1936 / 111 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 May 1936 18:00:01 GMT) scan diff

geichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 111 vom 14. Mai

1936. S. 4

Iimmss 11“*“

Büchertisch.

Zu dem Buch: Gottfried Zarnow „Verbündet verraten. Habs⸗

8 burgs Weg von Verlin nach Paris.“ Verlag A. Nauck u. Cie. in Zürich, 280 Seiten mit 10 Tafeln Bilder und 4 Seiten Briefe in Faksimile. Preis gebungen Fr. 7,50 6,— Reichsmark. Auslieferung für Deutschland J. Volk⸗ mann in Leipzig.

Es ist ein Zufall, daß dieses Buch gerade in den Wochen er⸗ scheint, die mit den Vorbereitungen, die Dynastie der Habsburger m Wien wieder einzusetzen, angefüllt sind. Wie weit diese Vor⸗ bereitungen gediehen sind, das beschreiben die österreichischen Zeitungen und Zeitschriften jetzt so offen, als sei die Restauration

der Habsburger eine nur innerösterreichische Angelegenheit. Die

europäischen Kabinette selbst sind sich darüber aber keineswegs

und Ungarn mußte“.

Es ist unmöglich, den Inhalt des spannend und knapp ge⸗ schriebenen Buches auch nur anzudeuten, es ist von einem Manne geschrieben, von dem bekannt ist, daß er seine Gegner, die Gegner des deutschen Volkes, hart, aber ohne Haß behandelt. So geht er auch in diesem Buch temperamentvoll, schonungslos und mit größter Schärfe gegen die „hochverräterische Sippe“ vor, deren

innen nur auf den Untergang Deutschlands gerichtet gewesen ist und gerichtet bleiben wird. Wie wir, um Inhalt und Aufgabe des Buches zu kennzeichnen, aus dessen Vorwort einige Sätze an⸗ führten, so mögen einige Sätze aus dem letzten Kapitel beweisen, was der Verfasser gewollt und erreicht hat. Er wirft (S. 269) die Frage auf: „Ist der letzte Habsburger ein Kriegsverräter ge⸗ wesen?“ Wir lesen auf den folgenden Seiten:

„Hochverrat, Landesverrat, Kriegsverrat! Das sind die Be⸗

den furchtbarsten moralischen Schaden zufügen

Wirtschaft des Auslandes.

Anleiheangebot einer französischen Finanzgruppe an die Tschechoflowakei.

Prag, 13. Mai. Wie die Blätter melden, weilten in den ver⸗ gangenen Tagen in Prag Vertreter einer französischen Finanz⸗ gruppe, die den zuständigen Stellen eine Anleihe zu Investitions⸗ zwecken anboten. Es handelt sich um drei Abschnitte zu je 150 Mill Franken, die auf längere Zeit zu einem niedrigen Zinssatz an⸗ geboten worden sind. Obwohl die Anleihebedingungen als vor⸗ teilhaft befunden wurden, konnte von dem Angebot vorläufig kein Gebrauch gemacht werden, weil das französische Konsortium die Bedingung einer kapitalmäßigen Beteiligung an den vorzu⸗ nehmenden Investitionen stellte. Diese Bedingungen, die mit der Forderung auf Zuerkennung bestimmter Aufträge an die errichtenden Unternehmungen verbunden war, konnte nicht an⸗ genommen werden, da sie den Bestimmikngen der tschechoslowali⸗ schen Vergebungsordnung zuwiderläuft. Die Verhandlungen des Konsortiums mit den tschechoslowakischen Firmen, welche für die

zum Deutschen Reichsa

Erste

Berlin, Donnerstag, den 1

nzeiger und Preußisch

4. Mai

8

[Sortsetzung des Handelsteils.

Hamburg, 13. Mai. (D. N. B.) (Schlußkurse. 2. Bank 92,50, Vereinsbank 117,00, Lübedk⸗Büͤchen hce. Amerika Pafetf. 15,00, Hamburg⸗Südamerika 29,00, Nordd. Lloyd 17,00 G., Alsen Zement 161,00 G., Dynamit Nobel 89,00, Guano 98,00 G., Harburger Gummi 161 ex. Holsten⸗Brauerei 109,00 G Neu Guinea 174,00 G., Otavi 23,00 G. . Wien, 13. Mai. (D. N. B.) Amtlich. In Schilli 5 % Konversionsanleihe 1934/59 100,50, e hicäncen. Prior 1— X 66,50, Donau⸗Save⸗Adria Obl. 61,95, Türkenlose

In Berlin festgestellte Notierungen geste und te Auszahlung, ausländische Geldsorten und

Telegraphische Auszahlung.

legraphische Banknoten.

14. Mai Geld Brief

12,635 12,665 0,684 0,688 42,08 42,16

Aegypten (Alexandrien 56 Argentinien (Buenos 1““ Belgien (Brüssel u. Antwerpen) Brasilien (Rio de

100 Belga

11 Mai Geld Brief 12,70 0,689 42,22

12,67 0,685 42,14

8 8 Ausländische Geldsorten und Banknoten.

*

Sovereigns. 20 Francs⸗Stücke. Gold⸗Dollaurs.. Amerikanische: 1000 5 Dollar.. 2 und 1 Dollar.. Argentinischa.. Belgischhe. Brasilianische

1 Dollar

1 Dollar

1 Pap.⸗Peso 100 Belga

1 Milreis

13. Mai Geld Brief 20,38 16,16 4,185

2,438 2,438 0,657 42,00 0,113

14. Mai Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22

4,185 4,205

2,436 2,436 0,656

41,96 0,113

Notiz für Stück

2,456 2,456 0,676 42,12 0,133

8’8 S. boS. do. do

9,70, Oesterr. Kreditanstalt⸗Wiener Bankverein —,—, Ungar. Creditbank —,—, Staatseisenbahnges. 31,35. Dynamit Nobel —,— Scheidemandel A.⸗G. —,—, A. E. G. Union —,—, Brown⸗Boveri⸗ Werke —,—, Siemens⸗Schuckert —,—, Brüxer Kohlen —,— Alpine Montan 25,45, Felten u. Guilleaume —,—, Krupp A.⸗G.,

““ Bulgarien (Sofia) Canada (Montreal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig)..

einig, ja, man kann sagen: soviel Kabinette, soviel Meinungen schuldigungen, die von österreichischen Würdenträgern aller Art über die angeblich beste Lösung des mitteleuropäischen, des Donau⸗ und Grade und von ausländischen Staatsmännern und Geschichts⸗ Und es ist sogar so, daß selbst die einzelnen schreibern gegen Kaiser und Kaiserin, gegen die Allerhöchsten

raum⸗Problems! s 8 elb - Kabinette ihre Meinungen ändern, ändern müssen, wenn große Kriegsherrn und gegen die Prinzessin aus dem französischen Königshause Bourbon geschleudert werden. .. .

1 Milreis 100 Leva

1 kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden

0,137 0,139 3,047 3,053 2,478 2,482

55,07 55,19

46,80 46,90

0,13

3,047

2,482 55,23

46,80

0,139 3,053 2,486

55,35

46,90

100 Leva

1 kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden

1 engl. Pfund

2,424 54,98 46,66 12,335

Bulgarische.. Canadische.. Dänische. 1“ Englische: große...

Anleihe Interesse gezeigt haben, werden fortgesetzt. Ein Abschluß kann jedoch nur dann erwartet werden, wenn das Konsortium

auf die erwähnten Bedingungen verzichtet. 2,44

55,04 46,84 12,34

2,42 54,82 46,66 12,30

politische Verschiebungen, wie jetzt in Abessinien, ihre Ausstrah⸗

lungen bis in den Donauraum schicken.

Die Donau hat seit Jahrtausenden ungeschmälert einen be⸗ stimmenden Einfluß auf die Gestaltung und das Kräftespiel unseres mit Aktivität gesättigten Erdteils genommen. Die Donau ver⸗ bindet das Abend⸗ und Morgenland als Handels⸗, Kultur⸗ und Völkerstraße; sie ist ein entscheidender Faktor für die internatio⸗ nalen Bestrebungen im mittel⸗ und osteuropäischen Raum. Ihr entlang und auf sie zu strebten je und je die Marschziele, Kriegs⸗ operationen und Völkerverschiebungen im weitesten Umkreis.

Wien ist der Schenkelpunkt. Mussolini strebt über den Brenner in den Donauraum aus machtpolitischen Grün⸗ den (Stresafront), der Vatikan sieht in der Habsburg⸗Dynastie den eigenen Vorposten gegen den evangelischen Norden: Das Gespenst der Mainlinie taucht auf! Die den Anschluß an Deutschland begehrende Mehrheit des österreichischen Volkes und der katholische Teil des deutschen Volkes selbst sind in Gefahr,

ein Opfer der Hausmachtpolitik zu werden.

„Seit einem Jahrzehnt geistert eine Frau durch den euro⸗ päischen Raum ihren ehrgeizigen Interessen und politischen Plänen nach kalt, still, kühn und rastlos .. Diese Frau gilt als eine große Figur auf dem politischen Schachbrett, an dem in Rom der hohe Klerus und in Moskau Sowjet⸗Volkskommissare sitzen.. Italien und Frankreich wollen mit Hilfe dieser Frau

zwischen sich und dem gefürchteten, weil einst übermütig behandel⸗ ten Deutschland, einen katholischen Pufferstaat mit dem Rhein und Main als Grenzen schaffen:

Sosoll die deutsche Mitte Europasendgültig geteilt werden so wird aber auch ein ewi⸗ politischer Brandherd geschaffen.

Mit diesen Worten umreißt Gottfried Zarnow Gegenwart

noA Iraabaa dentschen Schrekscenen Sonanaamnamend⸗ die

Tätigkeit der deutschfeindlichen Exkaiserin Zita. Er hat die wieder⸗ gegebenen Sätze (Vorwort) im Herbst 1935 geschrieben, und die Entwicklung scheint iym recht zu geben. Gegner des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland sind Italien, Frankreich und die Tschechoslowakei, Gegner der Habsburger Restauration Jugo⸗ slawien, Rumänien, die Schweiz und die Tschechoslowakei; dieses Land will Oesterreich bei der Kleinen Entente unterbringen, wogegen, aus verschiedenen Motiven, sich wieder Ungarn und Jugoslawien wehren. Die Tschechoslowakei ist heute der franzö⸗ sische Außenposten an Deutschlands Südostgrenze; durch den fran⸗ zösisch⸗sowjetischen Sicherheitspakt ist dieser Staat das Bindeglied wischen Paris und Moskau geworden. Prag und Moskau haben 1 sich in einem Kultur⸗ und Militärabkommen gefunden. Oester⸗ reich hat die allgemeine Dienstpflicht eingeführt. Mussolini sucht Belgrad und Prag in der Habsburgfrage zu einigen und Sir Austen Chamberlain, der frühere englische Außen⸗ minister, bereist die mitteleuropäischen Hauptstädte, um den Wider⸗ stand gegen die Rückkehr der Habsburger nach Wien zu beseitigen. Die Tätigkeit des Vatikans ist weniger sichtbar und deshalb auch gefährlicher, er sucht den Katholizismus zusammenzuballen in der Verschweißung romanischer und slawischer Interessen zum Ring um das neuheidnische Germanentum. Und alle Fäden laufen in dem alten katholischen Wien zusammen, der letzten Bastion des Katholizismus im mitteleuropäischen Germanentum. 8 Es ist, wie schon einleitend gesagt, ein Zufall, daß Gottfried Zarnows Buch gerade mitten in dieser kontinental⸗politischen Ent⸗ wicklung erscheint und wie eine letzte Warnung vor Krieg und Kriegsgefahr wirkt, gerichtet an jene Staaten, die von der Gründung eines zweiten heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation die Befriedung der gespaltenen deutschen Mitte Europas erhoffen. Der Verfasser führt den Nachweis, daß keinem deutschfühlenden Mann zwischen Brenner und Belt zugemutet werden dürfe, Untertan eines Monarchen aus dem Hause Habsburg zu werden. „Die historische Vergangenheit des Hauses Habsburg läßt sich in zwei Worten zusammenfassen: öster⸗ reichisches Römertum!“ (S. 14.) Dem letzten Kaiser aus dem Hause Habsburg (er starb am 1. April 1922 auf der Insel Ma⸗ deira) „fehlte das Empfindungsleben eines deutschen Fürsten voll⸗ kommen. Er war in diesem Sinne weit mehr als seine Vorgänger auf dem Habsburger Thron ein richtiger Repräsentant seines Geschlechts: er war weder Deutscher noch Slawe, noch Magyare ... Er war im wahrsten Sinne des Wortes anational.“ (S. 19.) So kennzeichnet der Generaladjutant des früheren deutschen Kaisers, Generalleutnant a. D. von Cramon, der k. u. k. Majestät des Krieges beigegeben, Wesens⸗ und Denkart Kaiser Dieser Kaiser hat nur zwei Jahre regiert, ein willenloses Werkzeug in den Händen seiner Frau und seiner Schwiegermutter. Wenige Tage nach der Thronbesteigung suchten die damalige Kaiserin Zita und deren Mutter, die Herzogin von Parma⸗ Bourbon, Verbindung mit der französischen Regierung, um hinter dem Rücken und auf Kosten Deutschlands mit der Entente zu einem Sonderfrieden zu kommen. Es begann jene Affäre, die der politische Vertraute des verstorbenen Kaisers noch 1 ¼ Jahr⸗ zehnte später „das größte Rätsel des Weltkrieges“ nannte und nennen konnte, denn bisher gab es in der deutschen Literatur keine Untersuchung über die „Sixtus⸗ und Erzberger⸗Affäre“, die beide im Jahre 1917 in allerhöchsten Kreisen Wiens, Paris und Londons spielten. Gottfried Zarnow hat die kriegsgeschichtliche englische und französische Literatur durchforscht und legt der Oeffentlichkeit der Welt sein Buch vor; er entschleiert „das größte Rätsel ves Weltkrieges“ als das größte Verbrechen in der Kriegsgeschichte. Der Verfasser weist auch hier die große Geschicklichkeit der Exkaiserin Zita nach.die es verstanden hat, die Uebersetzung des wichtigsten in französischer Sprache er⸗ schienenen Buches ins Deutsche zu verhindern; üie wollte vor „der deutschen Oeffentlichkeit das so schon belastende Tatsachenmaterial“ verheimlichen, „das den Thronaspirationen Ottos in Oesterreich

von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.j

Devisen.

Mai. (D. N. B.) [Alles in Danziger Gulden.] 100 Zloty FS

6.,, —,— B., Amerikanische Schecks: London

VBerichte

8 Danzig, 18. Banknoten: Polnische Loko 100 Deutsche Reichsmark —,— G.,

(5- bis 100⸗Stücke) —,— G., —,— B.

Der mit dem Fluch des Wortbruchs, der Lüge und des Ver⸗ rats belastete Monarch war ein Opfer ein Opfer der ehr⸗ geizigen Pläne seiner Frau. .. . Am Ende der Parma⸗Politik stand nicht die Göttin der Freiheit und der Gerechtigkeit, sondern stand Habsburg nun an einem Trümmerhaufen und standen nicht allein die Nachfolgestaaten als Erbe, sondern steht die aus dem politischen Gleichgewicht geschleuderte Welt. ..“

Habsburgs Rückkehr in die Weltpolitik bedeutet die Zu⸗ spitzung der politischen Verwirrung im Donauraum und das be⸗ deutet Krieg.

Den Verfasser interessiert der minutiöse Ablauf der Dinge, der innerste Zusammenhang der Handlungen und das Spiel der kleinsten Räder hinter den Kulissen der politischen Weltbühne. Man ist immer wieder über die Widersprüche im deutschen Wesen erstaunt: neben der wilden Energie, sich einer Welt von Feinden gegenüber zu behaupten, lebte und wirkte die pedantische Groß⸗ zuͤgigkeit der Nibelungen für die Dynastie Habsburg. Deren letzter Vertreter hat den verbündeten deutschen Waffengefährten mitten im Kriege verraten!

Das ist als geschichtliche Wahrheit nachgewiesen worden, und dieses Verdienst eines deutschen Schriftstellers um Deutschlands Zukunft ist nicht gering.

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich in der seit dem 1. Sep⸗ tember 1935 gültigen Fassung. Bearbeiter: Dr. Hans Freiesleben, Senatspräsident am Reichsgericht, Dr. Carl Kirchner, Reichsanwalt, Emil Niethammer, Reichsgerichts⸗

86 rat. 1936. Verlag Franz Vahlen, Berlin W 9, Linkstr. 16.

Im Hinblick auf die bedeutungsvollen Aenderungen, welche das Strafgesetzbuch in den letzten Jahren erfahren hat, sind Er⸗ läuterungen zu den neu geschaffenen und geänderten Vorschriften von maßgebender Seite eine dringende Notwendigkeit. Drei nam⸗ hafte Strafrechtler des Reichsgerichts haben eine solche selbständige

Kommentierung verfaßt, die für sich allein als ein zuverlässiges

Hilfsmittel zur Unterrichtung dient. Ueberdies haben die Ver⸗

fasser für die von den Aenderungen nicht unmittelbar betroffenen

Vorschriften die Erläuterung, die in der 11. Auflage des J. von

Olshausenschen Kommentars vorliegt, auf den neuesten Stand

gebracht. Der Kommentar stellt eine das ganze Strafgesetzbuch

erfassende Neubearbeitung dar, die in ihrer gegenwärtigen Form den sicheren Uebergang vom alten zum neuen Recht bereitet. Aus⸗ gezeichnet durch hohen wifsenschaftlichen Wert sowie durch un⸗ bedingte Zuverlässigkeit ist der Kommentar jedem Richter und

Staatsanwalt, dem Verteidiger oder Studenten, dem Polizei⸗

beamten sowie allen Strafrechtlern angelegentlich zu empfehlen.

Die Organisation der Kriegsrohstoff⸗Bewirtschaftung im Welt⸗ kriege“ von Kurt Wiedenfeld. (Schriften zur kriegswirt⸗ schaftlichen Forschung und Schulung.) 62 Seiten, kart. 1,80 RM. Hanseatische Verlagsanstalt AG., Hamburg.

Der Verfasser untersucht in seiner vorliegenden Schrift die Maßnahmen, die während des Krieges zur Sicherung der Roh⸗ stoff⸗-Versorgung in Deutschland ergriffen wurden. Eingehend stellt er die Lage auf dem Rohstoffmarkt vor dem Kriege dar und behandelt Preisbildung und die internationale Produktions⸗ teilung. Deutschland als rohstoffarmes Land mußte eine unge⸗ heure Menge von Rohstoffen aus dem Auslande einführen. Nahezu 68 % der deutschen Vorkriegseinfuhr machte allein die Rohstoffbeschaffung aus. Als der Krieg ausbrach und Deutschland sich in eine belagerte Festung verwandelte, tauchte die Frage der Rohstoffbewirtschaftung sofort als wichtiges Problem auf. Schon im Juli 1914 hat Wichard von Moellendorff den Gedanken einer amtlich⸗systematischen Rohstoffbewirtschaftung den einschlägigen Stellen vorgetragen. Es entstand die Notwendigkeit, die Friedens⸗ wirtschaft nunmehr umzuwandeln und sie in eine neue Form zu bringen, die sie den Bedürfnissen eines erhöhten Anspruchs bei erschwerter Materialbeschaffung gewachsen sein ließ. Von ent⸗ scheidender Bedeutung war dabei auch die Umorganisation der Wirtschaftsbeziehungen und des Handels. Zur Bewältigung der neugestellten Aufgabe wurde gleich zu Beginn des Krieges die Kriegsrohstoff⸗Abteilung beim Preuß. Kriegsministerium ge⸗ schaffen. Der Verfasser gibt eine genaue Darstellung des Auf⸗ gabengebietes und der Tätigkeit der K. R. A. Im einzelnen be⸗ handelt dann der Verfasser die Errichtung der KR.⸗Gesellschaft und betrachtet insgesamt das Aufbauergebnis. Die Darstellung dieser Organisation vermittelt uns wichtige Einblicke in die Mög⸗ lichkeiten einer kriegswirtschaftlichen Vorbereitung. Der Verfasser kennt genau die Grenzen; er weiß, daß die Aufstellung eines vollständigen Kriegswirtschaftsplanes im Frieden nicht möglich ist. Die Schlagkraft einer solchen Organisation wird sich immer letzten Endes auf die Tatkraft einzelner Persönlichkeiten stützen müssen. Auch während des Krieges ist aus den notwendig gewordenen Improvisationen ein systematischer Aufbau der Kriegsbewirtschaftung erfolgt. Das kann freilich nicht heißen, daß wir uns über die wirtschaftliche Seite eines möglichen Krieges keine Gedanken zu machen brauchen. Wir werden uns jetzt schon mit der Frage nach den Personen zu beschäftigen haben, die für die Bewältigung dieser Aufgabe in Frage kommen und werden sie im Frieden schon heranziehen müssen.

Die Schrift, die ein so wichtiges Thema grundlegend vehanbe und uns einen tiefen Einblick in die Organifation der Kriegs⸗ wirtschaft vermittelt, sollte in weiten Kreisen gelesen werden; der Stil des Verfassers läßt sie für jeden, der im wirtschaftlichen Leben steht, verständlich sein.

—,— G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 99,80 G., 100,20 B. (Freiverkehr). Telegraphische: London 26,40 G., 26,50 B., Paris 34,93 G., 35,07 B., New York 5,2965 G., 5,3175 B., Berlin 213,03 G., 213,87 B. (Freiverkehr).

Wien, 13. Mai. (D. N. B.) (Ermittelte Durchschnittskurse im Privatelegxing. Briefl. Auszahl.] Amsterdam 363,07, Berlin 216,34, Brü 90,96, Budapest —,—, Bukarest —,—, Kopen⸗ hagen 119,22, London 26,78, Madrid 68,79, Mailand 41,97, New York 536,99, Oslo 134,24, Paris 35,47, Prag 21,51, Sofia —,—,

Stockholm 137,81, Warschau 101,16, Zürich 173,84. Briefl. Zahlung oder Scheck New York 532,18.

Prag, 13. Mai. (D. N. B.) Amsterdam 16,34 ½, Berlin 972,00, Zürich 781,00, Oslo 603,00, Kopenhagen 537,00, London 120,25, Madrid 329,25, Mailand 191,50, New York 24,16, Pariz 159,12 ½, Stockholm 619,00, Wien 569,90, Polnische Noten 450,00 Belgrad 55,5116, Danzig 455,00, Warschau 455,00. 3

Budapest, 13. Mai. (D. N. B.) Alles in Pengö.] Wien 80,454, Berlin 136,20, Zürich 111,22 ½, Belgrad 7,85.

London, 14. Mai. (D. N. B.) New York 496 ⅞, Partz 75,29, Amsterdam 735,00, Brüssel 29,32 ½, Italien 63,37, Berlin 12,31, Schweiz 15,34, Spanien 36,34, Lissabon 110 ⅛8, Kopen⸗ hagen 22,40, Wien 26,37, Istanbul 618,00, Warschau 26,37, Buenos Aires in 2 15,00, Rio de Janeiro 412,00.

Paris, 13. Mai. (D. N. B.) [Schlußkurse, amtlich.] Deutsch⸗ land —,—, London 75,46, New York 15,15 ¾, Belgien 257,00, Spanien 207,15, Italien 119,70, Schweiz 490 ⅞, Kopenhagen 337,50, Holland 1025,50, Oslo —,—, Stockholm 390,25, Prag 63,00, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—, Warschau ——.

Paris, 13. Mai. (D. N. B.) (Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr.] Deutschland —,—, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 15,17 ½, England 75,50, Belgien 2571⁄, Holland 1025,50, Italien —,—, Schweiz 490,75, Spanien 207,25, Warschau —,—, Kopenhagen —,—, Oslo —,—, Stockholm —,—, Belgrad Amsterdam, 13. Mai. (D. N. B.) (Amtlich.] Berlin 59,65, London 7,35 ¾, New York 147¹5⁄1, Paris 9,75 ¼, Brüssel 25,07 Schweiz 47,86, Italien —,—, Madrid 20,20, Oslo 86,95, Kopenbagen 22,85, Stockholm⸗SZ7,2 ½,

Zürich, 14. Mai. (D. N. B.) 40 Uhr.)] Paris 20,36 %, London 15,33 ½, New York 308 8, Brüssel 52,57 ½, Mailand 24,30, vsden 42,17 ½, Berlin 124,50, Wien (Noten) 56,20, Istanbul 245,00.

Kopenhagen, 13. Mai. (D. N. B.) London 22,40, New York 451,75, Berlin 181,60, Paris 29,80, Antwerpen 76,4, Zürich 145,85, Rom 37,15, Amsterdam 304,75, Stockholm 115,65, Oslo 112,70, Helsingfors 9,95, Prag 18,80, Wien —,—, Warschau 84,90.

Stockholm, 13. Mai. (D. N. B.) London 19,40, Berlin 158,00, Paris 25,75, Brüssel 66,75, Schweiz. Plätze 126,50, Amsterdam 264,00, Kopenhagen 86,65, Oslo 97,60, Washington 390,00, Helsingfors 8,60, Rom 31,00, Prag 16,50, Wien —,—, Warschau 74,25.

Oslo, 13. Mai. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 162,75, Paris 26,55, New York 402,00, Amsterdam 271,50, Zürich 130,50, Helsingfors 8,90, Antwerpen 68,50, Stockholm 102,85, Kopen⸗ hagen 89,25, Rom 32,00, Prag 16,90, Wien —,—, Warschau 76,50.

Moskau, 11./12./13. Mai. (D. N. B.) 1 engl. Pfund 25,22 G. 1 Dollar 5,06 G., 100 Reichsmark 203,87 G.

London, 13. Mai. (D. N. B.) Silber Barren prompt 207⁄16, Silber fein prompt 22 ¼6, Silber auf Lieferung Barren 20,50, Silber auf Lieferung fein 22 ⅛, Gold 140

8 Wertpapiere.

Frankfurt a. M., 13. Mai. (D. N. B.) 5 % Mexik. äußere Gold —,—, 4 ½ % Irregation —,—, 5 % Tamaul. S. 1 abg. 5,45, 5 % Tehuantepec abg. 6,75, Aschaffenburger Buntpapier 55,00, Buderus —,—, Cement Heidelberg —,—, Dtsch. Gold u. Silber 234,00, Dtsch. Linoleum 177,75 Eßlinger Masch. 86,50, Felten u. Guill. 124,00, Ph. Holzmann 118,00, Gebr. Junghanz 90,50, Lahmeyer 136,50, Mainkraftwerke 96,50, Rütgerswerke 1987298 Prlgt u. Häffner —,—, Westeregeln 126,75, Zellstoff Wald⸗ o 50.

Amsterdam, 13. Mai. (D. N. B.) 7 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 1949 (Dawes) 16 ⅜, 5 ½ % Deutsche Reichsanleihe 1965 (Young) 1815⁄16, 6 ½ % Bayerische Staats⸗Obligat. 1945 —,—, 7 % Bremen 1935 —,—, 6 % Preuß. Obl. 1952 11,00, 7 % Dresden Obl. 1945 —,—, 7 % Deutsche Rentenbank Obl. 1950 17,0, 7 % Deutsche Hyp.⸗Bank Bln. Pfdbr. 1953 —,—, 7 % Deutscher Sparkassen⸗ und Giroverband 1947 —,—, 7 % Pr. Zentr.⸗Bod.⸗Krd. Pfdbr. 1960 —,—, 7 % Sächs. Bodenkr.⸗Pfdbr. 1953 —,—, Amster⸗ damsche Bank 120,25. Deutsche Reichsbank 52,00, 5 % Arbed Gulden⸗Obl. (500 Stück) —,—, 7 % A.⸗G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 —,—, 7 % R. Bosch Doll.⸗Obl. 1951 —.— 8 % Tont. Caoutsch. Obl. 1950 28,00 G., 7 % Dtsch. Kalisynd. Obl. S. A 1950 46,00, 7 % Cont. Gummiw. A. G. Obl. 1956 —.— 6 % Gelsenkirchen Goldnt. 1934 —,—, 6 % Harp. Bergb.⸗Obl⸗ m. Opt. 1949 —,—, 6 % J. G. Farben Obl. —,—, 7 % Mitteld. Stahlwerke Obl. m. Op. 1951 —,—, 7 % Rhein.⸗Westf. Bod.⸗Erd⸗ Bank Pfdbr. 1953 —,—, 7 % Rhein⸗Elbe Union Obl. m. Op. 1946 —,—, 7 % Rhein.⸗Westf. E.⸗Obl. 5 jähr. Noten 16,75, 7 % Siemens⸗Halske Obl. 1935 —,—, 6 % Siemens⸗Halske Zert. ge⸗ winnber. Obl. 2930 43,25, 7 % Verein. Stahlwerke Obl. 1951 —,— 6 ½ % Verein. Stahlwerke Obl. Lit. C 1951 —,—, J. G. Farben Zert. v. Aktien 41,00, 7 % Rhein⸗Westf. Elektr. Obl. 1950 r21,50 8 % Eschweiler Bergw. Obl. 1952 23,00 B., Kreuger u. Toll Winstä Obl. —,—, 6 % Siemens u. Halske Obl. 2930 —,—, Deutsche Banken Zert. —,—, Ford Akt. (Kölner Emission) —,—.

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage

Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil), Anzeigentei und für den Verlag:

Präsident Dr. Schlange in Potsdam; für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg. 8 Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft Berlin, Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen

keinschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen!

☚☚☚☚☚☚☚☚☚☚☚‿Ʒ¶——— 5

Berndorf —,—, Prager Eisen 222,00, Rrma⸗Murany 52,90, Skoda⸗ werke —.,—, Steyr⸗Daimler⸗Puch A. G. —,—, Leykam Josefs⸗

thal —,—, Steyrermühl —,—.

Estland

1“

Sorten waren im allgemeinen behauptet.

Ergänzung zum Bericht vom 12. Mai 1936:

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 13. Mai. (D. N. B.) Bei Fortsetzung de Wollauktionsserie wurden 8895 Ballen 11““ aus Südamerika, wovo insgesamt 7284 Ballen verkauft wurden. Der heutige Auktionstag brachte einen guten Besuch. Die Auswahl war mäßig und bestand hauptsächlich aus Kreuzzuchten. hafte Nachfrage, besonders vom hbeimischen Handel. erfolgten häufig bei südamerikanischen Wollen infolge des Ausbleibens der Nachfrage des europäischen Festlandes. Die Preise der gehandelten

Mailand)

Es herrschte leb⸗

r Jugoslawien Zurücknahmen

gs) ...

Merino⸗ wasch⸗ wollen

Ursprungs⸗

8 land Angebot

Kreuz⸗ zucht⸗ wasch⸗

wollen

Kreuz⸗ zuchten

im Schweiß

Merinos im Schweiß

416 72 850

Neusüdwales. Queensland. Victoria Südaustralien Westaustral.. ia Neuseeland *) Falkland..

Angebot.. Verkauft

15 26 20 24 18 ½ 28

15 ½ - 18½ 11½ 16 11 ½ 18 12 15 ½ 20 8. 2—16

12 ¼ - 15 ½ 8—13

8—17 9— 15

*) Slipes 9 16

England (London)..

(Reval / Talinn).. Finnland (Helsingf.) Frankreich (Paris). Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam

und Rotterdam) .. Iran (Teheran)... Island (Reykfavik). Italien (Rom und

Japan (Tokio u. Kobe)

grad und Zagreb). Lettland (Riga).. Litauen (Kowno/ Kau⸗

Norwegen (Oslo).. Oesterreich (Wien) . Polen (Warschau, Kattowitz, Posen). Portugal (Lissabon). Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg).. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. Barcelona). Tschechoslow. Türkei (Istanbul).. Ungarn (Budapest) . Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New York)

1 engl. Pfund

100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frcs. 100 Drachm.

100 Gulden 100 Rials 100 üsl. Kr.

100 Lire 1 Yen

100 Dinar 100 Latts

100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei

100 Kronen

12,335 12,365

67,93 68,07 5,44 5,45 16,385 16,425

168,00 168,34 15,33 15,37 55,32 55,45

19,55 19,59 0,721 0,723

5,654 5,666 80,92 81,08

41,82 41,90 62,00 62,12 48,95 49,05

46,80 46,90 11,21 11,23 2,488 2,492 63,60 63,72 100 Franken 80,48 80,64

100 Peseten 33,95 34,01 100 Kronen 10,30 10,32 1 türk. Pfund 1,976 1,980 100 Pengö 1,184 1,186

1 Goldpeso 1 Dollar 2,484 2,488

(Bel⸗

(Prag)

12,37

67,93 5,455

16,37 2,353

167,88

15,36 55,48

12,40 1 u. darunter 68,07 EEEE111“ 5,465 Fesesiche 16,41 Holländische.. 2,357] Italienische: große. 100 Lire u. darunt. 168,22 Jugoslawische.. 15,40 Lettländische.. 55,60 bEEEeee111“ Norwegisce.. 19,59 Oesterreich.: große.. 0,724 100 Schill. u. dar. Peh6 5,666 Rumänische: 1000 Lei 81,08 und neue 500 Lei unter 500 Lei... 41,88 Schwedisce.. 62,29 Schweizer: große.. 49,05 100 Frs. u. darunt. e 46,90 11,255 2,492 63,90 80,48

1 engl. Pfund 100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frs.

100 Gulden 100 Lire

100 Lire

100 Dinar 100 Latts 100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Schilling 100 Zloty

100 Lei 100 Lei

100 Kronen 100 Frs. 100 Frs. 100 Peseten

100 Kronen 100 Kronen 1 türk. Pfund 100 Pengö

bo bSU Urns U G do

&

12,30 12,34 5,37 5,41 16,335 16,395 167,58 168,26

12,335

16,32 167,46

23

5,68

41,74 62,03

ꝙ☛ .

r

0 00

46,84

S8 £̃

63,64 80,62

Tschechoslowakische: 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kr. u. darunter Türkche .H.. Ungarische.. 33,96 10,32 1,979 1,191 2,490

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts i Ruhrrevier: Amgp, 12. Mgi 1.2.2. Gestellt „23,353.1.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B. am 14. Mai auf 52,75 (am 13. Mai auf 52,75 ℳ) für 100 kg.

ffentlicher Anzeiger.

Untersuchungs⸗ und Strafsachen,

Zwangsversteigerungen,

Aufgebote,

Oeffentliche Zustellungen, .Verlust⸗ und Fundsachen,

. Auslosung usw. von Wertpapieren,

Aktiengesellschaften,

8. Kommanditgesellschaften auf Aktie 9. Deutsche E“ g

10. Gesellschaften m. 11. Genossenschaften,

12. Unfall⸗ und Invalidenversicherunge 13. Bankausweise, 8

14. Verschiedene Bekanntmachungen.

1. Untersuchungs⸗ und Strafsachen.

19918] Fahnenfluchterklärung.

In der Strafsache gegen den Schützen Herbert Kleineberg der 11. Kompanie Infanterie⸗Regiments 18 in Bielefeld, geboren am 25. 11. 1913 in Groß Dorn⸗ berg, Kreis Bielefeld, wegen Fahnen⸗ flucht wird auf Grund der §§ 275, 279 der Militärstrafgerichtsordnung der Be⸗ schuldigte für fahnenflüchtig erklärt.

Bielefeld, den 11. Mai 1936.

Gericht der 6. Division. [9792] Aufhebung des Steuersteckbriefs und der Ver⸗ mögensbeschlagnahme gegen die Ehe⸗ leute Kaufmann Hermann Schapiro und Rosa geb. Löwenstein.

Der Steuersteckbrief vom 9. November 1935 gegen die Eheleute Hermann Scha⸗ piro und Rosa, geb. Löwenstein, zuletzt wohnhaft in Hamburg, Isestr. 5. z. Zt. in London NW- 4, wird aufgehoben

Altona, den 4. Mai 193565.

Finanzamt Altona, Elbe. Dr. Thrun.

———

2. Zwangs⸗ 5

19793] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Neustadt ⸗Glewe/ M., h der Brauereistraße belegene, im Grundbuche von Neustadt⸗Glewe/M. Bl. 615 zur Zeit der Eintragung des wersteigerungsvermerkes auf den Namen der Frau Addy Brann geb. Landecker in Berlin⸗Wilmersdorf, jetzt ihres Erben, Kaufmann Willy Brann in Berlin⸗Wil⸗ mersdorf, eingetragene Grundstück, Fl. B Nr. 643 (Fabrikgrundstück) unter Aufhebung des einstweiligen Ein⸗

stellungsbeschlusses vom 17. Januar 1936 am 8. Juni 1936, vormittags 11 Uhr, durch das unterzeichnete Ge⸗ richt an der Gerichtsstelle versteigert werden. Das Grundstück ist 48 a 38 aqm groß. Der Einheitswert nach dem Stande vom 1. Januar 1931 beträgt 43 200 Reichsmark. Der Versteigerungs⸗ vermerk ist am 14. März 1934 in das Grundbuch eingetragen. Neustadt⸗Glewe/M., 5. Mai 1936. Amtsgericht.

3. Aufgebote.

[9795]

Der Arbeiter Ewald Blümel, Lugknitz, O. L., hat das Aufgebot des angebeich verlorengegangenen Sparkassenbuches der Stadtsparkasse Muskau Nr. über 62,84 RM, lautend auf Ewald Blümel, Lugknitz, Wussinastraße 23, be⸗ antragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens bis in dem auf den 9. Juli 1936 um 16 Uhr vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 43, anberaumten Aufgebotstermire seine Rechte anzumelden, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird Amtsgericht Muskau, 24. April 1936.

[9796] Aufgebot. 1 Die Städtische Sparkasse in Pase⸗ walk hat das Aufgebot des auf den Namen Heinz Sokolowski, Pasewalk, Königstr. 63, von der Städtischen Spar⸗ kasse Pasewalk unter Nr. 30 728 ausge⸗ stellten Sparbuches beantragt. Der In⸗ haben der Urkunde wird aufgefordert, pätestens in dem auf den 25. August 1936, vorm. 9 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht anberaumten Aufge⸗ botstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Pasewalk, den 9. Mai 1936.

5069

Mengering,

[9794] Aufgebot.

Die Firma Hermann Vogler, Lack⸗ und Farbengroßhandlung in Frankfurt a. Main, Alt Bornheim 62, hat das Auf⸗ gebot des von ihr girierten Wechsels, ausgestellt von Malermeister Ludwig Gernhard in Frankfurt a. Main, Kl. Hirschgraben 6, und akzeptiert von Karl Degenhardt in Frankfurt a. Main, Eschersheimer Landstraße 247, lautend über 45 Reichsmark, per 10. April 1936 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Dezember 1936, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ce⸗ richt, Klapperfeldstraße 3, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Krgiehsetlärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. Main, 8. Mai 1936.

Amtsgericht. Abteilung 41.

[9797] Aufgebot.

Der Rechtsanwalt und Notar Georg Bahr in Rahlstedt hat beantragt, den verschollenen Ingenieur Elias Green⸗ halgh, zuletzt wohnhaft in Rahlstedt⸗ Meiendorf, für tot zu erklären bezüg⸗ lich seines im Gebiet des Deutschen Reiches befindlichen Vermögens. Der Verschollene wird aufgefordert, sich spä⸗ testens im Aufgebotstermin am Diens⸗ tag, den 1. Dezember 1936, 11 Uhr, Zimmer 5, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt zu melden, widrigenfalls die Todes⸗ erklärung erfolgen wird. An alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Ver⸗ schollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Auf⸗ gebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen.

Ahrensburg, den 11. Mai 1936.

Das Amtsgericht.

Aufgebot. Frau Maria Wiesenthal geb. wohnhaft in Freiburg⸗ Littenweiler, Kapplerstraße 11, hat be⸗

[9798] Die

Das Amtsgericht.

antragt, den verschollenen Kaufmann

Hermann Wiesenthal, zuletzt wohnhaft in Bad Homburg v. d. H., für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufge⸗ fordert, sich spätestens in dem auf den 8. Dezember 1936, 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 28, anberaumten Aufgebotstermin zu mel⸗ den, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Aus⸗ kunft über Leben oder Tod des Ver⸗ schollenen erteilen können, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebots⸗ termin dem Gericht Anzeige zu machen.

Bad Homburg v. d. H., 30. 4. 1936.

Das Amtsgericht. Abt. 2.

[9801]

Der Spengler Friedrich Hoffmann in Mannheim, Krappmühlstraße 13, als Abwesenheitspfleger hat beantragt, den verschollenen Kaufmann Wilhelm Hoff⸗ mann, geboren am 31. Januar 1874 in Mannheim, zuletzt wohnhaft in Mann⸗ heim, für tot zu erklären. Der bezeich⸗ nete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Donnerstag, den 26. November 1936, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichne⸗ ten Gericht, II. Stock, Zimmer Nr. 215, anberaumten Aufgebotstermin zu mel⸗ den, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. Alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Ge⸗ richt anzuzeigen. Mannheim, den 28. April 1936. Amtsgericht. B.⸗G. 4

[9802] Aufgebot.

Die Ehefrau Hedwig Hoffmann geb. Möllmann in Stendal hat beantragt, ihren verschollenen Ehemann, den Schneider Albert Hoffmann aus Sten⸗ dal, geboren am 13. Mai 1883 zu Staß⸗ furt, für tot zu erklären. Der bezeich⸗ nete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 3. Dezember 1936, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine zu mel⸗ den, widrigenfalls die Todeser lärung

2 erfolgen wird. An alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Auf⸗ forderung, spätestens im Aufgebots⸗ termin dem Gericht Anzeige zu machen

Stendal, den 8. Mai 1936. Das Amtsgericht.

[9799]

Das Amtsgericht Bremen hat am 9. Mai 1936 folgendes Aufgebot er lassen: Auf Antrag der Ehefrau de Kriminalsekretärs a. D. Leopold Hein rich Perlebach, Gesine Georgine geb Pols, Bremen, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Tebelmann, Mer ling und H. A. Tebelmann, Bremen wird der am 15. März 1870 in Breme geborene Bernhard Pols aufgefordert spätestens in dem hiermit auf Diens tag, den 8. Dezember 1936, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht im Gerichtshause hierselbst, Zimme Nr. 84, anberaumten Aufgebotstermi sich zu melden, widrigenfalls er für to erklärt werden soll, und zwar mit Wir kung für diejenigen Rechtsverhältnisse welche sich nach den deutschen Gesetze bestimmen, sowie mit Wirkung für da im Inlande befindliche Vermögen (Art. 9 Abs. 2 des Einführungsgesetzes zum B. G.⸗B.) Nach den angestellten Ermittlungen ist der Verschollene in den Jahren 1883—1884 nach Amerika ar gewandert. Im Jahre 1902 hat er sein Familie verlassen. Seitdem haben weder seine Ehefrau, seine Kinder noch sein

Verwandten etwas von ihm gehört. E

ergeht daher an alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, die Aufforderung spätestens im Aufgebotstermin dem Ge⸗ richt Anzeige zu machen.

Die Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

[9800] Aufgebot.

Auf Antrag des

Rechtsanwalt Dr. Harten, Mönckebergstr. 31, werden alle Nachlaß⸗ gläubiger des am 30. Mai 1935 zu Hamburg verstorbenen Türken Ali