1937 / 232 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Oct 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 232 vom 8. Oktober 1937. S. 2.

11 wörtlich: Sächs.

Dresden, 11 (wörtlich: „elf“) aus dem Sächs. Serumwerk AG., Dresden, sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Ein⸗ ziehung bestimmt.

„elf“) aus dem Serumwerk AG.,

8 (2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen

Apotheker⸗Zeitung, der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apotheker⸗Zeitung sowie in der Pharmazeuti⸗ chen Zentralhalle für Deutschland.

Einziehung von Meningokokkenserum. RdErl. d. RuPr Md J. v. 1. 10. 1937 IV C 2055/37/5543. (1) Die Meningokokkensera mit den Kontrollnummern

381 bis 391 (wörtlich: „dreihunderteinundachtzig“ bis

„dreihunderteinundneunzig“) aus der J. G. Farben⸗ industrie AG., Abt. Behringwerke in Marburg a. d. L., ind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Ein⸗ iehung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen l[potheker⸗Zeitung, der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apotheker⸗Zeitung sowie in der Pharma⸗ zeutischen Zentralhalle für Deutschland.

——

Einziehung von Tetanusferum. RdErl. d. RuPr MdJ. v. 1. 10. 1937 IV C 2057/37,5543.

(1) Die Tetanussera mit den Kontrollnummern 3840 bis 3911 (wörtlich: dreitausendachthundertvierzig“ bis „dreitausendneunhundertelf“) aus der J. G. Farben⸗ industrie AG., Abt. Behringwerke in Marburg a. d. L., 599 bis 604 (wörtlich „fünfhundertneunundneunzig“ bis „sechshundertvier“) aus dem Sächs. Serumwerk AG. in Dresden, 39 (wörtlich: „neununddreißig“) aus dem Bakt. und Serum⸗ Institut Dr. Schreiber in Landsberg a. d. W., 19 und 20 (wörtlich: „neunzehn“ und „zwanzig“) aus dem Anhaltischen Seruminstitut in Dessau, sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Ein⸗ ziehung bestimmt. 1Iu] Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen Apotheker⸗Zeitung, der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apotheker⸗Zeitung sowie in der Pharmazeuti⸗ schen Zentralhalle für Deutschland.

Ziehung der Auslosungsrechte der Ablösungsanleihe des Hamburgischen Staates für das Jahr 1937.

„Bei der am 4. Oktober 1937 für das Jahr 1937 vorgenommenen öffentlichen Ziehung der Auslosungsrechte wurden folgende Nummern gezogen:

10 109 149 180 186 259 264 275 279 293 316 341 487 503 543 554 586 599 621 627 671 777 825 845 929 943 957 960 984 987 1003 1015 1040 1045 1052 1120 1124 1166 1172 1189 1200 1255 1278 1301 1309 1375 1389 1392 1473 1519 1541 1564 1599 1643 1684 1686 1698 1722 1723 1741 1767 1792 1830 1872 1889 1929 1966 1974 2015 2303 2576 2880

2903 2938.

2457 2202 749 2.

28027 2887

lur alls Ppenl

Wertabschnittes gezogen. der Einlösung werden für die gezogenen Auslosungsrechte

gezahlt: 1b dazu 4 ½ v. H. Zinsen für 12 Jahre 1

62,50 RM, 33,75

96,25 RM.

25 RM Nennbetrag.

= 25 NM N 125,— N;, H. Zinsen für 12 Jahre

67,50 M 192,50 RM. 250,— RM, 135,— 385,— RM.

D = 100 RM Nennbetrag 500,— RM, 2 v. H. Zinsen für 12 Jahre 1 270,— 770,— RM.

Buchstabe B dazu 4 ½ v.

e C = 50 RM Nennbetrag.. 2 v. H. Zinsen für 12 Jahre .

E = 200 RM Nennbetrag 2 v. H. Zinsen für 12 Jahre

000,— RM, 5 1 540,— RM.

Buchstabe F = 500 RM Nennbetrag 2 500,— RM, dazu 4 ½ v. H. Zinsen für 12 Jahre 1 350,— zusammen 3 850,— RM.

Die Inhaber der gezogenen Auslosungsrechte werden aufge⸗ fordert, die vom 2. Januar 1938 an zahlbaren Einlösungsbeträge gegen Rückgabe der Auslosungsscheine und eines gleichen Nennbetrages in Schuldverschreibungen der Ablösungsanleihe des Hamburgischen Staates zu erheben, und zwar bei den nachste hend aufgeführten Banken und Bankhäusern:

In Hamburg: bei der Deutschen Bank und Disconto⸗Ge⸗ sellschaft, Filiale Hamburg, der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G., dem Bankhause L. Behrens & Söhne, der Dresdner Bank in Hamburg, der Vereinsbank in Hamburg, dem Bankhause M. M. Warburg & Co., in Berlin: bei der Preußischen Staatsbank (Seehand⸗ lung), dem Bankhause Mendelssohn & Co., der Berliner Handels⸗Gesellschaft, dem Bankhause S. Bleichröder, der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G., dem Bankhause Delbrück Schickler & Co., der Deutschen Bank und Di sellschaft, der Dresdner Bank, 1 6 in Frankfurt a. M.: bei der Deutschen Bank und Disconto⸗Ge⸗ sellschaft, Filiale Frankfurt (Main), der Deutschen Effekten⸗ und Wechsel⸗ Bank, der Dresdner Bank in Frankfurt a. M., der Mitteldeutschen Creditbank, Nieder⸗ lassung der Commerz⸗ und Privat⸗ Bank A.⸗G., Köln: bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G., Filiale Köln, der Deutschen Bank und Disconto⸗Ge⸗ sellschaft, Filiale Köln, der Dresdner Bank in Köln, 5 ü8 Bankhause Sal. Oppenheim jr. &

Die

4 in Bremen: bei der Bremer Bank, Filiale der Dresdner 8 Bank, der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G.,

Filiale Bremen, 1 der Deutschen Bank und Disconto⸗Ge⸗

sellschaft, Filiale Bremen,

in Hannover: bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G., 8 Filiale Hannover, der Deutschen Bank und Disconto⸗Ge⸗ sellschaft, Filiale Hannover, der Dresdner Bank, Filiale Hannover. Mitit dem Ablauf des 31. Dezember 1937 hört die Verzinsung des Einlösungsbetrages auf.

Die Einlösungsbeträge für die in das hamburgische Staatsschuld⸗ buch eingetragenen gezogenen Auslosungsrechte werden den Gläu⸗ bigern von Amts wegen durch die Post zugesandt werden.

Hamburg 36, Gänsemarkt 36, den 4. Oktober 1937.

Die Hamburgische Vermögens⸗ und Liegenschaftsverwaltung.

Vor dem 1. April 1937 gezogene Auslosungsscheine, auf deren Rückseite von der Staatsschuldenverwaltung vermerkt ist, daß der In⸗ haber auf die Teilnahme an der Auslosung verzichtet hat, werden, nachdem dieser Verzicht durch das Gesetz vom 23. März 1934 (Reichs⸗ gesetzblatt I Seite 232) mit Wirkung vom 1. April 1937 unwirksam geworden ist, vom 2. Januar 1938 an, ohne Rücksicht auf das Aus⸗ losungsjahr, mit dem 7 ½ fachen Nennwert eingelöst oder in ein anderes Stück umgetauscht.

Für die nach dem 1. April 1937 gezogenen Auslosungsscheine werden die in der Ziehungsliste angegebenen Einlösungsbeträge ge⸗ zahlt.

öL 14““ Angebot zum Umtausch oder zur Einlösung von deutschen Dollarbonds.

Wir beziehen uns auf unsere unterm 10. Oktober 1935 und später erfolgten Veröffentlichungen, mit denen wir den Umtausch oder die Einlösung deutscher Dollarbonds angeboten

haben, und erweitern dieses Angebot auf die Stücke der am 1. März 1938 fälligen 6 ½ igen Dollar⸗ anleihe der Nassauischen Landesbank, . Wiesbaden. Der inländische Einreicher eines Bonds der Nassauischen

n

Landesbank erhält nach Wahl

entweder einen Bond der 6 ½ Pigen Dollaranleihe der Harzwasserwerke der Provinz Hannover von 1929/49, dessen Zinslauf einen Monat früher be⸗ ginnt als der Zinslauf des zum Umtausch ein⸗ gereichten Bonds,

den Gegenwert des Bonds in Reichsmark unter Zugrundelegung eines Kurses von RM 2.47095 für einen Dollar.

Stücke können schon jetzt eingereicht werden; der Umtausch wird alsbald vorgenommen werden. Die Auszahlung des Gegenwertes erfolgt sofort nach Einreichung, falls dem Bond der Zinsschein, fällig am 1. 3. 1938, beigefügt ist. Der Gegen⸗ wert von Bonds, die ohne diesen Zinsschein eingereicht wer⸗ den, gelangt frühestens am 1. 3. 1938 zur Auszahlung.

in unserer Beroffentlichbne vom 10. Oktog.. 4285 mit⸗ en Bedingungen. .

oder

S .

Gesunde Finanzwirtschaft. Der Reichsfinanzminister in Hamburg.

Der Reichsminister der Graf Schwerin von Krosigk führte in einer Rede vor der Hamburgischen Verwaltungs⸗Akademie am 7. Oktober 1937 u. a. folgendes aus:

Finanzen

Die bisher erreichten wirtschaftlichen Erfolge seien das Er⸗ gebnis einer zielbewußten staatlichen Investitionspolitik, die sich in ihrer ersten Phase die Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch Arbeitsbeschaffung auf den verschiedensten Gebieten, in der zweiten Phase die großen nationalen Aufgaben der Wehrhaftmachung und des Vierjahresplans zum Ziele gesetzt habe. Die Finanzierung

USU-Mügterkeime

schaffen Qusgleich für Mutter orbeir u. muffersorgen

1

NRuts Werr⸗

Muger U. fund

Bekanntmachung KP 408

der Überwachungsstelle für unedle Metalle vom 7. Oktober 1937, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Über⸗ wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle, (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935) werden für die nachstehend aufgeführten Metallklassen anstelle der in der Bekannt⸗ machung KP 407 vom 6. Oktober 1937 (Deutscher Reichs⸗ anzeiger Nr. 231 vom 7. Oktober 1937) festgesetzten Kurs⸗ preise die folgenden Kurspreise festgesetzt:

Zinn (Klassengruppe XX) Zinn, nicht legiert (Klasse XxX a RNM 297,— bis 307,— Bänka Zin in Blöcken 309,— 319,— Mischzinn (Klasse XX BZ555 „1997. je 100 kg Sn⸗Inhalt RM 21,50 bis 23,50 je 100 kg Rest⸗Inhalt RM 297,— bis 307,— je 100 kg Sn⸗Inhalt RM 21,50 bis 23,50 je 100 kg Rest⸗Inhalt.

2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 7. Oktober 1937. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

Lötziun (lasse X D)

Verkehrswesen.

Ein Rundfunkvortrag über Generalpoftm⸗ von Stephan.

Im Deutschlandsender wird am 11. Oktober, 15,45 Uhr, Martin Bartholdy, ein Großneffe Heinrich von Stephans und Verfasser des Buches „Der Generalpostmeister Heinrich von Stephan“, aus dem Leben und Wirken des Generalpostmeisters („Vom Handwerkersohn zum Begründer des Weltpostvereins“) erzählen.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheate

Sonnabend, den 9. Oktober: Staatsoper: Bohème. Musikal. Leitung: Schüler. Beginnt 20 Uhr. Schauspielhaus: Was ihr wollt. Lustspiel von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Mufikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven. Beginn: 20 Uhr.

ö1““ 8 8— 8 8 8 1 Pürch das freundliche Entqegenkommen von Herrn Generai⸗ 8 -438 At IAI

HEiashkor mird mael „9 8 9 Hrrür

premnbawmr 1 9 18 x

Gethart Paupimann im Schauspieihuns am Genbarmernemuaren „Michael Kramer“ in der Inszenierung von Lothar Müthel auf⸗ geführt.

sei durch Kurzkredite erfolgt, die teils durch erhöhte Etatsein⸗ nahmen abgedeckt, teils in langfristige Kredite umgewandelt wurden. Die steigenden Reichssteuereinnahmen, die 1937 mehr als das Doppelte des Jahres 1932 betragen würden, hätten ermöglicht, einen immer größeren Prozentsatz an Ausgaben wied auf den ordentlichen Haushalt zu übernehmen und die Abdeckun von Krediten in der vorgesehenen Weise durchzuführen. würden 1938 die Steuergutscheine und die Arbeitswechsel ersten Arbeitsschlacht planmäßig abgedeckt sein. Die fortschreiten Besserung der Wirtschaft, die zunehmende Steuerehrlichkeit und die Verfeinerung der Steuertechnik ließen auch für die Zukunft noch eine weitere Zunahme der Steuereinnahmen ohne Steuer⸗ erhöhungen erwarten, so daß der bisherige Weg fortgesetzt werden könnte. Denn selbstverständlich dürfte kein Pfennig mehr an Schulden affgenommen werden als unbedingt erforderlich sei. Und ebenso selbstverständlich sei, daß alle die Stellen, Sparkassen, Versicherungen und einzelne Sparer, die ihr Geld dem Reich für seine Konsolidierungszwecke zur Verfügung gestellt hätten, die Sicherheit haben müßten und unter Adolf Hitler auch haben könnten, daß ihre Spargroschen sich nicht wieder, wie in den un⸗ seligen Nachkriegsjahren, entwerten würden.

65

(„[¶ It G 9

2

½„v,68

Die bisherigen Erfolge in der Konsolidierung der Reichs⸗ anleihen seien ein Ergebnis der Kapitallenkung gewesen, die not⸗ wendigerweise mit einer starken Beschränkung für andere An⸗ leihesuchende verbunden sei. Diese Arbeitsmarktpolitik sei

nur ein Teil der Konzentrierungspolitik, die zur Durchführung

der großen Aufgaben eine bestimmte Rangordnung beim Arbeits⸗ Rohstoff⸗ und Geldeinsatz nötig mache. Der Minister erläutert dies an Beispielen aus den verschiedenen Gebieten und wies beim

Vierjahresplan darauf hin, daß er keinen Gegensatz zu einer Be⸗

teiligung Deutschlands am Welthandel bedeute. Im Gegenteil zeige z. B. gerade das Groß⸗Hamburg⸗Gesetz, welchen Wert die Reichsregierung darauf lege, daß ein weit geöffnetes und gut fun⸗ diertes Tor zur Welt da sei. Deutschland wolle den frischen Hauc⸗h der See nicht entbehren und auf Schiffahrt und Handel mit der

übrigen Welt nicht verzichten.

Der Minister schloß mit dem Hinweis, daß die Größe einer Aufgabe sich nur ermessen lasse an der Größe der Opfer, die ein Volk für diese Aufgabe zu bringen gewillt und fähig sei; jeder einzelne müsse sich vor dem Richterstuhl der Geschichte verant⸗ wortlich fühlen, ob er sich der Größe der uns gestellten Aufgaben

entsprechend opferbereit, tapf

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 232 vom S. Oktober 1937. S. 3

Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung im Geschäftsjahr 1936/37.

Spiegel des Wirtschaftsaufftiegs.

Weesentlich früher als im vergangenen Jahr legt die Reichs⸗

anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ihren ([Neunten) Jahresbericht vor, der die Zeit vom 1. April 1936 bis zum 31. März 1937 umfaßt.

Der erste Abschnitt über die Entwicklung der Arbeit und der Arbeitslosigkeit stellt u. a. fest, daß die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsjahr um 691 782 von 1 937 120 auf 1 245 338, d. h. um 35,7 %, abgenommen hat. Auf 1000 Einwohner kamen am Anfang des Berichtsjahres noch 29,3, am Ende dagegen nur noch 18,9 Arbeitslose. Die Abnahme, die, wie erwähnt, 35,7 % betragen hatte, war nicht nur absolut, sondern auch anteilmäßig wiederum größer als im Vorjahr, in dem sie 19,4 % betragen hatte. In dem Maße, in dem die Sorge um die Unterbringung der Arbeits⸗ losen geringer wurde, wuchs die Aufgabe, die von der deutschen Wirtschaft benötigten Arbeitskräfte bereit zu stellen. Infolgedessen hat sich das Schwergewicht der Tätigkeit der Arbeitsämter von der bloßen Betreuung der Arbeitslosen auf die Vermittlungs⸗ tätigkeit zurückverlagert. Das Tätigkeitsgebiet und der Arbeits⸗ anfall bei den Dienststellen der Reichsanstalt sind daher nach Ueberwindung der Arbeitslosigkeit nicht nur nicht kleiner, sondern erheblich größer geworden.

Bei der Durchführung des Arbeitseinsatzes machte die grund⸗ legende Aenderung in der Arbeitsmarktlage die Anpassung ver⸗ schiedener Vorschriften für die Regelung des Arbeitseinsatzes an die veränderten Verhältnisse erforderlich. Das gilt insbesondere für früher erlassene Einstellungssperren und Zuzugsbeschränkungen in einer Reihe von Großstädten sowie für Vorschriften zur Rege⸗ lung des Arbeitseinsatzes in der Landwirtschaft. Andererseits wurden durch die Verkündung des Vierjahresplanes und die bald danach erlassenen Anordnungen, betreffend den Arbeitseinsatz, die mit der planmäßigen Lenkung des Arbeitseinsatzes gesetzlich allein betrauten Dienststellen der Reichsanstalt in besonderem Maße zur Mitwirkung an der Durchführung des Vierjahresplanes heran⸗ gezogen. Mit der anhaltenden Wirtschaftsbelebung nahm auch die Vermittlungstätigkeit der Reichsanstalt bzw. der Arbeitsämter weiter zu. Gegenüber dem Jahre 1935 hat sich die Zahl der Ver⸗ mittlungen um rund 850 000 erhöht. Im Vergleich mit dem Jahre 1933 ergibt sich somit eine Steigerung um rund 4,4 Millionen oder 80,4 %. Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse der ersten Monate des laufenden Jahres lassen in dieser Hinsicht eine weiter zunehmende Einschaltung der Arbeitsämter erkennen. Gleichzeitig wurde im Zusammenhang mit der Verkündung des Vierjahresplanes die Reichsanstalt auch auf dem Gebiete des beruflichen Einsatzes der Jugendlichen vor neue Aufgaben ge⸗ stellt. Während im Jahre 1934/35 von 100 gemeldeten Stellen

„Weltanschauung und Technik.“

8 Semestereröffnung im HdT. in Essen.

In dem bereits traditionell gewordenen festlichen Rahmen eröffnete am Mittwoch abend das Haus der Technik in Essen sein 21. Semester, das auch im kommenden Winter wiederum eine Fülle bedeutsamer fachwissenschaftlicher Vorträge namhafter Fach⸗ männer aus Wissenschaft und Technik bringen wird. Ratsherr Rickhey, der stellvertretende Gauamtsleiter im Amt für Technik, berichtete in seiner Begrüßungsansprache über die Neu⸗ organisation des Hauies der Technik, deren Zweck es sei, künftig noch mehr Männer der Technik und noch größere Aufgaben⸗ gebiete zu erfassen. So werde das Haus der Technik in Zukunft mit Vortrags⸗ und Schulungsveranstaltungen auch in die anderen Städte des Gebietes gehen.

Den Eröffnungsvortrag hielt der Reichsschulungswalter des NSBDT., Emil Maier, München, über das Thema „Welt⸗ anschauung und Technik“. In fesselnder Darstellung und präg⸗ nanter Formulierung kennzeichnete der Vortragende Sinn und Aufgaben der Technik, die sie als Teil des Ganzen, als dienendes Glied innerhalb des gesamten Lebens und Schaffens der Nation gemäß den für alle Lebens⸗ und Schaffensgebiete des Volkes gleichermaßen geltenden nationalsozialistischen Zielsetzungen und untergeordnet den politischen Führungsgrundsätzen des National⸗ sozialismus im Dienste der Gemeinschaft und zum Wohle der Ge⸗ meinschaft zu erfüllen hat. Packende Worte fand der Redner, um den Männern der Technik das Wollen des Nationalsozialismus und die Schicksalsverbundenheit aller schaffenden Deutschen deut⸗ lich zu machen: „Die Technik, mit einer jährlich größer werdenden Aufgabe im deutschen Volke betraut, muß ihre Menschen zum Verständnis der politischen Führungsgrundsätze bringen. charaktervolle Mann kann nur dann mit Freude eine allgemeine Sache verfechten, wenn er sich mit dem Führenden eines Sinnes und einer Ueberzeugung weiß. Es genügt nun einmal nicht mehr, nur ein trefflicher Techniker zu sein. Denn wir sind heute vor allem anderen in unserem Volke Schicksalsgenossen!“ Eingehend legte er die nationalsozialistischen Grundsätze vom Adel und Segen der Arbeit, vom Sozialismus der Arbeit und von der Arbeit als dem Schöpfer des Kapitals dar. Der Betrieb, so sagte er, ist für Millionen nicht nur die Schmiede der Gemeinschaft, sondern auch

der Acker einer neuen Gesinnung. Was im Betrieb am Gedanken

Ausweise ausländischer Notenbanken.

Paris, 7. Oktober. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 1. Oktober 1937 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 55 805 (unverändert), vhiesen b c Feen 13 (Zun. 1), Wechsel und Schatzscheine 10 912 (Abn. 2), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 9438, Zentralkasse der Volksbanken 302, diskontierte ausl. Handelswechsel 18, zu⸗ sammen 9758 (Abn. 1), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 361, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 793, zu⸗ sammen 1154 (Abn. 1), Lombarddarlehen 4175 (Zun. 369), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5637 (unverändert), Vorschüsse an den Staat Artikel 1, 2 und 3 v. 18. 6. 1936 22 099, vom 30. 6. 1937 3900, zus. 25 999 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 91 369 (Zun. 2724), täglich fällige Verbindlichkeiten 18 236 (Abn. 1243), davon: Tresorguthaben 59 (Abn. 16), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2292 (Zun. 31), Privatguthaben 15 785 (Abn. 1284), Verschiedene 100 (Zun. 26), Deckung des Bank⸗ notenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch, Gold 50,91 % (51,61 %c).

London, 6. Oktober. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 6. Oktober 1937 (in Klammern. Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 491 830 (Zun. 3360), hinterlegte Noten 34 570 (Abn. 3370), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 188 680 (Zun. 10), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 300 (unverändert), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 10 (unverändert),

1116“ u“

Der

Goldmünzen⸗

87,9 durch die Berufsberatungsstellen der Reichsanstalt besetzt wurden, ist dieser vom Hundertsatz im Berichtsjahr auf 90,1 gestiegen.

Die zusätzliche Arbeitsbeschaffung in Form von Notstands⸗ arbeiten brauchte infolge der überaus günstigen Weiterentwick⸗ lung des Beschäftigungsstandes in der bisherigen, auf den Grund⸗ förderungsrichtlinien vom 28. März 1928 aufgebauten Weise nicht mehr beibehalten zu werden. Dementsprechend wurden neue An⸗ erkennungen mit Grundförderung vom 1. April 1936 nicht mehr ausgestellt. Andererseits ist in besonders bezeichneten Nor⸗ gebieten die Durchführung von Notstandsarbeiten in verstärktem Maße gefördert worden. Hierbei wurden unter Abkehr von den disherigen Grundsätzen völlig neue Wege gegangen, indem durch Ministerialerlaß vom 25. März 1936 für die besonders ausge⸗ wählten Notgebiete die Bedingungen für die Hergabe von Mitteln der wertschaffenden Arbeitslosenhilfe, die die Reichsanstalt als „Sondermittel 1936“ in Höhe von 83 Mill. RM aus ihrem Haus⸗ halt bereitgestellt hat, festgelegt wurde. Im ganzen sind jedoch die Notstandsarbeiten gegenüber den Vorjahren, insbesondere gegenüber dem ersten Jahre der Arbeitsschlacht, wesentlich zurück⸗ gegangen.

In der unterstützenden Arbeitslosenhilfe wurde der Personen⸗ kreis der Arbeitslosenversicherung durch die Gesetzgebung im Be⸗ richtsjahr nicht verändert. Die Zahl der gegen Arbeitslosigkeit Versicherten stieg weiter an und erreichte Ende März 1937 rund 13,27 Millionen Volksgenossen gegen 12,33 Millionen Ende März 1936. Dagegen hat sich die Zahl der Hauptunterstützungs⸗ empfänger sowohl in der Arbeitslosenversicherung als auch in der Krisenfürsorge vermindert. Indessen ist die Zahl der auf 100 Hauptunterstützungsempfänger entfallenden Zuschlagsempfänger wiederum gestiegen, und zwar in der Arbeitslosenversicherung von 167,9 Ende Februar 1936 auf 188,2 Ende Februar 1937 und in der Krisenfürsorge von 183,2 auf 192,4 an den gleichen Stichtagen. Bei der Weiterbildung des Unterstützungsrechts stand die Neuord⸗ nung der Kurzarbeiterunterstützung im Vordergrunde. Diese Neuordnung weist für den Unterstützungsbezug gegenüber dem bisherigen recht wesentliche Veränderungen auf. 1

In dem Rechnungsabschluß für 1936/37 wird das Auf⸗ kommen aus Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung mit rund 1539 Mill. RM ausgewiesen, d. s. rund 38,7 Mill. RM mehr als der Haushaltsansatz. Die gesamten eigenen Einnahmen der Reichsanstalt beliefen sich auf rund 1544,1 Mill. RM, denen eigene Ausgaben in Höhe von 1500,3 Mill. RM gegenüberstehen. Von den Ausgaben entfallen rund 827,8 Mill. RM auf solche der Reichsanstalt für deren eigene Aufgaben und rund 672,5 Mill. Reichsmark für solche im Auftrage des Reiches für fremde Zwecke. Das Rechnungsjahr schließt somit bei den eigenen Mitteln mit einem Ueberschuß von rund 43,8 Mill. RM ab, der sich durch den Uebertrag aus dem Rechnungsjahr 1935 in Höhe von 84,5 Mill. Reichsmark auf 128,3 Mill. RM erhöht. Unter Berücksichtigung der durchlaufenden Einnahmen und Ausgaben, die 4,66 bzw. 4,40 Mill. RM betrugen, erhöht sich der Gesamtüberschuß weiter auf 128,43 Mill. RM.

der Volksgemeinschaft gesündigt wird, kann kein Gott vor den Toren der Fabrik wieder gutmachen. Der Vortragende würdigte die Verdienste großer deutscher Industrieführer in Vergangenheit und Gegenwart, er kennzeichnete die Aufgaben der Technik in der Erziehung des Nachwuchses und zur Erfüllung der großen im Deutschland des Nationalsozialismus gerade der Technik gestellten Aufgaben. Möchte doch, so schloß er, die Parole des großen Alfred Krupp die treibende Kraft jedes Technikers sein: „Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet“.

*

Neichstagung „Die deutsche Werbung“ in Berlin.

Am 22. und 23. Oktober 1937 findet unter der Schirmherr⸗ schaft des Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft zum ersten Male eine Reichstagung „Die deutsche Werbung“ statt, die alle an der Werbung interessierten und maßgebenden Kreise vereinigen wird. Um die Bedeutung der Werbung vor der deut⸗ schen Oeffentlichkeit zu betonen, haben sich maßgebende Männer der Regierung, der Ministerien und der Wirtschaft als Vor⸗ tragende zur Verfügung gestellt. Als Redner auf der Tagung sind vorgesehen der Stabsleiter der Reichspropagandaleitung der NSDAP. und Präsident der Vereinigung „Die deutsche Wer⸗ bung“, Hugo Fischer, ferner der Präsident des Werberates der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor i. e. R. Ernst Reichard. Ebenso werden sprechen Staatssekretär Funk vom Reichsministe⸗ rium für Volksaufklärung und Propaganda, Staatssekretär Backe vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Präsi⸗ dent Lange vom Amt für Roh⸗ und Werkstoffe beim Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerialrat Gottschick vom Reichswirt⸗ be Richard Künzler, Stellvertreter des Reichs⸗ fachschaftsleiters der NSRDW., Gauschulungsbeauftragter Dr. Rollmann, der Stabsleiter des Reichsleiters für die Presse der NSDAP., Rolf Rienhardt, Ministerialrat Prof. Dr. Heinrich Hunke, der ständige Vertreter des Präsidenten des Werberats der deutschen Wirtschaft, sowie andere maßgebende Persönlichkeiten der Reichsgruppen Industrie, Handwerk, Handel und des Reichs⸗ nährstandes. Die Tagung findet in der Aula der Universität statt. Für Aussprachen und engere Fühlungnahme ist ein Kamerad⸗ schaftsabend und ein Gesellschaftsabend bei Kroll vorgesehen.

Wirtschaft des Auslandes.

und Barrenbestand der Emissionsabteilung 326 410 (unverändert), Depositen der Regierung 17 950 (Abn. 3850), andere Depositen: Banken 102 130 (Zun. 7010), Private 36 800 (Abn. 380), Regierungs⸗ sicherheiten 106 530 (Zun. 690), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 10 840 (Zun. 4650), Wertpapiere 20 900 (Zun. 130), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 1700 (Zun. 40). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 23,11 gegen 25,69 %. Clearinghouseumsatz 904 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 42 Millionen mehr. Schwedens Zahlungsbilanz für 1936.

Stockholm, 7. Oktober. Das schwedische Handelsamt veröffent⸗ lichte soeben einen Bevricht über die schwedische Zahlungsbilanz des Jahres 1936. Ohne Berücksichtigung eines Betrages von 208 Mill. Kr., der für Goldankäufe der schwedischen Reichsbank verwandt worden ist, und einem Nettokapitalexport von 36 Mill. Kronen weist die Bilanz einen tatsächlichen Ginnahmeüberschuß von 133 Mill. Kr. auf gegenüber 61 Mill. Kr. im Vorjahre. Die Steigerung ist hauptsöchlich auf den im Laufe des Jahres ver ringerten Einfuhrüberschuß zurückzuführen. Zinseinkommen von Kapitalinteressen im Ausland verringerten sich um 10 Mill. Kr,, jedoch wurde dieser Umstand bei weitem ausgeglichen durch ge⸗ teigerte Einnahmen aus Schiffahrt und Touristenverkehr. Auch für das laufende Jahr erwartet man eine günstige Zahlungsbilanz.

Fortsetzung von „Wirtschaft des Auslandes“

Berliner Börse am 8. Oktober.

Aktien abgeschwächt. Kleine Rentenkäufe.

Die weltpolitischen Spannungen, die in der weiter sehr un⸗ sicheren und eher schwachen Verfassung der Auslandsbörsen ihren Niederschlag finden, bleiben auf die deutschen Börsen insofern nicht ohne Einfluß, als sich keine rechte Unternehmungslust zu ent⸗ wickeln vermag. Ob eine solche Einstellung des börseninteressierten Publikums gerechtfertigt ist, scheint zweifelhaft, namentlich an⸗ gesichts der trotz aller Schwierigkeiten günstigen Entwicklung in der deutschen Wirtschaft. Gekennzeichnet wurde diese neuerdings durch Ausführungen des Reichsfinanzministers über die Erfolge der nationalsozialistischen Finanzpolitik, sowie die letzte Veröffent⸗ lichung über den Arbeitseinsatz für das Berichtsjahr 1936/37. Tanach hat die Zahl der Arbeitslosen in diesem Zeitraum um fast 36 % abgenommen. 5 1

Das Angebot war allerdings als kaum drängend zu bezeichner und nur dem Fehlen jeglicher Kaufneigung mußte es zugeschrieben werden, daß die Kurse Rückgaänge um Prozentbruchteile erlitten. Am Montanmarkt waren Mannesmann um 1 %, Hoesch um ¾¼1, Ver. Stahlwerke um % und Klöckner um ½ %h schwächer. Stolberger Zink verloren gar 2 ¼ % bei allerdings unbedeutendem Angebot Von Braunkohlenwerten fielen Eintracht mit einer Einbuße vor % auf, während Kaliaktien zum überwiegenden Teil über⸗ haupt gestrichen werden mußten. In der chemischen Gruppe er⸗ höhten Farben einen Anfangsverlust von ¾¼ ¹t schon in der ersten Viertelstunde nochmals um ½ % (162 %). EW“

Im übrigen sind mit über 1 % hinausgehenden Abschwächungen noch zu erwähnen: Conti Gummi (—2 4¼), Deutsche Linoleum EW Schlesien und Aschaffenburger (je 1 ½), Gesfürel, in dener größere Beträge den Besitzer wechselten, mit 1 ¼ sowie HEW bei denen heute die Dividende abgeht, mit 1,30 %.

Im Verlauf machte der Abbröckelungsprozeß am Aktienmarkt weitere Fortschritte. Auch das Publikum trat mit Abgaben auf, die allerdings größeres Ausmaß kaum annahmen. Gegen den ersten Kurs ermäßigten sich u. a. Daimler, Deutsche Linoleum und Harpener um 1, Farben um 1 %⅛, Kokswerke und BMW um je

%, Stöhr um 1¾¼ und Bemberg um 3 %.

Am Börsenschluß gab es keinerlei Ueberraschungen, da Um⸗ sätze so gut wie gar nicht mehr getätigt wurden und daher auch die Kurstafeln eine völlige Verödung zeigten. .

Bei den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien waren heute nennenswerte Bewegungen nicht zu verzeichnen. Berliner Handelsgesellschaft gaben um ¼ % nach. Adca kamen nach mehr⸗ tägiger Pause um 3 ¼ % höher mit 104 % zur Notiz. Deutsch Asiatische Bank gaben 27 RM her. Hypothekenbankaktien waren fast durchweg schwächer, wobei Deutsche Hyp. und Deutsche Central Boden mit ¾ bzw. * cℳ die größten Einbußen erlitten.

Bei den Industriepapieren, die im allgemeinen widerstands fähigere Haltung als die Werte des Schwankungsverkehrs auf wiesen, waren mit größeren Rückgängen nur Goedhart mi 6 ¼ % gegen letzte Notiz und abgestempelte Sachsenwerk mi 4 ½ % festzustellen. Basalt ermäßigten sich nach den kräftiger Rückgängen der Vortage erneut um 4 ½⅛ %, wobei das Angebo wieder nur z. T. untergebracht werden konnte.

Am Rentenmarkt war wieder etwas Kaufneigung festzustellen, und zwar konnte die Reichsaltbesitzanleihe um 5 Pfg. auf 128 4 anziehen. Die Umschuldungsanleihe blieb mit 94,85 unv. Für Reichsbahnvorzüge erhält sich weiteres Kaufinteresse, so daß er⸗ neut ein um ½⅛ % höherer Kurs von 128 erzielt wurde.

Am Kassarentenmarkt blieb die Stille und Geschäftsunlust an den Aktienmärkten nicht ohne Einfluß, und auch hier blieben die Umsätze daher auf ein Mindestmaß begrenzt. Kursverände⸗ rungen von Belang kamen nicht zustande.

Zu erwähnen sind von landschaftlichen Goldpfandbriefen die früher 8 Sigen Pommern mit +† 0¹çP, die früher 8 %higen West⸗ falen mit + 0,20 und do. Abfindung mit + 0,10. Von Stadt⸗ anleihen sind 26er Berliner I/II mit + %O, von Provinzanleihen 28er Niederschlesin mit +† ℳ¼, Ostpreußen mit +† 4 % zu nennen. Thüringer Altbesitz waren um , Kasseler Bezirksverband sowie Ruhrverband um je 27" fester.

Am Geldmarkt wurden für Blankotagesgeld unveränderte Sätze von 2 ¾¼ bis 3 % genannt.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das Pfund mit unv. 12,35, der Dollar mit unv. 2,492, der Gulden mit unv. 137,80 und der Franc mit unv. 8,21 festgesetzt. Ledig⸗ lich der Schw. Franken lag mit 57,30 (57,34) etwas schwächer.

Abschlüsse deutscher Aktiengesellschaften 1934/35 und 1935/36.

Mit dem Band 504 der Statistik des Deutschen Reichs „Ab⸗ schlüsse deutscher Aktiengesellschaften 1934/35 und 1935/36“ setzt das Statistische Reichsamt die Veröffentlichungen der seit 1908 laufend durchgeführten amtlichen Bilanzstatistik fort. Das Bilanzjahr 1935/36 ist gekennzeichnet durch eine fortschreitende Gesundung der Vermögenslage bei den deutschen Aktiengesellschaften infolge der tiefgreifenden Besserung der wirtschaftlichen Lage in Deutsch⸗ land. Vor allem im industriellen Sektor der Wirtschaft tritt die wachsende Flüssigkeit hervor, die auf der Aktivseite in einer Zu⸗ nahme vor allem der Wertpapiere, auf der Passivseite in einem Rückgang der wirklichen Schuldverpflichtungen erkennbar wird. Der steigende Absatz drückt sich vor allem in einer Zunahme der Vor⸗ räte an Halbfabrikaten und der Forderungen und Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäft sowie der Anzahlungen der Kund⸗ schaft aus. Die Rentabilität hat sich im Bilanzjahr 1935/36 beträchtlich erhöht. Der Anteil der Dividende am Reingewinn ist etwas höher als im Vorjahre, obwohl auch im Bilanzjahr 1935/36 noch beträchtliche Teile des Reingewinns nicht als Dividende ausgeschüttet wurden.

Im Textteil des Bandes wird diese Entwicklung an Hand von kurzen Uebersichtstabellen und Schaubildern eingehend geschildert. Abweichende Ergebnisse in den einzelnen Gewerbe⸗ gruppen werden besonders erläutert. Die Untersuchung fußt auf den Bilanzen von 3145 Aktiengesellschaften mit einem Nominal⸗ kapital von zusammen 17,9 Mrd. RM; d. h. sie umfaßt 42 aller vorhandenen Aktiengesellschaften und 94 % des gesamten Kapitals aller deutschen Aktiengesellschaften. Im umfangreichen Tabellen⸗ werk, das durch eine ausführliche Beschreibung der in der Statistik angewandten Methoden ergänzt wird, sind alle wichtigen bilanz⸗ statistischen Angaben von etwa 80 Gewerbegruppen enthalten. Die Angaben sind nach Vierteljahresabschlüssen gegliedert; zur Er⸗ leichterung der Benutzung durch die Wirtschaftsgruppen sind jeweils die Vierteljahresabschlüusse einer Gewerbegruppe unter⸗ einander aufgeführt. Ein namentliches Verzeichnis der in der Statistik enthaltenen Aktiengesellschaften gegliedert nach Ge⸗ werbegruppen ist . S Reichsamts beigefügt, das allen Betriebsfuüͤhrern, den Wirtschafts⸗ gruppen, Kapitalbesitzern und volks⸗ detriebswirtschaftlichen Forschern wertvolle Erkenntnisse über quiditäts-, Rentadild⸗ täts⸗ und Finanzierungsfragen der schen Aktiengesellschaften vermittelt. 8

dieser Veröffentlichung des Statistischen „1