vom 2. April 1936. S. 3
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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 79 vom 2. April 1936. S. 2.
l volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 1 vnnag agaene 8- 1,9 und der Preuß. sin ährungs⸗ Der Straßenbau 1933 und 1934. verordnung vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) wird das Wie auf anderen Gebieten, so war auch auf dem Gebiet des Guthaben beim Postscheckamt in Breslau, Konto⸗Nr. 30 477, deutschen Straßenwesens in den Jahren von 1933 ein Niedergang des Buchdruckereibesitzers Alois Scholz als ehemaliger Kassierer . der uüch um 8 berpängmigvoller auswirkte, als der des Freiwirtschaftsbundes, früher in Breslau, z. Z. in der 8 raßenbau an sich schon sehr vernach Füügs worden war. Die jähr⸗
1 haft; z slichen Aufwendungen für das Straßenwesen hatten im J 192
8 8 8 G vendung Sʒ atten im Jahre 1929
Tschechoslowakei, im Betrage von 5,68 RM zugunsten des 1d. 1,24 Mcghanegege betragen; senwwes si 85
Landes Preußen eingezogen. zurück und waren schließlich 1932 um mehr als die Hälfte geringer Breslau, den 23. März 1936. .“ 8 als 1929. In klarer Erkenntnis der wirtschaftlichen und kulturellen Der Regierungspräsident.
Staatsanzeiger Nr. 79
G 2 Bekanntmachung.
Die am 31. März 1936 ausgegebene Nummer 33 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
Gesetz über die Unterstützung der Angehörigen der einberufenen Wehrpflichtigen und Arbeitsdienstpflichtigen (Familienunter⸗ stützungsgesetz). Vom 30. März 1936. 8 G *
Vorschriften zur Durchführung und Ergänzung des Familien⸗ unterstützungsgesetzes (Familienunterstützungsvorschriften). Vom 30. März 1936. .
Umfang 1 Bogen. Verkaufspreis 0,15 RM. Postversendungs⸗ gebühren 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung. .
erlin NW 40, den 1. April 1936. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Aktien fest, Renten wenig verändert.
Die Börse eröffnete unter dem Eindruck des großzügigen deut⸗ schen Friedensplanes, der nach den bereits vorliegenden Aeußerungen der ausländischen, insbesondere aber der englischen Presse die Grundlage ür eine Entspannung der weltpolitischen Lage abgeben dürfte, in ester Haltung. Die Bankenkundschaft war mit Kauforders ziemlich tark vertreten, so daß auch der berufsmäßige Börsenhandel, der in den letzten Tagen nicht mehr über nennenswertes Material verfügte, in verstärktem Maße zu Neuanschaffungen schritt. Das Interesse kon⸗ zentriert sich nach wie vor auf den Aktienmarkt und hier wiederum auf die sogen. schweren Werte. Im allgemeinen waren wenn en rungen von etwa ½ — % durchschnittlich zu beobachten. Am Montanmarkt erfreuten sich Ver. ““ unter Nachwirkung des sehr günstigen P“ steter Nachfrage, so daß der zunächst um *% % höhere Kurs sogleich eine weitere Steigerung um ½ % er fuhr. Größere Umsätze wurden auch in Mannesmann zu einem um 1 % %0 . Kurse getätigt. Harpener wurden ca. 1 ¾ % höhe bezahlt. Braunkohlenwerte gingen zumeist auf Vortagsbasis um Disch. Erdöl notierten % % höher. In der chemischen Gruppe konn⸗ ten Farben den um ½ % höheren Anfangskurs sogleich beiter um „½ auf 164 ½¼ % steigern. Auch heute waren in diesem Papier wieder Käufe für Rechnung von Sperrmarkkonten zu beobachten. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten fielen Conti⸗Linoleum mit einer au Käufe der Arbitrage zurückzuführenden Steigerung von 6 ½ % auf Von Elektro⸗ und Tarifwerten sind Akkumulatoren mit einer weite ren Erhöhung um 2 % % und Siemens mit + 1 ½ % zu erwähnen. Lieferungen gewannen 1 ¼ %, während Schles. Gas unter dem Ein druck der Dividendenermäßigung erneut 2 % verloren. An den übri gen Märkten, die fast ausnahmslos höhere b“ “ fielen noch auf: Aschaff. Zell mit +† 1 ⅛, Berliner Maschinen, Me tallgesellschaft und Holzmann mit + 1 ¾¼ sowie Reichsbankanteil mit + 1 % %.
Im 8 een war die Kursentwicklung an den Aktienmärkten nicht ganz einheitlich. Weiteren kleinen Käufen standen . Glattstellungen gegenüber, so daß die Anfangskurse nicht übera gehalten werden konnten. So gaben HEW um 1 %¼, Siemens um N, Schubert & Salzer um 1 und Reichsbankanteile um ½ % nach. Farben wurden mit 164 % nach vorübergehend 164 % umge⸗
8 E“ ;vet an Der Leipziger Rauchwarenmarkt im März 1936. Der Aufschwung im deutschen Schiffbau. Die rege Kauflust, die bereits im Vormonat zu verspüren war,
Kein anderer deutscher Wirtschaftszweig hat in den letzten zwei etzte sich im März fort, so daß die Tendenz am Rauchwarenmarkt Jahren einen ähnlich stürmischen Aufschwung genommen wie der seß 89 nb vie⸗ ie 10 09 auf der ganzen Linie weitere Er⸗ Schiffbau. Auf dem Höhepunkt der Weltkrise waren, wie im neuen zhungen erfuhren. Unter diesem Einfluß war das Geschäft am Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung ausgeführt Feecgen Brühl erheblich besser als im Vorjahre, da sich sowohl wird, die deutschen Werften nur zu einem kleinen Teil ihrer Kapa⸗ aus dem In⸗ als auch aus dem Auslande Auftraggeber meldeten. ttät ausgenutzt. Im Jahre 1933 machten die Stapelläufe der deut⸗ Die Nachfrage erstreckte sich fast auf sämtliche Artikel. Von aus⸗ chen Werften mit 42 000 B.⸗R.⸗T. weniger als 7 % der jährlichen ländischer Seite waren es besonders die Donaustaaten, die am Produktionskapazität aus, die auf rd. 650 000 B.⸗R.⸗T. geschätzt Platze erschienen. Aber auch für französische und italienische wird. Nur eine vom Reich unterstützte Abwrackaktion, bei der in den Rechnung sowie mit den Nordstaaten kamen befriedigende Ver⸗ Jahren 1932 und 1933 rd. 400 000 B.⸗R.⸗T. veralteter Schiffe ver⸗ träge zustande. Trotz des lebhasten Lagerumschlags ist der Brühl schrottet wurden, ermöglichte es damals den Werften, einen Mindest⸗ aber noch gut mit Vorräten versehen, so daß namentlich die deutsche bestand an Facharbeitern durchzuhalten. Im Jahre 1935 hatten Kundschaft, die im April zur Rauchwaren⸗Ostermesse nach Leipzig sich die Stapelläufe, am Raumgehalt gemessen, gegenüber 1988 mehr kommt, die bekanntlich mit einer großen Kürschnertagung und als verfünffacht und näherten sich wieder dem vor der Krise üblichen Neuheitenausstellung verbunden ist, volle Gewähr dafür hat, diese Umfang. Auch der Schiffbau der anderen Länder hat sich seit 1988 Bedarfsdeckung vornehmen zu können. u den im März am wieber e g keimsog so stark wie der deutsche, o daß 8. meisten begehrten Artikeln gehören wieder “ deren Preise Deutschlands Anteil an den Stapelläufen der Welt von 1933 bis 1935 bisz zu 30 C anzogen. Die Vorräte in russischer Ware sind aller⸗ mehr als verdoppelte. Deutschland nimmt im Schiffbau nun wieder dings knapp geworden, da die deutschen Einkäufer auf der im den zweiten Platz hinter Großbritannien ein, nachdem es in der Berichtsmonat abgehaltenen 10. Leningrader Rauchwarenauktion Krisenzeit vorübergehend bis auf den vierten Platz zurückgefallen war. sich nicht aktiv bekeiligten. Man hofft jedoch am Brühl, daß es Angesichts der Wettbewerbsnachteile, die für die deutschen in absehbarer Zeit möglich sein wird, über den Bezug von russischen Werften aus der ih. der englischen skandinavischen und japa⸗ Nauchwaren neue Vereinbarungen zu treffen. Bei dem aus⸗ nischen Währungen entstanden waren, muß der über den Weltdurch⸗ eiprochenen Interesse für flache Artikel fanden auch Breitschwänze schnitt ers Hinsnsgehen. e schns, e deutschen chistbaus be. starke Nachfrage. Sie wurden von allen Ländern aus dem Markte Prdere überraschen. Er ist einmal darauf zurückzuführen, daß das F“ w das Material sich verknappt hat, ist auch Ersatz roblem der Erhaltung und Modernisierung der deutschen Handels⸗ 8 Breitschwänze Felag vornehmlich Breitschwanzlammfelle und
Bedeutung des Straßenbaues hat die nationalsozialistische Regierung unmittelbar nach der Machtübernahme auch das Straßenwesen in darh ha enagseit einbezogen und wichtige Reformmaßnahmen ein⸗ eleitet.
Wie das Statistische Reichsamt im neuen Heft von „Wirtschaft und Statistik“ berichtet, konnten schon im Feft. 1933 dh 1 Straßenbau beteiligten Gebietskörperschaften wieder rd. 278 Mill, Reichsmark mehr für Straßenbauarbeiten ausgeben als im Vorjahr. Auch im folgenden Rechnungsjahr, in dem sich im Zuge der Neu⸗ ordnung des Straßenwesens erstmals auch das Reich am Straßen⸗ bau beteiligte, sind die Aufwendungen weiter um 81 Mill. RM auf 960 Mill. RM gestiegen. Rechnet man hierzu noch die 1934 von der Gesellschaft „Reichsautobahnen“ geleisteten Ausgaben für den Bau der Reichsautobahnen in Höhe von rd. 260 Mill. RM, so ergibt sich, daß der Ausgabenhöchststand von 1929 nahezu wieder erreicht worden ist. Die tatsächlichen Bauleistungen waren aber 1934 schon bei weitem größer als 1929; denn von den gesunkenen Bau⸗ kosten werden die Mittel heute planvoller und zweckmäßiger eingesetzt als zu jener Zeit, in der Hunderte von leitenden Straßenbaubehörden nach eigenem Ermessen über den Straßenbau entscheiden konnten.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Der chilenische Botschafter Luis V. de Porto Segu hat am 31. März Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt 1. Botschaftssekretur Diego Molina Letelier die Geschäfte der Botschaft. 1
Preußen.
DBekanntmachung. Auf Grund des § 1 des Gesetzes über die Einziehung kom⸗ munistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 293) in Verbindung mit dem Gesetz über die Einziehung
Verkehrswesen. -G
1 j 3 mittlungsstellen bis zu den heutigen modernen Wählämtern. Sie S Feeiisae h Frheheh schildert die umständlichen verschiedenen Betriebsarten, die bei den ( Mo Sbe 2 4 G 9 S⸗
“ 1 3 Handämtern vor der Umschaltung auf Wählbetrieb nebeneinander bahn im Februar d. J. — seit 1932 zum ersten Male — hinter in Berlin bestanden, sowie die großen Schwierigkeiten, die aus dem des Vormonats zurück, und zwar um 0,99 %. Der Rückgang der Aufgabe erwuchsen, den einheitlichen Wählbetrieb so vor⸗ ist vor allem auf den geringeren Versand von Kohlen, künstlichen zubereiten und auszuführen, daß der Sprechverkehr auch nicht bei Düngemitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen zurückzu⸗ einem der 1924 schon vorhandenen 200 000 Hauptanschlüsse gestört führen. Im Februar wurden 116 616 Wagen gegen 117 778
wurde. Wagen im Vormonat gestellt. Der Expreßgutverkehr gestaltete
Aus der Verwaltung.
Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen der Gemeinden.
Im Rechnungsjahr 1934/35 konnten die Gemeinden und Ge⸗
lotte in den letzten Jahren unter teilweiser Mitwirkung des Reiches v Sas meindeverbände in ihrer Gesamtheit zum ersten Male wieder mit 3 oiréses in den Farben braun, schwarz und hellg
energisch in Angriff genommen worden öö haben ich Geschäst in Wildwoͤren war lebhaft. Die neue Ernte in Stein⸗
die Auslandsaufträge der deutschen
— d rmonat : Expr.e 1 Auch die Betriebsarten in der Uebergangszeit nach Ein⸗ sich nicht ganz einheitlich, blieb aber insgesamt kaum hinter dem schaltung der Kontenämter (1927) bis zur Umschaltung des letzten Handamts auf Wählbetrieb (15. März 1936), die umfangreichen Arbeiten im Kabelnetz, die Schaltarbeiten, die Organisations⸗ aufgaben im Fernsprechbetrieb Groß⸗Berlin, die Technik, Planung und der Bau der Wählämter, die damit zusammenhängenden Personalfragen, die Stromversorgung der Aemter, kurz alle Auf⸗ gaben, die die Deutsche Reichspost im Zuge der großen Umstellung zu lösen hatte, werden für jedermann verständlich dargestellt. Zum Schluß behandelt die Denkschrift den Fern⸗ und Schnell⸗ verkehr in Berlin, soweit 88 durch die Umstellung auf den Wähl⸗ betrieb Aenderungen erfahren haben, einzelne Sonderzweige des Ortsverkehrs, die Zusammenlegung der Störungs⸗ und Auskunfts⸗ stellen, die neuen Einrichtungen de henoee gtes und der selbst⸗ fütigen Zeitansage sowie die Entwicklung der öffentlichen Sprech⸗ tellen. Die Sinfs1eang21 der Denkschrift bilden einen wertvollen Beitrag zur Berliner Verkehrsgeschichte. Sie geben dem Techniker nicht weniger als dem Durchschnitts⸗Fernsprechbenutzer, der vom Fernsprecher nichts weiter als den Zweck der Einrichtung und die Art, sich ihrer zu bedienen, kennt, manche wertvolle Einsicht und Anregung.
58 Berliner Postverkehr zu Ostern. Am Karfreitag (10. 4.) einmalige Zustellung von Briefsendungen und Zeitungen (auch nach Landorten) sowie von gewöhnlichen Paketen im Ortszustellbereich, am Ostersonntag (12. 4.) einmalige Zustellung von Briefsendungen, Zeitungen und Paketen im Orts⸗ und Land⸗ zustellbereich, am Ostermontag (13. 4.) keine Zustellung. Eil⸗ zustellung an allen drei Tagen ohne Einschränkung. Schalterdienst wie Sonntags. Annahme von gewöhnlichen Paketen (einschließli der dringenden), Postgut und Päckchen jederzeit ohne besondere Ein⸗ lieferungsgebühr bei den Bahnhofspostämtern Stettiner Bhf. N 4 (neben dem Vorortbhf.), Potsdamer Bhf. W 9 (Linkstr. 4/5), Anhalter Bhf. SW 11 (Möckernstr. 138 —141), Schlesischer Bhf. 0 17 (Fruchtstr. 8), Görlitzer Bhf SO0 36 (Wiener Str. 59 j), Lehrter Bhf. 14 990 (Invalidenstr. 79) und Postbhf. SW 77 (Luckerwalder Straße 4/5).
des Vormonats zurück. Der Eilgutverkehr war vielfach schwächer, er wurde aber gegen Monatsende etwas belebt. Auch im Fracht⸗ stückgutverkehr machte sich in der zweiten Monatshälfte eine stärkere Belebung bemerkbar.
Der Personenverkehr war im Februar zwar im allgemeinen schwach, doch sorgten größere Veranstaltungen, wie die Olympi⸗ chen Winterspiele, die Grüne Woche, die Automobilausstellung, karnevalistische Veranstaltungen, die Leipziger Frühjahrsmesse usw., für eine zeitweise Belebung, so daß insgesamt fast die Ver⸗ kehrshöhe des um zwei Kalendertage längeren Vormonats er⸗ reicht wurde. In der Zeit vom 6. bis 16. Februar wurden allein 18”b 490 000 Reisende in rund 1290 Zügen nach Garmisch⸗
artenkirchen befördert.
Der Wochenend⸗ und Ausflugsverkehr konnte sich infolge ungünstiger Schneeverhältnisse in den meisten Wintersport⸗
ebieten nicht recht entwickeln. Auch der Berufsver⸗ ehr nahm erst in der zweiten Monatshälfte nach Aufhören des Frostes wieder zu. Der Kraftwagenwettbewerb machte sich — be⸗ sonders bei den größeren Veranstaltungen — stark bemerkbar.
Die Betriebsleistungen im Personenzugdienst waren der Jahreszeit entsprechend im allgemeinen schwach. Für die ver⸗ schiedenen genannten Veranstaltungen wurden jedoch im Fe⸗ bruar 3416 überplanmäßige Züge gefahren (Vormonat 2648, Fe⸗ bruar 1935 2925). Die Betriebsleistungen im Güterzugdienst sind gegen den Vormonat um 3,95 % zurückgegangen, haben jedoch vegen Februar 1935 um 5,58 %, gegen Februar 1933 sogar um 7 zugenommen.
IZahl der geleisteten Zugkilometer beläuft sich auf ins⸗
58,63 gegen 62,41 Mill. im Vormonat; hiervon entfallen .n Personenverkehr 38,62 (41,07), auf den Güterverkehr 19,74 (21,05) Mill.
Die Betriebseinnahmen des Monats Februar stellen sich auf 277,88 Mill. RM und waren damit um 31,1 Mill. RM höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Erhöhung entfällt mit 8,3 Mill. RM auf den Personen⸗ und Gepäckverkehr, mit 21,7 Mill. RM auf den Güterverkehr und mit 1,1 Mill. RM auf die sonstigen Einnahmen. Die Ausgaben der Betriebsrechnung be⸗ laufen sich auf 258,26 Mill. RM, wobei die monatlichen sonstigen Ausgabeverpflichtungen nicht berücksichtigt sind. Der Personal⸗ bestand betrug im Februar 650 957 gegenüber 653 738 Köpfe im Vormonat.
Die Reichsautobahnen Ende Februar 1936.
Im Februar 1936 sind bei den Reichsautobahnen 46 km neu in Bau genommen worden, so daß damit insgesamt 1937 km in Bau sind. In Betrieb sind unverändert 115 km. Bei den Unternehmern wurden im Februar 1936 61 044 Personen gegen 67 305 im Vormonat beschäftigt. An Tagewerken wurden im Berichtsmonat bei den Unternehmern 1,33 Mill. geleistet, d. s. git Baubeginn bisher insgesamt 39,90 Mill. An Ausgaben für
en Bau der Kraftfahrbahnen sind im Februar 41,7 Mill. RM verrechnet worden, seit Baubeginn also nunmehr insgesamt 770,7 Mill. RM. Vertraglich vergeben, aber noch nicht aus⸗ Pführt, sind Leistungen und Lieferungen (Bindungen nach dem ötande Ende Februar 1936) im Gesamtwert von 257,7 Mill. RM. Insgesamt sind Unternehmerarbeiten seit Beginn des Baues bis Fnge Februar 1936 im Werte von 865,5 Mill. RM. vergeben worden. An Einnahmen — Erlösen aus Nutzungen und dergl. — sind im Februar 1936 0,1 Mill. RM verrechnet worden, somit bisher insgesamt 6,0 Mill. RM. Unter Berücksichtigung der Einnahmen ist bis zum Ende des Berichtsmonats über insgesamt 1022,4 Mill. Reichsmark verfügt worden. Der Personalstand bei den Ge⸗ schäftsstellen der Reichsautobahnen ist im Zusammenhang mit der Arbeitssteigerung auf insgesamt 6606 (6528) Köpfe gestiegen. Unmittelbar waren im Februar bei den Reichsautobähnen 67 650 (73 833) Köpfe beschäftigt. Die Abnahme von 8,37 % ist auf vorübergehende Arbeitseinstellung infolge ungünstiger Witte⸗ rung zurückzuführen.
Nur noch Selbstwahl im Ortsfernsprechnetz Groß⸗Berlin.
Unter diesem Titel hat die Reichspostdirektion Berlin aus Anlaß der nunmehr abgeschlossenen Umstellung des Fernsprech⸗ netzes Groß⸗Berlin von Hand⸗ auf Wählbetrieb eine Denkschrift 1 d eeö. e g Fecgtr ausgestattete Schrift gibt
n umfassenden Ueberblick über die Entwi es Fernsprech⸗ betriebes in Berlin. “
Sie berichtet von den ersten Versuchen im Jahre 1877, von dem ersten Berliner Ortsfernsprechamt 1881 mit nur 48. Teil⸗ nehmern und zeigt das planmäßige rasche Ansteigen der Anschluß⸗
zahlen in der Folgezrit auf F mehr als 500 000 Sprechstellen in Berlin. In Bild und Schrift wird weiter dar estellt, wie Weltkrieg und wirtsch ftlicher Verfall nach 1930 die eilnehmer⸗ bewegung rückläufig Leinflußt haben, wie dagegen seit der Macht⸗ übernahme durch den Nationalsozialismus eine standi e Aufwärts⸗ entwicklung in der Teilnehmerbewegung und im prechverkehr eingetreten 6 ift gibt ein Bil
Die Denkschrift gibt ein Bild von der Entwicklung der Fern⸗ sprechtechnik, angefangen bei den ersten wenig hungge Neras
empfindlichen Fernsprechapparaten bei den Teilnehmerstellen um
Osterpakete und Ostergrüße.
Ostergaben und Osterwünsche, die man mit der Post über⸗ Pndert sollen pünktlich zum Fest eintreffen. Die Post hat alle orkehrungen getroffen, sie bittet die Versender um verständnis⸗ volle Mitarbeit. Pakete, Postgüter und Päckchen wie die brief⸗ lichen Ostergrüße sollte niemand erst in allerletzter Stunde ein⸗ liefern. Bei dem Reiseverkehr vor dem Feste sind immerhin Verspätungen und Anschlußverfehlungen möglich; verspätetes Eintreffen der Sendungen beeinträchtigt aber leicht die Festfreude bei den Empfängern. Die Paketsendungen müssen gut verpackt und verschnürt, die Aufschriften haltbar angebracht werden; obenauf in jede Sendung lege man ein Doppel der Aufschrift, damit die Ostergaben auch ihr Fel erreichen, wenn die äußere Aufschrift verlorengeht. Für Päckchen, die mit den Paket⸗ sendungen befördert werden, darf man nicht schwache Papp⸗ schachteln verwenden, die leicht eingedrückt werden. Die An⸗ chrift des Empfängers und des W sollen auf den Paket⸗ wie auf den Briefsendun lständig und recht deutlich angegeben werden. “ 1
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8*
Verbilligte Ostergrußtelegramme nach Uebersee.
Telegramme zum Osterfest über die deutschen Funk⸗ und Kabelwege können vom 6. bis 13. April aufgeliefert werden. Der Absender kann den Text der „Ostergrußtelegramme“ beliebig (freier Text) abfassen. Nach Nordamerika, Mexiko und Kuba sowie mit Schiffen in See über die Küstenfunkstellen der Vereinigten Staaten von Amerika sind jedoch nur Ostergrußtelegramme mit besonders vereinbarten Textfassungen (fester Text) zugelassen. Der Absender hat die Möglichkeit, den gewünschten Text unter einer größeren Zahl von Fassungen auszuwählen und dabei zu bestimmen, in welcher der zugelassenen Fprachen (deutsch, fran⸗ zösisch, englisch, nach Mexiko und Kuba außerdem spanisch) das Telegramm für den Empfänger ausgefertigt werden soll. Die Gebühren für die einzelnen Verkehrsbeziehungen sind verschieden, sie betragen bei den Telegrammen mit beliebigem Text ein Drittel der vollen Sätze. Ueber die Einzelheiten geben die Telegrammannahmestellen Auskunft.
Privattelegramme, an Luftreisende.
Telegramme waren bisher nur an Empfänger b deutschen und Danziger Flugzeugen zugelassen. Vom 1. April 1936 ab werden nunmehr Telegramme auch an Empfänger auf Flugzeugen der Länder Frankreich, Niederlande, Dänemark, Lettland, Schweden und der Union der Sozialistischen Senh bei den Telegrammannahmestellen der Deutschen Reichspost angenommen. Die Gesamtgebühr für das Wort beträgt bei Seoe. Tele⸗ grammen 60 Rpf., bei dringenden 75 Rpf. ohne Mindestsatz 18 das Telegramm und ohne Rücksicht auf die Staatszugehörigkeit des Flugzeugs. Voraussetzung ist nur, daß sie über deutsche Bodenfunkstellen oder über Danzig befördert werden. Die Ge⸗ bühren für Telegramme, die über ausländische Bodenfunkstellen der genannten Länder befördert werden, sind verschieden. Aus⸗
1881 und den damaligen alten Klappenschrä⸗ en auf den Ver⸗
künfte hierüber erteilen die Telegrammannahmestellen der Deut⸗ schen Reichspost , 1
Mehreinnahmen in Höhe von 160 Mill. RM abschließen. Wie das Statistische, Seg im 8 Heft 1 schrczeng n und atistik“ darlegt, standen insgesamt 6124 Mill. RM Ausgaben 6283,0 Mill. RM e gegenüber. 8 „Die Ergebnisse für die einzelnen Größenklassen zeigen, daß nicht in allen Gemeinden die Haushaltslage so ünstig war, wie die Aufrechnung der Gesamtergebnisse ausweist. s 8 noch eine Anzahl besonders größerer Gemeinden, deren Einad nen 1934/35 hinter den Ausgaben zurückblieben. So weisen z. B. die Gemein⸗ den mit mehr als 10 000 Einwohnern für 1934/35 neben 95 Mill. Reichsmark Mehreinnahmen noch Mehrausgaben in Höhe von rd. 40 Mill. RM aus. Bis Ende 1934/35 konnte der für die Ge⸗ samtheit der Gemeinden und Gemeindeverbände ermittelte, die Vorjahre mitumfassende Fehlbetrag mit Hilfe der Umschuldung kurzfristiger Kredite, der Abschreibu nahmen usw. von rd. 1163 Mill. RM (1932/33) auf rd. 155 Mill. Reichsmark (1934/35) vermindert und damit die 1932/33 stark erschütterte gemeindliche Finanzwirtschaft wieder in geordnete Bahnen gelenkt werden. Im Rechnungsjahr 1935/36 werden die Einnahmen vermut⸗ lich rd. 6000 Mill. RM und die Ausgaben rd. 5750 Mill. RM. betragen, so daß die Gemeinden und Gemeindeverbände insgesamt (abgeglichene) Mehreinnahmen von etwa 250 Mill. RM zu ver⸗ Ficjmen haben. Bei dem günstigen Abschluß werden rhehlice eile der noch verbliebenen Fehlbeträge aus Vorjahren abgedeckt 85 E“ wieder Betriebsmittelrücklagen gebildet wer⸗ en können.
AMRlunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Freitag, den 3. April.
Staatsoper: Tannhäuser. Musikalische Leitung: Heger. Be⸗ ginn: 19 %½ Uhr. sch g: Heg Be
öö Pygmalion. Komödie von Shaw. Beginnt r.
Staatstheater — Kleines Haus: Der Ministerpräsident. Schauspiel von Wolfgang Goetz. Beginn: 20 Uhr. b
Aus den Staatlichen Museen. Vorträge und Führungen.
„ In der Zeit vom 6. bis 18. April 1936 fingen in den Sto lichen Museen die folgenden Führungen un Vorträge statt:
2 Montag, den 6. April. 11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Die Aus⸗ stellung „Deutsche Bauernkunst“, J. Kutschmann.
eizzagss den 7. April.
at⸗
12— 13 Uhr im Vorderasiatischen Museum, Islam. Abteilung: Rundgang durch die Islamitische Abteilung, Dr. Erdmann; 12 — 13 Uhr im Deutschen Museum: Dürer und Baldung, Dr.
Jaques.
Mittwoch, den 8. April. Uhr im Vorderasiatischen Museum: Deutsche Ausgrabun⸗ gen im vorderen Orient: 1. Babylon, Dir. Andrae.
Sonnabend, den 11. April. — 11 — 12,20 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abteilung: Vor⸗ und Frühzeit, Dr. Hermann.
Mittwoch, den 15. April.
11—12 Uhr im Alten Museum: Das Bildnis in der griechisch⸗ römischen Plastik, Dr. Dohrn;
11 — 12,20 Uhr im Museum für Vor⸗ und Früheschichte: eliische Kunst, Prof von Jenny. v1“
Donnerstag, den 16. Aprikl.
— 12 Uhr im Vorderasiatischen See Islamische Abtlg.: Das Figurenverbot des Illam, r. Erdmann;
11—12 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum: Plastik des Barock in
Italien, Dr. Metz; 12 — 13 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum, Münzkabinett: Rund⸗ pang⸗ 5 die Schausammlung des Münzkabinetts, Dr. Hellige; 12 — 13 Uhr im Kronprinzenpalais: Meisterzeichnungen deutscher Romantiker, Frau Dr. Paul⸗Pescatore.
Freitag, den 17. April. 11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: stellung „Deutsche Bauernkunst“, Dr. Pretzell.
Sonnabend, den 18. April.
11— 12,20 Uhr im Museum für Völkunde, Indische Abteilung: Turfan⸗Sammlungen: Mittelalterliche Völker Zentral⸗ asiens im Spiegel iheer Wandmalerei, Dr. Gelpke;
11 — 12,20 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abteilung: Rund⸗ gang durch die Aegyptische Abteilung.
11—12
Die Aus⸗
Im Pergamon⸗Museum finden täglich außer Montag von 11—12 und 12 — 13 Uhr, in der Ausstellung utsche Bäauern⸗
„De kunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden kittwoch und Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt. 8 —
ng früherer Vermögensent⸗
trotz der Währungslage auch Werften seit Herb
Deutschland der w geworden ist.
t 1934 außerordentlich günstig entwickelt, so eitaus bedeutendste Exporteur von neuen Schiffen
so daß
a„Wochenübersicht der Reichsbank
vom 31. März 1936.
11“
(FIn Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwo
Aktiva.
1. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet
und zwar: Goldkassenbesteand . RM 51 528 000 Golddepot bLE 8. sländischen Zentralnoten⸗ heten 8 2 20 264 000
2. Bestand an deckungsfähigen Devisen. d. o) „ Reichsschatzwechsenl.. sonstigen Wechseln und Schecks
deutschen Scheidemünzen..
Noten anderer Banken.
Lombardforderungen..
(darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ wechsel RM 14 000)
deckungsfähigen Wertpapiere..
sonstigen Wertpapieren.. sonstigen Aktiven..
Passiva. 1. Grunckazital ....
2. Reservefonds: a) gesetzlicher Reserveondodsd
b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung
c) sonstige Rücklkgenn .. 3. Betrag der umlaufenden Notenn. 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiteen..
5. An eine Külddigungsfrist gebundene Verbindlich⸗ eöö1ö1“; “
20⁴ ⁴ 20 20 20 0 0 0 2⁴ 2⁴ 90
6. Sonstige Passiva
8
†
71 792 000 24 000)
5 435 000
(— 75 000) 54 220 000
(+ 51 420 000) 4 201 430 000 (+ 553 924 000) 166 168 000 (s— 90 904 000) 1 532 000
(— 1 561 000) 55 921 000
(+ 13 982 000)
335 845 000 (s— 3 921 000) 8920 526 000 (— 399 000) 603 693 000 (+ 10 372 000)
150 000 000 (unverändert)
75 273 000 (unverändert)
40 280 000 (unverändert) 358 008 000 (unverändert) 4 267 485 000 (+ 424 056 000) 767 519 000 (+† 94 623 000)
— ) 157 997 000 (+ 14 183 000)
Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren
Wechseln RM —,—.
Von den Abrechnungsstellen wurden im März abge⸗
rechnet St. 3 640 000 RM 4 824 000 000.
Die Giroumsätze betrugen in Einnahme und Ausgabe
St. 4 460 000 RM 54 389 000 000. Erläuterungen:
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom
31. März 1936 hat sich in der verflossenen Bankwoche die ge⸗
samte Anlage der Bank in Wachseng Fechecege eneshn⸗ und 967, ill, .
Wertpapieren um 615,0 Mill. au
Im
einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks um
553,9 Mill. auf 4201,4 Mill. RM, an Lombardforderungen 14,0 Mill. auf 55,9 Mill. RM und an Reichsschatzwechseln
51,4 Mill. auf 54,2 Mill. RM zugenommen,
stände an deckungsfähigen Wertpapieren um 3,9
um um a le. die Be⸗ ill. auf 335,8
Mill. RM und an sonstigen Wertpapieren um 0,4 Mill. auf 320,5
Mill. RM abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 439,6 Mill. RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 424,1 Mill. auf 4267,5 Mill. Reichsmark, derjenige an Rentenbankscheinen um 1 Mill. auf
398,0 Mill. RM erhöht. Der Umlauf an Scheidem
ünzen nahm
um 95,8 Mill. auf 1529,3 Mill. RM zu. Die Bestände der Reichs⸗
bank an Rentenbankscheinen haben sich
auf 10,9 Mill. RM, die⸗
jenigen an Scheidemünzen unter Berücksichtigung von 12,5 Mill. Reichsmark neu ausgeprägter und 7,5 Mill. RM wieder einge⸗
zogener auf 166,2 Mill. R mit 767,5 Mill. RM eine Zunahme um 94,6
ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen Mill. RM. — Die
Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen betragen bei einer Abnahme um 51 000 RM 77,2 Mill. RM. Im einzelnen stellen
ich die Goldbestände bei einer Zunahme um 24 000
M auf 71,8
ill. RM, die Bestände an deckungsfähigen Devisen bei einer 1nahmen 1 79 00 Müeiläh;ghe. Sedisen dei
5 RM auf 5,4
und Baummarder konnte gut verkauft werden, wobei auch für diese Artikel sich Püetsanczesseenn ergaben. Lebhaft gehandelt wurden ferner Nerze, Nutria, Skunks, Opossum und Ozelots. Maulwürfe haben stark angezogen. Für ermeline bestand wesentlich bessere Nachfrage als zur gleichen eit des Vorjahres. Gutes Geschäft 81 weiterhin Füchse sowie Fohlen und als Ersatz dafür Kalbfelle. Sehr teuer ist Kanin eworden, für die außerordentlich starke Nachfrage bestand, haupt⸗ ächlich für Sealzwecke. Der kEEE111“ in der Ver⸗ edelungsindustrie war nicht einheitlich, im allgemeinen aber besser als im Februar. Einzelne Unternehmen hatten mit der Zurich⸗ tung und Färbung der neu hereingenommenen Ware gut zu tun.
Die Versorgung Deutschlands mit Seefischen.
Der Ertrag der deutschen Seefischerei ist im Jahre 1935 beachtlich gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts in „Wirtschaft und Statistik“ wurden an der deutschen Küste von deutschen Fischern insgesamt 4,8 Mill. dz Fische und Fischerzeug⸗ nisse an Land gebracht im Werte von 83,8 Mill. RMN. Etwa neun Zehntel dieser Menge entfallen auf die Anlandungen an der Nordseeküste und nur ein Zehntel auf Anlandungen an der Ostseeküste. Die Mengenzunahme gegenüber dem Vorjahr beträgt nahezu 20 % und ist vor allem auf die erhebliche Verstärkung unserer Fischereiflotte in der jüngsten Zeit zurückzuführen. 3,9 Mill. dz waren frische Seefische, 0,7 Mill. dz Erzeugnisse von Seetieren und 0,2 Mill. dz Schaltiere. Die frischen Fische be⸗ stehen überwiegend aus den dem Verbrauche am besten bekannten Arten Hering, Kabeljau, Seelachs, Rotbarsch und Schellfisch. Bis auf den Hering, der fast ausschließlich in der Nordsee selbst ge⸗ fangen wird, stammen diese Fänge zum größten Teil aus den Fanggebieten bei Island, bei der Bäreninsel, in der Barentssee und vor allem der Nordwestküste Norwegens. Unter den bereits auf See gewonnenen Fischerei⸗Erzeugnissen stehen an erster Stelle die Salzheringe mit 0,6 Mill, dz im Werte von 16,1 Mill. RM.
Die deutsche Fischerei deckt aber zur Zeit keineswegs den ganzen deutschen Seefischverbrauch. 1935 mußten noch 2,1 Mill. dz Seefische im Werte von rund 42 Mill. RM eingeführt werden. Es ist aber anzunehmen, daß mit Steigerung der deutschen Fang⸗ ergebnisse dieser Einfuhrüberschuß weiter stark verringert werden kann. Im ganzen beläuft sich der zweifellos noch sehr steigerungs⸗ fähige deutsche Verbrauch an Seetieren und Zubereitungen daraus auf 6,6 Mill. dz, das sind auf den Kopf der Bevölkerung 10,0 kg gegen 8,8 kg im Jahre 1934. Der Verbrauch wird gegen⸗ wärtig zu fast 69 % (1925 nur zu 39 %) durch die dentsche Fischerei gedeckt. “
Förderung der deutsch⸗jugoslawischen Wirtschafts⸗ 1G beziehungen.
Erleichterung des Reifeverkehrs.
Agram, 1. April. Die in dem Handelsvertrag zwischen dem Königreich Jugoslawien und dem Deutschen Reich vom 1. Mai 1934 für die Regelung und Förderung der deutsch⸗jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen und insbesondere für die Durchführung des erwähnten Vertrages eingesetzten Regierungsausschüsse, die seit dem 17. März in Zagreb ihre zweite gemeinsame Tagung abhielten, haben ihre Arbeiten heute beendet. Die beiden Aus⸗ schüsse haben Gelegenheit gehabt, alle im Laufe des letzten Jahres zwischen den beiden Ländern aufgetauchten wirtschaftlichen Fragen eingehend zu erörtern und über die Beseitigung der hier und da aufgetretenen Schwierigkeiten zu beraten. — 8
Die Hauptsorge der Ausschüsse bildete die Frage, wie dafür Vorsocge getroffen werden könnte, daß die gegenseitige Ein⸗ und Ausfuhr einigermaßen ausgeglichen wird, weil dies eine Vor⸗ aussetzung für den Ausgleich der Zahlungsbilanz und damit für das reibungslose Funktionieren des zwischen den beiden Ländern seit Jahren bestehenden Verrechnungsverkehrs ist. Die beiden Ausschüsse haben in dieser Beziehung eine Regelung gefunden, die insofern besonders befriedigend ist, als sie den Austausch nicht durch eine Drosselung, sondern durch eine Steigerung des gegen⸗ seitigen Warenverkehrs zu erreichen sucht. Darüber hinaus konnten auf einigen Gebieten des Warenverkehrs gewisse zusätz⸗ liche Ausfuhren in Aussicht genommen werden, die über das bis⸗ herige Niveau des gegenseitigen Warenaustausches hinausgehen.
Neben diesen wichtigsten, den eigentlichen Warenaustausch be⸗ treffenden Problemen, wurde eine ganze Reihe von technischen Fragen geregelt, die sowohl den Warenverkehr wie vor allem auch den Zahlungsverkehr im engeren Sinne Fetceer. Auch die Regelung dieser Punkte wird die weitere reibungslose Durchfüh⸗ rung der über den Feöehra sverkehr bestehenden Vereinbarungen erleichtern. An den esprechungen über diese Fragen nahmen in erster Linie die Vertreter der beiden Notenbanken teil. Schließ⸗ lich wurde auch ein Weg gefunden, um den Reiseverkehr zwischen den beiden Ländern zu erleichtern und zu fördern. Vom Tage des Inkrafttretens der heute getroffenen Vereinbarungen an wer⸗ den einerseits deutsche Erholungsreisende und Touristen wieder nach Jugoslawien kommen können und andererseits wird den jugoslawischen Staatsangehörigen die Möllichkeit egeben, Deutschland zu besuchen. 11“ 8
setzt. Andererseits gewannen gegen ersten Kurs Feldmühle 1 ½ Kokswerte %, Harpener ¾¼ und Hoesch ½ %. Von den Neben⸗ werten begegneten Westd. Kaufhof einiger Nachfrage, so daß hier eine % wige Kurssteigerung eintrat. v Lit. A— C wurden im Verlauf 8 RM, Lit. D 84¼ RM höher notiert. Am variablen Rentenmarkt blieb es zunächst sehr still. Reichsaltbesitz wurden ⅛ % niedriger mit 111 ¾ notiert, die Kom. Umschul⸗ dungsanleihe ermäßigte sich um 7 ¼ Pfg. auf 86 % %. Zinsver⸗ gütungsscheine gewannen ¾¼ %. Auslandsrenten lagen ruhig.
Am Kassarentenmarkt waren weiter kleine Anlagekäufe aus den vom Kupontermin herrührenden Mitteln zu beobachten. In⸗ folgedessen konnten einige Hyp. Pfandbriefserien ½. — ¼ % winnen; z. T. waren auch Kom. Obligationen und Liqu.⸗Pfand⸗ briefe etwas fester, so z. B. Berliner Hyp., Kom. +† ℳ, Dtsch. Hyp. Liqu.⸗Pfandbriefe + ½ %. Einzelne Serien der Dtsch. Centralboden und von Mittelboden notierten gestrichen Geld, da der vorliegende Bedarf nicht befriedigt werden konnte. Bei den Stadtanleihen überwogen leichte Besserungen. 28er Elberfeld ge⸗ wannen %, 26er Essen ¼ %. Dagegen gaben 26er Düsseldorf nach den letttägigen Steigerungen ¾ % wieder her. Von Provinzan leihen sind 28er Niederschlesien mit † % und 26er Brandenburg mit + ½ % hervorzuheben. Reichsbahnschatzanweisungen ge⸗ wannen ½ +, 39er Postschätze 10 Pfg. Länderanleihen gingen fast unverändert um. Bei den Industrieobligationen verzeichneten Farbenbonds einen erneuten Kursgewinn von 1 ½ %, dagegen kamen Isenbeck ¾ % niedriger an.
Blanko⸗Tagesgeld verbilligte sich weiter um v⅛ auf 3 %¼ bis 3 % %. Am Valutamarkt errechnete sich das Pfund in Beruin mi 12,32 %, der Dollar mit 2,484.
Versicherungsgesellschaften übernehmen auch 1936 einen Posten Reichsanleihe.
Nach einer zwischen dem Reichsfinanzministerium und der Reichsgruppe Vexsicherungen getroffenen Vereinbarung über⸗ nehmen die deutschen Versicherungsunternehmungen auch im Kalenderjahr 1936 einen Posten Reichsanleihe, der seinem Be⸗ trage nach dem im Jahre 1935 gezeichneten Betrag entspricht Hierbei kommen zur Ausgabe je zur Hälfte Pohnlbverchsei angen der 4 ¼ Pigen Anleihe des Deutschen Reichs von 1935, 2. Aus⸗ gabe, und 4 .⅛ Pige auslosbare Schatzanweisungen des Deutschen Reichs von 1936.
Frühjahr und Ostern im Einzelhandel.
Für den Rhythmus, in dem sich die Frühjahrsbelebung im Einzelhandel vollzieht, ist nicht allein die Witterung, sondern ec die Lage des Oster⸗ und Pfingstfestes entscheidend. Dieser Rhythmu wieder ist für die Dispositionen des Einzelhandels, besonders für die Einkaufsdispositionen von großer Bedeutung. Auch das Urteil über die Geschäftsergebnisse der Frühjahrsmonate (namentlich beim Vergleich mit dem Vorjahr) muß darauf Rücksicht nehmen, wie die “ Frühjahrsmonate durch das Ostergeschäft beeinflußt werden.
Der Ostersonntag fiel (bzw. fällt) in den Jahren 1925 bis 1940 auf folgende Tage:
19 172. .April 1926 34 Z“ 1. April 1927 . 17. Apri „LL 11 28 . 6 Tyri 5 .April 1 8 28. März 17. April peik b 8. Kärz 0 24. März n Ostertermin (24. März) und dem spätesten (21. April) besteht also ein Spielraum von ungefähr vier Wochen In den letzten 11 Jahren 1925 bis 1935) lag Ostern „echsmal früh (bis zum 9. April) und fünfmal spät. In dem neuen Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung wird nun die Frage auf⸗ geworfen, wie sich in diesen Jahren die wechselnde Lage des Oster⸗ und Pfingstfestes auf die Umsatzgestaltung ausgewirkt hat. Liegt Ostern früh, so düe. die Umsatze von Februar zu März steil an und gehen im April zurück. Bei späten Ostern nehmen die Umsätze im Zuge der Frühjahrsbelebung von Februar auf März — je nach Witterung — mehr oder weniger zu, steigen aber im April durch das die geschäft weiter. Die Umsätze im Mai werden bei früher Lage des Osterfestes durch das Pfingstgeschäft belebt; bei späten Ostern gehen sie in der Regel zurück, da dann das Pfingstgeschäft zum gvoßen Teil erst in den Juni fällt. Frühe Ostern bewirken also scharfe Schwankungen der Einzel⸗ andelsumsätze im Lauf des Frühjahrs, späte Ostern dagegen aben eine ausgeglichenere Bewegung 18 Folge. Eine Ausnahme iervon bilden nur die Umsätze in Schokolade, Süßwaren usw. ier ist das Ostergeschäft allein entscheidend; denn in diesen ranchen gibt es keine „normale“ Frühjahrsbelebung, wie wir sie z. B. im Textilhandel kennen. G 1 3
In diesem Jahr liegt Ostern spät; daher sind für April — a gsehen von „konjunkturellen“ Einflüssen, die aber hier ver⸗ nachlässigt werden können — Umsatzsteigerungen zu erwarten Der Umsatzverlauf wird also verhältnismäßig ausgeglichen und stetig sein.