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1 vom 27. Oktober 1936.
Eisenbahnwissenschaftliche Woche. Deutsche Reichsbahn und Vierjahresplan. Am Montag wurde in München die 8. Eisenbahnwissenschaft⸗
liche Woche der Verwaltungsakademie von Reichsbahnpräsident Gollwitzeer eröffnet, an der auch die Präsidenten und Vertreter der Reichsbahndirektionen Augsburg, Regensburg, Nürnberg und Stuttgart teilnahmen. In seiner Eröffnungsansprache betonte der Präsident Gollwitzer unter Hinweis auf den vom Führer verkündeten Vierjahresplan, daß in dieser Richtung gerade auch der Deutschen Reichsbahn als dem mächtigsten Wirtschaftsinstru⸗ ment der Reichsregierung große verantwortungsvolle Aufgaben ufallen. 1 Sodann behandelte der stellvertretende Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Kleinmann, Berlin, in umfassenden Ausführungen „Die Stellung und die Aufgaben der Deutschen Reichsbahn im nationalsozialistischen Staat“. Er erörterte zu⸗ nächst die staatsrechtliche Stellung und die staatspolitische Aufgabe der Reichsbahn in der Gegenwart und bemerkte hierzu, daß die Reichsbahn ihre besondere Aufgabe in der Unterstützung der Reichsregierung auf dem Gebiete des Beschaffungswesens, der Rohstoff⸗ und Devisenwirtschaft erblicke. Sodann wandte sich der Redner den vielfältigen Aufgaben der Deutschen Reichsbahn als gemeinwirtschaftliches Unternehmen und ihren finanziellen Ver⸗ hältnissen zu, die seit der Machtübernahme einen erfreulichen Auf⸗ schwung verzeichnen konnten. In diesem Zusammenhang kam der Vortragende auch auf das Kapitel „Schiene —Kraftwagen“ und auf den Ausnahmetarif für notleidende Gebiete zu sprechen. Im Verhältnis der Verwaltung zur Volksgemeinschaft habe sich, so fuhr der Redner fort, ein grundsätzlicher Wandel im Sinne der endgültigen Durchführung der nationalsozialistischen Grundsätze in der Reichsbahnorganisation vollzogen. Hier verwies stellvertreten⸗ der Generaldirektor Kleinmann auf die Entwicklung des Personal⸗ wesens, auf den Personenverkehr, auf den Personentarif und auf die ständige Verbesserung der Reichsbahnanlagen sowie auf die Einführung aller technischen Neuerungen. Der Redner beendete seine Ausführungen mit dem Gelöbnis, daß die deutschen Eisen⸗ bahner es als ihre Pflicht und Ehre ansehen, die ihnen vom Führer gestellten Aufgaben restlos zu erfüllen.
Hierauf begann die Reihe der fachwissenschaftlichen Vorträge, in die sich Männer der Reichsbahn, der Partei und der Wissenschaft teilen. Die eisenbahnwissenschaftliche Woche nimmt am Mittwoch mit einer Führung durch das Reichsausbesserungswerk Freimann WMen Mhschlt ö“ .
10 Jahre Funkverkehr Deutschland⸗Japan.
Am 31. Oktober 1926, um 4 Uhr nachmittags, wurde über die Großfunkstelle Nauen auf der soeben aufgenommenen Funktele⸗ graphieverbindung Deutschland⸗Japan das erste Telegramm be⸗ ördert. Mit der Eröffnung dieser Funklinie war, nachdem in vorangegangenen Jahren bereits die Hauptländer des ameri⸗ kanischen Erdteils und andere Länder in Afrika und Asien dem deutschen Ueberseefunknetz angegliedert worden waren, nun auch das große Reich im Fernen Osten durch einen unmittelbaren Nachrichtenweg mit Deutschland verbunden; ein weiterer bedeut
Die Beschäftigung der Industrie im September 1936.
Im Eeptember haben in der Industrie die Vorbereitungen für das Herbst⸗ und Weihnachtsgeschäft an Umfang zugenommen. Die Beschäftigung hat sich im September doppelt so stark erhöht wie im August. Nach der Industrieberichterstattung des Statisti⸗ schen Reichsamts ist die Zahl der beschäftigten Arbeiter von 71,6 % der Arbeiterplatzkapazität auf 72,3 %, die Zahl der ge⸗ leisteten Arbeiterstunden von 66,6 % der Arbeiterstundenkapazität auf 68,3 % gestiegen. Entsprechend hat sich die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit von 7,52 auf 7,62 Stunden erhöht.
Wie im August führen die Verbrauchsgüterindustrien, an⸗ gerecht durch die Aufträge für das Herbst⸗ und Weihnachtsgeschäft, auch im September im Auftrieb. Darüber hinaus zeigt sich immer deutlicher, daß sich die Verbrauchsgüterindustrien nach den Hemmungen des Jahres 1935 wieder mehr der Aufwärtsbewegung der Produktionsgüterindustrien anschließen.
Die Beschäftigung in der Textilindustrie hat im September den bisherigen Höchststand dieses Jahres vom Mai überschritten. Die Belebung hat in fast sämtlichen Zweigen der Textilindustrie angehalten. In vielen Zweigen hat die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden sogar stärker als im Vormonat zugenommen, so in den Kammgarn⸗ und Vigognespinnereien und in den Woll⸗, Leinen⸗ und Seidenwebereien In der Bekleidungsindustrie haben sich die Herstellung von Herrenbekleidung, Wäsche und Leder⸗ schuhen ebenfalls stärker als im August belebt. In der Hut⸗ und in der Krawattenindustrie sowie in der Herstellung von Damen⸗ bekleidung ist dagegen die Beschäftigung zurückgegangen.
Beträchtlich sind auch die Industrien, die Hausrat und Wohn⸗ bedarf herstellen, durch die Vorbereitungen für das Herbst⸗ und Weihnachtsgeschäft angeregt worden. In vielen Zweigen der Blechwaren⸗ und N. E⸗Metallwarenindustrie hat sich die Zunahme gegenüber dem Vormonat noch verstärkt, namentlich in der Her⸗ tellung von Blech⸗ und Lackierwaren, Beleuchtungskörpern, Waagen, Geräten für die Hauswirtschaft und Oefen und
Herden. Ebenso hat sich das Arbeitsvolumen in der Serien⸗ möbelindustrie, in der Herstellung von Geschirrporzellan und -steingut und elektrischen Heiz⸗ und Kochapparaten sowie in der Hohlglas⸗ und Uhrenindustrie stärker erhöht als im August. Auch in der Rundfunkindustrie hat die Zahl der geleisteten Stunden weiter zugenommen.
Schließlich vermochten sich die meisten Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelindustrien — zum Teil aus jahreszeitlichen Gründen — weiter zu entfalten. In der Obst⸗ und Gemüsekonservenindustrie
ist die Beschäftigung nach dem Sommer erstmalig wieder zurück⸗ gegangen.
Auch die Produktionsgüterindustrien tember insgesamt weiter belebt.
In der Bauindustrie sind im September nach vorübergehen⸗ den Arbeiterentlassungen im August noch Arbeiter eingestellt
haben sich im
Sep⸗
samer Schritt auf dem Wege, unser Land auch verkehr soweit wie möglich unabhängig zu machen.
Wie groß das Bedürfnis nach einer unmittelbaren Nach⸗
richtenverbindung mit Japan gewesen war, zeigte der starke Auf⸗ schwung des Verkehrs auf dieser Linie, der schon gleich nach der Eröffnung einen erheblichen Umfang annahm und seitdem sich nahezu vervierfacht hat. Die Verkehrszeiten, anfangs auf wenige Stunden am Tage beschränkt, mußten bald mehr und mehr er⸗ weitert werden. Heute stehen wir mit der japanischen Gegenfunk⸗ stelle Nagoyag ununterbrochen Tag und Nacht in Verbindung. Die drahtlose Ueberbrückung der gewaltigen Entfernung von 9000 km war damals nicht wie heute eine Selbstverständlich⸗ keit. Der Kurzwellenbetrieb steckte noch in den Kinderschuhen. So ist es nicht verwunderlich, daß der Verkehrsabwicklung auf der jungen Verbindung anfänglich auch Schwierigkeiten und Rück⸗ schläge nicht erspart blieben, bedingt durch die für den damaligen Stand der Technik schwierigen Uebertragungsverhältnisse auf der langen Strecke. Der tatkräftigen Arbeit der beteiligten Stellen der Deutschen Reichspost und der deutschen Funktechnik ist es gelungen, der Schwierigkeiten Herr zu werden. Aufs wirksamste unterstützt wurden die Bemühungen sowohl von der Japanischen Telegraphen⸗Verwaltung wie von der japanischen Funkgesellschaft, beide beseelt von demselben Bestreben, der Funkverbindung mit Deutschland zu einem Erfolg zu verhelfen.
So konnte Anfang 1929 die bis dahin einseitig in der Rich⸗ tung nach Japan betriebene Funklinie zu einer voll arbeitenden, doppelseitigen Verbindung erweitert werden. Hochwertige Sende⸗ und Empfangsmittel in Deutschland wie in Japan, die in bester Weise bedient werden, bürgen für die Zuverlässigkeit, die von einem für beide Länder so wichtigen Verkehrsmittel erwartet werden darf.
Die Entwicklung steht nicht still. Im März 1935 konnte nach längeren Versuchen eine Funkfernsprechverbindung zwischen Berlin und Tokio dem Verkehr übergeben werden. Ferngespräche zwischen deutschen und japanischen Teilnehmern sind zur Alltäg⸗ lichkeit geworden. Die Zahl der abgewickelten Gespräche betrug im Monat Mai 1935 14 mit 98 Gesprächsminuten, im Mai 1936 17 mit 98 Minuten, im Juli 1936 38 mit 325 Minuten und im August 1936 95 mit 742 Minuten.
Die Funktelegraphielinie mit Japan gehört zu den verkehrs⸗ reichsten des deutschen Ueberseefunknetzes, auf ihr wurden bei⸗ spielsweise während der Berliner Olympischen Spiele im August 1936 in der Richtung nach Japan 3500 Telegramme mit 107 500. Wörtern und in der Richtung nach Deutschland 2600 Telegramme mit 39 000 Wörtern übermittelt. Der gesamte Fernmeldeverkehr mit Japan nahm zu Sen Zeit solche Ausmaße an, daß vier Funkverbindungen im Betriebe waren. Während der Dauer der Olympischen Spiele wurde zum erstenmal auch ein Bildtele⸗ graphenbetrieb von Berlin nach Tokio unterhalten. Ueber diese Bildfunkverbindung wurden 52 Bildtelegramme mit zusammen 12 200 qem Bildfläche nach Tokio übermittelt. Auch Rundfunk⸗ übertragungen zwischen den beiden Ländern im Rahmen eines internationalen Programmaustausches sind keine Seltenheit mehr.
Aus kleinen Anfängen 8 sich die Funkverbindung zwischen Deutschland und Japan in den zehn Jahren ihres Bestehens zu einem Verkehrsmittel entwickelt, das aus den Beziehungen der
fast
worden. In den meisten Baustoffindustrien ist dagegen die Be⸗
beiden großen Nationen nicht mehr wegzudenken ist.
schäftigung saisonmäßig zurückgegangen, so in der Zementindustrie, in der Gipsindustrie, in der Schieferindustrie, in der Pflasterstein⸗ und Schotterindustrie und in der Herstellung von Mauerziegeln. In den übrigen mit der Bauwirtschaft verflochtenen Industrien ist die Tätigkeit ebenfalls saisonmäßig eingeschränkt worden, so in der Sägeindustrie, in der Parkettindustrie und in der Holzbau⸗ industrie.
Im Fahrzeugbau, mit Ausnahme der Feldbahnen⸗ und Kinderwagenindustrie, hat der saisonmäßige Rückgang ebenfalls weiter angehalten.
In den Produktionsgüterindustrien ohne ausgeprägte Saisonbewegung haben dagegen die Auftriebskräfte im September noch an Kraft gewonnen. Besonders in großen Teilen der Gießereiindustrie und der Elektroindustrie sowie in der fein⸗ mechanischen Industrie ist die Tätigkeit stärker ausgedehnt worden als im August. Gleichzeitig hat sich die Beschäftigung in den Investitionsgüterindustrien, in großen Teilen der Eisen⸗ und Stahlwarenindustrie und in der papiererzeugenden Industrie auch im September belebt. 1
Beschäftigung der Industrie (Ergebnisse der ö“* Heschäf⸗Zahl der ge⸗ ; echen Frslcher lesteien Arbet, Zatrhscnntnen in % der Arbei terstunden in % tägl. e 8 6 rbei⸗ der Arbeiter
terplatzkapazität ue haschaas zr in Stunden Sept.
August Sept. August Sept. August 71,0 72, , 98 o66111 75757,52 7,02
74,3 7,72
Industriezweige
116““
Gesamte Industrie Produktionsgüter⸗ industrie6 Verbrauchsgüter⸗ industri Eisen⸗ u. Metall⸗ gewinnung. Maschinenbau.. Bauindustrie Fahrzeugbau Textilindustrie. N. E.⸗Metallwaren⸗ industrie Holzverarbeitende Industrie Nahrungsmittel⸗ industriksks Genußmittel⸗ industrie.
88 “
77,2 64,4
90,9 87,6 79,6 90,3 72,5
77,9 75,5 7,77
65,1 56,7 59,1 7,26 7,44 91,9 88,3 81,3 90,5
72,8
86,9 86,1 83,1 62,4
88,5 86,8
7,87 7,93 6
7,49 7,19
7,60 6,99
82,1 64,4
78,7 80,1/ 70,9 75,2 7,39 7,76
66,4 66,2 g1I,) 711
67,5 78,0
69,9 61,4 64,4
70,1
7,52 7,31
7,64
77,8 70,7 7,26
Rückgängigmachung von Preiserhöhungen. Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: 1” Anschluß an das bereits gemeldete Vorgehen gegen zwei Reifenfabriken hat der Reichswirtschaftsminister Preiserhöhungen eines Herstellers von Kraftradbereifungen mit rückwirkender Kraft aufgehoben.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater
Mittwoch, den 28. Oktober 1936. Staatsoper: Gut⸗ und Umtauschscheine ungültig! Nibelungen. 1. Tag: Die Walküre. Beginn: rigent: Heger. Schauspielhaus: Egmont. Beginn: 20 Uhr. e Kleines Haus: Die gefesselte Phantasie. Beginnt
Der Ring d 19 Uhr. ne
Das erste Gastspiel von Jan Kiepura in der Staatsoper om Sonnabend, dem 31. Oktober, „Tosca“, muß auf Dienstag, den 10. November d. J. verlegt werden. Die gekauften Eintrittskarten können an der Eintrittskartenkasse der Staatsoper Unter den Linden von 10—14 Uhr bzw. an den Vorverkaufsstellen gegen gleiche bzw. gleichwertige Plätze bis spätestens Mittwoch, den 28. Oktober, umgetauscht oder zurückgegeben werden. Am 31. Ok,⸗ tober wird statt „Tosca“ „La Traviata“ mit Erna Berger, Helge Roswaenge, Herbert Janssen zu den üblichen Kassenpreisen ge⸗ geben. Besucher, die die Eintrittskarten für die neu angesetzte Vorstellung behalten wollen, erhalten den Unterschiedsbetrag an der Kasse zurück. “
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Aus den Staatlichen Museen.
Vorträge und Führungen.
In der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt:
Sonntag, den 1. November. 10,30 — 11,30 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum: Die Raffael⸗ Teppiche. Prof. Bange. 10,30 — 11,50 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abtlg.: Die Kultur des Alten Reiches. Dr. Zippert. 11—12 Uhr im Museum für Völkerkunde, (CClhinesische Kleidung. Lessing.
1 Montag, den 2. November. 11 — 12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Das in der deutschen Bauernkunst. Dr. Otto.
Mittwoch, den 4. November.
11—12 Uhr im Alten Museum: Etruskische Urnen. Dr. Wiesner.
11—12 Uhr im Neuen Museum, Kupferstichkabinett: Italienische Zeichnungen (Die Meisterzeichnung des 15. und 16. Jahr⸗ hunderts II). Prof. Kurth.
11—12 Uhr im Vorderasiatischen Museum: Die Bahbylonier (Rundgang).
11 — 12,30 Uhr im Museum für Vor⸗ und Frühgeschichte: Funde der ostdeutschen Bronzezeit. Muth. b
12 — 13 Uhr im Deutschen Museum: Meisterwerke der deutschen
Kleinplastik. Dir. Demmler. Die Plastik des 19. Jahr⸗
12—13 Uhr in der Nationalgalerie: hunderts. Dr. Schöne.
E im Zeughaus: Die Weltkriegsabteilung II: Ostfront.
Henke.
Ostasiat. Abtlg⸗
Sinnbild
Donnerstag, den 5. November.
11—12 Uhr im Deutschen Museum: Die holländische Malerei des 16. Jahrhunderts: Lucas van Leyden, Engelbrechtsen, Scorel. 8
Freitag, den 6. November. 8
11 — 12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Altgermanische Bauernkunst. Dr. Bramm.
11 — 12,30 Uhr im Museum für Völkerkunde, Afrikanische Abtlg. Rundgang durch die Afrikanische Abteilung. Wucherer.
Sonnabend, den 7. November. 11—12 Uhr im Museum für Völkerkunde, Ostasiat. Abtlg.! S Plastik in China (Buddhistische Plastik IV). r. Körner.
11,30 — 12,50 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abtlg.: Das Mittlere Reich, um 2000 v. Chr.
b’ E“ -⸗ Museum finden täglich, außer Montag, von 11—12 und 12—13 Uhr in der Ausstellung „Deutsche Bauernkunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden Mittwoch und Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt.
Generalversammlungskalender für die Woche vom 2. bis 7. November 1936.
Montag, 2. November. Dresden: Sächsische Malzfabrik, Dresden⸗Plauen, 12 Uhr.
Dienstag, 3. November. Chemnitz: Georg Liebermann Nachf. AG., Falkenau i. Sa., 15 Uhr⸗ Düren: Isola Werke AG., Düren, 17 Uhr. Düsseldorf: Stahlwerk Oeking AG., Düsseldorf, 11 Uhr.
Warstein i. W.: Warsteiner und Herzoglich Schleswig⸗Holsteinische Eisenwerke AG., Warstein i. Mo912 Uhr. 1““]
Weimar: Vereinigte Thüringische Salinen vormals Glench'sche Salinen AG., Stotternheim, ao. G.⸗V., 11 Uhr. Mittwoch, 4. November. .“ Berlin: Eisenwerk Weserhütte AG., Bad Oeynhausen, 12 ¼ Uhr. Frankfurt / M.: Wayß & Freytag AG., Frankfurt / M., 11 Uhr.
Lübeck⸗Herrenwyk: Hochofenwerk Lübeck AG., Lübeck⸗Herrenwhk,⸗ 11 ½ Uhr.
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Donnerstag, 5. November.
Berlin: Ferdinand Bendix Söhne AG. für Holzbearbeitung i. L. Landsberg / W., 12 Uhr. 7 für Holzbearbeitung i. L⸗
Berlin: Rathenower Dampfmühle AG. vorm. C. Hübener Nachfl⸗ Rathenow, 11 Uhr.
Freitag, 6. November.
Berlin: Lerche & Nippert Hoch⸗ und Tiefbau AG., Berlin⸗ ao. G.⸗V., 17 Uhr.
““ Textilindustrie AG. i. L., Landeshut / Schles⸗ v.
“ “ Elektrizitäts⸗ und Gas⸗Werke AG., Apolda⸗ hr.
Dresden: Waggon⸗ und Maschinenbau AG., Görlitz, 12 Uhr. Erfurt: Eduard Lingel Schuhfabrik AG., Erfurt, 14 Uhr. Gotha: Gothaͤer Waggonfabrik AG., Gotha, 13 Uhr. S
Sonnabend, 7. November.
Leipzig: Zuckerfabrik Glauzig, Glauzig, 14 Uhr.
Rheydt:
Kabelwerk Rheydt AG., Rheydt, 15 Uhr.
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Kampf dem Verderb! um die Unterbringung der diesjährige 1 Kohlernte. I“ teinigen Wochen ist in der deutschen Oeffentlichkeit ein wügiger Aufklärungsfeldzug eingeleitet worden, der unter dem ahns ampf dem Verderb“ steht. Er soll den Verlust von jähr⸗ he Milliarden Mark, der durch den Verderb von Nahrungs⸗ vhmentsteht, für die Zukunft verhindern. . emn exMahmen dieses Feldzuges gilt es, in diesen Wochen eine lösen: die Unterbringung der diesjährigen,
ungliche Aufgabe zu an Herbstkohl. 1 1 Im Durchschnitt der Jahre werden in Deutschland ohne Be⸗ zichtigung des Anbaus zum Eigenverbrauch etwa 13—15 Mil⸗ mnn Zentner Kopfkohl erwerbsmäßig angebaut. Die Haupt⸗ ene hiervon entfällt auf Weißkohl. Von Weißkohl gibt es 1 üstkohl mit einer kürzeren Haltbarkeit und Winterkohl, der bei bemeter Lagerung sich bis in das Frühjahr hält. Beide Arten wen auch zu Sauerkraut verarbeitet. Besonders reich war die deführige Ernte an Herbstkohl, von dem 1 ½ Millionen Zentner tesherntet sind als in früheren Jahren. Dieser dürfte sich noch Wochen halten. Die Sauerkrautfabriken sind bis an die ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt. Um diese Spitzen⸗ vnae vor dem Verderb zu retten, kann nur die deutsche Hausfrau — fen. . 8 „ Zei einer normalen Kohlernte braucht nur jede 12. Mahlzeit „Deutschland eine Kohlmahlzeit und jede 40. eine Mahlzeit mit znerkohl zu sein. Allein bei einer einzigen solchen Mahlzeit vden in ganz Deutschland 350 000 Zentner Kohl verbraucht. Es ügt also, wenn in den kommenden 14 Tagen bis 3 Wochen wftzlich in jedem Haushalt 4 Kohlmahlzeiten und eine Sauer⸗ wautmahlzeit angerichtet werden, um den Ueberschuß der mensch⸗ schen Nahrung zuzuführen und ihn vor dem Verderb zu bewahren. diese Forderung dient nicht nur dem volkswirtschaftlichen anteresse, sondern auch der Gesundheit des deutschen Volkes, da v . „ . 8 vamentlich der Weißkohl einen ungewöhnlich hohen Gehalt an den tbenswichtigen Vitaminen B und C hat. Ein weiterer Gesichts⸗ nnkt, der der deutschen Hausfrau nur angenehm sein kann, ist die 8 1 „ 22 . 2 3 zilligkeit der Kohlgerichte. Hingewiesen muß auch darauf werden, aß das Gericht keineswegs eintönig zu sein braucht. Es ist näm⸗ sch gar nicht wahr, daß zum Weißkohl nur Hammelfleisch und um Sauerkohl nur Eisbein gehört. Auch gekochter oder gebratener sich schmeckt zu gekochtem Weißkohl oder zu roh angemachtem Leißkohlsalat vorzüglich. . Also, deutsche Hausfrau, zeige in den kommenden 14 Tagen, Du nicht bloß dem Bauern dankbar bist, der in unermüdlicher lbeit Deine anderen Lebensmittel erzeugt, indem Du ihm den sismal reichen Erntesegen abnimmst, sondern daß es Dir ernst st mit dem von Dir in nationaler Disziplin aufgenommenen
daß
Kampf gegen den Verderb.
Wirtschaft des Auslandes.
8
.
Aus den französischen Eisenverbänden.
Paris, 26. Oktober. Nach längeren Verhandlungen ist zwi⸗ shen dem französischen Stahlwerksverband (Comptoir Sidérur- gique de France) und den reinen Walzwerken eine Verständi⸗ gung zustandegekommen, nach der die Preispolitik der reinen Walzwerke vom Verband kontrolliert werden soll. Eine Einigung über die gemeinsamen Preise ist jedoch noch nicht zustandegekom⸗ men, weil die reinen Walzwerke die Verbandspreise beanspruchen, während der Verband die Produkte der reinen Walzwerke eher als Vare zweiter Güte absetzen möchte. Man wird sich wohl schließ⸗ lih auf der mittleren Linie einigen. Die französischen Produ⸗ jsenten von mangan⸗ und siliziumhaltigen Qualitätsstählen haben sih mit dem Stahlwerksverband über die Festlegung einer gemein⸗ samen Verkaufspolitik geeinigt. Dabei will man von einem gemeinsamen Grundpreis von 10 fres. je kg ausgehen. Die Kllassenabstände sind dieselben wie beim Stabeisen. Auf diese Weise soll die Konkurrenzfähigkeit der einzelnen Werke auf die Unterschiede des Mangan⸗ und Siliziumgehalts der einzelnen Stahlsorten beschränkt werden. Die Neuorganisation der fran⸗ fisishen Eisenmärkte wird nunmehr endgültig am 1. November in Kraft treten, nachdem die Listen der vom Stahlwerksverband genehmigten Händler, die Rabatte beanspruchen können, jetzt auf⸗ gestellt werden konnten.
Tschechoflowakei wünscht Zugeständnisse
1b von Frankreich.
Paris, 26. Oktober. Der Berichterstatter der Agence Economique et Financiere in Prag meldet seinem Blatt, daß in dieser Woche eine tschechoslowakische Abordnung nach Paris ab⸗ reisen wird, um dort Wirtschaftsverhandlungen aufzunehmen. Gegenstand der tschechoslowakisch⸗französischen Wirtschaftsver⸗ handlungen sei eine Revision der Handelspolitik und der wirt⸗ schaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern, insbesondere die Frage des Warenaustausches für das kommende Jahr 1937.
Die Handelsbilanz des tschechoflowakisch⸗französischen Waren⸗ austausches weist für die letzten drei Jahre eine Unterbilanz für die Tschechoslowakei auf, und zwar: 120 Mill. Kronen für das Jahr 1933, 75 Mill. Kr. für 1934, 60 Mill. Kr. für 1935; für dos laufende Jahr wird die Unterbilanz bereits auf 150 Mill. Kr. veranschlagt.
Die Ergebnisse des übrigen Zahlungsausgleiches (Dividenden, Lizenzen, Fremdenverkehrseinnahmen usw.) weisen ebenfalls einen Unterschuß von rund 300 Mill. Kr. jährlich zuungunsten der Tscechoslowakei auf. Also läßt sich der Gesamtfehlbetrag in den Wirtschaftsbeziehungen zu Frankreich etwa auf 500 Mill. Kr. jähr⸗ lich für die Tschechoslowakei veranschlagen.
Wie das Blatt weiter mitteilt, erachte man in tschecho⸗ slowakischen Wirtschaftskreisen diesen Zustand auf die Dauer für unhaltbar. Die passive Zahlungsbilanz schaffe der Tschechoslowakei beträchtliche Schwierigkeiten in ihrer Devisenbewirtschaftung. Aus diesem Grunde werde die tschechoslowakische Wirtschafts⸗ abordnung für Paris die Aufgabe haben, von Frankreich Zuge⸗ ständnisse zu. erlangen, die das Gleichgewicht des Warenaus⸗ tausches auf einer verbreiterten Grundlage ermöglichen sollen. Im
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Tagung der Fachgruppe Rohproduktengewerbe in Köln.
Aus Anlaß der Ausstellung „Kampf um 1 ½¼ Milliarden“ hielt die 11 in der Wirtschafts⸗ gruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel am Montagnachmittag im großen Sitzungssaal in der Kölner Messe eine Tagung ab, an der neben zahlreichen Mitgliedern des Rohproduktengewerbes Ver⸗ treter der Partei, der Wirtschaft, der Behörden und der Stadt⸗
verwaltung teilnahmen. 1
Nach d. kurzen Begrüßungsansprache des Leiters der Unterabteilung Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel in der Wirt⸗ schaftskammer Rheinland, Hünemeyer, der auf die große Aufgabe hinwies, die der Vierjahresplan dem Rohprodukten⸗ gewerbe stelle, sprach der Bezirksleiter der Fachgruppe Roh⸗ produktengewerbe; Schätte, über die Verwertung des Abfall⸗ materials und die Bedeutung des ““ der heute Brennpunkt des Interesses gestellt sei. 8 denke bei der Reeehlihen Altmaterialsammlung immer nur an den Sammler auf der Straße. Das Gewerbe um⸗ fasse aber einschließlich Großhandel, Sortieranstalten, Mittel⸗ und Kleinhandel rund 40 000 und einschließlich der in der bearbeiten⸗ den Industrie beschäftigten Sortierer usw. über 100 000 Personen. Der Großhändler müsse in der Lage sein, differenzierte Sorten anbieten zu können und daher ein großes Lager halten. In seinen weiteren Ausführungen beschäftigte sich der Redner mit der Ver⸗ wertung des Altmaterials. In der Industrie wende man heute der Altstoffverwertung die größte Beachtung zu, aber in den Privathaushaltungen werde noch viel gesündigt. Wenn die 17 Millionen deutschen Haushaltungen monatlich je 1 Kilogramm Rohprodukten sammelten, wie es gefordert werden müsse, so ver⸗ füge man über 20 000 Waggons neuer Rohstoffe. Wichtig sei es, daß der Sammler regelmäßig erscheine und das Vertrauen der Hausfrau erwerbe. Man müsse dabei bedenken, daß der Sammler nur ein geringfügiges Entgelt zahle und für manche Pösclls wie Blechdosen usw., überhaupt nichts zahlen könne. Die Hausfrauen müssen das Altmaterial benrnen. nicht um des Geldes wegen, ondern um der guten Sache zu dienen. 88 Als nachster Redner ging der Leiter der Fachgruppe Schrott, Windgassen, auf die Bedeutung der Schrotiverwertung näher ein. Die Fachgruppe habe einen Kulturfilm „Wertlos ist wertvoll“ herausgebracht, der in 13 000 deutschen Orten für 885 Schrottsammlung werben solle. Der Schrotteinsatz bei der Stoah 2 erzeugung sei in den letzten Jahren nach dem Krieg immer größer geworden. Jedes Kilo Schrott müsse der Wiederverwendung zugeführt werden. dseh “ F der Film, und in diesem Sinne müsse jeder aufklärend wirken. 6 Als 1. vegnen sprach der Gaubeauftragte der Reichs⸗ arbeitsgemeinschaft Schadenverhütung, Vor nh agen, über 88 Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft. Nach der Tagung wurde en Teilnehmern der Film über die Schrottverwertung vorgeführt und anschließend von ihnen die Ausstellung „Kampf um 1 ½¼ Milliar⸗ den“, vor allem die Sonderschau des Rohproduktengewerbes,
besucht.
anderen Falle habe die tschechoslowakische Abordnung den Auftrag, der französischen Regierung die Einführung eines General⸗ Clearings vorzuschlagen. Oesterreichische Selbstversorgungspläne
für Stickstoff.
Wien, 26. Oktober. Wie das christlichsoziale „Wiener Montags⸗ blatt“ mitteilt, soll in Oesterreich die Erzeugung des Stickstoffs aus der Luft aufgenommen werden. Drei Interessentengruppen sind mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Der österreichische Stickstoffbedarf beträgt 6000 t jährlich.
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Regierungsmaßnahmen als Folge der lettländischen Währungsreform.
Preisüberwachung — Zollermäßigungen. Riga, 24. Oktober. In Verbindung mit der Reform des lettländischen Währungssystems am 28. September, durch welche der Lat dem Pfund Sterling angeglichen und dementsprechend um 40 % abgewertet wurde, hat die Regierung von Lettland eine Reihe von wichtigen Maßnahmen ergriffen, mit dem Ziele, erstens im Interesse des Außenhandels das Anwachsen der wirtschaft⸗ lichen Tätigkeit zu erforschen, das auf die Währungsreform folgt, zweitens eine Hausse des inländischen Preisniveaus zu ’ hindern, insoweit dieses Preisniveau durch die Preise der einge⸗ führten Güter beeinflußt wird. Außer diesen Maßnahmen auf dem Gebiete der Preisüberwachung hat die Regierung bereits eine Reihe von Zollermäßigungen durchgeführt, die etwa 40 Positionen des Zolltarifs umfassen. Die bedeutendsten hier⸗ von beziehen sich auf Petroleum und Rohöl, Heringe, Reis, Trockenfrüchte, Fruchtkonserven, Beerenkonserven, Glaswaren und Luxusartikel. Die Devisenkontrolle wird für verschiedene Waren aufgehoben, deren Zahlungsregelung von nun an völlig der freien Vereinbarung unterliegt. Darüber hinaus haben die Bank von Lettland und die Kreditbank von Lettland sowie die übrigen Banken Schritte unternommen, die auf eine Ermäßigung der Zins⸗ und Kreditkosten abzielen, was die wirtschaftliche Tätigkeit in günstiger Weise beeinflussen wird. Andere wichtige Maßnahmen in der Zollgesetzgebung werden binnen kurzem ergriffen werden, vor allem hinsichtlich der notwendigen Rohstoffe für die Textil⸗ und Hütten⸗Industrie. Das Ministerium des Auswärtigen und der Finanzen befürworten dringend eine Abänderung der Clearing⸗ Abkommen mit fremden Ländern, um diese ohne Zeitverlust und ohne Störungen den neuen Verhältnissen anzugleichen. “
1.“
Türkei will eine eigene Hüttenindustrie schaffen.
Istanbul, 26. Oktober. Mit Hilfe einer englischen e zu der u. a. die Brassert and Co. Ltd. gehört, oll in der Türkei eine eigene Hüttenindustrie geschaffen werden. Bei der 8r will nach einer Meldung der „Journée Industrielle die v;. Gruppe 2,5 Mill. Pfund Sterling zur Verfügung stellen. er. Eisenerz soll anfangs aus dem Ausland eingeführt “ Zentrum der neuen Industrie wird Karabuk an der Eisenba strecke Ankara —Zonguldak sein, wo das Gelände sich vorzüglich
WBerliner Börse am 27. Oktober.
Aktien überwiegend schwächer. — Renten freundlich.
Der Wertpapierhandel vollzog sich auch heute wieder nur i engsten Grenzen. Die Bankenkundschaft übte starke Zurück⸗ haltung, nur vereinzelt war noch das Bestreben zu beobachten, die auf Grund der vorangegangenen Kurssteigerungen erzielten Gewinne sicherzustellen. Da andererseits aber jegliche Aufnahme⸗ neigung fehlt, führte schon kleines Angebot zu zum Teil empfind⸗ licheren Rückgängen. Infolge dieser Entwicklung kam beim be⸗ rufsmäßigen Börsenhandel keine Unternehmungslust auf. Selbst die aus der Wirtschaft vorliegenden günstigen Nachrichten, wie z. B. eine Meldung über die weiter gebesserte Industriebeschäfti⸗ gung im September, vermochte unter diesen Umständen keinen Einfluß auszuüben. Schließlich ist die zur Zeit zu beobachtende Zurückführung der Kurse auf ein normales Niveau nach den Auswüchsen der letzten Zeit nur zu begrüßen. — Am Montan⸗ markt verloren Harpener bei allerdings nur sehr kleinem Angebot 2 %⅛, Rheinstahl 1 %, Hoesch 1¾¼ und Ver. Stahlwerke 1 % NP. Von Braunkohlenwerten waren Rheinbraun mit — 3 und Bubiag mit — 2 % stärker rückgängig. Verhältnismäßig gut gehalten waren chem. Papiere bis auf Kokswerke (— 2 % „). Farben wurden ¼ % niedriger zu 176 ¾ gehandelt. Bei den Elektro⸗ und Tarifwerten waren nur Siemens mit — 2 stärker gedrückt. Rheag konnten und Gesfürel 1 T höher angeschrieben werden. An den übrigen Märkten fielen mit über Prozentbruchteile hin⸗ ausgehenden Steigerungen nur noch Julius Berger und Hotel⸗ betrieb (je — 1 ½%), Braubank (— 1 4¼) und Dortm. Union mit — 4 % % auf. Bei den Maschinenbauwerten wurden die gestern bereits stark im Angebot stehenden Schubert & Salzer mit ca. 130 geschätzt, nachdem sie gestern zuletzt noch 137 notierten. Von Aus landswerten zogen Conti Linoleum um 14¼ ℳ an.
Im Verlauf blieb es an den Aktienmärkten weiter sehr still. Da die Kursgestaltung schon von kleinsten Orders abhängig war, kam keine einheitliche Linie zustande. Teilweise waren Erholungen zu verzeichnen, so bei BMW um 1 und bei Schuckert um ¼ %, andererseits gaben Dessauer Gas nochmals um „% und Dtsch. Erd⸗ öl um ¼ % nach. Conti Linoleum gaben von der kräftigen An⸗ fangssteigerung 1 ¼ % wieder her.
Gegen Börsenschluß erlahmte das Geschäft fast völlig. Eine Schlußnotiz kam nur für verhältnismäßig wenig Aktien zustande. Dabei waren dem Verlauf gegenüber keine wesentlichen Ab⸗ weichungen festzustellen. Dtsch. Eisenhandel waren mit 141 um ¼ % erholt, während Schultheiß im gleichen Ausmaß nachgaben. Ver. Stahlwerke bröckelten nochmals um ‧¼ o% ab.
Für per Kasse gehandelte Industriepapiere war die Kursgestal⸗ tung uneinheitlich. Während Ver. Glanzstoff 9 ¼ N, Gundlach 3 9 und Thörl Flöha 2 ½¼ % gewannen, büßten andererseits Tuchfabrik Aachen 3 ¾¼, Rückforth Ww. 3 , Gildemeister 3 ½ % und Hanno⸗ ver Ueberland 2 ¼ % ein. Von per Kasse gehandelten Banken gingen Ueberseebank um 2 ¼ %, Vereinsbank Hamburg um 2 % und Berliner Handels um 1 % zurück. Von Hyp.⸗Banken per Kasse gaben Bayer. Hyp. um 1 ¼, Rhein. Hyp. um 1 % nach, fester waren Dtsch. Hyp. (+ 1 %).
Weiter freundliche Verfassung zeigt der Rentenmarkt. Umschuldungsanleihe setzte ihren Anstieg erneut um 15 Pfg. auf 90,45 fort. Wiederausbauzuschläge gewannen % bis 1 %. Die Reichsaltbesitzanleihe notierte unverändert 119. Fast durchweg schwächer lagen Auslaͤndsrenten.
Am Kassarentenmarkte war die Stimmung bei eher etwas regerem Geschäft freundlich. Hyp. Pfandbriefe waren nur unbe⸗ deutend verändert, Liquidationspfandbriefe konnten sich über⸗ wiegend um ½⅜ C befestigen. Von Kommunalobl. waren die der Berl. Hyp. Bank um ¼ % abgeschwächt. Am Markte der Stadt⸗ anleihen, die gleichfalls zumeist befestigt waren, zogen vor allem Breslauer bis *½ % an. Dekosama II büßten ½ ein. Für land⸗ schaftl. Pfandbriefe gingen die Veränderungen nach beiden Seiten nicht über ½ % hinaus. Von Provinz⸗Anleihen fielen 28er Niederschlesien (+ ¼) durch größere Steigerung auf. Von Staatsanleihen gewannen 27er Baden und 2ger Mecklenburg je % %. Fester lagen sonst noch 35er Reichsbahnschätze 8 0,17 3) und 39er Postschätze (+ 0,20). Schutzgebiete blieben ziemlich un⸗ verändert. Von Industrieobligationen verloren Arbed 14 h, höher notiert wurden Lüdenscheid und Concordia⸗Spinnerei (beide + ¼ *ℳ%).
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde der Gulden mit 134,43 (134,27) festgesetzt. Sonst ergaben sich keine Veränderungen.
Am Geldmarkt erforderte Blankotagesgeld 2 4¾ bis 3 %.
Die
ffversorgung übernehmen, später sollen aber nähergelegene Utrecghen⸗ Sa denen bereits geforscht wird, die Versorgung sicherstellen. Die bisherigen Untersuchungen sollen bereits aus⸗ reichende Kohlenvorkommen ergeben haben. 11““ will man an einigen Orten bereits ausfindig gemacht haben, doch wird diese Rohstoffversorgung aus dem eigenen Land nur ein⸗ sekundäre Rolle spielen können.
v“ Der argentinische Handel mit Japan. 2 ; 1„ 8 Dor H l Ar jniens it Buenos Aires, 26. Oktober. Der Handel Argentiniens mi Japan weist seit Jahren eine ständig sich steigernde passive Lil Argentiniens auf, wie sich aus der nachfolgenden Tabelle ergibt: 1 Einfu Ler 8 Passive Bilanz Wert der Einfuhr Wert der Ausfuhr Passive B aus Japan nach Japan Argentiniens Peso (Papier) Peso Peso 12 354 000 1 912 000 — 10 442 000 20 999 000 5 003 000 — 15 996 000 32 038 000 6 801 000 — 25 237 000 60 387 000 15 359 000
Jahr
1932 1933 1934 1935
Man war früher in Argentinien der Meinung, daß Japan ein hervorragender Markt für die argentinischen Erzengnisse sein
— 45 028 000
zur Errichtung der Anlagen (Hochöfen, Stahlwerke, Gießereien
usw.) eignet. Das Kohlengebiet von Zonguldak wird die Brenn⸗
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müsse. Diese Hoffnung hat sich nicht bestätigt. Dafür aber hat