1936 / 109 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 May 1936 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 109 vom 12. Mai 1936. S. 2

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und einer Reihe von Spezialwebereien verbesserte sich die Be⸗ schäftigungslage. Mehr als in einer Erhöhung der Belegschaft kam dies in einer Ausdehnung der Arbeitszeit zum Ausdruck. Die papiererzeugenden Betriebe blieben nach wie vor gut be⸗ schäftigt und damit weiter aufnahmefähig, während in der papier⸗ verarbeitenden Industrie zusätzlich eingestellte Kräfte nach der Ostersaison wieder entlassen oder nur mit verkürzter Arbeitszeit weiter beschäftigt wurden. Innerhalb der Lederindustrie blieb die Beschäftigungslage der ledererzeugenden Betriebe recht un sicher, während die lederverarbeitenden Betriebe weiterhin auf nahmefähig waren. Besonders nach Sattlern herrschte eine rege⸗ Nachfrage. Im Holz⸗ und Schnitzstoffgewerbe ergaben sich vor allem für Bauschreiner und Sägewerksarbeiter in Verbindung mit der lebhaften Bautätigkeit erhöhte Arbeitseinsatzmöglichkeiten.

Eine verhältnismäßig starke Entlastung hatte auch das Ver⸗ kehrsgewerbe. Außer den Zuweisungen zu Außenarbeiten bei der Reichsbahn und den Reichsautobahnen wurden auch Kraftfahrer zahlreich vermittelt, und in den Hafenbetrieben herrschte lebhafte Nachfrage nach Transportarbeitern. Im Gast⸗ und Schank⸗ wirtschaftsgewerbe ging der Kräftebedarf hauptsächlich von den Saisonbetrieben aus. Die Arbeitslage in den häuslichen Berufen wird auch im Berichtsmonat wiederum durch eine starke Nachfrage nach tüchtigen Mädchen, die nicht immer zur Verfügung standen, gekennzeichnet.

Die befriedigende Beschäftigungslage in den Angestell⸗ tenberufen hat sich auch während des Berichtsmonats nicht wesentlich geändert. Tüchtige Stenotypistinnen wurden von industriellen und Handelsbetrieben immer noch gesucht. Tech⸗ nische Angestellte konnten bei der Eisenindustrie und beim Bau⸗ gewerbe untergebracht werden. Für Verkaufspersonal war die

Beschäftigungslage, nachdem die für das Ostergeschäft eingestell⸗ ten Fnsbiesrafte wieder freigesetzt waren, weniger günstig.

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Zur Düffeldorfer Tagung der Deutschen Welt⸗ wirtschaftlichen Gefellschaft.

Der Präsident der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft, Gouverneur i. R. Dr. Schnee, M. d. R., sprach über Aufgaben der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft auf der Tagung in Düsseldorf. Ihre Aufgaben seien zweifacher Art, einmal For⸗ Lchung, sodann Belehrung, Aufklärung, Verbreitung der Er⸗ orschungsergebnisse. Als wissenschaftliche Gesellschaft sei sie eine

ereinigung, die über die Tagesfragen hinweg nicht art⸗, volks⸗ und weltfremd Utopien nachjage, sondern die Dinge unter dem Gesichtspunkt einer längeren Entwicklung betrachte. Wirtschaft ei nicht Selbstzweck, sondern stehe im Dienste des ganzen völki⸗ chen und kulturellen Lebens. In diesem Sinne fasse die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft ihre Aufgaben auf. Auf eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis lege sie besonderen Wert. Mit dem unbeirrbaren Drang nach Wahrheit müsse heißes nationales Gefühl gepaart werden. Darum wolle die DWG. keinen Sonderinteressen, sondern dem Gemeinwohl, dem ganzen

Schluß der Breslauer Südost⸗Ausstellung 1936. Erfreuliches Ergebnis.

Nach viertägiger Dauer ist die Südost⸗Ausstellung mit Land⸗ maschinenmarkt Breslau 1936 am Sonntag abend geschlossen worden. Nur die lehrreiche Bäuerliche Schau bleibt noch für zwei Tage geöffnet.

Nachdem schon die ersten drei Tage einen sehr guten Besuch gebracht hatten, war am Sonntag bei dem schönen Sommer⸗ wetter ein Massenansturm, der alle Erwartungen übertraf und die Vorjahrsziffer hinter sich ließ. Auch das Ausland war mit mehreren hundert Besuchern erfreulich stark vertreten, unter ihnen besonders Interessenten aus der Tschechoslowakei, Polen und Ungarn.

Soweit das geschäftliche Ergebnis bisher zu übersehen ist, kann über durchaus erfreuliche Resultate berichtet werden. Das inländische Geschäft hat im allgemeinen sehr befriedigt. Die unmittelbar auf der Ausstellung getätigten Umsätze dürften die vorjährigen Abschlüsse mindestens erreichen. Bemerkenswert ist, daß die Gesamtumsätze sich dieses Mal aus einer größeren Anzahl von Einzelaufträgen zusammensetzen, woraus zu schließen ist, daß auch mittlere und kleinere Bauern, Handwerker und

aufleute vermehrt Aufträge erteilt haben.

Ueber das Auslandsgeschäft kann Abschließendes heute noch nicht gesagt werden, da die Frist für die Anmeldung der Anträge noch bis einschließlich 25. Mai läuft. Die Sondervereinbarung mit Rumänien ist bis zur vollen Höhe ausgenutzt worden; das im Abkommen vorgesehene Automobil⸗Kontingent muß mehr als verdoppelt werden. Von und nach Polen sind erhebliche Geschäfte angebahnt worden, über die erst in den am 15. Mai in Hamburg stattfindenden beiderseitigen Regierungsbesprechungen im einzelnen entschieden werden wird. Der deutsch⸗polnische

Geschäftsverkehr war jedenfalls recht erheblich. Die Betreuer der Ausstellungsstände von Bulgarien, Jugoslawien und der Türkei haben sich über die Anfragetätigkeit sowie über die angebahnten Geschäftsverbindungen recht befriedigt geäußert. Aus der Tschechoslowakei, die auf der Ausstellung selbst diesmal noch nicht vertreten war, bestand rege Nachfrage nach deutschen Werkzeugmaschinen, Holzbearbeitungs⸗ und landwirt⸗ schaftlichen Maschinen sowie nach Chemikalien.

. Wenn nunmehr die ausländischen Vertretungen mit teils per⸗ fekten Kauf⸗ und Verkaufsverträgen, teils recht erheblichen Be⸗ stellungen auf heimische Erzeugnisse, dann aber auch wieder nur mit der Feststellung zurückkehren, daß für eine ganze Reihe von zur Schau gestellten Erzeugnissen Interesse besteht, dann bedeutet ie Tatsache, daß sämtliche südosteuropäischen Vertretungen die

nach Breslau mitgebrachten Erzeugnisse der Volkskunst mit ganz

geringen Ausnahmen an Ort und Stelle verkauft haben, einen erneuten Beweis, daß der deutsche Markt für die Erzeugnisse Süd⸗ osteuropas noch große Möglichkeiten bietet. Die restlose Aus⸗ nutzung des Sonderabkommens mit Rumänien bezeugt anderer⸗ seits, daß auch in umgekehrter Richtung ein für die deutsche Wirt⸗ schaft befriedigendes Ergebnis erzielt werden kann. Daß ein solch befriedigendes Ergebnis auch bezüglich der übrigen an der Bres⸗ lauer Beranstaltung interessierten Südoststaaten festgestellt wer⸗ den kann, ist das weitere Ziel der künftigen Breslauer Südost⸗ Ausstellungen, die in diesem Jahre den im vergangenen Jahre gemachten tastenden Versuch erneut als richtigen Weg zur Steige⸗ rung der Handelsbeziehungen von den europäischen Südost⸗Staaten nach dem Reich und umgekehrt bestätigt hat.

Die Ausfuhrförderungsstelle des Reichsstandes der deutschen Handwerks, die in diesem Jahre erstmals auf der Breslauer Süd⸗ ost⸗Ausstellung mit Landmaschinenmarkt vertreten war, ist mit ihrer Beteiligung nicht unzufrieden und trägt sich mit dem Ge⸗ danken, sich an der nächstjährigen Veranstaltung in weit größerem Umfang und unter anderen Voraussetzungen zu beteiligen. Vor allen Dingen verspricht man sich auf dieser Seite von einer plan⸗ vollen Zusammenfassung der gesamtschlesischen Händwerks auf der diesjährigen Südost⸗Ausstellung waren katalogmäßig 143 handwerkliche Beteiligungen auf Einzelstände verteilt eine erheb⸗ lich größere Verkaufsmöglichkeit, insbesondere auch nach dem Ausland. Die Ausfuhrförderungsstelle ver diesmal Bestellungen aus Jugoslawien und Polen namentlich in Böttcherwaren und Raubtierfallen zu verzeichnen, während für holzgeschnitzte Weg⸗ weiser sich Käufer aus Nordamerika einfanden! Die Ausfuhr⸗

deutschen Volk dienen. An dem Wiederaufbauwerk der Reichs⸗ regierung wolle sie so mitwirken. Selbstverständlich trete sie für eine Ausfuhrförderung und die Erlangung einer angemessenen Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft ein, ohne daß aber dabei der Binnenmarkt, diese Grundlage aller nationalen Wirt⸗ schaften, gering geachtet werde. Der Autarkiegedanke sei end⸗ gültig erledigt; aber starke blühende Nationalwirtschaften seien Voraussetzungen für den Neubau einer vernunftmäßig eingerich⸗ teten Weltwirtschaft.

Auch auf der Düsseldorfer Tagung werden mehrere Probleme behandelt: „Wille und Wege zur Weltwirtschaft“ mit Referaten des bekannten englischen Wirtschaftspolitikers und Industriellen Lord Riverdale of Sheffield, Vizepräsidenten der Internationalen Handelskammer, und dem Präsidenten der Deutschen Weltwirt⸗ chaftlichen Gesellschaft, Gouverneur i. R. Dr. Schnee, M. d. R.

erner wird in zwei Referaten das Verhältnis Deutschlands einerseits und des Britischen Weltreichs andererseits in der Welt⸗ wirtschaft erörtert. In drei Sondertagungen werden die Ver⸗ handlungen des ersten Tages der Arbeitstagung fortgesetzt: Aus⸗ ländische und deutsche Referenten behandeln das Thema „Der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands mit England, Belgien, Holland, Südamerika und anderen Ländern“, so der Präsident der Deutsch⸗Belgischen Handelskammer Fritz Hrdina, Dr. Karl Markau, Präsident der Deutschen Handelskammer in London, Dr. Karl W. Amberger, Syndikus der deutsch⸗brasiliani⸗ schen Handelskammer, G. K. Franke, Präsident der Deutschen Handelskammer für die Niederlande, und Dr. Walter Emmerich. Die zweite unter der Leitung des Staatssekretärs Koenigs vom Reichs⸗ und Preußischen Verkehrsministerium stehende Sonder⸗ tagung „Weltverkehrsprobleme“ bringt Referate über: „Inter⸗ nationalisierung von Verkehrswegen“ von Staatssekretär Koenigs und: „Die deutsche Seeschiffahrt in der Weltwirtschaft“ von Ge⸗ neraldirektor Dr. Hoffmann von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und „Deutschland im Weltnachrichtenverkehr“ von Ministerialdirektor Dipl.⸗Ing. Fleischmann, Reichspostministerium. Die dritte Son⸗ dertagung dürfte für viele Teilnehmer von ganz besonderem Interesse sein. Vizepräsident Dr. Prion, Professor der Wirt⸗ schaftswissenschaft an der Technischen Hochschule und Universität Berlin referiert in der unter seiner Leitung stehenden Sonder⸗ tagung über: „Internationaler Kapitalverkehr und Welthandel“ zusammen mit Herrn Jacobsson, Basel, von der Bank für Inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich. 1 Dr. Roscher, Vizepräsident der DWG. erläuterte kurz den Zweck der Düsseldorfer Tagung. Der Zweck der Tagung in Düsseldorf sei, den Teilnehmern aus dem übrigen Reich und aus dem Ausland das rheinisch⸗westfälische Wirtschaftsgebiet und seine Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft und Weltwirtschaft vorzuführen, allen Teilnehmern Aufschluß zu geben über beson⸗ ders wichtige Fragen der Weltwirtschaft und der Stellung Deutsch⸗ lands dazu; die deutsche Oeffentlichkeit und die ausländische Oeffentlichkeit über die Auffassung führender deutscher und aus⸗ ländischer Redner aufzuklären. Er teilte mit, daß zu der dies⸗ jährigen Tagung sich bereits jetzt über 1000 Personen aus dem In⸗ und Ausland angemeldet hätten. 8

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förderungsstelle des deutschen Handwerks hat auf jeden Fall bei der erstmaligen Beteiligung an der Breslauer Südost⸗Ausstellung erkannt, daß auch für das sch lesische Handwerk allenfalls unter Anpassung an fremdländi Fen Geschmack zusätzliche Absatz⸗ möglichkeiten nach Südosteuropa bestehen, die es im Interesse der gesamtdeutschen Wirtschaft auszuwerten gilt.

Devisenbewirtschaftung.

Neue Bestimmungen für den Reiseverkehr nach Danzig und nach Dänemark.

Unter Aufhebung des RE. 126/35 D. St./— Ue. St. hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung mit sofortiger Wirkung durch Runderlaß Nr. 62/36 D. St./— Ue. St. vom 9. Mai 1936 neue Bestimmungen für den Reiseverkehr nach Danzig erlassen, die Abweichungen und Ergänzungen zu den Vorschriften des RE. 119/35 D. St./ Ue. St. darstellen.

Danach wird für den Reiseverkehr nach Danzig der Höchst⸗ betrag, der ohne Genehmigung je Person und Kalendermonat über die jeweils geltende deutsche Freigrenze hinaus erworben werden kann, von 500 RM auf 180 RM herabgesetzt. Die Bestimmungen dieses Runderlasses gelten für den geschäftlichen und nichtgeschäft⸗ lichen Reiseverkehr. Die Mitnahme von 50 RM in inländischen Scheidemünzen oder ausländischen Geldsorten nach Danzig gem. Ri. II 80 Abs. 2 ist nicht statthaft. Die auf Grund der Reise⸗ zahlungsmittel erhaltenen Barbeträge dürfen nur zu Ausgaben in Danzig verwandt werden, die mit der Reise im Zusammenhang stehen. Als Ausgabe in Danzig ist auch der Erwerb von Fahr⸗ ausweisen nach deutschen Stationen anzusehen. Die Auszahlung der Reisezahlungsmittel erfolgt in Raten, und zwar wie snns erste Auszahlung: höchstens 150 D. G., sofort; zweite Auszahlung: Restbetrag frühestens eine Woche nach der ersten Auszahlung; der Tag der ersten Auszahlung wird dabei nicht mitgerechnet. Solche Personen, die innerhalb eines Kalenderjahres bereits für drei Kalendermonate die deutsch⸗Danziger Reiseverkehrsregelung oder Reiseabkommen (gleich nach welchem Land) in Anspruch genommen haben, können die deutsch⸗Danziger Reiseverkehrsregekung ohne Genehmigung der Devisenstelle dann noch für weitere Kalender⸗ monate in Anspruch nehmen, wenn der innerhalb des Kalender⸗ jahres in Anspruch genommene Betrag insgesamt 500 RM nicht überschreitet. Es soll hierdurch u. a. solchen Personen, die ver⸗ wandtschaftliche oder sonstige engere Beziehungen zu Danzig be⸗ sitzen, die Möglichkeit gegeben werden, unter Inanspruchnahme der deutsch⸗Danziger Reiseverkehrsregelung ohne Genehmigung der Devisenstelle in mehr als drei Kalendermonaten innerhalb des Kalenderjahres Danzig aufzusuchen, sofern nur der auf Grund der deutsch⸗Danziger Reiseverkehrsregelung und der auf Grund anderer Reiseverkehrsabkommen innerhalb des Kalenderjahres in Anspruch genommene Betrag sich innerhalb eines Gesamtbetrages von 500 RM hält. Genehmigungen nach Abschnitt V Abs. 2 des RE. 119/35 D. St. / Ue. St. sind grundsätzlich nicht zu erteilen. Ausnahmsweise können Genehmigungen über die zeitliche Be⸗ grenzung dieses Abschnitts und über den monatlichen Höchstbetrag von 180 RM hinaus erteilt werden, wenn dies zur Bestreitung unvorhergesehener Ausgaben (z. B. infolge Unfall, Krankheit, Tod) erforderlich ist. In diesen Fällen kann die Genehmigung auch mit der Maßgabe erteilt werden, daß die Ueberweisung des Betrages im Wege der Auszahlung durch eine Ausgabestelle für Reise⸗ zahlungsmittel nach Danzig erfolgen darf.

Gleichzeitig sind mit Runderlaß Nr. 63/36 D. St./— Ue. St. vom 9. Mai 1936 auch neue Bestimmungen für den Reisever⸗ kehr nach Dänemark unter Aufhebung des RE. 120/35 D. St.— Ue. St. erlassen worden, die ebenfalls Abweichungen und Ergänzungen zu den Borschriften des RE. 119/35 D. St. Ue. St. 4 Für den Reiseverkehr nach Dänemark wird danach der Höchstbetrag, der ohne Genehmigung je Person und Kalendermonat über die jeweils geltende deutsche Freigrenze hinaus erworben werden kann, von 500 RM auf 140 RM herab⸗

esetzt. Für Geschäftsreisen kann das Abkommen nicht in An⸗ pruch genommen werden. Die Mitnahme von 50 RM in inlän⸗ dischen Scheidemünzen oder ausländischen Geldsorten nach Däne⸗ mark gemäß Ri. II 80 Abs. 2 ist nicht statthaft.

(ca. 200 000 RM) folgte,

Am Markt der Industrie⸗Obl. zogen Aschinger

Berliner Börse am 12. Mai.

Aktien nach schwächerem Beginn erholt. Renten freundlich.

Die aufwärtsgerichtete Tendenz der letzten Tage erfuhr heute erstmals wieder eine Unterbrechung. Obwohl bei den Banken Kaufaufträge der Bankenkundschaft wieder in größerem Umfange eingetroffen waren, zeigte die Kursentwicklung zunächst rückläufige Bewegung. „Sie wurde fast ausschließlich durch Glattstellungen des berufsmäßigen Börsenhandels bedingt, die indessen kaum einen anderen Grund als den einer immer wieder nach anhaltenden Kurssteigerungen zu beobachtenden Ermüdungserscheinung haben Das zeigt sich besonders in den Papieren, die als besondere Domäne der Spekulation anzusehen sind, wie z. B. Westdeutsch. Kaufhof: diese konnten gestern bekanntlich eine kräftige Kurssteigerung auf 43 ¼ % verzeichnen, der aber heute wieder reichliches Angebot so daß ein 1 %iger Rückgang eintrat. Am Montanmarkt zeigte sich nur noch für Harpener und Stol⸗ berger Zink, die je ¾ % höher ankamen, größeres Interesse während Hoesch und Rheinstahl je 1 %, Klöckner und Schlesische Zink je ½ % und Vereinigte Stahlwerke zunächst ¼ und dann nochmals ½ % verloren. Am Markt der Braunkohlenaktien waren Dte. Erdöl und Ilse⸗Genußscheine bei kleinstem Angebot ca. 1 ½ % schwächer. In der chemischen Gruppe setzten Farben 4 % niedriger ein und gingen sogleich weiter um 1 % auf 170 zurück. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten sind nur Conti⸗Gummi mit einer 1 %igen Steigerung zu erwähnen. Elektrowerte unter⸗ lagen geringfügigen Schwankungen nach beiden Seiten. Bei AEG. trat eine stärkere Reaktion ein, der Kurs ermäßigte sich zu⸗ nächst um *% und dann nochmals um ¼ %. Von Versorgungs⸗ papieren wurden Rheag und Wasserwerk Gelsenkirchen je 1 % Elektro⸗Schlesien 11¼ % niedriger bewertet. Sehr fest lagen Kabel⸗ und Drahtwerte, von denen Dte. Kabel, Dte. Telefon und Vogel⸗Draht je 2 % gewannen. Am Autoaktienmarkt konnten Daimler den hohen Kursstand von 110 %O nicht behaupten (— 1 %,. Von den übrigen Märkten sind nur noch Rheinmetall⸗Borsig, Schubert & Salzer mit je 1, Bemberg mit 1 % und Aschaffen⸗ burger mit 1 % , dagegen Schultheiß und Hamburg⸗Süd mit je 1 % hervorzuheben. Gesucht waren die in letzter Zeit etwas vernachlässigten Bankaktien, für die jedoch Kurse erst zur Kassa⸗ notiz festgestellt werden.

„Im Verlauf setzten sich die Abschwächungen an den Aktien⸗

märkten zunächst noch unwesentlich fort, zu Beginn der 2. Börsen⸗ stunde war aber bereits eine allgemeine Ege. festzustellen. Farben zogen auf 171 % an, HEW glichen den Anfangsverlust aus und gewannen darüber hinaus ½ %, AEG konnten den Vortagsschlußkurs mit 38 % fast wieder erreichen. Im allge⸗ meinen betrugen die Besserungen gegen die niedrigsten Kurse des % bis ¼ % im Duvrchschnitt. Am Rentenmarkt eröffneten Reichsaltbesitz mit 113 ¾% unver⸗ ändert, ebenso wurde die Umschuldungsanleihe mit wieder 87,05 notiert, mittlere und späte Reichsschuldbuchforderungen gewannen „% bis ¼ ℳ.

Am Kassarentenmarkt blieb es auch heute wieder sehr still. Von Pfandbriefen waren Hannoversche Boden teilweise bis ½ % schwächer, während die Liquidat.⸗Pfandbr. meist etwas höher zur Notiz kamen. Von Stadtanleihen sind 28er Breslauer mit , dagegen beide Dresdner sowie Duisburger mit je +† % hervorzuheben. Provinzanleihen lagen ruhig und kursmäßig wenig verändert. Neue Hamburger und die Alten Reichsbahn⸗ schätze zogen um 10 Pfg. an. Von Länderanleihen, die meist zu Vortagskursen angeschrieben wurden, hatten nur 30er Meckl.⸗ Strelitz mit +† ¼ % eine stärkere Abweichung zu verzeichnen. erneut um 1 % an.

Blanko⸗Tagesgeld war mit 2 24 bis 3 % und darunter zu haben. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,34 etwas schwächer, der Dollar mit 2,485 unverändert. Die Goldvaluten waren weiter erholt.

Danzig⸗polnische Besprechungen.

Danzig, 11. Mai. Die Danziger Senatspressestelle tei Zwischen dem stellvertretenden nziger Senatspräsidenten und dem diplomatischen Vertreter der Republik Polen in Danzig fanden heute Besprechungen über die Auswirkungen der polnischen Devisenbewirtschaftung und der im Zusammenhang damit ge⸗ troffenen Maßnahmen auf die wirtschaftlichen Belange der Freien Stadt Danzig statt.

Es wurde beiderseits festgestellt, daß alles versucht werden würde, um die bestehenden guten Beziehungen zwischen Danzig und Polen auch weiterhin aufrechtzuerhalten. Die Klärung weiterer Fragen, die durch die neuen polnischen Verordnungen entstanden sind, soll im Wege weiterer Besprechungen und gegen⸗ seitiger Mitarbeit erfolgen.

S.

Verlängerung des Freg⸗England⸗Provisoriums bis 8. Auguft.

Englisch⸗amerikanische Fühlungnahme wegen eines Beitritts der USel.

London, 11. Mai. In Kreisen der englischen Eisenindustrie hofft man, die von ihr für eine straffe Ordnung des Eisenein⸗ fuhrgeschäfts für notwendig erachtete Einfuhrlizenzordnung im Laufe des Monats Juli durchführen zu können. Da die end gültige Regelung der Eiseneinfuhr vom Kontinent nach England einer der Vorbehalte war, die Veranlassung gegeben hatten, den Vertrag zwischen der Internationalen Rohstahl⸗Export⸗Gemein⸗ schaft und der englischen Eisenindustrie noch nicht endgültig in Kraft treten zu lassen, sondern ein zuletzt bis zum 8. Juni 1936 verlängertes Provisorium zu schaffen, hat man sich im Hinblick auf die noch offenstehenden Fragen entschlossen, das Provisorium erneut um zwei Monate bis zum 8. August 1936 zu verlängern. Die der Zentralbüros der Ireg, die Ende voriger Woche in London abgehalten wurden, beschränkten sich daher im wesentlichen darauf, die verschiedenen Berichte über die Fortschritte im Ausbau der Organisation des Auslandsgeschäfts zur Kenntnis zu nehmen und die Frage der Regelung des Eng⸗ land⸗Geschäfts, namentlich was die Art des Vertriebs, der Unter⸗ bringung und der Kontrolle der bereits seit langem festliegenden kontinentalen Einfuhrmengen für den englischen Markt betrifft, weiter zu erörtern.

Die Option, die sich die Engländer für den Bezug zusätzlicher Halbzeugmengen rfüber den Kontingentsrahmen hinaus von den kontinentalen Eisenerzeugern hatten einräumen lassen, wird nach den Informationen des DHD. nunmehr wirksam werden. Nach⸗ dem für die drei Monate Februar, März und April insgesamt 100 000 t Halbzeug zusätzlich nach England geliefert wurden, ist für die Monate Mai und Juni mit entsprechenden Mengen zu rechnen, d. h. mit etwa 33 000 t für jeden der beiden Monate.

An der bevorstehenden Jungfernfahrt des neuen englischen Großschiffes „Queen Mary“ nach Amerika werden auch zahlreiche englische Industrielle, darunter Vertreter der englischen Eisen⸗ industrie teilnehmen, die diese Gelegenheit benutzen werden, um in Amerika mit den Vertretern der dortigen Eisenindustrie in Fühlung zu treten, um festzustellen, ob die amerikanische Eisen⸗ industrie für einen Beitritt zur Ireg in Frage kommt. Ueber das voraussichtliche Ergebnis dieser Versuche läßt sich natürlich noch nichts vorher sagen. 1“ 1

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nicht zugeschlagen.

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 109 vom 12. Mai 1936. S.

Verwaltungsratssitzung der B83.

Basel, 11. Mai. In der Verwaltungsratssitzung der⸗BJ3. am Montagvormittag, die der Vorbereitung der H.⸗V. galt, wurden die Mitglieder Frankreichs, Englands, Italiens und Deutschlands formell wieder bestätigt. Der Verwaltungsrat nahm davon Kenntnis, daß das englische Direktionsmitglied J. H. Por⸗ ters aus der BJZ. ausscheidet, um eine andere Tätigkeit zu über⸗ nehmen. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. In einer an⸗ läßlich der H.⸗V. zum Jahresbericht überreichten Mitteilung heißt es, daß es dem Eingreifen und der Ueberwachung durch die Zentralbanken und die staatlichen Devisenausgleichsfonds zu danken sei, wenn im letzten Jahre der Welthandel zu über 85 ℳ% unter praktisch beständigen Währungsverhältnissen abgewickelt werden konnte. Die Gesamterzeugung an Gold belief sich auf über 3287 Mill. Schweizer Franken gegenüber 2929 Mill. im Vorjahre, was eine Steigerung von 12 % bedeutet. Wieder sei ein großer Teil des neu zur Verfügung stehenden Goldes (aus der laufenden Erzeugung und aus dem Osten) durch private Hortung und die verschiedenen Devisenausgleichsfonds aufgesogen worden. Bedeu⸗ tende Goldverluste hätten die Zentralbanken von Frankreich, Holland, Italien und der Schweiz erlitten. Der größte Nutznießer war das Schatzamt der Vereinigten Staaten, das einen Betrag in fast der doppelten Höhe der Gesamtjahreserzeugung aufnahm. Die Goldbestände der Bank von England und mehrerer anderer zur Sterling⸗Gruppe gehörenden Zentralbanken wurden vermehrt. Ebenso erhöhte der englische Devisenausgleichsfonds seinen Bestand beträchtlich. Der Bericht bezieht sich auch auf die Auswirkun einer sich fortsetzenden Steigerung der Golderzeugung auf den all⸗ gemeinen Preisstand. Er gibt der Ansicht Ausdruck, daß sich in⸗ folge der überreichen Golderzeugung die Steigerung der eltpreise auf dem englischen und amerikanischen Markt wahrscheinlich noch fortsetzen wird. Eine solche Steigerung werde zweifellos die Wiederherstellung des allgemeinen Gleichgewichtes in absehbarer Zeit erleichtern und sollte von diesem Gesichtspunkte aus begrüßt werden.

Französische Kohlenschürfungen in Algerien.

Paris, 11. Mai. Die Société d'Etudes pour la Recherche et IExploitation de Combustibles et le Minerais en Afrique du Nord wird den Kohlenbezirk von Rongaehed in Algerien dem⸗ nächst genau umgrenzen und dann mit Bohrungen beginnen, die vorläufig bis zu 400 Meter Tiefe gehen sollen. Praktisch werden damit die ersten Schritte zur Ausbeutung der algerischen Kohlen⸗ schätze getan.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 11. Mai 1936: Gestellt 21 486 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 12. Mai auf 52,75 (am 11. Mai auf 52,75 46) für 100 kg.

Berlin, 11. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 33,00 bis 34,00 ℳ, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 40,00 bis 44,50 ℳ, Linsen, kleine, käferfrei 43,00 bis 49,00 ℳ, Linsen, mittel, käferfrei 49,00 bis 53,00 ℳ, Linsen, große, käferfrei 53,00 bis 70,00 ℳ, Speiseerbsen, Konsum, gelbe 47,00 bis 49,00 ℳ, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 49,00 bis 53,00 ℳ, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zoliverbilligt 65,30 bis 67,00 ℳ, do. III, zollv. 56,80 bis 58,00 ℳ, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, unglaäsiert —,— bis —,— ℳ, Italiener⸗Reis, glasiert 30,00 bis 31,00 ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert —,— bis —,— ℳ, Gerstengraupen, mittel 41,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 39,00 bis 40,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 34,00 bis 35,00 ℳ, Gerstengrütze 34,00 bis 35,00 ℳ, Haferflocken 39,00 bis 40,00 ℳ, Hafergrütze, ge⸗ sottene 43,00 bis 44,00 ℳ, Roggenmehl, Type 997 24,55 bis 25,50 ℳ, Weizenmehl Type 790 31,50 bis 33,50 ℳ, Weizen⸗ mehl, Type 405 36,50 bis 38,50 ℳ, Weizengrieß, Type 405 88,50 bis 41,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 33,00 bis 34,00 ℳ, Zucker, Melis 68,60 bis 69,60 (Aufschläge nach Sorten⸗ tafel)) Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,50 bis 33,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 36,00 bis 38,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 44,00 bis 47,00 ℳ, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 304,00 bis 350,00 ℳ, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis 420,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 434,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark bis —,— ℳ, Kakao, leicht entölt 172,00 bis 220,00 ℳ, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 936,00 bis 1400,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 260,00 bis 275,00 ℳ, Pflaumen 40/50 in Kisten 124,00 bis 126,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese †¼ Kisten 52,00 bis 53,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 54,00 bis 60,00 ℳ, Mandeln, süße, t Kisten 205,00 bis 215,00 ℳ, Mandeln, bittere, handgew., †¼ Kisten 220,00 bis 230,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg⸗- Packungen 70,00 bis 71,00 Bratenschmalz in Tierces 200,00 bis —,— ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 200,00 bis —,— ℳ, Berliner Rohschmalz 200,00 bis —,— ℳ, Speck, inl., ger., 170,00 bis 190,00 ℳ, Markenbutter in Tonnen 290,00 bis 292,00 ℳ, Markenbutter gepackt 292,00 bis 296,00 ℳ, feine Molkereibutter in Tonnen 284,00 bis 286,00 ℳ, feine Molkereibutter gepackt 286,00 bis 288,00 ℳ, Molkereibutter in Tonnen 276,00 bis 278,00 ℳ, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 ℳ, Land⸗ butter in Tonnen bis —,— ℳ, Landbutter gepackt —,— bis —,— ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 92,00 bis 100,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett —,— bis —,— ℳ, echter Gouda 40 % 172,00 bis 184,00 ℳ, echter Edamer 40 % 172,00 bis 184,00 ℳ, echter Emmentaler (vollfett) 196,00 bis 200,00 ℳ, Allgäuer Romatour 20 % 112,00 bis 124,00 ℳ. (Preise in Reichsmark.)

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Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Bradford, 11. Mai. (D. N. B.) Kammzüge lagen bei ruhigem Geschäft fest. Die Kammzugmacher gehen auf die niedrigen ebote nicht ein. Auch Garne wiesen feste Haltung auf. London, 11. Mai. (D. N. B.) Bei Fortsetzung der dritten Londoner Kolonialwollauktionsserie gelangten 8358 Ballen, darunter 2073 Ballen südamerikanischer Herkunft, zum Angebot, von denen innerhalb der Versteigerung 6465 Ballen Absatz fanden. In Merino⸗ wollen im Schweiß und Slipes wurden häufig Lose infolge zu hoher Fmite zurückgezogen. Die Auswahl war mäßig, der Besuch der üktion war lebhaft. Die Kauftätigkeit gestaltete sich rege, nament⸗ 1 der heimische Handel gab laufend Gebote ab. Alle marktgängigen lustralmerinowollen lagen gehalten. Cap 10/12⸗Monatswollen wurden Feine, mittlere und grobe Neuseeland⸗Croßbreds, eine, mittlere und grobe Neuseeland⸗Slipeshautwollen, feine, mittlere und grobe Puntas, beste, mittlere und geringe Austral⸗Scoureds, beste und geringe Cap⸗Snow⸗Whites, seine und mittlere Merino⸗

Wirtschaft des Auslandes.

Banknoten:

Zunehmende französische Eisenproduktion im März. Paris, 11. Mai. Nach den stati tischen Angaben erzeugten die 83 französischen Hochöfen (von mehlth Monat März 543 060 t Roheisen gegen 501 000 t im Februar und 489 000 t im März 1935. Die arbeitstägliche Durchschnittsproduktion stellte sich so⸗ mit auf 7,500 t gegen 17 300 t im Februar d. J. und 15 800 t im März 1935. Die gesamte Roheisenproduktion betrug im ersten Vierteljahr 1936 1 551 000 t gegen 1 451 000 t im ersten Quartal des Vorjahres, war also um 100 000 t höher. Die französische Rohstahlerzeugung belief sich im März auf 576 000 t gegen 535 000 Tonnen im Februar d. J. und 505 000 t im März 1935. Die Rohstahlerzeugung des ersten Quartals 1936 betrug 1 675 000 t gegen 1 458 000 t im ersten Quartal des Vorjahres. Von dieser

Rohstahlerzeugung entfallen 1 069 000 t auf Thomasstahl, 520 000

Tonnen auf Martinstahl und 86 000 t auf andere Stahlsorten.

——

Verringerter Aktivsaldo im litauischen Außen⸗ handel.

Kowno, 12. Mai. Die litauische Ausfuhr wird für den Monat April mit 12,8 Mill. Lit gegen 14,2 Mill. Lit im gleichen Monat des Vorjahres beziffert. Dagegen hat die Ein⸗ fuhr auf 12,4 Mill. Lit gegen 10,7 Mill. Lit in der entsprechenden Vorjahrszeit zugenommen. Der Aktivsaldo hat sich demnach von 3,5 Mill. Lit im April 1935 auf 0,4 Mill. Lit im April 1936 verringert.

Polnische Eisen⸗ und Stahlerzeugung erhöht. Warschau, 12. Mai. Die Erzeugung der olnischen Eisen⸗ hütten hat sich im April unter der Einwirkung 82 Füschehresen⸗ junktur weiter erhöht. Es betrug die Roheisenerzeugung 45 529 (40 318) t, die Rohstahlerzeugung 94 665 (85 453) t, die Fertig⸗ erzeugung der Walzwerke 73 991 (62 568) t, die Röhrenerzeugung 3126 (4014) t. Auch im Vergleich mit dem April v. J. ist, außer bei den Röhrenwerken, eine bemerkenswerte Steigerung einge⸗ treten, am stärksten (um 59 %) bei den Hochöfen. Denn die lzengengezagien 8 vorPehrigen Vergleichsmonats waren olgende: Roheisen 2 t, Stahl 79 380 t, Walzwerks 1 59 548 t, Röhren 4174 t. 1

waschwollen sowie feine, mittlere und grobe Croßbredwaschwollen konnten ihren Preisstand gleichfalls seeaae 8 sch

Ergänzung zum Bericht vom 8. Mai 1936:

Kreuz⸗ ; Kreuz⸗ zucht zuchten wasch⸗ 25 im wollen Schweiß Schweiß

12 23 8 17 ½ 7 ½ 15

Merino⸗ wasch⸗ wollen

Ursprungs⸗

land Angebot

847 575 371

14 27 20 ½ 23

19 ½ 22⁄

16 20 11 ½ 18 18 22 10 ¼ 13 10 ¾ 17 8 15 ½ 8 ¼½ 14 ½

Neusüdwales. Queensland . Victoria.. Südaustralien 136 Westaustral.. 686 Tasmania.. 6 Neuseeland *) 6 457 Capes. . 0 9 22 257 Kenda ... 594

Angebot „9929 Verkauft 7 529

20 26%

*) Slipes 8 ¼ - 16

und

Devisen.

Danzig, 11. Mai. (D. N. B.) [Alles in Danziger Gulden.] Polnische Loko 100 Zloty 99,80 G., 100,20 B., 100 Deutsche Reichsmark . —,— B., Amerikanische (5⸗ bis 100⸗Stücke) —,— G., —,— B. Schecks: London „—,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 99,80 G., 100,20 B. (Freiverkehr). Telegraphische: London 26,35 G., 26,45 B., Paris 34,93 G., 35,07 B., New York 5,3045 G., 5,3255 B., Berlin

213,03 G., 213,87 B. Wien, 11. Mai. (D. N. 8 [Ermittelte Durchschnittskurse im Privatelearing. Briefl. Auszahl.] Amsterdam 362,94, Berlin 216,15, Brüssel 90,96, Budapest —,—, Bukarest —,—, Kopen⸗ hagen 118,98, London 26,70, Madrid 69,59, Mailand 41,97, New Dorr 536,03, Oslo 133,85, Paris 35,43, Prag 21,94, Sofia —,—, tockholm 137,36, Warschau 101,06, Zürich 173,77. Briefl. Zahlung oder Scheck New York 531,23. 1 Prag, 11. Mai. (D. N. B.) Amsterdam 16,34, Berlin 972,00, Zürich 780,25, Oslo 603,00, Kopenhagen 536,00, London 120,12 ½, Madrid 329,00, Mailand 191,50, New York 24,15, Paris 159,00, Stockholm 618,50, Wien 569,90 nom., Polnische Noten 450,00, Belgrad 55,5116, Danzig 457,00 nom., Warschau 454,75 nom. Budapest, 11. Mai. (D. N. B.) Alles in Pengö.] Wien 80,454, Berlin 136,20, Zürich 111,22 ½, Belgrad 7,85. London, 12. Mai. (D. N. B.) New York 4967⁄16, Paris 75,28, Amsterdam 733,00, Brüssel 29,24, Italien 63,37, Berlin 12,29, Schweiz 15,34 ½, Spanien 36,34, Lissabon 110 ⅛, Kopen⸗ hagen 22,40 ¼, Wien 26,56, Istanbul 620,00, Warschau 26,37, Buenos Aires in ½ 15,00, Rio de Janeiro 412,00. 8 Paris, 11. Mai. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.] Deutsch⸗ land —,—, London 75,39, New York 15,18, Belgien 258 %, Spanien 207,25, Italien 120,00, chweiz 490 1, Kopenhagen —,—, Holland 1026,50, Oslo 380,00, Stockholm 388,50, Prag —,—, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—, Warschau —,—. Paris, 11. Mai. (D. N. B.) [Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr.] Deutschland —,—, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 15,18 ¼, England 75,38, Belgien 257 [, Holland 1025,75, Italien —,—, Schweiz 490 1, Spanien —,—, Warschau —,—, Kopenhagen —,—, Oslo —,—, Stockholm 388,75, Belgrad

Amsterdam, 11. Mai. (D. N. B.) (Amtlich.] Berlin 59,68, London 7,34, New York 147¹⁄16, Paris 9,74, Brüssel 25,09, Schweiz 47,85. Italien —,—, Madrid 20,15. Oslo 36,85, Kopenhagen 32,72 ½, Stockholm 37,85. Prag 612,00. .

Zürich, 12. Mai. (D. N. B.) 111,40 Uhr.) Paris 20,37 ½, London 15,35 ¼,. New York 309 ⅛, Brüssel 52,45, Mailand 24,30, Madrid 42,22 ½, Berlin 124,70, Wien (Noten) 56,35, Istanbul

245,00.

Kopenhagen, 11. Mai. (D. N. B.) London 22,40, New ork 451,75, Berlin 182,25, Paris 29,85, Antwerpen 76,65, Zürich 146,25, Rom 37,15 nom., Amsterdam 305,65, Stockholm

115,65, Oslo 112,70, Helsingfors 9,95, Prag 18,90, Wien —,—,

Warschau 85,40. 8 Stockholm, 11. Mai. (D. N. B.) London 19,40, Berlin 158,50, Paris 25,80, Brüssel 66,75, Schweiz. Plätze 127,00,

Amsterdam 265,00, Kopenhagen 86,65, Oslo 97,60, Washington

In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegraphische Auszahlung.

11. Mai Geld Brief

12,635 12,665 0,684 0,688 42,17 42,25

0,13 0,139 3,047 3,053 2,483 2,487 55,24 55,07 55,19 46,90 46,80 46,90 12,375] 12,335 12,365

68,07] 67,93 5,455] 5,44

16,425] 16,36 2,357] 2,353

168,56 167,85 15,37 15,33 55,49 55,32

19,59 19,55 0,721]0,719

5,654 80,92

41,77 61,99

12. Mai Geld Brief

12,645 12,675

0,684 0,688 42,22

0,139

3,053 2,486

Aegypten(Alexandrien und Kairo.. Argentinien (Buenos e--8 Belgien (Brüssel u. Antwerpen).. Brasilien (Rio de

Janeiro) .1 Milreis Bulgarien (Sofia) „100 Leva Canada (Montreal) . 1 fanad. Doll. Dänemark (Kopenhg.) 100 Kronen 8 1a-nna;. 120 Eues

ngland (London). . 1 engl. Pfund Estland gühc

Reval / Talinn) 100 estn. Kr. Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M. vene. (Paris). 100 Frcs.

riechenland (Athen) 100 Drachm. Holland (Amsterdam

und Rotterdam) 100 Gulden Iran (Teheran) .100 Rials Island (Reykjavik) . 100 isl. Kr. Italien (Rom und

Mailand) .100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) 1 Yen Jugoslawien (Bel⸗

grad und Zagreb). 100 Dinar Lettland (Riga) 100 Latts Litauen (Kowno / Kau⸗

reh) . 100 LSitas Vorwegen (Oslo) 100 Kronen Oesterreich (Wien) 100 Schilling Polen (Warschau,

Kattowitz, Posen). 100 Zloty Portugal (Lissabon). 100 Tscudo Rumänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm

und Göteborg) 100 Kronen Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). 100 Franken Spanien (Madrid u.

Barcelona) 100 Peseten Tschechoslow. (Prag) 100 Kronen

1 türk. Pfund

100 Pengö

1 Goldpeso

1 Dollar

Ausländische Geldsorten und Banknoten. Mai Brief 20,4 16,22

1“ 1 äãgypt. Pfd. 1 Pap.⸗Pes. 100 Belga

5,666 81,08 41,91 62,16 49,05 48,95 46,90 46,80 11,235†f 11,21 2,492 2,488 63,77] 63,60 80,58 80,32 34,00 33,89 10,33 10,29 1,980 1,974 1,194

2,483

Türkei (Istanbul).. Ungarn (Budapest). Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von

Amerika (New York)

1,196 2,489

——

12. Mai Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22

4,185 4,205

2,437 2,457 2,437 2,457 0,656 0,676 42,00 42,16 0,113 0,133

2,424 54,87 46,66 12,31 12,31

Sovereign 20 Francs⸗Stücke . 2 Gold⸗Dollars 1 Amerikanische: 1000 5 Dollar. 1 Dollar 2 und 1 Dollar..1 Dollar Argentinische 1 Pap.⸗Peso Belgische. 1100 Belga Brasilianische 1 Milreis Bulgarische 100 Leva Canadische vI kanad. Doll. 100 Kronen

Danziger.. 100 Gulden Englische: große. 1 engl. Pfund 1 & u. darunter 1 engl. Pfund

100 estn. Kr.

e“ innische 1100 finnl. M. ranzösische 100 Frs. 16,335 16,395 olländische. .100 Gulden [167,80 168,48 Italienische: große 100 Lire 100 Lire u. darunt. 100 Lire Jugoslawische 100 Dinar 5,68 Lettländische 100 Latts 41,75 62,07

2,444 55,09 46,84 12,35 12,35

5,38 5,42

—ꝙ☚2

Litauische. 100 Litas Norwegisce.. Oesterreich.: große.. 100 Schill. u. dar. 100 Schilling Polnische .100 Zloty 46,84

Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei

unter 500 Lei.. ve Schwedische 100 Kronen 63,69 100 Frs. 80,56

Schweizer: große.. 100 Frs. 80,56

100 Frs. u. darunt. Spanische 100 Peseten 33,74 100 Kronen

Tschechoslowakische: 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kronen 10,49 1 türk. Pfund 1,86

100 Kr. u. darunter 100 Pengö

2ern

½ 8.,— 00 02

100 Kronen 100 Schilling

8 211 SI 2

O2 0l 0 o-. 8 ˙S82 —ö— S8⸗ Ar

EEEEEEäö“- Eee“

391,00, Helsingfors 8,60, Rom 32,50, Prag 16,50, Wien —,—, Warschau 73,00.

Oslo, 11. Mai. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 163,00, Paris 26,60, New York 402,50, Amsterdam 272,25, Zürich 131,00, Helsingfors 8,90, Antwerpen 68,75, Stockholm 102,85, Kopen⸗ hagen 89,25, Rom 33,30, Prag 16,90. Wien —,—, Warschau 76,50.

Moskau, 9. Mai. (D. N. B.) 1 engl. Pfund 25,15 G., 1 Dollar 5,06 G., 100 Reichsmark 203,75 G.

London, 11. Mai. (D. N. B.) Silber Barren prompt 20 1, Silber fein prompt 22,00, Silber auf Lieferung Barren 202⁄1 6, Silber auf Lieferung fein 22 ¼6, Gold 140/˙6.

1“

Wertpapiere.

Frankfurt a. M., 11. Mai. (D. N. B.) 5 % Mevxik. äußere Gold 14,00, 4 ½ % Irregation 7,95, 5 % Tamaul. S. 1 abg. 5,45, 5 % Tehuantepec abg. 6 ⅞, Aschaffenburger Buntpapier 53,50, Buderus 101,50 *), Cement Heidelberg 140,25, Dtsch. Gold u. Silber 232,00, Dtsch. Linoleum 178,75 Eßlinger Masch. 90,00, Felten u. Guill. 124,00, Ph. Holzmann 117,75, Gebr. Junghans Lahmeyer 136,00, Mainkraftwerke 97,25, Rütgerswerke 133,00, Voigt u. Häffner —,—, Westeregeln 129,00, Zellstoff Wald⸗ hof 135,00. *) ex. 3,6 Div.

Hamburg, 11. Mai. (D. N. B.) (Schlußkurse.] Dresdner Bank 90,50, Vereinsbank 114,50, Lübeck⸗Büchen 78,00, Hamburg⸗ Amerika Paketf. 15,50, Hamburg⸗Südamerika 29,00, Nordd. Lloyd 16,75 G., Alsen Zement 161,00 G., Dynamit Nobel 89,00 B., Guano 99,00, Harburger Gummi —,—., Holsten⸗Brauerei 105,75, Neu Guinea 173,00 G., Otavi 23 à⅞ G.

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