. Soweit Metall⸗ waren in Frage kommen, wird für den intändischen Bedarf statt Bronze und Messing viel Stahl und Aluminium benutzt. Eine gute Besetzung weist ferner die Bürobedarfsmesse auf. Groß ist die Zahl der Verbesserungen, die an Geräten und Artikeln

etroffen worden sind. Ausländische Hölzer werden weitestgehend burch Zelluloid ersetzt. Bei Büromöbeln überwiegt die Ver⸗ wendung von Stahl. 3

Der Andrang, der auf der Technischen Messe nament⸗

nung der Leipziger Frühjahrsmesse.

der deutschen Industrien widerspiegelt. Großen Besuch hatten Rundfunkgeräte und kleine elektrische Geräte für den Haushalt, die in Halle VI zusammengefaßt sind, zu verzeichnen. Das gleiche gilt auch für Halle IX, wo Werkzeugmaschinen stehen und für die Messe für Kino, Foto und Optik, die um mehr als die Hälfte erweitert worden ist. Ueberall stößt man auf die betonte Ver⸗ wendung von einheimischen Roh⸗ und Werkstoffen. Halle VIII beherbergt eine große Schau von Textilmaschinen. Hier wie auch in den anderen Hallen erkennt man die Bemühungen, durch weitest⸗ gehende Mechanisierung der Arbeitsvorgänge die Produktion gleich⸗ mäßig und preiswert zu machen. Dazu gehören auch Fördermittel, die zur Kürzung des Transportweges benutzt werden. Besonders für Handwerkskreise von Interesse sind die Kühlmaschinen und Kühlanlagen in Halle VII, wo die Süßwaren⸗ und Verpackungs⸗ maschinen ihr Heim aufgeschlagen haben. Große Anziehungskraft übte auf alle Besucher auch die Baumesse aus, die mit 354 Aus⸗ stellern ihre stärkste Beschickung seit Jahren aufweist. Man trifft auf ihr viel Leichtbaustoffe aus einheimischem Material und viel Holz. Auf dem Freigelände interessieren vor allen Dingen Bau⸗ maschinen, auch solche für Straßenbau, und Kleinmaschinen für Siedlungsbau, ferner Straßenprofile für den regulären Verkehr und für Radfahrwege. In diesem Zusammenhang findet auch die Ausstellung in Halle IV „Deutschland braucht Radfahrwege“ große T. S.e Das gleiche gilt von den praktischen Muster⸗ auten für Volkswohnungen und Kleinsiedlungen und für die Luftschutzräume von Stahl in der Stahlbauhalle. .X“

Der Leipziger Rauchwarenmarkt

im Februar 1936. 6

Das Geschäft am Leipziger Brühl war während des Monats Februar durchaus zufriedenstellend. Die bereits im Januar hervorgetretene Haussestimmung hielt auch in der Berichtszeit das Interesse der Kundschaft wach, so daß die Kauflust an Stärke zunahm. Es wurde ziemlich viel Ware umgesetzt, und man rechnet damit, daß die Belebung weiterhin anhält, namentlich, nachdem die auf der Londoner Auktion erstandenen Posten herein⸗ gekommen sind. Die im Februar in gewissem Umfange zu beob⸗ achtende Verknappung der Läger war ausschließlich auf den flotten Geschäftsgang zurückzuführen, denn es gingen nicht nur laufend Aufträge vom Binnenmarkt, sondern auch vom Ausland ein. In dieser Beziehung hat sich die im Februar abgehaltene Zweite Transit⸗Auktion in gut ausgewirkt, indem sie einen be⸗ trächtlichen Teil auslän Uscher Kundschaft nach Leipzig brachte, der seine Anwesenheit dazu benutzte, auch die Läger am Brühl zu besuchen, wodurch das reguläre Geschäft einen Auftrieb erhielt. Gute Abschlüsse kamen mit Ungarn, Skandinavien, Dänemark und Spanien zustande. Für die Wiederauffüllung der Läger rechnet man mit russischen Lieferungen bzw. auf die am 8. März in Leningrad beginnende große Russenauktion.

Die Preise waren im Berichtsmonat fest. Sie lagen ent⸗ sprechend der Entwicklung auf dem Weltmarkt etwa 20 höher als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Sehr fest waren die Artikel Persianer, Breitschwänze, Fohlen, Nerze, Kanin, Skunkse und Silberfüchse. Vom Binnenmarkt trat vornehmlich die Kürschnerkundschaft als Käufer auf, während die Stoffmantel⸗ konfektion sich noch weiterhin Zurückhaltung auferlegte. Da aber Muster verlangt wurden, glaubt man, daß im März der Auf⸗

Berliner Börse am 2. März.

F Recht ruhiger Wochenbeginn.

Da von vielen Seiten die Limits der alten Orders für den neuen Monat noch nicht erneut sind, war die Umsatztätigkeit an der heutigen Berliner Börse gering, und größeres Geschäft war nur in ganz wenigen Werten zu bemerken. Ausgehend von Spezialpapieren war die Tendenz immerhin freundlich. Der große Erfolg der Autoausstellung und der rege Beginn der Leipziger Messe schufen eine zuversichtliche Stimmung. Von seiten der Kulisse kam späterhin allerdings etwas Ware heraus, so daß die Kurse gegen Schluß des Verkehrs eher abbröckelten.

Montanpapiere lagen meist unverändert. In Harpener und Rheinmetall ergaben sich Rückgänge von Bruchteilen eines Pro⸗ zentes, dagegen gingen Buderus um 1 % nach oben. Braunkohlen und Kalipapiere lagen fast ohne Kurs. Von den chemischen Werten gewannen Kokswerke auf Grund günstiger Abschlußerwartungen erneut 1 %. Am Markt der Elektropapiere überwogen Kurs⸗ besserungen, so gingen B. K. L. und Lahmeyer um je 1 % nach oben. Auch sonst zeigte sich für Versorgungswerte zum Teil etwas Nachfrage. Von den Spezialpapieren fielen wieder Linoleumwerte durch feste Haltung auf, von denen heute Kontilinoleum die Füh⸗ rung hatten (+ 1 ¼ %). Beachtung fand der Kursgewinn bei Nord⸗Lloyd um 1 %. Ferner gewannen Bemberg 2 *%, Metall⸗ gesellschaft 1 ¾¼ und Julius Berger 1 %.

Am Kassamarkt überwog ein freundlicher Grundton. Auch Großbankaktien fanden wieder Nachfrage und lagen bis zu ½ 7%. höher. Am Markt der unnotierten Werte standen wieder Burbach und Wintershall im Vordergrund des Interesses. Bei größeren Umsätzen gingen dabei Burbach um 2 ⁄¼ und Wintershall um 1 ¼ % nach oben. Renten lagen meist unverändert. Der Geld⸗ markt war weiterhin noch ziemlich angespannt. Der Tagesgeldsatz vfclt sic mit 3 ¼ bis 3 ¾ % auf unveränderter Höhe. Stärkere

ückflüsse zum offnen Geldmarkt waren nach Erledigung des Ultimo noch nicht eingetroffen. Am internationalen Devisenmarkt war die Lage unverändert. In Berlin notierte der Dollar wieder 2,46 und das englische Pfund wieder 12,28 RM.

Arbeitstagung der Fachgruppen des Kraft⸗ fahrgewerbes.

Am Sonnabend begann in den Krollsälen die Arbeitstagung der verschiedenen Fachgruppen der Reichsverkehrsgruppe Kraft⸗ sehrgeme cbe, die zur Zeit in Berlin ihre erste Reichstagung ab⸗ hält. Jede dieser Fachgruppensitzungen wurde eröffnet durch einen Vortrag des Fachgruppenleiters, in dem ein Rückblick über die bisher geleistete Arbeit der Fachgruppen gegeben wurde und wobei weiter die Aufgaben für die verschiedenen Zweige des Kraft⸗ fahrgewerbes zur Erörterung Bei aften Fachgruppen⸗ sitzungen 8 weiter der Leiter der Reichsverkehrsgruppe, Direktor Benninghoff (BVG). Vor den Bezirksfachgruppen⸗, Unterbezirks⸗ und Ortsfachgruppenleitern der Fachgruppe Per⸗ sonenwagenverkehr sprach Direktor Benninghoff über die Typi⸗ sirung der Fahrzeuge und über die Senkung der Unterhaltungs⸗ kosten. Vor den Migliedern der Fachgruppe privater Omnibusse behandelte der Leiter die grundsätzlichen Fragen der Verkehrs⸗ führung im ganzen Reiche unter Betonung der Verantwortung der einzelnen Verkehrsträger. Vor der Fachgruppe kommunaler und gemischtwirtschaftlicher Kraftomnibusverkehr behandelte Direktor Benninghoff den Gelegenheitsverkehr im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten und das Gebiet der Treibstoffrage.

Sämtliche Arbeitstagungen fanden erst in den späten Mit⸗ tagsstunden ihren Abschluß.

Günstigere Devisenbilanz der Eisen⸗

industrie. 4

Ein Ueberblick über die Entwicklung des deutschen Eisen⸗ außenhandels in den letzten Jahren läßt deutlich erkennen, daß die deutsche Eisenindustrie zur Besserung der gesamten deutschen Außenhandelsbilanz wesentlich beigetragen hat. Dabei hat sich nicht nur das Verhältnis der Einfuhr zur Ausfuhr für die Eisen⸗ industrie wesentlich gebessert, sondern es kann auch festgestellt werden, daß die Devisenbilanz der deutschen Eisenwirtschaft sich im verflossenen Jahr wesentlich günstiger als im Vorjahr ge⸗ staltet hat. Begreiflicherweise hat die beträchtliche Zunahme des

Verfügung.

Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung komm

ö S vom 26. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. 8 1 8 S. 293) in Verbindung mit § 1 der Verordnung zur Durch⸗ An den Märkten der industriellen Rohstoffe und Halb⸗ führung des Gesetzes giber de Einziehung bang zun sscheh waren haben sich unter den Nichteisenmetallen Blei, Zink Vermögens vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) und und die zugehörigen Halbfabrikate im Preis erhöht. Die des Gesetzes über die Einziehung volts⸗ und staatsfeindlichen Ssteigerung der edexziffer für Textilien ist durch Preis⸗ Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. 1 S 479) L1 für Baumwollgarn und Jute bedingt. In der wird das im Grundbuch von Stenden, Kreis Geldern,

zurückgegangen, während Kälber und Schafe im Preis etwas angezogen haben. Unter den Futtermitteln haben vor allem Futterroggen, Futtererbsen und Futterbohnen im Preis nach⸗ gegeben.

1934 über 10 % verloren, während der Verkehr in Gdingen in

79 ich i Nachmittagsstunden herrschte, war ungewöhnlich gro der gleichen Zeit um 10 % gewonnen hat. lich in den Nach zerrsch g 78 1

ieß deutli Auftri 1 Messe und unserer Wirt⸗ euͤhjah

Der Anteil der beladenen Tonnage an der Gesamttonnage ns, liee vantlic gen neseneh g . Ne sen nee nla runk di Auch Besatzartikel wurden gut gekauft. Der Beschäftigungsgrad der in den deutschen Häfen angekommenen und abgegangenen estiegen, und die Ausstellungsfläche umfaßt 8000 Rechnungsmeter. in der Veredelungsindustrie war schleppend. Man glaubt jedoch, Schiffe belief sich 1935 auf 83,9 % gegen 84,2 % in 1934 und Auch die Qualität der Ausstellerfirmen hat sich gehoben, so daß daß er im März bedeutend besser sein wird, sobald die neuen fchlech 1932. Das Verhältnis hat sich demnach etwas ver⸗ die Technische Messe in fast vollendeter Weise die Leistungsfähigkeit· gausländischen Ernten in Leipzig angekommen sind.

echtert.

Während der Gesamtverkehr der deutschen Häfen 1935 gegen⸗ über 1934 um über 2 % gewachsen ist, nahm der Schiffsverkehr unter deutscher Flagge um 8 % entsprechend dem Aufschwung

tragseingang wenigstens von der Pelzmantelkonfektion rege sein wird. Puts Nachfrage bestand nach allen 1 .

Gruppe Häute und Leder haben die Preise für ausländische

7*₰ Rindshäute etwas angezogen.

Berlin, den 29. Februar 1936. Statistisches Reichsamt.

Bekanntmachung, betreffend die Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen gegen⸗ über dem Ausland.

Gemäß § 3 der Zweiten Verordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten über die Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland vom 30. März 1932 (Reichsgesetzbl. I S. 172) fordern wir hiermit m Benehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die im § 1 der Verordnung genannten Personen, Firmen und Körper⸗ chaften auf, ihre am

29. Februar d. J.

bestehenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland nach den Vorschriften dieser Verordnung bis zum 16. März .J. bei uns anzumelden.

ohne Rücksicht auf die Höhe der Verpflichtung jeder Schuldner, der von der Anmeldestelle für Auslands⸗ schulden unmittelbar durch Zusendung von Vor⸗ drucken zur Anmeldung aufgefordert wird;

im übrigen jeder Schuldner, insbesondere auch jeder im Saarland ansässige Schuldner, dessen Gesamt⸗ verpflichtungen gegenüber dem Ausland im Nenn⸗ wert oder Gegenwert RM 5000,— (in Worten:

RM Fünftausend) oder mehr betragen.

Die zur Anmeldung zu verwendenden Vordrucke sind bei uns, Berlin SW 111, Brüderstraße 5/6, oder bei einer Reichsbankanstalt anzufordern.

Diejenigen Verpflichteten, die eine Anmeldung nach dem Stand vom 28. Februar v. J. vorgenommen haben, erhalten die Vordrucke unmittelbar von uns zugesandt. Sollte bis zum 5. März d. J. keine Zusendung erfolgt sein, so sind die Vordrucke von der Anmeldestelle unmittelbar (nicht von einer Reichsbankanstalt) anzufordern.

Berlin SW 111, den 2. März 1936.

Anmeldestelle für Auslandsschulden

Bohn. 8

gemacht worden.

Band XI, Blatt Nr. 420 (Parzelle 561/V 88), unter lfd. Nr. 2 eingetragene bebaute Grundstück der ehem. Arbeiterjugend⸗ Ferienheim Niederrhein (Regierungsbezirk Düsseldorf) in Duisburg mit der Maßgabe zugunsten des Preuß. Staates eingezogen, daß mit der öffentlichen Bekanntmachung dieser Verfügung im Deutschen Reichsanzeiger und Preuß. Staats⸗ anzeiger das bebaute Grundstück Eigentum des Preußischen Staates wird.

Gegen diese Verfügung ist ein Rechtsmittel nicht gegeben. Düsseldorf, den 29. Februar 1936. 1“ Der Regierungspräsident. J. V. Bachmann.

Bekanntmachung. Durch meine Verfügung vom 25. Mai 1935, die in

Nr. 125 des Deutschen Reichs⸗ und Preuß. Staatsanzeigers vom 31. Mai 1935 veröffentlicht worden ist, habe ich auf Grund des Gesetzes über die Einziehung volks⸗ und staats⸗ feindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. I. S. 479) in Verbindung mit § 1 des Gesetzes über die Ein⸗ ziehung kommunistischen s (Reichsgesetzbl. I S. verordnung vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) das bei dem Bankhaus Clemens Harlacher in Frankfurt a. M., Neue Mainzer Straße 75, befindliche Guthaben des Professors Dr. Friedrich Dessauer, früher in Franksurt a. M., jetzt in

Vermögens vom 26. Mai 1933

293) und der Preuß. Ausführungs⸗

Istanbul (Türkei) wohnhaft, in Höhe von 41 004 RM zu⸗

Meine Einziehungsverfügung vom 25. Mai 1935 hebe ich hiermit auf. Die Einziehung des Guthabens des Pro⸗ fessors Dr. Dessauer von 41 004 RM ist damit rückgängig

gunsten des Preuß. Staates eingezogen.

Wiesbaden, den 20. Februar 1936.

Der Regierungspräsident. J. V.: Dr. Mischke.

ʒABekanntmachugg. Die Gewerkschaft „Vereinigte Deutsche Braunkohlen⸗

werke“ in Grube Ilse (N.⸗L.) hat beschlossen, auf Grund des Artikels 4 § 4 Absatz 2 der 2. Durchführungsverordnung zum gesez. über die Umwandlung der Kapitalgesellschaften vom 1

ai 1935 in der Weise sich umzuwandeln, daß ihr Ver⸗

mögen unter Ausschluß der Liquidation auf die alleinige

im Inlandsverkehr zu. von 55,2 % in 1933 auf 57,4 % in 1934 und erreichte 1935 60,5 %. Ferner vergrößerte siß gegenüber 1934 der Verkehr der dänischen, norwegischen und schwedischen Schiffe, während beson⸗ ders die englische Flagge stark zurückging.

Der Schiffsverkehr der Handelsschiffe im Kaiser⸗Wilhelm⸗ Kanal ist gegenüber dem Vorjahr dem Raumgehalt nach um 0,8 Mill. NRT (5 %) gestiegen; hiervon entfallen 175 000 NRT auf deutsche und 635 000 NRT auf ausländische Handelsschiffe, deren Gesamtverkehr um über 9 % zunahm.

Die erste Reichsstatistit der Unfälle im Straßenverkehr.

Im Anschluß an die bereits erfolgte kurze Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der vom Reichsverkehrsminister eingerichteten Reichsstatistik der Straßenverkehrsunfälle veröffentlicht das Sta⸗ tistische Reichsamt eine weitere Auswertung dieser Zahlen. Die Bilanz für die Monate Oktober bis Dezember lautete 60 722 Straßenverkehrsunfälle mit 1910 getöteten und 35 186 Personen. Auf 36 Kraftfahrzeuge aller Art kam ein Straßen⸗ verkehrsunfall. Die Zahlen sind für die einzelnen Länder und Provinzen verschieden, da Bevölkerungsdichte und Verbreitung des Kraftfahrzeuges eine wichtige Rolle spielen. In Berlin und in den Hansestädten, ebenso in Braunschweig und Württemberg lag die Zahl der Unfälle im Verhältnis zum Kra⸗ Fahrzeugbestand erheblich über dem Reichsdurchschnitt. Dagegen war die Zahl der Unfälle im Lande Sachsen, wo die Zahl der Verunglückten eben⸗ falls recht hoch war, geringer als im Reichsdurchschnitt, wahr⸗ scheinlich, weil Sachsen über besonders viele Kraftfahrzeuge ver⸗ fügt. Von der Gesamtzahl der getöteten und verletzten Personen verunglückten in den Städten 55 %. Dabei war die Hahl der verunglückten Personen in den Großstädten verhältnismäßig nicht höher als in den kleineren Stadtkreisen. Auf tausend Verunglückte kamen im Reichsdurchschnitt 51 Tote, am See g; in Berlin, nämlich nur 24. Für die übrigen Großstädte beträgt die Ver⸗ hältniszahl 30, für die kleineren Stadtkreise 49 und für das Land sogar 73 Tote. 63 % der Unfälle wurden durch Kraftfahrzeuge oder deren Führer verschuldet. Alkoholeinfluß wuͤrde in 3 % der Fälle festgestellt. Besonders stark waren die Kraftomnibusse Unfällen ausgesetzt, durchschnittlich erlitt jeder zehnte Kraft⸗ omnibus einen Unfall. Bei anderen Personenkraftwagen kam auf jedes 20. Fahrzeug, bei den Krafträdern nur auf jedes 90, ein Unfall während bei den Lastkraftwagen die Unfallgefahr mit einem Unfall auf 13 Fahrzeuge sehr hoch war. Besonders auf⸗ fällig ist die Zahl der Unfane von Kraftomnibussen in Berlin, wo jeder 2. bis 3. Kraftomnibus einen Unfall erlitt. Das liegt offenbat daran, daß in Berlin der Kraftomnibus einen weit größeren Anteil des öffentlichen Verkehrs bewältigt als in anderen Großstädten.

Ihr Anteil am Gesamtverkehr stieg 1 ““

Wirtschaft des Auslandes.

Lettlands Zahlungsbilanz 1935.

Riga, 1. März. Wie das Statistische Amt Lettlands mitteilt, hat die Zahlungsbilanz Lettlands 1935 einen Aktivsaldo von 4,5 Mill. Ls. zu verzeichnen. Im Vorjahr betrug das Saldo auf der Eingangsseite 1,8 Mill. Ls. Den wichtigsten Einnahmeposten ergaben die Dienstleistungen der Verkehrsmittel mit einem Brutto⸗ ertrag von 8,03 Mäc. Ls. 9

Wesentliche Erleichterungen im lettischen Zahlungsverkehr mit dem Ausland.

Riga, 1. März. Der lettische Ministerrat nahm Ergänzungen zum Kreditgesetz an, die eine wesentliche Erleichterung und Ver⸗ einfachung des Zahlungsverkehrs mit dem Ausland bedeuten. Die Devisenbewirtschaftungsstelle Lettlands erhält das Recht zu be⸗ stimmen, welche Zahlungen für Einfuhrwaren durch die Bank von Lettland bzw. die bevollmächtigten Devisenbanken ohne besondere Zahlungserlaubnis der Devisenbewirtschaftungsstelle ins Ausland oder auf Verrechnungskonto überwiesen werden können.

Die von der Devisenbewirtschaftungsstelle ausgestellte Ein⸗ fuhrerlaubnis gilt von jetzt ab unter gewissen Voraussetzungen (genaue Uebereinstimmung mit den Warendokumenten) ohne weiteres auch als Zahlungserlaubnis, auf Grund deren die Zah⸗ lung durch eine der Devisenbanken geregelt werden kann. Zu⸗ nächst wird diese Regelung nur auf Waren angewandt, die über den Verrechnungsverkehr mit Deutschland bezahlt werden. Ferner wurde die Art der Bezahlung von Importwaren mittels Export⸗ devisen dahingehend abgeändert, daß zur Bezahlung von Einfuhr⸗ waren in Zukunft Sauch Devisenbeträge verwendet werden können, die aus Dienstleistungen kommerzieller Natur (Transit⸗ handel, Versicherungen, Transport, Spedition usw.) stammen oder auch auf andere Art erworben wurden (Honorare, Spenden usw.).

Spareinlagen in Oesterreich wieder auf Vor⸗ krisenstand.

Wien, 1. März. Die österreichischen Sparkassen, bei denen nahezu drei Viertel aller in Oesterreich vorhandenen Einlage⸗ gelder konzentriert sind, hatten vor Ausbruch der Credit⸗Anstalt⸗ Krise im Mai 1931 einen Gesamteinlagenstand von rund 175 Millionen Schilling, erreicht. Bis Ende 1982 war der Einlage, stand bei den Sparkassen auf 1526 Mill. S. gesunken, bis 7 1933 weiter auf 1519 Mill. S. Im Jahre 193 war. erstmalig wieder eine kräftige Steigerung der Einlagen zu verzeichnen, bes sich bis Ende 1934 auf 1596 Mill. S. erhöhten. Bis 30, Septembes

1935 war der Einlagestand weiter auf 1655,7 Mill. S. gestiegen, ging dann aber infolge der saisongemäßen Abhebungen im De⸗ zember bis Ende 1935 auf 1640,6 Mill. S. zurück. Bis 31. Januar 1936 war wieder eine namhafte Steigerung bis auf 1672 Mill. S. zu verzeichnen, wobei in dieser Ziffer ebenso wie in dem Einlagen⸗ stande von Ende Dezember 1935 die Zinsgutschriften noch nicht be⸗ rücksichtigt sind. Tatsächlich hatte 5 der Gesamteinlagenstand der österreichischen Sparkassen Ende Januar 1936 bereits 1,7 Milliarden Schilling überschritten und dürfte, da der Einlagen⸗ zuwachs auch im Februar angehalten hat, bereits die Vorkrisen⸗ üffer, den Höchststand von Anfang Mai 1931, erreicht haben.

Beimischung von 20 % Alkohol für Benzin in Italien.

Rom, 28. Februar. Auf Grund eines amtlichen Erlasses muß allem in Italien verwandten Benzin in Zukunft 20 % Alkohol beigemischt werden. Die Maßnahme wird mit den Bestrebungen erkkärt, ausländische Treibstoffe soweit als möglich durch nationale Erzeugnisse zu ergänzen. Sie bildet gleichzeitig eine Vorkehrungs⸗ maßnahme gegen die mögliche Verhängung der Oelsperre. Durch die gesetzlich angeordnete Beimischung kann beim Verbrauch aus⸗ ländischen Benzins und Petroleums wesentlich gespart werden.

1,8 Milliarden⸗Dollar⸗Anleihe der Vereinigten Staaten von Amerika. Washington, 2. März. Das Schatzamt kündigte die Auflegung

einer neuen Anleihe in Höhe von 1,809 Milliarden Dollar an. Davon sind 800 Mill, Dollar zur Auffüllung der flüssigen Bar⸗ reserven für die Arbeitslosenunterstützung, die Farmer⸗Nothilfe und die Veteranen⸗Auszahlung vorgesehen. Insgesamt benötigt das Schatzamt 1,25 Milliarden Dollar Bargeld. Dies ist die größte Bargeldforderung seit dem Weltkriege. 450 Mill. Dollar sind für die Abdeckung der am 16. März fälligen kurzfristigen An⸗ leihe bestimmt, außerdem sollen die am 15. April fälligen Schatz⸗ amtsnoten im Betrage von 559 Mill. Dollar eingelöst werden. Die neuen Finanzmaßnahmen erhöhen die Staatsschuld um 800 Mill. auf 1,25 Milliarden Dollar. Dies ist die höchste Staats⸗ schuld in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika.

deutschen Eisen⸗ und Stahlverbrauchs auch zu einer Steigerung der für die Erzeugung von Eisen und Stahl notwendigen Roh⸗ stoffe geführt, doch ist der Devisenaufwand für diese Rohstoff⸗ einfuhr längst nicht so 85 gestiegen wie der Wert des inner⸗ deutschen Verbrauchs an Erzeugnissen der Großeisenindustrie.

Die Tatsache, daß die Steigerung der Erzeinfuhr hinter der wertmäßigen Zunahme des Inlandsverbrauchs erheblich zurück⸗ blieb, ist vor allem auf die erhöhte Verwendung heimischer Erze zurückzuführen. Insgesamt waren für die Einfuhr von Erzen, Schrott, Kiesabbränden und Schlacken im Jahre 1935 rund 157,5 Mill. RM, 1934 rd. 131,5 und 1933 etwa 97,5 Mill. RM aufzuwenden, wobei zu berücksichtigen ist, daß Schlacken und Gas⸗ reinigungsmassen, die in diesen Ziffern 41255 sind, zum Teil aber auch Erze, nicht nur an die Eisenindustrie, sondern auch an andere Industriezweige, wie zum Beispiel in die chemische Industrie, gehen, so daß also nicht in vollem Umfange eine Be⸗ lastung der Eisenindustrie mit den genannten Einfuhrziffern vor⸗ genommen werden darf. Die Steigerung der Rohstoffeinfuhr be⸗ trägt für die Zeit von 1933 bis 1935 nicht einmal 60 %, wahrend der inländische Eisen⸗ und Stahlverbrauch in der gleichen Zeit um nicht weniger als 120 % ist. In den beiden letzten Jahren haben die Rohstoffeinfuhren um rund 26 Mill. RM zu⸗ genommen, die unmittelbare Ausfuhr der Großeisenerzeugnisse ist da egen von 236,8 Mill. RM im Jahre 1934 auf 297,4

Kill. 8 im Jahre 1935, also um mehr als 60 Mill. RM, ge⸗ stiegen, wodurch sich die Aufbringung von Devisen nicht unwesent⸗ lich erhöht hat. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, daß die Rückgliederung der Saarwerke zu einer Erhöhung der Aus⸗ fuhrfähigkeit geführt hat.

Darüber hinaus ergibt sich eine Besserung der Eisenhandels⸗ bilanz und der Devisenbilanz dadurch, daß die Lieferungen der Saarhütten in das übrige reichsdeutsche Gebiet seit der Rück⸗ gliederung nicht mehr unter der Eiseneinfuhr verbucht werden und daß außerdem in diesem Zusammenhang die der lothringi⸗ schen Eisenindustrie eingeräaumten Kontingente fortgefallen sind, Aus diesen Gründen hat sich die Einfuhr an Erzeugnissen der Großeisenindustrie in den beiden letzten Jahren von 156,3 auf 73,6 Mill. RM ermäßigt. Diese Einfuhr geht übrigens zu Lasten der Eisenverarbeitung, da es sich fast ausschließlich um Walz⸗ werkserzeugnisse handelt. Die Ausfuhrzahlen betreffen in der Hauptsache nur die Großeisenindustrie.

Bei einer Betrachtung der Produktivität der gesamten Eisen⸗ wirtschaft für die Devisenbilanz muß aber auch die beträchtliche mittelbare Ausfuhr an Eisen über die deutsche Eisenverarbeitung berücksichtigt werden. Auch diese mittelbare Ausfuhr ist in den letzten drei Jahren mengen⸗ und wertmäßig beträchtlich gestiegen. Für die gesamte deutsche Eisenwirtschaft kann daher der Ausfuhr⸗ überschuß für das Jahr 1935 auf rund 1,13 Mrd. RM angegeben werden, gegenüber einem Ueberschuß von etwa 881 Mill. RM im

Jahre 1934. Es ist also eine Steigerung des Ausfuhrüberschusses um über 28 festzustellen. . 8