1936 / 241 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Oct 1936 18:00:01 GMT) scan diff

„Nationalfozialiftische Finanz⸗ und

Wirtschaftspolitik.“

Eine RNede des Reichsfinanzministers in Halle.

Der Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk führte in einer Rede am 14. Oktober 1936 in Halle über „Nationalsozia⸗ listische Finanz⸗ und Wirtschaftspolitik“ folgendes aus: Während

die Umwelt von wirtschaftlicher und politischer Unruhe erfüllt sei, Piete Deutschland das Bild friedlicher Arbeit und kraftvollen Auf⸗ baus. In dieser Aufwärtsentwicklung, die seit 1933 eingetreten sei, abe sich noch kein Rückschlag oder Stillstand gezeigt. Die günstige Gestaltung der Arbeitslosenziffern und Steuereinnahmen in den letzten Monaten, die die Zahlen des Vorjahres noch übertreffen, beweise die Stetigkeit der Aufwärtsentwicklung auch im Jahre 1936. Diese Erfolge seien uns nicht als Geschenk in den Schoß gefallen, sondern sie seien Ausdruck und Folge der erst durch die Macht⸗ übernahme durch Adolf Hitler möglich gewordenen zielbewußten Ausnutzung und Zusammenfassung der gesamten wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Kräfte der Nation. Es sei die der deut⸗ schen Finanzpolitik gestellte Aufgabe, die Durchführung der großen nationalen Aufgaben, insbesondere die Wehrhaftmachung des deut⸗ schen Volkes, durch bewußte Konzentrierung aller Kräfte auf dieses Ziel zu ermöglichen und zu sichern. Das bedeute, daß die Ausgaben⸗ politik der öffentlichen Hand sich in allen ihren Teilen und Zweigen dem Gebot schärfster Sparsamkeit unterordnen, vor allem eine ein⸗ fache und zweckmäßige, Doppelarbeit und Reibungen vermeidende Durchorganisation unseres gesamten öffentlichen Apparats anstreben und erreichen müsse. Es entspreche diesem Grundsatze, daß die deutsche Gemeindeordnung den Gedanken des Haushaltsausgleichs in den Mittelpunkt der kommunalen Finanzgebarung gestellt und in den Bestimmungen über die Bildung von Rücklagen ein wichtiges Erfordernis moderner Konjunkturpolitik erfüllt habe. Diese straffe Konzentrierung erfordere Opfer und Beschränkung zahlreicher, an sich berechtigter Wünsche. Die Größe eines Zieles lasse sich immer nur an der Größe der Opfer ermessen, die ein Volk für dieses Ziel zu bringen bereit sei. Das gelte auch für die Ueberwindung der Schwierigkeiten, die durch unsere Rohstoff⸗ und Devisenlage ent⸗ standen seien und die ihre natürliche Ursache eben in der Einbe⸗ ziehung von rund 6 Millionen Menschen in Arbeit und Einkommen und in der Vergrößerung unserer industriellen Produktion hätten. Der Führer habe durch den Vierjahresplan einen Weg zur Ueber⸗ windung dieser Schwierigkeiten eröffnet. Die Industrie könne und müsse diesen Kampf dadurch unterstützen, daß sie den der Aufwärts⸗ entwicklung seit 1933 zugrundeliegenden Gedanken der Mengen⸗ konjunktur nicht in eine Preiskonjuktur ausarten lasse und sich des Facharbeitermangels durch ausreichende Lehrlingsausbildung an⸗ nehme. Wir könnten aber auch auf die Forderung nicht verzichten, daß einmal das Problem einer gerechten Rohstoffverteilung in der Welt angefaßt und gelöst werde. Hier liege der Schlüssel für die Behandlung der Kolonialfrage. Die Lösung dieses Problems und des der internationalen Schuldenverflechtung sei eine Voraussetzung für die Wiederherstellung einer gesunden Weltwirtschaft. Wäh⸗ rungsmaßnahmen, die nicht eine Stabilisierung zur Folge hätten, sondern die allgemeine Unsicherheit nur vermehrten der neue Begriff einer schwankenden Währung sei eigentlich ein Widerspruch in sich —, trügen zur Gesundung nicht bei. Der Minister schloß, indem er dem Worte: „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ das Wort Friedrichs des Großen entgegenstellte, daß das Schicksal der Staaten auf den großen Männern beruhe, die i boren würden. .“

„An der Front des Außenhandels.“

Der Beginn des 3. Arbeitsjahres der Außen⸗ handelsschule Hamburg.

Der Beginn des dritten Arbeitsjahres der Außenhandelsschule Hamburg wurde am Dienstagabend mit einer Feier im großen Saal der Gewerbekammer eröffnet. Reichsstatthalter Kauf⸗ mann betonte, daß er der Einladung besonders gern Folge ge⸗ leistet habe, weil gerade der Außenhandel der lebenswichtigste Wirtschaftszweig für Hamburg sei. Als erster Redner in der Reihe der vorgesehenen Vorträge, die unter dem Leitwort „An der Front des Außenhandels“ steht, sprach der Leiter der Kom⸗ mission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., Bernhard Koehler, der den Vierjahresplan in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellte.

Das gesamte deutsche Volk habe sich bereit gefunden, ihn zu erfüllen. Der Führer habe im richtigen Augenblick den Willen des Volkes zusammengefaßt. Es sei sicher, daß die Abhängigkeit des deutschen Volkes von unentbehrlichen Rohstoffen gleich⸗ bedeutend sei mit der Abhängigkeit eines Arbeitnehmertums, das sich damit abfinden müsse, die Bedingungen einzugehen, die ihm sein Arbeitgeber stelle. Ein gesunder freier Außenhandel könne aber in einer gegenseitigen Abhängigkeit nicht bestehen. Es würde zu oft vergessen, daß Abhängigkeit niemals die natürliche Grund⸗ lage für das Verhältnis zwischen zwei Parteien sein könne. Im weiteren Verlauf seiner Rede wies Dr. Koehler darauf hin, daß der Außenhandel letzten Endes der Repräsentant der Wirtschaft eines Volkes sei. Die bisherige Entwicklung des Außenhandels

sei zum größten Teil die Folge jenes Systems, das glaube, das

Leben eines Volkes in der Abhängigkeit erhalten zu können. Der Nationalsozialismus suche nach neuen Wegen in der Erkenntnis, daß die Wege, die in der Vergangenheit beschritten wurden, falsch waren. Währungsexperimente werde der Nationalsozialismus nicht mitmachen. Auch bedeute der Vierjahresplan keine Ein⸗ schränkung, sondern eine Erweiterung des Außenhandels. Eine Einfuhr zu großen Ausmaßes könne nicht zugelassen werden, weil dadurch Arbeitskräfte im eigenen Lande außer Arbeit gesetzt würden. Der nationalsozialistische Staat habe mit der Vor⸗ stellung gebrochen, daß ein Volk zu viel Arbeiter habe. Die Rich⸗ tigkeit dieser Ansicht sei durch die Entwicklung des Facharbeiter⸗ einsatzes bewiesen. Weiter betonte der Redner, daß im Ausfuhr⸗ handel darauf geachtet werden müsse, daß nicht jeder Kaufmann dieselbe Ware ausführe. Man müsse sich darauf einstellen, mit besonderen Leistungen auf den Markt zu kommen und das anzu⸗ bieten, was die anderen Länder notwendig brauchten. Wenn wir es verständen, uns auf die Bedürfnisse der anderen Völker in steigendem Maße einzustellen, dann würde es um den Außen⸗ handel wieder besser bestellt sein. Der Kaufmann müsse zudem selbst in die Welt hinausgehen, denn nur so könnten die Interessen eines Unternehmens am besten wahrgenommen werden. Jüdische Vertreter hätten nur ein Interesse daran, Geschäfte schnell zum Abschluß zu bringen und dabei die Preise völlig außer acht zu lassen; ferner würden jüdische Vertreter ohne weiteres von aus⸗ ländischen Angeboten Gebrauch machen, wenn diese im Preiser billiger seien und die deutschen Angebote nicht mehr beachten. Der deutsche Kaufmann dagegen werde immer bestrebt sein, seinem Lande am besten zu dienen.

Zur Frage der Rohstoffe übergehend, erklärte Dr. Koehler, daß die Möglichkeit, bestimmte Rohstoffe durch andere zu ersetzen, bereits zur Folge gehabt habe, daß überhöhte Preise gesenkt wurden, andererseits ließen sich Rohstoffe in Anlagen erzeugen, die den Gipfel der Technik darstellten. Der Weg dazu sei bereits beschritten, und der Zeitpunkt sei vielleicht nicht fern, an dem unsere eigenen Rohstoffe eines Tages billiger und besser sein werden. Der Redner schloß seine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen mit der Feststellung, daß der Vierjahresplan des Führers eine neue Epoche der Wirtschaftsgeschichte einleiie.

Die Kreditlage der deutschen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934/35.

„Die Deutsche Rentenbank⸗Kreditanstalt legt als 8. Folge ihrer alljährlichen Untersuchungen über die Agrabverschuldung 8 „Kreditlage der deutschen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934/35“ vor. Die Veröffentlichung ist wiederum in Zusammen⸗ arbeit mit der Hauptabteilung II des Reichsnährstandes ent⸗ standen. Sie stellt eine Auswertung von Buchführungsauszügen der landwirtschaftlichen Buchstellen dar. Seit einigen Jahren ist diese beim landwirtschaftlichen Kreditnehmer angestellte Threc if. dungserhebung die einzige großangelegte Statistik, die über den Stand, die Gliederung und die Entwicklung der Kreditbelastung der gesamten deutschen Landwirtschaft Aufschluß gibt. Für die Er⸗ kenntnisse kreditpolitischer Notwendigkeiten hat sie besonderen Wert erlangt.

3 Die Probleme, die früher bei der Betrachtung der Kreditlage im Vordergrund standen, sind infolge der Besserung der allge⸗ meinen Lage der Landwirtschaft zurückgetreten. Durch die nationalsozialistische Agrarpolitik der Marktordnung, die eine Steigerung der Verkaufserlöse bewirkte, der Schuldenregelung und der Senkung unerträglicher Zinslast, ist die Agrarkrise als behoben anzusehen. An die Stelle der bisherigen Probleme sind neue Auf⸗ gaben in den Vordergrund getreten, deren hauptsächlichste die jetzt in Angriff genommene Entschuldung der Exbhöfe ist. Diese Tat⸗ sache ist bei der Materialbearbeitung für die vorliegende Ver⸗ öffentlichung dafür bestimmend gewesen, daß die Kreditlage der Erbhöfe eine besonders eingehende Behandlung erfahren hat. Durch erstmalige Einsührung der unteren Erbhofgrenze ist es möglich geworden, ein klares Bild von der Verschuldung aller Betriebe mit Erbhofgröße zu gewinnen. Zum Vergleich mit den Erbhöfen sind die Betriebe über und unter Erbhofgröße heran⸗ gezogen worden. Von der bisher üblichen Gliederung des Ma⸗ terials nach sechs Größenklassen wurde demnach Eine weitere methodische Neuerung besteht darin, daß zum ersten Male die bearbeiteten Betriebe nach Landesbauernschaften zusammen⸗ gefaßt worden sind. Durch die Einführung der unteren Erbhof⸗ enze gowi⸗ die stärkere bezirksweise Materialgliederung ist ein Vergleich der diesjährigen mit den früheren Ergebnissen nicht immer und nur bedingt gegeben. Die Veröffentlichung enthält allerdings einige besonders anschauliche Entwicklungsbilder, die einen direkten Anschluß an die früheren Ergebnisse darstellen.

In ihrer Vv bietet die vorliegende Arbeit eine Ueber⸗ sich⸗ über die Lage der Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934/35 owie über die zur Anwendung gelangten Maßnahmen auf dem Gebiete der allgemeinen Agrar⸗ und insbesondere der Kredit⸗ politik. Der Einleitung folgen drei Hauptteile, in denen die Ver⸗ schuldung und der Zinsendsen 1. der bäuerlichen und landwirt⸗ wirtschaftlichen Betriebe, 2. der Erbhöfe und 3. der Landesbauern⸗ schaften dem Stand der Gliederung und der Entwicklung nach dargestellt sind. Ein Anhang enthält die bereits erwähnten Zahlenübersichten und Bilder über die Entwicklung der Verschul⸗ dung und des Zinsendienstes von 1924 bis 1935.

Für die Beurteilung kreditwirtschaftlicher Fragen ist die

Kenntnis der Entwicklungstendenz der erschulbung und des Zinsendienstes von ausschlaggebender Bedeutung. Im Reichs⸗ durchschnitt errechnete die vorliegende Erhebung einen Rückgang der Verschuldung um etwa 2 % und des Zinsendienstes um 10 % für die Zeit vom 1. Juli 1934 bis 1. Juli 1935. Unter Zu⸗ grundelegung der zuletzt vom Institut für Konjunkturforschung veröffentlichten Angaben ergibt sich demnach für den 1. Juli 1935 eine absolute Höhe der Verschuldung von 11,3 bis 11,4 Milliarden Reichsmark (ohne Renten und Altenteile, die auf etwa 1 Milliarde Reichsmark zu beziffern sind, jedoch einschl. eines Betrages von 300 Mill. RM Aufwertungsschulden Penoh heänfteh ee Neben⸗ betriebe). Die Zinsbelastung (einschl. der Tilgungsbeträge) be⸗ trägt schätzungsweise 650 Mill. RM. Eine Gegenüberstellung von Zinslast und Verkaufserlös ergibt, daß bei sinkender Zinslast die Verkaufserlöse gestiegen sind. In der Zusammensetzung der deens am 1. Juli 1935 sind grundsätzliche Unterschiede zwischen bäuerlichen und landwirt⸗ schaftlichen Betrieben und den einzelnen Wirtschaftsgebietsgruppen nicht festzustellen. Die Untersuchung der Struktur der Realver⸗ schuldung zeigt wie bisher, daß der Anteil der Anstaltskredite um so mehr hervortrit, je größer die Betriebe sind. Das trifft auch ür den Vergleich der verschiedenen Betriebsgrößen innerhalb der Erbhofgrenze zu. Bei einer Gliederung der Personalschulden nach Gläubigern treten bei den Erbhöfen vor allem die Sparkassen und Genossenschaften hervor, während bei den Betrieben über Erbhofgröße die Banken und privaten Gläubiger überwiegen.

Verliner Börse am 15. Oktoben Aktien schwankend, Renten fester.

Zu Beginn der Börse war die Umsatztätigkeit wiede begrenzt, da die Bankenkundschaft sich heute in noch weit größ üaü Maße als bereits gestern Zurückhaltung auferlegt. Daneben scben heute Anschaffungen für Rechnung von Sperrmarkkonten wceha gestrigen Verkehr zeitweise das Gepräge gaben, fast völlig zu 6 9 Die sich daraus ergebende Geschäftsstille hatte an den Fühe märkten ane geringe Kursabschläge zur Folge, die indessen 8. einen Durch chnitt von 1 % nur vereinzelt hinausgingen 8. Montanmarkt ermäßigten sich Rheinstahl um 1 %, Klöckner um 1 und Harpener um 2 %, während Maxhütte 1 % höher zur 0 kamen. Bei den Braunkohlenwerten waren nur Eindracht h kleinem Angebot stärker um 3 % abgeschwächt, während Niede lausitzer und Dtsch. Erdöl je 1 ½, Ilse Bergbau und Genußsche je 1 % einbüßten. Am chemischen Markt setzten Farben⸗ 1 niedriger mit 176 ein, bröckelten aber bald weiter um ½ 9 Rütgerswerke gaben um 2 % nach. Im Gegensatz zur Allgem K tendenz lagen am Elektromarkt Chadeanteile, die sich bereits geste kräftig befestigen konnten, erneut höher: Lit. A-—C gewannen 1 Lit. DH8 RM. Von deutschen Werten büßten Lahmeyer 2,1 Siemens 1 ¼ % ein. An den übrigen Märkten fielen Venbu mit einer Erholung um % % auf, wobei auf die Verkaufsverhan lungen der cjelchaf wegen ihrer Siegburger Anlagen verwiet wird. Zellstoff Waldhof ermäßigten sich um 1 2%, Metallgefellsch⸗ um 1 ¾¼ .

Im Verlauf konnte sich am Aktienmarkt keine einheitlich Tendenz WLTCW“ da das Geschäft weiter eng begrenzt blieb m fast ausschließlich in Händen des berufsmäßigen Börsenhanden da. Die Schwankungen waren daher meist von Zufallsorden abhängig. Daimler ermäßigten sich um 1 ¼, Westeregeln um 1 3 Reichsbank um , während Farben den Anfangskurs um 8 ½ überschritten (177), Berger 1 und Goldschmidt 1 ¼ % gewanna Sehr fest lagen wieder Otavi (+† 1 % RM). Für Chadeantil erhielt sich Interesse, zumal nach einer Verlautbarung der Ia waltung die Unternehmungen der Gesellschaft eine weiterhin z friedenstellende Entwicklung verzeichnen. 1

Gegen Börsenschluß erfuhr das Geschäft eine weitere Ein⸗ engung, kursmäßige Veränderungen von Belang waren kam noch zu verzeichnen. Einiges Angebot bestand in Montanweren von denen Verein. Stahlwerke auf 118 % nachgaben. Daimah erholten sich um M % auf 118, Farben um % auf 176 ¾.

„Am Kassamarkt war die Entwicklung nicht einheitlit während Lorenz F der letzten Notiz um 10 91 J. G. Chemie 4 ½, % und Glauziger Zucker 2 ¾ gerinnen konnten, gaben Magdeburger Mühlen 4, Hohenlohe 5 und Rhein.⸗ Westkalk 2 ¾ % her. Von per Kasse gehandelten Banken zoge Dtsch. Uebersee um ½ % an, andererseits büßten DD⸗Bk. ¼„ ein. Von Hyp. Banken lagen Hambg. Hyp. fester, Dist Hyp. büßten % % ein.

Am Rentenmarkt konnten sich Reichsaltbesitz um „¼ 9% ah 117 % befestigen. Zinsvergütungsscheine gewannen 5 P Wiederaufbauzuschläge ½ %. Fast durchweg fester lagen auch variabel gehandelten Industrieobligationen. Dagegen büßte Umschuldungsanleihe heute 5 Pfg. ein (89 %). Von Auslande renten lagen Ungarn und Rumänen etwas fester, während Ana tolier wieder angeboten waren.

„Am Kassarentenmarkt blieb es sehr ruhig. Hyp. Pfandi änderten ihren Kursstand kaum. Von Liq. Pfandbr. waren Mitte

Fonte er, in diesen beiden hetonte de⸗ DAF., Einblick bekommen

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 241 vom 15. Oktober 1936. S.

Arbeitstagung der RBG. Banken und Versicherungen.

Bernhard Köhler über „Die zweite Arbeitsschlacht“.

e Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinschaft Banken Versicherungen wurde am Mittwochvormittag von dem Leiter mnd Reichsbetriebsgemeinschaft Rudolf Lencer eröffnet, der alle ger. ehmer willkommen cieß und insbesondere die Vertreter von a. Staat und Wirtschaft begrüßte. Wenn die Teilnehmer, so Fartei, —in diesen beiden Tagen Einblick bekommen in die tiefe setgeit der in das, was in dieser Areen Zeit in den deutschen Bank⸗ und Versicherungsbetrieben uricht worden ist, so müsse man sich erinnern an die Männer, in erster Linie diese Erfolge, diese Taten, dieses neue freie 88 starke Deutschland zu verdanken sei, den Männern, die durch und ginsatz ihrer Person, ihres Lebens dieses Deutschland er⸗ bompfen halfen. Die Versammelten gedachten der Toten des Welt⸗ deges und der Bewegung. Auf den Führer brachte Pg⸗ Lencer ein breizaches Sieg⸗Heil aus. Er teilte mit, daß an den Führer und uch an den Reichsleiter der DAF. Dr. Ley Begrüßungs⸗ telegramme der Arbeitstagung gesandt worden sind. Als erster Redner sprach Pg. Bernhard Köhler, Leiter ber Kommission für irtschaftspolitik der NSDAP., zu dem ghema: „Die zweite Arbeitsschlacht.“ Er begann seine Aus⸗ führungen mit einem bildhaften Vergleich. Wenn der Mensch völlig gesund sei, so sei dies bekanntlich ein Zustand, der ihm nicht besonders zum Bewußtsein komme. Wenn ihm dagegen etwas fehle, so forderten alle betreffenden Glieder seines Körpers Ab⸗ diffe Solange in der Volkswirtschaft die einzelnen Glieder mit Angst erfüllt seien, ob nun vielleicht auch der führende Wille diese Volkskörpers, die politische Führung, genügend Obacht auf ihr Wohlbefinden gebe, sei bestimmt etwas an diesem Volkskörper noch nicht in Ordnung. Dann sei es an der Zeit zu fragen, wie jeser Volkskörper gesund werde. Es sei viel wichtiger, den Volkskörper als Ganzes gesund zu machen, als die Schmerzen der inzelnen Glieder zu beseitigen. Wenn wir nur an die einzelnen Glieder dächten, dann kämen wir aus der parlamentarischen Wur⸗ jelei nicht heraus. Wenn die Volkswirtschaft dagegen wirklich sozialistisch sei, werde jeder zu seinem Recht kommen. Dann gäbe es keine Interessen mehr, die widerstreiten. Eine sozialistische Wirtschaft sei eben die Wirtschaft eines natürlichen Volkslebens. zenn dieses Volksleben so gelenkt werde, daß es sich gesund er⸗ halten könne, dann trete eben der Zustand ein, der auch beim gesunden Menschen eintrete, daß er nämlich von seiner Gesundheit gar nichts besonderes merke und daß er in seiner gesunden Kraft Was aus dem Bankwesen werden solle, wenn das Wirtschafts⸗ wesen des deutschen Volkes sozialistisch sei, sei sehr leicht zu beant⸗ worten. Denn es sei gar nicht einzusehen, warum eine pzialistissche Wirtschaft weniger gute Banken und Bankiers und Pankangestellte brauchen sollte als eine parlamentarische. Im Gegenteil werde die Arbeit dieser Glieder des Volkes bedeutend larer, fruchtbarer und befriedigender sein. Es sei durchaus nicht unzunehmen, daß etwa in einer sozialistischen Wirtschaft etwa keine Bewegungen des Geldes stattfänden, die zu ihrer Lenkung usw. besondere Organe brauchten. Es sei auch nicht einzusehen, warum in einer sozialistischen Wirtschaft nicht bewegliches Rapital vorhanden sein sollte, dessen Betreuung und Einsatz in die Hände geschulter und gewissenhafter Fachleute zu legen sei. Die ernste und pflichtbewußte Arbeit im Geld⸗ und Kapitalwesen leibe unentbehrlich. Aus dem Ablauf der ersten Arbeitsschlacht hätten wir gesehen, daß es bestimmt durch die sozialistische Wirt⸗ chaftspolitik nicht schlechter, sondern nur besser geworden sei. Es

boden 0,15 fester, von Komm. Obl. gewannen Berliner Hyp. Aulhe

l %. Am Markt der Stadtanleihen überwogen Besserungen äc—j ⁄% %. Pegefgamn I büßten ¼ % ein, dto. II konnten sich dageg um % % be 8 Von landschaftl. Goldpf. Br. gingen Ostpreuße um %⅝, Sach

Markt der Provinzanleihen waren 26er Brandenburger und AM Biederschlesjen 1 ¼ % fester. Von Länderanleihen konnten AM See chweig 22 Pfg., 27er Baden und 27er Bayern je ½ % g

innen.

Sonst stellten sich alte Hamburger % höher, neue da waren um 10 Pfg. schwächer. 35er Reichsbahnschätze zogen m 27 ½ Pfg. an. Für Industrieobl. war die Bewegung uneinhet lich; Arbed büßten ½ *%, Leopoldsgrube 40 Pfg. ein. Auch Hoest waren angeboten (— % ). Fester dagegen waren Harpem (+ ¾¼) und Aschinger (+ ½ *).

Bei der amtlichen Berliner Devisennotiz stellte sich d Pfund auf 12,19 (12,20), der Dollar auf 2,49 (2,491), der Gub auf 133,08 (132,82), der franz. Frane auf 11,60 (11,62), dc Schweizer Franken auf 57,25 (57,28), die Peseta war erneut v 25,00 auf 24,00 abgeschwächt.

Blanko⸗Tagesgeld erforderte nach wie vor 2 2 % P.

Erste Sitzung des Wirtschaftsrates der Deutschen Akademie.

Am dritten und letzten Tage der Hauptversammlung! Deutschen Akademie in Breslau trat unter dem Vorsitz von Stactz rat Dr. von Stauß der Wirtschaftsrat der Deutschen Akadem zu seiner Jahressitzung zusammen. Nach Erledigung der du die Satzung vorgeschriebenen geschäftlichen Punkte ergriff Genenm sekretär Dr. Franz Thierfelder das Wort zu einem Lit bildervortrag „Die Bedeutung der Sprachpolitik im Ausland die deutsche Wirtschaft“. Jeder Deutsche im Auslande müsse st die Wirtschaftsförderung tätig sein, indem er an der Schaffu einer für die Abnahme deutscher Waren günstigen Atmosphäre ni arbeite. Dr. Thierfelder regte die Herausgabe wirtschaftlch kultureller Vierteljahresblätter in den einzelnen Ländern an, der Bearbeitung die Lektoren der Deutschen Akademie unentgeltt übernehmen könnten. Bei der Auswahl des Lesestoffes müsse d Technisch⸗Wirtschaftliche mehr als bisher berücksichtigt were⸗ Eine engere Verbindung zwischen den Lektoraten und den à ländischen Niederlassungen der deutschen Wirtschaft sei für be Teile von Nutzen. Im Sommer sollten in Deutschland Lehrgäls für Handelsvertreter und Spezialarbeiter, die ins Ausland ginga eingerichtet werden, in denen diese über die politischen Verhältnif ihres künftigen Arbeitsgebietes unterrichtet würden. Andererse⸗ fehle es noch an kurzen Lehrgängen für ausländische Kaufleut Handlungsgehilfen und Buchhalter in deutscher Sprache mit dh schließenden Industriebesichtigungen. Hier eröffne sich ein wl schaftlich wichtiges und noch gar nicht bestelltes Feld. Endlich fch es noch fast ganz an technischen, naturwissenschaftlichen und mel zinischen Lesebüchern, die für Ausländer zugeschnitten seien.

Nach diesem Vortrag erstattete der Organisationsleiter? Weisner einen kurzen Tätigkeitsbericht über die Fortschrit der Werbung durch den Wirtschaftsrat. Gleichzeitig mit N. Wirtschaftsrat tagte der „Große Rat“, in dem die Vertreter se Ortsgruppen und befreundeten Verbände zusammengeschlose sind. In dieser Sitzung wurden laufende Fragen der Geschift ordnung besprochen. .

en Liq. um 0,25 und Schlesische um ½ % zurück. Ang

sei früher viel Mißtrauen und Haß gerade gegen das Bankwesen aufgewühlt worden, die auch heute noch zerstört werden müßten. Dies seien noch die Folgeerscheinungen des kapitalistischen Zeit⸗ alters, die bestimmt nicht wesentlich und bezeichnend für den Uebergang seien, in dem wir uns befänden. Sie werden um so schneller verschwinden, je gesünder das volkswirtschaftliche Wesen des deutschen Volkes sei. Pg. Köhler wandte sich sodann gegen die Phorenen Spießer. Wenn die Menschen, die vor unserer setzigen ührung die Wirtschaft gelenkt haben, wieder am Ruder wären, so würde es bald wieder so sein, wie es war. Es könne nicht gut ehen, wenn die Kapitalbildung im Volke aufgebaut sei auf der ünstlichen Erhaltung einer Keistungsveserhe die in einsatzfähigen, aber nicht eingesetzten Arbeitskräften bestehe. An dem Beispiel einer Dampfmaschine, aus der man, wenn sie auf zu hohe Touren gekommen sei, den Dampf herauslasse, also verpuffen lasse, zeigte der Vortragende auf, daß auch für die Volkswirtschaft das Spiel des Auf und Nieder von großer Schädlichkeit ist. Dies könne eine sozialistische Führung nicht für rationell ansehen.

Die erste Arbeitsschlacht habe deutlich genug bewiesen, daß ein

Volk nicht vom Kapital erhalten werde, denn 8. wären wir heute längst alle zusammen verhungert. in Volk werde durch seine Arbeit erhalten, weil Arbeit eine viel lebendigere Realität sei als das Kapital. Ein Volk könne nicht reich werden, wenn auf der einen Seite ein Kapital stehe, das sich nötigenfalls zurücklehnen könne, auf der anderen Seite die Leüseungsee ere des Volkes, die eigentlich die Manipulationsfähigkeit des Kapitals darstelle. Es sei kein Wunder, daß ein solches System den ganzen Haß aller derer erregt habe, die Opfer dieses Systems waren. Die Zeit sei vorbei, in der eine konjunkturelle Verknappung des Kapitals oder eine strukturelle Monopolstellung des Kapitals möglich sei. Die Auf⸗ abe der zweiten Arbeitsschlacht sei es, eine Güterreserve zu haffen die dann an Stelle der unbeschäftigten Leistungsreserve em Kapital gegenüberstehe. Was wir heute als Kapitalbildung erkennen, müsse zunächst als die Frucht einer notwendigen, durch⸗ aus soliden Operation angesehen werden, die abzulösen sei durch die Bildung eines beweglichen Volksvermögens, und erst dieses be⸗ wegliche Volksvermögen sei dasjenige, mit dem man werde ope⸗ rieren können. Gerade das Bank⸗ und Versicherungswesen das allergrößte Interesse an der Durchführung der zweiten Arbeits⸗ schlacht. Denn jetzt erst werde die deutsche Volkswirtschaft in den Stand gesetzt, Kapital zu bilden.

In der ersten Arbeitsschlacht hätten wir, das deutsche Volk, angefangen, zu arbeiten, und jetzt wollten wir anfangen zu ver⸗ dienen, d. h. bessere Geschäfte zu machen als zuvor. Wir wünschen nicht, bei dem Bezug notwendiger Rohstoffe diejenigen Preise zu zahlen, die der bezahlen müsse, der etwas ganz dringend bauche, d. h. also Wucherpreise, Wenn wir irgendeinen Rohstoff, der Redner nannte als Beispiel Baumwolle, im Ausland kaufen, diesen Rohstoff verarbeiten, 18 dann wieder auszuführen versuchen und für den Erlös dann erst die benötigten Lebensmittel einkaufen, so ven sen wir zweimal als Käufer auftreten und seien dabei selbst⸗ verständlich benachteiligt, und zudem müßten wir auch beim Ver⸗ kauf unserer Ware noch billig sein. In diesem Zusammenhang

ing der Vortragende auch noch auf den jüdischen Boykott ein. Das eutsche Volk werde sich bemühen, nicht in einer Zwangslage zu sein, wenn es draußen etwas SngbG habe, denn an irgendeiner Stelle träten immer Verluste auf, wenn ein Volk unbedingt ver⸗

kaufen müsse.

Wirtschaft des Auslandes.

Der englische Außenhandel im September.

London, 14. Oktober. Wie das Handelsministerium mitteilt,

Pbelief sich die Einfuhr im September d. J. auf 71 891 528 Pfund

Sterling gegen 66 057 087 Pfund Sterling im Vormonat und 60 822 113 im September des Vorjahres. Die Gesamtausfuhr betrug im September 1936 40 815 403 (39 614 024 bzw. 37 909 103) Pfund Sterling.

Die Preisgestaltung nach der Frankenabwertung.

Paris, 15. Oktober. Die erste Uebersicht über die Groß⸗ handelsrichtziffern liegt vor, die die Auswirkungen der Abwer⸗ tung auf die Preisgestaltung erkennen läßt, die sich zwischen dem 26. September und 10. Oktober zeigten. Sie besagt, daß die all⸗ gemeine Großhandelsrichtziffer um 8 % gestiegen ist, die Groß⸗ liteleri. für Einfuhrerzeugnisse um 12 %, die für ein⸗ eimische Erzeugnisse um 6 %, die für Industriematerialien um 10 % und die für Lebensmittel um 6 %.

Erhöhung der Stahlpreise in Frankreich.

Paris, 14. Oktober. Der französische Stahlwerksverband be⸗ schloß, als Folge der Frankenabwertung die Preise für Stahl⸗ werkserzeugnisse um 5 % zu erhöhen.

Vor neuen internationalen Koksverhandlungen.

Brüssel, 14. Oktober. Nachdem die Anfang Oktober in Hamburg abgehaltenen Verhandlungen über die Errichtung eines internationalen Kokskartells einen günstigen Verlauf genommen haben, sollen die Besprechungen zwischen den Vertretern des deut⸗ schen, englischen, belgischen, holländischen und polnischen Berg⸗ baues Anfang November in London fortgesetzt werden. Bekannt⸗ lich verhinderten bisher die belgischen Quotenforderungen den endgültigen Abschluß der Konvention. Wie hier nun verlautet, sell die der belgischen Gruppe zunächst zugebilligte Ausfuhrquote von 8 ½8 % auf 10 % erhöht werden.

Bundespräsident Meyer über die schweizerische Abwertung.

Bern, 14. Oktober. In einer am Mittwoch abgehaltenen Pressebesprechung äußerte sich der Vorsteher des eidgenössischen Fimmnanz⸗ und Zolldepartements, Bundespräsident Meyer, über eine Reihe mit der Abwertung des Schweizer Franken zusammen⸗ hängender Fragen.

Ueber das Maß der „Angleichung“ führte Dr. Meyer u. a. hdie Schweiz habe nicht einfach den Satz übernommen, der on Frankreich gewählt worden ist, sondern habe ihrer Abwertung zerechnungen zugrundegelegt, die auf die schweizerischen Verhält⸗ reins ahgeste Von irgendeiner Ab hängigkeit von Frank⸗ de. sei bei der Abwertung in der Schweiz in keinem Punkt und 89 keiner Richtung die Rede. Auf der anderen Seite sei aber üch kein Anschluß an die Währungen Englands und Amerikas naucchgeführt worden. Daß die neue Schweizer Währung nicht en sei an jede zufällige Schwankung des Pfundes, hätten serade die letzten Tage gezeigt; der Schweizer Franken sei dem nmüctgang des Pfundes nicht gefolgt. Durch die Abwertung sei 5 be ddn Wesen der Hürve seeischn Währung nicht geändert c en. Die Schweiz abe keine Papierwährung, sondern eine 3 gestltzte Goldwährung, ihr Kennzeichon sei der freie Goldver⸗ cn⸗ den die Schweiz unter der neuen Währung in gleicher Weiser

een müsse, wie unter der alten, wenn sie nicht wolle, daß ihre

nisse abgestellt waren.

Währung völlig von den anderen Devisen abhängen solle. Auch falls Frankreich weiter abwerten müßte, könnte die Schweiz diesem Schritt ruhig entgegensehen, denn sie habe jetzt eine gut fundierte Goldwährung. Die technische Sicherung der schweizerischen Währung sei heute so stark, wie sie es jemals zuvor war. ie Befürchtung einer weiteren Abwertung sei daher auch in der Schweiz geringer als in irgendeinem anderen Lande. Der Bundesrat sei gewillt, die Aktion so fortzuführen, daß eine solche Gefahr der Schweiz auch nicht drohe. In Bezug auf die Aus⸗ wirkung der Abwertung auf die Bundesfinanzen betonte Bundes⸗ präsident Dr. Meyer, daß eine stärkere Besteuerung der Land⸗ wirtschaft und des städtischen Grundbesitzes wegen der Lage der Landwirtschaft und der vielen Leerwohnungen nicht in Frage komme. Auch eine Art Uebergewinnsteuer ähnlich der seiner⸗ zeitigen Kriegsgewinnsteuer, wäre nicht gerech ffertigt 1

Der Bundesrat werde für seine Wirgschaftspolftik ein neues Programm aufstellen müssen, wobei das jetzige Kontingentsystem grundlegend geändert werden soll. Wenn sich die Wirtschaft auch anfänglich scharfe Kontrollen werde gefallen lassen müssen, so solle sie doch nachher zu einer freieren Entfaltung kommen, als das vor der Abwertung der Fall war. Abbau der Subventionen.

Der tschechoslowakische Außenhandel

im September.

Prag, 14. Oktober. Der Außenhandel der Tschechoslowakei weist nach der offiziellen Statistik im Monat September 1936 im reinen Warenverkehr bei einer Einfuhr von rund 611 und einer Ausfuhr von rund 710 Mill. Kronen ein Aktivum von 99 Mill. Kronen auf, während im September des Vorjahres das Aktivum 33 Mill. Kronen betrug. Im Zeitraum Januar —September 1936 betrug das Aktivum 246,7 Mill. Kronen, spanne des Vorjahres 602 Mill. Kronen.

2 5 1¹“

Vor der Gründungsversammlung der schaftszentrale” G. m. b. H. in Prag.

Prag, 14. Oktober. Am Sonnabend, dem 17. Oktober, findet in Prag die konstituierende Sitzung der „Wirtschaftszentrale“ in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung statt. Die „Wirt⸗ schaftszentrale“, zu deren Gründung der Vorsitzende der tschecho⸗ slowakischen Regierung, Dr. Hodza, die Anregung gegeben hat, bezweckt vor allem die organisatorische Vertiefung der wirtschaft⸗ lichen Beziehungen zwischen den Staaten der Kleinen Entente und den mitteleuropäischen Staaten überhaupt.

ℳ* 8

Der Dollar als Rückhalt des Währungs⸗ * abkommens.

8 8 dew York, 15. Oktober. In Washington wurde am Mittwoch bekannt, daß der Dollar, gestützt auf eine Reserve von 10 985 Mil⸗ lionen, den Rückhalt des neuen Abkommens zwischen den Ver⸗ einigten Staaten, England und Frankreich, betreffend den freien Goldaustausch zwischen den Stabilisierungsfonds dieser Länder, bilden soll. Das Schatzamt, das die technischen Einzelheiten des neuen Abkommens ausarbeitet, erklärte, daß der veen preis nur von den Vereinigten Staaten bekanntgegeben werde. Frankreich und England würde ihre Verkaufspreise geheim halten. Wenn die Vereinigten Staaten von England v“der Frankreich Gold kaufen sollten, würde der Goldpreis durch private Verhand⸗ lungen festgesetzt werden. 8

Das bedinge auch einen

in der gleichen Zeit⸗

Aufgabe und Ziel deutscher Wirtschaftswerbung.

Stockholmer Vortrag des Präsidenten des Werberats der deutschen Wirtschaft.

Stockholm, 14. Oktober. Der Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor i. e. R. Reichard, hielt am Mittwoch als Gast des schwedischen Reklameverbandes in Stockholm einen viel beachteten Vortrag über die Neuregelung der Werbung in Deutschland. Unter den etwa 100 Anwesenden sah man als Vertreter der deutschen Gesandtschaft Legationsrat Dr. Meynen mit Attachs von Ungern⸗Sternberg, ferner Vertreter der schwedischen Regierungsstellen, der Deutschen Handelskammer in Schweden, der deutschen und schwedischen Presse und schließlich hervorragende Vertreter der schwedischen Wirtschaft. Die heutige Veranstaltung war die größte seit dem Bestehen der Vereinigung. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden der Stockholmer Reklamevereinigung, Direktor Stenbeck, und einer Ansprache des Vorsitzenden des schwedischen Reklameverbandes, Direktor Björklund, sprach Präsident Reichard vor allem über die Aufgaben und Ziele des deutschen Werberates, über seine Zu⸗ und Arbeitsweise sowie über die Ziele und Wege er Wirtschaftswerbung und ihre Weiterentwicklung. Einleitend ob der Vortragende die Bedeutung Schwedens hervor, das durch eine Gesetzgebung gegen Werbemißbrauch zu den führenden Län⸗ dern, die eine Reform der Werbung anstrebten, gerechnet werden könne. Da die Werbung heute ein unzertrennliches Glied einer Volkswirtschaft und die Volkswirtschaft wiederum ein Teil der Weltwirtschaft sei, so sei auch die Gesundung der Werbung einer der Wege zur Gesundung der Weltwirtschaft. Darum habe man in Deutschland namentlich in den letzten Jahren erkannt, daß Werbung verpflichte. Diese Mahnung sei in Deutschland Inhalt der Neuordnung des Werbewesens und bilde somit den Ausgangs⸗ punkt für das Gesetz vom 12. September 1933, das die Schaffung des Werberates der deutschen Wirtschaft veranlaßt habe. Das Wesen des Werberates sei aus zwei Grundelementen zusammen⸗ gesetzt, aus einer ordnenden Tätigkeit mit verwaltungsmäßigem Charakter und aus einer positiven Förderung der deutschen Wirt⸗ schaftswerbung. Mit Nachdruck unterstrich hierbei Präsident Reichard, daß der Werberat keine staatliche Behörde sei und darum mit der Politik grundsätzlich nichts zu tun habe. Er sei eine private Einrichtung, die mit der Wirtschaft für die Wirt⸗ schaft arbeite und vor allen Dingen auf die Erziehung zur Lauter⸗ keit der Gesinnung, wie sie die Wirtschaft fordere, Wert lege. Zum Schluß sprach der Vorsitzende den Wunsch aus, es möge im Sinne der Auffassung des internationalen Werbeausschusses und entsprechend dem Wunsch des deutschen Werberates auch zwischen den deutschen und schwedischen Werbestellen ein enger Gedankenaustausch über Werbefragen und Werberegelung ent⸗ stehen. Zum Nutzen beider Länder schlug Präsident Reichard eine engere Arbeitsgemeinschaft vor mit dem Zweck, einen Austausch von Erfahrungen und Anregungen auf dem Gebiet der Werbe⸗ forschung herbeizuführen. Diesen Gedanken griff auch der Vor⸗ sitzende der een grnt. Reklamevereinigung, Direktor Stenbeck, in seiner Dankansprache auf, wobei er seine Bewunderung über das, was Deutschland in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Werbung geleistet hat, zum Ausdruck brachte. Er begrüßte die Anregung zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Schweden und Deutschland auf dem Gebiete des Werbewesens und versicherte, sich in seinem Lande dafür einsetzen zu wollen. Präsident Reichard wird über das gleiche Thema noch vor den Reklamevereinigungen in Gotenburg und Malmö sprechen.

Die Landmaschinen⸗ndufͦrie im 1. Halbjahr 1 .

Die Fachgruppe Landmaschinenbau teilt mit:

„Im 1. Halbjahr 1936 hat sich der Beschäftigungsgrad des gesamten Maschinenbaues d. h. das Verhältnis der tatsächlich geleisteten Arbeiterstunden zur Sollzahl von 73,3 auf 80,9 9% Dagegen ist der Beschäftigungsgrad im Landmaschinen⸗ au in der Zent vom 1. Januar bis Ende Juni d. J. von 78,6 auf 95,2 % gestiegen. Im Durschnitt dieser sechs Monate betrug der Beschäftigungsgrad 88 % gegen 74 % in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dies bedeutet eine Verbesserung des Beschäftigungs⸗ rades gegenüber dem Vorjahr um rund 19 %. Die Gefolg⸗ cahten aben sich nach dem Stande vom 1. Juli 1936 gegenüber em gleichen Zeitpunkt des Vorjahres von 31 770 auf 38 933, d. h. um 22,5 % vermehrt.

Die deutsche Landmaschinenausfuhr ist im ersten Halbjahr 1936 gegen die gleiche Zeit des Vorjahres von rund 14 900 t auf 21 400 t, wertmäßig von 11,3 Millionen auf 15 Millionen Reichsmark gestiegen. Die Einfuhr betrug 1,3 Millionen Reichs⸗ mark; es ergibt sich demnach ein Ausfuhrüberschuß von 91,5 %.

Einer mengenmäßigen Ausfuhrsteigerung von 43 % steht mit⸗ hin eine wertmäßige von 33 % gegenüber. Angesichts der großen Schwierigkeiten, die durch die internationalen Währungsab⸗ wertungen und sonstigen Hemmnisse die Ausfuhr heute bietet, verdient die erhebliche Steigerung der deutschen Landmaschinen⸗ ausfuhr besonders hervorgehoben zu werden. Wie die obigen Zahlen zeigen, machte allerdings trotz aller Bemühungen der Fa⸗ briken, die bestmöglichen Erlöse zu erzielen, der auf dem Welt⸗ markt herrschende scharfe Wettbewerb nach wie vor beträchtliche Preisopfer erforderlich.“

Berlin, 14. Oktober. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 36,00 bis 37,00 ℳ, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 42,00 bis 45,00 ℳ, Linsen, kleine, käferfrei 44,00 bis 49,00 ℳ, Linsen, mittel, käferfrei 51,00 bis 54,00 ℳ, Linsen, große, käferfrei 55,00 bis 70,00 ℳ, Speiseerbsen, Konsum, gelbe 48,00 bis 50,00 ℳ, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 50,00 bis 53,00 ℳ, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zoliverbilligt 64,00 bis 65,00 ℳ, do. III, zollv. 58,00 bis 59,00 ℳ, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, unglasiert —,— bis —,— ℳ, Italiener⸗Reis, glasiert —,— bis —,— ℳ, Deutscher Volksreis, glasiert —d,— bis —,— ℳ, Gerstengraupen, mittel 40,00 bis 42,00 ℳ, Gerstengraupen, grob 37,00 bis 38,00 ℳ, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 33,00 bis 34,00 ℳ, Gerstengrütze 34,00 bis 35,00 ℳ, Haferflocken 40,00 bis 41,00 Hafergrütze, ge⸗ sottene 44,00 bis 45,00 ℳ, Roggenmehl, Type 997 24,55 bis 25,50 ℳ, Weizenmehl Type 790 31,70 bis 32,70 ℳ, Weizen⸗ mehl, Type 405 36,70 bis 37,70 ℳ, Weizengrieß, Type 405 38,70 bis 42,10 ℳ, Kartoffelmehl, hochfein 34,25 bis 35,25 ℳ, Zucker, Melis 68,35 bis 69,35 (Aufschläge nach Sorten⸗ tafel), Röstroggen, glasiert, in Säcken 33,00 bis 34,00 ℳ, Röstgerste, glasiert, in Säcken 36,00 bis 38,00 ℳ, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 45,00 bis 47,00 ℳ, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 304,00 bis 350,00 ℳ, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 ℳ, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis 420,00 ℳ, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 434,00 bis 560,00 ℳ, Kakao, stark entölt bis ℳ, Kakao, leicht entölt —,— bis —,— ℳ, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 ℳ, Tee, indisch 960,00 bis 1400,00 ℳ, Ringäpfel amerikan. extra choice 290,00 bis 300,00 ℳ, Pflaumen 40/50 in Kisten 120,00 bis 122,00 ℳ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese k† Kisten 55,00 bis 57,00 ℳ, Korinthen choice Amalias 51,00 bis 53,00 ℳ, Mandeln, süß

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handgew., Kisten 00 bis 285,00 ℳ, Man