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und Staatsanzeiger Nr. 122 vom 28. Mai 1936. S. 2 b;
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
8 Freitag, den 29. Mai. Staatsoper: Fra Diavolo. Musikalische Leitung: öö“ 19 ½¼ Uhr.
Schauspielhaus: Faust I von Goethe. Beginn: 19 Uhr. Staatstheater — Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven.
Blech. Be⸗
74. Hauptversammlungssitzung des SDS.
Der Lichthof des Zeughauses wird nach erfolgter Instand⸗ setzung vom 1. Juni d. J. ab für die Besucher wieder freigegeben.
geschlossen.
Die Oeffnungszeiten der Staatlichen Museen zu Pfingsten.
Am Pfingstsonnabend, dem 30. d. M., werden die. Samm⸗ lungen und die Kunstbibliothek um 13 Uhr geschlossen. Am ersten
Feiertag sind alle Museen geschlossen, am zweiten sämtlich geöffnet.
Sinn und Bedeutung der technischen Forschung.
Deutscher Ingenieure hielt am Mittwoch, dem 8,.30 Uhr, in Darmstadt, in der Otto⸗-Berndt⸗Halle, seine 74. Hauptversammlungssitzung ab. Nach einem musikalischen Vorspiel und namentlicher Begrüßung der Ehrengäste gab der Vorsitzende, Ing. H. Schult, VDIF. einen Ueberblick über die Aufgaben des Vereins im 80. Jahre seines Bestehens, die in die Worte gefaßt werden können: „Schaffung der deutschen Un abhängigkeit und Steigerung der Güte deutscher Waren“. Un⸗ abhängigkeit bedente, daß Deutschland jederzeit unabhängig bleiben: könne von außerdeutschen Einflüssen, mögen sie im Kriege sder im Frieden ausgeubt werden. Das soll aber nicht heißen, daß Deutschland eine von der übrigen Welt abgetrennte Insel bilden wollte, sondern es gelte nur Vorsorge zu treffen, daß die Ver⸗ sorgung des deutschen Volkes mit Nahrungsmitteln, der deutschen Industrie und des deutschen Verkehrswesens mit Rohstoffen und Treibstoffen unter allen Umständen gesichert sei. Wirtschaftliche Inabhängigkeit müsse nur in den wirklich lebensnotwendigen Gütern erzielt werden, dann genüge sie, um die politische Un⸗ abhängigkeit wahren zu können. Weiterhin sei den deutschen Ingenieuren die Aufgabe gestellt, dem dentschen Volk die Güter zu geben, deren es zur Erhaltung seines hohen Kultur⸗ und Lebensstandes bedarf. Der Einsatz der Technik sei weiterhin not⸗ wendig, um den Güteraustausch mit dem Auslande zu fördern. Das wichtigste Mittel dafür sei, die Güte der deutschen Erzeugnisse auf das Höchste zu steigern. Unsere Knappheit an Rohstoffen müsse durch die Tüchtigkeit der deutschen Männer der Technik aus⸗ geglichen werden. Der Vorsitzende sprach dann allen den deutschen Ingenienren, die sich in aufopferungsvoller ehrenamtlicher Tätig⸗ keit für diese Gemeinschaftsarbeit eingesetzt haben, den Dank des Vereins aus und stellte das Wort des deutschen Dichteringenieurs Max Eyth als Richtlinie auf: „Unsere Lebensaufgabe gehört zu den höchsten, die sich die Poesie je gestellt hat: nicht nur der Ma⸗ terie zu dienen, sondern sie zu beherrschen“. Diese Aufgabe seie besonders schön in der heutigen Zeit, in der es gilt, zu leben und zu arbeiten für ein großes hohes Ziel. j
Dann leitete er mit einführenden Worten den Festvortrag der Hauptversammlungssitzung ein, in dem Landrat Bergassessor g. D.. Tengelmann, VDF. Herne, zum Thema „Sinn und Bedeuz, ung der technischen Forschung“ u. a. folgendes ausfühyte: 22
Das deutsche Volk List arm an Land. Ihm fehlen wichtige, ür seine Arbeit notwendige Bodenschätze. „Vereilnber biestr von der Natur auferlegten Armut verfügt das deutsche Volk aber über einen unwägbaren Schatz: seine geistige Kraft. Sie gilt es zu pflegen, zur Entfaltung und zur vollen Auswirkung zu bringen zum Nutzen des Volksganzen. So wie man heute die Zukunft unseres Volkes in erbgesundheitlicher, rassischer und weltanschau⸗ licher Hinsicht planmäßig sichert, so haben die deutschen Ingenieure
c⸗
die Pflicht, auch die künftigen Lebens⸗ und Arbeitsmöglichkeiten
Inhabers der Grashöf⸗Beitkmitize, Prof. HergdesJunkers,
ryt.
des deutschen Volkes sicherzustellen; das kann nur durch Einsatz der geistigen Kräfte, wie sie in der deutschen Forschung liegen, geschehen, da in den natürlichen Bedingungen unseres Landes unmittelbar keine ausreichenden Garantien gegeben sind. Wäh⸗ rend die Geschichte der Technik in zahlreichen Erfindungen aller⸗ erster Größenordnung die Tatsache nachweist, daß ursprünglich durchaus nicht zweckgerichtete Forschungen Ergebnisse zeitigten, die dann bedeutungsvolle Ausgangspunkte wichtiger industrieller Zweige wurden, gewinnt die Technik von heute ihre fortschrittlichen⸗ Gedanken aus den Erkenntnissen der technisch⸗wissenschaftlichen, d. h. zweckgerichteten Forschung. Diese aber stützt sich auf Ergeb⸗ nisse, welche die allgemeine, nicht unmittelbar zweckgerichtete naturwissenschaftliche Forschung vor langen Jahren gewonnen hat. Es ist eine besondere Gabe des Geistes, sich auf die Ergründung der Zusammenhänge der Natur zu konzentrieren, die Mühsal oft jahrelangen Versuches und Nachdenkens, zumeist ganz losgelöst von materiellem Eigennutz, auf sich zu nehmen. Die Einseitigkeit, die die forscherische Betätigung naturgemäß aunfweisen muß, ver⸗ langt aber eine besondere Berücksichtigung. Daher gilt es heute,
à
die geistigen Voraussetzungen einer zu Höchstleistungen befähigten
deutschen Forschung ganz bewußt zu betonen und sicherzustellen. Das wissenschaftliche Niveau der Lehrer und der Schüler unserer höchsten deutschen Bildungsstätten ist auf jeden Fall zu sichern. Weiterhin ist ausreichende und richtige Bereitstellung von Mitteln für die Forschung erforderlich. Das Ausland steckt heute unge⸗ heure Summen in die Forschung und es ist zu bedenken, daß gerade von Forschungsmitteln besonders reichliche Früchte für das ganze Volk zu erwarten sind. Alle Ergebnisse der Forschung fließen in ein großes Vorratsbecken, aus dem das deutsche Volk, die deutsche Wirtschaft und die deutsche Landesverteidigung laufend schöpfen können. Die Forschung ist der lebendige Springquell unseres wirtschaftlichen Gedeihens, und die Erhaltung des deut⸗ schen Volkes umschließt auch die Verpflichtung zur Förderung seiner geistigen Schaffenskraft.
In seinem Schlußwort brachte dann Dr.⸗Ing. H. Schult, VDJ. zum Ausdruck, daß der VDF. tief die Verpflichtung fühle, im Siüne des Vortrages tätig zu sein. Er weist auf die wertvolle - Stiftung der Witwe des verstorbenen
dafür darstelle und spricht ihr noch einmal den herzlichen Daänk des Vereins aus. Weiter teilt er mit, daß Kommerzienrat Her⸗ mann Röchling, das Ehrenmitgied des Vereins und der Inhaber
seiner Grashof⸗Denkmünze, ebenfalls eine bedeutende Stiftung zur Förderung der technisch⸗wissenschaftlichen Arbeit gemacht habe
üund dankt ihm dafür. 1 Mit einem „Sieg Heil“ auf den Führer Adolf Hitler und das deutsche Vaterland sowie mit dem gemeinsamen Gesang des utschland⸗ und des Horst⸗Wessel⸗Liedes schloß die Sitzung.
Deutscher Binnenschiffahrtstag in Duisburg.
Den Hauptvortrag auf dem Deutschen Binnenschiffahrtstag in Duisburg hielt am Donnerstagvormittag Bergassessor Dr.⸗ dug e. h. Brandi, Tortmund, über das Thema „Wirtschaft und Binnenschiffahrt“. Der ‚Redner ging als Vertreter des Ruhrbergbaues davon aus, daß der Bergbau mit 51 % an der Binnenschiffahrt und erst mit rund 40 % bei der Eisenbahn be⸗ teiligt, also der stärkste Interessent an der Binnenschiffahrt sei. Die Reichsregierung habe wiederholt betont, daß sie nicht die Frage stellt, ob dem Wasserweg oder der Eisenbahn der Vorrang zu geben sei, sondern daß es sich um die Förderung beider Verkehrsarten je nach Lage der Dinge, der geographischen und wirtschaftlichen Lage handele. Deutschland habe neben den wenigen Naturschätzen, zu denen in allererster Linie die Kohle gehöre, noch den Naturschatz mehrerer großer Ströme, Den Rhein, der allein 57 % des ganzen Binnenschiffahrtsverkehrs umfasse, und neben der Weser die Elbe mit 11 % und die Oder mit 8 %; in Summa übernehmen diese Hauptströme über * des gesamten Binnenschiffahrtstransports. Auch die Donau werde nach Fertigstellung der Regulierung bis Passau und des Rhein⸗Main⸗Donau⸗Kanals demnächst voraus⸗ sichtlich noch eine große Rolle spielen, besonders für den Verkehr mit dem Südosten Europas. Wenn der zur Zeit in vollem Aus⸗ bau befindliche Mittellandkanal und auch der Rhein⸗Main⸗Donau⸗ Kanal in Betrieb sein werden, werde ein großes einheitliches Kanalsystem über ganz Deutschland ausgebreitet sein, das im ein⸗ zelnen noch der dauernden Ergänzung und Vervollkommnung auch in den Oberläufen bedürfe. Diese sei allerdings in erster Linie eine Finanzfrage. Die in den letzten Jahren in den Reichsetat: eingesetzte Summe von jährlich durchschnittlich 90 Millionen er⸗ scheine gering und der Redner sprach die Hoffnung aus, daß diese Summe zum Bau und zur Verbesserung des deutschen Binnen⸗ schiffahrtsnetzes wesentlich erhöht werde, und zwar auch vom Standpunkt der Arbeitsbeschaffung. Es sei eine volkswirtschaft⸗ liche Aufgabe von größter Bedeutung, daß in einem Lande wie Deutschland der Güteraustausch, besonders die Rohstoffversorgung für den Verbrauch und die Weiterverarbeitung, so billig und zweck⸗ mäßig wie möglich geregelt werde. Belgien und Holland zeigten durch ihre großen Kanalbauten, daß sie derselben Auffassung seien. 8 Die Kohle sei in allererster Linie hier in Betracht zu ziehen. Sie stelle allein 40 % des gesamten Binnenschiffahrtsverkehrs; sie sei von allen überhaupt transportierten Gütern wohl das gering⸗ wertigste und im Gegensatz zu anderen Produkten am wenigsten in der Lage, noch große Frachtkosten auf sich zu nehmen. Das sei auch wichtig im Wettbewerb mit Auslandskohle, die zur Zeit auf dem Seewege leider immer noch billiger an viele deutsche Verbraucher⸗ gesandt werden könne, als deutsche Kohle auf der Eisenbahn zur Küste. Der Eisenbahn bleiben die wertvolleren Güter mit besseren Tarifen immer vorbehalten. Aehnlich sei es mit einem anderen Massengut, den, Erzen, die in noch höherem Maße als alle anderen Güter mit sogar 70 % ihrer Gesamt⸗
enge auf dem Wasserwege transportiert werden. Gerade heute
müsse man bei den Devisen⸗ und Importschwierigkeiten Sorge tragen, daß die eigenen deutschen Erze bei ihrer verhältnis⸗ mäßig sehr teueren Gewinnung wenigstens billig zum Ver⸗ braucher, zum Hüttenwerk, geschafft werden. Erz und Kohle seien in Fracht und Rückfracht vielfach sich ausgezeichnet ergänzende Wasserstraßengüter, ganz besonders im Seehafenverkehr. Ueber 70 % des gesamten Binnenwasserstraßenverkehrs sei Beförderung von mineralischen Rohstoffen, also von Erzen, Kohlen, Mineral⸗ ölen, Steinen, Erden Salzen usw. Neben diesen Mengengütern kämen, ebenfalls im Austausch, dann noch die großen landwirt⸗ schaftlichen Produkte in Betracht. Ein besonderes Kapital sei das Holz, das noch mit über 80 % auf der Eisenbahn befördert werde. Als Grubenholz könne es aber über 250 km Eisenbahn⸗ fracht wohl kaum tragen. Hoffentlich bringe auch hier der Mittel⸗ landkanal Verbilligung und Ausgleich aus cen Sorten, d. h. des Holzes für Grubenausban und desgleichen stellung, das würde auch der⸗ Forstwirtschaft helfen und die Ein⸗ fuhr vermindern. Die großen Mengen Fertigfabrikate aus der Eisenindustrie, also Industrieerzeugnisse, seien ebenfalls für den Wasserweg in Frage kommende Güter, die insofern eine wach⸗ sende Rolle mitspielen müßten, als die Versorgung der großen Eisenwerke mit Kohle, Koks und Erz in den meisten Fällen schon auf dem Wasserwege erfolge und die Halb⸗ und Fertigfabrikate
eine günstige Rückfracht⸗ und Verlademöglichkeit, besonders auch
für die Ausfuhr bieten. b
Aus den geschilderten Verhältnissen erkläre es sich auch, daß die große Menge verbrauchender und erzeugender Industrien sich mit besonderer Vorliebe an Wasserwegen angesiedelt haben. Je umfassender und wohlüberlegter ein Binnenwasserstraßennetz an⸗ gelegt sei, um so wirksamer und volkswirtschaftlich erfolgreicher werde sich der große Güteraustausch im Inland vollziehen und hierbei auch manche gefährdete oder vernachlässigte Gegend der Grenzbezirke aufschließen und wirtschaftlich heben lassen. Damit werde aber auch gleichzeitig eine wünschenswerte Auflockerung und Dezentralisierung der deutschen Industriezentren erreicht. Ab⸗ schließend hob der Redner hervor, daß die Binnenschiffahrt die
wichtigsten Massengüter, die keine hohen Transportkosten mehr
tragen könnten, auf die billigste und zweckmäßigste Weise vom Erzeuger zum Verbraucher schaffe und in gleicher Weise den Verkehr mit den Seehäfen zur Stärkung des deutschen Außen⸗ handels vermittle. Die Binnenschiffahrt solle ferner eine Ver⸗ klammerung aller deutschen Landesteile bringen und in Ver⸗ bindung mit Eisenbahn und Kraftwagen ein einheitliches großes Verkehrsnetz bilden, das in gegenseitiger Ergänzung und Hilfs⸗ bereitschaft das deutsche Volk in den Stand setze, neben einer
blühenden Binnenwirtschaft auch den Weltverkehr Deutschlands
mit den übrigen Ländern wieder herzustellen.
Die Verdun⸗Ausstellung wird mit dem Ablauf des 7. Juni
für Zelluloseher⸗
Reichsmarknoten⸗ und Scheidemünzeneinfuhrverbot, 2. marknoten⸗ und Scheidemünzenannahmeverbot
Berliner Börse am 28. Maqaii. Aktien schwankend, Renten meist fester.
Die Aktienmärkte waren zu Beginn des heutigen Verkehrs wieder auf einen freundlichen Grundton abgestimmt. Der Ge schäftsumfang blieb indessen ziemlich begrenzt, da das Publikum nur noch in einzelnen Spezialwerten stärker am Markt oertreten war und der berufsmäßige Börsenhandel im Zusammenhang mit der feiertäglichen Unterbrechung — bereits am Sonnabend findet bekanntlich kein Verkehr mehr statt — in seinen Dispositionen Zurückhaltung übt. Diese kam nach Festsetzung der ersten Kurse in Glattstellungen auf Teilgebieten zum Ausdruck, die vielfach ge⸗ ringe Abschwächungen zur Folge hatten. Ein Tendenzwechsel war. indessen angesichts der weiter nachwirkenden Wirtschaftsnteldungen nicht zu verzeichnen. — Am Montanmarkt kamen Mansfeld nach dem Dividendenabschlag ca. 1 ¼ % höher zur Notiz, während u größere Abweichungen gegen den Vortagschluß nicht zu beobach⸗ ten waren. Am Braunkohlenaktienmarkt ermäßigten sich Leopold⸗ grube, die erstmals exclusive Dividende gehandelt wurden, um ca. 1 ½ %. Dagegen waren Dt. Erdöl in Nachwirkung des Ab⸗ schlusses erneut 1 ½ % höher. Kaliwerte zogen unter Hinweis auf⸗ die zuversichtlichen Ausführungen in den Hauptversammlungen der Salzdetfurth⸗Konzerngesellschaften geringfügig an. In der chemischen Gruppe konnten Farben eine anfängliche Einbuße von. % % zum Teil wieder aufholen (173 ¹¼ bis ½⅞). Rütgers und von Heyden zogen um ca. 1 4¼ % an. Zu den seit einiger Zeit wieder lebhafter gesuchten Werten gehörten Conti⸗Gummi (+ 1 % 2). Auch Elektrowerte konnten überwiegend Steigerungen aufweisen, so Licht⸗Kraft um 1 ¼ und Schuckert um 1 %. Fest lagen von Versorgungswerten Lieferungen mit + 2 ¾¼ %. Dessauer Gas setz. ten ihre Erholung um % fort. Von Autowerten sind Daimler
mit einer Steigerung um ¾ % zu erwähnen. An den übrigen⸗
Märkten fielen mit größeren Abweichungen gegen den Börtag noch auf: Metallges und Dortmunder Union mit je + 2 1⁄¼, Engel⸗ hardt mit +† 1 %, Stöhr mit + 1 % und Holzmann mit + 1 ¼ % Orenstein ermäßigten sich um 1 %, Aschaffenburg. Zellstoff un Braubank um je 1 %.
Im Verlauf wurde die Kursgestaltung meist nur von kleine Umsätzen bestimmt. Dabei vexrmochte sich eine einheitliche Tendenz nicht durchzusetzen. Farben ermäßigten sich auf 172 %, Siemens und Dessauer Gas verloren erneut je 1 %, Stöhr % und Daimler 2% %. Andererseits zeigte sich erhöhtes Interesse für Muag, die gegen den ersten Kurs 1 % % gewannen, sowie für Reichsbank⸗ anteile, die den ½ oigen Anfangsgewinnen auf fast 2 ¼ 6. erhöhten. . “
Am Rentenmarkt erlitten Reichsaltbesitz einen Rückgang um 30 Pfg. auf 115,30. Dagegen setzten Umschuldungsanleihe die gestrige Steigerung erneut um 15 Pfg. auf 88,95 fort. Reichs⸗ schuldbuchforderungen waren % % schwächer, auch die variabel gehandelten Industrie⸗Obl. verzeichneten fast durchweg Rückgänge um „⅛ bis ¼ %. Von Auslandsrenten blieben Bosnier und Mexikaner gesucht, während Ungarn teilweise angeboten waren
Am Kassarentenmarkt zogen die Kurse auf fast allen Ge bieten an. Hypothek.⸗Pfandbriefe waren zum Teil bis ½ fester, so u. a. Preuß. Zentralboden. Von Liquidat.⸗Pfandbr. sind Rhein. Boden mit — % % zu erwähnen, während die Kurse hier meist unverändert blieben. VWon Kommunal⸗Obl. zogen Holsteiner um ℳ% % an. Stadtanleihen waren nur wenig verändert. 7. 26er Berliner gewannen erneut 4¼ %. Von Provinzanleihen zogen Schlesw.⸗Holsteiner um % % an. Fast durchweg etwas fester waren auch Länderanleihen. Neue Hamburger + 0,20, 33er Bayern + 0,22, 29er Meckl.⸗Schwerin † 4 %. Die YNoungan⸗ leihe wurde ¼ % höher notiert. Industrielle Schuldverschrei⸗ bungen waren nur wenig verändert. Dagegen zeigte sich he haftes Interesse für die im Freiverkehr gehandelten Dollarbonds,
von denen 6 ige Preußen zirka 4 ½ % gewannen.
b Blanko⸗Tagesgeld verteuerte sich auf 2 % bis 3 ¼ 9%, doch. konnten erste Nehmer auch uüftter diesen Sätzen anköommen. Von
Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,40, der Dollär mit
2,488. Der französ. Franken zeigte wieder Schwächeneigung. 8
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Dritte Reichstagung der Wirtschaftsgruppe Bekleidungsindustrie.
Die Wirtschaftsgruppe und der Reichsverband der Deutschen Bekleidungsindustrie vexanstalten in der Zeit, vom 12. bis 15. Juni d. J. in Berlin ihre 3. Reichstagung unter dem Leitsatz: „Durch Rationalisierung und Modernisierung der Welt voran!“ Am Freitag, dem 12. Juni, findet eine Sondertagung der Unter⸗ gliederungen der Wirtschaftsgruppe und des Reichsverbandes der Deutschen Bekleidungsindustrie, am Sonnabend, dem 13. Juni eine Sitzung des Führerbeirats und Hauptausschusses des Reichs verbandes der Deutschen Bekleidungsindustrie und eine ordent⸗ liche Beiratssitzung der Wirtschaftsgruppe Bekleidungsindustrie und am Nachmittag die Haupttagung statt. Die Reichstagung schließt am Montag, dem 15. Juni, mit einer öffentlichen Kund⸗ gebung in der Deutschlandhalle zusammen mit der Reichsbetriebs⸗ gemeinschaft Bekleidung. 8
Devisenb ewirtschaftung. Reue deutsche Devisenerlasse. Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung ver⸗ öffentlicht einen Runderlaß Nr. 74/36 D. St./ — 24/36 Ue. St. vom 27. Mai 1936, der das Reichsmarknoten⸗ und Scheidemünzen⸗ einfuhrverbot betrifft und im einzelnen 1, Bestimmungen über
Reichs⸗ 1 sowie 3. Ueber⸗ gangs⸗ und Schlußbestimmungen enthält. Weiter wird ein Rund⸗ erlaß Nr. 72/36 D. St./ — Ue. St. vom 27. Mai 1936 über die Ausführung des Gesetzes über die Gewährung von Straffreiheit vom 23. April 1936 und ein Runderlaß Nr. 75/36 D. St. /— 25/36 Ue. St. vom 27. Mai 1936 über Maßnahmen gegen den Miß⸗ brauch der Freigrenze veröffentlicht. 8 1“
Ablösung von Hypotheken mit deutschen
3 Auskandshonds.
Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: — 1
Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat in einem Runderlaß Nr. 68/36 D. St. — Ue. St. die bisherigen Anord⸗- nungen über die Ablösung von Hypotheken mit deutschen Aus⸗ landsbonds neu zusammengefaßt. Die Genehmigung zur Ab⸗ lösung einer Hypothek und zum Erwerb der Bonds wird, wie
bisher, von einer Prüfung der Betriebslage durch die zuständige
Devisenstelle abhängig gemacht. Die Beschaffung der Bonds er⸗ folgt, soweit nicht die Bonds dem Hypothekenschuldner ausnahms⸗ weise unmittelbar vom Ausland her zur Verfügung gestellt⸗ werden, durch die zentralen Anleihe⸗Institute. Soll die Ablösung.
mit zertifizierten Bonds erfolgen, deren Ankauf keiner Genehmi⸗
gung bedarf, kann die Genehmigung zur Ablösung ohne weitere Voraussetzungen erteilt werden.
und deckungsfähige Devisen gesichert sein.
. . 09 9 9 Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft. Nachdem die ungünstige Witterung im vergangenen Winter noch bis Ende Februar die Bauarbeiten zu einem großen Teil unmöglich gemacht hatte, begann in diesem Jahr die Bausaison erst im März. Nach einer Abhandlung im neuen Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung konnten allein in den Monaten März und April annähernd 290 000 Baufach⸗ und Bau⸗ hilfsarbeiter wieder eingestellt werden. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten arbeitslosen Bauarbeiter nahm von 503 000 auf 214 000 ab (Ende April 1935 betrug die Arbeitslosig⸗ keit 284 000). Im Mai hat die Arbeitslosigkeit weiter abgenommen. Die Arbeitslosigkeit ist damit nur noch ungefähr ebenso hoch wie im Durchschnitt der Jahre 1928 und 1929. Nun sank damals und auch im Jahre 1935 von Ende April bis zum Höhepunkt der
Saison die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe um etwa 125 000†%
Werden in diesem Jahr in den kommenden drei bis vier Monaten etwa ebensoviel Bauarbeiter eingestellt wie im letzten Jahr — die Wahrscheinlichkeit hierfür ist groß —, so dürfte der tiefste Stand der Arbeitslosigkeit seit der Währungsstabilisierung wieder erreicht sein. Damit wären praktisch alle noch verfügbaren arbeitslosen Kräfte der Bauwirtschaft beschäftigt, Im einzelnen war die Beschäftigungsmöglichkeit in den letzten Monaten — wie bisher — bei den Facharbeitern günstiger als bei den Hilfsarbeitern. Von Ende Februar bis Ende April d. J. sank⸗ die Zahl der arbeitslosen Fachkräfte auf 35 %, die der Hilfskräfte
nur auf 55 % des Standes von Ende Februar. Bei den Fach⸗
arbeitern ist die Arbeitslosigkeit in den Berufen, die vorwiegend für die Neubautätigkeit arbeiten (Maurer, Zimmerer usw.), stärker gesunken als in den Berufen, die auch mehr auf Instandsetzungs⸗ und ⸗Reparaturarbeiten angewiesen sind (Maler, Ofensetzer, Dach⸗ decker, Glaser usw.). Ende März war die Arbeitslosigkeit bei den Maurern, Putzern, Zimmerern und Steinsetzern nur noch etwa ein Viertel so hoch wie Ende März 1933. Bei den Dachdeckern,
Ofensetzern, Malern und Glasern betrug sie noch mehr als ein.
Drittel bis über zwei Fünftel des Standes vom Frühjahr 1933. Damit hat sich die Lage gegenüber der Zeit der großen Umbau⸗ und Instandsetzungsaktion (1933/34) wesentlich gewandelt. Die Arbeitslosigkeit unter den Arbeitern der Baustoffindustrien ist im allgemeinen auf rund ein Viertel, bei den Ziegeleiarbeitern da⸗ gegen erst auf ein Drittel des Standes vom Frühjahr 1933 gesunken. v
Für den weiteren Verlauf der Bausaison 1936 ist mit Voll⸗ beschäftigung aller in der Bauwirtschaft tätigen Arbeitskräfte zu rechnen. Vor allem gilt das für die Facharbeiter. In den Ge⸗
Wirtschaft des Aluslandes.
Englands Urkeil üper eine Währungs⸗
“ konferenz pessimistisch. 1“
London, 28. Mai. Die in letzter Zeit erschienenen Berichte, daß die neue französtsche Regierung eine internationale Wäh⸗ rungskonferenz einberufen wolle, sind in London sehr kühl auf⸗ genommen worden. Wie verlautet, ist man bisher weder von Paris noch von Washington in dieser Angelegenheit an die englische Regierung herangetreten. In London weist man auf den Fehl⸗ schlag der letzten Währungskonferenz hin und erklärt gleichzeitig, daß zur Zeit keine besseren Erfolgsaussichten für eine derartige Konferenz bestünden. Auf jeden Fall bestehe zur Zeit kein Grund
zu der Annahme, daß eine Währungskonferenz als Teil eines
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Friedens⸗ oder Völkerbundsreformplanes einberufen werde.
Aenderung der lettischen Staatskreditgesetze.
Riga, 27. Maj. Das lettländische Ministerkäbinett nahm in seiner letzten Sitzung eine Reihe wichtiger neuer Wirtschaftsgesetze an. Sie betreffen in erster Linie die Aenderung der sogenannten Staatskreditgesetze. Im Zuge dieser Aenderungen wird die Ord⸗ nung der Ausgabe von Banknpoten umgestaltet. Gegenüber der. bisherigen Regelung, nach der die Summe der ausgegebenen Bank⸗ noten. mit, 50 % durch Gold oder deckungsfähige Devisen gedeckt werden müsse, bestimmt das neue Gesetz, daß bis zum Betrage von 100 Millionen Lat die Deckung zu 30 % fähigen Devisen und mit dem Rest durch sichere kurzfristige Wechsel⸗ szu erfolgen habe. Bei Ausgabe von Noten im Werte von mehr
8v
als 100 Millipnen Lat müssen diese wie bisher zu 50 % durch Gold
Zu diesen Aenderungen erklärte der lettländische Finanz⸗
minister, daß die in. Lettland bisher geltende Deckung von 50 % eine der größten in Euxopa gewesen sei. seien nicht schlecht, aher durch den hohen Deckungssatz seien viele. Mittel vom Umlauf zurückgehalten worden, die nun der Landwirxt⸗
Große Goͤldreserven
schaft, dem Handel und der Industrie zugüte kommen könnten. Auch zur Staatssicherheit sei eine größere Elastizität der Geld⸗ mittel notwendig. Die Regierung habe gerade diesen Zeitpunkt zur Aenderung gewählt, weil zur Zeit die Wirtschafts⸗ und Finanz⸗
lage Lettlands gefestigk und die Staatskasse in einem Zustand sei,
daß keinerlei Erschütterungen zu befürchten seien. Die weiteren Aenderungen der Staatskreditgesetze betreffen die Schaffung einer Staatsschuldenverwaltung und die Möglichkeit der Darlehens⸗ aufnahme staatlicher Kreditinstitutionen.
Weitere
, Wirtschaftsverhältnisse.
Prag, 27. Mai. In der Sitzung des tschechoslowakischen Zentraleisenbahnrats wurde auf Grund der letzten Transport⸗ ergebnisse festgestellt, daß sich die Wirtschaftsverhältnisse weiter verbessert haben und daß diese Besserung immer mehr an Boden
Besserung der tschechoflowakischen
4
7*
Regelung des italienischen Seever
Rom, 27. Mai. Nach verschiedenen Besprechungen mit den Vertretern der italienischen Reedexeien wurde unter Zusammen⸗ legung, einiger kleinerer Schiffahrtsgesellschaften der Handels⸗ und Personenverkehr Italiens zur See in drei Gruppen geteilt derart, daß die Gefellschaft „Italia“ von Genua aus den Verkehr nach Nord⸗ und Südamerika, der „Llohd Triestino“ von Triest mit
Brindisi als Zwischenstation die Linien nach Afrika, Asien und
Australien, die „Tirrennia“ von Neaßel und „Adriatisa“ von Venedig aus die Mittelmeerlinien, die des Schwarzen Meeres sowie den Handelsverkehr nach Nordeuropa übernimmt. Diese Neuordnung wird am 1. Januar 1937 in Kraft treten.
8
tehrs.
in Gold oder deckungs⸗
der neuen Ideen im deutschen Probleme der Reichsplanung. tionen zu schaffen,
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Ztalienische
zu decken, zu Abmachungen zu kommen.
ist bei der jetzt erzielten Verständigung Rechnung
bieten mit starker öffentlicher Bautätigkeit werden bereits um die
Jahresmitte kaum noch Bauarbeiter in nennenswertem Umfang arbeitslos sein. Ein möglichst weitgehender Ausgleich zwischen den einzelnen Bezirken wird in den nächsten Monaten notwendig sein, um den Kräftebedarf in den Gebieten mit der stärksten Bautätig⸗ keit zu decken und damit gleichzeitig auch den Arbeitskräften Be⸗ schäftigungsmöglichkeiten zu bieten, die in den anderen Reichs⸗
gebieten noch verfügbar sind. 9
Aufbau des Siedlungs⸗ werkes.
Vortrag von Dr. Ludovici in der Universität Frankfurt a. M.
Im Rahmen der politischen Vortragsabende in der Uni⸗ versität Frankfurt a. M. sprach der Siedlungsbeauftragte im Stabe des Stellvertreters des Führers und Leiter des Reichs⸗ heimstättenamtes, Pg. Dr.⸗Ing. J. W. Ludovici über Pla⸗ nung und Aufbäau des nationalsozialistischen Siedlungswerkes.
Der Vortragende ging davon aus, daß das großangelegte Siedlungswerk des Staates grundsätzlich Neues bringe, indem es nicht Selbstzweck sei, sondern der Durchführung wichtigster Staats⸗
Planung und
Naufgaben diene. Die zu lösenden Probleme seien vor allem die Auflockerung und eine Verhinderung der
Massierung von. Volks⸗ massen in großen Städten. Neue Bindungen an das Land seien anzustreben. Umfangreiche Vorarbeiten müßten dazu geleistet werden: Feststellung des Wohnungs⸗ und Siedlungsbedarfs so⸗ wie Siedlungsformen und ihrer regionalen Einteilung. Unge⸗ steuerte Wanderungsbewegungen innerhalb der Grenzen müßten beachtet werden. Zu diesem Zweik werde die Wissenschaft in vollem Umfange gebraucht. Die Heimstättenämter seien in erster Linie zur Erledigung der in diesem Zusammenhang notwendigen Voraxbeiten gedacht. Es komme darauf an, ein großes Pro⸗ gramm zu sehen, es in große Abschnitte zu teilen und diese Ab⸗ schnitte in Form von Jahresprogrammen richtig anzufassen. Es werde nicht so kommen, daß der Bauer durch Landverlust zu leiden habe. Dem Bauern könne es nur nützen, wenn sich die Kaufkraft des Arbeiters erhöhe. Siedlung sei eine echte Lohn⸗ erhöhung. Im weiteren Verlauf der Rede kam Dr. Ludovici auf die Reichsplanung zu sprechen. Im August 1934 habe sich eine planungswissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft gebildet, die sich zu einem Institut entwickelt habe. Planung heiße die Verwirklichung Lebensraume. Volk und Raum, Wehrfreiheit und Raum seien die großen Deshalb sei intensive Zusammen⸗ arbeit notwendig. Es komme nicht darauf an, neue Organisa⸗ f sondern vorhandene zu benutzen. In der Landschaft sollen Kräfte aktiviert werden. Die Schulung des Nach⸗ ein wichtiges Ziel. Der Redner schloß seine mit eifall aufgenommenen Worte mit dem Appell an alle, le Werk von sich aus in Angriff
Wirtschaft und Raum,
starkem die mitarbeiten wollen, das große zu nehmen. 8 8
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* 22190
erordnungen über wirtschaftliche und sanitäre Maßnahmen in Abessinien.
Rom, 27. Mai. Marschall Graziani hat zwei Verordnungen erlassen, die für die Entwicklung des 8 Zirtschaftslebens und für die Regelung des Gesundheitsdienstes in Abessinien wichtig sind. Durch die erste Verordnung wird ein Wirtschaftskomitee eingesetzt, das über alle Gründungspläne zu beschließen und die Entwicklung industrieller und Handelsunternehmungen einer dauernden Kon⸗ trolle zu unterziehen hat. In seinen Aufgabenbereich gehört auch die Entscheidung über die Zulassung zur wirtschaftlichen Betäti⸗ gung in Abessiniten. “““ 8
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rrn 13
Zur Verlängerung des internationalen Weißblech⸗ 8 kartells.
Wie schon mitgeteilt wurde, ist es jetzt nach mehrfachen Verhandlungen zu der erwarteten Verständigung innerhalb 858 Weißblechkartells über die seinerzeit zur Erörterung stehenden Quotenfragen gekommen. Das Weißblechkartell ist bekanntlich Mitte 1934. unter Beteiligung der deutschen, englischen, ameri⸗ kanischen, französischen und italienischen Weißblechindustrie er⸗ richtet worden. Später gelang es, auch mit der. norwegischen Weißblechindustrie, die zwar auf den Exportmärkten keine Rolle spielt, aber etwa ausreicht, um den Bedarf des eigenen Marktes
Wie seinerzeit aus aus⸗ ländischen Quellen verlautete, war bei der Errichtung des Kar⸗ tells den englischen Weißblecherzeugern die größte Quote mit etwa 50 %, eingeräumt worden, während die amerikanische Gruppe eine Quote von etwa 22 *%, die deutsche Gruppe eine Quote von etwa 16 % zuzüglich 2 % für die Erzeugung des Saargebietes (Dillingen) erhielt. 1 rankr und Italien. Im Verlauf der bisher annähernd zweijährigen Wirksamkeit des Kartells stellte sich nun heraus, daß die zunächst vereinbarten Ausfuhrquoten nicht der Leistungsfahigkeit aller Gruppen entsprachen; vor allem die deutsche Gruppe mußte ver⸗ schiedene Wünsche, die sich u. a. auch auf die ZBelieferung des holländischen Marktes bezogen, geltend machen. Diesen⸗ Wünschen
etragen wor⸗ dadurch eerleichtert wurde, daß alle Mitglieder des Kartells auf Grund der bisherigen Bewährung die Aufrechterhal⸗ tung der Bindungen für wünschenswert hielten. Man kam gleich⸗ zeitig überein, die Laufzeit des Verhandsvertrages, die bis Ende Juni 1937 befristet war, bis zum 1. Juli 1938 zu verlängern, so daß der Verband jetzt auf weitere zwei Jahre gesichert ist. Die gesamten deutschen Weißblecherzeugungsstätten befinden sich bekanntlich in Westdeutschland. Der größte Teil der deutschen Produktion entfällt auf drei Werke, nämlich Vereinigte Stahl⸗ werke Wissen, Hüsten und Nachrodt. Weißblecherzeuger sind außer⸗ dem die zur Otto Wolf⸗Gruppe gehörende Rasselsteiner Eisen⸗ werks⸗Gefellschaft, die der Firma Krupp nahestehende Capito & Klein A.⸗G., Düsseldorf⸗Benrath, der Hoesch⸗Konzern und schließ⸗ lich noch im Saarland die Dillinger Hüttenwerke. Die deutsche Gruppe innerhalb des internationalen Weißblechkartells umfaßt alle diese Werke mit Ausnahme der Hoesch⸗Köln⸗Neuessen A.⸗G., die außerhalb der internationalen Abmachungen geblieben ist. Wie der DHD. erfährt, ist jedoch zwischen der deutschen Kartell⸗ gruppe und Hoesch nunmehr eine Verständigung über den Export herbeigeführt worgen, nach der sich die Hoesch⸗Gruppe gewisse Beschränkungen bei ihrem Weißblechexport auferlegen wird.
den, die wohl
Der Rest entfiel mit je 5 % auf Frankreich⸗
Generalversammlungskalender fü die Woche vom 1. bis 6. Juni 1936 Montag, 1. Juni. 4
2. Pfingstfeiertag.
Dienstag, 2. Juni. Dresden: Großenhainer Webstuhl⸗ und Maschinen⸗Fabrik A.⸗G., Großenhain, 16 ½¼ Uhr. “ 8
8 Mittwoch, 3. Juni.
Bielefeld: “ A.⸗G. für mechanische Weberei, Bielefeld, 12 hr.
Hamburg: Hamburger Reismühle A.⸗G., Hamburg, 12 Uhr.
Leipzig: Steingutfabrik Colditz A.⸗G., Colditz, 16 Uhr. 8
Mainz: Portland⸗Zementwerke Tyckerhoff⸗Wicking A.⸗G., Amöne⸗ burg, 11 Uhr. “
Stuttgart: Kammgarn⸗Spinnerei Bietigheim, Bietigheim, 11 Uhr.
Donnerstag, 4. Juni. Bank für Landwirtschaft A.⸗G., Berlin, 11 Uhr. Deutsche Boden⸗Kultur⸗A.⸗G., Berlin, 11¼ Uhr. Deutsche Golddiskontbank, Berlin, 11 Uhr. Esplanade⸗Hotel A.⸗G., Berlin, ao., 12 ½ Uhr. Mitex. Mitteldeutsche Textil⸗A.⸗G., Berlin, 15 Uhr. Berlin: Steatit⸗Magnesia A.⸗G., Berlin⸗Pankow, 11 Uhr. Berlin: Terrain⸗Gesellschaft am Teltow⸗Canal Rudow⸗Johannis⸗ thal A.⸗G., Berlin, 11 Uhr. Aachen: Bergwerksgesellschaft Dahlbusch Gelsenkirchen⸗Rott⸗ hausen, 11 ½¼ Uhr. . 8 1 Aachen: Deutsche Libbey⸗Owens⸗Gesellschaft für maschinelle öu A.⸗G. (Delog), Gelsenkirchen⸗Rotthausen, 10 Uhr. Bielefeld: Ravensberger Spinnerei A.⸗G., Bielefeld, 12 Uhr. Dortmund: Harpener Berghau⸗A.⸗G., Dortmund, 11 Uhr. 3 Freiburg: Deutsche Acetat⸗Kunstseiden A.⸗G. „Rhodiaseta“, Frei⸗ burg i. Br., 10 ½¼ Uhr. Frankfurt a. M.: Maschinenfabrik A.⸗G., A.⸗G. vorm.
Berlin: Berlin: Berlin: Berlin: Berlin:
Moenus Frank⸗ furt a. M., 11 ½ Uhr. 8 Hagen: Westfälische Kupfer⸗ und Messingwerke
Casp. Noell, Lüdenscheid, 17 Uhr. . 8 Hamburg: Schlesische Dampfer⸗Compagnie⸗Berliner Lloyd A.⸗G.,
Hamburg, 11 ½ Uhr. Lepzig: Dermatoid⸗Werke Paul Meißner A.⸗G., Leipzig, 12 Uhr. Rheydt: Hermann Schött A.⸗G., Rheydt, 16 Uhr.
Freitag, 5. Juni. Berlin: Eisenhüttenwerk Thale A.⸗G., Thale a. H., 16 Uhr. Berlin: Gesellschaft für elektrische Unternehmen⸗Ludw. Loewe & Co. A.⸗G., Berlin, 12 Uhr. b Berlin: C. Müller Gummiwaarenfabrik A.⸗G., Berlin⸗Weißensee, 16 Uhr. . Berlin: B. Wittkop A.⸗G. 12 Uhr. Berlin: Zehlendorfer Boden A.⸗G., Berlin, 12 ½¼ Uhr. Amöneburg: Chemische Werke vorm. H. & E. Albert, Amöneburg, 11 Uhr. Bremen: Mineraloel⸗Raffinerie vorm. August Korff, Bremen, 12 Uhr. ““ ““ 1 Eitorf: Schoellersche Kammgarnspinnerei Eitorf A.⸗G., Eitorf, 11 Uhr. Essen: Vereinigte Flanschenfabriken A.⸗G., Hattingen, 17 Uhr. Heidelberg: H. Fuchs Waggonfabrik A.⸗G., Heidelberg, 12 Uhr. Wuppertal⸗Elberfeld: Gebhard & Co. A.⸗G., Wyppertal⸗Voh⸗ winkel, 11 ½¼ Uhr. —
e, i, 6. 98 6888 6 LSonnabend, ;. Junij.
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Berlin: Ehemische Werks Schuster &. Wichelmy A.⸗G. k. L, Berlin, 11 Uhr. ““ 3 .“ Berlin: Frankona Rück⸗ und Mitversicherungs⸗A.⸗G., Berlin,
101½ Uhr. Berlin: NSU⸗D⸗Rad Vereinigte Fahrzeugwerke A.⸗G., Neckar⸗ sulm, 10 Uhr. v.“ Breslau: F. Reichelt A.⸗G., Breslau, 12 Uhr. Dresden: Mimosa A.⸗G., Dresden, 11 Uhr. “ “ Lipine: Schlesische A.⸗G. für Bergbau d Zinkhüttenbetrieb Lipine, 16 Uhr. .
für Hoch⸗ und Tiefbau i. L., Berlin,
und Stanzwerke
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 27. Mai 1936: Gestellt 23 743 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche 8 Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“* am 28. Mai auf 52,50 ℳ (am 27. Mai auf 52,25 ℳ) für 100 kg.
Berlin, 27. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 33,00 bis 34,00 ℳ, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 40,00 bis 44,50 ℳ, Linsen, kleine, käferfrei 43,00 bis 49,00 ℳ, Linsen, mittel, käferfrei 49,00 bis 53,00 ℳ, Linsen, große, käferfrei 53,00 bis 66,00 ℳ, Speiseerbsen, Konsum, gelbe 47,00 bis 49,00 ℳ, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 49,00 bis 53,00 ℳ, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zoliverbilligt 65,30 bis 67,00 ℳ, do. III, zollv. 56,80 bis 58,00 ℳ, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, unglasiert —,— bi —,— ℳ, Italiener⸗Reis, glasiert 30,00 bis 31,00 ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert —,— bis —,— ℳ, Gerstengraupen, mittel 41,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 39,00 bis 40,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 34,00 bis 35,00 ℳ, Gerstengrütze 34,0 bis 35,00 ℳ, Haferflocken 39,00 bis 40,00 ℳ, Hafergrütze, ge⸗ sottene 43,00 bis 44,00 ℳ, Roggenmehl, Type 997 24,55 bis 25,50 ℳ, Weizenmehl Type 790 31,50 bis 33,50 ℳ, Weizen⸗ mehl, Type 405 36,50 bis 38,50 ℳ, Weizengrieß, Type 405 38,50 bis 41,50 ℳ, Kartoffelmehl, superior 33,00 bis 34,00 ℳ, Zucker, Melis 68,60 bis 69,60 ℳ (Aufschläge nach Sorten⸗ tafel), Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,50 bis 33,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 36,00 bis 38,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 44,00 bis 47,00 ℳ, Rohkaffee, Brasil Supertor bis Extra Prime 304,00 bis 350,00 ℳ, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis 420,00 ℳ, Röstkaffec, Zentralamerikaner aller Art 434,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark entölt bis —,— ℳ, Kakao, leicht entölt 17 8 220,00 ℳ, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 936,00 bis 1400,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 244,00 bis 254,00 ℳ, Pflaumen 40/50 in Kisten 124,00 bis 126,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese t Kisten 49,00 bis 51,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 54,00 bis 60,00 ℳ, Mandeln, süße, handgew., ¼ Kisten 200,00 bis 210,00 ℳ, Mandeln, bittere, handgew., † Kisten 212,00 bis 222,00 ℳ, Kunsthonig in ½ kg Packungen 70,00 bis 71,00 ℳ Bratenschmalz in Tierces 200,00 bis —,— ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 200,00 bis —,— ℳ, Berliner Rohschmalz 200,00 bis —,— ℳ, Speck, inl., ger., 170,00 bis 190,00 ℳ, Markenbutter in Tonnen 290,00 bis 292,00 ℳ, Markenbutter gepackt 292,00 bis 296,00 ℳ, feine Molkereibutter in Tonnen 284,00 bis 286,00 ℳ, feine Molkereibutter gepack 286,00 bis 288,00 ℳ, Molkereibutter in Tonnen 276,00 bis
278,00 ℳ, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 ℳ, Land⸗ “