1937 / 31 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Feb 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 31 vom 8. Februar 1937. S. 2

Aus der Verwaltung.

Neues Merkblatt des Reichsgesundheitsamts für Eheschließende.

. Vom Reichsgesundheitsamt ist mit Ermächtigung des Reichs⸗ innenministers das Merkblatt für Eheschließende, das bei der 1“ Anmeldung überreicht wird, in neuer Fassung,

ie den Gesichtspunkten der Erb⸗ und Rassenpflege gerecht wird, herausgegeben worden. An der Spitze des neuen Merkblatts steht der Grundsatz, daß die Gesundheit von Mann und Frau die Vor⸗ aussetzung für das Glück jeder Ehe ist und daß nur die Gesund⸗ heit alle die Körper⸗ und Geisteskräfte sichert, die Zufriedenheit im ehelichen Leben und gesunde, schaffensfreudige Kinder ver⸗ bürgen. Nach Hinweisen darauf, daß jede Heirat ugleich ein Stück des Gesamtschicksals der Volksbemeinschaft bestimmt und nach Erwähnung der nach dem Eööö1 von vorn⸗ herein ausgeschlossenen Ehen werden die Ehekandidaten ermahnt, nicht zu heiraten, bevor sie sich vergewissert haben, ob sich der für ihr ganzes Leben wichtigste Schritt mit ihrem eigenen Gesund⸗ heitszustand und dem ihrer Sippe vereinbaren läßt und ob die Rassereinheit der Nachkommen gewahrt bleibt. In jedem Falle solle man sich vertrauensvoll an den Arzt Wahl oder an die Beratungsstelle für Erb⸗ und Rassenpflege des zuständigen Gesundheitsamts wenden, ehe man den wichtigsten Schritt des Lebens unternehme. Weiter ersucht das Merkblatt den Ehe⸗ anwärter, seinen Verlobten oder seine Verlobte von den Ermitt⸗ lungen über die Rassenzugehörigkeit und das Ergebnis der ärzt⸗ lichen und erbärztlichen Befragung zu unterrichten, ehe der end⸗ gültige Entschluß zur Verehelichung gefaßt wird. Wer aber

„weder der Vernunft noch dem Rufe des Gewissens Gehör gibt“,

den verweist das Merkblatt ausführlich auf die gesetzlichen Straf⸗ bestimmungen aus dem Blutschutz⸗, dem Ehegesundheitsgesetz usw. Das Merkblatt schließt mit der Wiedergabe von 12 Kernsprüchen uüum den deutschen Menschen, die deutsche Familie und das deutsche

Volk. Darunter befindet sich das Wort des Führers: „Wenn die Kraft zum Kampfe um die eigene Gesundheit nicht vorhanden ist, endet das Recht zum Leben in dieser Welt des Kampfes.“

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater. Dienstag, den 9. Februar. b Staatsoper: In der Neuinszenierung: Martha. Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.. 8 8 Schauspielhaus: Und Pippa tanzt. Ein Glashüttenmärchen von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Jan und die Schwind⸗ lerin. Komödie von Per Schwenzen. Beginn: 20 Uhr.

Ausstellung: „Das Deutsche Bühnenbild“. Am 13. Februar 1937, mittags 12 Uhr, wird die Ausstellung „Das Deutsche Bühnenbild“ vom Reichsbühnenbildner Benno v. Arent im Haus der Kunst, Berlin NW 40, Königsplatz 4 (am Reichstag), die unter der Schirm⸗ herrschaft des Herrn Reichsministers Dr. Goebbels steht, Es werden Arbeiten der bekanntesten deutschen Bühnen⸗ bildner und Bühnenbildnerinnen in Modellen, Entwürfen, Skizzen, technischen Zeichnungen, Kostümentwürfen, Photos usw. gezeigt. Neben dieser Schau enthält die Ausstellung einen sehr interessanten Ueberblick über die Gestaltung des Bühnenbildes aus der Systemzeit, um damit der Oeffentlichkeit einen Vergleich über die Entwicklung und Pflege der Bühnenbildkunst im Dritten Reich zu ermöglichen. Die Ausstellung wird vom 13. Februar bis 14. März gezeigt, sie ist geöffnet werktags von 10—18 Uhr, Eintritt 0,50 RM, Sonntags von 10—14 Uhr, Eintritt 0,25 RM, KdF⸗Führungen 0,10 RM.

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ank⸗ und Kreditwirtschaft.

Die Landesobmännerkonferenz der Reichsgruppe Banken.

Am Sonnabend tagte in der Kölner Industrie⸗ und Handels⸗ kammer die erste diesjährige Landesobmännerkonferenz der Reichsgruppe Banken. Fast alle Landesobmänner und Stellver⸗ treter waren dem Rufe des Leiters der Reichsgruppe Banken, Dr. Otto Christian Fischer, gefolgt, um wieder einmal im persönlichen Erfahrungsaustausch die verschiedensten aktuellen Bankfragen zu behandeln. ö6“

1 Die Notwendigkeit einer planvollen Bank⸗ und Kveditpolitik war der Leitfaden der eindrucksvollen Ausführungen Dr. Fischers. Gerade durch den Vierjahresplan seien den Banken besonders große Aufgaben gestellt, denn die Banken haben für die Finanzierung der einzelnen Projekte zu sorgen, und zwar sei für sie die Art und der Umfang der Finanzierung der ge⸗ stellten Aufgaben das eigentliche Problem. Es komme darauf an, daß Aufgabenstellung und Finanzierung aufeinander abgestimmt werden, da eine Finanzierung ohne Berücksichtigung wirtschaft⸗ licher Gesichtspunkte, ohne Beachtung des Rentabilitätsprinzips nicht möglich ist. Der planvolle Einsatz des gesamten Kredit⸗ apparates sei aber nur möglich durch das enge Zusammenarbeiten der Landesobmänner der Reichsgruppe Banken, die eine zweifache Aufgabe haben: einmal, die gegensätzlichen Interessen in ihrem lokalen Bezirk zu überwinden, und dann durch ein Zusammen⸗ arbeiten die Einzelinteressen mit den Gesamtinteressen in Ein⸗ klang zu bringen, und somit zu einer planvollen Kreditpolitik zu kommen. 8 Eine gewisse Ergänzung fanden diese Ausführungen durch die Stellungnahme des Hauptgeschäftsführers der Reichsgruppe Banken, Dr. Pfeffer, und des Dozenten Dr. Theisinger, der sich insbesondere über die Berufsschulung aussprach. Im Mittelpunkt der Nachmittagssitzung standen die Referate es Kölner Universitätsprofessors Dr. Walb über „Rationali⸗ sierungsaufgaben im deutschen Bank⸗ und Kreditwesen“ und des Staatsfinanzrates a. D. Weltzien von der Berliner Handels⸗ Gesellschaft, der seinerseits vom Standpunkt des Praktikers aus zu dem Rentabilitätsproblem in der Bankwirtschaft Stellung nahm. Das Thema „Rationalisierung“ ist viel älter, als man gemeinhin annehmen möchte, Es heißt nichts anderes als wirt⸗ schaftlich wirtschaften. Das besagt aber auch zugleich, daß es keine allgemein gültigen Normen für die Rationalisierung gibt. Diese Erkenntnis war auch der Ausgangspunkt des Vortrages von Pro⸗ fessor Walb. Er sagte ganz richtig, daß der Zweck allein die Mittel bedinge, daß daher jeder Rationalisierungsrummel und jeder Schematismus abzulehnen sei. 8 8 Was nun die Anwendungsgebiete der Rationalisierungsgebiete im Kreditwesen im einzelnen angeht, so sind dabei folgende Ge⸗ biete zu berücksichtigen: 1. der Aufbau des Kredit⸗Apparates, b 2. die Regelung des Verkehrs zwischen den Kredit⸗Instituten, 3. die innere Organisation des Bankbetriebes und 4. die geschäftspolitischen Richtlinien. 3 Zunächst behandelte Prof. Walb die Frage der Rationali⸗ ijerung des zwischenbetrieblichen Verkehrs. Zweifellos habe das Kreditwesen in dieser Hinsicht großartige Organisationsleistungen vollbracht, man denke nur an die Rationalisierung des Effekten⸗, Inkasso⸗ und Zahlungsverkehrs. Allerdings sei eine Frage bisher noch nicht hinreichend geklärt worden, das ist die Gebührenfrage. Da überhaupt die Problematik der Bankkalkulation noch keines⸗ wegs hinreichend geklärt ist, glaubt der Redner, daß die Zeit für eine einheitliche Gebührenregelung noch nicht gekommen ist. Immerhin käme als Ersatz eine bessere Kostenanalyse als bisher in Frage, d. h. ein Vergleich zwischen dem Verdienst an der Zins⸗ spanne, den beanspruchten Leistungen und sonstigen Einnahmen auf jedem Konto. Hinsichtlich der Rationalisierung des Aufbaues des Kreditapparates im allgemeinen setzte sich der Redner zu⸗ nächst mit der wichtigen Frage auseinander, ob das gesamte Bank⸗ wesen nicht besser zu verstaatlichen sei oder ob eine entsprechende Reichsaufsicht genüge. Bekanntlich hat sich mit dieser Frage sehr eingehend der Banenquete⸗Ausschuß auseinandergesetzt, der nach reiflichen Ueberlegungen die Verstaatlichung des Bankwesens ab⸗ ehnte. Auch Prof. Walb bekannte sich zu dem Weg der Beauf⸗ sichtigung des Bankwesens und unterstrich unter diesem Blickpunkt die Möglichkeiten einer besseren Rationalisierung des Kreditappa⸗ rates. Als dritten Punkt behandelte Prof. Walb die Fragen der innerbetrieblichen Rationalisierung, die keineswegs unumstritten seien. Man könne z. B. nicht ohne weiteres in das Filialbanken⸗ system eingreifen, um noch so schönen Rationalisierungsideen ge⸗ recht zu werden. Etwas anderes sei die Frage der Verminderung der Bürokratisierung der Filialbanken. Abgesehen von den Fragen iner besseren Arbeitsteilung im Kreditgewerbe gewinne zweifellos die Rationalisierung des Innenbetriebes der Banken erhebliche zedeutung aus der Strukturwandlung des Kreditgewerbes in den letzten Jahren, man denke nur an den Rückgang zahlreicher ge⸗ winnbringender Geschäfte. Dies dränge zur Ueberprüfung des

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Unkostenfaktors und des Leistungsentgelts, insbesondere der Ge⸗ bührenfrage. Es sei klar, daß gerade unter Berücksichtigung dieser veränderten Verhältnisse nur sehr vorsichtig in der Rationali⸗ Kerung des Bankbetriebes vorgegangen werden kann. An den Vortrag von Prof. Walb schlossen sich die Ausfüh⸗ rungen des Staatsfinanzrats Weltzien an, die er mit der Bemerkung einleitete, daß eine echte Rationalisterung, also die Kostenverringerung für die Leistungseinheit, nur aus den Erfah⸗ rungen des Betriebes selbst heraus entwickelt werden könne, wenn sich die Rationalisierung nicht als verfehlt herausstellen solle. Daraus ergebe sich von vornherein eine vorsichtige Einstellung zu allen Rationalisierungsanregungen und Vorschlägen, die von außen an die Bankbetriebe herangetragen werden. An einigen Beispielen zeigte der Redner, daß die Mechanisierung der schematisch zu erledigenden Arbeitsvorgänge, wenn nicht als ab⸗ geschlossen, so doch als fast durchgeführt angesehen werden könne. Es handele sich im wesentlichen darum, in der innerbetrieblichen Abstimmung der Arbeitsbelastung der einzelnen Abteilungen und der ständigen Ueberprüfung des einzelnen Aufgabenberei hes eine wichtige Rationalisierungsfunktion zu erblicken. Der Redner kam auch auf die Bedeutung der Berufsausbildung zu sprechen, die erade nach der Ausbildungslücke, die durch den Krieg und in r darauf folgenden Jahrzehnt entstanden sei, von niemandem verkannt werden dürfe. Was die Frage der Gebühren anlangt, so vertrat der Redner den Standpunkt, daß der Geanke der Ge⸗ bührenberechnung, wie die Entwicklung der letzten Jahre gezeigt habe, ein Kind der Not gewesen war. Dies sei auch an den entsprechenden Vorgängen im Ausland, besonders in Amerika, er⸗ kennbar, wo man sich im Zusammenhang mit dem Wiedererstarken der Banken von einer einseitigen Gebührenpolitik loszulösen be⸗ ginne. Immerhin sei es nützlich, das Augenmerk auf die vielen Dienstleistungen im Interesse der Kunden zu lenken, für die es bis jetzt keine ausreichende Vergütung gibt, während z. B. in Amerika sich die meisten Banken in den sogenannten Trustabtei⸗ lungen eine Grundlage für die Berechnung von Gebühren ge⸗ schaffen hätten. Zum Schluß seiner Ausführungen betonte Staatsfinanzrat Weltzien, daß den Banken die Möglichkeit einer Vereinfachung des Apparates zweifellos auf denjenigen Gebieten genommen sei, wo ihnen ein großes Arbeitsvolumen aus der Erledigung allgemeiner Aufgaben im Interesse der Wirtschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Devisenzwangswirtschaft, er⸗ wachsen sei. Dieses Problem sei ungeheuer wichtig bei der Be⸗ urteilung des Rationalisierungsproblems im Bankgewerbe. Denn es sei zweifellos, daß durch diese Belastung der Wille und die Möglichkeit zu einer noch besseren betrieblichen Ausgestaltung der Banken gehemmt werden. Wenn es auch selbstverständlic ist, daß sich die deutschen Banken bereitwillig den an sie gestellten 11““ unterwerfen, so könne man doch ihren Wunsch verstehen, daß möglichst bald eine dieser ganzen Zwangswirtschaft eintreten möge, um den Bankapparat produk⸗ tiveren Aufgaben im Staats⸗ und Volksinteresse Verfügung stellen zu können. 8

Devisenbewirtschaftung.

Die Neuregelung des Zahlungsverkehrs mit Syrien und Libanon.

Die Neuregelung im Zahlungsverkehr zwischen Deutschland einerseits und Syrien und Libanon andererseits, die durch das von Deutschland mit Syrien und Libanon abgeschlossene Zah⸗ lungsabkommen getroffen worden ist, ist in dem Runderlaß Nr. 17/37 D. St. 9/37 Ue. St. vom 5. Februar 1937 der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung zusammengefaßt und ver⸗ öffentlicht worden.

Für die deutsche Ausfuhr bringt dieses Abkommen folgende Aenderung: Alle aus Deutschland nach Syrien oder Libanon aus⸗ geführten deutschen Waren müssen bei ihrer Ausfuhr aus Deutsch⸗ land mit sofortiger Wirkung und bei ihrer Zollabfertigung in Syrien oder Libanon vom 1. März 1937 ab außer den von den syrischen oder libanesischen Zollbehörden verlangten Papieren mit einem Doppel des Abschnitts A des Vordrucks I der Exportvaluta⸗ erklärung versehen sein, mit der der deutsche densfüster die Waren der Reichsbank für die Zwecke der Devisenbewirtschaftung anmeldet. Das Doppel wird von den syrisch⸗libanesischen Zoll⸗ behörden einbehalten.

Die hierzu erforderlichen Vordrucke stellt die Reichsbank durch die zuständigen Reichsbankanstalten zur Verfügung. Der Text der Abkommen ist im Reichsgesetzblatt Teil II. Seite 35

und 41 veröffentlicht.

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Berliner Börse am 8. Februar. Aktien eher nachgebend. Renten freundlich.

Die Umsatztätigkeit war zu Beginn der neuen Woche wo⸗ möglich noch geringer als am Schluß der vorigen, da das Rhein⸗ land angesichts des Karnevals mit Aufträgen nahezu fehlte. Da der berufsmäßige Börsenhandel zudem vom Sonnabend noch einen gewissen Ueberstand hatte, dessen Glattstellung einen leichten Kursdruck ausübte, lagen die ersten Notierungen eher unter den Sonnabendschlußkursen. Stimmungsmäßig blieb der Grundton indessen freundlich; hierzu mag auch die Erholung der Reichsbahn⸗ vorzugsaktien beigetragen haben, die ½ % höher mit 123 % ein⸗ setzten und später bis auf 123 ¾ anzogen. Der schon am Sonn⸗ abend an dieser Stelle erfolgten Hinweis auf die Grundlosigkeit des starken Angebots wurde durch eine Verlautbarung erhärtet, daß bei den Reichsbahnvorzugsaktien keine Konstruktionsänderung beabsichtigt sei. Infolgedessen war heute starke Nachfrage vor⸗ handen, die schwer befriedigt werden konnte. Am Montan⸗ markt war kleines Angebot in Ver. Stahlwerksaktien und in Klöckner vorhanden, die um je 1 ¼ % zurückgingen. Von Braunkohlen⸗ werten waren Rheinbraun um 3 ½ %, Ilse Genußscheine um 2 % gedrückt. Von chemischen Papieren gaben Farben um *% auf 169 % nach, zogen dann aber bis 169 4 an. Rütgers erholten sich um 1 %. Meist schwächer eröffneten auch Elektro⸗ und Tarif⸗ werte, doch gingen die Einbußen nur bei Siemens (— 1 ½¼) und HEW. (— 1 ¼) hinaus. Von Autoaktien ermäßigten sich BMW. und Daimler um 1 bzw. ¼ %. An den übrigen Märkten hatten auffälligere Kursveränderungen nur noch Stöhr mit 1 % und Dortmunder Union mit 1 ¾¼ % aufzuweisen. Nach den ersten Kursen konnten sich verschiedentlich Erholungen durch⸗

setzen.

Im Verlauf konnte sich infolge fehlender Publikumsorders keine Belebung des Geschäfts an den Aktienmärkten durchsetzen, vielmehr schrumpften die Umsätze in einzelnen Papieren weiter ein. Farben galten 169 %, Deutsche Telefon wurden erst per Kasse 3 % niedriger notiert. Reichsbahnvorzüge verharrten bei 123 ¾¼; der Markt wird weiter durch Materialknappheit ge⸗ kennzeichnet.

Bei der Schlußnotierung kamen Kurse für nur etwa 30 Papiere zustande, da das Geschäft fast völlig Erliegen kam. Farben ermäßigten sich um 1 1% gegen den Anfang auf 168 ¾¼1 . Schwach lagen auch Reichsbankanteile, die sich auf 184 4¾4, d. h. gegen den Vortag um ¾ % ermäßigten. Reichsbahnvorzugsaktien zogen bis auf 123 % an und wurden zu diesem Kurse auch nach⸗ börslich gesucht.

Am Einheitsmarkte hielten sich Gewinne und Verluste für deutsche Industrieaktien ungefähr die Waage. Durchschnittlich be⸗ trugen die Veränderungen nach bei den Seiten 3 %. Concordia⸗ Chemische befestigten sich bei Zuteilung sogar um 9 %, während andererseits Germania 6 % hergaben. Banken und Hypotheken⸗ banken blieben zumeist behauptet. Stärker abgeschwächt war nur Ueberseebank (— 1).

Am Markt der Auslandsaktien sah man zumeist Strich⸗ notizen. Soweit Kurse zustande kamen, waren kaum Verände⸗ rungen zu verzeichnen. Von Kolonialpapieren gewannen Deutsch⸗ Ostafrika 1 ¾, Schantung 1 %.

Am Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz um 10 Pf. auf 120,10, die Gemeinde⸗Umschuldungs⸗Anleihe im gleichen Ausmaß auf 91,30 an.

Von Steuergutscheinen lagen 35er und 36er Fälligkeiten 5 Pf. schwächer, 38er Fälligkeiten dagegen 7 ½ Pf. fester.

Am Kassarentenmarkte gestaltete sich das Geschäft im allge⸗ meinen ziemlich ruhig. Am Pfandbriefmarkt hat die Nachfrage eine weitere Verringerung erfahren. Die Stimmung für Hyp.⸗ und Liqu.⸗Pfandbriefe sowie Kommunalobligationen blieb jedoch freundlich. Nennenswerte Kursveränderungen traten nicht ein. Das gleiche gilt für Stadt⸗, Provinz⸗ und Länderanleihen. Letztere bröckelten vereinzelt eine Kleinigkeit ab. Landschaftliche Gold⸗ pfandbriefe schwankten um Sonnabendstand, Reichsanleihen waren ebenfalls kaum Veränderungen unterworfen. Für Auslandsrenten war die Kursbewegung nicht ganz einheitlich. Von Industrie⸗ obligationen gaben Aschinger 0,80 her. . Der Privatdiskontsatz wurde bei 3 % belassen. BZBlankotagesgeld verbilligte sich auf 2 ¼ bis 2 2.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das Pfund mit 12,19 (12,185), der Dollar mit unverändert 2,49, der Gulden mit 136,37 (136,35), der französische Franc mit 11,595 (11,585) und der Schweizer Franken mit 56,88 (56,87) festgesetzt.

Auskunftsstellen der deutschen Wirtschaft 8 im Rahmen der deutschen Ausfuhrförderung.

Internationale Ausstellungen und Messen sind die Stellen, an denen die Leistungskraft der Völker in ihren Erzeugnissen in Erscheinung tritt und um den ausländischen Käufer wirbt. Das Deutsche Reich ist in den letzten Jahren dazu übergegangen, durch den Werberat der deutschen Wirtschaft auf den wichtigsten inter⸗ nationalen Messen amtliche deutsche Abteilungen zu errichten, die in erster Linie dazu dienen, dem ausländischen Messebesucher ein überzeugendes Bild deutscher Leistung zu vermitteln. Immer stärker tritt daneben das Bestreben einer Ausweitung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den Ländern, in denen amtliche deutsche Abteilungen durchgeführt werden. Dieser eindeutig bezeichnete Weg wird durch die Errichtung der amt⸗ lichen deutschen Abteilung auf der Frühjahrsmesse in Utrecht (vom 9.—18. März 1937) fortgesetzt. Unter demselben Gesichts⸗ punkt wird auf der Frühjahrsmesse in Mailand (vom 12. bis 27. April 1937) im Deutschen Pavillon eine repräsentative Sonderschau „Elektrizität“ veranstaltet. Schon einmal beteiligte sich das Deutsche Reich an der Mustermesse in Tripolis. Der Be⸗ ginn dieser Veranstaltung ist nach den neuesten Nachrichten bis zum 15. März 1937 (Dauer bis 15. Mai 1937) hinausgeschoben worden. Im Rahmen dieser deutschen Abteilungen werden Aus⸗ kunftsstellen errichtet, die dem Nachweis deutscher Bezugsquellen und der Anbahnung von Vertretungen dienen.

Werbefriede in der Energiewirtschaft.

Energiewirtschaft in Angriff genommenen Arbeiten haben zu einem Abschluß geführt. Unter Mitwirkung der beteiligten Wirt⸗ schaftskreise sind allgemeine Richtlinien ausgearbeitet worden, die am 5. Februar d. J. Gegenstand einer eingehenden Ausschuß⸗ sitzung waren. In der Sitzung, an der Vertreter des Reichswirt⸗ schaftsministeriums, der Reichswirtschaftskammer, des Deutschen Gemeindetages und der Organisationen und Verbände der Ener⸗ giewirtschaft teilnahmen, fand die vom Präsidenten des Werbe⸗ rates in Aussicht genommene Regelung allgemeine Zustimmung. Die endgültige Fassung der Richtlinien für die Energiewerbung 19 in den nächsten Tagen im Reichsanzeiger veröffentlicht erder 4 11“ E11“ 8

Die vom Werberate zur Befriedung des Werbekampfes in der

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Staatsanzeiger Nr. 31 vom 8. Februar 1937. S. 3

Landeskultur und Vierjahresplan.

Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Landeskulturgenossenschaften e. V.

In der stark besuchten Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Landeskulturgenossenschaften e. V. sprach der Verbands⸗ führer, Staatsminister a. D. Ministerialdirektor Riecke, über „Die Aufgaben der Landeskultur im Vierjahresplan“. Für die Landwirtschaft hat der Vierjahresplan bereits mit der Er⸗ eugungsschlacht begonnen. An der Spitze der von der deutschen andwirtschaft zu bewältigenden Aufgaben steht die Durchführung von Meliorationen aller Art. Verstärkt zu fördern sind im Rahmen des Vierjahresplanes alle Landeskulturmaßnahmen, die rasch eine Produktionssteigerung zur Folge haben, und von diesen wieder solche, bei denen das Ziel mit geringen Kosten erreicht wird. Das sind insbesondere die große Zahl der Acker⸗ und Grün⸗ landentwässerungen, vor allem aber auch die landwirtschaftlichen T“ ebenso ist stärkstens die Flurbereinigung zu ördern. Oft geäußerte Sorgen wegen einer Versteppung Deutsch⸗ lands entbehren der tatsächlichen Grundlage. Derartige Gerüchte sind energisch zurückzuweisen. Die öffentliche Hand wird wie bis⸗ her alles tun, um das Meliorationswerk durch Kredite und Bei⸗ ilfen zu fördern. Es ist jedoch Pflicht jedes einzelnen, auch auf diesem Gebiete alles zu tun, was geeignet ist, die Erträge seiner Scholle zu steigern.

Dr. Geith vom Verwaltungsamt des Reichsbauernführers ab eine Uebersicht über die „Ausführung und Auswirkung der andwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen“. Die wasserwirtschaft⸗ lichen Maßnahmen allein stellen nur eine Vorbereitung für die Erzeugungssteigerung dar. Eine Verbesserung der Er⸗ nährungsgrundlage ist erst dann gegeben, wenn schon bei Beginn der Melioration eine genaue der landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen einsetzt. Folgeeinrichtungen sind nicht etwa mit einem Umbruch und einer späteren Neuansaat erledigt. Wirk⸗ same Folgeeinrichtungen bedingen häufig eine völlige Neugestal⸗ tung und Umorganisation der beteiligten Betriebe. Neues Acker⸗ land muß erschlossen werden, Viehbestände müssen vergrößert oder verkleinert werden. Gebäude, Geräte und Maschinen müssen den durch die Melioration hervorgerufenen Veränderungen angepaßt werden. Für die beteiligten Bauern und Landwirte ist daher die Ausgabe für die Melioration lediglich ein kleiner Teilbetrag am Gesamtaufbau ihrer Wirtschaft. Folgeeinrichtungen im großen gesehen sind sinnvolle Planungen der gesamten Ernährungswirt⸗ schaft. Folgeeinrichtungen im Einzelbetrieb bedingen die Auf⸗ stellung genauester Wirtschaftspläne, die sich auf den ganzen Be⸗ trieb zu erstrecken haben. Um diesen gewaltigen Aufgaben gerecht

8 werden, sieht der Reichsnährstand eine wesentliche Verstärkung

einer Außenberatungsstellen vor.

Wirtschaft des Auslandes.

Die Nationalisierung der Luftfahrtindustrie in Frankreich.

Paris, 6. Februar. Das Bulletin d'Information des Luft⸗ ministeriums gibt jetzt eine Aufstellung über den derzeitigen Stand der Nationalisierung der Luftfahrtindustrie bekannt. Hiernach be⸗ stehen jetzt: 1. Socisté Nationale de Constructions Aéronautiques 1'Quest (SNCA 0), Sitz Issy⸗les⸗Moulineaux, umfassend die Werke in Nantes (Bréguet), Saint⸗Nazaire (Loire⸗Nieuwport) und Issy⸗ les⸗Moulineaux (Loire⸗Nieuwport), 2. S. N. C. A. S. O. (Sud⸗ Quest), Sitz Courbepoie, Werke in Courbevoie und Chateauroux (Marcel Bloch), Bordeaux⸗Bacalan (Soc. A6ron. du Sud Ouest) und Rochefort (Liore et Olivier), 3. S. N. C. A. N. (Nord), Sitz Paris, Werke in Meaulte (Potez), Sartrouville (Chantiers Aéro⸗ Maritimes de la Seine), Caudebec⸗en⸗Caux (S. E. C. M.), und Les Mureaux (Atel. du Nord de la Fiagee et des Mureaux), 4. S. N. C. A. C. (Centre), Sitz Arcueil, Werke in Bourges (Henriot) und Boulogne⸗Billancourt (Farman), 5. S. N. C. A. S. E. (Est), Sitz Paris, Werke Argenteuil (Liore et Olivier), Berre und Vi⸗ trolles (Potez) und Cannes (Romano).

Zwölf bisher private Werke sind bisher schon enteignet worden, die restlichen Werke werden demnächst in den Besitz der nationalen Gesellschaften überführt.

Von den weiteren Plänen des Luftfahrtministeriums wird mitgeteilt die Gründung einer sechsten Gesellschaft, der Société Nationale de l'A6ronautique du Midi, die sich in Gründung be⸗ findet, eine nationale Gesellschaft für die Herstellung von Motoren Hispano⸗Suiza, eine weitere Motorenherstellungsgesellschaft für Gnome et Rhone⸗Motoren.

Brüssel, 6. Febr. Die belgischen Eisenerzeuger haben eine neue Preisformel ausgearbeitet, die den Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten und bei den Löhnen, mithin der Erhöhung der Gestehungspreise, Rechnung tragen soll. Der Preisformel werden die am Tage der Ablieferung gültigen Löhne und die Preissätze für Koks und Eisenerze zugrunde gelegt. Augenblick⸗ lich wird in die Formel für Eisenerz ein Preis von 72,50 belg. fres. und für Koks ein Preis von 170 belg. fres. pro Tonne eingesetzt, während die Löhne mit den von der aeitest schen Lohn⸗ kommission aufgestellten Lohnsätzen in die Formel eingesetzt werden. Sind am Tage der Ablieferung die Erzpreise um 1 fr. gestiegen, dann würden für Stab⸗ und Formeisen 4,10 fr., für Bleche 4,45 bis 4,95 fr. pro Tonne mehr berechnet. Sind die Kokspreise am Tage der Ablieferung um 1 fr. Estisgen, dann werden für Stab⸗ und Formeisen 1,30 fr., für Pleche 1,45 fr. pro Tonne mehr berechnet. Steigen die Löhne um 1 %, dann

steigen alle Eisenpreise gleichmäßig um 1,30 fr. pro Tonne.

Oesterreichische 180⸗Millionen⸗Arbeitsanlteihe.

Wien, 7. Februar. In einer Pressekonferenz, an der Bundes⸗ kanzler Dr. Schuschnigg mit fast allen Mitgliedern der Re⸗ gierung und der Nationalbankpräsident Dr. Kienböck teil⸗ nahmen, wurde die Auflegung einer großen Arbeitsanleihe bekanntgegeben, die Freitag nacht von einem Ministerrat beschlossen worden ist.

Einleitend erklärte der Bundeskanzler, daß Oesterreichs finan⸗ zieller Aufbau nun soweit gediehen sei, daß man mit Erfolg an eine Arbeitsankurbelung durch eigene Kraft schreiten könnte. Die Absicht der Bundesregierung sei es, auch weiterhin auf wirtschaft⸗ lichem und politischem Gebiet den einmal eingeschlagenen Weg mit aller Festigkeit weiter zu beschreiten.

Anschließend teilte Finanzminister Dr. Neuma yer Einzel⸗ heiten über die Anleihe mit, die in Höhe von 180 Mill. Schilling zu einem Ausgabekurs von 90 Schilling begeben und mit 4 ½¼ 9 verzinst werden soll. Aus dem Erlös werden zunächst 54 Millionen Schilling zur Auslösung von edeigttheg Schatzscheinen, die zum Ausgleich des .; vom Jahre 1936 begeben wurden, ver⸗ wendet. 17,5 Mill. Schilling dienen zur Deckung des im Staats⸗ haushalts 19387 vergesehenen Investitionsprogramms des Landes. Ueber dieses Investitionsprogramm hinaus werden aus dem Erlös der Anleihe für die Aufrüstung des Bundesheeres 22 Mill. Schilling und ein gleich hoher Betrag für den Ausbau der Bundesstraßen im Jahre 1937, darunter der Anschlußstrecke zur deutschen Grenze bei Kufstein und Salzburg, aus gels d rn werden.

Ein bedeutsames Projekt ist die Fortsetzung der Elektrifizie⸗ rung der wichtigsten österreichischen Eisenbahnlinien von Wien

Oberpräsident und Gauleiter Lohse, Kiel, sprach in seinem Vortrag über „Landeskulturarbeiten als nationalsozialistische Auf⸗ abe“ in erster Linie über den von ihm verantwortlich verfaßten Zehnjahresplan in Schleswig⸗Holstein, in dem Landgewinnung, Küstenschutz und Binnenentwässerung an der Westküste zusammen⸗ gefaßt werden mit dem Ziele: 1. der Auflandung und Begrünung von 84 000 Morgen nutzlosen Wattlandes, 2. der Bedeichung von 45 000 Morgen Land und 3. der Entwässerung und Huerchührung von Bodenverbesserungsarbeiten auf 400 000 Morgen guten Bodens innerhalb der alten Marsch. In den nächsten vier Jahren sind die kurzfristig zum Erfolg führenden Maßnahmen, d. h. ins⸗ besondere die Bodenverbesserungsarbeiten in der alten Marsch, vordringlich zu fördern. Nach den bisher ausgearbeiteten Einzel⸗ plänen soll der Ertrag von 100 000 ha fruchtbaren Landes in der schleswig⸗holsteinischen Marsch und den angrenzenden Geest⸗ gebieten durch umfangreiche Landeskulturarbeiten, die alle jeweils in einem Bezirk erforderlichen Maßnahmen zusammenfassen, um 7 Mill. RM jährlich gesteigert werden. Das entspräche dem Werte nach einer jährlichen Mehrerzeugung von 250 000 Ztr. Getreide, 2 500 000 kg Fleisch und 1 000 000 kg Butter. Damit würde den Erfordernissen des Vierjahresplanes Rechnung getragen. Außer⸗ dem schafft der vorliegende Plan die Voraussetzungen für etwa 1000 neue Bauern⸗ und Arbeiterstellen. Zur Durchführung ist erforderlich eine planmäßige Finanzierung sowie Organisation und Zusammenfassung des Behördenwesens und die Neuregelung des Wasser⸗ und Bodenverbandswesens.

Reichsarbeitstagung des Stoßtrupps vom Banu.

In der Zeit vom 19.— 20. März 1937 führt die RGB. „Bau“ in der Deutschen Arbeitsfront ihre große gemeinschaftliche Reichs⸗ arbeitstagung in Berlin durch. An dieser Reichsarbeitstagung werden Tausende von Betriebsführern und Gefolgsmännern ge⸗ meinsam mit den haupt⸗ und ehrenamtlichen DAF.⸗Amtswaltern der RGB. „Bau“ teilnehmen. In einer Fülle von Arbeits⸗ tagungen werden sie die Ausrichtung auf ihre großen Aufgaben des Baugewerbes im Vierjahresplan erhalten. Auf der Tagung soll der Stoßtrupp vom Bau formiert und die einheitliche Marsch⸗ route des Baugewerbes für die kommenden vier Jahre festgelegt werden. Führende Männer der Partei, des Staates und des Ge⸗ werbes werden auf den Sondertagungen zu den Männern vom Bau sprechen. Die Tagung wird eröffnet durch eine Morgenfeier am Freitag, dem 19. März. Den Höhepunkt der Tagung wird eine Riesenkundgebung bilden. Einige Ausstellungen, von denen die Ausstellung „Berufserziehung und Betriebsführung“ besonders hervorsticht, geben den Tagungsteilnehmern Gelegenheit, sich fach⸗ lich und sachlich genauestens zu unterrichten. Der Tagung werden Abordnungen der Reichsautobahnen, der öffentlichen Baustellen, sowie die in Zunfttracht antretenden Zimmerer, Maurer usw. ihr besonderes Gepräge geben.

nach dem Westen. Zur Tilgung der nach 30 Jahren rückzahlbaren Anleihe werden jedoch rund 11 Mill. Schilling erforderlich sein, wofür gewisse Stempel⸗ und Rechtsgebühren sowie einzelne Aus⸗ fuhrabgaben erhöht werden.

Der Finanzminister teilte ferner mit, daß die Bundesregierung an der Absicht festhalte, die internationale Bundesanleihe vom Jahre 1930 sobald als möglich zu kündigen und zu konvertieren, jedoch seien hierfür noch wichtige internationale Besprechungen notwendig. Ferner erklärte der Finanzminister, daß die Regierung die Absicht habe, den Kleinsiedlungsbau in weitestgehendem Maße zu fördern.

Die Landwirtschaftskrise in Dänemark.

Apenrade, 7. Februar. Der Bund der Landleute des Kreises Apenrade, dem Deutsche und Dänen angehören, nahm in einer stark besuchten Versammlung eine Entschließung an, in der cine gesetzliche Zinssenkung für Darlehen auf 3 % gefordert wird. Ferner wird ein Moratorium für zwei Zinstermine verlangt. Die Entschließung soll durch einen Bauern des Kreises der dänischen Regierung und dem Reichstag überbracht werden. In der Ver⸗ sammlung kam ferner zum Ausdruck, daß die Zahl der Bauern, die infolge der schlechten Ernte des letzten Jahres kein Saatkorn und auch kein Geld hätten, solches zu kaufen, erschreckend groß sei. Es soll eine Statistik darüber aufgenommen werden, damit evtl. eine Hilfsaktion eingeleitet werden kann.

Weitere Preisanpassungen der Zreg. Brüssel, 6, Februar. In diesen Tagen wurden in Brüssel erneut Besprechungen der Verkaufsverbände der Internationalen Rohstahlexportgemeinschaft abgehalten, in denen die Frage der Verkaufsmengen und Verkaufsprogramme für den Monat Feee erörtert wurde. Wie der DSD. erfährt, wurden dabei aßnahmen beschlossen, durch die die weiterhin sehr starke Nach⸗ frage mit den noch nicht entsprechenden Liefermöglichkeiten allmählich besser in Einklang gebracht werden soll. Außerdem wurden einige Preisanpassungen für verschiedene Marktgebiete beschlossen, die hinter der allgemeinen Preisentwicklung bisher zurückgeblieben waren. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine generelle E’“ Die Preisanpassungen betreffen Stab⸗ eisen, Formeisen und Bleche und bewegen sich zwischen 2,6 und 5 Goldschilling je Tonne.

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Notierungen

der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes vom 8. Februar 1937.

(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 % in Blöcken..

desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 9900“ 148

Reinnickel, 98 99 %„„..

Mitimon⸗ egulus. .. 6.

Feinsilber . ... 898,20 41,20 fein.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten. 1

Devisen. Danzig, 6. Februar. (D. N. B.) Auszahlung London 25,81 G., 25,91 B., Auszahlung Berlin (verkehrsfrei) 211,94 G., 212,78 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99,80 G., 100,20 B. S euggen: Amsterdam 288,90 G., 290,02 B., Zürich 120,50 G., 120,98 B., New York 5,2745 G., 5,2955 B., Paris 24,55 G., 24,65 B., Brüssel 88,96 G., 89,32 B., Stockholm 133,10 G., 133,64 B., Kopenhagen 115,20 G., 115,66 B., Oslo 129,70 G., 130,22 B.

Wien, 6. Februar. (D. N. B.) (Ermittelte Durchschnitts⸗ kurse im Privatelearing. Briefl. Auszahl.] Amsterdam 295,30, Berlin 216,66, Brüssel 91,00, Budapest —,—, Bukarest —,—, Kopen⸗ hagen 117,64, London 26,36, Madrid —,—, Mailand 28,12 (Mittel⸗

1 8

Geld

11,54, Zürich 657,00

Freiwillige Mitarbeit der Reichbank an der BIZ.

Basel, 8. Februar. Am Sonntag fand am Sitze der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich eine Zusammenkunft der leitenden Notenbankgouverneure unter dem Vorsitz des Präsi⸗ denten, des Holländers Dr. Trip, statt, in deren Mittelpunkt Mitteilungen des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht standen, die mit großem Interesse entgegengenommen wurden. Wie erinner⸗ lich, hat der Führer und Reichskanzler in seiner Rede am 30. 1. 1937 auch die Frage der Zusammenarbeit Deutschlands mit der BI12Z berührt, was in Finanzkreisen zu Vermutungen Anlaß ge⸗ geben hatte, die Reichsbank werde sich von der B1Z zurückziehen. Den Mitteilungen Dr. Schachts war zu entnehmen, daß die Reichsbank ihre Mitarbeit an der B1Z fortsetzt, wenn auch in veränderter Form, d. h. auf dem Fuße völliger Gleichberechtigung mit den übrigen Notenbanken. Nach dem YNoung⸗Plan, war Deutschland verpflichtet, sich in der BIZ vertreten zu lassen, wie auch die Reichsbank zu gewissen Auskünften gegenüber der B12. verpflichtet war. Diese Verpflichtung fällt nunmehr weg, da⸗ gegen wird die Reichsbank ihre Vertreter mit den gleichen Rechten und Pflichten wie beispielsweise die Bank von Frankreich oder die Bank von England weiterhin am internationalen Zahlungs⸗ institut mitarbeiten lassen.

In Berlin feftgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegraphische Auszahlung.

38 8. Februar 6. Februar Geld Brief Geld Brief

12,505] 12,47 12,50 r0,754 0,750 0,754 42,07 41,97 42,05 0,153 ¹w y0,151 0,153 3,053 3,047 3,053 2,4911 2,487 2,491

54,46 54,34 54,44 47,14 47,04 47,14

Aegypten (Alexandrien und Kairo 1 ägypt. Pfd. Argentinien (Buenos Aires) 1 Pap.⸗Pes. Belgien (Brüssel u. Antwerpen) 100 Belga Brasilien (Rio de

Janeiro) 1. Milreis Bulgarien (Sofia) 100 Leva Canada (Montreal). 1 kanad. Doll Dänemark (Kopenhg.) 100 Kronen Danzig (Danzig) .. 100 Gulden England (London). . 1 engl. Pfund 12,205] 12,17 Estland

(Reval / Talinn) 100 estn. Kr. 93 68,07 67,93 Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M. B5,377 5,385 5,37 Frankreich (Paris). 100 Fres. 585 11,605 11,575 Griechenland (Athen) 100 Drachm. ,393 2,357 2,353 Holland (Amsterdam

und Rotterdam). 100 Gulden 136,51 136,21 Iran (Teheran) 100 Rials 15,12 15,08 Island (Reykjavik) 100 isl. Kr. 54,56 54,44 Italien (Rom und

Mailand) .100 Lire 13,11 13,09 Japan (Tokio u. Kobe) 1 YVen 0,709¼ 0,707 Jugoslawien (Bel⸗

grad und Zagreb). 100 Dinar 5,7061 y5,694 Lettland (Niga) 100 Lats 48,45 48,35 Litauen (Kowno / Kau⸗

H)J 6.6000 Lita⸗ 42,02 41,94 Vorwegen (Oslo) 100 Kronen 61,30 61,16 Oesterreich (Wien) 100 Schilling 49,05 48,95 Polen (Warschau,

Katktowitz, Posen). 100 Zloty 47,14 47,04 Portugal (Lissabon) . 100 Escudo 11,075]11,05 Rumänien (Bukarest) 100 Lei 1,817 1,813

62,75

56,81

17,48 8,651 1,978

Schweden, Stockholm 1 und Göteborg) 100 Kronen 62,89 Basel und Bern). 100 Franken 56,94 Spanien (Madrid u. Tschechoslow. (Prag) 100 Kronen 8,674 Türkei (Istanbul). . 1 türk. Pfund 1,982 Uruguay (Montevid.) 1 Goldpeso 1,38] 1,379 Verein. Staaten von 2,488 492] 2,488

IS ü boSD

8 258

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f 60 „ꝗmꝗbyS0

Schweiz (Zürich,

Barcelona) .c100 Peseten 17,52 Ungarn (Budapest) 100 Pengö Amerika (New York) 1 Dollar

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

6. Februar

Geld

8. Februar Brief 20,38 für 16,16 4,185

Sovereigns.. 20 Francs⸗Stücke. Gold⸗Dollars.. 1 Stück Amerikanische: 1000 5 Dollar. 2 und 1 Dollar.. Argentinische.. II“ Brasilianische.. Bulgarische ..

1 Dollar 2,45 1 Dollar 2,45 1 Pap.⸗Peso 0,722 100 Belga 41,84 1 Milreis 0,132 100 Leva Canadischea . 1 kanad. Doll 2,449 Dänische. 100 Kronen 54,20 IVI 100 Gulden 47,05 Englische: große... 1 engl. Pfund 12,15 1 £ u. darunter 1 engl. Pfund] 12,15 Ein Finnisce. 100 finnl. M. 5,32 Franzöfische 9008b“ 11,535 Holländische 100 Gulden [135,90

11,525 ändif 136,44 135,88 Italienische: große . 100 Lire 8 ncs

100 Lire u. darunt. 100 Lire 13,07 13,13 13,07 Lettländische 1100 Lats Litauische. 100 Litas 41,70 41,86 41,70

61,02 61,26 61,00

Oesterreich.: große. . 100 Schilling

100 Schill. u. dar. 100 Schilling polnisch 47,05 47,23 47,05 Rumänische: 1000 Lei

und neue 500 Lei 100 Lei

Schwedische .100 Kronen Schweizer: große. 100 Frs. Spanische 100 Peseten Tschechoslowakische: 100 Kr. u. darunter 100 Kronen Türkischhe . . ltürk. Pfund

Jugoslawische 100 Dinar 5,64 5,68] 5,64 Norwegische .100 Kronen . 48,90 4910 4890

Polnischhe .. 100 Zloty

unter 500 Lei.. 100 Lei

62,60

100 Frs. u. darunt. 100 Frs. 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kronen Ungarische ..100 Pengö

kurs), New York 538,52, Oslo 132,44, Paris 25,05, Prag 18,81 ¼. Sofig —,—, Stockholm 135,92, Fhet de 100,81, gPrag 123,19, Briefl. Zahlung oder Scheck New York 533,70. Prag, 6. Februar. (D. N. B.) Amsterdam 15,74, Berlin Oslo 707,75, Kopenhagen 628,75, London v“ 11I 8

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