Anordnung
der Ueberwachungsstelle für Mineralöl,
hebung ortsfester und ortsbeweglicher
motoren.
9 „ , C. „,9 53 G Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vo 4. September 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 816) in Verbindun mit der stellen vom 4. September 193 (Deutscher
Reichswirtschaftsministers angeordnet: § 1.
Nach dem vom 1. stehenden oder brennungsmotoren sowie alle ortsbeweglichen motoren der Ueberwachungsstelle für Mineralöl dung der dafür herausgegebenen Fragebogen 2.
Verbrennungsmotoren im Sinne dieser Motoren, die mit flüssigen, betrieben werden, unabhängig davon, ob sie 8 V ser re 11““ 8 gig davon, ob sie als Vergasermotoren selprinzip, oder als Gasmaschinen arbeiten.
9 9.
Stande
zu melden.
Erhebung sind all
Ortsfest im Sinne dieser Erhebung sind alle Motoren, deren ständig zu
Bestimmung es ist, an dem einmal gewählten Platze arbeiten, ohne daß ein Wechsel ihres DOrtsbeweglich im die fahrbar ständig oder
Standortes vorgesehen ist.
sind sih deren Bestimmung es ist, den Standort ndig zeitweilig zu wechseln, deren Fahrgestell aber kein polizeiliches Kennzeichen trägt. . ü8 Schiffs⸗ und Bootsmotoren jeder Art sind jes Er
nund Boots r Art sind von dieser Er⸗ hebung ausgeschlossen. 1
§ 4.
Für jeden ortsfesten und jeden ortsbeweglichen Motor ist ein
gesonderter Fragebogen auszufüllen. Diese Fragebogen sind bei⸗
den Ortspolizeibehörden bzw. den Polizeirevieren in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1937 abzuholen.
„Falls die Fragebogen bei sollten, sind sie unmittelbar bei Mineralöl, Berlin
diesen Stellen nicht vorliegen nittelbar bei der Ueberwachungsstelle für WS, Jägerstr. 17, anzufordern.
Dj Ir 9 8 si 32 551 3 1 F. Die Fragebogen sind bis spätestens zum 1. August 1937 voll⸗
ständig ausgefüllt und unterzeichnet in do ppelter Aus⸗
fertigung an die Stelle, bei der sie abgeholt wurden, wieder 1 vurd bied abzuliefern. 1
8 8 8 1u]
1 % Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung fallen unter die
Strafvorschriften der §§ 10, 12 bis 15 der Verordnung über den eptember 19384. 1
Warenverkehr vom 4
Diese Anordnung tritt am Tage nach Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.
Berlin, den 1. Juli 1937. Der Reichsbeauftragte für Mineralöl. CCC12183“
₰
ihrer Veröffentlichung
8
Anordnung — Z 3 — der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle (Verarbeitungsregelung für Zellwollabgänge). Vom 30. Juni 1937. 8
Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 816) in Verbindung mit der Verordnung über die Errichtung von Ueberwachungs⸗ stellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanz. und ng. Stagtsanz. b. 7. September 1934) und der Verordnung über die Errichtung der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle vom 29. Oktober 1935 Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 261 vom 7. November 1935) wird mit Zustimmung des Reichswirt⸗ schaftsministers angeordnet: .““
„Zellwollabgänge im Sinne dieser Anordnung sind Abgänge bei der Zellwoll⸗ und Kunstseidenerzeugung und ver beitur
8 888 K nerzeugung erarbeitung 8 sog. Kunstseidenabfälle) gemäß § 1 Ziff. 2 der Anordnung — vom 31. August 1936 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 207 vom 3. September 1936)
11) Zellwollabgänge dürfen vom ordnung ab jeweils während eines Kalendervierteljahres auf eigene Rechnung nur noch in dem Umfange verarbeitet werden der dem Vierteljahresdurchschnitt der Verarbeitung von Zellwoll⸗ sängen im Jahre 1936 entspricht. b (2) Die innerhalb eines Kalendervierteljahres zur Ver⸗ beitung kommenden Mengen sind möglichst gleichmäßig auf die zelnen Monate des Vierteljahres zu verteilen. Eine Minder Farbeitung innerhalb eines Kalendervierteljahres kann im fol⸗ nden Kalendervierteljahr durch entsprechende Mehrverarbeitung sgeglichen werden. Im übrigen ist eine Mehrverarbeitung nerhalb eines Kalendervierteljahres bis zur Höhe eines Drittels r vierteljährlichen Verarbeitungsmenge zulässig muß aber im ichstfolgenden Kalendervierteljahr durch entsprechende Minder⸗ rarbeitung ausgeglichen werden. 1 (3) Als Verarbeitung im Sinne des Abs. 1 gilt jede Art der eebe ung einschließlich Kämmen und Aufdrehen Proussieren), aber ausgenommen Ents f Bleichen, Färbe nd ähnliche Ausrüstungsarten.
5 3. Die Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle
ann im Einzelfalle oder allgemein Ausnahmen von den Be⸗
immungen des § 2 zulassen.
Inkrafttreten dieser An⸗
§ 4. d
88 Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung fallen unter die Strafvorschriften der §§ 10, 12—15 der Verordnung über den
9 im 11“ tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung Kraßt schen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger in 8 8 d
eis, den 30. Huni 19ö. 68 Der Reichsbeauftragte für Seide, Kunstseide und V.: Schwegler.
u A
betreffend die Er⸗ Verbrennungs⸗
Verordnung über die Errichtung von Ueberwachungs⸗ f Reichsanzeiger NRpy 500 — 2 8 b 5 . 2 8— 2 EFen
Nr. 209 vom 7. September 1934) wird mit Zustimmung des
Staꝛ mö 1. Juli 1937 sind alle bereits be⸗ im Bau befindlichen Anlagen von ortsfesten Ver⸗ Verbrennungs⸗ unter Verwen⸗
gasförmigen oder festen Kraftstoffen
Sinne dieser Erhebung sind alle Motoren,
Hauptvorträge der 75. Hauptversamml.
Werkstoffe beim Beauf Generalstabes Löb, des Vierjahresplanes. unserer Wehrfreiheit
Innern. Schlechthin ausschlaggebend sei hier
Missons or 8 äßi fasi † si † † und Wissenschaftler gleichmäßig umfasse, wie sie in vorbildlicher Weise seit Jahren vom s werde, sei d die Gesamtheit müsse auf diese Auf gestellt werden, denn Forschung zur scheinenden verständlich in erster Linie im Vordergrund stehen. falsch, anzunehmen,
üunentbehrlich. ztra kraft Warenverkehr vom 4. September 1934. 8 * 6
Jahren erwartet
stofflage im Zusammenhang mit den Aufgaben,
sondern daß es darauf brauche.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten im Juni
8 für die Lebenshaltungskosten 125,3
8 gegenüber dem Vormonat (125,1) um 0,2 G
vH angezogen.
auf 122,0
aus. für „Verschiedenes“ Inderziffer für Heizung und Beleuchtung hat dem Inkrafttreten der üblichen vorübergehend auf 123,7 (— 0,7 vH) ermäßigt. Die Indexrziffer geblieben. “
Berlin, den 30. Juni 1937. Statistisches Reichsamt.
Druckfehler⸗Berichtigung. G In der in der Nr. Preußischen Staatsanzeigers vom 30. Juni 1937 „Verordnung über die weitere Aenderung der betreffend das Verbot der Ausfuhr von Waren. 1937.“ sind einige Druckfehler werden.
Die nachstehend bezeichneten Zeilen müssen richtig lauten
unter Artikel I 1. b) Zeile 4: „Kautschuklösung 11“1““
unter Artikel I 1. c) Zeile 12: X“ 2 unter Artikel I 2. Zeile 3: 18 Kautschuk usw. .. aus 571“ die Worte „„auch
sich
e
“
aus 570“
aus
Bekanntmachung. Die am 30. Juni 1937 Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
wandlung von Kapitalgesellschaften. Fuünfte Durchführungsverordnung zum Steuergesetz. Vom 24. Juni 1937. Verordnung zur Ausführung notarordnung. Vom 26. Juni 1937. „Verordnung zur führung ausländischer Filme. Vom 26. Juni 1937.
Verordnung über die Ausbildung für den höheren Dienst in der allgemeinen und inneren Verwaltung. 69v L Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren 0,04 RM für ein Stück bei Voreins f ngsgebühre! NRM. einsendung au unser Poscheckkonto: Berlin 96 200. 1 “ 8 S. IUIT v.
Berlin NW 40, den 1. Juli 1937.
Vom 24. Juni 1937.
—qN—Võ
Bekanntmachung.
+₰ 20 △ 1092920 2
218
Rei chsgesetzblgtis,
Verordnung zur Durch
N 29 Inm 19 Vom 29. Inkzi I. 8585 8 3 sendnagsgegühren: 0,08 Rae für ein Stück ber 2 unser Postscheckkonto. Berlin 99 290
40, den 1. Juli
0 2̈27 ⸗ I
Pafmer⸗ 1 “ uf
1109887 I .
Bekanmmachung.
0. Funi
30. 1937 ausgegebene Nummer 738 1 8 1“ Urrgehen Rummer 1092 des Reichsgesetzblatts, Teil 1, enthält: Jünfe Norprd zur Düjrrchfübßr s . Gich e zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche. Vom 25. Juni 1937. 8 Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche. Vom 25. Juni 1937.
75. Hauptversammlung des VD.
Oberft Löb über die ethische Seite des Vier⸗ jahresplanes.
Am Mittwoch vormittag wurden im Haus der Arbeit die 8 Liversammlung des Vereins deutscher Der Chef des Amtes für deutsche Roh⸗ und stragten für den Vierjahresplan, Oberst des sprach über die Entstehung und Bedeutung Er LE“ die durch Wiedererlangung eh erzielte Erstarkung nach— be gänz verden müsse durch einen G wietschaftlicheu Kuftersän Der Befehl des Führers zur Durchführung dieses Vier⸗ ahresplanes bedeute daher eine unabänderliche Zielrichtung. der volle Einsatz der Tech⸗
die Verbraucher, Erzeuger
Ingenieure gehalten.
nik. Technische Gemeinschaftsarbeit,
Verein Deutscher Ingenieure gefördert as beste Mittel zur Erfassung der Gesamtheit. Und sgaben der Zweckforschung ein⸗ , denn Lösung der vordringli ⸗ wirtschaftlichen und Kechmifihen. Fragen nie cen Es sei aber 8 hres der Fun⸗ 1 Fundamentalforschung sei als Grundlage 1¹ Wenn zum Beispiel der Vierjahresplan die Wind⸗ st erstmalig als Energiequelle zur Erzeugung elektrischen tromes beanspruchen wolle, so beweise er damit, daß er auch (ufgabengebiete betreue, deren volle Auswirkung erst in vielen wen erwartet werden könne. b Oberst Löb zeichnete sodann in knappen Strichen unsere Roh⸗ die sig „ de eutfchen Ingenieur auf den einzelnen Cegheten eraebon hg ehend von Eisen, wies der Redner darauf hin, daß es nicht Auf⸗ abe der Wirtschaftsführer sei, zu verteilen, was vorhanden sei, P das zu schaffen, was man her, sei die Ausweitung der Förderung deutscher Erze d der Hüttenkapazität eine unter allen Umständen zu erfüllende
1 „daß der Vierjahresplan Gegner äamentalforschung sei. 1
der Technik große
ufaabe. Bei den ständig steigenden Anforderungen an Eisen seien Aufgaben gestellt. Der Redner streifte in diesem
869 A 6“
ausgegebene Nummer 73 des Vierte Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Um⸗ Umwandlungs⸗
und Ergänzung der Reichs⸗
Aenderung der Verordnung über die Vor⸗
Vom 29. Juni 1997.
erAevadαα u☛ά☚lü emn—
Für den Monat Juni 1937 beträgt die Reichsinderziffer (1913/14 = 100); sie hat
In der Indexziffer für Ernährung, die sich um 0,4 vH 22,9 erhöht hat, wirkte sich hauptsächlich der jahreszeit⸗ lich bedingte Uebergang des Verbrauchs auf frisches Gemüse Die Inderziffern für Bekleidung 125,2 (+ 0,1) und
142,4 (*† 0,3) sind etwas gestiegen. Die
mit Sommerpreisabschläge
für Wohnung (121,3) ist gleich⸗
147 des Deutschen Reichsanzeigers und veröffentlichten Bekanntmachung, . Vom 28. Juni enthalten, die hiermit berichtigt
stellung von Branntwein. Verordnung zur Aenderung der Ferordnung der Getreidewirtschaft. Vom 26. Juni 937 b Dritte Verordnung zur Ergänzum des B Drit e g z1 G 8 rotgesetzes. 26. Juni 1937, . Verordnung zur der Getreidepreise im Umfang: 2 %¼ Bogen. sendungsgebühren: 0,04 RM unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin NW 40, den 1. Juli 19 . Reichsverlagsamt. Dr. bubrich.
Vom 26. Jnii 1937.
Verkaufspus: 0,45 RM.
Verordnung über die Verwertutz von Getreide zur Her⸗
zur Ordnung Vom
Durchführung der Berordnung zur Regelung Wirtschaftsjahr 1 /38. Vom 28. Juni 1937. Verkaufsp. „45 RM. Postver⸗ für ein Sick bei Voreinsendung auf
Preußer.
Bekanntmachüug. I1V11“ Grund des § 1 des Gesetzs kommunistischen Vermögens vom J2.
1I11““
Mai
verordnung vom 31. Mai 1933 (Pr.
und staͤatsfeindlichen Vermögens vom 4. gesetzbl. I S. 479) wird das gesamte Boamögen des Ballspielvereins „Branhden burgertor“ in Soest
Preußischen Finanzminister in Berlin eingezogen.
an dem Eigentum bestehenden Rechte lich gesichert sind. Bekanntmachung wirksam. Arnsberg, den 28. Juni 1937. DSDer Regierungspräsitent
8 8
1 Verkehrswesen. Neue zwischenstaatliche Kraftpostlinien.
Die Deutsche Reichspost eröffnet am 1. 7. 1937 gemeinsam mit der österreichischen und schweizerischen Postverwaltung und der italienischen Societa Automobilistica Dolomiti (SAD.) die Inter⸗
nationalen Kraftpostlinien: München — Bozen —Venedig, München —
— Venedig.
Warenproben mit Handelswert im Verkehr mit Kelantan. mit Kelantan (Malayischer Staat)
Ent Postverkess
sind
erfordere,
Waj venproben s delswert fortan nicht mehr zulässig.
xe- * ——
na der Staatsoper Berlin Frreitag, den 2. Juli. 1u“ uung: Die verkaufte Braut. Musikal.
Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uht. (NS.⸗Kulturgemeinde.)
8
5 2 —
bveeewee, and Kleines Haus sind geschlossen. ESESXvranach⸗Ausstellung.
Am Sonnabend, den 3. Juli, findet um 15 1 8 1. S ö 5,30 Uhr eine Sonderführung durch die Cranach⸗Ausstellung statt b1. dem t ¶Die und Holzschnitte Lucas Cranachs d. Ae. und Lucas Cranachs d. J.“ (Leitung Dr. Thöne vom Staatl, Kupferstichkabinett). 3 b
Zusammenhang die Frage der Entwicklung legierungsfreier Stähle sowie die Ablösung des Eisens durch Austauschstoffe ins⸗ besondere durch Leichtmetalle. Die Technik habe für letztere völlig neue Verwendungsgebiete erschlossen, und insbesondere Magnesium sei ein deutscher Rohstoff, dessen Erzeugung beliebig steigerbar sei und der weitgehend eingesetzt werden müsse. Auch Holz sei ein Rohstoff, dessen vielfache Verwendungsmöglichkeit gebieterisch erf daß man ihn nicht verbrenne. Für diesen Zweck stünden Kohle und Torf zur Verfügung.
Nachdem der Redner die Bedeutung der Arbeit des Ingenieurs
bei der Weiterverarbeitung des synthetischen Kautschuks gezeigt
hatte, streifte er das Gebiet der Kraftstoffe und wandte sich sodann
den Austauschstoffen zu, die einen gleichen bedeuten. die Dieses ungeheure Gebiet
i, die einen Siegeszug der Technik ohne⸗ Austauschstoffe seien die Roh⸗ und Kunststoffe, gewisse devisenbelastete Rohstoffe zu ersetzen,
erschließe täglich nene Möglichkeiten,
dazu dienen,
Auch die Vorprodukte, die wie die Kohle vielfach eine Schlüssel⸗
geklärt.
stellung innehätten, müßten im Vierjahresplan ausführlich berück⸗
ichtigt werden.
“ Auch hier gebe es noch Aufgaben zu lösen. h. B.
die Frage der Steinkohlenschwelung noch Fragen der Energiewirtschaft, Einsatz
So nicht restlos von Elektrizität
auf der Basis von Kohle, Torf, Wasser und Wind dürften nicht
vernachlässigt werden.
Daher gehörten auch diese Gebiete zu den
Anfgaben des Amtes für deutsche Roh⸗ und Werkstoffe, ebenso
Fragen des Schiffbaues, Vorprodukte.
hiffbaues, des Maschinenbaues und der chemischen Der Vierjahresplan sei nicht außenhandelsfeindlich.
Seine Erzeugnisse würden zum Export freigegeben, wo es nur
irgend ginge. des Exporterlös jeweils umgehend für Rohstoffe und des Vierjahresplanes würden. Seite des Vierjahresplanes dar, Angelegenheit sei. Ingenieur, jahresplan gestellt habe, insbesondere einen geeigneten Nachwuchs an Ingenieuren, eit 1 auf der Grundlage einer gesunden ziehen, schloß Oberst Löb seine mit starkem Beifall aufgenommenen interessanten Ausführungen,
- Der Vierjahresplan sei aber ein geschworener Feind Importzwanges: Es sei ein unwürdiger Zustand, daß der wieder ausgegeben werden müsse Nahrungsmittel, von denen wir im Verlauf 1 lanes eine wachsende Menge selbst herstellen Die Befreiung aus diesem Zustand stelle die ethische
lane der nicht nur eine wirtschaftliche . Mit einem dringlichen Appell an den deutschen mitzuarbeiten an der großen Aufgabe, die der Vier⸗
nicht im Sinne eines Spezialistentums, sondern Allgemeinausbildung zu er⸗
über die Einziehung 1933 (Reichs⸗ gesetzbl. I S. 293) in Verbindung mitder durch 8— Fraich⸗ schen Minister des Innern hierzu erlisenen Durchführungs⸗ verordnr Gsetzsamml. Nr. 39) und in Verbindung mit dem Reichsgesetz ühr die Einziehung volks⸗ Juli 1933 (Reichs⸗
zugunsten des Preußischen Staates, vetreten durch den Herrn Gemäß § 3 des Gesetzes vom 26. Nai 1933 erlöschen die
bestehender soweit sie nicht ding⸗ Die Verfügung wid mit der öffentlichen
Verarbeitungsgrad und niedriger Rohstoffquote
St. Moritz — Lugano und München—Lofer —-Groß⸗Glockner⸗Straße
nach um
.
E1
Die Wirtschaftslage
Industrieprobuktion 11 % über dem bisherigen Höhepunkt 1927 — 1929.
“
Das Institut für Konjunkturforschung veröffentlicht in de 8 1 Vierteljahrsheft zur Wirtschaft⸗forschung anseatische Verlagsanstalt A.⸗G., Hamburg⸗ 1 82. tersuchung über die Wirtschaftslage in Deutschland. S 8* 8 erlauf des Sommers 1936 hatte, wie das Institut ausführ 72”5 zustrielle Produktion den Höchststand des Aufschwungs von 9 1s 1929 erreicht. Auf Teilgebieten war sie sogar ““ wachsen. Der Einbruch der Krise war damit endgültig ü 78 zunden. Wenn heute die Industrieproduktion um. 11. %. über den
maligen Stand hinausgeht, so stößt die Industriewirtschaft es
ten Male wieder in. „Neuland“ vor. Unter dem Eindruck rise hat man sich viel zu wenig klargemacht, daß dieser Fb über den bisherigen Höhepunkt hinaus in Wirklichkeit e- den hahren wirtschaftlichen Fortschritt bedeutet, weil dadurch allein ür die wachsende Bevölkerung Voraussetzungen für eine bellere
achgütererzeugung geschaffen werden. Damit entstehen . guch für die Wirtschaftsführung wie für die einzelnen Betriebe ganz neue Aufgaben. 8 . In E“ war schon Ende vorigen Sommers die pptimale Leistungsgrenze erreicht. Bis an die Grenze ihrer tech⸗ ischen Leistungsfähigkeit sind aber selbst heute wohl. nur wenige
ranchen ausgenutzt: Nux eine Reihe von Investitionsgüter⸗ dustrien sind durch die öffentlichen Aufträge, durch die Motori⸗ errung, durch den Aufbau der Rohstoffversorgung besonders in
nspruch genommen, und zwar so stark, daß sich hier die Pro⸗ zuktion nur durch Erweiterung der Kapazität, d. h. durch neue Anlagen oder Ausbau der bestehenden Anlagen, hat ausdehnen lassen. Progressive Kostenerhöhungen müssen dabei in Kauf ge⸗ ommen werden. Allgemein gilt aber, daß die Leistungsfähigkeit, dustrieller Produktionsanlagen vielfach durch verhältnismäßig nfache Maßnahmen elastischer gestaltet werden kann. So geht esonders der Ersatz veralteter Anlagen in der Regel mit einer erbesserung und Vervollkommnung der Produktionstechnik Hand n Hand. Ueberhaupt bietet — diese Erfahrung hat sich noch mmer bestätigt — eine so hoch organisierte Volkswirtschaft wie die deutsche vielerlei Ausgleichs⸗ und Ausweichmöglichkeiten, wenn s auf bestimmten Wegen zunächst nicht vorangehen will. Selbst die Tatsache, daß die Eisen⸗ und Stahlproduktion während der vergangenen Monate nicht mehr gesteigert werden konnte, hat hisher weder die weitere Aufwärtsbewegung der gesamten Indu⸗
strieproduktion noch die weitere Zunahme der Investitionstätig⸗
eit unterbinden können. In der Investitionsgütererzeugung er⸗ streckt sich die Aufwärtsbewegung meist auf Industrien mit hohem (Maschinenbau, Elektrotechnik, optische und feinmechanische Industrie usw.) sowie auf die Durchführung öffentlicher und gewerblicher Bauten; der Wohnungsbau tritt demgegenüber zurück. Sodann steigt die Er⸗ zeugung von Produktionsgütern mit allgemeinem Verwendungs⸗ zweck, wobei die Kohle als Basis für große Teile der Rohstoff⸗
8
— L“ 8 in Deutschland.
erzeugung, ferner die chemische Industrie und die Zellstoffindustrie führend sind.
Auch auf dem Gebiet des Arbeitseinsatzes haben sich, nachdem die Wirtschaft den letzten Höhepunkt überschritten hat, die Auf⸗ gaben gewandelt. Die Eingliederung der Arbeitslosen in den Produktionsprozeß ist bis auf einen verschwindenden Rest beendet. Wie an dieser Stelle ausgeführt wurde, hat die Kurve der Arbeitslosigkeit immer mehr ihren Zusammenhang mit der Wirt⸗ schaftsentwicklung (und damit ihre Aussagekraft über die Wirt⸗ schaftsentwicklung) verloren. Mehr und mehr rücken jetzt neue Arbeitskräfte, die bisher nicht arbeitslos waren, in das Erwerbs⸗ leben ein. Nachwuchspflege, Umschulung, Ausgleich örtlicher und beruflicher Unterschiede zwischen dem Bedarf an Arbeitskräften und dem vorhandenen Stamm, Anpassung des Arbeitseinsatzes an⸗ die Rohstoffversorgung sind heute die Hauptaufgaben der Arbeits⸗ organisation. 8 .“
Auf einen Punkt ist in diesem Zusammenhang noch besonders hinzuweisen. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten ist heute nur wenig größer als 1929; wenn dagegen das Pro⸗ dukitonsvolumen der Industrie, der Landwirtschaft, die Leistungen im Verkehr und Handel schon teilweise erheblich darüber hinaus gewachsen sind, so ist das ein Zeichen dafür, daß heute die Pro⸗ duktivität der menschlichen Arbeit größer ist als damals. Ja, man kann sagen, daß die Ausdehnung der Produktion über den da⸗ maligen Stand hinaus nur durch erhöhte Produktivität der Arbeit ermöglicht worden ist. 1“
War von Anfang 1934 bis Anfang 1936 die industrielle Ver⸗ brauchsgütererzeugung annähernd unverändert geblieben, da die Rohstoffknappheit hier einer Steigerung der Produktion einen festen Riegel vorschob, so ist es seither möglich gewesen, sie all⸗ mählich mehr und mehr auszudehnen. Heute ist sie wieder unge⸗ fähr ebenso groß wie 1928. Damit bahnt sich ein gewisser Aus⸗ gleich der Spannung zwischen der gesamten Produktion und der Versorgung mit Verbrauchsgütern an. Je mehr es gelingt, die Rohstoffversorgung der Verbrauchsgüterindustrien zu zerweitern, desto mehr wird sich diese Spannung verringern. Mit jeder Aus⸗ dehnung der Produktion wächst das Einkommen und damit Re Nachfrage nach Verbrauchsgütern, und zwar besonders die Nach⸗ frage nach den (rohstoffabhängigen) Verbrauchsgütern industrieller
zzeugung. “ 8 . 8. Trotz aller Besserungen bleibt das Rohstoffproblem die wich⸗ tigste Frage für die weitere Entwicklung in Deutschland. Hält die Rohstoffversorgung auf den verschiedenen Gebieten, vor allem die Metallversorgung, mit der Erzeugung der verarbeitenden In⸗ dustrie nicht Schritt, dann sind einer weiteren Ausdehnung der Produktion Grenzen gezogen. Die Anspannung aller Kräfte für den Ausbau der heimischen Rohstofferzeugung und der Zwang zur Ausfuhr werden auch weiterhin die Wirtschaftsen wicklung be⸗ herrschen.
Die Lage des Welthandels.
Seit Mitte vorigen Jahres hat sich, wie das Institut für Kon⸗ unkturforschung in seinem letzten Wochenbericht u. a. ausführt, der Anstieg des Welthandels stark beschleunigt. Vom 4. Viertel⸗ jahr 1936 zum 1. Vierteljahr 1937 war die konjunkturelle Steige⸗ rung (unter Außerachtlassung der Saisonschwankungen) mit 6,4 c der Menge nach und 12,2 % dem Werte nach größer als jemals im Verlaufe des gegenwärtigen Aufschwungs, Die Verstärküung des Anstiegs war demnach in der Wertbewegung ausgeprägter als
in der Mengenbewegung; d. h., der Anstieg ging seit Mitte 1936 zu einem größeren Teil als in den vorangegangenen Aufschwungs⸗
ahren auf eine Erhöhung der Preise zurück. Vom 2. Vierteljahr 1936 bis zum 1. Vierteljahr 1937 stieg der Welthandel dem Wert 25 %, der Menge nach um 12,5 %, und die Preise der Welthandelsgüter erhöhten sich im Durchschnitt um 11,4 %. Der Hauptanteil dieser Preissteigerungen entfiel dabei auf die Roh⸗ stoff⸗ und Nahrungsmittelpreise; aber auch die Fertigwarenpreise zogen rascher an als bisher. Im 2. Vierteljahr 1937 dürfte der Welthandel weiter gewachsen sein. Der Welthandel hat damit einen großen Teil der in der Krise erlittenen Verluste wieder aufgeholt. Vom tiefsten Stand im 3. Vierteljahr 1932 bis zum 1. Vierteljahr 1937 ist er der Menge nach um 36 %, dem Wert nach um 63 % gestiegen.
Die stärkere Steigerung des Welthandels in der letzten Zeit erklärt sich daraus, daß die Weltwirtschaft nunmehr in ein fort⸗
geschritteneres Aufschwungsstadium eingetreten ist, in dem der
Welthandel erfahrungsgemäß stärker zu steigen pflegt als in den ersten Phasen des Aufschwungs. Zum größten Teil dürfte die starke Zunahme der Welthandelsumsätze der letzten Zeit auf einen echten Mehrbedarf der einzelnen Volkswirtschaften an fremden Waren zurückgehen. Von großer Bedeutung ist in dieser Hinsicht einmal, daß sich seit dem Herbst 1936 auch in denjenigen Ländern ein Umschwung anbahnte, deren Außenhandel bis dahin noch immer nicht den Anschluß an den Welthandelsaufschwung ge⸗ funden hatte. Durch die Abwertungen der ehemaligen Goldblock⸗ länder wurde der in den letzten Jahren auf diesen Ländern ruhende Preisdruck plötzlich behoben; an den Binnenmärkten dieser Staaten setzte sich bald eine mehr oder weniger kräftige Belebung durch, die natürlich auch eine Steigerung der Einfuhr nach sich zog. Gleichzeitig wurde die Wettbewerbsfähigkeit der meisten dieser Staaten auf dem Weltmarkt wiederhergestellt, so daß sich auch die Ausfuhr meist schon nach kurzer Zeit hob. Auch die Ausfuhr der übrigen Länder, die im Herbst ihre Währungen abgewertet haben, ist seitdem gestiegen, wodurch es ihnen erleichtert wurde, ihre Einfuhr zu erhöhen. Von nachhaltigem Einfluß war jedoch, daß sich nunmehr auch der Austausch von Fertigwaren zwischen den Industriestaaten schneller ausdehnt. Die Nachfrage auf den Binnenmärkten ist zum großen Teil schon so stark gestiegen, daß zu ihrer Deckung in wachsendem Umfang auf ausländische Waren zurückgegriffen werden muß. Ferner hat der Welthandel in der letzten Zeit aus einer gewissen Lockerung des Protektio⸗ nismus Nutzen ziehen können. Auch die in vielen Ländern be⸗
stehende Devisenzwangswirtschaft hat den Handel nicht mehr so stark beeinträchtigt wie früher.
Wenn auch bisher kaum irgendwo devisenzwangswirtschaftliche Maßnahmen direkt aufgehoben worden sind, so hat sich doch eine Lockerung auf andere Weise durchgesetzt.
Im Handel der einzelnen Ländergruppen ist am stärksten die Ausfuhr der überseeischen Rohstoffländer gestiegen. Dies hängt einmal mit der besonders starken Steigerung der Rohstoffpreise zusammen. Die Zunahme der Rohstoffbezüge der Industrieländer ist aber auch in früheren Aufschwungsperioden des Welthandels die Haupttriebkraft gewesen. Die Ausfuhr dieser Rohstoffländer hat jetzt den Stand des Jahres 1929 fast wieder erreicht. Ihre Einfuhr ist dagegen bei weitem nicht so stark gestiegen. Diese Länder benutzen also auch jetzt noch einen großen Teil der ihnen zufließenden Exporterlöse zur Tilgung von Schulden oder zur Bildung von Reserven. — Neuerdings ist aber auch die Ausfuhr der europäischen Agrarländer kräftig gewachsen. Dies ist um so bemerkenswerter, als diese Länder anders als die außereuro⸗ päischen Agrarländer weniger Industriestoffe und mehr Nahrungs⸗ mittel exportieren, für die sich die Absatzmöglichkeiten durch die Reagrarisierung der Industrieländer erheblich vermindert haben. Auch bei den Industrieländern trat bisher dieser Gegensatz in der Entwicklung des Handels der europäischen und der überseeischen
Länder zutage.
4
Während der Handel der europäischen Länder im ganzen noch stagnierte, konnten die außereuropäischen Industrieländer ihren Außenhandel, zum Teil auf Kosten der europäischen, stark steigern. In der neuesten Zeit ist nun bemerkenswerterweise auch der Außenhandel der europäischen Länder stärker gestiegen. Dies ist zu einem großen Teil eine Folge davon, daß bei denjenigen Ländern, deren Hande! isher noch gefünken wär oder stagniert hatte, jetzt ebenfalls die Anßenhandelsumsätze zugenommen haben. Auch der deutsche Außenhandel hat in der letzten Zeit, stärker an der allgemeinen Welthandelszunahme teilnehmen können, und schließlich haben sich die Auftriebskräfte bei den Ländern mit bisher schon steigendem Handel weiter verstärkt. Besonders wichtig ist aber, daß nun die Ausfuhr der Industrieländer allgemein stärker ist als bisher. Diese günstige Entwicklung schließt nicht aus, daß sich in den nächsten Monaten das Wachstumstempo des Welt⸗ handels wieder etwas verlangsamt, da nach den starken Vorein⸗ deckungen ein Rückschlag eintreten kann. Ein etwaiger Rückschlag im Welthandel wird aber nur eine Atempause bedeuten, nach der sich der Aufschwung um so stärker fortsetzt.
Ausbau des Rheins von Basel bis zum Bodensee.
Auf der Hanptversammlung des Verbandes der Inter⸗ essenten an der Schweizer Rheinschiffahrt sprachen Präsident W. Moser von der „Ruhr⸗ und Saarkohlen A.⸗G.“ und Dr. C. Mutzner, Direktor des Eidgenössischen Amtes für Wasserwirt⸗ schaft, über die Weiterführung der Schiffahrt über Rhein⸗ felden hinaus zum Bodensee. Aus ihren Referaten ging hervor, daß über die Zweckmäßigkeit und Wirtschaft⸗ lichkeit der Hochröeinschiffahrt, vor allem vom Gesichts⸗ punkte der eigenen nationalen Bedürfnisse aus, von Fachleuten errechnete Unterlagen beschafft werden sollten. Die Kosten des Ausbaues würden sich je nach der Schiffsgröße, die verwendet werden soll (Selbstfahrer oder Normaltahn) richten. Die Kosten für die Beschaffung dieser Wirtschaftsunterlagen würden sich auf rund 50—60 000 ffr. belaufen. Ihre Deckung sei durch den Arbeitsbeschaffungsfonds und durch die Verbände möglich. Ferner müßte man sich Rechenschaft geben über die Kosten des künftigen Betriebes und des Unterhalts der Wasser⸗ straße. Von der Erhebung von Schiffahrtsabgaben sei unbedingt abzusehen. Sie könnten sonst auch unterhalb Basels eingeführt werden, was große Nachteile für die Schweizer Schiffahrt hätte. Wenn der Bau der Schiffahrtsanlagen mit Unterstützung der öffentlichen Hand erfolge, dürften Betrieb und Unterhaltung wohl den Kraftwerken zugemutet werden. Dr. Mutzner betonte noch, daß für einen großen Ausbau der Schleusen sehr gute Unterlagen vorhanden seien. Erwünscht seien solche nun auch für den mitt⸗ leren und kleinen Ausbau. Die Frage: Hubtore an den Schleusen wie beim Kembs oder Stautore. wie bei Augst, Umlaufkanäle für die Schleusen oder Bau ohne solche, wie 3. B. am Main und Neckar, sei ebenfalls noch zu prüfen. Für Rheinfelden ziehe das Eidgenössische Wasserwirtschaftsamt die Anlegung des Schiffahrts⸗ kanals auf der Schweizer Seite vor.
Devisenbewirtschaftung.
Preisnachlässe und Vertragsaufhebungen im Devisenrecht.
2/2
In seinem Runderlaß Nr. 98/37 D. hat d Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung Richtlinien darüber aufgestellt, unter welchen Voraussetzungen Preisnachlässe und Vertragsaufhebungen gegenüber dem Ausland ohne devisen⸗ rechtliche Genehmigung erfolgen können. Danach sind im wesent⸗ lichen die Herabsetzung von Forderungen und Aufhebung und Abänderung von Verträgen aus dem Waren⸗ und Dienstleistungs⸗ verkehr genehmigungsfrei zulässig, die sich nach kaufmännischen Grundsätzen in geregeltem Geschaftsverkehr vollziehen. Eine Ge⸗ nehmigung bleibt dagegen nach wie vor erforderlich für Nachlässe und Aenderungen von Verträgen, die aus Anlaß einer Abwertung der Währung des ausländischen Abnehmerlandes beabsichtigt werden. Hierzu gehört
aus diesem Anlaß.
D. St. — Ue. St. hat der
Berliner Börse am 1. Zuli.
Aktien freundlich. — Renten zum Teil lebhaft gefragt.
Wenn auch heute wieder die Umsätze am Aktienmarkt grö⸗ ßeren Umfang kaum anzunehmen vermochten, so zeigte sich doch eine allgemein freundliche Grundtendenz, so daß schon kleine Käaufe genügten, um bei dem fehlenden Angebot das Kursniveau nach oben zu drücken. Im Verlauf konnte sich eine leichte Belebung des Geschäfts durchsetzen, da die Privatbankiers nach der Bilanz⸗ vorlage wieder freiere Hand haben, zudem der Ultimo über⸗ wunden ist und die vorläufige Entscheidung über das Schicksal des französfischen Franc eine auf die deutschen Börsen zwar nur psychologisch wirksam gewordene Beeinflussung aufhob. Am Montanmarkt konnten sich Mansfelder als einziges Papier mit + 1 %pf nennenswert befestigen, während man sonst nur wenig veränderte Kurse sah. Auffällig schwach lagen Braunkohlenwerte ohne daß ein ausreichender Grund hierfür erkennbar gewesen wäre. 1 Kaliaktien blieben gut gehalten, von chemischen Werten stiegen Kokswerke auf Grund der Fusion mit Schering gegen den Vortag um 1 % %, Farben um % auf 165 1¾ %. Von Elektrowerten ge wannen Accumulatoren 1 %⅛, dagegen gaben Siemens bei Markt⸗ enge um 1 % nach. Versorgungswerte waren z. T. fester. so u. a Wasserwerk Gelsenkirchen um 1 ¾% und Dessauer Gas um ¼½ T Bei den Kabel⸗ und Drahtwerten fielen Felten mit einer Steige⸗ rung um 2 2¼ % auf. Von den übrigen Maͤrkten sind insbesondere Papier⸗ und Zellstoffaktien als kräftiger gebessert hervorzuheben Aschaffenburger und Waldhof gewannen je 1¼ %. Reges Kauf interesse bestand wieder für Schiffahrtswerte in Nachwirkung de zuversichtlichen Ausführung in den Hauptversammlungen. Hansa dampf waren um 1, Hapag um * % fester. Reichsbankanteils konnten einen 1 %igen Anfangsverlust z. T. wieder ausgleichen. Im Verlauf sah sich die Kulisse am Aktienmarkt zu Glatt⸗ stellungen veranlaßt, da die zweite Hand kaum in Erscheinung trat. Infolgedessen bröckelten die Kurse z. T. etwas ab. Farben ermäßigten sich um 4¼, Schuckert um ¼, Waldhof um ℳ und Bemberg um 1 ꝛ%1. Fester lagen nur Kokswerke, die aus den er⸗ wähnten Gründen gegen den Anfangsturs von 156 ¾ um 1 ⁄2 5 anzogen. . 1 W Gegen Börsenschluß hielten sich die Umsätze am Aktienmarkt in bescheidensten Grenzen. Vielfach mußte die Kursfeststellung unter⸗ bleiben. Soweit Notierungen erfolgten, zeigten sich gehaltene Kurse. 1 Am Einheitsmarkt waren Bankaktien meist etwas fester, wobei Handelsgesellschaft mit ½ 1 die Führung hatten. DD⸗Bank zogen um ℳ P an, im gleichen Ausmaß besserten sich auch Adca und Ueberseebank. Hypothekenbanken wurden bis ¼ höher bewertet. Von Industriepapieren gewannen Ver. Mörtel gegen letzte Notiz 3 ¾¼, Balcke Maschinen 3 ¼, Berlin⸗Gubener Hut und Heidenauer Papier je 3 %. Abgestempelte Sachsenwerk er⸗ mäßigten sich dagegen nach Pause um 5 %. Von Kolonialanteilen gaben Doag um 11½ co nach. 8 Am Rentenmarkt zeigten sich stärkere Auswirkungen des Coupontermins. So zogen Umschuldungsanleihe um 20 Pf. auf 94,20, Reichsaltbesitz um * auf 126 ½ % an. Auch die variabel gehandelten Industrieobligationen eroffneten meist fester. Am Kassarentenmarkt war allgemein Nachfrage zu beobachten, die aber nicht das erwartete Ausmaß annahm. Etwas fester lagen Liquidationspfandbriefe, so Mittelboden um 1½ %. Von Stadt⸗ anleihen sind 28er Duisburg mit + 0,40, 26er Elberfeld und 26er Dresden mit je † %¼ % zu erwähnen. Hamburger Neubesitz waren weiter um 0,45 erholt. Den größten Nutzen aus dem An⸗ lagetermin zogen wohl die 4 ½ ͤigen Reichsschatzanweisungen, von denen die 1935er A²[D um ℳ% stiegen; 36er und 37er I. Folge waren zum⸗ unveränderten Kurse Geld. Von Industrieobliga⸗ tionen war das Ereignis des Tages die erstmalige Notiz für die 5zigen Chemische Fäbrik Essener Steinkohle, die mit 102 ½% % zu⸗ stande kam. Aschinger waren um *%, Hoesch um ½ fester. Blankotagesgeld stellte sich auf unveraândert 3 1⅛ bis 3 1½ . Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das engl. Pfund mit 12,34 ½ (12,32), der Dollar mit 2,498 (unv.), der Gulden mit 137,20 (137,05), der Schweizer Franken mit 57,10 (57,09) und erstmalig wieder der frz. Frane nach der durch die Schließung der Pariser Börse bedingten Aussetzung mit 9,65 (nach 11,14 ¼) festgesetzt.
Die Bewegung des industriellen Preis⸗ spiegels und die Industrieproduktion.
In dem soeben erschienenen Vierteljahresheft zur Wirtschafts⸗ forschung des Instituts für Konjunkturforschung untersucht Rolf Wagenführ die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung der industriellen Preise im ganzen und der Bewegung der Industrie⸗ produktion vor und nach dem Kriege. Danach bestätigt es sich nicht, daß, wie vielfach angenommen wird, der Preis die Produktion direkt reguliere, vielmehr wird für die Vorkriegszeit auf Grund der verfügbaren statistischen Unterlagen seit 1885 nachgewiesen, daß die Preise nur beschränkt die Wirtschaftslage „registrieren“. Pro⸗ blematischer noch ist daher ihre „regulierende“ Funktion, die sich jedenfalls durchaus nicht in der Weise äußert, daß steigende Preise die Produktion steigern und sinkende Preise sie senken. So ließ die Produktion vor dem Kriege im allgemeinen schon ein Jahr früher als die Preise den Wirtschaftsumschwung erkennen. Auch in der Nachkriegszeit (wenigstens seit 1925) hat sich bis zum Jahre 1933 daran prinzipiell nichts geändert; die Preise haben mit großer Regelmäßigkeit erst acht bis neun Monate später reagiert als die Mengenproduktion. Nicht Veränderungen in den Fertig⸗ warenpreisen sind es, die die Unternehmer zu neuen Dispositionen in der Erzeugung veranlassen; sie lassen sich hierzu vielmehr durch Wandlungen in der Nachfrage und in den Kostenerlösrelationen (also eher in den Preis⸗„erwartungen“ als in den Preisen) be⸗ stimmen. Wenn durch irgendeinen Umstand (z. B. zu weit ge⸗ triebener Lagerabbau, Erschließung neuer Märkte im Ausland, An⸗ regung durch öffentliche Aufträge) die Nachfrage in der Depression zu steigen beginnt, so ist die Mehrproduktion auch dann erfolgver⸗ sprechend, wenn die Verkaufspreise der Erzeugnisse zunüchst noch nicht steigen. Denn in den Anfangsstadien der Depression ist die Kapazitätsausnutzung der kapitalintensiven Industriebetriebe gering; sobald die Erzeugung steigt, sinkt die Last der fixen Kosten, so daß schon aus diesem Grunde die Gewinne steigen können. Entsprechend in der „Hochkonjunktur“: Wenn die Betriebe sich der Kapazitäts⸗ grenze nähern, reichen die steigenden Verkaufspreise häufig nicht aus, um die auftretenden Kostenprogressionen zu decken; trotz steigender Preise kann der Unternehmer daher zu Produktionsein⸗ schränkungen veranlaßt werden. Natürlich bedeutet dies nicht, daß zwischen den Preisen und der Produktion überhaupt kein Zu⸗ sammenhang besteht. Aber dieser Zusammenhang setzt sich nur über sehr viele Zwischenstufen hinweg durch, und es käme eben darauf an, diese Zwischenstufen zu zeigen, ob sie sich nun auf Ver⸗ änderungen der Gewinne, der Nochfrage, der Kostendegression und
Pprogression usw. beziehen.
auch die Ausübung von Rüucktrittsrechten