e1“
5. durch Verfügung vom 27. November 1936:
Reichs⸗
eine nicht zu lange Zeit zuzulassen, deren Ende ich auf den 31. Dezember 1939 festsetze. Diese Sonderbestimmung ist je⸗
doch auf diejenigen Beamten bzw. Angestellten zu beschränken,
welche die bisherige Uniform zur Zeit amtlich tragen. Forde⸗ rungen an den Reichsnährstand dürfen aus Anlaß der Ein⸗ führung der neuen Uniform nicht gestellt werden. VI. Die Bezüge der Forstbeamten und Forstangestellten werden durch die Anderungen der Amtsbezeichnungen nicht be⸗ rührt. In den Verfügungen ist dies zum Ausdruck zu bringen. Neue An⸗ oder Einstellungsurkunden dürfen nicht ausgefertigt werden. Alle den Vorschriften dieser Anordnung entgegenstehenden Bestimmungen sind aufgehoben. Berlin, den 26. August 1936.
Der Reichsbauernführer. J. V.: Meinberg.
Vorstehende Anordnung wird genehmigt Berlin, den 9. September 1936. 8
Der Reichs⸗ und Preuß. Minister für Ernährung und Landwirtschaft. In Vertretung des Staatssekretärs: Moritz.
Berlin, den 21. Oktober 1936. Der Reichsforstmeister. ◻☛
ö J. V.: v. Keudell.
Bekanntmachung. Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung hat: A. folgenden Unternehmungen unter Anerkennung als
kleinerer Verein die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb erteilt:
1. durch Senatsentscheidung vom 25. Juni 1936 und Ver⸗ fügung vom 29. Oktober 1936: dem Begräbnisverein Anhalt und Umgegend, Ver⸗ sicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Köthen, 2. durch Senatsentscheidung vom 17. Dezember 1936: ddem Sterbekassenverein für Wiesbach und Umgebung iin Wiesbach, 3. durch Senatsentscheidung vom 10. November 1936 und Verfügung vom 20. Januar 1937: em Sterbeunterstützungsverein der ehem. Angehöri⸗ gen des 3. bayer. Inf.⸗Regt. in Augsburg, durch Senatsentscheidung vom 10. November 1936 und Verfügung vom 30. Januar 1937: der Sterbekasse der Hüttenarbeiter der Bürgermeisterei Neunkirchen⸗Saar in Neunkirchen, durch Senatsentscheidung vom 2. Februar 1937: ) dem Rindviehversicherungsverein a. G. Dillingen 2 in Dillingen, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Hasborn, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Heusweiler, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Hülzweiler, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Hüttersdorf, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Hüttig⸗ weiler, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Stalbach, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Püttlingen, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Saar⸗ wellingen, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Uchtel⸗ fangen, dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Walpers⸗ hofen, m) dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Wemmets⸗ weiler, n) dem Rindviehversicherungsverein a. G. in Wiesbach, 6. durch Senatsentscheidung vom 5. Februar 1937: dder Anhaltischen Beamtenkrankenkasse Versicherungs⸗ verein auf Gegenseitigkeit in Köthen (Anhalt).
B. folgende Aenderungen des Geschäftsplans und Be⸗ “ gemäß §§ 13, 14 des Gesetzes über die eaufsichtigung der privaten Versicherungsunternehmungen und Bausparkassen vom 6. Juni 1931 (Reichsgesetzbl. I S. 315) genehmigt: 1. durch Senatsentscheidung vom 27. März 1936 und Ver⸗ fügung vom 7. Mai 1936: ddie Uebertragung des Versicherungsbestandes der Finkenwärder Kranken⸗ und Sterbekasse von 1867 (Ersatzkasse) in Hamburg⸗Finkenwärder auf die SHKanseatische Ersatzkasse von 1826 in Hamburg, 2. durch Senatsentscheidung vom 27. März 1936 und Ver⸗ fügung vom 28. Juli 1936: der Hanseatischen Ersatzkasse von 1826 in Hamburg die UMebernahme des Versicherungsbestandes der Kranken⸗ und Sterbekasse für Handlungsangestellte und Privat⸗ beamte in Krefeld und dem Handelskammerbezirk Krefeld (Ersatzkasse) in Krefeld, 3. durch Verfügung vom 21. September 1936: der Eidgenössischen Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft in öIZrich den Betrieb der verbundenen (kombinierten) 1 Feuer⸗ und Einbruchdiebstahl⸗Versicherung im Ge⸗ biete des Deutschen Reichs, 4. durch Verfügung vom 24. November 1936: dder „Providentia“ Allgemeine Versicherungs⸗Aktien⸗ esellschaft in Berlin die Aufnahme des Betriebs der Fene-Iehg. ee industrieller Anlagen, von Wohngebäuden und landwirtschaftlichen Ge⸗ bäuden,
““
der Patria, Versicherungs⸗Aktiengesellschaft für Handel und Industrie in Köln die Aufnahme des Betriebs der verbundenen (kombinierten) Feuer⸗, Einbruch⸗ diebstahl⸗, Beraubungs⸗ und Wasserleitungsschäden⸗ Versicherung, 1“ 6. durch Verfügung vom 11. Dezember 1936: “ dder Gothaer Kraftfahrzeug⸗ und Transportversiche⸗ rungsbank A. G. in Köln a. Rh. die Aufnahme des Betriebs der Einheitsversicherung, 7. durch Verfügung vom 12. Dezember 1936: der Deutscher Lloyd, Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft in Berlin die Aufnahme des Betriebs der Auto⸗
8. durch Verfügung vom 14. Dezember 1936:
8 8*
schäden⸗Versicherung Reichs, 9. durch Verfügung vom 16. Dezember 1936: dder Leipziger Feuer⸗Versich die Aufnahme des Betriebs der Bauwesen⸗Versiche 8 rung, “ 10. durch Senatsentscheidung vom 17. Dezember 1936: ‚a) der Atlas Lebensversicherungs⸗Aktiengesellschaft
sicherungsbestandes:
Erfurt und des IV. Begräbnisgeldervereins zu Erfurt,
in Saarbrücken,
Verfügung vom 21. Dezember 1936: der „Sterbekasse für evangelische Geistliche in Breslau“
Pfarrer V. V. a. G. in Düsseldorf“ die Aus⸗ dehnung des Geschäftsgebietes auf das Land Thürin⸗ gen, unter Anerkennung als kleinerer Verein,
12. durch Verfügung vom 21. Dezember 1936: der Agrippina Allgemeine Versicherungs⸗Aktiengesell⸗ schaft in Köln die Aufnahme des Betriebs der Neu⸗ wertversicherung von Wohngebäuden, industriellen Anlagen und von landwirtschaftlichen Gebäuden,
13. durch Senatsentscheidung vom 22. Dezember 1936: die Übertragung der Versicherungsbestände: a) der Deutsche Feuer⸗Versicherungs⸗Aktiengesellschaft 1I ““ und b) der Deutscher Ring Allgemeine Versicherungs⸗Aktien⸗ gesellschaft in Hamburg auf die Volksfürsorge Allgemeine Versicherungs⸗ Aktiengesellschaft in Hamburg und die Aenderung des Namens der „Volksfürsorge“ in „Deutsche Sachver⸗ sicherung Aktiengesellschaft, Berlin, Sitz Hamburg“, 14. durch Verfügung vom 28. Dezember 1936: der Oldenburger Feuerversicherungs⸗Gesellschaft „Gegenseitigkeit“ in Oldenburg (Oldb.) a) die Ausdehnung des Geschäftsgebietes auf die Re⸗ gierungsbezirke Aurich, Osnabrück und Stade (Pro⸗ vinz Hannover), die Kreise Grafschaft Hoya, Graf⸗ schaft Diepholz und Nienburg (Regierungsbezirk Hannover), die Kreise Lübbecke, Minden, Herford Stadt und Land (Provinz Westfalen — Regierungs⸗ bezirk Minden), den Kreis Tecklenburg (Regierungs⸗ bezirk Münster), den Landesteil Schaumburg⸗Lippe, die Enklave Thedinghausen (Landesteil Braun⸗ schweig), das gesamte Bremer Staatsgebiet, die Landherrenschaft Ritzenbüttel und die Stadt Cux⸗ haven (Hamburgisches Landgebiet), b) die Aufnahme des Betriebs der . sicherung, 1 BI 15. durch Verfügung vom 7. Januar 1937: “ der Dresdner Feuerversicherung Landwirtschaftliche Feuerversicherung Sachsen Allgemeine Feuerversiche⸗ rung in Deutschland in Dresden die Aufnahme des Betriebs der verbundenen (kombinierten) Feuer⸗, “ und Wasserleitungsschäden⸗Ver⸗ ““ 16. durch Verfügung vom 11. Januar 1937: der Union und Rhein Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft in Berlin die Aufnahme des Betriebs der verbun⸗ denen E Feuer⸗, Einbruchdiebstahl⸗ und Wasserleitungsschäden⸗Versicherung, durch Verfügung vom 22. Januar 1937: der Mecklenburgischen Hagel⸗ und Feuer⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Neubrandenburg die Aufnahme des Betriebs der verbundenen (kombi⸗ nierten) Feuer⸗ und Einbruchdiebstahl⸗Versicherung, 18. durch Verfügung vom 27. Januar 1937: der „Providentia“ Allgemeine Versicherungs⸗Aktien⸗ gesellschaft in Berlin die Aufnahme des Betriebs der Versicherung von Kühlgütern, 19. durch Verfügung vom 2. Februar 1937: der Feuerversicherungs⸗Genossenschaft für das Buch⸗ gewerbe in Leipzig die Aufnahme des Betriebs der Waasserleitungsschäden⸗Versicherung, 20. durch Verfügung vom 4. Februar 1937: der Feuerversicherungs⸗Genossenschaft für das Buch⸗ gewerbe in Leipzig die Aufnahme des Betriebs der verbundenen (kombinierten) Feuer⸗, Einbruchdieb⸗ stahl⸗ und Wasserleitungsschäden⸗Versicherung, 21. durch Senatsentscheidung vom 5. Februar 1937: a) der Deutschen Beamten⸗Krankenversicherung Ver⸗ sicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Koblenz am Rhein die Uebernahme der Versicherungsbestände: der Krankenunterstützungskasse der Landesbauern⸗ schaft Kurmark in Berlin, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Fischhausen in Fischhausen, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Heilsberg in Heilsberg, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Niederung in Heinrichswalde, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Insterburg in Insterburg, der Unterstützungskasse für Post⸗ und Telegraphen⸗ beamte in Kiel, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddees Kreises Königsberg in Königsberg Pr., der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddees Kreises Labiau in Labiau, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten des Kreises Lötzen in Lötzen, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Lyck in Lyck, der Krankenunterstützungskasse für die Beamten ddes Kreises Pr. Eylau in Pr. Eylau und der Krankenunterstützungskasse für die Beamten
matenversicherung,
der Commercial Union Assurance Company Limited
in London den Betrieb der verbundenen (kombinier⸗
teen) Feuer⸗, Einbruchdiebstahl⸗ und Wasserleitungs⸗
im Gebiete v “
erungs⸗Anstalt in Leipzig . b EZ1“
Ludwigshafen am Rhein die Üübernahme des Ver⸗ er Sterbekasse des Erfurter Landwehrvereins zu
b) der Eos und Exelsior Fenische Volks⸗ und Lebens⸗ versicherungs⸗Aktiengesellschaft in Düsseldorf die Üüber⸗ nahme des Versicherungsbestandes der „Saarland“ ebensversicherungs⸗Aktiengesellschaft in Liquidation
11. durch Senatsentscheidung vom 17. Dezember 1936 und
nter Aenderung des Namens in „Sterbekasse evan⸗
bb) der „Handwerk, Handel und Gewerbe“ Kran versicherungsanstalt a. G. in Dortmund die Ug nahme der Versicherungsbestände: der Krankenhilfe (Unterstützungskasse) der fr Bliäcker⸗ und Konditoren⸗Innung in Bochumt der Krankenunterstützungskasse der früht Zwangsinnung für Bäcker in Hagen und sdder Krankenkasse für die Mitglieder der e. 8 mmacher⸗Zwangsinnung in Wuppertal⸗Elbe 22. durch Verfügung vom 5. Februar 1937: der Royal Insurance Company Limited in Liven den Betrieb der Versicherung von Kühlgütern’ n Beschränkung auf die Kundenversicherung im! biete des Deutschen Reichs, 23. durch Verfügung vom 8. Februar 1937: der Deutscher Lloyd Versicherungs⸗Aktien⸗Geselse in Berlin die Aufnahme des Betriebs der Juwe⸗ warenversicherung.
Berlin, den 2. März 1937.
Das Reichsaufsichtsamt für Privatversich erung. Dr. Widmann.
8 8
Aunordnung Nr.9 der Ueberwachungsstelle für Mineralöl. (Aufarbeitung von Brauerei⸗Auslaufpech.) 8
Vom 5. März 1937. Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr h
4. September 1934 (Reichsgesetzbl. 1 S. 816) in Verbindungt der Verordnung über die Errichtung von Ueberwachun stellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanzeh Nr. 209 vom 7. September 1934) wird mit Zustimmung Reichswirtschaftsministers angeordnet: 8
Brauerei⸗Auslaufpech ist der Aufarbeitung zuzuführen,
Die Verwendung von Brauerer⸗Auslauspeh oder der enerate von Brauerei⸗Auslaufpech zu anderen Zwecken als! erstellung von Neupech ist verboten.
Die Art der Verwendung von Regeneraten bei der Neupe herstellung ist von den Pechherstellern im Einvernehmen mit Abnehmern zu regeln.
Exportaufträge in Brauerei⸗Neupech, auch in Form h ausgepichten Fässern für Exportbier, werden durch die Anordnn nicht berührt.
§ 2.
„Die Ueberwachungsstelle für Mineralöl kann in besonderz! gründeten Einzelfällen Ausnahmen von den Vorschriften die Anordnung zulassen.
Entsprechende Anträge sind in jedem Einzelfall mit genan Angabe des Verwendungszweckes an die Ueberwachungsstelle st Mineralöl zu richten.
Allgemeine Ausnahmen sind nur mit Zustimmung d Reichswirtschaftsministers zulässig.
§ 3. “ gegen diese Anordnung fallen unter! Strafvorschriften der §§ 12 bis 15 der Verordnung über d. Warenverkehr vom 4. September 1934.
4. Diese Anordnung tritt “ ihrer Veröffentlichn im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. 8 rlin, den 5. März 1937. Der Reichsbeauftragte für Mineralöl. “ L“ 8
11“
Bekanntmachung KP 298
jeberwachungsstelle für unedle Metalle vom 4. März 19 betr. Kurspreise für unedle Metalle.
1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Uebe wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 19235, be Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzei Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden die folgenden Kum⸗ preise festgesetzt:
Aluminium (Klassengruppe I1): Aluminium, nicht legiert (Klasse IA) RM 144,— bis 14) Aluminiumlegierungen (Klasse IB) „ 68,— „ 70
Blei (Klassengruppe III):
Blei, nicht legiert (Klasse III a‚h . . RM 39,0 bis 40 Hartblei (Antimonblei) (Klasse II B5 . 42,— „ 49
Kupfer (Klassengruppe VIII): Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII a)h . RM 92,25 bis 94
Kupferlegierungen (Klassengruppe IX):
Messinglegierungen (Klasse IX Aaan RM 70,— bis 7¹ Rotgußlegierungen (Klasse IX B . .„ 90,— „ % Bronzelegierungen (Klasse IX Ce).. „ 118,50 „12 Neusilberlegierungen (Klasse XD) . „ 78,75 „ 81
Nickel (Klassengruppe XIII): Nickel, nicht legiert (Klasse XIII A)
Zink (Klassengruppe XIX): Feinzink (Klasse XIX aAl. ARM 42,25 bis 427 0O
Zinn (Klassengruppe XX): Zinn, nicht legiert (Klasse XX a)h .RM 300,— bis 320 Banka⸗Zinn in Blöcken „„ ,322,— „ 337 39,50 bis 400 3 je 100 kg Rest⸗Inhe ͤi . . RKR 300,— bis 320 je 100 kg Sn-Inhal, RM 39,50 bis 4078 je 100 kg Rest⸗Inbh. . 2, Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Te öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Gleih geitig treten die Bekanntmachungen KP 294 bis KP 297 auf raft.
Berlin, den 4. März 1937. Der Reichsbeauftragte für Stinner.
Lötzinn (Klasse XX D
edle Metalle.
Preußen.
Der bisher kommissarische Landrat von Corswal
des Kreises Stuhm in Stuhm, 11“ 8 “
in Greifswald ist endgültig zum Landrat ernannt worden.
1“
“ 8
Ftaatsanzeiger N
8 5 “ 53 vom 5. März 1937. S. 3
ISWSWerkehrswesen.
inrichtung eines Zweigpostamts in Berlin N.
In Berlin N, Torfstr. 14, wird am 1. April ein dem Postamt erlin N 65 ugeteiltes Zweigpostamt mit unbeschränkten An⸗ hmebefugni 2. eingerichtet. Es erhält die Bezeichnung Berlin N 69 . Die Schalterstunden werden werktags von 8 bis Uhr abgehalten. Sonn⸗ und feiertags bleibt das eigpostamt sschlossen. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Poststelle (Stadt) Frlin N 65 D (Fehmarner Str. 1) aufgehoben. 11“
u“ 8 8 Ermäßigung der Gebühren für Telegramme nach dem Ausland.
Vom 1. April 1937 an wird bei Telegrammen nach dem Aus⸗ nd für die Umrechnung der in Goldfranken festgesetzten Gebühren die deutsche Währung ein niedrigerer Gegenwert als bisher an⸗
ewandt. Auch werden die so errechneten Wortgebühren nicht ehr auf einen durch 5 teilbaren Betrag, sondern nur auf volle heichspfennige gerundet. Durch 16 Anordnungen tritt in fast Ulen Verkehrsbeziehungen eine fühlbare Ermäßigung der Wort⸗ ebühren ein, die etwa 4 bis 7 % beträgt. Beispielsweise kostet kinftig das Wort eines gewöhnlichen Telegramms nach New York icht mehr 1,10, sondern 1,03 RM, nach China und Japan 2,83 att bisher 2,95 RM.
Postpakete mit alten und gebrauchten Sachen nach Griechenland.
Die griechische Postverwaltung gibt bekannt, daß die Einfuhr on Postpaketen mit alten und gebrauchten Sachen zu Handels⸗ weecken nach Griechenland vom 1. April d. J. an verboten ist. Für en persönlichen Gebrauch des Empfängers können jedoch von dem⸗ elben Zeitpunkt an derartige Sachen in Postpaketen werden, wenn sie von einem Ursprungszeugnis begleitet sind, in bem die zuständige Behörde die Entseuchung des Inhalts beschei⸗ igt hat. Dieses Ursprungszeugnis ist der Paketkarte beizufügen.
Aus der Verwaltung
Der Preußische Finanzminister hat durch Runderlaß vom 9,. 2. 1937 — KV 2. 20 — mit sofortiger Wirkung eine neue hebührenbestimmung für die Abgabe ungefärbter Planabdrucke und ungefärbter Lichtpausen von Katasterplänen herausgegeben.
8
Leipziger Messe auf dem Höhepunkt.
Die Geschäftstätigkeit auf der Leipziger Technischen Messe hat am Donnerstag den Höhepunkt erreicht. Vom frühen Morgen an setzte an sämtlichen Ständen die Abschlußtätigkeit ein. Den Hauptteil der ausländischen Käufer stellen nach wie vor Groß⸗ britannien und Frankreich, dann folgen Südosteuropa, Polen, Italien und Skandinavien. Jetzt erteilen auch die Besucher aus den überseeischen Ländern, besonders aus Südamerika und Ost⸗
asien, in größerem Umfange Bestellungen. Ihr Interesse erstreckt
sich vor allem auf die Baumesse, die Werkzeugmaschinen⸗ und die Photomesse. Bei den Maschinenfabriken wurde durch die Menge der Aufträge die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht, weshalb heute Bestellungen abgelehnt werden müssen. Auch die Photo⸗ messe hatte sehr erhebliche Verkäufe zu buchen. An Ausländern waren hier besonders Franzosen und Engländer am Markt.
In der Innenstadt flaute der Verkehr etwas ab, jedoch war das Geschäft weiter recht lebhaft. Die heute schließende Meß⸗ gruppe der Sportartikel, Möbel und Textilien hatte bis zum letzten Augenblick ein so flottes Geschäft, daß kein Aussteller darauf verfiel, etwa vorzeitig einzupacken. Auf der Möbelmesse liegen die Umsätze schätzungsweise um 40 % über dem Vorjahr; die Aussteller erwarten auf Grund des außerordentlich lebhaften Interesses ausländischer Besucher eine gute Nachwirkung auf das Exportgeschäft. Den größten Anteil an der Verkaufssteigerung dürften die Polstermöbel, den geringsten die Korbmöbel haben. Die Aussteller sind im allgemeinen sehr zufrieden. An Stelle der technischen Spielereien, die in früheren Jahren als Neuheiten anftauchten, wurden diesmal eine Reihe recht praktischer tech⸗ nischer Einrichtungen gezeigt, die im Gegensatz zu früher auch an qualititav guten Möbeln angebracht waren. Auch in der Sportartikelmesse wurde ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahre festgestellt, der neben der Rolle des Sportes in der körperlichen Betätigung der Jugend vor allem auch der Werbewirkung der Olympia zugeschrieben wird. Man nimmt in Ausstellerkreisen
3. Tagung der deutschen Auslands⸗ ingenieure auf der Leipziger Meffe.
Die Arbeitsgemeinschaft für Auslands⸗ und Kolonialtechnik im VDJ (Akotech) führte zum dritten Male im Rahmen der Frühjahrsmesse eine Tagung durch. Sie galt, den Aufgaben der eutschen Auslandsingenieure und im Zusammenhang damit den ragen ihrer Ausbildung für ihre Pionierarbeit auf Auslands⸗ posten. Der Vorsitzende, Direktor Esterer, wies in seiner Er⸗ nungsansprache darauf hin, daß das Ziel des Vierjahresplans, Deutschland von fremden Rohstoffen so weit wie möglich unab⸗ Hangig zu machen, auch den Auslandsingenieur vor ein großes Aufgabengebiet stelle; er müsse unverzüglich methodisch für die sich wandelnden Verhältnisse und vmbisdcr gen am Auslandsmarkt vorgebildet werden. Für das Leipziger Meßamt sprach der Direk⸗ tor der Baumesse, Baurat Fraustadt. Er bezeichnete die Aus⸗ landsingenieure als die besten Werbefachleute für gute deutsche Arbeit, die durch ihre Leistungen in einer Sprache redeten, die den Sachverständigen eines jeden Landes verständlich sei. Der Präsi⸗ dent des Werberates der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor eichard, der zugleich Ehrenvorsitzender der „Akotech“ ist, wies darauf hin, daß der Ingenieur, der draußen die in Deutschland hergestellten hochwertigen ve zu verkaufen oder zu mon⸗ tieren habe, der verkoörperte Werbungsträger deutscher Werktunst und der berufene Vermittler deutschen Wesens sei. Anschließend behandelte Zwil⸗Ing. Fritz Wilbelm,
Sreccheiti ist klargestellt worden, inwieweit der Katasterverwal⸗ tung die ihr bei der Ausführung von Arbeiten für andere Staats⸗ e“ Aufwendungen zu erstatten sind. Die Bestimmungen sind in der Nr. 5 auf Seite 111 des Finanz⸗Ministerial⸗Blatts für 1937 abgedruckt.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Sonnabend, den 6. März.
Staatsoper: In der Neuinszenierung: Orpheus und Eury⸗ dike. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.
Schauspielhaus: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Heiteres Traumspiel von Paul Apel. Beginn: 20 Uhr.
Staatstheater — Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven. Beginn: 20 Uhr. 3
Frühjahrs⸗Ausstellung der Preußischen Akademie der Künste.
Die Akademie der Künste veranstaltet in den Monaten April /Mai in ihren Räumen am Pariser Platz ihre Früh⸗ ahrs⸗Ausstellung, die eine se ungen umfassen wird: Von den Malern ’ Ludwig Dettmann, Pro zsar Otto H. Engel (aus Anlaß seines 70. Ge⸗ burtstages) und Professor Max Zaeper sowie von den Bildhauern Professor Stanislaus Cauer, Königsberg i. Pr. (zu seinem 70. Ge⸗ burtstag), und Professor Georg Kolbe, der in diesem Jahre sein 60. Sete vollendet. Im übrigen wird die Ausstellung aus Werken der Malerei und Bildhauerkunst bestehen, deren Urheber von der Akademie zur persönlich aufgefordert worden sind. Freie Einsendungen sind bei der diesjährigen Ausstellung ausnahmsweise nicht zugelassen. Die Ausstellung wird Anfang April eröffnet werden und 5—6 Wochen dauern.
Preußische Akademie der Wissenschaften.
Am Mittwoch, dem 10. März d. F., findet abends, pünktlich 7 ½% Uhr, der sechste (letzte) öffentliche Vortrag dieses Winter⸗ semesters im Festsaal der Preußischen Akademie der statt. Herr Karl Brandi (Göttingen) spricht über das Thema: „Karl V. als persönliches und politisches Schicksal“. Eintritts⸗ karten (RM 1,— und RM —,50) sind beim Pförtner der Akademie (Unter den Linden 8) erhältlich.
an, daß die Umsätze diesmal etwa 20 % größer waren als zur letzten Frühjahrsmesse. Die Nachfrage erstreckt sich vor allem auf Lederartikel und Bekleidungsgegenstände. Auf der Textil⸗ und Bekleidungsmesse machte sich auch am Donnerstag noch in einigen Sparten stärkeres Kaufinteresse bemerkbar, das sich z. B. auf Strickwaren und Lederbekleidung, auf Sport⸗ und Oberhemden, aber auch auf Teppiche, Damen⸗Oberkleidung und Strümpfe bezog. Die Erwartungen der Aussteller sind durch den Messe⸗ verlauf übertroffen worden, und fast überall spricht man von ihr als von der stärksten Messe seit vielen Jahren. Die vergangenen Tage führten nicht nur dazu, eine schöne Zahl von Auslands⸗ bestellungen hereinzubringen, sondern auch zu zahlreichen neuen Geschäftsverbindungen mit dem Auslande. Ganz allgemein kann bezüglich der Mustermesse gesagt werden, daß durchweg aus⸗ kömmliche Preise gefordert und bewilligt wurden, wenn auch das Ausland gelegentlich zu drücken versuchte. Auch am Donnerstag noch traf eine ganze Reihe von Besuchern aus dem europäischen Auslande in Leipzig ein, und viele der bedeutendsten aus⸗
ländischen Großeinkaufshäuser haben nun erst mit ihren Dispositionen begonnen.
Erfolge des Handwerks auf der Leipziger Meffe.
Der unerwartet starke Besuch auf der Leipziger Messe ist auch dem Handwerk zugute gekommen. Die Zahl der Gemeinschafts⸗ stände des Reichsstandes des deutschen Handwerks war wieder größer als bei früheren Messen. Noch mehr ist die Zahl der Einzel⸗ stände von Handwerksbetrieben Irsi gen. denn eine Reihe von Handwerkern, die bei früheren Messen im Rahmen der Gemein⸗ schaftsschau gute Umfätze getätigt häben,; sind, nun soweit im Aus⸗ fuhrgeschäft fortgeschritten, daß sie sich diesmal einen eigenen Stand leisten. Dafür konnten dann den Gemeinschaftsständen ' der Messe neue Handwerksbetriebe zugeführt werden. Soweit s die Abschlüsse bereits übersehen lassen, beträgt der Handwerks⸗ umsatz das Doppelte oder Dreifache der letzten Frühjahrsmesse; mindestens 80 % der handwerklichen Aussteller bezeichnen ihre Umsätze als „sehr gut“. Besonders die schöpferisch gestalteten Hand⸗ werksarbeiten in höheren Preislagen wurden gut abgesetzt, so daß diese Werkstätten bereits Arbeit auf Monate hinaus haben.
Bremen, in einem umfassenden Vortrag das Thema „Zeitgemäße Aufgaben des Exportingenieurs“. Zur Förderung des zwischen⸗ staͤatlichen Handels schlug er vor, die deutschen Konsularposten auf unseren ausländischen Absatzmärkten mit erfahrenen Wirtschafts⸗ ingenieuren und Exportkaufleuten zu besetzen. Solche Männer brächten außer ihren diplomatischen Fähigkeiten besonderes Ver⸗ tändnis und einen geschulten Blick für die Absatzmöglichkeiten der eutschen Industrieerzeugnisse mit. Die Besten⸗ unseres Volkes ehörten als Vertreter ins Ausland, die neben ihren beruflichen lufgaben auch die sehr wichtigen kulturellen Pflichten als Pn⸗ Männer erfüllen könnten. Eine sehr wirksame Hilfe für die Aus⸗ landsvertreter sei es, wenn nur wirklich zweckmäßige . 3. ins Ausland gehen, die den Belangen des Empfängerlandes 89 2 sprechen. Jeder Fehler in dieser Richtung schädige bieshe 18 einzelne Lieferwerk, sondern diskreditiere die deutsche Industrie überhaupt. Abwegig sei es, deutsches Prospektmaterial einfach in die vegseses; u übersetzen. Die Prospekte müßten in der Fremdsprache 8 und auf die Verhältnisse des Landes zu⸗ geschnitten sein. Für die Montage sollte jedes den fahigsten Fachmann schicken. Wichtig sei auch die Entsendung von Inspektionsingenieuren. Nur 8S. vorgebildete Akquisiteure würden die Absatzmöglichkeiten auf dem Auslandsmarkt voll aus⸗ schöpfen. Beispielgebend sei die Arbeit des Japanischen Außen⸗ handelsbüros. Nicht die niedrigen Löhne allein seien für die Aus⸗ breitung der japanischen Waren auf dem Weltmarkt ausschlag⸗ gebend, sondern vor allem das planvolle Vorgehen dieses Amtes. „Die Ausbildung der Auslandsingenieure behandelte der Direktor des VDIJ und Reichsschulungsobmann des Amts für
Reihe von Sonderaus⸗
Technik, Dr. Stäbel. Die vielfach geforderte Errichtung von Sectbecjscqalen lehnte er ab. Eine allgemeine technische Aus⸗ bihdung sei für den Auslandsingenieur, der im Ausland vielfach auf sich allein gestellt sei und auch die praktische Arbeit beherrschen müsse, unentbehrlich; er dürfe nicht ausgesprochener Spezialist sein. Er müsse auf dem Gebiete der Volkswirtschaft, der Betriebs⸗ wirtschaft, des Handelsrechts ausgebildet sein, müsse genaue wirt⸗ schaftsgeographische Kenntnisse haben, die Psyche des fremden Volkes verstehen und seine Sprache hinreichend beherrschen. Er müsse auch in der Lage sein, sich im Ausland durch Einrichtung von Monteurschulen oder Kursen Mitarbeiter heranzuziehen. Die deutschen Werke dürften auch ausschließlich nur Persönlichkeiten deutschen Bluts ins Ausland schicken, die gewillt sind, sich restlos für ihr Vaterland einzusetzen.
Als letzter Redner setzte sich Geheimrat Dr. Ziemann, Berlin, als Arzt für eine möglichst enge Verbindung zwischen dem Arzt, besonders dem Tropenarzt, und dem Auslandsingenieur ein. Einer Anregung des Vortragenden, an die Technischen Hoch⸗ schulen heranzutreten, für die hygienische und tropenhygienische Unterrichtung der Studierenden in ganz anderer Weise als bisher zu sorgen, wird die „Akotech“ nachkommen.
Am Nachmittag besichtigten die Tagungsteilnehmer die Kolo⸗ nial⸗ und Tropentechnische Messe. Anschließend fand eine ge⸗ schlossene Sitzung der Akotech⸗Mitglieder statt. Am Abend ver⸗ einigten sie sich mit den technischen Vertrauensleuten und chile⸗ nischen Studenten zu einem kameradschaftlichen Zusammensein.
Arbeitstagung der Deutschen Welt⸗ wirtschaftlichen Gesellschaft in Leipzig.
Vortrag von Dr. Köhler über „Anfänge eines neuen Welthandels“.
Die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft, Berlin, hatte eine Studienfahrt zur Leipziger Messe unternommen, aus deren Anlaß eine Arbeitstagung in der Universität peipzig abgehalten wurde. Auf dieser Tagung sprach Dr. Peyeff im Auftrage des Präsidenten der Industrie⸗ und Handelskammer Sofia über „Bulgariens Volkswirtschaft und ihre Stellung in der Weltwirt⸗ schaft“. Entsprechend dem Charakter Bulgariens als Agrarland beschäftigte sich der Vortragende hauptsächlich mit der bulgarischen Landwirtschaft, die als klein⸗ und mittelbäuerliche Wirtschaft be⸗ zeichnet werden kann. In den geographischen Hauptgebieten Bul⸗ gariens werden alle Sorten von Getreide erzeugt, deren Kulturen 71 % der bebauten Fläche einnehmen; die Wälder erstrecken sich auf rund 27 % der gesamten Landesfläche. Die bulgarische Vieh⸗ zucht ist gut entwickelt, was sich auch im erfolgreichen Export äußert. Durch ein staatliches Institut und ein Netz von landwirt chaftlichen Genossenschaften und Volksbanken ist es gelungen, das Finanzierungsproblem in der deregeschan zu lösen. In der Nachkriegszeit mußte eine Politik zur Ersetzung von Getreidearten durch neue Industriekulturen Platz greifen, da Bulgarien das wichtige Gebiet der Dobrudscha verloren hatte. Die Umstellung in der Landwirtschaft war ganz besonders notwendig nach der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929, die das katastrophale Ab⸗ sinken der Getreidepreise brachte. Seit dieser Zeit wird die Pro⸗ duktion durch den Anbau von Baumwolle, Tafeltrauben, Erd⸗ nüssen, Hanf, Sesam, Leinen, Pflanzen für ätherische Oele, Soja usw. charakterisiert. Eine Reihe von verarbeiteten Agrarerzeug⸗ nissen sind Exportartikel geworden, wie das Sonnenblumenöl und das Tomatenmark. Bulgarien tritt einzig und allein durch seinen Außenhandel in wirtschaftliche Verbindung mit den übrigen Staaten. Das Land hat im Jahre 1936 eine Kinfuhr von 282 000 t im Werte von 3181 Mill. Lewa und eine Ausfuhr von 569 000 t im Werte von 3910 Mill. Lewa aufzuweisen. Der wichtigste Artikel der bulgarischen Ausfuhr 82 mit einem Wert von ca. 1200 Mill. Lewa der Tabak. Die Ausfuhr von allen Sorten Getreide, wie Weizen, Roggen, Gerste, Mais usw. betrug im Jahre 1936 ca. 540 Mill. Lewa. Für die Zukunft sieht der Vortragende für die Außenhandelsentwicklung die Möglichkeit einer eiterentwicklung der Handelsbeziehungen mit entral⸗ Europa, das die glückliche Ergänzung der bulgarischen Wirtschaft ildet. 1. 8 Im Anschluß an den Vortrag betonte der Vizepräsident der DWG., Prof. Prion, daß die mitteleuropäische Wirtschaftslage für Deutschland und seine Volkswirtschaft von besonderer Be⸗ deutung sei. Es handelt sich, wenn man Deutschland und Italien einbezieht, um ein Gebiet, das von der Ostsee bis zum Aegüischen Meer reicht und etwa % der Landfläche der Vereinigten Staaten mit 225 Millionen Menschen umfaßt. Eine engere wirtschaftliche Zusammenschließung der Länder dieses Gebietes, dessen Volks⸗ wirtschaften sich vielfach ergänzen, würde die Schaffung eines wirtschaftlichen Großraumes herbeiführen, der aus einer Vielzahl den kleinen Wirtschaften ein gewisses Gleichgewicht gegenüber den anderen Großräumen der Weltwirtschaft schafft. 1 Der Präsident des Leipziger Meßamtes, Dr. Raimu n d Köhler, sprach sodann über „Anfänge eines neuen Welt. handels“. Der alte Welthandel des 19. Jahrhunderts, der auf der reiheit des wirtschaftlichen Individuums beruhte, war, so führte F. Köhler aus, auf eine Epoche abgestellt, die sich durch die wirt⸗ schaftliche Erschließung ganzer Erdteile, durch die Entwicklung der Industrien in Euvopa und durch den wachsenden Weltverkehr kenn⸗ zeichnet. Freihandel hieß Freiheit des internationalen Wett⸗ bewerbs. Diese freie Chance wurde zum Anreger großer wirt⸗ schaftlicher Schöpfungen in Europa und Uebersee. Die Kehrseite dieses Systems waren Profitgier, Maßlosigkeit und Uebersteige⸗ rung. Der Weltkrieg hat die alte Ordnung unwiderruflich zer⸗ stört. Nicht etwa eine willkürliche Aufrichtung von sogenannten Handelshemmnissen hat den alten Welthandel. zurückgedrängt, sondern dieser „Handelshemmnisse“ sind Ausdruck einer neuen wirt⸗ schaftlichen Methodik. Nicht Rückkehr, sondern Vorstoß in Neu⸗ land ist die Aufgabe. Nach einer Periode von Zwischenmaßnahmen beginnen sich teilweise bereits die Entwicklungslinien eines neuen Welthandels abzuzeichnen. Die Anfänge eines neuen Welthandels sind dort zu suchen, wo die aus dem Verselbständigungsgedanken entsprungenen staatlichen Maßnahmen der Handelspolitik Züge zeigen, die Schwierigkeiten ausgleichen en. Dabei ist als wich⸗ tigstes Merkmal hervorzuheben, daß staatliche Maßnahmen e8 Gesicht des neuen Welthandels gehören. Die heute schon zu beob⸗ achtende Erstarkung und Verselbständigung der Nationalwirt⸗ schaften bringt zwar eine Verkleinerung des Volumens des Welt⸗ handels mit sich, jeyvoch nur in dem Sinne, daß der Versuch unter⸗ nommen wird, Aue neue Außenhandelsgrundlage zu finden, von der aus dann ein neuer Aufbau erfolgen kann. Wenn künftig ein neues Gleichgewicht gefunden wird, so wird der neue Welt⸗ handel viel stabiler und für die in der Wirtschaft Handelnden leichter vorausberechenbar, konjunktur⸗ und krisenfester sein als der alte Welthandel.
Berichtigung.
Der uns zur Verfügung gestellte Vortragsauszug 1 deutsche Gaswirtschaft heute und morgen“ (vgl. Reichsanzeiger Nr. 52 vom 4. März, 3. Absatz, Zeile 10) enthält einen sinn⸗ entstellenden Fehler. Richtig muß es heißen: „Freie Kapazitäten benachbarter Werke müssen ausgenutzt, Ferngas von Zechen mu
eingeschaltet (nicht ausgeschaltet)) . “ E111“““ 8 8
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