1936 / 247 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Oct 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 247 vom 22. Oktober 1936. S. 2

ung einer Reichsgruppe Handwerk. Vom 19. Oktober 1936. Auf Grund des § 1 des Gesetzes zur Vorb organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft vom 27. bruar 1934 Väichsgesetbl. I S. 185) und der §§ 8, 42 Ersten D

8

.“

folgendes angeordnet:

.In der Reichsgruppe Handwerk wird eine Fachgruppe

„Bierleitungsreiniger“ errichtet.

.Diese Fachgruppe wird als alleinige Vertretung ihres

Wirtschaftszweiges anerkannt.

. Der Fachgruppe „Bierleitungsreiniger“ werden alle Unternehmungen angeschlossen, welche das Reinigen

von Bierleitungen selbständig gewerblich betreiben.

Die unter 3 genannten Unternehmungen haben sich Die

bei dem Leiter ihrer Fachgruppe zu melden. nähere Anordnung des Meldeverfahrens trifft der Leiter der Fachgruppe. .Die unter 1 genannte Fachgruppe darf marktregelnde Maßnahmen nur mit meiner Genehmigung treffen. Berlin, den 19. Oktober 1936. Der Reichs⸗ und Preußische Wirtschaftsminister. J. V.: Dr. Posse. 8

.

Zweite Verordnung 8 des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes.

. Vom 20. Oktober 1936.

Auf Grund des § 9 Abs. 2 des Gesetzes über den Güter⸗ fernverkehr mit Kraftfahrzeugen vom 26. Juni 1935 (Reichs⸗ gesetzbl. I S. 788) bestimme ich:

3 § 12 Abs. 1 der Satzung des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsver⸗ bandes vom 4. Mai 1936 (Nr. 104 des Deutschen Reichsanzeigers ud Preußischen Staatsanzeigers) erhält folgende Fassung: § 12.

(1) Wegen schuldhafter Verletzung der gesetzlichen und säbungsmäßigen erpflichtungen oder Zuwiderhandlungen gegen ie Anordnungen des Verbandes oder seiner Organe kann der Präsident Ordnungsstrafen bis zu 1000,— RM verhängen.

Berlin, den 20. Oktober 1936. 1

Der Reichsverkehrsminister. Frhr. v. Eltz.

.X“ Anordnung der Wirtschaftsgruppe Kraftstoffinduftrie. Der Reichswirtschaftsminister hat am 8. August 1936 durch die Anordnung Nr. 188 (Deutscher Reichsanzeiger vom 14. August 1936) die Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie als alleinige Vertretung ihres Wirtschaftszweiges anerkannt.

Die Anmeldungen über den Beitritt derjenigen Unternehmungen, die die folgenden Erzeugnisse herstellen oder bergmännisch gewinnen, sind bis zum 30. ber 1936 bei der Wirtschaftsgruppe Kraftstoff⸗ industrie, Berlin W 35, Großadmiral⸗Prinz⸗Heinrich⸗ Straße 18, Fernruf: B 2 Lützow 9661, einzureichen. Petrol⸗Koks, Pech⸗Koks

Erdöl, roh Benzin aller Art einschließlich der Terpentinölersatz⸗ mittel (Testbenzin) 8 Leuchtöl (Leuchtpetroleum) Gasöl, Treiböl Mineralschmieröl (anch Transformatorenöl, Weißöl usw.) Heizöl und Heizstoffe (z. B. Masut) vorstehend nicht

Braunkohlen⸗, Schiefer⸗, Torfteeröl, einbegriffen

Teerartige, parafsinhaltige und im Wasser nicht unter⸗

8. sinkende pechartige Rückstände von der Destillation der Erdöle, der Braunkohlen⸗, Schiefer⸗ und Torf⸗ teeröle (ausgenommen Heizstoffe 239 f)

Säureharz (Rückstände von der chemischen Reinigung der Erdöle, der Braunkohlen⸗, Schiefer⸗, Torfteeröle); Berg⸗ (Erd⸗), Teer, natürlicher flüssiger

pechartige Rückstände von der Destillation der Erdöle, der Braunkohlen⸗, Schiefer⸗ und Torfteeröle, soweit sie im Wasser untersinken (z. B. Petrolasphalt)

Braunkohlen⸗, Schiefer⸗, Torfteer

Oelgasteer, Wassergasteer

Braunkohlen⸗, Schiefer⸗

Steinkohlenteer

Steinkohlenpech

enzol

sonstige ölartige Destillate aus Steinkohlenteerölen und

schwere Steinkohlenteeröle, soweit als Kraftstoff verwendet Wagenschmiere

andere Schmiermittel unter Verwendung von Fetten

oder Oelen hergestellt, flüssig oder fess auch geformt

Henge Methanol), soweit als Kraftstoff verwendet

gasförmige Kraftstoffe

Nachdem mich der Herr Reichswirtschaftsminister durch

Erlaß vom 5. September 1936 zum Leiter der Wirtschafts⸗

gruppe Kraftstoffindustrie berufen hat, habe ich Herrn Berg⸗

assessor Dr. Ziervogel mit der Geschäftsführung der Wirt⸗ schaftsgruppe Kraftstoffindustrie beauftragt. Berlin, den 16. Oktober 1936. Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie. Der Leiter: Dr. E. R. Fischer.

und Torfteerpech, Montanpech

Bekanutmachun

Das Statistische Reichsamt stellt mit der in dieser Nummer erfolgenden Veröffentlichung der „Kohleproduktion des Deutschen Reichs im Monat September 1936“ die monat⸗ liche Bekanntgabe der Kohleprodnktion im Deutschen Reichs⸗ anzeiger ein. Zum Ersatz wird auf die monatliche Bekannt⸗ gabe der Kohleproduktion in der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“ und auf die Lageberichte der Wirtschaftsgruppe Bergbau verwiesen. Berlin, den 22. Oktober 1936.

Der Präsident des Statistischen Reichsamts.

Anordnunng g- Fachgruppe „Bierleitungsreiniger“ der

ereitung des Fe⸗ der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Vor⸗

bereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft vom 27. November 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1194) wird

8 282 2

Bekanntmachung KP 217 der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 21. Oktober 1936, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber⸗ wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend auf⸗ geführten Metallklassen an Stelle der in der Bekannt⸗ machung KP 215 vom 19. Oktober 1936 (Deutscher Reichs⸗ anzeiger Nr. 245 vom 20. Oktober 1936) festgesetzten Kurs⸗ preise die folgenden Kurspreise festgesetzt:

Kupfer (Klassengruppe VIII): Kupfer, nicht legiert (Klasse VIIIA) RM 57,25 bis 59,25

Kupferlegierungen (Klassengruppe IX): Messinglegierungen (Klasse IX A).. „NM 41,50 bis 43,50 Rotgußlegierungen (Klasse X B) . 56,50 58,50 Bronzelegierungen (Klasse IX C)) 80,25 83,25 Neusilberlegierungen (Klasse X D). . 55,75 58,75

2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 21. Oktober 1936.

Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

8

Gebührenordnung der Ueberwachungsstelle für Edelmetalle. Vom 22. Oktober 1936.

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgesetzblatt I S. 816) in Ver⸗ bindung mit der Verordnung über die Errichtung der Ueber⸗ wachungsstelle für Edelmetalle vom 12. Juli 1935 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 164 vom 17. Juli 1935) wird mit Zu⸗ stimmung des Reichswirtschaftsministers die Gebühren⸗ ordnung der Ueberwachungsstelle für Edelmetalle in v Fassung neu erlassen:

§ 1.

„Von der Ueberwachungsstelle für Edelmetalle werden Ge⸗ bühren erhoben. 1 § 2.

Gebührenpflichtige Tatbestände sind:

1. Die Bearbeitung eines Antrages auf Erteilung von Be⸗ scheinigungen nach Ziffer 2, 3 und 5, oder von Genehmi⸗ gungen nach Ziffer 6, oder auf Mitwirkung nach Ziffer 4 (Bearbeit ungsgebüshr).

2. Die Ausstellung jeder Art von Bescheinigungen auf dem Gebiete der Devisenbewirtschaftung, auf Grund deren die Bezahlung oder Verrechnung von Waren erfolgen oder genehmigt werden soll (Devisengebühr).

Die Verlängerung der Gültigkeitsdauer oder sonstige Ab⸗

8

8 auf

keit zuletzt bekanntgegebenen Umsatzsteuer⸗Umrechnungskurses zu ermitteln.

nehmen, die den Antrag gestellt haben oder auf deren N

B

Ausnutzung vom Antragsteller oder Berechtigten nach den auf dem Gebiet der Devisenbewirtschaftung bestehenden Vorschriften Meldung an die Ueberwachungsstelle für Edelmetalle zu erstatten ist (z. B. bei den Ausländer⸗Sonderkonten für Inlandszahlungen),

so

Ausnutzung und an dem Zeitpunkt fällig, zu dem die Meldung

zu du ste

durch Nachnahme erhoben werden oder in anderer Weise zu zahlen

sin

bührenrechnung, die mit der erteilten Bescheinigung oder Ver⸗

v Bescheinigung nach Ziffer 2 (Zusatz⸗

ebühr).

Hie Mitwirkung der Ueberwachungsstelle für Edelmetalle im sonstigen Genehmigungsverfahren auf dem Gebiete der Devisenbewirtschaftung (Nitwirkungs 8 ebühr).

Die Ausstellung von Unghedenklichkeitsbescheinigungen (Unbedenklichkeitsgebühr).

Die Erteilunznaon Graehmigungen zum Erwerb von Alt⸗ und Bruchgold zu gewerblichen oder beruflichen Zwecken (Altgoldgebühr).

§ .

1. Die Bearbeitungsgebühr 2 Ziffer 1) entsteht mit dem Eingang des Antrages.

Die Devisengebühr 2 Ziffer 2) und die Alt⸗ goldgebühr 2 Ziffer 6) entstehen mit der Erteilung der Bescheinigung oder Genehmigung.

Die Zusatzgebühr 2 Ziffer 3) entsteht mit der Ver⸗ längerung oder sonstigen Abänderung der Bescheinigung.

Die Mitwirkungsgebühr (§2 Ziffer 4) entsteht mit der Erteilung der Genehmigung oder Bescheinigung durch die zuständige Stelle. 1 Die Unbedenklichkeitsgebühr 2 Ziffer 5) entsteht mit der Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung.

§ 4. Ist der Rechnungsbetrag, nach dem die Gebühren zu berechnen ausländische Währung gestellt, so ist der Reichsmark⸗ etrag der Gebühr auf Grund des jeweils im Zeitpunkt der Fällig⸗

8 § 5.

1. Die Bearbeitungsgebühr 2 Ziffer 1) beträgt 1,— RM für jeden Antrag. Wird der Antrag ganz oder teilweise genehmigt, so wird die Bearbeitungsgebühr auf die nach 8 2 Ziffer 2—6 zu erhebenden Gebühren an⸗ erechnet.

Die Devisengebühr 2 Ziffer 2) und die Mit⸗ wirkungsgebühr 2 Ziffer 4ü) betragen 3 % (drei ae- Tausend) des Betrages, auf den die Bescheinigung autet.

Die Zu satzgebühr 2 Ziffer 3) beträgt 1 % (eins vom Tausend) des Rechnungsbetrages.

Die Altgoldgebühr beträgt 3,— RM für jede Ge⸗ nehmigung.

Die Unbedenklichkeitsgebühr beträgt 1,— RM für jeden Antrag. E 1“

1“ 8

.Sämtliche Gebühren sind auf volle 0,10 RM nach oben ab⸗ zurunden.

Der Mindestbetrag jeder Gebühr ist 1,— RM.

Schuldner der Gebühren sind diejenigen Personen oder Unter⸗ amen die

8

escheinigungen oder Genehmigungen ausgestellt sind.

§ 8. 1. Die Gebühren werden fällig mit dem

1u“

Zugehen der Ge⸗

ngerung verbunden sein kann. 2. Handelt es sich um (Sammel⸗)Bescheinigungen, über deren

werden Gebühren nur im Umfang der jeweils zu meldenden

erstatten ist. Sie sind zugleich mit der Uebersendung der Mel⸗ ng unter Beifügung einer Abrechnung an die Ueberwachungs⸗ lle für Edelmetalle zu entrichten.

3. Soweit die Gebühren von der Ueberwachungsstelle nicht

bührenrechnun

8 auf das Postscheckkonto d 8 für Edelmetalle stsch er Ue

Berlin Nr. 133 313 einzuzahlen

§ 9.

1. Für Buch⸗ und Betriebsprüfungen, die die Ue⸗ filne in Erfüllung ihrer vebabenfveene de nier lebervas ührt, werden Gebühren oder Kosten nicht erhoben Dmen

2. Die Ueberwachungsstelle ist jedoch berechtigt. Pe Unternehmen, bei denen die Prüfung Verstöße gege ren Verordnungen oder Anordnungen oder Verletzun 2 dieser Gebührenordnung sich ergebenden Pflichten den Kosten dieser Prüfung zu belegen. Die Höhe wird, ohne 8b eines Nachweises gegenüber dem bedarf, durch die Ueberwachungsstelle endgültig festg Betrag ist von dem zahlungspflichtigen Unternehmen 4 10 Tagen nach Empfang der Aufforderung auf das 9 konto der Ueberwachungsstelle einzuzahlen. Lss

§ 10.

Die Gebührenordnung tritt am Tage na lichung im Deutschen Reichsanzeiger een e die Gebührenordnung der Ueberwachungsstelle für Ed vom 5. November 1935 (Deutscher Reichsanzeiger 6. November 1935) sowie die Anordnung zur Ergänzung d bührenordnung der Ueberwachungsstelle für Edelmetallee 17. Januar 1936 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 15 nuar 1936) außer Kraft.

Berlin, den 22. Oktober 1936.

Der Reichsbeauftragte für Edelmetalle. von Schaewen.

dieser g⸗ Betrof

ihrer Ve⸗

1 1 Nr. 1ehe

Bekanntmachung.

Die am 20. Oktober 1936 ausgegebene Nummer g⸗

Reichsgesetzblarts, Teil I, enthält:

Reichsgrundsätze über Einstellung, Anstellung und Besß

F 1 nengesbeamten⸗ vom 14. Oktober erordnung über die Landbeschaffung für Kleinsi

vom 17. Oktober 1936. bbdeeeeh

Umfang: Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM.

Poste auf unser Postscheckkonto: Berlin 96 200. Berlin NW 40, den 21. Oktober 1936. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

Preußenä.

Die neueingerichtete Forstmeisterstelle Ganthen Landforstmeisterbezirk Allenstein ist zum 1. April 1937 zu setzen. Bewerbungen müssen bis zum 10. November’. eingehen.

„Die Forstmeisterstelle Wallenstein im Lansfa meisterbezirk Kassel⸗Ost ist zum 1. Dezember 1936 zu besen Bewerbungen müssen bis zum 12. November 1936 eingae

8

BMBekanntmachung. 8 Auf Grund des § 1 Absatz 1 des Gesetzes über die b ziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai l. (Reichsgesetzbl. I S. 293) in Verbindung mit dem G 8 über die Einziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermig⸗ vom 14. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 479) und der Dam führungsverordnung des Preußischen Ministers des Im vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) ziehe ich das samte bewegliche Vermögen des früheren Arbeiterffe vereins in Wittenberg (Turn⸗ und Sportgeräte aller . Paddelboote, Werkzeuge, das Inventar des Sporthauses t schließlich der Küchengeräte sowie 11,41 RM Bargelh) gunsten des Landes Preußen ein. Ich mache dies an Stelle einer Zustellung hiermit a lich bekannt. Merseburg, den 19. Oktober 1936. 8

Der Regierungspräsident.

J. V.: Dr. Darsen.

1

Bekanntmachung.

Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung vollks⸗ staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reih gesetzbl. I S. 479) in Verbindung mit dem Gesetz über Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai! (Reichsgesetzbl. I S. 293) wird das gesamte Vermögen Wohltätigkeitsanstalt der Gesellschaft „Zur Einigkeit“, F

furt a. M., sowie das darin enthaltene Vermögen

Fellner'schen Witwenkasse und der Kloß⸗Mortini⸗Stf zugunsten des Preußischen Staates eingezogen.

Zu dem eingezogenen Vermögen gehören insbesonze auch die im Grundbuch von 1. urt a. M., Stadtbezitt Band 1 Blatt Nr. 45 für die Wohltätigkeitsanstalt der Get schaft „Zur Einigkeit“, Frankfurt a. M., eingetragenen Gm 8 Kaiserstraße 37 und Kronprinzenstraße 8 in Fu urt a. M. Auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Einich kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 in bindung mit dem Gesetz über die Einziehung volks⸗ staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 wich auf dem erwähnten Grundstück in Abteilung III unter R des Grundbuchs für die Fellner’'sche Witwenkasse eingetrh Hypothek von 222 917,27 Goldmark für erloschen erklär. Dies wird an Stelle einer Zustellung amtlich bete⸗ gemacht.

Wiesbaden, den 20. Oktober 1936. Der Regierungspräsident.

Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung

staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsne⸗ 86 1 S. 479) in Verbindung mit dem Gesetz über die n ziehung (Reichsgesetzbl. 1 S. 293) wird das gesamte Vermögen Loge Carl zum aufgehenden der dazu gehörigen Anthes⸗Stiftung sowie das gesamte⸗ mögen der Wohltätigkeitsanstalt am Mozartplatz in —t furt a. M. zugunsten des Preußischen

kommunistischen Vermögens vom 26. Mai n Licht in Frankfurt a. M⸗9

taates eingen dem eingezogenen Vermögen gehört insbesen⸗

Zu

id (Abs. 2), sind 2 binnen 10 Tagen nach Zugehen der Ge⸗

auch das im Grundbuch von Frankfurt a.

M., Stadtbeß

berwachungs

igen der feststellt

esetzt

vom 18 -

nnee 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsenmn

Wabei kommt es insbesondere darauf an, welcher

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 247 vom 22. Oktober 1936. S. 3

8 Nr. 4221 für die Loge Carl zum auf⸗ ünd Frankfurt a. M. eingetragene Grundstück n. 8 96 in Frankfurt a. M. 2 ird an Stelle einer Zustellung amtlich bek acht.

int⸗

n 20. Oktober 1936.

Der Regierungspräsident. EFeEFäüke

1“

Nichtamtliches.

Kunst und Wifsenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Freitag, den 23. Oktober 1936. over: In der Neuinszenierung: La Traviata. Beginn: äsr. Dirigent: Schüler. An des Reiches Pforten. Beginn: 20 Uhr.

jelhaus: 1 bausenser Kleines Haus: Die gefesselte Phantasie.

Beginn: 20

11“

Aus den Staatlichen Museen. Vorträge und Führungen.

In der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen folgenden Führungen und Vorträge statt:

Sonntag, den 25. Oktober. 2 Uhr im Pergamonmuseum: Der archaische dhn mwnmaaseceas. Dr. Kähler. S 1145 Uhr im Kaiser⸗Friedrich-Museum: Tizian. Dr. Stauch. 12 Uhr im Vorderasiatischen Museum, Islam. Abtlg.: Sasa⸗ nidische Kunst. Dir. Kühnel.

8 .

Saal des

11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Bäuerlicher

20 21,30 Uhr im Pergamon⸗Vortragssaal: Ueber Tod und Leben

12,20 Uhr im Neuen Musenm, Aegypt. Abtlg.: Das Tier in der ägyptischen Kunst. Dr. Hermann. 9

V

Brotversorgung,

Die vom Statistischen Reichsamt durchgeführte erste Getreide⸗ rschätzung für 1936 hat wesentlich höhere Ernteerträge gemeldet ls die Anfang September durchgeführte dritte Vorschätzung. Wohl⸗ z diesem Grunde besteht über die Getreideversorgung im laufen⸗ en Getreidewirtschaftsjahr (1. 8. 1936 bis 31. 7. 1937) vielfach Un⸗ herheit. Am 29. September hat der Reichsminister für Er⸗ ährung und Landwirtschaft und Reichsbauernführer R. Walther zarré zur Ere in der Oeffentlichkeit eindeutig tellung genommen. Es liegen nunmehr aber Ernteschätzungs⸗ gebnisse auf weiteren, äußerst wichtigen Gebieten der landwirt⸗ hhaftlichen Erzeugung vor, die es ermöglichen, eilungen über die Lage zu machen.

Nach der dritten Getreidevorschätzung des Statistischen Reicamts Anfang September haben wix mit einer Gesamt⸗ treideernte in Höhe von r. 22,58 Mill. t zu rechnen (1935 22 Mill. t, 1934 = 21,6 Mill. t und im Durchschnitt der Jahre 930,35 rd. 22,5 Mill. t). Die diesjährige Getreideernte liegt dem⸗ jach rd. 600 000 t über der Ernte des Vorjahres und etwa 1 Mill. onnen über der des Jahres 1934. Von der Gesamternte ent⸗ llen auf Brotgetreide (Roggen und Weizen) allein 12,4 Mill. t. Demgegenüber beträgt der Bedarf für die menschliche Ernährung, ür Saatgut und 1.eZe Zwecke rd. 10,15 Mill. t. Die dies⸗ ihrige Ernte reicht danach nicht nur für die Brotversorgung, ondern auch für die Befriedigung der anderen lebenswichtigen Bedürfnisse völlig aus. Für die Verfütterung stehen allerdings dur verhältnismäßig geringe Mengen an Roggen und Weizen zur Verfügung. Dies verpflichtet die Landwirtschaft, die Ver⸗ ütterung von Brotgetreide auf ein Mindestmaß zu beschränken und tatsächlich nur für Mahlzwecke ungeeignetes Getreide in ver⸗

üttern.

Die Versorgungslage bei Getreide, sowohl für Nahrungs⸗ als nuch für Futterzwecke, darf aber nicht allein für sich gesehen verden; sie muß vielmehr im Zusammenhang damit betrachtet verden, welchen Futtermittelbedarf die Tierhaltungen in ihrer Besamtheit haben, und wie dieser ““ wr 2 mäßige Inanspruch e von Getreide gede werden 1

ßige Inauspruchnahme g Mastfutterbedarf ür Schweine besteht, und inwieweit dieser durch Kartoffeln und oonstige Erzeugnisse, die nicht unmittelbar der menschlichen Er⸗ ährung dienen, befriedigt werden kann.

Die Kartoffelernte verspricht nach der Oktobervorschätzung Statistischen Reichsamts folgende Erträge:

Endg ültige Ernteermittlung Anfang 1935 Durchschnitt Oktober 1936 1930/35 Gesamternte in Mill. Tonnen

s7 Vorschätzung Deutsches Reich ohne Saarland

benutzungserhebung 1935, so kommt man zu

Frühkartosfeln .. Spätkartoffeln .

Kartoffeln zus.

1,62 1,31 V 1 44,10 39,71 42,73*)

57½ 4,02

einer Gesamtkar⸗

Es ist demna ssichtlich mit ff ach voraussichtlich ohne Saarland von

toffelernte (Früh⸗ und Spätkartoffeln) 45772 Mill. t zu rechnen. Das bedentet einen Mehrertrag gegen⸗ über 1935 von 4,70 Mill. t und gegenüber dem Mittel der Ernte⸗ jahre 1930/35 von rd. 3,0 Mill. t. Berücksichtigt man die vom Etatistischen Reichsamt vorgemonemenen. Berichtisnngecg der onteflächen u Ernteerträ der Grundlage der ) ud Ernteerträge auf . Feststellung, daß in Teutschland eine Kartosselernte in der amtlich geschätzten Süße des diesjäͤhrigen Ernteertrages noch niemals erreicht worden ist. Die nächstbesten Kartoffelernten waren in den See 5

ve; 2-. 44,21 Mlll. t

mit 44,25 Mill. t 44,22 Mill. t

zu verzeichnen.

———

6 ³) Vom Statistischen Reichsamt berichtete rundlage der Bodenbenutzungserhebung 1935.

Zahlen auf der

Kartoffelernte und Schweinemast.

Von Dr. A. Moritz, Ministerialdirektor im Reichs⸗ und Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

ergänzende Mit⸗ wertem Umfange wieder aufgebaut worden ist; die letzte Schweine⸗

Montag, den 26. Oktober.

Hausrat aus deutschen Landschaften. Dr. Schuchhardt. Dienstag, den 27. Oktober.

bei den altorientalischen Völkern II (Churriter) (mit Licht⸗ bildern). Dir. Andrae. Mittwoch, den 28. Oktober. 11—12 Uhr im Museum für Vor⸗ und Frühgeschichte: Die keramischen Erzeugnisse Chinas. Dr. Reidemeister. 12— 13 Uhr im Deutschen Museum: Tilman Riemenschneider.

Dir. Demmler.

12 13 Uhr in 882 Nationalgalerie: Die französ. Impressionisten. Dr. Haertzsch. 20 21 Uhr im Zeughaus: Die Weltkriegsabteilung I: Westfront.

Henke. Donnerstag, den 29. Oktober. 11—12 Uhr im Deutschen Museum: Die flämische Malerei des 16. Jahrhunderts: Massys, Gossaert, Brueghel. Dr. Simon. 12 13 Uhr im Kaiser⸗Frieorich-Museum, Münzkabinett: Rund⸗ gang durch die Schausammlung des Mürnzkabinetts.

r. Hellige. Freitag, den 30. Oktober.

11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Altgermanische Bauernkunst. Dr. Michailow.

11 12,15 Uhr im Museum für Völkerkunde, Afrikan. Abtlg: Einige ausgewählte Stücke aus der afrikan. Sammlung. Wucherer. 1“

12— 13 Uhr im Schloßmuseum: Die Königskammern. Prof. Schnorr v. Carolsfeld. 8

Sonnabend, den 31. Oktober. 8

11 —12 Uhr im Museum für Völkerkunde, Ostasiat. Abtlg.: Hubogistische Plastik in Tibet (Buddhistische Plastik III). Dr. Körner.

11,30 12,50 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abtlg.: Rund⸗ gang durch die Aegyptische Abteilung.

Im Pergamon⸗Museum finden täglich, bu.. Montag, von 11— 12 und 12 13 Uhr, in der Ausstellung „Deutsche Bauern⸗ kunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden Mittwoch und Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt

Die große diesjährige Kartoffelernte trägt wesentlich zur Entlastung der Getreideversorgungslage bei, denn der Getreide⸗ verbrauch für Futterzwecke, insbesondere für Schweinemastzwecke, kann in dem Maße gesenkt werden und sinkt nach allgemeiner Er⸗ fahrung tatsächlich auch in dem Maße, in dem bei einer reichen Kartoffelernte die Kartoffel an die Stelle des Getreides treten kann. Das Verhältnis, in dem der Futterwert der Kartoffel zu dem des Getreides steht, ist bekanntlich rd. 4:1. Es sehen also, gemessen an den Verhältnissen des Vorjahres, an Kartoffeln für Futterzwecke, in Futtergetreide umgerechnet, rd. 1,2 Mill. t mehr zur Verfügung. Das ist um deswillen besonders nützlich, ja not⸗ wendig, weil der Schweinebestand des Borjahres in wünschens⸗

is ählung (September) hat nämlich einen Gesamtbestand an 1. 5.9⸗ fsa 29 oka. Stud ergeben.

Bei der Beurteilung der Futtermittellage ist weiterhin zu bedenken, daß mit einer voraussichtlichen Zuckerr übenernte von etwa 11,45 Mill. t zu rechnen ist; das sind rd. 900 000 t = 8,3 % mehr als im Vorjahre (10,57 Mill. t) und im sechs⸗ jährigen Mittel (10,56 Mill. t). Es darf angenommen werden, daß in diesem Jahr etwa 200 000 t vollwertige Zuckerrüben⸗ schnitzel als Schweinefutter mehr zur Verfügung stehen als im Jahre 1935. Diese vollwertigen Zuckerschnitzel werden vor allem in den Schweinemastgebieten, deren Schweinemast bisher in der Hauptsache auf Getreidemast aufgebaut war, zu einer wesentlichen Entlastung beitragen. Auch der voraussichtliche wesentlich höhere Anfall an Futterzucker und sonstigen Futterschnitzeln bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Besserung der Lage. Hinzu kommt, daß in diesem Jahr die Heuernte mit 40,6 Mill. t um 7,5 Mill. t größer als im Vorjahr ist und infolgedessen im Pferde⸗ und Rindviehstall erhebliche Mengen von Futtermitteln frei werden, die für die Schweinemast Verwendung finden können. Zusammen⸗ assend kann gesagt werden: 8g Die viessührige Getreideernte ist voraussichtlich um etwa

600 000 t größer als die des Vorjahres und liegt über dem Mittel der Jahre 1930/35. 1 Kartoffelernte wird voraussichtlich einen Ertrag bringen, der gegenüber 1935 um 4,70 Mill. t und gegen⸗ über dem Mittel der Erntejahre 1930/35 um 3 Mill. t rößer ist.

3. Futterschnitzeln werden voraussichtlich in

diesem Jahre etwa 200 000 t mehr zur Verfügung stehen

als im Jahre 1935.

4. Der wesentlich höhere Anfall an Futter⸗ zucker und sonstigen Futterschnitzeln kann restlos für die Schweinemast ausgenutzt werden.

5. Die Rekordheuernte macht erhebliche Futtermittelmengen im Pferde⸗ und Rindviehstall für die Schweinemast frei.

Die Landwirtschaft kann demnach in diesem Jahre weit⸗ gehend auf die Verfütterung von Brotgetreide verzichten und ihrer Getreideablieferungspflicht voll und ganz Genüge leisten.

Die bisherige Entwicklung der Ablieferung von Brotgetreide zeigt, daß sich die Landwirtschaft ihrer Verantwortung Hveenüber dem Volke bewußt ist. Bis zum 1. Oktober 1936 sind trotz un⸗ günstigen Erntewetters nach den bisher vorliegenden be nas rungsbescheinigungen erheblich größere Getreidemengen abgeliefert worden als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es kommt nun⸗ mehr darauf an, daß die Landwirtschaft in ihrem Pflichtbewußt⸗ sein nicht nachläßt und nach wie vor alles daransetzt, um das Ab⸗

Berliner Börse am 22. Oktober.

Aktien uneinheitlich, Renten fester.

Die schon im gestrigen Aktienhandel zu beobachtende Unsicher⸗ heit, die aus dem vielfach stark überhöhten Kursniveau herzuleiten war, übertrug sich auch auf den heutigen Verkehr. Sowohl der berufsmäßige Börsenhandel als auch die Bankenkundschaft hielten mit Kaufaufträgen zurück, und nur noch für Rechnung von Sperr⸗ markkonten erfolgten einige Anschaffungen, die bei dem nach wie vor fehlenden Angebot verschiedentlich Kurssteigerungen auslösten. Es fehlte aber auch nicht an Gewinnsicherungen und Glatt⸗ stellungen, so daß das Kursbild ziemlich unausgeglichen war. Am Montanmarkt erlitten Ver. Stahlwerke bereits in der ersten Viertelstunde eine Einbuße von ca. %, da den Vermutungen über die Ausschüttung einer 5 Nigen Dividende mit Recht ent⸗ gegengehalten wird, daß die sich aus dem Vier⸗Jahre⸗Plan er⸗ gebenden Aufgaben erhöhte Rückstellungen erfordern dürften. Klöckner waren um 1 ¼½, Hoesch um *% *% gedrückt. Harpener konnten einen Anfangsgewinn von % im Verlauf nicht voll behaupten. Fest lagen Maxhütte mit + 3 und Mansfelder mit + 1 ½¼ %. Auffällig gebessert waren Ilse⸗Bergbau, die zunächst mit Plus⸗Vorzeichen erschienen, einen Anfangskurs aber noch nicht erhielten; die Schätzungen lagen 8—10 % über dem Vor⸗ tagsschluß. Bubiag gewannen 3, Deutsche Erdöl 1¾˖ . Höher kamen auch Kaliwerte zur Notiz, so insbesondere Salzdetfurth (+ 2 %). Man den letztg. Werte mit deutscher Rohstoffbasis immer noch handen ist. Von chemischen Papieren waren Farben danernden Schwankungen ausgesetzt, so daß sich die Kurskurve wie folgt ab⸗ zeichnete: 179 ¼ bis 9 bis 8 ¾ bis 9. Ganz uneinheitlich lagen Elektro⸗ und Versorgungswerte. Von letzteren fielen HEW. mit einer Steigerung um 1 %, RWE. dagegen mit einer Einbuße von 1 ¼ auf. An den übrigen Märkten, die fast durchweg nicht über Prozentbruchteile hinausgehende Schwankungen aufwiesen, hoben sich lediglich Oberbedarf und Wintershall (beide im Freiverkehr gehandelt) mit je +† 2 %, Junghans mit + 1 % &, andererseits Dierig und Zellstoff⸗Waldhof mit je 1 ½ *% ab. . Im Verlauf wurde es an den Aktienmärkten wieder fester. Intern regte die Erhöhung der Farbenaktie bis auf 181 2 an. Aku und Muag gewannen je 2, Siemens 1 %, Ilse⸗Genußscheine und Klöckner je 1¼, Ver. Stahl und Orenstein je 1 *% gegen den ersten Kurs. Sehr fest lagen Daimler mit 9

erkennt aus den letztgenannten Beispielen, daß für Kaufneigung vor⸗

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Gegen Börsenschluß traten am Aktienmarkt weitere Befesti⸗ gungen ein, die besonders auffällig bei den Ver. Stahlwerken und bei Daimler zum Ausdruck kamen. Erstere gewannen bei lebhaften Käufen 2 %, letztere infolge Materialknappheit 3 ¾ P. Farben schlossen zu 180 . 1 .

8 Bei bes zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien erlitten Berliner Handelsgesellschaft eine Einbuße von 1 ½ , Dresdner Bank gaben um ½ % nach, dagegen waren Commerzbank und D⸗Bank um *% bezw. PM fester. Lebhafter gesucht waren ADCA (+ 2 %%). Hyp.Banken, die eher festere Tendenz zeigten, hatten mit Ausnahme von Hamburger Hyp. (+ 1 *¹%) keine kräf⸗ tigen Veränderungen aufzuweisen.

Bei den mußten bei lebhaftem Bedarf und eringem Angebot vielfach Repartierungen vorgenommen werden, 8 bei Heine & Co. (+ 4) und bei Gebr. Krüger (◻ 3 ¼½¼). Grün & Bilfinger gewannen gegen letzte Notiz 6, Schüchtermann auf Grund des erfreulichen Abschlusses 5 ½ %. Sehr fest lagen Neu⸗ Guinea⸗Anteile, die bei 15 Liger Steigerung ebenfalls zugeteilt werden mußten. Andererseits bestand starkes Angebot in Wissener Metall, die 10 % verloren. 1

Renten hatten fast durchweg festere Haltung. Lebhaftere Nachfrage konzentrierte sich wieder auf die Umsch.⸗Anleihe, die erneut ¼ % höher mit 90 % notiert wurde. Reichsaltbesitz ge⸗ wannen 10 Pfg., Zinsvergütungsscheine 5 Pfg. Auslandsrenten wiesen Schwankungen nach beiden Seiten auf. Fest lagen Mexi⸗ kaner, die teilweise um 35—60 Pfg. anzogen.

Aber auch am Kassa⸗Rentenmark waren fast durchweg an⸗ steigende Kurse festzustellen, wenn auch die Umsätze an der Börse verhältnismäßig klein waren. Offenbar haben abex im Boni⸗ fikationsgeschaft größere Beträge Anlage gefunden. Eine Bevor⸗ zugung erfuhren Komm.⸗Obligationen, die um M bis ½ % an⸗ zogen (Preußische Centralboden und Preuß. Hyp.⸗Bank je + % *). Fast durchweg fester waren auch Stadtanleihen unter Führung von 2te Breslauer (+ 9⅛), 28er Dresden ,9* 0,40) und 26er Düsseldorf (+ ). Von landschaftlichen Goldpfandbriefen sind Schlesische und Westfalen mit Steigerungen um % hervor⸗ uheben. Provinzanleihen lagen ruhig. Länderanleihen be⸗ seseigten sich bis %. Sehr fest lagen Alte Hamburger mit + 0,70. Schutzgebietsanleihe, Zertifikate und effektive Stücke wurden 10 bis 15 Pfg. bzw. 5 Pfg. höher bewertet. Von den sonstigen Papieren sind 39er Postschätze mit + 0,10, von Industrie⸗ obligationen Arbed mit + 3 und Harpener mit + 1 ¼ % zu nennen. Der Privatdiskontsatz wurde bei 2 ½ % belassen.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das engl. Pfund etwas fester mit 12,19 (12,18 ¼), der Dollar mit unver⸗ andert 2,49 festgesetzt. Der Gulden kam erneut höher mit 133,95 (133,82) an, während der franz. Franc auf 11,55 % (11,59) nachgab.

Für Blanko⸗Tagesgeld wurden unveränderte Sätze von 2 ¼ bis 2 % gefordert.

Die Verbindung awischen Publitum

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der Mitteldeutschen Börse zu Leipzig.

Auf dem 6. Sprechtag der Mitteldeutschen Börse, an dem neben leitenden Männern aus Industrie und Bankgewerbe auch Ministerialrat Sperl als Vertreter des Reichswirtschaftsmini⸗ steriums teilnahm, beschäftigte sich Staatsbankpräsident Pfe il in einem Vortrag mit der Verbindung zwischen Publikum und Börse.

Der Nationalsozialismus hat, so führte der Redner aus, die Börse nach gründlicher Reform als wichtiges Glied des deutschen Wirtschaftskörpers anerkannt, als Großmarkt für die Kapital⸗ und Geldverteilung. Der Staat braucht zu seinem weiteren Auf⸗ bau das Vertrauen des Volkes und verlangt daher auch Vertrauen zu seinen Einrichtungen. Mit Betonung heißt es in der neuen Börsenordnung, „daß an der Börse die Interessen der deutschen Volkswirtschaft und der am Börsenverkehr beteiligten Kreise, ins⸗ besondere der Sparer und kleinen Aktionäre, beobachtet werden müssen“. Die Börse kann aber die notwendige Aufklärungsarbeit nicht allein leisten, sondern braucht die Mitarbeit von Industrie, Behörden, Banken und Presse, um das breite Publikum über Wert und Bedeutung der Börse aufzuklären. Nicht die berufsmäßige Spekulation, sondern das große Publikum ist die Stütze der Börse, das mit seinen Aufträgen den jeweiligen Gesamtcharakter des Marktes bestimmt. Nach einer Untersuchung des Instituts für Konjunkturforschung tragen die Kurse im allgemeinen schon 6 bis 9 Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres jenen Tendenzen der Geschäftsentwicklung Rechnung, die offiziell erst anläßlich des Jahresabschlusses bekannt werden. Von einem besonderen Ahnungsvermögen der Börse kann aber ernstlich nicht die Rede sein. Die berufsmäßige Spekulation bewältigt nur einen Bruch⸗ teil der Börsenumsätze und nimmt nur in Ausnahmefällen ent⸗ scheidenden Einfluß auf den Kursverlauf. Hinter ihr steht tat⸗ sächlich das am Wertpapierbesitz interessierte Publikum, das seine Meinung aus den vielgestaltigen Entwicklungsvorgängen bildet. Da nun das Publikum die Grundlage ist, auf der die Börsentätig⸗

Sprechtag an

lieferungssoll an Brotgetreide restlos zu erfüllen. 1““ 8 ’.

keit ruht, muß es ausgiebig und laufend über die heimischen Werte