1937 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Aug 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 188 vom 17. August 1937. S. 2

11“ Anordnung §8 4 8*

8 8 ö“] 1

eer Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle

über die Verwendung von Naturseide in der Kabelindustrie. Vom 12. August 1937.

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgesetzbl. 1 S. 816) in der Fassung der Verordnung vom 28. Juni 1937 (Reichsgesetzbl. I S. 761) in Verbindung mit der Verordnung über die Errichtung der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle vom 29. Oktober 1935 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 261 vom 7. November 1935) wird mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers angeordnet: 11) Die Verwendung von Naturseide (Spinnseide und Tussah⸗Seide) für

a) Doppelumspinnung von Drähten,

b) Herstellung von Hochfrequenzlitzen und

c) Herstellung von Fernsprechkabeln ist nur mit Einwilligung der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle zulässig.

(2) Anträge sind über die Technische Arbeitsgemeinschaft der Fachgruppe Drähte und Kabel (Tafacht), Berlin SW 61, Tempelhofer Ufer 12, an die Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle zu richten.

§ 2

Die Vorschriften dieser Anordnung gelten nicht für Aus⸗ fuhraufträge oder Aufträge inländischer Abnehmer, die die in § 1 genannten Waren nachweislich zum Zwecke der Aus⸗ fuhr verwenden, sowie für die Erfüllung von Abschlüssen, die vor Inkrafttreten dieser Anordnung getätigt worden sind.

§ 3 Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden nach den §§ 10, 12—15 der Verordnung über den Warenverkehr

Diese Anordnung tritt am Tage nach ihrer Veröffent⸗ lichung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger in Kraft. 1

Berlin, den 12. August 1937. Der Reichsbeauftrage für Seide, Kunstseide und Zellwolle. Hagemann. 8

Bekanntmachung KP 382 der Ueber wachungsstelle für unedle Metalle vom 16. August 1937, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber⸗ wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend auf⸗ geführten Metallklassen an Stelle der in den Bekannt⸗ machungen KP 376 vom 6. August 1937 (Deutscher Reichs⸗ anzeiger Nr. 180 vom 7. August 1937) und KP 381 vom 13. August 1937 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 186 vom 14. August 1937) festgesetzten Kurspreise die folgenden Kurs⸗ preise festgesetzt:

Kupfer (Klassengruppe VIII):

Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII A) . RM 79,75 bis RM 82,25

Zinn (Klassengruppe XX): Zinn, nicht legiert (Klasse XX A) RNM 331,— bis RM 341,— Bankazinn in Blöckeln 3,— 353,— Mischzinn (Klasse XX B 331,— 341,— je 100 kg Sn⸗Inhalt 27,50 bis RMN 29,50 je 100 kg Restinhalt 331,— bis RM 341,— je 100 kg Sn⸗Inhalt 27,50 bis NMN 29,50 . je 100 kg Restinhalt 2, Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 16. August 1937.

Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. I. Stand der schwebenden Schuld des RNeichs.

30. 6.37] 31. 7. 37 in Millionen RM

a) Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher Schatz⸗ anweisungen mit Gegenwert.

b) Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher Schatz⸗ anweisungen ohne Gegenwert.

Umlauf an Reichswechsen...

Kurzfristige Darlehen .

Betriebskredit bei der Reichsbank..

Summe der Zahlungsverpflichtungen

Schatzanweisungen zum Zwecke von Sicherheitsleistungen us. .

Summe der schwebenden Schuld

Die Umrechnung der Verpflichtungen aus dem Lee, Higein eg redit ist zu den Mittelkursen des Sticchtags erfolgt

Die dem Tilgungsfonds zur Rück⸗ zahlung des Ueberbrückungskredits 1930, der bereits in voller Höhe der noch zu tilgenden Summe in dem Betrage der Schatzanweisungen unter lfd. Nr. 1a enthalten ist, zugeführten unverzinslichen Schatzanweisungen belaufen sich auf. 32,7

II. Betrag der ausgegebenen Steuergutscheine.

Im Umlauf befindlich.. Für Zwecke der öffentlichen Arbeits⸗ beschaffung der Reichsbank als Sicherheit ü 1“

1 574,0 1 551,8

106,0 389,2 6,4 46,2

2121,8

92,0 400,0 6,4 447

2 094,9

370,1 2491,9

370,1 2 465,0

Der Fen ösische Botschafter André Fran Lois⸗ Poncet hat Berlin am 12. d. verlassen. Während seiner Abwesenheit führt

8 Berlin am 13. d. M. verlassen. Während seiner Abwesen⸗ heit führt Legationsrat Pousette die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft.

Der Tschechoslowakische Gesandte Dr. jur. Vojtech Mast h hat Berlin am 14. d. M. verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Legationsrat Schubert die Geschäfte der Gesandtschaft.

Kunst und Wissenschaft. Aus den Staatlichen Museen.

Führungen und Vorträge.

In der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt:

Sonntag, den 22. August:

10,30 11,0 Uhr im Deutschen Museum am 1“

Niederländische Plastik des 15. Jahrhunderts. Dr. Stauch.

12,20 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abteilung: Zivili⸗ sation und Kultur im Neuen Reich. Lüddeckens.

an der Deutschen Ostmesse. Rege Kauftätigkeit.

Königsberg, 16. August. Zeigte schon der Rahmen, in dem die 25. Deutsche zfrmen Königsberg, die fünfte nach der Macht⸗ ergreifung Adolf Hitlers, eröffnet wurde, die erheblich gestiegene Bedeutung dieser Messe als Tor zum osteuropäischen Raum, so verstärkte sich der Eindruck der auch wieder in diesem Jahre gegen⸗ über dem Vorjahre eingetretenen Aufwärtsentwicklung der Königs⸗ berger Ostmesse durch die bei dem Messegeschäft und der Zahl der Besucher am ersten und zweiten Tage gemachte Feststellung. Es erweist sich auch bei der Ostmesse mit aller Deutlichkeit, wie die deutschen Messen als Leistungsschauen der deutschen Wirtschaft und insbesondere des Vierjahresplanes, in dessen Zeichen die deutsche Wirtschaft steht, Pess Bevölkerungskreise in ihrem Be⸗ fssseh nach der Erkenntnis der wirtschaftlichen Leistungen und em Wissen um die starken wirtschaftlichen Aufbaukräfte zum Besuche und damit zur persönlichen Inaugenscheinnahme an⸗ regen, während sie 8 der anderen Seite ihre traditionelle Auf⸗ gabe als Schaufenster zum Ausland nach wie vor erfüllen.

Neben nahezu 300 ausländischen Firmen aus 11 Staaten hat die deutsche Wirtschaft mit 2480 Firmen gegen 2400 im ver⸗ gangenen Jahre die Messe beschickt. Das Ausstellungsgelände nimmt einen Raum von 110 000 qm in diesem Jahre ein, und wenn man angesichts dieser Ziffern bedenkt, daß die deutsche Wirtschaft damit eine geschlossene und umfassende Leistungsschau für den ostpreußischen Binnenmarkt und für den Ostraum Euro⸗ pas von ihrer Arbeit und ihrem Schaffen bietet, so ist es nicht verwunderlich, daß die Besucherzahl am ersten Tage mit 105 000 die Zahl des Vorjahres überschritt. Es zeugt für den weitgehenden Einfluß des Vierjahresplanes, wenn die breiten Verbraucherkreise sich gerade die neuen Werkstoffe nicht nur mit Interesse ansehen, ondern auch durch Fnagelt he en immer wieder beweisen, wel⸗ ches Verständnis sie dem Vierjahresplan und den deutschen Werk⸗ stoffen entgegenbringen, die heute Allgemeingut deutschen Leistungs⸗ willens und deutschen Könnens geworden sind.

Das Geschäft hat sich an den beiden ersten Tagen der Süemnesse recht günstig entwickelt, was angesichts der gestiegenen Kaufkraft und Kauflust gar nicht anders zu erwarten war. Wie in den ver⸗ gangenen Jahren war selbstverständlich die Zahl der unmittel⸗ baren Käufer bei der landwirtschaftlichen Struktur Ostpreußens am Landmaschinenmarkt besonders groß. Traktoren und die neuen Erfindungen der Landtechnik, die der an die Landwirtschaft ge⸗ stellten Forderung auf Leistungssteigerung entsprechen, standen hier im Mittelpunkt. Die Baumaschinenbranche hat bereits gute Geschäfte gemacht. Baumaterialien konnten in großen Mengen abgesetzt werden. In Farben und Lacken, in Sperrholzplatten und Eisenmöbeln wurde guter Absatz erzielt. Die Handwerksausstellung erfreute sich eines regen Zuspruches. Zahlreiche Käufe in aus⸗ gesprochenen Handwerkserzeugnissen, u. a. ganze Zimmereinrich⸗ tungen, und in den reichlich ausgestellten Erzeugnissen handwerk⸗ licher Kunst weisen ganz besonders auf die Kaufkrafktsteigerung hin. Das gleiche gilt für die verschiedenen Abteilungen der Waren⸗ mustermesse. Hier konnten besonders am zweiten Messetage in Textilien, Pelzwaren, Schuh⸗ und Lederwaren, Spielwaren, Ga⸗ lanterie⸗Artikeln, Hauswirtschaftsgegenständen, wie Lampen und Stahlwaren, günstige Abschlüsse getätigt werden. Als befriedigend wird auch von der Lebensmittel⸗ und Genußmittelbranche das Geschäft bezeichnet. In Weinen und Spirituosen lagen die Ab⸗ schlüsse erheblich über denen des Vorjahres.

„Die Technische Messe und die Kraftwagen⸗Ausstellung, die in diesem Jahre aus der Technischen Messe herausgenommen wurde und in einem eseeeen Zelt von 3500 qm Fläche untergebracht ist, wiesen einen starken Besuch auf. Da auf der Technischen Messe zahlreiche Neuerungen zu sehen sind, in elektrischen Gebrauchs⸗ artikeln für die Hauswirtschaft, wie Herden, Waschmaschinen, Bügelanlagen, Brutkisten usw., erwies sie ihre Anziehungskraft nicht nur auf die Hausfrauen aus der Landwirtschaft, sondern auch auf die städtischen Hausfrauen.

Um dem Interesse des Auslandes nachzukommen, sind in diesem Jahre sowohl in der Warenmustermesse als auch in der Technischen Messe Exportschauen eingerichtet worden. Daß man diese Einrichtungen zu Recht getroffen hat, wurde durch das rege Interesse, dem diese Exportichauen an den 11 beiden Tagen begegneten, bewiesen. as Auslandsgeschäft pflegt an den ersten Tagen stets still zu sein und wird zunächst durch Informationen und Vorabschlüsse gekennzeichnet. Diese Tätigkeit ist bei der 25. Ostmesse schon aus dem Grunde reger, weil Schweden und Italien zu den bisherigen neun ausländischen Staaten auf der Ostmesse getreten sind. Ueber das Auslandsgeschäft wird sich Ab⸗ 8 erst sagen lassen, wenn die Außenhandelsbesprechungen tattgefunden haben. Es sind aber in Gegenständen des Kunst⸗ gewerbes bereits rege Umsätze erfolgt, so daß die Stimmung bei den ausländischen Ausstellern recht zuversichtlich ist.

Botschaftsvat Arnal die Geschäfte

Der Königlich Schwedische Gelaudte A. G. Richert

Sinnh Dr. Otto,

8 s Montag, den 23. Angust:

11— 12 Uhr im Museum für Beetsche Volkskunde:

deutscher Bauernkunst als nordisches Erbe. Dienstag, den 24. August.

12— 13 Uhr im Deutschen Museum am Kupfergraben: N. Bruegel und seine Zeit. Dr. Schöne. Pferg 1

Mittwoch, den 25. August: 11 12,30 Uhr im Museum in der Prinz⸗Albrecht⸗Straße: der Vorzeit. Dr. Vermehren⸗Goering. 12 13 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum: Benedetto da Maj Dr. Stauch. 8 Donnerstag, den 26. August: ä im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum: Andrea Riccio. etz.

Freitag, den 27. Auguft: 11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Vom gen nischen Webstuhl zur deutschen Bauernweberei. Stief 12 13 Uhr im Schloßmuseum, Schloßfreiheit: Deutsche ( malerei. Dr. Leonhardi. 1

Sonnabend, den 28. August:

11,30 12,50 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abteilung; Amarnazeit (um 1360 v. Chr.).

Im Pergamon⸗Museum finden 1e außer Monta von 11— 12 und 12 13 Uhr, in der Ausstel ung „Deutsche Ba kunst“ im Museum für Volkskunde jeden Mittwoch Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt.

Das Schloßmuseum bleibt am Donnerstag, dem 19. Ar 1937, mit Rücksicht auf die Vorbereitungen zu der Abend anstaltung der Stadt Berlin im Weißen Saal etc. geschlosse

3

Um den Beschauern die Vielfalt und Güte unserer n Werkstoffe und Kraftsteffe vor Augen zu führen, hat der Re ausschuß für volkswirtschaftliche Aufklärung eine größere „†f schau auf der Ostmesse öö“ die allseitiger Beacht begegnet. Auf dieser Lehrschau sind in erster Linie die deut Textilrohstoffe, wie Wolle, Seide, Flachs, Hanf, Kunstseide, wolle und Zellglas eingehend behandelt, und jeder dieser den Rohstoffe wird in seinem Herstellungsgang und in seiner arbeitungsweise zu Halb⸗ und Ferligfabtikaten gezeigt.

Proben dieser deutschen Rohstoffe kann der Beschauer erken

daß es sich hierbei um besonders schöne und wertvolle Materi handelt, die, Stoffen aus natürlichen Fasern gegenübergestellt, Reihe von Vorzügen, so Reinheit und gleiche, bestens geeig Länge der Faser erkennen lassen. Das Ausstellungsmateriah Lehrschau zeigt aber auch bei den anderen neuen Rohstoffen, Leichtmetallen, Kunstharz, synthetischem Kautschuk u. a. m., klar, daß ihre Anwendung keine Nachteile, sondern viele Vo mit sich bringt. Wenn ein Schlauch aus Naturgummi innen söehttischemn Kautschuk ausgekleidet wird, um ihn bestim

nforderungen entsprechen zu lassen, so bezeugt dies die U legenheit unserer neuen heimischen Werkstoffe ebenso wie ein deres Ausstellungsstück, eine Kolbenmanschette aus Leder, die Kunstharz überzogen ist, um bestimmte Anforderungen des triebes zu erfüllen.

In der Kraftwagenausstellung ist eine Lehrschau über de Kraftstoffe aufgebaut, die die Veränderungen zeigt, die das dringen des Verbrennungsmotors mit sich gebracht hat. Lehrschau zeigt, wie unser Bedarf an Kraftstoffen aus heim Erzeugung (Kohle) gedeckt werden kann.

Reichstagung der Gewerbeförderun 1“ stellen des Handwerks.

Der Reichsverband des deutschen Handwerks hat die 2 seiner 28 Gewerbeförderungsstellen aus 14 Landeshandn meisterbezirken vom 16. bis zum 21. August aus dem gesa Reichsgebiet zu einer Schulungstagung nach Soltau einbe Auf der Tagung werden die grundlegenden Fragen der Gew förderung behandelt, insbesondere die Aufgaben des Handwerl Vierjahresplan auf den Gebieten der Rohstoffbewirtschaftung 1 der Ausfuhrförderung, der Neuordnung gesamten handwerklichen Ausbildungswesens, der einheittt Ausrichtung der Handwerkszweige in Buchführung Kalkulation.

Der kommissarische Reichshandwerksmeister, Landesl werksmeister Lohmann⸗Berlin, ging nach kurzen Begrüßu worten in grundlegenden Ausführungen auf die Mitarbeit Gewerbeförderungsstellen an den Aufgaben des Vierjahrsp ein, die den Ernst und den Willen der Handwerksorganisc erkennen lassen werde, die vom Führer gestellten Aufgabe erfüllen. Eine besonders große und sehr schwierige Aufgabe e daraus, deß sich eine große Zahl von selbständigen Handwer im Durchschnittsalter von

etwa 50 Jahren der Werk umstellung unterziehen müsse.

Im weiteren Verlauf der Tagung sprach u. a. Dr.⸗Ing. als Abteilungsleiter des Reichsstandes über die Aufgabe Tagung, in Gemfinschaftsarheit die Grundlinien und Probleme der Gewerbeförderung klar herauszustellen. Au⸗ beschäftigte sich eingehend mit den Fragen der Rohstoffumstel um sich dann in grundlegenden Ausführungen deren Auswir auf die Erziehungs⸗ und Bildungsarbeit des Handwerk’ widmen. Die Tagung wird in ihrem Verlauf hervorragende treter der Reichs⸗ und Staatsbehörden und der Wissenschaf Wort kommen lassen.

Vor Auflegung einer neuen Reichsanlei

Wie der DHD. erfährt, sind die Mitglieder des R. anleihekonsortiums zu heute, Dienstag, den 17. August mittags, zu einer Sitzung einberufen worden. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß es sich bei den Beratungen die Erwägung der Auflegung einer neuen Reichsanleihe Festsetzung der Modalitäten handelt.

Die letzte im Mai dieses Jahres aufgelegte Anleihe, die sprünglich 600 Mill. RM betrug, konnte, wie erinnerlich, in des flotten Zeichnungseingangs auf 800 Mill. RM erhöht we Einschließlich der letzten Reichsanleihe bezifferte sich der Get betrag der Anleihekonsolidierungen seit Beginn des Jahres zuzüglich einer Reichsbahnanleihe auf 5,6 Mrd RM.

0) Reichsschatzwechslnl ..

Betrag der umlaufenden Noten..

Reichs⸗ n

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11“

Staatsanzeiger N

8 1 * 1 r. 188 vom 17. August 1937. S.

Großhandel die soziale Aufgabe der Wirtschaft.

n Sellner auf der Tagung des ostpreußischen Großhandels. belch

Aus Anlaß der 25. Deutschen Ostmesse hatte sich der ost⸗ ßische Großhandel in Königsberg zu einer Arbeitstagung aammelt. Der Leiter der Wirtschaftskammer für den Wirt⸗ ftsbezirk Ostpreußen, Präsident Carl Deichgraeber, fnete in seiner Eigenschaft als Leiter der Unterabteilung z⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel dieser Wirtschaftskammer die eitstagung mit einer Ansprache, in der er die Lage des reußischen Großhandels eingehend schilderte. Die Haupt⸗ abe des ostpreußischen Großhandels sei, so führte Präsident chgraeber aus, eine ausgiebige Lagerhaltung in allen solchen rengruppen, die in Ostpreußen nicht selbst erzeugt werden nten. Der ostpreußische Großhandel könne diese Aufgabe der erhaltung nur dann erfüllen, wenn er bei der Versorgung der vinz in keiner Weise ausgeschaltet werde, und wenn die Ver⸗ ung der Behörden und der Verbraucher über das Lager des ßhandels erfolge.

Abschließend behandelte Präsident Deichgraeber die stige Umsatzentwicklung des ostpreußischen Großhandels. Gesamtumsatz des ostpreußischen Großhandels (soweit er zur anisation der gewerblichen Wirtschaft gehört), der im Jahre Pauf zirka 175 Mill. RM zusammengeschrumpft sei, konnte h die weitsichtige nationalsozialistische Wirtschaftspolitik auf ezu 300 Mill. RM im Jahre 1936 gesteigert werden. Die [der Gefolgschaftsmitglieder sei von rund 5000 auf 7500 Be⸗ tigte gestiegen. Die bis jetzt vorliegenden Berichte über die wicklung im Jahre 1937 ließen ebenfalls trotz bestehender wierigkeiten eine weitere Aufwärtsentwicklung erkennen, so der ostpreußische vertrauensvoll auch der zukünf⸗ Entwicklung entgegensehen könne. Bei dem Kampf, den das sche Volk um seine wirtschaftliche Freiheit führt, werde der reußische Großhandel nicht abseits stehen und alle auftretenden wierigkeiten zu überwinden wissen.

Im Mittelpunkt der Arbeitstagung stand eine Rede des ptgeschäftsführers der Wirtschaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und uhrhandel, Edmund von Sellner, der im Hinblick auf Ostmesse die Leistungen des Großhandels in lebendige Be⸗ ungen zu den mit den Messen verkörperten Leistungsschauen deutschen Wirtschaft setzte. Hierbei führte von Sellner etwa

endes aus:

Wochenübersicht der Reichsban vom 14. August 1937.

(In Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwoche.)

Aktiva. Poldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ndische Goldmünzen, das Kilogramm fein zu 784 Reichsmark berechnet..

und zwar: Boldkassenbestand ... Polddepot (unbelastet) be⸗ ausländischen Zentrala notenbanken .. ... 19 497 000 Bestand an deckungsfähigen Devisen..

69 312 000 169 000)

S„vgbbö56553

(+

RM 49 815 000

4 870 935 000 (s— 117 017 000) 185 282 000

(+ 26 110 000)

sonstigen Wechseln und Schecks deutschen Scheidemünzen...

Noten anderer Banken..

( E“ 1 30 184 000 (+ 4 977 000)

Lombardforderungen.. (darunter Darlehen auf Reichsschatz⸗ wechsel RM 1000) „deckungsfähigen Wertpapieren.. 104 196 000 (+ 8 (00) 299 204 000 (*† 8 000) 709 347 000 (+ 11 956 000)

Grundkapita.. 150 000 000 geservefonds: (unverändert)

) gesetzlicher Reservefonds.. öu“ 1 79 277 000 (unverändert)

40 289 000 (unverändert) 373 411 000 (unverändert) 4 756 228 000 (s— 110 385 000) 625 059 000 (+ 32 093 000)

„sonstigen Wertpapieren.. sonstigen Aktiven... Passiva.

) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung

sonstige Rücklagen

Fonstige täglich fällige Verbindlichkeiten...

An eine Kündigungsfrist gebundene Verbind⸗ Gkeiil 11“*“

) 250 907 000 (+ 2069 000)

Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren chseln RMN —,—.

Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom August 1937 hat sich in der verflossenen Bankwoche die ge⸗ te Anlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und rtpapieren um 114,5 Mill. auf 5305,2 Mill. RM verringert. einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks 117,0 Mill. auf 4870,9 Mill. RM und an Reichsschatzwechseln 2,5 Mill. auf 0,7 Mill. RM abgenommen, diejenigen an nbardforderungen um 5,0 Mill. auf 30,2 Mill. RM zuge⸗ imen. Die Bestände an deckungsfähigen Wertpapieren sind 104,2 Mill. RM und diejenigen an sonstigen Wertpapieren 1299,2 Mill. RM bei geringfügigen Zunahmen nahezu un⸗ üundert.

An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind

onstißgh 12*

o2 Mill. RM aus dem Verkehr zurückgeflossen, und zwar hat

der Umlauf an Reichsbanknoten um 110,4 Mill. auf 4756,2 llionen RM ermäßigt, derjenige an Rentenbankscheinen um Mill. auf 388,7 Mill. RM erhöht. Der Umlauf an Scheide⸗ nzen nahm um 29,2 Mill. auf 1528,1 Mill. RM ab. Die Be⸗ de der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 20,1 lonen RM vermindert, diejenigen an Scheidemünzen unter ücksichtigung von 3,0 Mill. RM neu ausgeprägter und 6,0 vonen RM wieder eingezogener auf 185,3 Mill. RM erhöht. fremden Gelder zeigen mit 625,1 Mill. RM eine Zunahme 82,1 Mill. RM.

Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen betragen einer Zunahme um rd. 0,2 Mill. 75,3 Mill. RM. Im ein⸗ en stellen sich die Goldbestände auf 69,3 Mill. RM, die Be⸗ de an deckungsfähigen Devisen auf 6,0 Mill. RM.

Jede Messe verfolgt neben den Aufgaben einer bestimmten Wirtschaftswerbung den Zweck, den Handel mit den Erzeugnissen der Produktion vertraut zu machen. Jede Messe bewirkt, daß der Käufer Vergleichsmöglichkeiten auf den einzelnen Erzeugungs⸗ gebieten erhält. Damit betreibt sie nicht nur eine Schaustellung von Waren, sondern schafft auch Wettbewerb und belebt die Wirt⸗ schaft. Der Erfolg einer Messe hängt von den Leistungen einer Wirtschaft ab. Aber auch die Messe leistet etwas für die Wirt⸗ schaft. Abgesehen davon, daß sie wirbt, an dem Ausbau der Märkte arbeitet, zwingt sie die Wirtschaft zum Leistungskampf, zum Wettbewerb. Der Fachmann hat die Möglichkeit, zwischen

are und Ware zu unterscheiden, sie zu vergleichen, und sich selbst ein Urteil darüber zu bilden, ob die Behauptung, daß hier die beste Ware gezeigt wird, tatsächlich zutrifft. So wird die Messe zu viel mehr als nur einem großen „Schaufenster“ oder einem roßen Ausstellungsraum der Wirtschaft, sie wird zur Antriebs⸗ raft, zum Prüfstein, und sie verhindert vor allem, daß durch eine Ausschaltung des Wettbewerbs Stillstand in der Entwicklung eintritt. Sie verhindert, daß durch das Fehlen jeglicher Ver⸗ der Verbraucher kritiklos das nimmt, was man ihm gibt.

Wenn man der Messe diesen Sinn gibt, liegt ein Vergleich mit den Sortimenten des Großhandels nahe. Ein Großhandels⸗ Sortiment ist eine Messe im Kleinen. Bei der Messe wie beim Großhandel tritt nicht nur ein einzelner mit seiner Leistung in Erscheinung, sondern nöglichst das jeweilige Fachgebiet in seiner Gesamtheit. Es liegt im Wesen beider, daß sie in einem gesunden Wettbewerb die Voraussetzung für ihre eigene Existenz und für den notwendigen Fortschritt in der Wirtschaft Phen. Auf den Absatzwegen bewegen sich die Güter von der Produktion zum Verbrauch. Die Messe schafft für den Augenblick in Strom einen Ruhepunkt. Es ist, als würden die Güter auf ihrem Wege ügehah damit sie einmal in Ruhe gesehen, bewertet, beurteilt und weitergeleitet werden können. Auch beim Großhandel machen die Güter auf ihren Wegen Halt, um gesehen, beurteilt, bewertet und weitergeleitet zu werden. Sie werden mit ähnlichen Erzeug⸗ nissen verglichen, sie werden in Sortimente eingereiht, damit der Käufer sich ein Bild von den Möglichkeiten machen kann, die der Markt ihm bietet. Der Redner kennzeichnete abschließend die Bedeutung der Großhandelstätigkeit neben ihrem rein wirtschaft⸗ lichen Wert dahin, daß der Großhandel für viele kleine und mitt⸗ lere Betriebe wirtschaftlich Unmögliches möglich mache. Man könnte die Aufgabe des Großhandels, die er habe, um auch dem kleinen Einzelhändler, dem kleinen Fabrikanten, dem kleinen Hand⸗ werker die Möglichkeit zu geben, in den Wettbewerb mit Größeren einzutreten, als eine soziale Aufgabe der Wirtschaft bezeichnen.

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Deutsch⸗polnische Wirtschaftsverhandlungen in Düsseldorf.

Am Montag haben in Düsseldorf die Verhandlungen des deutschen und polnischen Regierungsausschusses für die Durch⸗ führung des Wirtschaftsvertrages vom 20. Februar 1937 begonnen. In den Verhandlungen soll die Höhe der polnischen Ausfuhr nach Deutschland für die kommenden Monate festgesetzt werden. Außer⸗ dem werden Fragen der polnischen Holzeinfuhr na Deutschland und des deutsch⸗polnischen Filmverkehrs sowie eine Reihe weiterer Fragen erörtert werden. Die Verhandlungen, an denen auch Vertreter der Freien Stadt Danzig teilnehmen, werden auf deutscher Seite von dem Vortragenden Legationsrat im-Aus⸗ wärtigen Amt, Dr. Schnurre, und auf polnischer Seite von dem Ministerialdirektor im Ministerium für Handel und Industrie, Dr. Gettert, geführt.

Der deutsch⸗schwedische Außenhandel im 1. Halbjahr 1937.

Stockholm, 16. August 1937. Das Kommerskollegium ver⸗ öffentlicht soeben eine Uebersicht über die Verteilung des schwe⸗ dischen Außenhandels nach Ländern im Juni d. J., so daß nun⸗ mehr ein Ueberblick über die erste Hälfte des Jahres überhaupt vorliegt. Besonders bemerkenswert ist, daß sich in den ersten Monaten des Jahres die schwedische Einfuhr aus Deutschland gegenüber dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres um 46 Mill. Kr. auf 225,75 Mill. Kr. erhöht hat. Der schwedische Export nach Deutschland ist in dem entsprechenden Zeitraum um 17,0 Mill. Kr. auf 125,6 Mill. Kr. gestiegen. Demgemäß beträgt der schwedische Einfuhrüberschuß im Warenverkehr mit Deutschland in diesem Jahre bisher rd. 100 Mill. Kr. gegenüber nur 71,5 Mill. Kr. während der ersten sechs Monate des vorigen Jahres. Von der Handelspresse wird zu diesem Ergebnis bemerkt, daß sich die Lage unter dem Gesichtspunkt des Clearings wesent⸗ lich verbessert hat.

Generalversammlungskalender für die Zeit vom 23. August bis 28. August 1937.

Dienstag, den 24. August.

Remscheid: Alexanderwerk A. von der Nahmer A.⸗G., Remscheid, ao., 17 Uhr.

Donnerstag, den 26. August.

Braunschweig: Deutsche Asphalt⸗A.⸗G. der Limmer und Vor⸗ wohler Grubenfelder, Braunschweig, 15 Uhr. Hamburg: Pänsche Levante⸗Linie Hamburg, A.⸗G., Hamburg, ao., 12 Uhr. Braunschweig: Voigtländer & Sohn A.⸗G., Braunschweig, 12 Uhr. Freitag, den 27. August.

Hamburg: Atlantic Hotel A.⸗G., Hamburg, 10 Uhr. Ferasäezz, Seutiche Bergin⸗A.⸗G. für Holzhydrolyse, Heidelberg, 10 Uhr. 3 Hamburg: Hotel Nassau (Nassauer Hof) A.⸗G., Nassau, 16 ¼ Uhr.

München: Localbahn⸗A.⸗G., München, 10 Uhr. Celle: Seidenwerk Spinnhütte A.⸗G. in Celle, Celle,

13 ½ Uhr. Sonnabend, den 28. August.

Mannheim: Großkraftwerk Mannheim A.⸗G., 9 ½ Uhr. 8

Darmstadt: Maschinenbauanstalt Venuleth & Ellenberger A.⸗G., Darmstadt, ao., 15 Uhr. 8 b

Landshut: Vereinigte Kunstmühlen Landshut⸗Rosenheim A.⸗G., Landshut, 10 Uhr.

ao.,

Mannheim,

Wirtschaft des Auslandes.

Englands Außenhandel im Zuli 1937.

ondon, 16. August. Die britische Außenhandelsstatistik für ulf annc eine Crugas im Werte von 85,51 Mill. Pfund Ster⸗ ling und eine Ausfuhr im Werte von 47,57 Mill. Pfund Sterling aus. Diese Ausfuhrziffer ist die höchste seit sieben Jahren. Außerdem beläuft sich der Wert der Wiederausfuhr auf 6,80 Mill. Pfund Sterling. Im Vergleich zum Juli vorigen Jahres beträgt die Steigerung des Exports 7,48 Mill. Pfund Sterling. Auch die Einfuhr liegt im Vergleich zu demselben Monat des Vorjahres um 16,77 Mill. Pfund Sterling höher. Das Ansteigen der Ein⸗ fuhrzisser wird mit den erhöhten Preisen und der Aufrüstung in Zusammenhang gebracht.

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Berliner Börse am 17. Auguft.

Aktien freundlich, aber still. Renten nachgebend.

Zum Beginn der heutigen Börse zeigte sich wiederum eine freundliche Grundstimmung, doch hielt sich das Geschäft in ziemlich engen Grenzen. Das Interesse für die in den letzten Tagen bevor⸗ zugten Werte hielt weiter an, wenngleich nach den starken Kurs⸗ steigerungen der letzten Tage in diesen Papieren einiges Material herauskam. Infolgedessen konnten die am Montag erreichten Höchstkurse bei diesen Werten nicht überall behauptet werden. Andererseits erfuhr jedoch die Tendenz eine neue Stütze durch eine bemerkenswerte Festigkeit der Montanpapiere. So stellten sich Ver⸗ einigte Stahlwerle bis , Klöckner Werke gegenüber gestriger Kassanotiz ½ und Mansfeld gleichsfalls gegenüber gestriger Kassanotiz 1 % % höher. Nahezu geschäftslos lagen dagegen Braun⸗ kohlenwerte und Kalipapiere, von denen lediglich Deutsche Erdöl mit + % bzw. Wintershall mit % zu nennen sind.

Am Markt der chemischen Werte setzten Farben um % nie⸗ driger mit 168 ¼ ein, während Kokswerke um ¼ % erholt waren. Ferner konnten Rutgerswerke um ½¼ % über den gestrigen Kassa⸗ kurs anziehen. Gummi⸗ und Linoleumwerte waren geschäftslos, dagegen konnten sich Elektroaktien überwiegend höher stellen. So AEG. und Gesfürel + M, Siemens 1 und Schuckert +† 14. In ähnlichem Ausmaß waren auch teilweise Versorgungswerte befestigt, von denen sich RWE., Charl. Wasser und gegenüber letzter Notiz Schles. Elektrizität und Gas je ¼ % und HEW. um 1 ¼ % höher stellten. Von Kabel⸗ und Drahtwerten waren Felten⸗ Guillaume um ¼ und Vogeldraht gegenüber dem zuletzt fest⸗ gestellten Kassakurs um 1 ½¼ % gebessert. Von Autowerten konnten sich BMW. bei kleinen Umsätzen weiter um 1 % befestigen, wäh⸗ rend Daimler um ¼ % nachgaben.

Vpon Maschinenwerten stellten sich Deutsche Waffen bei einem Kurse von 200 zunächst um 1 % niedriger, konnten jedoch diesen Anfangsverlust alsbald wieder einholen. Auch Rheinmetall Borsig büßten nach der gestrigen stärkeren Steigerung ¾ % ein. Die übrigen Werte dieses Marktgebietes waren zumeist leicht befestigt. Das gleiche gilt für Bauwerte sowie Zellstoffaktien. Von letzteren stellten sich namentlich Aschaffenburger höher (+ ).⸗ Als fester sind insbesondere noch Schiffahrtsaktien zu erwähnen, von denen sich Hamburg Süd um 1 % und Nordd. Lloyd um 1 ¼ % über gestrigen Kassakurs stellten.

Im Verlauf blieb die Tendenz im allgemeinen freundlich, doch wurde das Geschäft außerordentlich still, da insbesondere das Bekanntwerden der neuen Anleihe die ohnehin schon zu beob⸗ achtende Zurückhaltung verstärkte. Als besonders fest sind allen⸗ falls Mansfeld zu nennen, die sich bis % über ihren Anfangs⸗ kurs stellten. Ebenso konnten Deutsche Waffen ihren Kurs bis 201 ¾ heraufsetzen. Rheinmetall Borsig gingen dagegen bis 24 % unter ihren Anfangskurs zurück. Auch Farben büßten im Verlauf % ein und stellten sich schließlich auf 168.

Zum Schluß blieb das Geschäft unverändert klein, wesent⸗ liche Kursveränderungen ergaben, soweit überhaupt letzte Kurse zustande kamen, nicht mehr. Während Rheinmetall nochmal 4 *% einbüßten, waren Farben, Ver. Stahlwerke je 1⅛ und Daimler % % gebessert.

Am Kassamarkt der Industrieaktien war nur Jacobsen mit 3 ¹¼1 nennenswert schwächer. Sonst überwogen Kurssteige⸗ rungen. So stellten sich u. a. Terrain Südwesten + 7 repartiert, Braunschweiger Jute + 5, Boswau Knauer und Sachsenwerk, beide gegen letzte Notiz, sowie Hindrich Auffermann + 3 und Schles. Bergwerk Beuthen + 3 ½¼.

Von den per Kasse gehandelten Bankaktien sind namentlich Deutsch⸗Asiatische zu erwähnen, die erneut 64 RM einbüßten. Weiter stellten sich schwächer Berliner Handelsgesellschaft und Vereinsbank Hamburg ¾¼ und Deutsche Ueberseebank ℳ¼. Dagegen waren fester Adea v und Commerzbank +† ¼. Von Hypothekenbankaktien konnten Deutsche Hypotheken um 4¼, Rhei⸗ nische um h und Bayer. Hyp. um ¾ % anziehen, während Deutsche Zentral Boden und Hamb. Hyp. je 1 sowie Meininger ½ % nachgaben.

Am Rentenmarkt gab die Altbesitzanleihe auf 128 % nach, die Kommunale Umschuldungsanleihe stellte sich unv. auf 94.80.

Am Kassarentenmarkt überwogen bei allerdings sehr ruhigem Geschäft leichte Kursrückgänge. Das gilt insbesondere für die Mehrzahl der Industrieobligationen, von denen Krupp⸗Treibstoff sich um , Gelsen⸗Benzin um sowie Mittelstahl und Farben um ½% %hp abschwächten. Andererseits waren Harpen Obligationen ½ % höher. In Pfandbriefen, landschaftlichen Pfandbriefen und Provinzanleihen ergaben sich so gut wie keine Veränderungen. Erwähnenswert sind lediglich Hamburger Altbesitz mit , Neubesitz mit + 0,45, Dekosama Neubesitz mit + % (48 ¼) und 35er Reichsbahnschätze mit ¾.

Der Privatdiskontsatz blieb unverändert 2 %. Blanko⸗Tages⸗ geld erforderte nach wie vor 2268 2 % %.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich der Dollar unv. auf 2,491. Das Pfund notierte höher mit 12,415 gegen 12,405. Ebenfalls höher stellte sich der Kurs für den Gulden mit 137,35 (137,26), für den Franken mit 57,20 (57,17) und für den Franc mit 9,345 (9,34).

Zur Frage einer Ermäßigung der Einkommen⸗ steuer bei besonderen wirtschaftlichen Ver⸗ . hãltnissen. In den Fällen, in denen wegen besonderer Belastungen eine Ermäßigung der Einkommensteuer nach § 33 EStG. in Betracht kommt, weil die Sonderbelastungsmindestgrenzen nach den Ver⸗ anlagungsrichtlinien überschritten sind, taucht lt. Deutsche Steuer⸗ Zeitung oft die Frage auf, ob und inwieweit einer Steuer⸗ ermäßigung das Vorhandensein von Vermögen entgegensteht. Hierzu hat der Reichsfinanzhof in einem Urteil vom 30. 6. 1937 VIA 411/37 den Standpunkt vertreten, daß bei größerem und leicht verwertbarem Vermögen eine Steuerermäßigung auch dann versagt werden könne und müsse, wenn an sich eine außergewöhn⸗ liche Belastung des Einkommens vorhanden ist, die im entschie⸗ denen Falle sogar 20 % des Jahreseinkommens überstieg. Das Urteil betrifft einen Steuerpflichtigen, dem bei einem Einkommen von 16 000 RM Aufwendungen infolge Erkrankung seiner Frau in Höhe von 4000 RM erwachsen waren. Die Vorbehörden hatten eine Ermäßigung der Einkommensteuer versagt, da der Steuer⸗ pflichtige ein beträchtliches Vermögen, darunter ein Kapital von rund 100 000 RM in zinstragenden Wertpapieren, besaß. Der Reichsfinanzhof ist dem beigetreten mit der Begründung, daß war in der Regel die Frage, ob eine besondere wirtschaftliche elastung vorliegt, nur nach dem Einkommen zu prüfen sei, daß dies aber nicht ausschließe, auch das Vermögen in Betracht zu ziehen, und zwar dann, wenn das Vermögen so hoch und gleich⸗ zeitig ganz oder teilweise so leicht verwertbar sei, daß die Sonder⸗ belastung nicht zu einer empfindlichen Beeinträchtigung der Ver⸗ mögenslage führe.

Devisenbewirtschaftung.

Zahlungen im Warenverkehr mit Frankreich.

Berlin, 16. August. Mit Runderlaß Nr. 119/37 D. St. Ue. St. ordnet die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung an, da Zahlungen im Warenverkehr mit rankreich vom 1. August 193 ab nicht mehr über Transit⸗Aski geleitet werden dürfen. Sie weist weiter darauf hin, daß die Bezahlung deutscher Warenausfuhr nach dem Lande, in dem der Transithändler ansässig ist, zu Lasten von Transit⸗Aski auch in Zukunft unzulässig ist. 8