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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 265 vom 16 November 1937.
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Der deutsche Außenhandel im Oktober 1937.
Im Oktober sind die “ sowohl in der Ein⸗ fuhr als auch in der Ausfu⸗ stiegen. Die Einfuhr war mit 485 Mill. RM um rund 5 % r als im September. Die Zu⸗ nahme, die im wesentlichen auf einer Erhöhung des Einfuhr⸗ volumens beruht, entspricht im großen und ganzen der jahres⸗ zeitlichen Tendenz.
Gestiegen ist die Einfuhr vor allem im Bereich der Ernäh⸗ rungswirtschaft. Zugenommen hat hier insbesondere die Einfuhr von Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs, jedoch haben sich darüber hinaus auch die Bezüge an lebenden Tieren, Nahrungsmitteln und Genußmitteln erhöht. Auf dem Gebiet der Gewerblichen Wirtschaft war die Einfuhr insgesamt gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Eine jahreszeitlich bedingte Zunahme der Fertigwareneinfuhr wurde durch einen ungefähr “ starken Rückgang der Rohstoff⸗ und Halbwareneinfuhr aus⸗ geglichen.
Im ganzen gesehen hat die Einfuhr sowohl aus Europa als auch aus Uebersee zugenommen. Und zwar haben sich die euro⸗ päischen Lieferungen um rund 15 Mill. RM, die überseeischen uüum rund 8 Mill. RM erhöht. An der Zunahme der Einfuhr aus Außereuropa waren im wesentlichen Südamerika und Afrika be⸗ teiligt. Die Einfuhr aus Asien war dagegen geringer als im September.
Einfuhr im Oktober 1937. Sept. 1937
Okt.
1937 Mill. RM
184,3
Jan./ Okt.
Warengruppen 2 1937
Ernährungswirtschaft.. (Nahrungs⸗, Genuß⸗ und Futter⸗ mittel)
Febeide Tiere . Nahrungsmittel tierischer e6* Nahrungsmittel pflanzlichen A““
d) Genußmittel.. 24,7
Gewerbliche Wirtschaft 295,4
a) Rohstosse .. 176,1 5) Halbwaren . 86,2 c) Fertigwaren⸗⸗ 33,1 1. Vorerzeugnisse . 19,8 2. Enderzeugnisse.. 13,3
Außerdem Rückwaren. 3,5
Reiner Warenverkehr. 462,⸗ 485,0 4455,6
1146* 0,8 0,9 147,3
Die Ausfuhr betrug im Oktober 544 Mill. RM. Gegen⸗ über dem Vormonat hat sie damit um 50 Mill. RM zugenommen. Auch hier hat die Steigerung, die ausschließlich durch eine Zu⸗ nahme des Mengenabsatzes hervorgerufen ist, vorwiegend jahres⸗ zeitliche Gründe. Mit 10 % war die Steigerung wesentlich stärker als im Durchschnitt der Vorjahre. Dabei ist jedoch zu be⸗ rücksichtigen, daß die Ausfuhr im Vormonat entgegen der üblichen Saisontendenz zurückgegangen war. Gegenüber dem Oktober ergibt sich eine Erhöhung der Ausfuhr um mehr als ein Viertel.
An der Steigerung der Gesamtausfuhr gegenüber dem Vor⸗ monat waren Fertigwaren mit 44 Mill. RM und Halbwaren mit rund 5 Mill. RM beteiligt. Die Ausfuhr von Rohstoffen und von Erzeugnissen der Ernährungswirtschaft war gegenüber dem September kaum verändert.
Von den einzelnen Erdteilen waren in erster Linie Europa und Amerika an der Zunahme der Gesamtausfuhr im Oktober beteiligt. Nach Europa ist die Ausfuhr um rund 28 Mill. RM, nach Amerika um insgesamt 13 Mill. RM gestiegen. Darüber hinaus sind jedoch auch bei den übrigen Erdteilen durchweg Absatzerhöhungen zu verzeichnen.
Ausfuhr im Oktober 1937.
8 Sept. 1937
163,2 1649,5
8,1 78,1
40,6 376,3
89,8 932,1 263, 2765,5 1651,8 796,2 317,5 189,6 127,9 40,6
Okt. 1937 Mill. RM
6,6
3 Jan./ Okt. Warengruppen 1937 Ernährungswirtschaft.. (Nahrungs⸗, Genuß⸗ und Futter⸗ mittel) Lehende Tiere. Nahrungsmittel tierischen IW6 Nahrungsmittel pflanzlichen Ursorungs .. d) Genußmittek Gewerbliche Wirtschaft Rohstofe . P) Halb waren. ) Fertigwaremn. 1. Vorerzeugnisse. 2. Enderzeugnisse.. Außerdem Rückwaren. Reiner Warenverkehr.
-– 034*
Die Handelsbilauz schließt im Oktober mit einem Ausfuhr⸗ überschuß von 59 Mill. RM gegenüber 32 Mill. RM im Sep⸗ tember ab. Für die ersten 10 Monate d. J. ergibt sich damit eine Aktivität von 370 Mill. RM.
Im einzelnen sind im vunßen anhen des Monats Oktober folgende Veränderungen hervorzuheben:
6,1 72,8
1 0,1 0,2 2,2
0,7 1,2 7,6 3,3 2,0
488,0
55,5 46,7
385,8
127,6
258,2 0,1
494,2
21,1
2,8 2,4 532,1 55,7 51,3 430,1 294,3 0,0 543,7 0,8
38,9 24,1 4752,0 478,2 451,7 3822,1 1297,5 2524,6 1,1 4825,9 155,7
Elektrizität in der Landwirtschaft.
Von den Vertretern der Landwirtschaft wurden seit einiger Zeit über das Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft (RKTL) in Gemeinschaft mit der Elektrizitätswirtschaft Se ach aufgestellt, um Wege zur möglichst wirtschaftlichen und billigen Stromversorgung der Landwirtschaft zu finden. Um diese Be⸗ trebungen zu unterstützen, hat die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG (VEW) ihr Gut Schulzenho in Holzwickede mit 750 Morgen Land zur Verfügung gestellt und nach und nach mit den elektrischen Geräten ausgerüstet, die die Arbeit erleichtern und die Leistungsfähigkeit steigern sollen. Der als Lehrgut anerkannte Betrieb wurde am 15. November für öffentliche Besuche und Be⸗
sichtigungen freigegeben. Dies geschah im Rahmen einer kleinen
Eröffnungsfeierlichkeit, mit der eine erste Besichtigung verbunden
war, bei der sich die Sö darunter eine Reihe von Ver⸗
tretern des Reichsnährstandes, einen Ueberblick über die Aus⸗
1. Waren: Im Bereich der Ernährungswirtschaft hat die Einfuhr von September zu Oktober insgesamt um 21,0 Mill. RM zugenommen. Hiervon entfallen 11,9 Mill. RM auf Nahrungs⸗ mittel pflanzlichen Ursprungs. Gestiegen ist in dieser Gruppe die Einfuhr von Getreide (+ 5,6 Mill. RM). Darüber hinaus hat sich im Rahmen der jahreszeitlichen Tendenz auch der Bezug von Südfrüchten (+ 3,0 Mill. RM) und Obst († 1,0 Mill. RM) erhöht. Bei lebenden Tieren und Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs betrug die Erhöhung der Einfuhr im Oktober ins⸗ gesamt 5,9 Mill. RM. Sie entfällt in der Hauptsache auf Fleisch (+ 3,7 Mill. RM) und Schweine (+ 1,7 Mill. RM). Die Er⸗ höhung der Genußmitteleinfuhr um insgesamt 3,2 Mill. RM beruht zum größten Teil auf einer Zunahme der Einfuhr von Rohtabak (+ 2,3 Mill. RM).
Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft war die Rohstoff⸗ einfuhr insgesamt um 3,4 Mill. RM geringer als im September. Im einzelnen war die Entwicklung hier jedoch sehr unterschiedlich. Bei Spinnstoffen ist der Jahreszeit entsprechend eine verhältnis⸗ mäßig starke Steigerung (+ 8,9 Mill. RM) eingetreten, und zwar haben sich sowohl die Bezüge von Baumwolle (+ 6,1 Mill. RM) als auch von Wolle (+ 4,8 Mill. RM) erhöht. Auf den übrigen Rohstoffgebieten war die Einfuhr dagegen meist rückgängig. Ins⸗ besondere gilt dies für Erze (— 5,0 Mill. RM), Kautschuk (— 3,8 Mill. RM), Häute und Felle (— 2,8 Mill. RM) und Papierholz (s— 2,1 Mill. RM). Die Halbwareneinfuhr war im ganzen nur um 1,1 Mill. RM geringer als im September. Im einzelnen g einer Verminderung der Einfuhr von Nichteisenmetallen um 3 Mill. RM eine Steigerung der Einfuhr von Schnittholz (+ℳ 1,1 Milk. RM) und Alteifen (+ 1,4 Mill. KM) gegenüber. An der Zunahme der Fertigwareneinfuhr um insgesamt 5,4 Mill. RM waren Vorerzeugnisse mit 2,2 Mill. RM und Enderzeugnisse mit 3,2 Mill. RM beteiligt. Im einzelnen hatten die Veränderungen nur geringen Umfang.
Die Erhöhung der Fertigwarenaussuhr um insgesamt 44 Mill. Reichsmark entfällt zum größten Teil auf den Absatz von End⸗ erzengnissen, der um 36,1 Mill. RM höher war als im Vormonct. Gestiegen ist hier in erster Linie die Ausfuhr von Eisenwaren (+ 8,0 Mill. RM), Waren aus sonstigen Metallen (+ 2,9 Mill. Reichsmark), elektrotechnischen Erzeugnissen (+ 7,2 Mill. RM), chemischen Enderzeugnissen († 2,9 Mill. RM), Kinderspielzeug (+ 2,1 Mill. RM) und Wasserfahrzeugen (+ 1,8 Mill. RM).
Die Ausfuhr von Vorerzeugnissen überschritt den Vormonats⸗ stand insgesamt um 8,1 Mill. RM. An dieser Zunahme waren in erster Linie chemische Vorerzeugnisse (ℳ 5,6 Mill. RM) sowie Papier und Pappe (+ 2,1 Mill. RM) beteiligt. Die Steigerung der Ausfuhr von Halbwaren beruht in der Hauptsache auf einer Zunahme des Absatzes von Düngemitteln (+ 4,5 Mill. RM).
2. Länder: Von den europäischen Ländern waren an der Er⸗ höhung der Einfuhr im Oktober in erster Linie Bulgarien (+ 6,5 Mill. RM; in der Hauptsache Obst und Getreide), Belgien⸗Luxem⸗ burg (+ 2,3 Mill. RM; hauptsächlich Wolle), Ingoflawien (+ 2,3 Mill. RM; insbesondere Getreide), Griechenland (—+ 2,2 Mill. Reichsmark; vorwiegend Rohtabak) und Großbritannien (+ 1,5 Mill. RM; verschiedene Waren) beteiligt. Nennenswert abge⸗ nommen hat die Einfuhr nur aus wenigen Ländern, darunter aus Rumänien (— 1,0 Mill. RM; vorwiegend Mineralöle).
Die Erhöhung der Einfuhr aus Amerika entfällt hauptfächlich auf Argentinien (+† 7,4 Mill. RM; vorwiegend Getreide und Wolle). Ferner sind die Bezüge aus Brasilien (+ 2,9 Mill. RM; hauptfächlich Baumwolle) und Chile (+ 1,9 Mill. RM; vorwie⸗ gend Häute und Hülsenfrüchte) gestiegen. Abgenommen haben dagegen die Bezüge aus Kanada (—1,3 Mill. RM; hauptsächlich Metallerze) sowie aus Niederländisch⸗Amerika (— 1,7 Mill. RM; insbesondere Mineralöle). Von den afrikanischen Ländern waren vorwiegend Aegypten (+ 2,2 Mill. RM; in der Hauptsache Baum⸗ wolle) und Nigeria (+ 2,1 Mill. RM; in erster Linie Oelfrüchte) an der Erhöhung der Einfuhr beteiligt. Die Verminderung der asiäatischen Lieferungen beruht vorwiegend auf einem Rückgang der Einfuhr aus Britisch⸗Malaya (— 4,7 Mill. RM; vorwiegend Kautschuk und Oelfrüchte) sowie aus Britisch⸗Indien (— 4,4 Mill. Reichsmark; hauptfächlich Oelfrüchte und Reis). Darüber hinaus ist jedoch auch die Einfuhr aus China (— 2,2 Mill. RM; in der Hauptsache Erze) gesunken. Nennenswert zugenommen hat ledig⸗ lich die Einsuhr aus Iran (+ 1,6 Mill. RM; vorwiegend Mine⸗ ralöle) und Niederländisch⸗Indien (+ 1,5 Mill. RM; hauptsächlich Mineralöle und Kautschuk). In der Einfuhr aus Australien waren die Veränderungen im einzelnen geringfügig.
An der Erhöhung der Ausfuhr nach Europa war die Mehr⸗ zahl der europäischen Länder beteiligt. Gestiegen ist in erster Linie die Ausfuhr nach Großbritannien (+ 7,4 Mill. RM), Griechenland (+ 6,5 Mill. RM), der Türkei (+ 4,1 Mill. RM), Spanien (+ 3,1 Mill. RM), den Niederlanden (ℳ 2,5 Mill. RM), Norwegen (+ 2,3 Mill. KM), Finnland (+ 1,8 Mill. RM), Schweden (+ 1,8 Mill. RM) und Portugal (+ 1,8 Mill. RM). Diesen Steigerungen stehen nennenswerte Rückgänge hauptsächlich in der Ausfuhr nach Jugoflawien (— 2,4 Mill. RM) und Ungarn (s— 2,1 Mill. RM) gegenüber.
Von den amerikanischen Ländern haben vor allem Argen⸗ tinien (+ 3,3 Mill. RM), die Vereinigten Staaten von Amerika (+ 2,6 Mill. RM), Brasilien (+ 2,4 Mill. RM) und Merxiko (+ 1,9 Mill. RM) ihre Bezüge aus Deutschland erhöht. Von den asiatischen Ländern war an der Steigerung der Ausfuhr haupt⸗ sächlich Britisch⸗Indien (+ 3,1 Mill. RM) beteiligt. Abgenommen hat jedoch die Ausfuhr nach Japan (— 4,3 Mill. RM) und China (s— 2,0 Mill. RM). Von den übrigen außereuropäischen Ländern haben besonders die Union von Südafrika (+ 2,1 Mill. RM), Aegypten (+ 1,4 Mill. RM) und der Auftralische Bund (X+ 1,5 Mill. RM) mehr Waren abgenommen als im Vormonat.
stattung und die Arbeitsmethoden des Gutes verschaffen konnten. Es sind, wie die Besichtigung erkennen ließ, nur Geräte eingebaut worden, die von jedem kandwirt wirtschaftlich verwendet werden können. Man 19 z. B. die Verwendung von Elektrowärme auf die Gebiete beschränkt, die trotz der Nähe der Kohle zweckmäßig mit Elektrizität versorgt werden können. Besonders zu erwähnen sind hier der elektrif Feheiste Landbrotbackofen, der elektrische Herd, ein mit billigem Nachtstrom beschickter Heißwasserbehälter, elektrischer Futterdämpfer für die umfangreiche Schweinezucht und eine Wärmebeetanlage mit elektrischer Bodenbeheizung. Elektrisch betrieben werden ferner die eigene Dreschmaschine, eine Kreissäge, Getreidelüfter, ein Aufzug für den Transport der Getreidesäcke 85b im Haushalt Küchenmotor, Kühlschrank und Wasch⸗ und ügeleinrichtung. Die Betriebsergebnisse, wie sie nach rund ein⸗ jähriger Probezeit verzeichnet werden, haben die VEW zur Durch⸗ führung weiterer ö ermutigt. 8
Berliner Börse am 16. November Aktien nach schwächerem Beginn anziehend, Renten freunaic
Nach ziemlich stillen Börsenbeginn mit überwiegend schn cheren Notierungen setzte bald etwas lebhafteres Geschäft ein nh besondere in den sogenannten Stockwerten. Man rechnet jetzt zie lich bestimmt mit einer Bekanntgabe der Ausschüttungsmohe⸗ täten für die im Anleihestock angesammelten Beträge im dhrc der nächsten Woche, wobei gleichzeitig eine Klärung der Fu erfolgen wird, ob und gegebenensalls mit welchen Aenderunn die bisherigen Bestimmungen verlängert werden. Begehrt wa in diesem Zusammenhang namentlich Reichsbankanteile, die nächst noch ℳ % niedriger einsetzten, dann aber ziemlich chne um 144 % anstiegen. Von den sonstigen Stockwerten sind mm Rhein. Braun. mit einer Erhöhung um 1 ⁄%, Accumulatoren * + 1 und Dierig mit +† ½ % zu erwähnen. Eine mehr inten Anregung gab die überraschende Heraufsetzung der Farbenaktien 1 % auf 158 ¾¼ und später auf 159 %. 8
„Am gleichen Marktgebiet erholten sich infolgedessen die; nächst ¾ % schwächeren Rütgers um ¼ %. Die anfangs durchweg um bis %h niedriger festgefetzten Montaupapien konnten ihre Verluste schon in der ersten Viertelstunde 1 8 ausgleichen und darüber hinaus Steigerungen erzielen, so Stahlwerke um ½¼„ und Buderus um ¼ %. Gesucht waren aktien, so Westeregeln und Aschersleben (+† bzw. + „½ Elektro⸗ und Versorgungswerte begegneten heute geringerem Kau interesse als tags zuvor. Vereinzelt konnte man hier Glat stellungen beobachten, so bei Siemens (—1 4) und RWE. ln Mit auffälligeren Kursbewegungen, die aber meist bei nur 2 ringem Umsatz erfolgten, sind Demag (+ 1 ⅛¼), Aschaffenl Zellstoff (— 1 ¼4) und Dortmunder Union (— 2) hervorzuheben.
Im Verlauf erhielt sich das Interesse für Anleihestockwen Reichsbankanteile stiegen bis auf 212 ¾, gewannen also gegen de ersten Kurs 2 2¼ %. Dortmunder Union waren um 2, Rhei Braun. und Berger um je 1 % fester. Infolgedessen blieb aug an den übrigen Marktgebieten ein freundlicher Grundton gewahng
Gegen Börsenschluß erlahmte das Geschäft nahezu vollkon, men. Die im Verlauf erzielten Kurse konnten aber, sofern übg haupt Notierungen erfolgten, behauptet werden. Nur Jar vereinzelt wurden im Hinblick auf die morgige Unterbrechm durch den Bußtag Realisationen durchgeführt.
Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Bankakte traten kaum Veränderungen ein. Deutsche Ueberseebank gewa⸗ nen 1 %, während Deutsch⸗Asiatische 7 RM hergaben. Hyg thekenbanken zeigten keine einheitliche D
ins
Entwicklung. DeVutsth Central Boden stiegen um ½, Meininger Hyp. um ¾ *9%, wül rend Deutsche Hyp. ½., Bayr. und Hamburger Hyp. sowie West Boden je 4 % hergaben. Von Industriepapieren wurden Gm⸗ und Bilfinger 4, Günther & Sohn 3 % höher angeschrieben, de gegen verloren Dortmunder Aktienbrauerei gegen letzte Notiz und Knorr 3 %. Bei den Kolonialwerten setzten nur noch Kanm⸗ runer ihren Anstieg um 2 % fort.
Am variablen Rentenmarkt ermäßigten sich Reichsaltbes weiter um auf 131 ½ %. Die Umschuldungsanleihe stellte seh auf wieder 94,85. Reichsbahnvorzüge konnten einen Anfang gewinn von ½ % später nicht behaupten.
Am Kassarentenmarkt waren die Umsätze allgemein recht h scheiden. Liquidationspfandbriefe standen eher im Angebot, das gingen die Einbußen über ½ % kaum hinaus. Für Hypotheken pfandbriefe und Stadtanleihen konnte man weiter anhaltenze Anlageinteresse beobachten. Ziemlich ruhig lagen Provinz⸗ mnl Länderanleihen. Bei den Industrieobligationen waren die t Kurse höheren Papiere leicht gedrückt, so u. a. Klöckner um; und Hoesch um ½ %.
Am Geldmarkt wurden unveränderte Blankotagesge von 2 ¼ bis 2 ¼ % genannt, doch war in Einzelfällen auch schen unter diesen Sätzen anzukommen.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das en Pfund mit 12,40 (12,39), der Dollar mit 2,476 (2,481), der Gul mit 137,30 (137,28), der fr. Franc mit 8,41 ¼ (8,40), der Sch Franken mit 57,32 (57,23) festgesetzt.
Generalversammlungskalender für die Woche vom 22. bis 27. November 1937.
Montag, 22. November. Berlin: Holsatia⸗Werke A.⸗G., Altona, ao. H.⸗V., 12 ½¼ Uhr. Darmstadt: Motorenfabrik Darmstadt A.⸗G., Darmstadt, 16 Uhf Duisburg: Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich A.⸗G., Kam Lintfort, 11 ½ Uhr.
* Dienstag, 23. November. 1 Berlin: Tempelhofer Feld A.⸗G. für Grundstücksverwertun
Berlin, 12 Uhr. Bremen: Bremer Rolandmühle A.⸗G., Bremen, ao. H.⸗V., 10 Un
Mittwoch, 24. November.
Augsburg: Maschinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg A.⸗G., Augh burg, 11 Uhr.
Augsburg: Zahnräderfabrik Augsburg vorm. Joh. Renk A.⸗0 Augsburg, 10 Uhr.
Mannheim⸗Waldh.: Süddeutsche Drahtindustrie A.⸗G., heim⸗Waldhof, 11 Uhr.
Stettin: Stettiner Oderwerke A.⸗G. für Schiff⸗ und Maschine bau, Stettin, 12 Uhr.
Donnerstag, 25. November. Berlin: Eisenbahn⸗Gesellschaft, Berlin, 12 1ch Berlin: Heimat Gemeinnützige Bau⸗ und Siedlungs⸗A.⸗G., Bc⸗ lin⸗Zehlendorf⸗Mitte, 18 Uhr. Berlin: Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.⸗G., Berlin und wasser, 11 Uhr. ¹ Altona: Vereinigte Metallwaarenfabriken A.⸗G., vormals al⸗ & Co., Altona, 11 ½ Uhr. Chemnitz: J. E. Reinecker A.⸗G., Chemnitz, 11 ½ Uhr. Dresden: Weißthaler Spinnerei A.⸗G., Mittweida, 12 Uhr. Frankfurt (M.): Hafenmühle in Frankfurt (M.) A.⸗G., Fran
furt (M.), 11 Uhr. Malzfabrik München Aℳ
München: Münchener München, 11 Uhr. Magdeburg: Zuckerfabrik Klein⸗Wanzleben vormals Rabbethge Geieesecke, A.⸗G., Klein⸗Wanzleben, 15 ¹¼ Uhr. Freitag, 26. November. Berlin: R. Dolberg A.⸗G. Berlin. 10 Uhr. Berlin: Grundstücksgesellschaft Markgrafenstraße ö Deutsche Grammophon⸗A.⸗G.), Berlin, ao. 12 Uhr. Essen: Capito & Klein A.⸗G., Düsseldorf⸗Benrath. 16 ½ Uhr. Essen: Westfälische Drahtindustrie, Hamm, 18 ¼ Uhr. Dresden: Dresdner Gardinen⸗ und Spitzen⸗Manufactur — Dresden, 12 Uhr. 3 Hohenlimburg: Moritz Ribbert A.⸗G., Hohenlimburg, 12 Uhr.
Sonnabend, 27. November.
Rück⸗ und Mitversicherungs⸗A.⸗G., Berl dü hr. Kiel: W. Jacobsen A.⸗G., Kiel, 12 Uhr
Man
Export
8
A.⸗G. i.
Stellung und Bedentung des privaten Zankgewerbes in der dentschen Wirtschaft.
Im Wirtschaftsseminar der Verwaltungsalademie in Köln prach am Montagabend der Leiter der Wirtschaftskammer Köln und Leiter der Fachgruppe Privatbankiers, Kurt Freiherr von Schröder, über dieses Thema. Nach einem Rückblick über ie Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges und seine Aufgaben und geistungen in früheren Zeiten beleuchtete der Vortragende die tellung des Bankgewerbes in der heutigen Gesamtwirtschaft. Ein erstrebenswertes Ziel für die Zukunft müsse bleiben, daß die treu⸗ kanderische Verwaltung deutschen Volksvermögens in Deutschland uch nur deutschen Händen und nicht den Händen einer fremden Rasse anvertraut werde. Nach eingehender Betrachtung über die waandlungen an den Börsen im Laufe der letzten Jahre und die gedeutung, die sie bei richtiger Handhabung als Instrument der vodernen Wirtschaft zur Ermöglichung des Kapitalumsatzes auch ür den heutigen Staat besitzen, wandte sich Freiherr von Schröder der Frage der Rentabilität im Bankgewerbe zu. Wenn die Banken uf die Erzielung einer gesunden Rentabilität hinarbeiten, so vhaffen sie sich damit lediglich die Grundlage sowohl für eine iederzeitige Dienstbereitschaft im Interesse des Ganzen als auch ür die Sicherung der Arbeitsplätze der Gefolgschaftsmitglieder. Auch für das Bankgewerbe gelte im übrigen, daß das, was seinem jgenen Nutzen diene, sich zugleich auch auswirken müsse im Inter⸗ esse des Gemeinnutzens. Gemeinnützigkeit müsse heute auch Kri⸗ terium sein für die Tätigkeit der gewerblichen Wirtschaft im Dienste zesamtheit.
1
euntgegen der früher vielfach ergangenen Forderung nach einer alisierung des Bankgewerbes hätten sich die maßgebenden ꝛellen der Reichsregierung gegen eine generelle Verstaatlichung ugesprochen, ausgehend von der richtigen Erkenntnis, daß es nicht darauf ankomme, daß der Staat Eigentümer der Banken ii, sondern lediglich darauf, daß er in der Lage sei, seinen Ein⸗ lluß und seinen Willen bei der Geschäftsführung der Banken in
ber geeigneten Weise da geltend zu machen, wo die wirtschaftlichen
sotwendigkeiten es erforderten. Die Voraussetzung hierfür habe dos im Dezember 1934 ergangene Reichsgesetz über das Kredit⸗ resen geschaffen, und zwar viel vollkommener, als dies durch eine einfache Verstaatlichung des Bankenapparates hätte erreicht werden können. Vom privaten Bankgewerbe werde nicht verlangt, aß es aus volkswirtschaftlichen Gründen schlechte Geschäfte besseren
Noch kein Ergebnis der britisch⸗polnischen Kohlenverhandlungen.
London, 15 November. Die britisch⸗polnischen Kohlen⸗ berhandlungen, die vor einigen Tagen in Paris geführt wurden, haben noch kein endgültiges Ergebnis gehabt. Man erwartet jedoch, daß in den Ende dieses Monats in London weiter⸗ geführten Besprechungen eine Einigung über die Verlängerung des bchß Abkommens, das im Dezember abläuft, erzielt werden wird.
Frankreichs Kohlenförderung steigt langf m wieder an. Paris, 15. November. Nach vorläufigen Fesftstellungen be⸗
Ilauft sich im Oktober die Kohlenförderung in Nordfrankreich und
in Pas de Calais auf 2 475 000 t gegen 2 280 000 t im September. Damit ist nicht nur im Vergleich zum Vormonat, fondern ganz algemein zum Monatsdurchschnitt des laufenden Jahres ein beachtlicher Fortschritt zu verzeichnen. Die Anstrengungen durch eine Ausweitung der Förderung den stark gestiegenen Einfuhr⸗ darf an ausländischer Kohle etwas abzuschwächen, scheinen also rolgreich zu sein. Die Bestrebungen gehen dahin, durch Ein⸗ ung weiterer Arbeiter und ausländischer Arbeitskräfte die rung noch weiterhin auszudehnen. Dadurch wird der Pro⸗ duktionsausfall, der zunächst im Anschluß an die Einführung der 40„tunden⸗Woche erheblich war, weniger bedeutend werden. Immerhin liegt die Prodnktion in den ersten zehn Monaten mit 22123 000 t noch um 1 760 000 t unter dem Ergebnis der gleichen Zeit des Vorjahres. 88
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Diee luxemburgische Eisenerzeugung im Oktober.
Luxemburg, 15. November. Die luxemburgischen Hochöfen
15 gegen 26 im September) erzeugten im Oktober 203 560 t Roh⸗
eien gegenüber 213 000 t im September d. J. und 186 470 t im Oktober des Vorjahres. Die durchschnittliche Tagesproduktion ging domit von 7100 t im September auf 6575 t im Oktober zurück. Die gesamte Roheisenproduktion während der ersten zehn Monate dieses Jahres stellte sich auf 2 168 130 t gegen 1 622 032 t in der
(Vergleichszeit des Vorjahres. — Die Rohstahlerzeugung belief sich
im Oktober auf 198 180 t gegen 214 300 t im September und 188 390 t im Oktober 1936. Darunter waren 197 370 t Thomas⸗ stahl, 724 t Elektrostahl und 88 t Martinsstahl. In den ersten jehn Monaten erreichte die Rohstahlerzeugung eine Höhe von 2171 400 t gegen 1 618 730 t im Vorjahr. Es wird angenommen, dez die Eisen⸗ und Stahlerzeugung, die im Oktober schon einen Lückgang erfahren hat, in Auswirkung der Warschauer Ein⸗
[schränkungsbeschlüffe der Ireg noch weiter ermäßigt wird.
„Der italienische Autarkiefeldzug wird bis zum siegreichen Ende geführt.“
Mailand, 15. November. In Mailand wurde das neue Arbeitsjahr des faschistischen Kulturinstituts mit einer großen Kundgebung eröffnet, auf der der italienische Minister für Volks⸗ kultur sowie der Korporationsminister über den Kampf um die wirtschaftliche Selbständigkeit Italiens sprachen. Minister Alfieri betonte, das ganze italienische Volk fei heute geistig und materiell gewappnet, den Kampf um die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Landes zu gewinnen. Der Korporationsminister Lantini unter⸗ strich die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ziele der faschistischen Autarkiepolitik und umriß die Aufgaben, die dem korvorativen System bei der Durchführung dieser Pläne zufallen. Nach den großen praklischen Erfolgen auf dem Gebiete der Textil⸗ wirtschaft sei auch in den anderen Wirtschaftszweigen, wie in der Zellulofe⸗ und Brennstoffversorgung, die Autarkie auf dem Wege des besten Fortschritts. Der Autarkiefeldzug werde nach den Richt⸗ linien Mussolinis bis zum vollständigen Siege zu Ende geführt werden. .“
“
Starke Aktivierung des tschechoflowakischen Außenhandels im Oktober.
Prag, 15. November. Nach den Erhebungen des statistischen Staasamtes weist der Spezialhandel der Ischechoslowakei im Oiktober 1937 im reinen Warenverkehr eine Einfuhr von 959,4 und eine Ausfuhr von 1125,6 Mill. Kc. auf. Es errechnet sich für Sktober also ein Ausfuhrüberschuß von 166 Mill. Kc., wäh⸗ rend im gleichen Monat des Vorjahres ein Einfuhrüberschuß
Wirtschaft des Auslandes.
1
vorziehe, es werde lediglich von ihm verlangt, daß es diejenigen Stellen in der deutschen Wirtschaft herauszufuͤhlen verstehe, wo ssch das von ihm verwaltete Kapital an einer Leistung beteiligen könne oie — jeweils vorhandene Leistungsniveau wieder übersteige. b 8 Ein Ruͤckblick auf die Jahre seit der Machtergreifung zeige, 1.. ven Banken nach dieser Richtung hin alles Erdenkliche getan hätten. Aus den eingehenden Untersuchungen des Vortragenden ist vor allem erwähnenswert, daß die privaten Banken von den ihnen zur Verfügung stehenden eigenen und fremden Geldern etwa 20,4 % den Aufgaben der öffentlichen Hand zugeleitet haben und rd. 70 . an die private Wirtschaft, während in Börsenausleihungen nur 4¼ ℳ festgelegt sind, was als Zeichen einer durchaus gefunden Kreditpolitik betrachtet werden müsse. 8
Neben ihrer auch künftig nicht zu entbehrenden Mitwirkung an der Finanzierung der Arbeitsschlacht und der Konsolidierung der schwebenden Staatsschulden sei vor allem an die Hilfsstellung zu denken, die die privaten Vanken der Wirtschaft bei der Durch⸗ ührung des zweiten Vierjahresplanes zu geben hätten. Berück⸗ ichtige man, daß bei der Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durch Begebung von Industrieobligationen und Aktien die Mit⸗ wirkung der Banken nicht entbehrt werden könne, dann gelange man zu der Feststellung, daß unter Mithilfe der Banken insgesamt rd. 58 %, also der überwiegende Teil der bisherigen Ausgaben, für den Vierjahresplan finanziert worden seien. Hierbei handele es sich jedoch nur um die große Mittel erfordernden Investitionen. Die Durchführung des Vierjahresplanes erfasse aber alle Zweige der Wirtschaft bis hinab zu den kleinsten Betrieben. Demgemäß sei auch das Kreditgewerbe in weit höherem Maße noch in die Finanzierung des Vierjahresplans eingeschaltet, als dies in den vorgenannten Ziffern zum Ausdruck komme. Es sei damit zu rechnen, daß dieser Anteil noch wachse. Besondere Aufmerksamkeit würden die Banken nach wie vor der Pflege des Außenhandels widmen müssen, dem wie bisher auch im Rahmen des zweiten Vierjahresplans besondere Bedeutung zufallen werde. Die Auf⸗ gaben seien so zahlreich, die private Initiative so notwendig, daß das private Bankgewerbe durchaus berufen sei, einen wichtigen Teil in der deutschen Kreditwirtschaft auszufüllen. Allerdings gelte auch für die privaten Kreditinstitute das Wort des Führers, daß es als Dogma weder eine sozialistische noch eine freie Wirtschaft gebe, sondern nur eine verpflichtete Volkswirtschaft, und daß, wenn diese als freie Wirtschaft den ihr zukommenden Aufgaben nicht ge⸗ recht zu werden vermöge, die Führung des Staates ihr diejenigen Anweisungen zu geben habe, die im Interesse der Gesamtheit not⸗ wendig seien. 8
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von 21,4 Mill. Kc. verzeichnet werden mußte. — Der Gesamt⸗ wert des Spezialhandels von Januar bis Oktober 1937 betrug im reinen Warenverkehr in der Einfuhr 8907,7 Mill. Kc. und in der Ausfuhr 9724,8 Mill. Kc., so daß die Handelsbilanz für diesen Zeitraum mit 817,1 Mill. Kc. aktiv war und gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres somit eine Besserung des Er⸗ gebnisses um 591,8 Mill. Kc. aufwies.
Lettländische Wirtschaftszahlen. Riga, 15. November. Nach Vorangaben belief sich die Waren⸗ ausfuhr Lettlands im Oktober auf 28,6, die Einfuhr auf 20,3, der Ausfuhrüberschuß mithin auf 8,3 Mill. Ls. Damit ist die dies⸗
jährige Aktivität auf 17,7 Mill. angewachsen, gegenüber 10,5 Mill. im Vorjahr. Weiter wird bekannt, daß der Binnenhandel von 750 Mill. Ls. im Jahre 1933 auf 900 Mill. im Jahre 1935 ge⸗ stiegen war. Für 1936 ist der inländische Handelsumsatz noch nicht festgestellt, während für 1937 gegenwärtig eine Ver⸗ doppelung der Binnenhandelszahl von 1933 vorausgesagt wird, wobei allerdings die Folgeerscheinungen der Währungsumstellung vom Herbst 1936 zu berücksichtigen sind. Endlich wird bekannt⸗ gegeben, daß die Zahl der in der Industrie beschäftigten Per⸗ sonen vom Spätsommer 1936 bis zum Spätsommer 1937 von 187 000 auf 204 000 zugenommen hat.
Planverfahren auch in der amerikanischen Wirtschaft.
Wuashington, 15. November. In Washington trat der Bundes⸗ kongreß der Vereinigten Staaten am Montag zu der von Roosevelt einberufenen Sondertagung zwecks Verabschiedung einiger für be⸗ sonders dringlich erachteter Gesetzvorlagen zusammen. Die Bot⸗ schaft des Präsidenten weist in erster Linie auf die Notwendig⸗ keit gesetzgeberischer Maßnahmen zur Kontrolle der Ernteüber⸗ schüsse hin; ferner verlangt die Regierung darin ein den ver⸗ schiedenartigen geographischen und sonstigen Bedingungen ange⸗ paßtes elastisches System zur Neuordnung der Arbeitsbedin⸗ gungen.
Auf dem Gebiet der Steuern sollen gewisse Ungerechtigkeiten beseitigt werden, die insbesondere dem kleinen und mittleren Unternehmer einen besseren Wettbewerb gegen Großkonzerne ermöglichen.
Darüber hinaus wird im Interesse einer wirksameren Durchführung der von der Regierung ergriffenen Maßnahmen eine Reorganisation der Verwaltungsspitze vorgeschlagen.
Um eine bessere Erschließung der natürlichen Hilfsquellen Amerikas im Interesse der Allgemeinheit zu gewährleisten, empfiehlt Roosevelt schließlich ein Planverfahren, nach dem die Vereinigten Staaten, entsprechend der Verteilung der wichtigsten Naturschätze, in sieben große Regionen eingeteilt werden. Darin sollen örtliche Behörden alle umfassenden Pläne erst nach sorg⸗ fältiger Ausarbeitung für den ganzen Bezirk der Regierung und dem Kongreß nach Maßgabe der dem Staatshaushalt im ein⸗ zelnen zur Verfügung stehenden Jahresmittel unterbreiten.
Dreie,
Neuorientierung der mexikanischen Erdölpolitik.
Mexiko City, 15. November. Auf Grund eines Abkommens mit der mexikanischen Regierung erhielt die zum Royal Dutch⸗ Shell⸗Konzern gehörende Compania Mexicana de Petroleo el Aguila sämtliche Ausbeuterechte in den Oelgebieten von Poza Rica, Poza de Cuero, Troncones und Potrerillo, die zu den er⸗ giebigsten Mexikos gehören. Die Aguila beherrscht damit völlig sämtliche Quellen der genannten Gebiete mit Ausnahme einiger weniger, welche sich noch in den Händen der Nationalen Petroleum⸗ verwaltung befinden. Sämtliche bisher strittigen Konzessionen sind der Aguila zugesprochen worden. Auf Grund des Abkommens
eine Beteiligung von 15 % an der Produktion von 35 Quellen.
Außerdem behält die Aguila 48 Quellen ohne Beteiligungszwang
der Nationalen Petroleumverwaltung sowie 46 Quellen, welche demnächst erschlossen werden sollen. Während der Dauer von 5 Jahren vom ersten Tage des elften Monats nach Unterzeichnung des Abkommens ab liefert die Aguila der Regierung täglich mindestens 2000 cbhm Oel. Das Abkommen kennzeichnet die neue Entwicklung der mexikanischen Oelpolitik, die letztlich auf ein llmähliche Ausschließung der Auslandsgesellschaften hinzielt.
Zur Neuordnung der brafilianischen Kaffeepolitik.
. 8 89 1“ Rio de Janeiro, 15. November. Das am Sonnabend unter zeichnete Dekret über die neue Kaffeepolitik Brasiliens bringt außer der bereits bekannten Senkung der Ausfuhrabgabe von 45 auf 12 Milreis auch eine Beseitigung des amtlichen Zwangs⸗ kurses des Banco do Brasil. Die Ablieferung der Devisenquote von 35 % des Ausfuhrerlöses an den Banco do Brasil erfolgt künftig zu Kursen des freien Devisenmarktes.
Der japanische Finanzminister verkündet Stabilität des Ben⸗Kurses.
London, 15. November. Der japanische Finanzminister Kaya erklärte kürzlich, daß der gegenwättige Yen⸗Kurs auf alle Fälle aufrechterhalten werde. Die Regierung werde Maßnahmen ergreifen, um die Zahlungsbilanz zu verbessern. Gleichzeitig ver⸗ sicherte der Gouverneur der Bank von Japan, Nuki, daß der Einfuhrüberschuß der Handelsbilanz von 680 Mill. Yen in der Zeit von Jannar bis Oktober 1937 durch entsprechende Posten in der Dienstleistungsbilanz ausgeglichen werden würde. 8
Starre Aktivierung der mandschurischen Goldgewinnung.
Mukden, 15. November. Vom nächsten Jahr ab wird die Mandschuria Gold Mining Co. starke Anstrengungen machen, um die Goldgewinnung während der nächsten fünf Jah e auf 210 Mill. Nuan jährlich zu steigern. Die Gesellschaft wird im nächsten Frühjahr mit 16 Baggern, die bei Heiho, Humaho und Hunchun angesetzt werden, zu arbeiten beginnen. Die Kapital⸗ ausgaben, die nötig sind, um das gesteckte Ziel zu erreichen, werden auf 295 Mill. Yuan geschätzt. Ausländische Fachleute bezweifeln, daß eine so hohe Ausbeute innerhalb der geplanten Zeit möglich sein wird. —
Die Organifation der mandschurischen Schwerindustrie.
Mukden, 15. November. Ende September wurde in Hsinking die Vereinigung der gesamten Schwerindustrie der Mandschurei in der Hand einer einzigen großen Korporation bekanntgegeben. Nach der Verlautbarung der Regierung wird dieser Trust als Holdinggesellschaft die bereits bestehenden Unternehmen, wie Eisen⸗ und Stahlwerke (darunter auch das Showa⸗Werk in Anshan), ferner Leichtmetallproduzenten, Auto⸗ und Flugzeug hersteller sowie verschiedene Bergwerksunternehmen übernehmen. Dazu wird die neue Gesellschaft mit einem Kapital von 450 Mill. Nuan ausgestattet, von dem die Hälfte in der Hand der mandschurischen Regierung bleibt. Außerdem wird die neue Gesell⸗ schaft die neu entdeckten Erzvorkommen im Tungpientao⸗Distrikt ausbeuten sowie das dazu gehörende Hüttenwerk am Yalu bauen. Ein beträchtlicher Teil der Aktien des neuen Unternehmens wird von der großen japanischen Holdinggesellschaft Nippon Sangyo Kaisha (Japanische Industrie⸗Gesellschaft) übernommen, deren Präsident Aikawa auch an die Spitze der mandschurischen Gesell⸗ schaft gestellt wird. *
Wie der Präsident der Süd⸗Mandschurischen Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft (SMR), Matsuoka, in einem Presseinterview bekannt⸗ gegeben hat, wird seine Gesellschaft eine ganze Reihe ihrer indu⸗ striellen Unternehmen an die neue Gesellschaft abgeben. Das ist ein weiterer, sehr bedeutender Schritt zur Erreichung des japa⸗ nischerseits seit Jahren erstrebten Zieles, die SMR zu einer reinen Verkehrsgesellschaft zu machen.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und
Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 15. November. (D. N. B.) Auszahlung London 26,36 G., 26,46 B., Auszahlung Berlin (verkehrsfrei) 212,12 G., 212,96 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99,80 G., 100,20 B — Auszahlungen: Amsterdam 292,22 G., 293,38 B. Zürich 121,81 G., 122,29 B., New York. 5,2795 G., 5,3005 B., Paris 17,91 G., 17,99 B., Brüssel 89,72 G., 90,08 B., Stockholm 135,93 G., 136,47 B., Kopenhagen 117,72 G., 118,18 B., Oslo 132,49 G., 133,01 B., Mailand (verkehrsfrei) 27,85 G., 27,95 B.
Wien, 15. November: Geschlossen. “
Prag, 15. November. (D. N. B.) Amsterdam 15,7 7 ½, Berlin 11,48 ¾&, Zuürich 656,87 ½, Oslo 714,25, Kopenhagen 635,00, London 142,20, Madrid —,—, Mailand 150,61, New York 28,48, Paris 96,50, Stockholm 732,75, Wien 530,00, Polnische Noten 485,00, Belgrad 65,70, Danzig 540,00, Warschau 538,75. b
Budapest, 15. November. (D. N. B.) [Alles in Pengö.] Wien —,—, Berlin 136,20, Zürich 77,95, Belgrad 7,85.
London, 16. November. (D. N. B.) New York 500,50, Paris 147,43, Amsterdam 902,75, Brüssel 29,37 ½, Italien 95,00, Berlin 12,37 ¾, Schweiz 21,60 ½, Spanien 79,00 nom., Lissabon 110,13, Kopenhagen 22,40, Wien 26,34, Istanbul 620,00, Warschau 26,37, Buenos Aires Import 16,00, Rio de Janeiro 412,00.
aris, 15. November. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.] Deutschland 11,93, London 147,35, New York 29,48 ½, Belgien 5015 , Spanien —,—, Italien 155,15, Schweiz 682,00, Kopen⸗ hagen 660,00, Holland 1632,00, Oslo 739,50, Stockholm 758,50, Prag 103,90, Rumänien —,—, Wien Belgrad —,—, Warschau 453,00. 1“ 3
Paris, 15. November. (D. N. B.) [Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr.] Deutschland —,—, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 29,48, England 147,42 ½, Belgien 5025⅞, Holland 1634,75, Italien 155,10, Schweiz 6815/, Spanien van ven Kopen⸗ hagen —,—, Oslo Stockholm —,—, Belgrad —,—, Warschau —,—. . 1t
5 msterdam, 15. November. (D. N. B.) [Amtlich.] Berlin 72,95, London 9,02 ⅛⅜, New York 180¹11⁄16, Paris 613,25, Brüssel 30,73, Schweiz 41,69, Italien —,—, Madrid —,—, Oslo 45,37 ½,
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erhält die mexikanische Regierung von der Aguila eine Beteiligung
in Höhe von 35 % an der Bruttoprodukt maus 66 Quellen ferner
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“ 8
Kopenhagen 40,30, Stockholm 46,55, Prag 635,00.