sozialen Ehrengerichtsbarkeit im Jahre 1937, und zwar vom Januar bis zum Herbst, berichtet. Bis zum 31. August wurden 200 Anträge auf Einleitung eines Chrengerichtsversahrens ge⸗ stellt. Sie betrafen 216 Personen, davon 182 Betriebsführer, drei stellvertretende Betriebsführer und 24 Aufsichtspersonen. Nur sieben Ehrengerichtsverfahren waren gegen Gefolgschafts⸗ mitglieder gerichtet. Insofern zeigt sich ein wesentliches Ab⸗ weichen gegenüber dem Bericht des Jahres 1936. Das starke Ab⸗ sinken von Verfahren gegen Gefolgschaftsmitglieder ist zum großen Teil damit zu erklären, daß nur noch in seltenen Fällen bei Vertragsbrüchen Anträge auf Verfolgung durch die sozialen Ehrengerichte gestellt worden sind. In der Eisen⸗ und Metall⸗ wirtschaft, im Baugewerbe und in der Landwirtschaft, also in den Wirtschaftszweigen, in denen die meisten Klagen über Vertrags⸗ brüche vorlagen, kann jetzt durch Zurückbehaltung des Arbeits⸗ buches wirksam gegen den Vertragsbruch vorgegangen werden, so daß auf den Einsatz der Ehrengerichte hier regelmäßig verzichtet werden konnte. Anträge wegen Ausnutzung der Arbeitskraft und Ehrenkränkung sind in diesem Jahre bisher 158 zu verzeichnen. Die Fälle der Ausnutzung der Arbeitskraft haben sich dabei ver⸗ mehrt, und zwar vor allem deshalb, weil die Reichstreuhänder der Arbeit jetzt der angemessenen Unterbringung landwirtschaft⸗ licher Arbeiter besondere Aufmerksamkeit widmen und gegen säumige Unternehmer auch im Wege der sozialen Ehrengerichts⸗ barkeit vorgehen. In sechs Fällen wurde ein Antrag wegen Stö⸗ rung des Arbeitsfriedens gestellt. Wegen hartnäckiger Zuwider⸗
handlung gegen schriftliche Anordnungen des Reichstreuhänders⸗
ist bisher nur in 36 Fällen eingeschritten worden gegenüber 75 im Vorjahr. Unsoziales Verhalten gegenüber Lehrlingen wurde
Umfang und Finanzierung der Sachanlagen in Deutschland. Rosten und Erträge in der deutschen Industrie.
In seinem neuesten Wochenbericht beschäftigt sich das Institut für Konjunkturforschung (Hanseatische Verlagsanstalt A.⸗G., Hamburg⸗Wandsbek) mit dem Umfang und der Finanzierung der Sachanlagen in Deutschland. Danach sind im Jahr 1937 mehr Anlagegüter, d. h. Maschinen, Bauten, Fahrzeuge usw., in Deutsch⸗ land erzeugt worden, als dies jemals seit dem Aufkommen der modernen Industriewirtschaft der Fall war. Setzt man zu den in Deutschland erzeugten Anlagegütern die entsprechende Einfuhr hinzu und die Ausfuhr ab, so erhält man ein Bild vom Verlauf des Inbestitions⸗,Volumens“, d. h. von den Sachinvestitionen der deutschen Wirtschaft. Das Investitionsvolumen Deutschlands ge⸗ staltete sich (1928 = 100) in den weiteren Jahren wie folgt: 1929 = 97, 1930 = 74,6, 1931 = 47,3, 1932 = 33,2, 1933 = 49,4, 1934 = 77,4, 1935 = 104,4, 1936 = 123,7, 1937 (vorläufig) = 134,0.
1937 sind in Deutschland über ein Drittel mehr Anlage⸗ investitionen vorgenommen worden als 1928, wobei sich die warenmäßige Zusammensetzung gegenüber früher natürlich ge⸗ wandelt hat. Gegenüber 1932, als die Investitionen besonders
niedrig waren und die deutsche Volkswirtschaft „von der Sub⸗
4c0 222 t b 8⸗ 5 . 2 C Er⸗es Ae ztghe dasnelhierfacbug Den.⸗Wert, der
für 1936 auf 13,8 und für 1937 auf 15,5 bis 16 Mrd. RM. Diese Investitionen verteilen sich nach den Schätzungen des Instituts auf Neu⸗ und Ersatzanlagen wie folgt (in Mrd. RM): Gesamt Ersatzanlagen Neuanlagen ö6“ 5,8
8,3 5,8
11,2 6,0 1 “ 6,25 1937 u. 15,5 bis 16 6,50 + 9,0 bis 9,5 Im Jahr 1937 dürften demnach rund 9 bis 9,5 Mrd. RM neu⸗ investiert worden sein — ein Betrag, der etwa 13 bis 14 % des deutschen Volkseinkommens entspricht.
„Das Institut für Konjunkturforschung untersucht weiter in seinem neuesten Wochenbericht, wie diee Sach⸗ investitionen in den Jahren 1936 und 1937 in Höhe von rund 30 Mrd. RM finanziert worden sind. In ungefährer Größenordnung — genaue Anhaltspunkte lassen sich nicht geben — stand 1936 und 1937 zusammen ein Betrag von rund 8,5 Mrd. RM. für Ersatzanlagen aus Amortisationserlösen, d. h. aus den laufend vorgenommenen Abschreibungen, bereit. Aus Neukapitalbildung aufzubringen blieben demnach noch rund 21,5 Mrd. RNM. An der Finanzierung dieses Betrages waren die bankmäßige Geldkapital⸗ bildung im weitesten Sinne und die marktmäßige Geldkapital⸗
1933 1934 1935 1936
in 24 Fällen zum Gegenstand von Anträgen gemacht. Ein end⸗ gültiges Bild über die Entwicklung der sozialen Ehrengerichts⸗ barkeit im Jahre 1937 wird natürlich erst nach Jahresschluß ge⸗ wonnen werden können. Schon jetzt ist aber auch für das laufende Jahr festzustellen, daß sich die soziale Ehrengerichtsbarkeit weiter als hervorragendes Mittel der Erziehung zur nationalsozialisti⸗ schen Sozialgesinnung bewährt hat.
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Ankauf gezogener Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reichs vor dem Fälligkeitstermin.
Die zur Einlösung am 1. April 1938 gezogenen Auslosungs⸗ rechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reichs werden bereits vor dem Fälligkeitstermin, und zwar vom 3. Januar 1938 ab, unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbankdiskontsatz zu berechnenden Diskonts, frei von Provision, angekauft. Der An⸗ kauf der Auslosungsscheine erfolgt durch die Reichsbankanstalten, in Berlin durch die Nostro⸗Börsen⸗Abteilung der Reichsbank, Jägerstraße 55 I. Die Inhaber der Auslosungsscheine, die vor dem 1. April 1938 in den Besitz des Einlösungsbetrags gelangen wollen, können schon jetzt ihre Stücke der nächstgelegenen Reichs⸗ bankanstalt zum Ankauf übergeben. Die Auszahlung des Ein⸗ lösungsbetrags, unter Abzug des Diskonts, erfolgt nach Prüfung der Stücke vom 3. Januar 1938 ab.
Der Ankauf der ausgelosten Schuldbuchforderungen erfolgt zu denselben Bedingungen durch die Reichsschuldenverwaltung.
*
Publikum) mit zusammen ungefähr 13 Mrd. RM beteiligt. Dem⸗ nach würde sich, roh geschätzt, ein Betrag in der Größenordnung von 8,5 Mrd. RM ergeben, der aus Steuermitteln, durch Selbst⸗ finanzierung, durch Finanzierung am nicht organisierten Kapital⸗ markt und durch Einsatz von Kreditrückzahlungen aus Einkommen und Betriebsgewinnen für Investitionsausgaben aufgebracht werden mußte.
Ein weiterer Aufsatz des neuen Wochenberichts beschäftigt sich mit der Entwicklung der Kosten und Erträge in der deutschen Industrie. An Hand einer Analyse der Bilanzen wichtiger industrieller Aktiengesellschaften kommt das Institut zu dem Ergebnis, daß im Laufe des Jahres 1937 zwar gewisse Ver⸗ lagerungen im Kostengefüge eingetreten sind, bei hohen Abschrei⸗ bungssätzen, die in roher Schätzung über 8 % der Umsätze aus⸗ machen, betragen die ausgewiesenen Gewinnsalden aber immerhin 3,3 % des Umsatzes der erfaßten Aktiengesellschaften.
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bildung (d. h. die Unterbringung von Wertpapieren aller Art beim
Unter dem Titel „Sozialpolitik im Dritten Reich. — Neue Beiträge 1937“ gibt der Reichs⸗ und Preußische Arbeitsminister Franz Seldte in Form einer umfangreichen Broschüre, wie schon in den letzten beiden Jahren, einen eingehenden Ueberblick über die sozialpolitische Jahresarbeit der Reichsregierung und das vielseitige Arbeitsgebiet des Reichsarbeitsministeriums. Die Ausführungen wollen wiederum zeigen, in welcher Weise die Regierung Adolf Hitler auch im abgelaufenen Jahre der Idee der Gemeinschaft durch Verwirklichung sozialer Maßnahmen ge⸗ dient hat. In der Ausrichtung auf diese Idee ist die Sozialpolitik im Dritten Reich nicht mehr eine gegen die Wirtschaftspolitik ab⸗ zugrenzende Ressortpolitik, sondern zugleich Inhalt der über⸗ geordneten Staatspolitik schlechthin mit der Aufgabe, darüber zu wachen, daß die Forderung des deutschen Sozialismus nach Gerechtigkeit Wirklichkeit wird. Bei der Verfolgung dieses Zieles geht es nicht darum, Wohltaten zu spenden, sondern um die Er⸗ tüchtigung und Gesunderhaltung des Volksganzen. In diesen Dienst haben sich alle sozialen Einrichtungen auch bei ihren Tages⸗ aufgaben zu stellen. Insbesondere liegt hier auch die schöne und große Aufgabe der DAF., immer wieder die große Idee der Ge⸗ meinschaft herauszustellen, und die Tätigkeit der Reichstreuhänder der Arbeit, die unermüdlich bestrebt sind, in Zusammenarbeit mit der DAF. und der ganzen deutschen Wirtschaft die Idee der neuen Sozialordnung im Arbeitsleben zu verankern und als Reichs⸗ organe wirkliche Helfer des deutschen Arbeiters zu sein. Daß 995 all dies Mühen nicht umsonst gewesen ist, ist zugleich das Verdienst des deutschen Arbeiters, der sich selbst zu der sittlichen Idee der Gemeinschaft bekannt hat.
In dem jetzt vergangenen Jahre, dessen soziale Arbeit in der vorliegenden dritten Folge der Uebersichten des Arbeitsministers dargestellt wird, erwuchsen dieser Arbeit besondere Aufgaben durch die Verkündung des Vierjahresplanes. Dessen Durchführung er⸗ fordert ja nicht nur die Lösung rein wirtschaftlicher, sondern ins⸗ besondere auch sozialpolitischer Aufgaben, wobei die bisherigen
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Erfolge den Beweis liefern, daß diese Aufgaben nach beiden Seiten hin wirksam angefaßt worden sind. Nach den für die Durchführung des Vierjahresplanes erlassenen Richtlinien war dem Reichsarbeitsministerium in seiner Zusammenarbeit mit der Geschäftsgruppe Arbeitseinsatz bei dem Beauftragten für den Vierjahresplan insbesondere die Aufgabe gestellt, die zur Ver⸗ fügung stehende Arbeitskraft den sachlichen Erfordernissen der Wirtschaft, die ihrerseits wiederum von staatspolitischen Not⸗ wendigkeiten bestimmt werden, anzupassen und sinnvoll zu lenken. Das geschah durch eine Reihe von organisch aufeinander ab⸗ gestimmten Anordnungen über die Erfassung und den Einsatz von Facharbeitern, die vEen von älteren Angestellten über Lohn⸗ und Urlaubsregelung, Frmenaweit durch geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der Landflucht und — um nur das Wichtigste kurz zu erwähnen — durch Neuordnungen auf dem Gebiete des Arbeitsschutzes, indem im Hinblick auf den hier und da fühlbar werdenden Facharbeitermangel manche Bestimmungen über Arbeits zeitschutz und Sonntagsruhe gelockert wurden und andererseits in Rücksicht auf die im Zusammenhang mit der Intensivierung der wirtschaftlichen Tätigkeit erhöhten Unfall⸗ gefahren der Unfall⸗ und Gesundheits⸗Betriebsschutz verstärkt wurde. — Einen besonders großen Raum nehmen in der Ueber⸗ e5 die wohnungs⸗ und siedlungspolitischen Maßnahmen der Reichsregierung ein, die sich von der staatspolitischen Idee der Gemeinschaft ebensowenig trennen lassen wie jede andere sozial⸗ politische Maßnahme, und die in ganz besonderem Maße als Auf⸗ gaben aus dem Vierjahresplan erwachsen sind. Hier fügen sich die Bestimmungen und Maßnahmen über den Wohnungsbau unter Berücksichtigung der Vierjahresplanerfordernisse, über die Neuregelung der Kleinsiedlung, den Volkswohnungsbau, die Alt⸗ stadtsanierung, den Landarbeiterwohnungsbau, den Mieterschutz den Einsatz der Hauszinssteuer⸗Rückflüsse für die Spitzen⸗ önanzierung, die Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau n. a. m. zu einem einheitlichen deutschen Baurecht zusammen. — Schließlich enthält der Bericht noch einen Ueberblick über die weitere Entwicklung der sozialen Ehrengerichtsbarkeit, über die Abstimmung der sozialen Krankenversicherung auf die bevölke⸗ rungspolitischen Ziele und über die Einrichtungen des Reiches
Aktien eher fester, Renten unverändert.
An der letzten Börse vor den Feiertagen, die eine dreitägi
naturgemäß eng begrenzt. Gleichwohl hielt das seit einigen T beobachtete Kaufinteresse der Bankenkundschaft an, so daß B rungen in der Mehrzahl waren. In den sogenannten schwere nung von Sperrmarkguthaben getätigt worden sein. Das gal besonders für Farben, die nach einem gestrigen Schlußkurs vo 155 zunächst um ¾ und dann sogleich weiter bis auf 156 ¼ an zogen. Beachtet blieben am gleichen Marktgebiet auch Goldschmid und Kokswerke, die bzw. 1 ¼ % höher ankamen.
—70
Um ca. ¼ bis ½ %̃ höher bewertet wurden Montane denen lediglich Mannesmann mit — ½¼ % und Harpener — ¾¼ % Ausnahmen bildeten. Bei ersteren verweist mat den erforderlichen großen Investitionsbedarf. waren wenig verändert; auch Kaliwerte kamen bei kleinsten Um sätzen auf gestriger Schlußbasis zur Notiz. Kali Chemie wu allerdings bei einem Angebot von nur 6000 RM nach eintäg Unterbrechung um 3 % heruntergesetzt. Von Elektrowerten Accumulatoren um 2 und Lahmeyer um ¾ % nach. Fast d; weg höher lagen dagegen Versorgungspapiere: Bekula, bei deme der Dividendenabschlag zu berücksichtigen ist, sowie Rheag ge⸗ wannen je 1, HEW. ½ %.
Von Maschinenbauwerten fielen Deutsche Waffen mit eine Steigerung um 2 % auf, an den übrigen Märkten hielten sich die Veränderungen, meist Befestigungen, im Rahmen von Prozent bruchteilen.
Im Verlauf schrumpfte das Geschäft an den Aktienmärkten weiter stark ein. In der Grundtendenz blieb es aber freundlich Farben wurden mit 156 gehandelt, Kokswerke gewannen gegem den ersten Kurs , Deutsche Eisenhandel ½ %, während Erdäh „½ % hergaben.
In der letzten halben Stunde wurde kaum noch gehandel In Einzelfällen erfolgten Glattstellungen, doch führten diese kaum zu nennenswerten Einbußen. Im allgemeinen war das Kurz niveau gut behauptet.
Am Einheitsmarkt wurden Bankaktien in kleinen Beträgen zu Vortagskursen gehandelt. Bei den Hypothekenbanken Meininger mit einer Steigerung von 1 % einer solchen um ½ % auf. Bei den Industriewerten zeigte sie rege und schwer zu befriedigende Nachfrage in Berlin Gubene Hut, die bei Repartierung 10 % gewannen. Auch Glauzigen Zucker (+ 2 ¼) mußten zugeteilt werden. Schwächer lagen gegen letzte Notiz Fahlberg List um 3 ½ und Bergmann um 2 ¼. „¼ Von Kolonialwerten ermäßigten sich Doag weiter um 1 %.
Am variablen Rentenmarkt wurde die Reichsaltbesitzanlei zunächst mit unv. 129,60, im Verlauf aber 10 Pfg. niedriger me 129 ¼ gehandelt, während die Umschuldungsanleihe um 5 Pfg. a 94,80 anzog. Späte Reichsschuldbuchforderungen waren um „¾ gebrunt, Wwirverunsfpaunzufwyrüge vagegen im greichen Ausmaß fesüet
Sehr ruhig blieb es auch am Kassarentenmarkt. Vorgriffe au den Coupontermin waren kaum zu beobachten, da offenbar eiß Teil der anfallenden Mittel für die Zeichnung der neuen Reichs anleihe bereitgehalten wird. Von landschaftlichen Goldpfandbriefe waren Westpr. Ritterschaftliche bei kleinem Umsatz erneut fester.
Bei den Länderanleihen zogen Hamb. Altbesitz um 15 Pff an. Sonst sind noch 40er Postschätze mit einer Einbuße von 20 Pf zu erwähnen. Ruhig lagen auch Industrieobligationen, von denes Harpener auf kleines Angebot und Basalt Gold ¼ % hergaben Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unv. Sätze vo 2 % dis 3 ⅛ % anzulegen, doch kamen erste Nehmer auch dar unter an.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich d engl. Pfund auf unv. 12,42, der Dollar auf unv. 2,484 und de Gulden auf unv. 138,15. Der Frane befestigte sich unwesentlic auf 8,44 (8,43 ½), während der Franken auf 57,47 (57,48) nachga
Lelen
und Rhein. Hyp. mi
1
Deutsch⸗finnische Wirtschaftsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen.
Die seit mehreren Wochen in Berlin geführten deutsch⸗finni sgen Wirtschaftsverhandlungen sind heute erfolgreich zum Ab chluß gebracht worden. Es wurden zwei Protokolle unterzeichne durch die der deutsch⸗finnische Handelsvertrag vom 24. März 193 und das deutsch⸗finnische Verrechnungsabkommen vom 2. Oktobe 1934 um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 1938 ver längert wurden.
Die Unterzeichnung erfolgte auf deutscher Seite durch ders Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Mackensen und de Deutschen Delegationsführer Vortragenden Legationsrat Dr Schnurre, auf finnischer Seite durch den Finnischen Gesandten i Berlin Wuorimaa und den Finnischen Delegationsführer Pitkäniemi. Entsprechend der im Jahre 1937 erfolgten wesentlichen Stei gerung des deutsch⸗finnischen Warenverkehrs und ausgehend von der Erwartung, daß die deutsche Ausfuhr nach Finnland i Jahre 1938 sic mindestens auf der gleichen Höhe wie im Vorjahre halten wird, konnten die vertraglichen Einfuhrmöglichkeiten für finnische Waren unter Berücksichtigung der beiderseitigen Inter essen auf e⸗ allen Gebieten vvb gesteigert werden. Es is
Dr.
—
in Aussicht genommen, die Entwicklung des deutsch⸗finnische Warenver ehrs im Jahre 1938 Anfang Juni nächsten Jahres durch die beiderseitigen Regierungseusschusse in Helsinki über prüfen zu lassen.
Die deutsche Kupfererzeugung im November 193
Die deutsche Kupfererzeugung stellte sich, wie uns die Wirtschaftsgruppe Ni⸗ AgeeAct. gum Kelich, mitteilt, i
Monat November 1937 auf 12 797 t Elektrolytkupfer und 6463 sonstiges Raffinadekupfer gegenüber einer Erzeugung von 12 691 Elektrolytkupfer und 6461 t sonstiges Raffinadekupfer im Ok⸗ tober 1937 und einer Erzeugung von 12 047 t Elektrolytkupfer und 5431 t sonstiges Raffinadekupfer im Monatsdurch
schnitt des Jahres 1936.
zur ärztlichen Betreuung der Kriegsbeschädigten.
Fortsetzung des Handelsteils auf der vierten Seite.
Unterbrechung des Geschäfts mit sich bringen, blieben die Umsit ager esse
Werten sollen, wie bereits gestern, wieder einige Käufe für Rech
Braunkohlenwerd
.“
VBerliner Börse am 23. Dezember
echt. Das neue Aktiengesetz mit Einführungsgesetz, Durch⸗ ührungsVO. und den aktienrechtlichen Ergänzungsgesetzen. Lertausgabe mit Einführung, Verweisungen und Sach⸗ jister, herausgegeben von Dr. Gottfried Matthes, Regie⸗ rungsrat im Reichs⸗ u. Preuß. Wirtschaftsministerium. gweite erweiterte Auflage. 1938. Preis: Ausgabe A 9780 RM, Ausgabe B mit amtlicher Begründung 3,80 RM. Verlag Franz Vahlen, Berlin W 9, Linkstr. 16.
an diese zweite Auflage ist auch die Erste Durchführungsver⸗ maung zum Aktiengesetz vom 29. September 1937 aufgenommen dden, welche wichtige Ergänzungen zum Aktiengesetz und für Uebergangszeit bedeutsame Aenderungen bringt. Die durch Hurch ie e osbeocdsseng eingeführten Formblätter sowie nauf der Verordnung über Formblätter vom 17. Januar 1936 enden Formblätter für Kreditbanken, Kreditgenossenschaften gentralkassen sowie für Privatbankiers, haben Aufnahme ge⸗ ben, ferner sind die Vorschriften über die Umwandlung von gitalgesellschaften durch die Fünfte Durchführungsverordnung inzt worden. Mannigfache Erweiterungen erhöhen die prak⸗ be Brauchbarkeit dieser handlichen und gut ausgestatteten Aus⸗ e die nach dem Stand der Gesetzgebung vom 26. Oktober 1937 heschlssen wurde und als zuverlässiger Führer allen am Aktien⸗ ie beteiligten Kreisen willkommen sein wird.
gienr
rel
schsnotarordnung vom 13. Februar 1937. Auf Veranlassung der Reichsnotarkammer erläutert von Dr. Karl Seybold, Notar in Sulzbach⸗Rosenberg, und Erich Hornig, Amts⸗ gerichtsrat im Reichsjustizministerium. Mit einem Ueber⸗ blick über die Geschichte des Notariats vom Präsidenten der Reichsnotarkammer Notar Wolpers in Lennep. 1937. W. Moeser Buchhandlung, Leipzig. Verlag Franz Vahlen, Berlin W 9, Linkstr. 16. 346 Seiten. Preis geb. 7,50 RM.
Die am 1. Juli d. J. in Kraft getretene Reichsnotarordnung das Grundgesetz für die deutschen Notare, das die frühere höchst gestaltige landesrechtliche Regelung durch eine einheitliche bnung ersetzt hat. Der auf Veranlassung der Reichsnotar⸗ mmner — der berufenen Vertretung der deutschen Notare — tausgegebene Kommentar enthält neben einer eingehenden Er⸗ gterung der Reichsnotarordnung sämtliche zu ihr ergangenen zführungsvorschriften und Verwaltungsanordnungen sowie gfältige Hinweise auf die vorläufig noch fortgeltenden landes⸗ htlichen Verfahrensvorschriften. Die Verfasser, beide gründliche chkenner, die mit den gesetzgeberischen Voravbeiten bestens ver⸗ ut sind, bringen in lückenloser Vollständigkeit eine Darstellung zgesamten Berufsrechts der deutschen Notare. Erschöpfende offfammlung, Gründlichkeit der Bearbeitung und Uebersicht⸗ hleit der Darstellung machen das Buch zu einem unentbehrlichen dzuverlässigen Ratgeber des Praktikers. 8 e Prüfung der Amtsführung des deutschen Notars. Eine Ein⸗ führung in das formelle Notariatsrecht. Von Richard Behre, Landgerichtsdirektor in Berlin. 5., neubearbeitete Auflage. 170 Seiten. 1937. Verlag Franz Vahlen, Berlin W9, Linkstr. 16. Preis kart. 5,50 RM, geb. 6,25 RM.
Nachdem das deutsche Notariatsrecht vollendet und mit ihm mgewaltiger Schritt auf dem Wege zu einem einheitlichen deut⸗ een Recht vorwärtsgetan ist, wird die den veränderten Verhält⸗ sen angepaßte neue Auflage des eingeführten Werkes will⸗ men sfein. Die neue AKufrage entharr in georangrer Kurzhe uuen esentliche, was der Prüfungsbeauftragte auf dem Gebiet des rmellen Notariatsrechts (Notariatstechnik, Kosten⸗ und Steuer⸗ sen) beachten muß, um die Prüfung erfolgreich durchführen zu inen, aber auch für die Notare selbst und ihre Angestellten und
alle Richter und Beamten, die sich mit den Fragen des mellen Notariatsrechts zu beschäftigen haben, ist das Werk ein
8 8—
lachtenswertes Hilfsmittel.
Kalender.
alender der Auslandsdeutschen. Volk und Reich Verlag G. m. b. H. in Berlin W 9. 137 Seiten. Preis 3,— RM.
Das Deutsche Ausland⸗Institut hat auch in diesem Jahre eder seinen „Kalender der Auslandsdeutschen“ herausgegeben, r im Sinne der Aufgaben des Instituts für die große Volks⸗ meinschaft aller Deutschen auf der ganzen Welt werben will. u ist an unserem Kalender die Herausstellung des gesamt⸗ utschen Gedankens. Die bunte Folge von Bildern aus dem Leben r Deutschen im Reich und dem Leben der Auslandsdeutschen ranschaulicht deutlich das gemeinsame Wollen, das heute unser plk über alle Staatsgrenzen hinweg verbindet. Der Kalender in diesem Jahre erstmalig in einem die Bildwirkung erhöhenden kuen Format und in verbesserter Ausstattung erschienen. Der schmackvolle Kalender wird seinen Benutzern viel Freude machen.
8
eutscher Werkkalender 1938. Der amtliche Tagesabreißkalender der Deutschen Arbeitsfront! Jeden Tag ein Blatt! Jeden Tag ein ““ ein hervorragendes Bild sowie Gedenk⸗ tage. 3,— RM. Verlag der Deutschen Arbeitsfront G. m. b. H. Abt. Buchverlag, Berlin SW 19.
Auch dieses Mal ist seine inhaltliche Gestaltung sowie die usstattung wieder ebenso wertvoll wie bei den bisher erschienenen ahrgängen. Für Betriebsführer und Gefolgschaft ist der Deutsche Werkkalender“ bereits zu einem unentbehrlichen täg⸗ chen Führer und Berater geworden, der durch die gute Bild⸗ hiedergabe sowie durch die Leitworte führender Männer der artei und des Staates und des deutschen Geisteslebens immer bieder Anregungen und Hinweise der verschiedensten Art ver⸗ ittelt. Die wichtigsten Gedenktage, die über den deutschen Ent⸗ ker⸗ und Erfindergeist berichten, vervollständigen dier Welt der rbeit. Der „Deutsche Werkkalender“ ist ein Spiegelbild wahrer nd echter Betriebskameradschaft. Daher ist es auch bereits eine elbstverständlichkeit geworden, den Werkkalender in jeder Werk⸗ att und in jedem Büro auszuhängen.
eutscher Reichspost⸗Kalender 1938. erausgegeben mit Unter⸗ stützung des Reichspostministeriums, Konkordia⸗Verlag, Leipzig C 1, Goethestraße 6, Preis RM 2,80.
Gleich seinen Vorgängern gibt der Kalender gemeinverständ⸗ ich und anschaulich einen Ueberblick über die mannigfaltigen Alufgaben der Deutschen o und zeigt ihre umfassende Tätigkeit in den vielseitigen Beziehungen zum deutschen Volks⸗, taats⸗ und Wirtschaftsleben und zur Weltwirtschaft. Kalender erklärt die günstigsten Benutzungsmöglichkeiten der Deutschen Reichspost, läßt erkennen, wie sehr diese große Reichs⸗ verwaltung auf sozialen, technischen und organischen Fortschritt bedacht ist und bringt die Arbeit ihrer Gefolgschaft in gefälliger orm der Allgemeinheit näher.
Das farbenfreudige, von Künstlerhand gefertigte Titelbild zeigt im Vordergrund die heute wie einst so volkstümliche Gestalt eines Briefzustellers. Im Hintergrund versinnbildlichen Flug⸗
Der
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 296 vom 23. Dezember 1937.
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und Pflicht zur Scholz, Rechts⸗ lag See. Vahlen, Berlin W 9. Preis: 4,20 RM.
Im Zuge der gesetzgeberischen Maßnahmen zur Vereinheit⸗ lichung des deutschen Rechts ist auch das frühere landesrechtliche Verfahren bei Hinterlegungsgeschäften durch die Reichshinter⸗ legungsordnung vom 10. 3. 1937 reichsrechtlich geregelt worden. Dem Bedürfnis nach einer zusammenfassenden Erläuterung der in den verschiedenen Gesetzen verstreut enthaltenen materiell⸗ rechtlichen Bestimmungen über das Recht der Hinterlegung, unter Berücksichtigung der neuen reichsrechtlichen Verfahrensvor⸗ schriften in der Verordnung vom 10. 3. 1937 und den inzwischen ergangenen Durchführungsverordnungen, Ausführungsvorschriften und Anweisungen, wird mit vorstehendem Werk abgeholfen. Es ist nicht nur ein Kommentar im üblichen Sinne, sondern darüber hinaus eine Darstellung des gesamten geltenden Rechts. Durch die zusammenfassende Erläuterung aller gesetzlichen Bestim⸗ mungen ist das Buch für Gerichte, Behörden, Banken, Wirt⸗ schaftsunternehmungen und für jeden, der sich mit Hinter⸗ C u befassen hat, ein besonders wertvolles Hilfs⸗
Straßenverkehrsrecht. Kraftfahrzeugverkehrs⸗Gesetz, Straßenver⸗ kehrs⸗Ordnung mit den übrigen Bestimmungen über den Straßenverkehr und den internationalen Vorschriften. Textausgabe mit den amtlichen Mustern und Verkehrs⸗ zeichen und ausführlichem Sachregister. 3. Auflage. 1938. 160 Seiten. Preis 2,— RM.
Diese Textausgabe bringt die am 1. Januar 1938 in Kraft tretenden neuen Verordnungen und die neueste Fassung des Kraft⸗ ahrzeuggesetzes, der Verordnung über internationalen Krast. ahrzeugverkehr und des übrigen Sonderrechts zur Regelung des Straßenverkehrs. Ein ausführliches Stichwortverzeichnis sowie die Inhaltsübersichten, die den neuen Verordnungen vorangestellt sind, erleichtern den Ueberblick über die wichtigen neuen Ver⸗ kehrsbestimmungen. Die Ausgabe ist mit den amtlichen Mustern und Verkehrszeichen versehen und sowohl für den Juristen und Verwaltungsbeamten als auch für den Kraftfahrer und jeden Verkehrsteilnehmer von hoher Bedeutung.
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Die Nürnberger Gesetze über das Reichsbürgerrecht und den
Schuß des deutschen Blutes und der deutschen Ehre nebst dden Durchführungsverordnungen, dem Ehegesundheitsgesetz sowie sämtlichen einschlägigen Bestimmungen (insbesondere über den Abstammungsnachweis) und den Gebührenvor⸗ schriften. Im Rahmen der nationalsoßialistischen Gesetz⸗ ” dargestellt und erläutert von Dr. jur. Bernhard Lösener, Ministerialrat und Dr. jur. Friedrich A. Knost, Regierungsrat. Zweite neubearbeitete und erweiterte Aufßlage. 1937. 168 Seiten. Franz Vahlen, Berlin W9, Linkstr. 16. Preis kart. 3,50 RM, geb. 3,90 RM.
In den vergangenen zwei Jahren seit Erlaß der Nürnberger Gesetze sind diese entsprechend ihrem Charakter als Verfassungs⸗ gesetze des Dritten Reiches zur Grundlage zahlreicher und Anordnungen geworden. Diese sind in der neuen Auflage des KPgenen⸗ Kposh, Füct0 igudn aelnefglamme wrü- Itwrgubert vermissen. Auch die neuesten Bees,h.ön über die Auswirkung des Reichsbürgergesetzes auf das Schulwesen, den Erwerb der Doktorwürde durch Juden und jüdische ee auf deutschen Universitäten, das Kindesannahmeverfahren und das Namens⸗ änderungsverfahren sind aufgenommen. Von ganz besonderer Be⸗ deutung sind die Darlegungen über den Abstammungsnachweis, die jeden Deutschen angehen.
zeug und Funkturm die neuzeitlichen Formen der Nachrichten⸗ übermittlung. Die dann folgenden 128 bebilderten Blätter des Kalenders erzählen von den Fortschritten der Wissenschaft und Technik, die sich die Reichspost zunutze gemacht hat, vom Brief⸗ und Paketdienst vom Landpostwesen, Scheck⸗ und Gelddienst, von Luft⸗ und Kraftpost, Fernsprecher, Telegraph, Funk und Fern⸗ sehen. Auch die noch weniger bekannten Neuerungen der Reichs⸗ post ziehen in packenden Bildern und bündigen Texten am Be⸗ schauer vorüber. Statistische Zahlen in bildlicher Wiedergabe werfen Streiflichter den riesigen Umfang der Arbeitsgebiete der Deutschen Reichspost. Auch ihre sozialen Einrichtungen und die Mitarbeit am Vierjahresplan sind nicht vergessen. Unserer Feldpost im Weltkrieg und der Reichspost in den früheren Kolo⸗ nien sind besondere Gedenkblätter gewidmet. Die beigegebenen ausführlichen Gebührenübersichten der wichtigsten Post⸗, Post⸗ scheck⸗, Telegraphen⸗ und Fencserichgehücgren geben Auskunft auf vielerlei Fragen. Zwei Kalendarien bilden den Schluß.
Der Kalender hat die Form eines Kunstabreißkalenders. Er zeichnet sich durch neuzeitliche und gediegene Aufmachung, reich⸗ “ und wirkungsvollen Bildschmuck, knappe und klare Texte aus. Auch dieser Jahrgang bringt willkommene Anregung und Belehrung.
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Handbuch der Banknoten und Münzen Europas. Sonderband des Internationalen Organs für Erkennungszeichen echter und gefälschter Banknoten und anderer Werte. Wien. Alleinige Auslieferung für Deutschland: Speyer & Peters, Berlin W8. 859 Seiten. Preis: 50,— RM.
Der vorliegende Band verdankt seine Entstehung dem Bedürf⸗ nis, eine übersichtliche Hlung aller umlaufenden Bank⸗ noten, Staatsnoten und Münzen Kuropas den Polizeibehörden und Banken an die Hand zu geben und ihnen so ein wertvolles Hilfs⸗ material im Kampf gegen das internationale Verbrechertum zu ver⸗ mitteln. Dieses Bedürfnis ist um so dringender, als es den inter⸗ essierten Stellen durch die wachsenden Emissionen der Nachkriegs⸗ zeit schwieriger geworden ist, das notwendige Vergleichsmaterial u beschaffen. Das in Druck und Ausführung gleich hervorragende Werk erfüllt die hochgestellten Ansprüche, die in einem solchen
alle gestellt werden müssen. Die Angaben über die einzelnen
Fange⸗ sind erschöpfend. Vorangestellt ist jeweils ein kurzer Ueber⸗
blick über die Entwicklung des Geldwesens, der durch eine Tabelle
mit den wichtigsten gesetzlichen Verfügungen über die Regelung des
Umlaufs der gesetzlichen Zahlungsmittel ergänzt wird. Im An⸗
chluß an die Uebersicht über die umlaufenden Noten folgen Be⸗
““ und verkleinerte Abbildungen der einzelnen Noten.
Durch eine besondere Sorgfalt der Reproduktion — Autotypie⸗
verfahren — und der Wahl einer entsprechenden Papiersorte wurde
eine fast originalgetreue Wiedergabe der Noten erzielt. Darin liegt mit der Hauptwert des Werkes. In gleicher Weise sind die um⸗ laufenden Münzen abgebildet und beschrieben. Durch Nachträge wird das Werk auf dem jeweils neuesten Stand erhalten. Zweifol⸗
Unterhaltung und Belehrung.
Jahre deutscher Walfang. Von Albrecht Janssen. — 259 Seiten mit 54 Abbildungen und zwei Karten, Preis 8 gehestet 4,— RM, Leinen 5,— RM, Verlag F. A. Brock⸗ haus, Leipzig.
2 Deuutschlands Fettbilanz für 1936 sah in großen Umrissen folgendermaßen aus: Unser Gesamtfettverbrauch betrug — alle Angaben in tausend t — 1968 t, wovon 1600 t Nahrungsfette waren und der Rest aus Fetten für die Industrie bestand. Der im Inland erzeugte Anteil an Fetten erreichte nur 50 %, während die anderen 50 % unseres Bedarfes aus dem Ausland eingeführt werden mußten. In der Fetteinfuhr spielte der Waltran eine bedeutende Rolle. 1936 wurden 160 t eingeführt, im Jahre vorher waren es sogar 248. 8
Diese Zahlen begründen eindringlich die Notwendigkeit, daß Deutschland, das seit 1870 aus dem Walfang ausgeschieden war, sich wieder an der Ausbeute der einzigen uns verbliebenen Kolonie, des Meeres, einschaltet. Wehte schon im Vorjahr wieder die deutsche Flagge über Walfangdampfern, so ist Deutschland in der diesjährigen Fangsaison mit mehreren stattlichen Flotten in der Antarktis vertreten, und man darf hoffen, daß die Aus⸗ beute mindestens 90 000 t Waltran betragen und damit unsere Fett⸗ und Devisenbilanz in erheblichem Maße entlasten wird. Es wäre nun falsch, anzunehmen, daß das vorliegende Buch nur diese volkswirtschaftlichen Probleme behandelt. Gewiß, sie finden darin den ihnen gebührenden Platz, aber doch mehr im Vorbeigehen und in einer fesselnden Darstellung, die niemals in den trockenen Ton einer wirtschaftswissenschaftlichen Abhandlung verfällt. In bunter Mannigfaltigkeit wird vor uns das tausend⸗ jährige Bild des deutschen Walfangs gezeichnet, alte Dokumente, die von Gefahren, mancher Tragödie und abenteuerlichen Taten im Walfang berichten, werden lebendig, und auch die erd⸗ kundlichen und zoologischen Fragen werden erschöpfend behandelt. Ein Kapitel des Buches ist dem Vorkämpfer des neuen deutschen Walfangs, dem Kapitän Karl Kircheiß, gewidmet, der mit uner⸗ müdlicher Energie dafür gekämpft hat, daß Deutschland wieder Teilhaber an den „Goldminen des Nordens“ werde. Zahlreiche Ab⸗ bildungen beleben den Text. So ist ein Buch entstanden, fesselnd und anregend zugleich, wohl dazu angetan, die Gedankengänge ins Volk zu tragen, die dazu geführt haben, daß unter der Flagge des Dritten Reiches deutsche Walfangschiffe wieder die Meere befahren. K. L.
Tausend
Das fliegende Schiff. — Ein Zeppelin⸗Roman von Fritz⸗Martin
Riilintelen. In Ganzleinen 4,80 RM, 251 Seiten. 80. Buchausstattung von Prof. Ludwig Hohlwein. Mehden⸗ Verlag, Berlin SW 68.
Es ist ein voll Spannung geladenes Werk, das gerade kurz vor Fertigstellung des neuen großen deutschen Luftschiffes D. L. 130 im rechten Augenblick erscheint, sowie auch aus Anlaß des 100. Geburtstages des Grafen Zeppelin am 8. Juli 1938 von besonderer Bedeutung ist. Denn gerade dieses Buch erzählt das aberteuerliche, mühevolle Leben Zeppelins und schildert das über⸗ menschliche Ringen des Grafen und seiner Mitarbeiter gegen Unverstand, Unglauben, Spott und 8cz. In diesem Zeppelin⸗ Roman erleben wir einen großen Abschnitt deutscher Geschichte. Ueber das bittere Ende des Weltkrieges hinweg klingt er aus in den erwachenden Morgen einer neuen deutschen Freiheit. Dieser Roman ist spannend, weil das Leben ihn schrieb. Er reißt jeden mit, den mutigen Mann, den jungen und alten Soldaten, die nachrückende Jugend und die opferbereite Frau. Es ist ein Buch für den Weihnachtstisch, weil es die Ueberlieferung deutschen Kämpfertums wach erhält, das Wunder opferbereiter Kamerad⸗ schaft neu aufleben läßt und zur Nacheiferung eines heldischen
Der Volkstribun von Walter Bloem. In Ganzleinen 5,80 R2 Mehden⸗Verlag, Berlin SW 68.
Das erschütternde Drama des Reformators Arnold von Brescia zu Kaiser Babarossas Zeiten läßt dieser Roman wieder aufleben. Zweierlei wollte der fanatische Mönch, die Kirche zur apostolischen Einfachheit zurückführen und die erstarrte Ver⸗ fassung Roms durch die republikanischen Formen des Altertums verdrängen. Nicht dem Papst, nein, dem römischen Volke selbst sollte allein das Recht zustehen, die stolze Krone der Cäsaren zu verleihen. Und nur ein Italiener sollte gewürdigt werden, diese Krone zu tragen. Das römische Volk jauchzt dem hageren Asketen zu, eine Republik nach altem Vorbild fegt die bisherigen Gewalt⸗ haber hinweg. Der Papst muß seine Residenz dem Senat und Volk der Römer überlassen. Er sucht und findet Hilfe bei dem deutschen Herrscher, sen durch den
der auch seine eigenen Interesse 8 neuen Volkstribun bedroht sieht. Uebermächtige Gewalt siegt,
dem streitbaren Gottesmann wird ein furchtbares Ende bereitet. Neben der überragenden Person des Helden wirkt in dem Roman besonders eindrucksvoll die Gestalt einer vornehmen Patrizierfrau, der Gattin des weltlichen Führers der neuen Be⸗ wegung. Von Arnolds Begeisterung mitgerissen, sucht sie dem über alles verehrten Freunde nach Kräften zu helfen, obwohl sie sein Schicksal voraussieht. Bloems lebendige Tarstellungsart ist bekannt. Bei dem Entwerfen dieses großartigen, Geschichts⸗ gemäldes zeigt 88 sich im besten Licht. Bald in Rom, bald in Deutschland spielt die Handlung. Kaiser und Könige, Päpste und Bischöfe treten auf. Unendlich verwickelte politische Verhältnisse werden beleuchtet. Dank der gründlichen geschichtlichen Vor⸗ bereitung des Verfassers gestalten sich solche Unterhaltungen nie unwahrscheinlich. Ein besonders gut geschriebener historischer Roman, weit mehr als lediglich unterhaltsam, auch politisch inter⸗ essant für jeden Leser, der sich gern in Deutschlands, in Italiens wechselvolle Vorgeschichte vertieft. 2.
„Kippe und andere Geschichten von der Autobahn“ von Hans Schmodde (Verlag der Deutschen Arbeitsfront G. m. b. H.).
In einer Reihe von Kurzgeschichten wird uns in anschau⸗ licher Weise in einem sehr nett ausgestatteten Bändchen das Leben und Treiben der Arbeiter am Werk der Reichsautobahn in ihren Werk⸗ und Feierstunden geschildert. In der volkstüm⸗ lichsten Weise erzählt uns der Verfasser in schlichten Worten, wie hier Menschen aus den verschiedensten Berufen sich mit ganzer Hingabe in den Dienst des großen Werkes stellen. Der Geist un⸗ verbrüchlicher Treue und engster Kameradschaft leuchtet uns immer wieder aus den kleinen Erzählungen entgegen. Einsatz der Gemeinschaft für den und Selbstaufopferung des ein⸗ zelnen für die Gemeinschaft ist das Motto dieser Arbeits⸗ kameraden. V. L.
Gea⸗Uebersichtskarte Deutsches Reich und Oesterreich. 1:1 500 000. Preis 2,25 RM. Gea⸗Verlag G. m. Berlin W 35, Potsdamer Str. 110.
Die preiswerte, im Bilde von 80:70 cem in Lithographie aus⸗ geführte Handkarte gibt das Kartenbild Deutschlands und Oester⸗ reichs in klarer Ausführung wieder. In einer Nebenkarte wird das Rheinisch⸗Westfälische Industriegebiet im Maßstab von 1:500 000 dargestellt. Die Orte sind nach Bedeutung und Ein⸗ wohnerzahl hervorgehoben, die Gewässer sind in blauem Druck gehalten; neben den Eisenbahnen finden wir die Reichsautobahnen und Reichsstraßen und die politische Einteilung bis herab zu den Regierungsbezirksgrenzen. So ist die Karte als Dispositionskarte für Betriebsführungen und als Organisationskarte für Klein⸗
los wird es allen Benützern wertvolle Dienste leisten. R. L.
betriebe besonders geeignet.