1936 / 112 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 May 1936 18:00:01 GMT) scan diff

112 vom 15. Mai 1936. S. 2

2. Deutscher Betriebswirtschafter⸗Tag.

Vorträge von Staatsrat Reinhart und Prof. Dr. Hunke.

Auf dem 2. Deutschen Betriebswirtschafter⸗Tag sprach am Donnerstagvormittag Staatsrat Reinhart, Präsident der Indu⸗ strie⸗ und Handelskammer zu Berlin und Mitglied des Präsidiums des Deutschen Betriebswirtschafter⸗Tages über „Banken und Börsen in der öffentlichen Meinung“. Er führte u. a. aus, es sei kaum ein Gebiet unserer Wirtschaft vorhanden, auf dem die öffentliche Meinung sich derart in Widersprüche verwickelt habe und in sinnlosen Uebertreibungen ergehe wie das Gebiet des Bank⸗ und Börsenwesens. Man begebe sich vielfach auf das Ge⸗ biet der Kombination und vermute komplizierte Zusammenhänge und Absichten, wo im Grunde alles außerordentlich einfach sei und offen zutage liege. Dies sei keine neuere Erscheinung. Auch bereits in früheren Zeiten seien die gegensätzlichsten Ansichten verbreitet worden. Wie überall, so sei sicher auch auf dem Gebiet der Börse die Einrichtung an sich nicht identisch mit dem Tun und Lassen der Personen, die sich dieser Einrichtung bedienen. Es sei gar nicht zu leugnen, daß die Spekulanten zu allen Zeiten ein Unglück für die Börsen gewesen seien. Hiervon sei die volks⸗ wirtschaftlich berechtigte und notwendige Spekulation scharf zu trennen. Auch der heutige Staat könne bei der Durchführung einer großen finanzpolitischen Aufgaben der Mitwirkung einer tarken und gesunden Börse nicht entraten; daß sie stark und gesund sei, dafür hätten die Börsenorgane zu sorgen. u“

Zu den wichtigsten Funktionen der Börse gehöre die Vor⸗ bereitung für die Konsolidierung der Staatsschulden; das be⸗ deute, daß ein Markt geschaffen werde, der die erfolgreiche Durch⸗ führung der Emissionen gewährleiste und den Besitzern der Wert⸗ vapiere auch die Möglichkeit biete, gegebenenfalls Papiere an der börse kaufen oder tauschen zu können. Die Kurse an der Börse seien mit Recht als ein Ausdruck des Vertrauens anzusehen, das die Regierung und ihre Gesamtpolitik in allen Volksschichten enieße. Je mehr man sich über die außerordentlich einfachen in weiten Kreisen klar werde, um so mehr müßten die ungerechtfertigten Urteile über die Börse verschwinden. Infolge der engen Verbindung des Bankgewerbes mit der Börse auch gegen dieses immer wieder Angriffe gerichtet worden.

ie Zahl derjenigen, die mit der Tätigkeit des Bankgewerbes namentlich in kritischen und schwierigen Zeiten nicht zufrieden seien, werde immer ein Vielfaches der Zahl der anderen sein, denen die Banken wertvolle Dienste geleistet hätten und die ihnen dafür Dank und Anerkennung zollen. Sicherlich könnten dem Bank⸗ wesen Fehler zur Last gelegt werden, die nicht wiederkehren dürften. Aber es sei leider nicht zu ändern, daß das Bankgewerbe unvermeidlich der Exponent aller wirtschaftlichen Fehler sein müsse, auch derjenigen, die auf das Konto der Politik zu setzen sowie auf die Geschäftsgebarung anderer Zweige der Privatwirt⸗ schaft zurückzuführen seien. In der Theorie hätten diejenigen 100 prozentig recht, die den Banken den Vorwurf machten, daß sie wesentlich dazu beigetragen haben, die deutsche öffentliche und private Wirtschaft gegenüber dem Ausland zu verschulden, und daß 8 ich nicht gegen diese völlig unnatürliche Erscheinung auf⸗ seesag haben. Praktisch hätten die Dinge damals jedoch so ge⸗ legen, daß man demjenigen, der sich gegen diese Geschäftsngeeede

re s 8 ce Verstöf ogon 1

und der Franzose auf ihr Bankwesen ungewöhnlich stolz seien und jede abfällige Kritik daran schärfstens zurückwiesen, sei man in Deutschland geneigt, nur die Auswüchse in unserem Bank⸗ wesen zu sehen. Demgegenüber sei festzuhalten, daß die Leistungen des deutschen Bankwesens so weitgehend seien, wie sie keine andere Volkswirtschaft und kein andres Banksystem der Welt besser hätte vollbringen können. Im Bankgewerbe seien überragende Per⸗ sönlichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands von maßgebender Bedeutung gewesen. Es sei keinesfalls so, daß an die Stelle des früheren Bankiertyps die Bankbürokratie ge⸗ treten sei.

Das deutsche Bankwesen habe es immer verstanden, die Be⸗ Feen aller an die Banken herantretenden wirtschaftlichen

edürfnisse mit der Forderung nach einer vernünftigen Liquidität u vereinigen. Auch in den Jahren 1930—1931, in denen die eutschen Banken ungeheure Summen für die Rückzahlung von Auslandskrediten hätten aufbringen müssen, seien sie sich der Verantwortung für die Liquidität voll ewesen. Die über die deutsche Wirtschaft hereingebrochene Krise sei nicht auf man⸗ gelnde Liquidität der deutschen Großbanken zurückzuführen ge⸗ wesen. Die Krise von 1931 sei ausschließlich eine Krise des da⸗ maligen politischen Systems gewesen. Die deutsche Wirtschaft habe ein dringendes Interesse daran, daß unsere Banken rentabel arbeiten. Die Rentabilität der Banken sei eine unerläßliche Vor⸗ aussetzung für ihre Sicherheit und für ihre volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit. In der Oeffentlichkeit sei vielfach die Frage der Sicgerstellung der von den Banken gewährten Kredite um⸗ stritten gewesen. Hierzu sei zu sagen, daß sich ohne den Willen 2 Risikoübernahme kein Geschäft, auch nicht das Bankgewerbe, betreiben lasse, und die Oeffentlichkeit müsse sich darüber klar daß den Banken dieses Risiko nicht abgenommen werden önne.

Der im November 1934 erschienene Bericht des Untersuchungs⸗ Ausschusses, der zur Untersuchung und Feststellung der im deut⸗

schen Kreditwesen vorhandenen Mängel einberufen worden war, habe ausdrücklich festgestellt, daß die Auszahlung von hohen Mil⸗

liardenbeträgen in der Vergangenheit Zeugnis dafür abgelegt 1b habe, daß in der Struktur des deutschen Kreditwesens keine orga⸗

nischen Fehler vorhanden gewesen seien. Die Mängel des deut⸗ schen Kreditwesens seien vielmehr in dem unrichtigen Verhalten der Leitung der Kreditinstitute in einem vergehenden wirtschaft⸗ lichen und politischen System in erster Linie zu suchen. Der Bericht bestätige dem Bankgewerbe den Fortbestand der privaten Initia⸗ tive als der zweckmäßigsten Form für den Aufbau des Bankwesens unter Hervorkehrung der persönlichen Verantwortung der Bank⸗ leiter. Der Nachwuchsfrage im deutschen Bankgewerbe komme daher in diesem Zusamenhange eine besonders große Bedeutung zu. Am Nachmittag sprach über „Auslandswerbung“ der stellv. Präsident des Werberates der deutschen Wirtschaft, Ministerial⸗ rat Prof. Dr. Hunke. Er ging davon aus, daß im Bereich der eigenen Macht Werbung und Zwang eingesetzt werden können, Im Bereich der fremden Souveränität bedeutet der Zwang nichts, sondern dort steht nur die eigene Werbung, die Antorität der Persönlichkeit, der Idee und der Gedanke gegen fremden Zwang und fremde Werbung. Auslandswerbung ist daher eine wichtige und unersetzliche Waffe im Ringen der Völker und Mächte, der Ideen und Weltanschauungen, der Wirtschaften und Kulturen. Die alten Formen der Auslandswerbung erscheinen uns angesichts der veränderten Weltlage fragwürdig und als nicht ausreichend. Währungs⸗ und Preisbewegungen, Kontingentierung und zoll⸗ politische Maßnahmen können leicht verderben, was langjährige und groß angelegte Werbung aufgebaut hat. Trotzdem erfordern die Probleme, die neben der schwierigen Absatzfähigkeit der deut⸗ chen Waren uns der politische Umbruch im besonderen in der Celt gestellt hat, eine beenben Aktivierung der Auslandswerbung. Es kommt heute nicht mehr allein darauf an, bloß für ein privates Geschäft, sondern für ganz Deutschland um Verständnis zu werben.

Der Vortragende erörterte den Begriff der Auslandswerbung und faßte 8 im weitesten Sinne als die Werbung für den Absatz heimischer Erzeugnisse, bezog also die entsprechende Aufklärung der heimischen Produzenten und der eigenen Händler in seine Ausführungen mit ein. Prof. Dr. Hunke stellte acht wichtige Leitsätze auf: 1 4 .

1. Auslandswerbung muß von einer Idee beherrscht sein und

muß auf Sicht betrieben werden, wenn sie Erfolg haben oll. Zwang und Werbung erhalten ihre Kraft aus der Freiheit der Entschließung und aus der Ueberzeugung der Richtigkeit der Entscheidung derer, die diese Macht zu re⸗ präsentieren und für sie zu kämpfen haben. Die deutsche Auslandswerbung im Weltkriege hat sich deshalb als wert⸗ los erwiesen, weil sie von keiner Idee getragen war. Richtige Werbung hinkt nicht den Ereignissen nach, sondern läßt die Ereignisse folgerichtig entstehen. Bei der Wirt⸗ schaftswerbung im Auslande müsstr wir uns heute auch darüber im klaren sein, daß politische und sittliche Parolen, Sympathie und Antipathie, Aufeinanderangewiesensein und Selbstgenügsamkeit dieses wirtschaftliche Geschehen be⸗ herrschen.

Wer Auslandswerbung erfolgreich betreiben will, muß wissen, an wen er sich wendet, muß Land und Leute kennen, ihre Psyche und Mentalität, Sitten und Gebräuche und nicht zuletzt die fremden Mächte und Rivalen, die mit ihm um das gleiche Feld und den gleichen Erfolg ringen. Hier liegt die große Bedeutung der Arbeit der Presse, der Hoch⸗ chulen und des Nachrichten⸗ und Auskunftswesens, der Außenhandelsstatistik und der Pressedienste, die den inter⸗ essierten Kaufmann unterrichten über das, was in einem bestimmten Lande und einem bestimmten Fach vor sich geht.

„Wer erfolgreich im Auslande werben will, muß eingehend die Erzeugnisse kennen, für die er wirbt. Hierhin gehört das große Problem: die Vertretung durch Kaufleute oder Ingenieure.

4. Das Entscheidende in der Auslandswerbung ist die Per⸗ sönlichkeit des Werbers. Sie knüpft oder zerreißt die Be⸗ ziehungen. Sie ist Träger des Vertrauens, das auf das neue Produkt übertragen werden soll. Die Beachtung dieser vier Gesichtspunkte: Ausrichtung der Auslandswerbung unter eine Idee auf weite Sicht, Kenntnis der fremden Mentalität, Vertrautheit mit dem eigenen Erzeugnis, Aus⸗ wahl der entsprechenden Persönlichkeit, sind Voraussetzungen jeder erfolgreichen Wirtschaftswerbung im Auslande.

Darüber hinaus hat der Staat die Voraussetzungen für eine erfolgreiche im Auslande zu chaffen. Wirkungsvolle uslandswerbung kann nur eine sars Nation treiben. Von der Durchsetzung in der Han⸗ elspolitik an bis zur Erstellung der Propagandastränge,

der eigenen Kabel und Rundfunksender überall ist die Leistung des Staates die Voraussetzung für die Leistung des einzꝛoelnaen.

Erst die Leistungen der gesamten Nation geben der Einzel⸗ leistung Farbe und Klang. Sie sind der Rahmen, der erst der Einzelleistung die volle Wirkung gibt. Hier liegt die

Bedeutung der Leipziger Messe, die Bedeutung der Fremden⸗ verkehrswerbung und der Wert des Studiums ausländischer Studenten in Deutschland.

„Die Kulturpropaganda der Gemeinschaft ist auch für die Wirtschaftswerbung wertvollste Ergänzung und Voraus⸗ setzung. Das deutsche Schrifttum ist für den deutschen Ex⸗ port eine unersetzliche Grundlage. Wer deutsch liest, will auch mit deutschen Instrumenten und deutschen Erzeugnissen arbeiten.

„Es ist Aufgabe der Gemeinschaft, dafür zu sorgen, daß in

der Auslandswerbung nie die nationale Disziplin verletzt

wird und daß bei grundsätzlicher Aufrechterhaltung des

feingliedrigen Netzes für die Wirtschaftswerbung in der Veelt doch eine zentrale Führung vorhanden ist.

Der Redner gab hier einen Ueberblick über das komplizierte Netz der Auslandswerbung und betonte als die Aufgabe des Werbe⸗ rates, in dieses vielgestaltige Netz die zentrale Fühxung hinein⸗ zubringen, die den einzelnen Organisationen un Institutionen die notwendige Freiheit der Bewegung läßt, aber doch anderer⸗ seits für die notwendige Zusammenarbeit sorgt, alles mit dem Zweck, die Geltung der deutschen Leistung und Achtung vor der deutschen Flagge zu erreichen.

Wirtschaft des Auslandes.

Goldabzug bei der Bank von Frankreich in noch nie erreichter Höhe. 8

Paris, 14. Mai. Nach dem Wochenausweis der Bank von ea betrug der Goldabzug in der Woche bis zum 8. Mai 2,738 Milliarden Franken. Der Notenumlauf in derselben Zeit ist jedoch nur um etwas mehr als 150 Millionen Franken zurück⸗ gegangen. Die Golddeckung ist damit von 64,85 % auf 62,33 % gesunken. Die „Information“ weist darauf hin, daß der Gold⸗ abzug bei der Bank von Frankreich noch nie eine derartige Höhe erreicht habe. Der Posten der diskontierten Wechsel sei um rund 2,25 Milliarden gestiegen und habe die Rekordhöhe von 17,088 Milliarden erreicht. 8 Neuer Präsident der Bank von Polen ernannt.

Warschau, 14. Mai. Der polnische Staatspräsident hat den Vizemarschall des polnischen Sejms, Byrka, zum Präsidenten der polnischen Staatsbank ernannt. Byrka ”” als hervorragen⸗ der Wirtschaftler bekannt. Er war seinerzeit Direktor der polnischen Landeskreditkasse, die, wie bekannt, bis zum Jahre 1924 die damalige Währung Polens, die polnische Mark, herausgab. Später war Byrka Vizeminister im Finanzministerium. 1.“

Der tschechoslowakische Außenhandel im April.

Prag, 14. Mai. Nach den Erhebungen des Statistischen Staatsamtes weist der tschechoflowakische Außenhandel im April 1936 im reinen Warenverkehr eine Einfuhr von 655 Mill. und eine Ausfuhr von 570 Milk. Kc. auf, so daß sich ein Passivum der

Politik der offenen Tür allein uns nicht

Handelsbilanz in Höhe von rund 85 Mill. Kc. ergibt. Im April 1935 war die Handelsbilanz mit 103 Mill. Kc. akti

8 8 88

WBerliner Börse am 15. Mai.

—* Aktien weiter fest. Renten erneut anziehend.

Obwohl das Geschäft heute umsatzmäßig nicht den heeang des Vortages annahm, hat sich an der ansteigenden Kurstendenz nichts geändert. Neben den bisher für die Aufwärtsbewegung maßgebenden Gründen wirkten die auf der derzeitigen Betriebs⸗ wirtschaftertagung gehaltenen Reden bekannter Wirtschaftler an⸗ regend; besondere Beachtung fanden dabei die Ausführung Dr. Fischers über bankpolitische Initiative und Verantwortung sowie die Rede des Börsenpräsidenten Staatsrat Reinhardt über das Thema „Banken und Börsen in der öffentlichen Meinung“. Im Vordergrunde des Interesses standen an den Aktienmärkten wiederum Farben, die den Vortagsschlußkurs mit 175 erneut um 1 % steigerten. Ueber eine durchschnittliche Kursbesserung von ½¼ bis ¾ % hinaus waren Siemens mit einer auffälligen Steige⸗ rung von 3 ½ %, Wintershall mit einer solchen von 3 % und Eintracht Braunkohle mit 3 % besonders stark erhöht. Am Montanmarkt setzten Vereinigte Stahlwerke ihre Steigerung um % % und Mansfeld um 1 % fort. Größere Umsätze fanden auch in Stolberger Zink auf einer um ca. 2 % höheren Basis statt. Von Braunkohlenwerten sind neben Eintracht noch Niederlausitzer

mit + 2 ½ % zu erwähnen. Im Gegensatz zur Allgemeintendenz gaben Salzdetfurth um % nach, während Aschersleben 1 %

der chemischen Gruppe waren Kokswerke und ütgers je % fester. Von Elektrowerten erhöhten Licht⸗Kraft einen Anfangsgewinn von 2 ¼ % sogleich auf 3 %. An den übrigen Märkten fielen mit besonderen Steigerungen nur noch Berl. Maschinen (+ 1 ¼), Schubert & Salzer und Feldmühle mit je + 1 ¼ sowie Holzmann mit + 1 % % auf. Sehr fest waren auch Allgem. Lokal u. Kraft, die nach einem um 2 % höheren Er⸗ öffnungskurs alsbald weiter um ¼ % auf 139 anstiegen.

Im Verlauf waren die Kurse zunächst einigen Schwankungen unterworfen, in der Grundlinie blieb aber die feste Haltung be⸗ stimmend für die Entwicklung. Farben wechselten im Verlauf u 174 ¼ bis % den Besitzer; gegen den ersten Kurs zogen Gold⸗ schmidt und Bekula um je ℳ, Dte. Linoleum und Lieferungen um je 1, HEW. um 1 ¼ und Stolberger Zink um 1%¼ an. Dagegen⸗ ermäßigten sich Westeregeln und Waldhof um je 1, Conti⸗Gummi

ewannen. In

und Eintracht um je ¾ %.

Am Rentenmarkt gilt verstärktes Interesse in Reichsbahn⸗ vorzugsaktien, die im Hinblick auf die bevorstehende Teilaus⸗ schüttung zunächst und dann sogleich nochmals *% % gewannen und damit einen neuen Höchstkurs von 128 ¾ „% erreichten. Alt⸗ besitz erhöhten sich um N auf 114 % %, die Umschuldungsanleihe wurde mit 87,25 wieder 15 Pfg. höher notiert.

Am Kassarentenmarkt, an dem sich bereits gestern ein Tendenz⸗ umschwung durchzusetzen vermochte, war heute in verschiedenen Gattungen eine für diesen Markt kräftige Aufwärtsbewe ung fest⸗ ustellen. Hypothekenpfandbr., Kommunal⸗Obl. und Liquidat.⸗ Ffandbr. konnten bei lebhafteren Umsätzen bis ½ % höher ange⸗ schrieben werden. Von Stadtanleihen gewannen Süsselvarfes 1½8, Elberfelder und Duisburger je 4 %. Auch landsch aftl. Gold⸗ pfandbr. waren um 0,10 bis %₰ fester. Provinzanleihen wurden meist zu Vortagskursen gehandelt. Hamburger Altbesitz gewannen % %%. Von Länderanleihen waren nur 29er Hessen mit ¼1. kräftiger erhöht, während die Besserungen sonst über % nicht hinausgingen. Die Reichsbahnschätze von 1935 zogen um ⅛, die Postschätze per 1910 um 10 Pfg. an, während die 39er dto. im

leichen Ausmaß zurückgingen. Bei den Industrie⸗Obl. waren Farbenbonds um 1 ¾¼ %. fester, während Arbed % hergaben.

Blanko⸗Tagesgeld verteuerte sich am heutigen Medio auf 2 ¾ bis 3 %.).

Von Valuten errechnete sich das engl. Pfund mit 12,34 etwas leichter, während sich der Dollar auf 2,48 ¾ befestigte.

Die Verteilung der Rohstoffe unter 8 den Völkern.

Hierüber sprach im Essener Haus der Technik Regierungsrat Dr. Hans Langeluetle, Mitglied des Statistischen Reichs⸗ amts, Berlin, wobei er einleitend die Bedeutung der Rohstoff⸗ versorgung für die deutsche Wirtschaft ö“ Da sich unsere Einfuhr zu rund 90 % aus Roh⸗ und Hilfsstoffen zusammen⸗ setzt, findet bei den spärlichen Rohstoffquellen Deutschlands die Binnenkonjunktur ihre automatische Begrenzung in der Mög⸗ lichkeit einer Bezahlung der erforderlichen ausländischen Roh⸗ stoffe. Gelingt es, die Ausfuhr zu erhöhen, so steigen mit der dadurch gegebenen Einfuhrmöglichkeit auch die Chancen eines weiteren wirtschaftlichen Aufstiegs. Außerdem ist grundsätzlich ein weiterer Weg zur Befreiung aus dem gegenwärtigen Engpaß der, daß wir versuchen, unsere Rohstoffgrundlage zu verbreitern und uns damit von der Einfuhr unabhängig zu machen. Aller⸗ dings wird es nie gelingen, die anslän ehan Rohstoffesseln völlig abzustreifen. Diese Unabhängigkeit besitzt kein noch so reiches Land der Erde. 2

Zu den Rohstofffragen übergehend, die Deutschland, sondern in der ganzen Welt auf das lebhafteste dis⸗ kutiert werden, betonte der Peeeh ende, daß es kein Land der Erde gibt, das nicht auf seine Weise mit Rohstoffschwierigkeiten u kämpfen hat. Die außerordentliche politische Seite des Roh⸗ fioffproblems zeigt sich bei den Sanktionen gegen Italien. Bei der wirtschaftlichen Frage handelt es sich um das ökonomische Problem einer besseren wirtschaftlichen Ergiebigkeit durch besseres Zusammenwirken der Produktionsfaktoren. Aber selbst innerhalb des Bereiches der wirtschaftlichen Rohstofffragen gibt es wiederum verschieden gelagerte Probleme, und zwar eine Mangelfrage und eine Ueberflußfrage. Die Ursachen können dreierlei Art sein, und zwar physischer, politischer oder organisatorischer und konjunktur⸗ oder wirtschaftsdynamischer Natur. Die wirtschaftsdynamische Ursache ist zusammen mit dem politischen oder organisatorischen Rokhstoffproblem der Doppelkern der Heufigen Schwierigkeiten. Dem einen Land fehlt es an Devisen, um Rohstoffe zu kaufen⸗ während das andere nicht die Mittel zum entsprechenden Kau von Fertigwaren besitzt. Mit der Erkenntnis der Unentbehrlich⸗ keit der Rohstoffe für die zukünftige Kriegsführung hat sich auch in der wirtschaftspolitischen Auslegung der miotossnasss ein grundlegender Wandel vollzogen. Diese industriellen utwicklungs⸗ tendenzen zu den Rohstoffquellen hin lassen vermuten, daß hier Strukturwandlungen vor sich gehen. Deutschland braucht jedoch Rohstoffe, soll es nicht seine Binnenwirtschaft zum Erstarren kom⸗ men lassen. Aus diesem Grunde interessieren insbesondere die Rohstoffverhältnisse in den einzelnen Ländern, auf die der Red⸗ ner an Hand aufschlußreichen Zahlenmaterials näher einging. Günstig schneiden das Britische Empire, USA., UdSSR. usw. ab, denen gegenüber Deutschland Mangel an zahlreichen Rohstoffen besitzt. olle Deckung bzw. Ueberschuß 18 lediglich an Kohle und Kali vorhanden. Hinsichtlich der Selbstversorgung würde jedoch .B. England, auf sich allein gestellt, das ärmste Land der Welt 8 Ein Ausweg aus diesem Engpaß ist einmal die Lösung der kolonialen Frage, wobei Dr. Langeluetke bemerkte, daß mit der edient sei. In, diesem Zusammenhang hob der Redner die wirtschaftliche Bedeutung vor unserer ehemaligen Schutzgebiete für unsere Wirtschaft

serxvor.

8

eute nicht nur in

sondern nur als zur Zeit unbegründet abzuweisen.

14. Mai 1936 hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirt⸗

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 112 vom 15. Mai 1936. S. 3

Die Stellung des Grundeigentums in der Wirtschaft.

Der Zentralverband Deutscher Haus⸗ und Grundbesitzervereine e. V. hate am Donnerstag zu einem Empfang eingeladen, um die deutsche Presse über die sozial⸗ und wirtschaftspolitischen Funk⸗ tionen, Aufgaben und Belange des Haus⸗ und Grundeigentums im nationalsozialistischen Deutschland zu unterrichten. Anwesend waren auch Vertreter des Hausbesitzes aus Frankreich, Italien, Polen und Spanien, die anläßlich einer internationalen Tagung in der Reichshauptstadt weilten. Nach einer kurzen Leortung von Präsident Tribius sprach Dr. Jean Larmeroux, der Vorsitzende der Union Internationale de la Propriété Batie, über die sozialen Prinzipien des Staatsaufbaues, der einerseits auf der Familie und zum anderen auf der Eintracht der im Frieden vereinigten Völker beruhen müsse. Es sei einer der größten Para⸗ doxien der Weltgeschichte, wenn eine Partei, die den Untergang des gesamten Besitzes wolle, sich jetzt zum Schützer des Kleinhaus⸗ besitzes aufwerfe, der doch nichts anderes als eben ein Pesith Es sei gewissermaßen eine Pflicht der Menschlichkeit, der Welt die rausame Erfahrung eines kommunistischen Experimentes spareg Zu diesem Zwecke sei ein Zusammenschluß der über alle Grenzen hinaus notwendig.

Nach Dr. Larmeroux, dessen Ausführungen von der Ver⸗

u er⸗ ölker

sammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden, nahm

Präsident Tribius das Wort zu einer kurzen Erklärung über Tagesfragen des deutschen Hausbesitzes. Präsident Tribius betonte einleitend, daß die Grundeigentümer aller Länder un⸗ geachtet der verschiedenen politischen Staatsformen sich gegen Marxismus und Bolschewismus zusammenschließen müßten. Der Zentralverband verfolge keine Sonderinteressen und wolle auch keine Schwarzmalerei. Auch für ihn gelte das Wort von der Volks⸗ emeinschaft, die das Maß aller Dinge ist. Seine Organisation ser kein Interessentenhaufen. Er kämpfe für eine Gesundung des Hausbesitzes nur insoweit, als diese auch der Volksgemeinschaft diene. Der Hausbesitz sei das Fundament des Realkredites, ein Hauptträger der gemeindlichen Lasten und einer der Hauptversiche⸗ rungsnehmer; er sei darüber hinans dauernd ein Hauptantriebsrad des Staats⸗ und Wirtschaftsgetriebes. Die Reichswohnungsstatistik eige, daß der Haus⸗ und Grundbesitz sich ganz überwiegend in bahen von Volksgenossen befinde, die den kleinen und mittleren Berufen angehören. Das Großkapital spiele im Hausbesitz nur eine sehr untergeordnete Rolle. Nur 4,6 % des gesamten Hans⸗ besitzes sei im Besitz von Erwerbsgesellschaften, Banken, Versiche⸗ rungsunternehmen usw. Die deutschen Haus⸗ und Grundeigen⸗ tümer seien in ihrer überwiegenden Zahl bodenständig und völkisch gesund. Die etwa 4 Mill. Hauseigentümer in Deutschland ver⸗ walten über 17 Mill. Wohnungen. Der Anteil der Steuerleistung des Haus⸗ und Grundeigentums in den Ländern und Gemeinden betrug im Rechnungsjahr 1934/35 rund 38,3 %. 1932 bis Herbst 1934 habe der Haus⸗ und Grundbesitz dem Baugewerbe Aufträge in einer Höhe von etwa 3 ½ Mrd. RM erteilt. Der Haus⸗ besitzer sei kein Kapitalist, dem mühelos eine Rente zufließe. Die Miete bleibe nicht in Händen des Hausbesitzers, sondern werde vom Vermieter in Gestalt von Steuern, Gebühren, Hypotheken⸗ zinsen, Versicherungsprämien, Reparaturausgaben, Heizungskosten usw. dem Kreislauf der Wirtschaft zugeführt. Jeder Volksgenosse sei an dem Wohlergehen des deutschen Hausbesitzes interessiert, weil der Gegenwert seiner Invaliden⸗ oder Angestelltenversiche⸗ rungsbeträge zu einem nicht geringen Anteil in Pfandbriefen oder

Hypotheken angelegt werde. Gerade in der Gegenwart sei ein soziales Empfinden besonders nonwendig. Man könne wohl sagen, daß die Zahl der ungerechten Mietssteigerungen sehr gering sei. Präsident Tribius streifte ferner kurz die Frage der ulücken, der Altstadtsanierung und der Reform des Hypothekenvertrages. Ebenso wie der Bauer, solle auch der Grundbesitzer möglichst lange an sein Eigentum gebunden werden. Bei Beurteilung des deut⸗ shne Hausbesitzes sei zu berücksichtigen, daß das Berliner Groß⸗ tadthaus nicht als Prototyp des deutschen Hauses gelten könne. Die Ausführungen von Präsident Tribius fanden starken Beifall.

Der Leiter der Wirtschaftsgruppe Brauerei, Brauereibesitz Dr. Röhm, macht in der „Deutschen Volkswirtschaft“ Ausfüh⸗ rungen von grundsätzlicher Bedeutung über Probleme des Brau⸗ gewerbes. Dr. Röhm behandelte speziell die Eigenart des aus

etrieben aller Größenklassen bestehenden Braugewerbes und die vom Staate mit Erfolg durchgeführten Maßnahmen zur Er⸗ des gesunden Gefüges dieses Wirtschaftszweiges. Die auf erbundenheit von Brauer und Bauer einehe sellie Rohstoffpolitit der Brauereien komme vor ö Ausdruck in der Anpassung ihrer Vorratswirtschaft an die Bedürfnisse des bäuerlichen Er⸗ fängers. Das Biersteuergesetz berühre nicht nur finanz⸗ und wirt⸗ chaftspolitische Fragen des Braugewerbes, fondern enthalte gleich⸗ in in der Normierung der Biertypen nach Einbraustärke und tohstoffauswahl, ebenso durch den sogenannten numerus clausus eine Brauordnung, die für das Gewerbe von allergrößter Bedeu⸗ tung sei. Die Staffelung der Reichsbiersteuer stelle die Erhaltung der gesunden gewerblichen Struktur sicher und habe sich bewährt. Die finanz⸗ und bö11¹ Seite des Biersteuergesetzes beeinflusse auch die Fragen der Kapazitätsausnutzung und des Wettbewerbs sowohl innerhalb des Gewerbes als gegenüber den steuerfreien Getränken. Im Rahmen der Arbeitsbeschaffungs⸗ politik werde die Frage einer absatzbelebenden Keüünteschea luncgar zu Rüfen sein, wenn im Zuge der staatlichen Konjunkturlenkung der Anschluß der Erzeugung der Verbrauchsgüterindustrien an die der Produktionsmittelindustrien angestrebt würde. Die Frage der Vereinheitlichung (Verreichlichung) der Gemeindebiersteuer stoße vor allem auf die Schwierigkeit, daß ihre Ueberführung in die Reichsbiersteuer in Norddeutschland eine Steuersenkung, dagegen in Bayern voraussichtlich eine Steuererhöhung zur Folge haben würde. Das Preisproblem sei ohne gleichzeitige Inangriffnahme der Biersteuerreform nicht lösbar. ie Fragen der Absatzpolitik und des Wettbewerbs ständen unter dem Einfluß der Absatz⸗ empfindlichkeit des Brauereibetriebes und der Preisempfindlich⸗ keit des Bierverbrauchs. Die Notwendigkeit der Sicherung eines festen Kundenstammes für die Betriebe ebenso wie die besonders gelagerten Verhältnisse in der Stufe des Kleinabsatzes, in welcher ein starkes Kapital⸗ und Kreditbedürfnis bestehe, zu der bekannten Ausartung des Wettbewerbs geführt, der die Hauptver⸗ einigung der deutschen ehee, aft urch verschiedene Anord⸗ nungen entgegenarbeite, so as Verbot der Kundenwerbung durch Kapitalhergabe, die Untersagung wirtschaftsstörender Preis⸗ unterbietungen unter Herausstellung des Grundsatzes der Preis⸗ treüue und durch die Einführung des obligatorischen Flaschen⸗ pfandes. Nur der geregelte, echte, d. h. auf das Leistungsprinzip eingestellte Wettbewerb im Verein mit der freien unternehmerischen Initiative werde das Braugewerbe in den Stand setzen, seinen Platz im Wirtschaftsleben zu behaupten.

Devisenbewirtschaftung.

Ift füͤr die ckzahlung effektive Auslands⸗

währung vereinbart, so sind die Verhältnisse des Schuldners und des Gläubigers in gleicher Weise zu berücksichtigen.

Forderungen, bei denen der Gläubiger Anspruch auf Zahlung

in effektiver ausländischer I“ hat, sind Forderungen in aus⸗ ländischer Währung. Ueber Forderungen in ausländischer Wäh⸗ rung darf nur mit schriftlicher Genehmigung einer Devisenstelle verfügt werden. Der Begriff der Verfügung über die Forderung umfaßt hier außer Veräußerung und Verpfändung auch die eisgang durch den Schuldner und die Annahme der Leistung durch den Gläubiger. Wenn die Genehmigung der De⸗ visenstelle nicht vorliegt, so ist die Zahlung der Schuld in auslän⸗ discher Währung und die Annahme derselben nichtig und verboten. Eine verbotene Leistung ist nach der herrschenden Auffassung recht⸗ lich als eine unmögliche Leistung anzusehen. Diese durch die De⸗ visengesetzgebung herbeigeführte Unmöglichkeit ist jedoch keine dauernde. Der Zweck des Devisengesetzes und seiner Durchfüh⸗ rungsvorschriften ist in den geltenden Richtlinien für Devisen⸗ bewirtschaftung vom 4. Februar 1935 dahin bestimmt, den unge⸗ regelten Abfluß von Devisen aus der deutschen Wirtschaft zu ver⸗ hüten und die vorhandenen und anfallenden Devisen pecmäßig fn bewirtschaften. Dabei soll auf die volkswirtschaftlich gerecht⸗ ertigten Bedürfnisse Rücksicht genommen werden, soweit sie bei der gegenwärtigen Lage irgendwie befriedigt werden können.

„IEs ergibt sich daraus, daß das Devisengesetz als Notgesetz lediglich den augenblicklichen Bedürfnissen dienen soll und daß von dem Devisengesetz vorausgesetzt wird, daß die freie Bewirtschaftung der normale Zustand ist. Es widerspricht also dem Sinn der De⸗ visengesetzgebung, wenn ihr unterstellt wird, daß sie eine dauernde Unmöglichkeit zur Erfüllung von Devisenverpflichtungen b. Daher wird durch das Fehlen der Genehmigung der Devisenstelle keine dauernde schuldbefreiende Unmöglichkeit bewirkt 275 BGB.). Die vom Reichsgericht gebilligte Rechtsprechung geht deshalb dahin, die Klage auf eine genehmigungspflichtige Leistung, wenn die Ge⸗ nehmiung der Devisenstelle nicht beigebracht ist, nicht endgültig, Der Erneue⸗ rung der Klage, nach späterer Erteilung der Devisengenehmigung oder bei künftiger Lockerung oder Aufhebung der Devisengesetz⸗ gebung, stehts nichts im Wege. Es ist zwar gewiß ein unerwünsch⸗ ter Zustand, wenn ein Rechtsgeschäft jahrelang nicht zur Abwick⸗ lung gebracht werden kann, es geht aber nicht an, diesen Zustand dadurch zu beheben, daß man den Schuldner endgültig von seiner Leistung freistellt, also dem Gläubiger endgültig seinen Anspruch auf Rückzahlung in der vereinbarten effektiven Auslandswährun nimmt. Die Auffassung des Reichsgerichts geht dahin, daß bei Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben nicht nur die Verhältnisse des Schuldners, sondern in gleicher Weise auch die des Gläubigers zu berücksichtigen sind. Daraus folgt: Hat eine deutsche Bank aus von ihr im Auslande aufgenommenen, unter die Stillhalteabkommen fallenden Währungskredite ihrem deutschen Kunden in gleicher Währung „effektiv“ weiterkreditiert. so kann es der deutschen Schuldnerbank nach Treu und Glauben nicht zu⸗ gemutet werden, Markzahlungen zum Tageskurs von ihrem deut⸗ schen Kunden entgegenzunehmen. (RG. IV 293/36 vom 16. 3. 1936.)

8

Askiverkehr mit Columbien. 8 Mit Runderlaß Nr. 65/36 D. St./— 20/36 Ue. St. vom

schaftung bestimmt, daß in dem Runderlaß 238 /35 D. St./— 106/35 Ue. St. vom 27. Dezember 1935 in Ziffer 5 a der erste Satz, betr. Feeagichnupe der vom Banco de la Republica zu Lasten seines Spezial⸗Aski ausgestellten Zahlungsanweisungen durch die ersfsens Aski⸗Inhaberin mit kofortiger Wirkung gestrichen wir 828 8 8 8

Zahlungsverkehr mit der ud eSR.

In Runderlaß Nr. 66/36 D. St./— 21/36 Ue. St. vom 14. 5. 1936 hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaf⸗ tung bestimmt, daß die Bezahlung der in Ziff. I der Anlage zum Runderlaß 58/36 D. St./ 17/36 Ue. St. und in Ziffer I des RE Nr. 59/36 D. St./ 18/36 Ne. St. genannten Wareneinfuhr bzw. Finanzierungs⸗ und Nebenkosten die im Zescmamenhang mit der Wareneinfuhr aus der UdSSR. Teste gh. außer auf die Sonder⸗ konten der a. a. O. genannten fünf Banken und ihrer Filialen auch auf ein Sonderkonto bei der Berliner Handelsgesellschaft, Berlin, erfolgen kann. 8

Devisenbestimmung über Studium und Schul⸗ besuch im Auslande.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung gibt im Runderlaß Nr. 64/36 D. St. Ue. St. vom 12. Mai 1936 Richtlinien über die Behandlung von Devisenanträgen zum Stu⸗ dium und Schulbesuch im Ausland. 2

Berlin, 14. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 33,00 bis 34,00 ℳ, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 40,00 bis 44,50 ℳ, Linsen, kleine, käferfrei 43,00 bis 49,00 ℳ, Linsen, mittel, käferfrei 49,00 bis 53,00 ℳ, Linsen, große, käferfrei 53,00 bis 70,00 ℳ, Speiseerbsen, Konsum, gelbe 47,00 bis 49,00 ℳ, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 49,00 bis 53,00 ℳ, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zollverbilligt 65,30 bis 67,00 ℳ, do. III, zollv. 56,80 bis 58,00 ℳ, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, unglasiert —,— bis —,— ℳ, Italiener⸗Reis, glasiert 30,00 bis 31,00 ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert —d,— bis —,— ℳ, Gerstengraupen, mittel 41,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 39,00 bis 40,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 34,00 bis 35,00 ℳ, Gerstengrütze 34,00 bis 35,00 ℳ, Haferflocken 39,00 bis 40,00 ℳ, Hafergrütze, ge⸗ sottene 43,00 bis 44,00 ℳ, Roggenmehl, Type 997 24,55 bis 25,50 ℳ, Weizenmehl Type 790 31,50 bis 33,50 ℳ, Weizen⸗ mehl, Type 405 36,50 bis 38,50 ℳ, Weizengrieß, Type 405 38,50 bis 41,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 33,00 bis 34,00 ℳ, Zucker, Melis 68,60 bis 69,60 (Aufschläge nach Sorten⸗ tafel), Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,50 bis 33,00 ℳ, Röstgerste, Klasiert, in Säcken 36,00 bis 38,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 44,00 bis 47,00 ℳ, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 304,00 bis 350,00 ℳ, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis 420,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 434,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark entölt —,— bis —,— ℳ, Kakao, leicht entölt 172,00 bis 220,00 ℳ, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 936,00 bis 1400,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 260,00 bis 275,00 ℳ, Pflaumen 40/50 in Kisten 124,00 bis 126,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese t Kisten 52,00 bis 53,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 54,00 bis 60,00 ℳ, Mandeln, süße, handgew., †¼ Kisten 205,00 bis 215,00 ℳ, Mandeln, bittere, handgew., ¼ Kisten 220,00 bis 230,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg⸗- Packungen 70,00 bis 71,00 Bratenschmalz in Tierces 200,00 bis —,— Bratenschmalz in Kübeln 200,00 bis —,— ℳ, Berliner Rohschmalz 200,00 bis —,— ℳ, Speck, inl., ger., 170,00 bis, 190,00 ℳ, Markenbutter in Tonnen 290,00 bis 292,00 ℳ, Markenbutter gepackt 292,00 bis 296,00 ℳ, feine Molkereibutter in Tonnen 284,00 bis 286,00 ℳ, feine Molkereibutter gepackt 286,00 bis 288,00 ℳ, Molkereibutter in Tonnen 276,00 bis

278,00 ℳ, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 ℳ, Laond⸗ butter in Tonnen —,— bis —,— ℳ, Landbutter gepackt —,— bis —,— ℳ, Allgäuer Stangen 20 % 92,00 bis 100,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett —,— bis —,— ℳ, echter Gouda 40 % 172,00 bis 184,00 ℳ, echter Edamer 40 % 172,00 bis 184,00 echter Emmentaler (vollfett) 196,00 bis 200,00 ℳ, Allgãues Romatour 20 % 112,00 bis 124,00 ℳ. (Preise in Reichsmark.)

Wagengestellung für Kohle, Kots und Briketts im Ruhrrevier: Am 14. Mai 1936: Gestellt 21 183 Wagen.

1

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsch Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 15. Mai auf 52,75 (am 14. Mai auf 52,75 ℳ) für 100 kg.

In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegraphische Auszahlung.

15. Mai 14. Mai Geld Brief

Geld Brief 12,635 12,665] 12,635 12,665 0,684 0,688

0,684 0/,688 42,11 42,19

42,08 42,16 0,137 0,139

0,137 0,139 3,047 3,053] 3,047 3,053 2,478 2,482 2,478 2,482 55,07 55,19 55,07 55,19 46,80 46,90 46,80 12,335 12,365] 12,335 67,93 68,07] 67,93 5,44 5,45 5,44 16,395 16,435] 16,385 2,353 2,357 2,353

168,33 168,67 [168,00 15,33 15,37] 15,33 55,32 55,44 55,32

19,48 19,52 19,55 0,721 0,723 0,721 5,654 5,666¹ 5,654 80,92 81,08 80,92

41,86 41,94 41,82 62,00 62,12 62,00 48,955 49,05 48,95

46,80 46,90 46,80 11,21 11,23] 11,21. 2,488 2,492] 2,488 63,60 63,72 63,60 80,51 80,67 80,48 33,99 34,05 33,95

10,305 10,325] 10,30 1,978 1,982 1,976

Aegypten (Alexandrien und Kairo l1 ägypt. Pfd. (Buenos 1 Pap.P iree))) ap.⸗Pes. Belgien (Brüssel u. Antwerpen)) 100 Belga Brasilien (Rio de Janeiro) .1 Milreis Bulgarien (Sofia) 100 Leva Canada (Montreal). 1 kanad. Doll. Dänemark (Kopenhg.) 100 Kronen Danzig (Danzig) 100 Gulden England (London). 1 engl. Pfund Estland (Reval / Talinn) 100 estn. Kr. Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreich (Paris). 100 Fres. Griechenland (Athen) 100 Drachm. Holland (Amsterdam und Rotterdam). 100 Gulden Iran (Teheran) 100 Rials Island (Reykjavik) . 100 üsl. Kr. Italien (Rom und Mailand)) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) 1 Yen Jugoslawien (Bel⸗ grad und Zagreb). 100 Dinar Lettland (Riga) 100 Latts Litauen (Kowno / Kau⸗ 100 Litas Norwegen (Oslo) 100 Kronen Oesterreich (Wien) 100 Schilling Polen (Warschau, Kattowitz V’ 100 Zloty Portugal Ei abon) . 100 Escudo Rumänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm und Göteborg) 100 Kronen Schweiz (Zürich, Basel und Bern). 100 Franken Spanien (Madrid u. Barcelona) c100 Peseten Tschechoslow. (Prag) 100 Kronen Türkei (Istanbul). 1 türk. Pfund Ungarn (Budapest) 100 Pengö Uruguay (Montevid.) 1 Goldpeso 1,199 1,201] ß1,184 Verein. Staaten von

Amerika (New York) 1 Dollar 2,488 2,4 2,484

Berichtigung.

Der in der gestrigen Ausgabe Nr. 111 des Deutschen Reichs⸗ anzeigers und Preußischen Staatsanzeigers vom 14. Mai 1936 unter der Sparte „In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung“ veröffentlichte Briefkurs pom 14. Mai für 100 isl. Kr. Island (Reykjavik) muß statt „55,45“ richtig „55,44“ lauten.

*8 8 1 8

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

——

14. Mai Geld Brief

20,38 20,46

16,16 16,22 ⁷1 16,16 16,22 4,185 4,205¹0 ß4,185 4,205

2,44 2,46 2,436 2,456 2144 2,46 2,436 2,456 0,656 0,676] 0,656 0,676 41,96 42,12 41,96 42,12 0,113 0,133,10,113 0,133

2,42 2,44 2,44 54,82 55,04 55,04 46,66 46,84 46,84 12,30 12,34 12,34 12,30 12,34 12,34

5,37 5741 16,345 16,405 167,91 168,59

15. Mai Geld Brief Sovereigns.. Notiz 20,38 20,46 20 Francs⸗Stücke. für Gold⸗Dollars ....] 1 Stück Amerikanische:

1000 5 Dollar. . 1 Dollar

2 und 1 Dollar. 1 Dollar Argentinische 1 Pap.⸗Peso Belgische.. 100 Belga Brasilianische 1 Milreis Bulgarische. 100 Leva Canadische.. 1 kanad. Doll.

100 Kronen

Dänische..

Danziger. 100 Gulden

Englische: große... 1 engl. Pfund

1 £ u. darunter 1 engl. Pfund

Estnische 1100 estn. Kr. innische. 1100 finnl. M. ranzösische .1100 Frs. olländische 100 Gulden

Italienische: große .100 Lire

100 Lire u. darunt.

-

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5,41 16,395 168,26

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100 Lire Lettländische .100 Latts Litauiscehe 100 Litas Norwegische .1100 Kronen Oesterreich.: große. . 100 Schilling

100 Schill. u. dar. 100 Schilling. Polnische ..1100 Zloty 46,66 Rumänische: 1000 Lei

100 Lei

und neue 500 Lei 100 Lei 63,38 63,64 63,64

-ee. 890 1“““ ¼ Schwedische .. Kronen

2. 80,33 80,65 80,62 80,33 80,65 80,62

Schweizer: große 100 Frs. 33,65 33,75

5,68

41,74 62,03

5,68 41,78 62,03

5,64 4162 61,79

84 Z

8

..

46,84 46,84

100 Frs. u. darunt. 100 Frs. Spanischhe .100 Peseten Tschechoslowakische:

5000,1000 u. 500 Kr. 100 Kronen 100 Kr. u. darunter 100 Kronen Türkiscehe . ltürk. Pfund Ungarisce 100 Pengö

Fortsetzung des Handelsteils in der Zweiten Beilage auf der zweiten Seite

10,44 1,84